Vom SS-Aufsichtskommando zu StudiVZ
StudiVZ ist ja durchaus bekannt für den – angeblich humoristischen – Umgang mit der NS-Diktatur, wie der Gründer Ehssan Dariani mit einer Einladung zu zeigen beliebte. Auch die nie offziell gestarteten Viralvideos hatten mitunter eine ziemliche Nähe zu dem, was man so von rechten Schlägerbanden kennt. Zu all dem kamen auch noch rechtsextreme Gruppen. Polarisierend oder Einzelfälle, meinte StudiVZ – andere sahen das nicht so locker. Und dennoch scheit derartiges bei StudiVZ kein Eizelfall zu sein: In den Auswahlmasken für die Schule, die man vor dem Studium besucht hat, kann man unter Deutschland -> Bayern -> Dachau als Schule im Drop-Down-Menü auch “SS-Aufsichtskommando” eingeben:
Und damit meine ich nicht selbst reinschreiben. Das ist im StudiVZ-System enthalten. Wie es da reinkam, müsste StudiVZ klären. Wenn es nicht wieder mal der bekannte, “witzige” Umgang mit Faschismus und Rechtsextemismus ist.
(via Mail)
Sorry, the comment form is closed at this time.
Das ist nicht witzig.
Ich gehe mal davon aus, dass jeder Student unter “Eine Schule hinzufügen” irgendwas schreiben kann und das dann automatisch in die Datenbank geschrieben wird und dann von jedem anderen ausgewählt werden kann?
Bei aller ewig-gestrigkeit der Verantwortlichen vom VZ, so “witzig” sind die glaub ich auch nicht… (hoffe ich mal?)
(Wobei ich es schon allgemein bedenklich finde, dass generell einige Studenten so “witzig” sind und das als Schule einpflegen)
Die Datenbank sollte man eigentlich reinigen können. Und amüsanterweise findet mal beim StudiVZ keinen, der in dieser “Schule” eingetragen ist. Was man allerdings findet, sind Hinweise, dass es die Mitarbeiter mit dem Thema Rassismus nicht allzu ernst nehmen – dazu heute Abed mehr.
Dass so etwas nicht sein sollte und von den Verantwortlichen gelöscht werden müsste steht außer Frage. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass der Menüpunkt von StudiVZ-Verantwortlichen selber stammt: Ganz unten in dem Menü gibt es den Punkt “Eine Schule hinzufügen”. Dieser ist sogar auf dem Screenshot oben zu sehen. Wählt man den an, so kann man eine Schule selber eintragen, die ohne weitere Prüfung sofort in das Menü aufgenommen wird und auch anderen Nutzern im Auswahlmenü angezeigt wird. Der Menüeintrag kann also von einem beliebigen Nutzer angelegt worden sein.
Die Frage ist nun, wie lange der Menüpunkt dort vorhanden war und ob er gemeldet wurde. Sprich, ob der Support mal wieder seinen Pflichen nicht nachgekommen ist.
Ich glaube auch, dass man StudiVZ hieraus keinen Strick drehen kann, schließlich sind sie in der gleichen Situation, in der Forenbetreiber sind, wenn Nutzer Beiträge in das System schreiben.
Irgendein ,,Spaßvogel” wird diese ,,Schule” angelegt haben. Und wenn man jetzt pro StudiVZ argumentieren möchte, kann man der Anti-StudiVZ-Bewegung auch leicht unterstellen, die Schule erst selbst angelegt und dann gegen das Portal mobil gemacht zu haben.
Da sollte man aufpassen.
Nu, man könnte dann natürlich auch fragen, warum das VZ nicht die Schulen definiert. Kein Geld? Tja. Dumm.
However, nachdem ich gerade an so einem neuen Fall in den Mitarbeiterkreisen dran bin, bin ich jetzt nicht wirklich überrasscht.
Klar, die zentrale Frage ist sicherlich, wie lange sich solch ein Eintrag in so einem System hält. Der Don wird es wissen. Wenn er die Sache hier postet, waren es vermutlich mehr als “nur” ein paar Stunden – zumindest so, wie ich seine Arbeitsweise bisher von außen beurteilen kann.
Noch interessanter ist natürlich die Frage, ob diesen Eintrag schon mal jemand als problematisch gemeldet hat, und wenn ja, wie StudiVZ darauf reagiert hat. Auf jeden Fall müsste man als Portal alles unternehmen, um derartige Dinge möglichst schnell zu unterbinden. Das ist ein anderes Kaliber als X-beliebige “Gaga-Einträge”, die sicherlich nie ganz zu vermeiden sind.
Und könnte jemand, der einen Account bei denen hat, vielleicht mal mitverfolgen, wie lang diese “Schule” dort nach diesem Blogeintrag noch existiert?
Warum wurde der “Und damit meine ich nicht selbst reinschreiben”-Absatz im obigen Beitrag eigentlich noch nicht korrigiert, nachdem doch jetzt klar ist, dass jeder eine Schule eintragen kann?
Ich finde da andere Sachen interessanter.
