Kleine Belästigungen durch Spam und anderes
Kann es sein, dass manche Kleinunternehmer das Buch eines PRoleten mit dem Titel “Arschgeiles Businessbloggen: Werde superreich und habe ein Date mit Peggy Lamahr durch Bewerbung Deines Drecksbusiness in fremder Leute Blogs” (oder so ähnlich) gelesen haben? Es gibt da in München nämlich so einen angeblichen “PR-Berater”, der empfiehlt, man solle sich und seine Produktwebsite durch halbwegs sinnvolle Diskussionsbeiträge bei Bloggern bekannt machen. Und von solchen nicht wirklich hilfreichen, ans Dummdreiste grenzenden Halbspammern habe ich in letzter Zeit hier so einige gehabt. Aus dem Nichts auftauchende Mitschreiber, die ihre kommerzielle URL angeben und zwei, drei wenig gehaltvolle Sätzchen absetzen, gern auch in oft verlinkten Beiträgen. Das nervt. Einerseits, weil ich die URLs händisch verändern oder die Beiträge rausschmeissen muss, andererseits, weil es gerade so an der äussersten Grenze zum Spam in einer Grauzone angesiedelt ist. Und das problem, wie ich gesehen habe, betrifft nicht nur mich.
Also, falls jemand Lust hat, hier mit vollem Namen, Anschrift, IP, Website und Spamtätigkeit öffentlich genannt zu werden: Immer nur zu, Freunde! Meine Geduld ist zu Ende, und mutmasslich werden sich auch noch andere Geschädigte finden, die das bei gewissen Suchmaschinen schön hoch oben positionieren. So geht das mit Leuten, die das Gastrecht missbrauchen. Davon steht im oben erwähnten Buch natürlich nichts, aber mutmasslich auch über das Ranschleimen per Mail. Auch das ist nicht gerade neu, aber das, was das Startup Frazr gerade versucht, ist dann schon nochmal eine Nummer unverschämter:
“ich arbeite hier in berlin für Frazr Internet (frazr.de) und würde diversen Bloggern gerne ein Mail senden und erklären, dass wenn sie sich (kostenlos) registrieren und ihren Account nach dem Blog nennen in der Google Page Rank steigen!! Für sie eine ideale und unkomplzierte suchmaschinenoptimierung und für uns mehr user!!
Vielleicht sollte jemand Frazr mal bei Google melden, die finden das sicher nicht allzu lustig. Wie auch Liz es nicht lustig fand, gefragt zu werden, wie man Spam besser tarnt.
Darf ich einen Ratschlag geben? Liefert interessante Inhalte. Schreibt gute Geschichten. Bietet spannende Produkte an. Erschliesst Euch den Markt. Tut was, das andere nicht auf den Gedanken bringt, Euch als googlespammende, hirnlose, dummdreiste kleine Pisser abzustempeln, die sich nur ranschleimen, weil sie auf der Suche nach Koofmichs sind. Die gibt es hier draussen zwar auch, aber die machen es nur für Geld. Die anderen helfen Euch gerne, wenn Ihr gut seid. Wenn Ihr nur gut spammt, wird Euch dagegen abgeholfen. Und zwar nachhaltig.
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Ich arbeite in der PR, kann Deinen Unmut aber verstehen. Dass man in Blogs kommentieren kann, sollte man nicht als kostenlose PR-möglichkeit verstehen.
meine frage: Wenn die entsprechenden Leute einen sinnvollen Kommentar abgegeben hätten, hättest Du dann auch etwas gegen den Link zur Firmen-Webseite? Schließlich ist die ja auch ein Hinweis auf evtl Hintergedanken.
Hi,
ich kann Deinen Ärger gut verstehen.
Du mit Deinem sehr guten Blog, anspruchsvollen aber auch lustigen Beiträgen, hilfst nicht nur mir sondern auch meinen Buddies das Gute in der Welt zu sehen. Meine Buddies sind die Jungs von Kommerzr Internet (http://www.Kommerzr.love). Falls Du einfach mal gedrückt werden willst, meld Dich bei uns. Für Dich der perfekte Familienersatz und für uns mehr Körperwärme.
Geiler Deal oder?
