Ein Anzeichen für die Nichtexistenz tragfähiger Geschäftsmodelle sind Kreislaufwirtschaftssysteme, in denen nur och getauscht oder verschoben, aber nicht mehr gehandelt wird. In der New Economy waren das die Tauschringe für Werbung, mit der sich Startups gegenseitig die unverkäuflichen Werbeflächen füllten. Und heute sieht das so aus:

Erst im Oktober 2006 gegründet, konnte Direct Relation, der Fullservice-Kommunikationsdienstleister aus der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck bisher sieben Communities als Neukunden gewinnen: Gutefrage.net, Helpster.de, Experteer.de, Arzt-Preisvergleich.de, Familylounge.de, Autoplenum.de und Gameduell.de.

Zufällig, nehme ich an, sind all diese Firmen entweder Töchter des Holtzbrinck-Konzerns, oder Holtzbrinck ist über eigene Töchter daran beteiligt. Freie Marktwirtschaft at its best.

Woanders meine ich Risse erkennen zu können: Es scheint, als sei die Bundesregierung wieder auf der Suche nach einem Dienstleister für die Podcast von das Merkel:

Herstellung von Video-Podcasts
– Einmalige Produktion eines wiederverwendbaren Vorspanns (Intro) von max. 15 Sekunden sowie eines wiederverwendbaren Abspanns von max. 10 Sekunden zum Statement der Bundeskanzlerin. […] Filmaufnahmen von aktuellen Statements der Bundeskanzlerin im Bundeskanzleramt (ca. zwei bis drei Minuten). […] Intro, Abspann und Filme müssen die jeweils aktuellen Corporate Design-Vorgaben der Bundesregierung berücksichtigen.

Bisher besorgte das die Firma mit einem Vorstand, der gleichzeitig ein Schwiegersohn von Edmund Stoiber ist. Und es ist ganz sicher nur Zufall, dass die Ausschreibung genau jetzt kommt, als Stoiber seine Partei- und Staatsämter aufgibt. (via Kommentar). Hat Roland Koch vielleicht einen Schwager, der Internetvideos macht?