Im Studivz gibt es ja einige Sexgruppen. Sex in Nrw, Blinddates, Fickboersen, wir wollen einen Dreier, billig und willig, gangbang, gangbang Maria und Lena, bukkake,
Aber da denkt man sich ja: OK,, die sind erwachsen. Und wenn Maria und Lena ohne finanzielle Interessen einen Gangbang wollen: Bitte.
Aber am interessantesten finde Ich die Gruppe:
“Sex gegen Taschengeld”.
Beschreibung: Hier bieten willige Maedels Sex gegen ueppiges Taschengeld um ihren Lebensunterhalt aufzubessern.
Unter aktuelle Infos steht dann:
500 Euro an einem Wochenende.
Interessant sind auch die Photos einiger Mitglieder.
Bei einigen denkt man, das sind tatsaechlich Studentinen, die mal was abgedrehtes ausprobieren wollen.
Bei anderen aber eben gar nicht!
<Sarkasmus>
Na da hätten wir doch endlich das lange ersehnte, funktionierende Geschäftsmodell für StudiVZ gefunden: Von den Gruppen einfach 30% Provision kassieren und die Milliönchen sprudeln wieder rein in die Kasse. Das hat doch endlich mal Potential.
</Sarkasmus>
SCNR
Klar, wenn jede Faschosau seinen Müll in die Schulliste protzen kann, dann passiert sowas.
Dass es möglich ist, “eigene” Schulen einzutragen, ist ein weiteres Armutszeugnis für diesen Haufen. Bereits vor sechs(!) Jahren haben wir für eine Alumni-Plattform eine Schulliste verfertigen lassen – inklusive aller Volks-, Grund-, Haupt- und Wasweißich-Schulen in Deutschland und Österreich; sogar die niedlich nummerierten POS der Ex-DDR waren da drin. War kein großer Akt. Diese Liste wurde dann in der Plattform fest verdrahtet.
Das ganze “Unternehmen” StudiVZ scheint eine einzige Ansammlung dramatischer Inkompetenz zu sein.
Don, wir haben wohl nahezu zeitgleich den Screenshot erhalten. Warum wir nicht darüber berichten haben, ist die Tatsache, dass JEDER User diesen Unsinn dort eintragen kann und dies dann dauerhaft bei der Auswahl für andere User gespeichert bleibt. Das ist eher eine technische Unzulänglichkeit als eine böse Absicht von StudiVZ. Also in diesem speziellen Fall waren scheinbar “nur” User am Werk.
Trotzdem bin ich sehr gespannt (jetzt wo das öffentlich ist), wie sie das Problem in Zukunft in den Griff kriegen wollen. Denn wer StudiVZ jetzt ein wenig ärgern möchte, der spammt das System mit gar ungewöhnlich ärgerlichen Fantasienamen zu.
@Rainersacht: Stimmt, technisch und datenbanorganisatorisch eine einzige Katastrophe und unglaubliche Schlamperei. Aber das Schlimme ist, die User dort juckt sowas nicht im geringsten.
[…] Blogs! Buch Blog » Vom SS-Aufsichtskommando zu StudiVZ […]
ich wundere mich etwas über die beschönigenden kommentare mancher nutzer hier. die verherrlichung bzw präsentieren dieser symbole bzw namen in diesem zusammenhang ist sowohl moralisch das allerletzte, aber auch m.w. eine straftat.
ich bin wirklich überrascht, was der holtzbrinckverlag hier alles toleriert.
@Rainersacht: Ohne den technischen “State of the Art” da jetzt zu kennen: Man könnte das Problem ja bestimmt auch ganz pragmatisch angehen, indem man eine Liste der gängigsten Schulen erstellt und die User weitere Schulen vorschlagen lässt, aber diese erst nach vorheriger Prüfung in die Liste aufnimmt. So viele Schulen kann es in Deutschland nicht geben, dass das zu viel Arbeit macht. Und ob solch eine Schule wirklich existiert, lässt sich über diverse Internetquellen bestimmt verifizieren. Die oben genannte “Institution” dürfte solch eine Prüfung jedenfalls nicht überleben.
Das Prinzip von studiVZ ist “user generated content”. Klar müssten die besser die Meute unter Kontrolle haben. Das ist sicher auch ein finanzielles Problem. Jedoch scheint mir das eher eine grundsätzliche Ideologie zu sein. Wir machen die Technik, der user den Inhalt. Das Konzept “Verantwortung” kennen die nicht.
@Amelia (16): Eine weitere Idee wäre eine Blacklist mit bekannten Gewalt oder Nazi-Verherrlichenden Begriffen. Das ist aber sicherlich nicht so robust.
Oder man erlaubt es Leuten sich zunächst (ohne Prüfung) privat eine eigene Schule hinzuzufügen und gibt diese erst nach Prüfung für die Öffentlichkeit frei.