Gibt es gegen diesen Google-Pagerankspam-Heuschnupfen nicht ein einfaches Mittel? Wie wär’s mit link rel=”no follow”?
Und folgender Zusatz (hier in englisch, bin jetzt zu faul zum Ãœbersetzen) auf der Blogseitenspalte:
“NO SPAM. This blog uses several powerful forms of spam protection in addition to link rel=”no follow” so your comments will never get a second breath.”
So gefunden auf http://www.dadbloggers.com
Am effektivsten dürfte es weiterhin sein, ÜBER sie zu schreiben.
Nebenbei, Don: Wenn sie bloß wüssten, wie das geht, ‘interessante Inhalte’ zu produzieren und ‘gute Geschichten zu schreiben’, dann würden sie’s sogar tun. Da bin ich mir ganz sicher …
Bei mir gabs auch in letzter Zeit mehr solcher Idioten. Sehr hilfreicher Gegenschlag: Da es sich um deutsche Firmen handelt mit einem schönen, rechtmäßigen Impressum, ruft man an und verlangt den Chef. Und dann sagt man ihm, dann solch ein werblicher Kommentar ja kostenpflichtig sei und ob die Adresse im Impressum denn korrekt sei. Sorgt immer für Entsetzen am anderen Ende der Leitung und der Bitte, den Kommentar rauszunehmen. Und hoffentlich ist das auch eine Leere fürs Leben…
Wie heißt es so schön wo viel Licht, da viel Schatten – oder so.
Aber diese “Marketingexperten” und SuperSEO´s belästigen ja nicht nur die A-Blogger, sondern alle Webseiten mit Kommentarfunktion. Nervt, abgesehen vom Verschieben in den Spamordner gibt es wenig Möglichkeiten gegen die besagten Personen vorzugehen…
Oh Gott, die Kommentare sind ja soooo aussagekräftig. “Kleiner Tip: es gibt auch das Schueler.vz” Ne echt, das steht ja auch nicht schon in 10 Kommentaren vorher. Aber mal was neues, wenns hell ist scheint meistens die Sonne. Bin ich auch allein drauf gekommen!
Die Idee einer Hall of Shame ist eigentlich nicht so blöd. Statt german-bash eben spammer-bash. Obwohl wahrscheinlich würden die sich noch selbst eintragen, um ihren Page-Rank zu verbessern.
Eine Bekannte hat bei Frazr für angefangen und hatte da die Aufgabe deutsche Myspace-Nutzer vollzuspammen. War ihr zu blöd und sie hat nach ein paar Tagen wieder aufgehört, aber Frazr ist vielleicht eh ein gutes Thema für dich, wegen ihrer Art zu werben oder der Diskrepanz zwischen realer und veröffentlichter Nutzerzahl. Das ist nämlich so eine Firma die mit einer sehr ausgelutschen Idee unbedingt Erfolg haben will, egal wie.
Ich würde damit etwas gelassener umgehen. Mal ehrlich, wer irgendwo kommentiert und seine eigene Home-Page angibt (ich hab sie für dieses Posting extra rausgenommen) freut sich immer, wenn dann auch jemand auf den Link klickt. Und die Blogger, die das nicht wollen, können das Formularfeld “WEBSITE” auch einfach rausnehmen. Um wie viele Prozent würde die Zahl der Kommentare dann wohl zurückgehen? 50%?
Die meisten Kommentare sind sinnvoll, und die anderen sind meistens kurz und werden schnell überlesen. Natürlich mag es ärgerlich sein, aber ein bisschen Dreck entsteht immer, wenn man was macht.
@ Jörg Friedrich: Zum guten Ton im Netz gehört es nunmal, einen Beitrag zur Diskussion zu leisten, wenn man kommentiert (oder zumindest Lob zu hinterlassen). Der Schritt von wqxvteqwqs-Spam zu “Kauft Viagra Imitate” zu Völlig-inhaltsleerer-Kommentar-mit LINK ist da sehr klein.
Welche anständige Firma sieht es denn gerne, wenn einer ihrer Mitarbeiter im Internet rumtrollt? Soviel Einnahmen durch das Verlinken haben die bestimmt nicht, dass es die Rufschädigung aufwiegt. Im schlimmsten Fall flattern denen ja noch Rechnungen ins Haus wegen der Werbung.
