Es gab mal ein Blog eines Chefs eines DAX-Konzerns. Siemens hiess die Firma, und Kleinfeld der Blogger. Das Ende der Geschichte sollte allgemein bekannt sein. Dann gibt es noch ein paar Blogs aus dem Umfeld von Hubert Burda. Die seltenst befüllt werden. Ein paar Chargen bei bekannteren Internetfirmen. Irgendwer bei BASF macht sowas, mit der Schlazeile, das neue Besucherzentrum sei ein Renner. Big News. Aber sonst?

Sonst sind es vor allem windige billige zusammengerotzte obskure nicht wirklich berühmte Internetstartups, die bloggen. Ich kenne kein Blog eines Biotechstartups, keinen bloggenden Maschinenbauer, kein Unternehmen der Waverproduktion, ich bin mal die Ãœberlebenden der letzten Jahre Business Plan Wettbewern durchgegangen: Keiner bloggt. Und die Blogs der aktuellen Gründergeneration mögen durchaus cool und witzig wirken – jenseits dieser arg beschränkten Szene jedoch wirken sie ein wenig präpubertär, um es mal vorsichtig zu sagen.

Ich denke, dass man Blogs durchaus in der Unternehmenskommunikation einsetzen könnte, wenn man es gut machen würde. Es gibt Firmen, die Geschichten zu erzählen haben, beim Bau, in der Entwicklung, bei wichtigen Prozessen. Das Problem scheint mir aber neben der fehlenden Fähigkeit und dem generellen Unwillen zur Kommunikation gerade dieses flippige Umfeld zu sein, das sich als Vorreiter fühlt. So ein Blog haben nun mal vor allem die Quatschköpfe ohne nachhaltiges Geschäftsmodell, die Werbekoofmichs und die Ausbeuter der Cyberslacker. Blogs in der Firmenkommunikation sind weitgehend ein Mittel einer bestimmten Branche, und die wiederum wird ansonsten oft mit Argwohn und Misstrauen betrachtet. Will sagen: nach meinen Erfahrungen haben Businessblogs ein erhebliches Imageproblem. Das durch genau diejenigen hervorgerufen wird, die das Thema vorantreiben wollen.

Ist eigentlich schon jemand aufgefallen, dass die Jubelmeldungen über die von den Online Conversation Fachkräften bei Edelman und SinnerSchrader an Land gezogenen Kunden für derartige Projekte sehr, sehr selten sind? Und dass man bei Edelman vielleicht auch mal über das Scheitern des Köterblogs reden sollte?