Wenn man mal eine Weile drüber nachdenkt, kommen einem da schon sinnvolle Lösungsansätze. Und das sagt dann auch einiges über StudiVZ aus…
“User-Generated-Müll” 2.0
;-)
Der Link zu der Sex gegen Taschengeld Gruppe ist:
http://www.studivz.net/group.php?ids=5de3ed78bc35cbe8
einige der Mitglieder sind in Gruppen wie “Anonymer Parkplatzsex” oder “sextreffen in Graz” oder “Sexboerse”
Da auch “Prostitution ist der schoenste Nebenjob der Welt” bei einigen usern vorkommt, und bei einigen Teilnehmerinnen explizite Photos vorhanden sind, kann man davon ausgehen, die Teilnehmerinnen meinen es ernst.
Oder man geht davon aus, dass das Fake-Accounts von “witzigen” Studenten sind
mit sicherheit nicht.
Da die Leute entsprechend viele Profilphotos haben(Wenn jemand Aktphotos neben Abi-fest Photos hineistellt sieht es authentishc aus) und von Leuten, die sich als ehemaligen Mitschueler ausgeben Gaestebucheintraege besitzen.
An diejenigen, die sich hier wundern, dass ‘ausgerechnet Studenten’ ‘so was’ machen: Die Universitäten waren, historisch gesehen, schon in der Weimarer Republik Brutstätten des Faschismus …
die schule ist nicht mehr vorhanden. da wurde schnell reagiert.
Hm, tut mir leid, wenn ich da jetzt Wasser in den Wein gieße (oder Öl ins Feuer – je nach dem). Aber ein echter Skandal ist das für mich nicht. Jedenfalls nicht, solange nicht feststeht, dass die Geschichte gegenüber StudiVZ gerügt worden ist und sie es trotzdem nicht löschen.
Denn: Wenn es tatsächlich so ist, dass jeder User vom VZ sowas selbst eintragen kann, dann kann das im Prinzip in jedem Forum oder blog mit Kommentarfunktion genauso passieren, soweit keine Vorzensur geschaltet ist.
Nun könnte man natürlich sagen: Vorzensur nur für die “Schul-Eintragungsfunktion”. Bringt aber doch nix. Dann verlagern sich die rechtsradikalen Pöbler halt auf die Funktionen, wo keine Vorzensur stattfindet (Gruppen-Gründungen, Pinnwandeinträge, was auch immer).
Man muss sich einfach im klaren sein: wer solche Beiträge wie das “SS-Aufsichtskommando” komplett sicher unterbunden haben will, für den bleibt nur ein Weg: Die komplette Vorzensur. Alles vorher einzeln lesen lassen (automatische Filter bringen nix, dann fangen die Leute an, von “Hüttler” zu reden).
Über eine solche Pflicht zur Vorzensur kann man ja durchaus diskutieren. Nur muss man dann halt ans gesamte Netz den gleichen Maßstab anlegen (Schlagwort Niggemeier) und sich zugleich im Klaren darüber sein, dass sich in diesem Fall viele Community-Aktivitäten in Länder verlagern würden, die ihnen das Rechtssystem liefern, das sie brauchen (und damit deutscher rechtlicher Kontrolle komplett entzogen wären).
Wieso Vorzensur? Es geht um die Schule, die Leute besuchten, nicht um irgendwelche Meinungsäussserungen. Ud nachdem man auch keine Länder hinzufügen kann, sollte es doch möglich sein, das auch bei den Schulen umzusetzen. Es sei denn, man wälzt diesen Job auf die Nutzer ab. Dann muss man aber damit leben, dass man sich sowas einfängt. Was aber nicht weiter stören muss, wenn manche Mitarbeiter selber braune Sprüche ablassen.
@Don
“Wieso Vorzensur? Es geht um die Schule, die Leute besuchten, nicht um irgendwelche Meinungsäussserungen.”
D’accord: Man könnte bei der Frage der Vorkontrolle danach differenzieren, ob man sich im Bereich der Angabe von Daten (z. B. Name, Schule, Hobbies) oder der Meinungsäußerung bewegt. Ist ein Argumentations-Ansatz.
Problem meiner Meinung nach wie gesagt: Dann hauen die “Braunen” ihr Zeug halt direkt in die Bereiche, wo Meinungsäußerung angesagt ist (wie sie das ja auch jetzt schon tun). Ausgemerzt kriegst Du derartige “Scherze” auf die Weise nicht.
“Und nachdem man auch keine Länder hinzufügen kann, sollte es doch möglich sein, das auch bei den Schulen umzusetzen.”
Unterschied: Es gibt nur ca. 250 Länder, aber verglichen damit unzählige Schulen. Klar wäre eine starre Liste auch bei den Schulen umsetzbar, aber…
“Es sei denn, man wälzt diesen Job auf die Nutzer ab. Dann muss man aber damit leben, dass man sich sowas einfängt.”
Das wird schätzungsweise der entscheidende Punkt sein. Datenbank für alle Schulen in D anlegen und pflegen kostet Geld. Das wird am Anfang nicht dagewesen sein, und Holtzbrinck ist – nach dem, wie sie bis jetzt mit dieser Plattform umgehen – garantiert zu wurschtig, um in solch einem Punkt nachzubessern. Wahrscheinlich machen die sich solche Gedanken gar nicht.