Wer mit Flyern auf nem Stadtfest erscheint wird auch rausgeworfen.
Die Lösung wird auch nicht sein, das Feld Website rauszunehmen, sondern irgendwann werden Kommentare und vllt auch Trackbacks nur von registrierten Nutzern, bzw. Webseiten möglich sein. Dann muss man sich keine Gedanken machen, ob das jetzt Spam war oder doch nicht.
Solche Kommentare können auch – wie es mir passiert ist, Achtung Link ;)sehr schmeichelnd sein, aber buyyyyit.com/123-awe-xyz ist einfach ein Absender, der rausfliegt.
Das hängt vllt. auch mit der “neuen Kommunikationskultur” zusammen.
Nachdem zahlreiche “Gurus” tatsächlich behaupten, *old selling* sei tot und nur(!) noch so etwas wie “virales” oder *Guerilla-* Marketing funktioniere, kommt natürlich auch Otto-Normal-Mitarbeiter/-Entenprenör auf die Idee, es auch mal so von Blog-Kumpel zu Blog-Kumpel zu versuchen.
Mich dünkt, daß diese “Marketing-Strategie” andernorts in den Weiten des Netzes durchaus als “gut” empfunden wird.
Das gleiche Problem hat man in Gästebüchern, Foren, Toplists und Communities. Ein paar interessante Fälle gibt es hier: http://www.metal-gott.com/?s=metal-dating+spam
Beispielsweise Leute in Foren zumüllen über die PN-Funktion, Kettenbriefe oder benutzerdefinierte Referer-Links, mit denen irgendwelche idiotischen “Punkte” gesammelt werden. Juristisch sitzen nachher im Zweifelsfall die Benutzer in den Nesseln, wenn sie bei der Konkurrenz Werbung für einen Mitbewerber machen. Auch eine Art “virales Marketing” zu betreiben und die Risiken abzuwälzen.
Jedenfalls merke ich bei Kundenanfragen, dass der Umgang mit solchen Kommentar- und Forenspam härter wird: Blacklists, IP-Sperren und einiges mehr wird inzwischen regelmäßig gefordert, um solche Marketing-Schmarotzer ins Nirvana zu befördern. Die Foren-Software phpBB 3.0, zu der es bereits den vierten Release Candidate gibt, wird ebenfalls mit diversen Spamschutz-Mechanismen daherkommen.
Interessant übrigens, dass inzwischen neben den USA und Osteuropa immer mehr Spam aus der Türkei bzw. für türkische Websites kommt. Und da sagen nochmal “prowestliche” Blogger, die Türkei sei noch nicht westlich genug für einen EU-Beitritt *SCNR*
Gruß
Alex
Ich hoffe, ich falle jetzt nicht auch in diese Kategorie. Habe nämlich gestern versucht, vom Handy aus zu kommentieren – das hat aber nicht geklappt. Sollte das doch geklappt haben und Du hast die Kommentare rausgeschmissen – sorry. Dann schmeiße den Kommentar hier wieder raus.
Ich verstehe Dich richtig, Du hast nichts grundsätzliches dagegen, wenn hier jemand seine “Herkunft” hinterlegt, auch wenn es ein Unternehmen ist. Es geht nur darum, dass der Inhalt und nicht der Link der Zweck des Kommentars ist, oder?
Ich kann den Ärger gut verstehen, auch wenn ich selbst PRler bin. Das Problem ist das gleiche wie bei PR für Journalisten: PRler lernen in ihrer Ausbildung nur Faustregeln, wie: “Deinen Blog kannst Du bekannt machen, indem Du woanders kommentierst” – wie “eine Pressemitteilungen ist wie eine pyramide aufgebaut – von wichtig nach unwichtig, im ersten absatz die 5 W’s” etc. Der Knackpunkt ist, dass man auf die Form fixiert ist und Inhalte anscheinend wurscht sind. Genau wie Anstand und Respekt. Schließlich mischt man sich mit so einem Kommentar in eine private Diskussion ein. Das sollte man nur machen, wenn man es ernst meint. Ärgerlich finde ich, dass man sich Mühe geben kann wie man will, weil einige Spackos das Ansehen unserer Branche runterziehen.