Insgesamt lässt sich bisher ja auch sonst keinerlei Bemühung des Holtzbrinck-Konzerns erkennen, mit dem StudiVZ in seriöseres Fahrwasser zu geraten.
Das ist in meinen Augen der wahre Skandal: Dass da ein paar Gründer-Typen eine zweifelhafte “persönliche Note” gepflegt haben – geschenkt, aber dass ein etablierter Konzern wie Holtzbrinck daran nix ändert und sich trotzdem auf so ein Zeug wie Studi-Model-Contest bei gleichzeitigem Dicken-Bashing einlässt.
Beim Aussaugen von studentischem Potenzial (Körper, Ideen etc.) besteht da keinerlei Hemmung – Respekt vor der eigenen Kundschaft: Mangelware.
Was mich zur Einordnung der ganzen Geschichte mal interessieren würde: Wie viele andere “Gaga”-Schulen finden sich denn sonst noch in der Liste? Und wie lange bleiben solche Einträge stehen? Also: Sind die Macher generell blind gegenüber solchen Dingen, die natürlich bei einer großen jungen Userzahl und wenig kontrollierten Mechanismen immer wieder vorkommen? Oder sind sie auf dem rechten Auge besonders blind?
Also, die türkischen rechtsextremen Gruppen, um die es hier mal ging, sind immer noch da, wie auch einige wiedergegründete deutsche Rechtsaussengruppen. Nachdem ich ja drüber geschrieben und sie auch versuchsweise mehrfach gemeldet habe, sind die auch allgemein bekannt.
bei facebook gibt es die funktion auch – dort aber als tipp ans facebook-team, die es dann erst freischalten. warum denn auch nicht? vorzensur ist doch bei einer schule, die man besucht hat, lächerlich. da geht’s eher darum eine gut gepflegte datenbank auf die beine zu stellen und nicht um Redefreiheit … anyway: wen wundert es bei studivz?
Wow, das ist jetzt aber mal ein richtiger Skandal. Bitte mehr von diesem investigativem Journalismus.
Also, an irgendeinem Punkt muss der Sophismus doch mal ein Ende haben. Was muss man denn da diskutieren?
Wenn eine Tageszeitung auch nur eine Kleinanzeige unter einer solchen Rubrik veröffentlichen würde oder etwa einen Leserbrief veröffentlichen würde, in dem der Absender mit “Sieg Heil, Ihr SS-Sturmbannführer” unterschriebe, wäre ja wohl klar, wie man das einzuordnen hätte, oder?
Und bei Nazimist von Zensur zu reden… da hört jegliches Verständnis auf. Das ist ja die gleiche Argumentation, wie sie sich das braune Pack selbst zu eigen macht.
Egal, was es für Mist ist, handelt es sich dabei generell nicht um Zensur, sondern Hausrecht.
Viel interessanter ist doch der gesellschaftliche Aspekt: Das StasiVZ ist ein Abbild der Gesellschaft und wenn dort offensichtlich Rechte recht aktiv sind, heißt das doch, dass solche Ideologien auch unter Studenten verbreitet sind oder verbreitet werden sollen. Ich finde beides sehr beunruhigend.
BTW: Angeblich soll es schon deutlich mehr VZler als Studenten in Deutschland geben – und kein Werbekunde schreit auf!
Mittlerweile haben sie es wohl rausgenommen sowie die gesamte Funktion “Eigene Stadt anlegen” (überhaupt eigene Kategorien in dem Bereich anlegen).
Langsam greift die Konditionierung. Auf vielen Seiten. Denn ich könnte mir durchaus vorstellen, dass der eine oder andere Werbekunde mittlerweile nervöse Zuckungen bekommt, wenn er “StudiVZ” nur hört oder liest.
So jedenfalls die Ratio…
@Robert: Also die Rechten sind unter Studenten nun wirklich kein neues Phänomen. Früher trieben die sich halt bei Einschreibung am Campus herum und wollten Jungz mit billigen Wohnraum für ihre Verbindung rekrutieren. Heute läuft das halt ein wenig virtueller ab. Wobei man sich wirklich fragen muss, ob es nicht auch Vorteile mit sich bringt, dass der eine oder andere – dank ausführlichem Profil – nun leichter als solcher zu identifizieren und zu meiden/verachten/belangen ist.
Zum Thema “Sex gegen Taschengeld”. Man sieht ja wohl eindeutig, dass es eine Gruppe voller Fakeaccounts bzw. professionellen Mädchen ist. Viele Profile haben den gleichen Inhalt, allgemeine Einträge im Gästebuch bzw. keinerlei persönliche Inhalte.
Da wird StudiVZ für billigen Schmuddelkram genutzt.
“Nazimist” wird hierzulande tatsächlich zensiert. Es IST Zensur! Meinungsfreiheit sieht anders aus. Ich würde es lieber sehen, wenn sich solche Trottel öffentlich in aller Ausführlichkeit selber demontieren könnten.
Aber dies nur dazu.
Was der Schlamperei und Faulheit bei StudiVZ natürlich keinen Abbruch tut. Übrigens, derartige Datenbanken über vielerlei Dinge sind locker zu erstehen. Da muss gar kein personalintensives Team dahinterstehen, welches drei Millionen “User Generated”-Unfugseinträge nachprüft. Sowas kauft man einmal ein und fertig. Preislich ist das auch kein Thema und hätte locker in die kolportierte Kaufsumme für StudiVZ gepasst.
Es hat schon seinen Grund, warum man den Gründerpappnasen kürzlich einen etwas erfahreneren Herren vor selbige Nase gesetzt hat. Solche Dilletanten …
@34: Nein, sie haben lediglich _versucht_ dieses “Feature” rauszunehmen. Wirklich geschafft haben das die taffen Kerle vom VZ nicht (aber wen wunderts)… ;)
Mir kommt es hier manchmal so vor, als seien einige neidisch auf die Absahner vom StudiVZ.
Ich kann mich nicht begeistern an der lukrativen BILD-Mäkelei der Herren vom BILDblog, nicht am CallActive/9Live-Gejaule, aber auch nicht an den täglichen kleinlichen VZ-Anklagen hier. Tut mir leid.
Gibt es nichts Interessanteres?
Frank Brill, ich habe da einen Verdacht. Kann es sein, dass Du unter diversen Namen auf diversen Blogs diverse Dinge postest? Müssen wir erst mal Arcor-IPs vergleichen, oder lässt Du das freiwillig?
Zum Thema sex gegen Taschengeld:
Ja, einige scheinen meiner Ansicht eindeutig Professionelle zu sein. Andere aber geben ihre ehemalige Schule an und haben Freunde an der Uni wo sie studieren die das selbe Fach angeben. Bei denen fehlt dann auch oft ein entsprechendes Photoalbum.
Erstaunlich viele kommen aber aus Österreich und haben auf studivz keine Freunde an der Uni, wo sie eigentlich studieren. Dafür ein Aktphotoalbum.
Dass der Verlag der die Zeit vertreibt einmal ein Bordell hostet hätte Ich mir nie träumen lassen. Wie tief ist Holtzbrink doch gesungen.
Ich habe die Gruppe gemeldet. Dieses mal finde Ich die Vertragsstrafen für das Anlegen von Multisübrigens gut.
Ich hoffe das Studivz ordentlich reagiert. Aber vermutlich sind diese hoffnungen sinnlos.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich studiVZ einmal in Schutz nehmen werde, aber letztlich versucht man einfach, so wenig wie möglich in das Nutzergeschehen einzugreifen. Ob das am Ende falsch oder richtig, gut oder schlecht, dumm oder schlau ist, weiß ich (noch) nicht.
Fakt ist, dass bei einer harten Kontrolle und schnellen Sperrung von Profilen, Gruppen etc. andere aufschreien und sich über die Zensur und Unterdrückung bei studiVZ beschweren würden. Und wer weiß, vielleicht stünde dann ein Bericht über die totalitäre und unterdrückende studiVZ-Diktatur in der Blogbar.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sämtliche Kommentatoren hier ein “zensiertes” Social Network (ob es nun studiVZ, Facebook oder sonst wie heißt) toll finden würde. Solche negativen Randerscheinungen des Web 2.0 muss man folglich einfach hinnehmen. Wer den Usern die Macht gibt, muss auch mit ihrer eventuell vorkommenden Dummheit leben können. Oder wir gehen doch lieber wieder zurück zum Web 1.0, in dem die Webmaster und Redakteure das sagen hatten. Sollen wir?
@Martin: Webzweiwas? Ist das jetzt schon mit einem eigenen Wert versehen? Ich glaubs nicht.
Nazis und solche, die es angeblich nicht sind, aber so tun als ob, sind nicht zu schützen. Wer das tut, hat entweder garnichts gelernt, ist einfach nur blind, und egal ob mit oder ohne Absicht, er stützt die Argumentation derselben. In diesem Falle also StudiVZ.
Solche Umtriebe zu unterbinden hat nichts mit Zensur zu tun. Es hat damit zu tun, dass man eine Grenze aufweicht/aufweichen lässt, die jeder, dem tatsächlich etwas an Meinungsfreiheit liegt, nicht preisgeben darf – das Laissez-Faire Brauner Gesinnungskameraden kostet am Ende alles. Erst die Daseinsberechtigung der “Fremden”, des “Gesocks”, und früh genug auch Deine Freiheit, Martin.
ps: Sorry, dass ich nochmal den Troll mache… angesichts der zahlreichen Verharmloser und Beschwichtiger wird es selbst einer Agenthure wie mir speiübel.
@Martin (41)
“Solche negativen Randerscheinungen des Web 2.0 muss man folglich einfach hinnehmen.”
Ich liebe es, wenn getroffene Hunde bellen, man nähme ihnen ihr Pubertäts-Spielzeug wech.