Zitat:”Tut was, das andere nicht auf den Gedanken bringt, Euch als googlespammende, hirnlose, dummdreiste kleine Pisser abzustempeln, die sich nur ranschleimen, weil sie auf der Suche nach Koofmichs sind.”
–>> Herrlich. Solche ehrlichen Sätze sind es, die mich hier weiterhin lesen lassen, auch wenns die Themen an sich für mich weniger interessant geworden sind seit StudiVZ nicht mehr jeden Tag thematisiert wird. :)
Ist es denn verwunderlich? Unser Wirtschaftssystem fordert das alles doch heraus. Und die notorische Gleichmacherei und Einfallslosigkeit der in diesen Branchen Beschäftigten (ebenfalls eine Folge der Unkultur unseres WSystems).
Es geht doch nur noch darum, etwas Kohle zu machen mit Zeuchs, was keiner braucht, was keiner will, was jeder schon im Ãœberfluß hat – und es gibt keinerlei Alternative.
Es wird doch schon längst am Markt vorbei versucht zu verkaufen, weil am Markt vorbei hergestellt wird.
Und in jede Nische, die vielleicht Platz für 5 Firmen hat, drängeln sich 100te, weils in Wirklichkeit nirgendwo mehr was zu holen gibt. Ich denke, das Spamming wird noch viel schlimmer in den nächsten Jahren, als es jetzt bereits ist.
[…] Ich will es wissen. Wenn ihr schon Lanu nicht verratet, ob ihr SO in Berlin Promotion gemacht habt, so könnt ihr es doch uns verraten. Schließlich interessieren wir uns für ungewöhnliche Werbemaßnahmen. So wie beispielsweise euer toller SEO-Tipp an Blogger. (Hat euch schon einmal ein SEO erklärt, dass der Pagerank völlig überschätzt wird?) Wobei, wenn es wirklich stimmt, dass ihr mit weißen Ku-Klux-Klan anmutigen Gewändern durch Berlin geschlendert seid, dann hätte ich zwei Anmerkungen dazu: […]
Gute Inhalte von Spammern fordern – herrlich, aber ehrlich. Bei der Sache mit dem Spampranger sollte man allerdings vorsichtig sein, nicht das getroffene Hunde versuchen zurück zu beißen. Aber ich persönlich habe schon herausgefunden, dass es bestimmte Foren gibt, die diese Schmarotzer zumindest mitlesen und dann kann Öffentlichkeit manchmal Wunder wirken … :-)
Ich hatte in meiner Kolumne übrigens auch mal einen merkwürdigen Kommentator, der als „Homepage“ irgend etwas mit »Wasserbetten« angab. Nun ja, die Seite an sich hatte thematisch nicht viel mit den kommentierten Beiträgen zu tun und sah für mich nach Werbung aus, auch wenn die Kommentare nicht schlecht waren. Dass dahinter allerdings kommerzielle Interessen steckten, war sofort klar, als ich den Link zur „Homepage“ entfernte: Auf einmal wollte der Typ auch nicht mehr kommentieren.
die typen aus den verlinkten beispielen sind doch eher seos als pr-fuzzies. die interessiert gar nicht, ob irgendwer ihre sites liest. denen geht es nur darum, etwas von deinem pagerank abzuziehen.
[…] Bereits das Keyword-Gebrabbel im Titel dieses zuletzt zitierten Google-Schrauber-Blogs – ‘SEO’, ‘Suchmaschine’, ‘Optimierung’, ‘Blog’ – zeigt, worum es geht: Mit dem Bemühen, um jeden Preis ein höheres Ranking zu erzwingen, zerstören die SEOs die kommunikative Struktur der Blogosphäre, und damit auch ihr eigenes Biotop. Wenn allein ‘Klick’ oder ‘Link’ als werthafte Währung gelten, dürfen Sinn und Inhalt ruhig fehlen – dies die Überzeugung eines stumpf-mechanistischen Vorgehens. Einem solchen Zählbarkeitswahn erscheinen vermutlich Moskitos deshalb wertvoll, weil sie unvermeidlich und massenhaft mit dem hochgeschätzten Werbekunden Kontakt suchen. Und jeder Kontakt zählt. Der Kunde aber nimmt gegen Spam bereits das anwaltliche Mückenspray – oder er macht die Fenster einfach zu. […]