Dein Relativierungs-Gedankengang ist was für Feinschmecker: Diejenigen, die sich in ihren Blogs über (Aus-)Sortierung peinlicher oder gesetzeswidriger Kommentare Gedanken machen und diese in die Tat umsetzen, sind also Diejenige, die eine ungehinderte Gehirnspeichel-Absonderung eigentlich toll finden, aber genau entgegengesetzt handeln.
“Wer den Usern die Macht gibt, muss auch mit ihrer eventuell vorkommenden Dummheit leben können.”
Dümmer hät’s nicht schreiben können, Du “Superhirn”. Dummheit zwingt Niemanden zur Duldung derselben, im Gegenteil!
Wenn *Du* mit der Dummheit Deiner User leben willst, heißt das für mich nix Anderes, als daß Du Dummheit Anderer für Dein Ego brauchst.
Es gibt genau zwei Möglichkeiten im menschlichen Dasein, wenn man entdeckt, daß man möglicherweise “schlauer” als Andere sein könnte: Man nutzt diese “Überlegenheit” zum eigenen Vorteil aus oder man kümmert sich um einen Ausgleich dieser Diskrepanz. Zweiteres macht viel Arbeit, also lässt der gemeine Ekel-Teutsche das mal lieber sein.
Was würden wir denn alle davon halten, wenn man bei Mercedes das Sondermodell “SS-Klasse” bekäme, auf den Seiten ein weißer Kreis in dessen Mitte sich ein Kreuz mit Häkchen?
Wir würden wahrscheinlich alle sagen “Och, is ja nur so ein Werbegag”. “Nun lasst mal den armen Konzern, die sind alle garnicht so.”
@Thomas (43)
“Ich fand die Einladung auch bescheuert…”
Warum sagst Du nicht frei heraus, daß Du die Einladung eigentlich *nicht* bescheuert, sondern overcool und witzig fandest? Der Rest Deines Postings lässt darauf schließen.
E.D. hat damals gezeigt, daß seine angeblichen Statements zum Thema “Ausländer sein, weil man ja auch Ausländer ist” einen Dreck wert sind, wenn man um des goldenen Kalbs “Medienpräsenz” willens jeden braunen Joke mitexerziert. Ist ja cool, lachen ja Alle, irgendwie. Sein Problem ist: da lachen nicht Alle.
Und immer noch erweckt der Artikel den Eindruck, als hätten die Leute von StudiVZ den Eintrag selber gemacht. Warum wird der Artikel nicht korrigiert?
Nein, ich bin sicher nicht auf der Seite von StudiVZ, aber wenn, dann schon mit richtigen Waffen schießen, oder nicht?
Ich habe irgendwann mal in meinem Hinterstübchen abgelegt, dass es in Baden-Württemberg in jedem Regierungsbezirk im Schnitt 100 allgemeinbildende Gymnasien gibt. Dazu kommen ein paar Spezialgymnasien etc.. Insgesamt vielleicht 500. Deutschlandweit also ca. 4.000. Wenn es um Studenten geht, dann braucht man unter “letzte Schule” nichts anderes als Gymnasien. Diese 4.000 Zeichenketten wird man ja mal noch eintippen können und dann die Liste schließen. Man kann es einem Nutzer ja durchaus ermöglichen freien Text (Schule im Ausland, etc.) einzugeben. Es besteht dann ja überhaupt kein Bedarf diesen freien Text anderen Nutzern in dieser Auswahllisteaufs Auge zu drücken. Wenn der Nutzer im freien Text Blödsinn macht, fällt das in seinem Profil auf ihn selbst zurück. Und eine Mail vom System an irgendeinen willigen und billigen Praktikanten, wenn ein freier Text mehr als zehnmal identisch eingegeben wurde, dürfte auch nicht so schwierig zu realisieren sein. Und dann kann der diesen String in die Liste übernehmen.
-> Problem gelöst.
Aber Don, was bitte schön war an Nr. 38 denn nun so schlimm, dass Du gleich den Knüppel rausholen musst. Ist es so schwer so einen Kommentar mal unkommentiert stehen zu lassen?
@Martin (41):
Hier und an vielen anderen Stellen über diese Web-2.0-Klitsche ging es nicht um „Zensur“ oder „totalitäre Diktaturen“, sondern um handfeste Gesetzesverstöße und wenn der Betreiber diese verhindern könnte, dann ist es auch seine Pflicht – zum Schutz seiner Kunden und seiner Selbst. Da geht es nicht, mit der (Meinungs-) Mehrheit über Minderheiten seine dreckigen Witze zu machen.
@ O. (42)
“ps: Sorry, dass ich nochmal den Troll mache… angesichts der zahlreichen Verharmloser und Beschwichtiger wird es selbst einer Agenthure wie mir speiübel.”
Es *ist* zum Kotzen, wie andere Marketeers ihre eigene angebliche “Arbeitsleistung” auf Bereiche beschränken, in denen sie angeblich schnellsten Erfolg und damit größtmöglichen Arschkriech-Faktor erreichen können – den populistischen “Meinungssektor”.
Daß ihre Umfragen zum großen Teil gefaked sind, vergraben die großen Drei geschickt hinter “wissentschaftlichen Studien”, die dann gern zur Gewissens-Beruhigung der jeweiligen Vorstände benutzt werden.
PI, es gibt da einige Coinzidenzen, die darauf hinweisen, dass es sich bei Frank Brill um den andernorts unter kallmeyer postenden Troll handelt, der mir mit seinem Versuch des gegenseitigen Ausspielens enorm auf den Senkel geht.
[…] Hier […]
@Donvanone (46)
“Warum wird der Artikel nicht korrigiert?”
Evt., um die Geldgeber auf Sachen hinzuweisen, die dem Geldgeben an sich diametral gegenüberstehen?
@Thomas (53)
“Und was gibt es bei mir für Coinzidenzen die sich dazu veranlassen diesen Text zu löschen?”
Dummheit, evt.???
Eindeutige Unwahrheiten, und ich kenne meine StudiVZ-Freunde und ihr Treiben.
Mein Fazit:
Dass die Gründer die Schulen noch von den Usern selbst haben eintragen lassen, dafür hab ich im Nachhinein volles Verständnis. Am Anfang ist die Kohle einfach knapp, da überlegt man an allen Ecken und Enden, wo man was sparen kann.
Allerdings zeigen solche Vorfälle, dass Holtzbrinck offenbar nicht im Mindesten bemüht ist, die Plattform zu professionalisieren.
Anstatt mal langsam das StudiVZ technisch ein wenig upzubrushen, um irgendwie zu den großen amerikanischen Plattformen aufzuschließen, sitzen die rum und machen sich offenbar Gedanken, ob Dicken-bashing ihre Marktposition stärken könnte. Selbst keine gescheite PHP-Schnittstelle, aber für Studenten einen “Ideen-Wettbewerb” ausrufen.
Wär doch für die verglichen mit dem Kaufpreis ein Kleines, mal ein paar 100.000 Euro in die Flosse zu nehmen und ein gescheites Re-programming der Plattform in die Wege zu leiten.
Zeigt halt einfach, dass die Holtzis zwar aufgrund ihrer Print-Medien-Kohle im deutschen Internetbereich zukaufen können was sie wollen, aber von einer wirklich professionellen Internet-Unternehmung noch meilenweit entfernt sind.
Ich habe nichts relativiert oder verharmlost. Ich halte es auch für notwendig, dass studiVZ Einträge mit eindeutig rechtsradikalem Hintergrund umgehend entfernt. Doch darauf mit einem hetzenden Blogposting hinzuweisen, in dem man das, was bei jedem sozialen Netzwerk dieser Größe früher oder später passiert, als einen großen Skandal verkauft, statt studiVZ mit einer Mail auf den Fall hinzuweisen, ist in meinen Augen nicht gerechtfertigt. Da entsteht leicht der Eindruck, studiVZ soll auf Teufel komm raus schlecht gemacht werden. Dabei gibt es genug handfeste Missstände bei studiVZ, die man öffentlich anprangern kann. Doch sollte man auch die Grenze sehen. Und wer mich kennt, weiß, dass studiVZ definitiv nicht mein “Pubertätsspielzeug” ist :)
Da hast die WahL, mein Bester: Entweder einen gemässigte Ton hier zu führen, oder rauszufliegen. Und wie jeder mit Ausahme struktrureller Analphabeten erkennen kann, muss es nicht passieren. Man kann das verhindern. Nur will StudiVZ das nicht tun, schau Dir eibfach mal die rechtsextremen türkischen Gruppen an, die werden von Leuten betrieben, die nur zu diesem Zweck bei StudiVZ sid, und alles, was passierte, war eine Bitte der Veratwortliche, den Gruppentitel verbal zu etschärfen.
Hihi, Don Alphonso bittet um einen “gemässigte Ton”…
(Tschuldigung, bin schon wieder weg)
@Porschekiller (52):
“Evt., um die Geldgeber auf Sachen hinzuweisen, die dem Geldgeben an sich diametral gegenüberstehen?
Schon, aber kann er dann nicht schreiben, dass es gefährlich ist, wenn man die Nutzer selber Schulen eintragen lässt, statt den Eindruck zu erwec [Edit: Gesülze gekürzt. Wer nicht lesen kann und Verständnisprobleme hat, braucht hier keine Awareess. Don]
Nochmal: Eine vollständige Liste ALLER Schulen (auch derjenigen, die’s nicht mehr gibt!) in D, DDR und A ist verfügbar. Wer eine solche Plattform betreibt und dann in diesem Punkt blind das US-Vorbild (wo es solche Listen nicht gibt) zu kopieren, erscheint mir entweder strunzblöd, stinkend faul oder ignorant – vielleicht auch alles zusammen.
Ansonsten: Ich bin gegen Meinungsfreiheit für Faschisten. Ganz eindeutig.
Don Vanone, warum widmest Du Deine Zeit nicht weiter dem Schreiben schleimiger PR als Mietmaul für Trigami?
Es ist schon drin, das habe ich gesagt, und daran gibt es nichts zu modifizieren. Dass es irgendwer mal irgendwann eingefügt hat, ist offensichtlich, aber jetzt war es drin.
“DonAlphonso, 22.8.2007, 16:17
(…) sind Hinweise, dass es die Mitarbeiter mit dem Thema Rassismus nicht allzu ernst nehmen – dazu heute Abed mehr.”
In voller Vorfreude ein Wink mit dem Zaunpfahl…
Können tut er es wahrscheinlich schon. Er will es nur vermutlich nicht :)
Nur zur Information: Seit ich erfolgreich Spam Karma mit der IP des hier mehrfach rumnervenden DonVanone gefüttert habe, winstelt jetzt ein “Neuer” mit IP von Anonymizer weiter. Und landet wieder im Spam Karma. Zufall, nehme ich an.
@ 60
“Ich bin gegen Meinungsfreiheit für Faschisten. Ganz eindeutig.”
Tolles Demokratieverständnis. Grundrechte gelten entweder für alle oder für gar keinen.
Was StudiVZ angeht: man lese die Stellungnahme der Geschäftsführung zu jugendgefährdenden Inhalten bei SchuelerVZ und dann weiss man wessen Geistes Kind die sind. Überraschen kann einen da eigentlich nichts mehr.
Nun, sagen wir mal so: Die Meinung von Faschisten steht nun mal oft im klaren Widerspruch zu den Werten des nichtfaschistischen Staates. Und gemeinhin pflegen auch Holocaustleugner mit der Meinungsfreiheit zu argumentieren. Insofern gibt es da durchaus Grenzen.
Und Meinungsfreiheit hört imho dort auf, wo es zu Straftaten und/oder menschenverachtenden Dingen kam oder kommt.
Im Endeffekt kommen wir hier doch wieder zu den 2 grundlegenden Diskussionen der letzen Tage, Wochen, Monaten:
1. Ist “User-generated-content” vorher zu prüfen, spätesten nach Zeitspanne-x oder nach Meldung zu entfernen?
2. Sollten Websiten, die mit “User-generated-content” Geld verdienen anders behandelt werden als die Privatperson, die eine Site , ein Blog oder dergleichen betreibt. Wobei vielleicht über einen Freibetrag ähnlich des 400€ jobs diskutiert werden kann.
Rechte und andere “Birnen” sind nunmal leider nicht von vorneherein vom Web auszuschließen , so dass man halt einen Weg des schnellsmöglichen entfernens finden muss.
Mit Blick auf die, gerade im Bezug aufs Internet, Medienkompetente Bundesregierung, bin ich mir sicher, dass es gute, sinnvolle und für jeden verständliche Regeln geben wird.
Die Privatpersonen werden mit viel Spass ihre Websiten betreiben und die Unternehmen werden gezielt Geld verdienen können.
Die wunderbare Rechtssprechung zum Thema “Hackerwerkzeuge” hat uns doch gezeigt:
Alles wird gut.
*grumpf*
Meinungsfreiheit ist ein Grundrecht und Holocostleugnen ist eine Straftat. Die Grenzen sind doch definiert. Ich sage ja nur, dass man Meinungsfreiheit nicht nach politischen Vorlieben zuteilen kann. Das beschneiden von Grundrechten ist deren erklärtes Ziel, es kann nicht unseres sein.
@Jürgen (70): Das leugnet mir ja schon ein, aber ist diese Aussage so nicht recht dogmatisch? Faschisten werden schließlich, wenn sie ihre sog. Meinung äußern, auch gegen die geltenden Gesetze verstoßen. Damit hat sich das ganze dann erledigt.
Hier gehts doch nicht um Meinungsfreiheit. StudiVZ bietet seinen “Studenten-Gruschlern” an, sich unter der Kategorie “SS-Aufsichtskommando Dachau” einzutragen.
Das hat mit Meinung nichts zu tun, sondern entspricht eher dem Tragen Nationalsozialistischer Abzeichen, nur dass es halt nicht in Bild, sondern in Wortform geschieht.
Wie das da reingekommen ist, ist dabei völlig irrelevant. Verantwortlich ist StudiVZ.
Ich versteh bei der ganzen Sache immer noch nicht, dass eine große Menge an Studenten, als angeblich gebildeten Leuten, in einem Netzwerk organisiert ist, deren Verantwortlichen offensichtlich damit kein Problem hat, den Nationalsozialismus zu bagatellisieren. Da die “tatsächlichen” Neonazis dieses Spiel nur zu oft spielen, rückt für mich jeder, der dabei mitspielt automatisch in den Verdacht, ein latenter Nazi zu sein.
Meine tiefe Abscheu gilt sowohl den StudiVZ-Verantwortlichen (bis dato Michael Brehm und Dennis Bemmann – haben ja heute Vestärkung bekommen), die in diesen Fällen offenbar nichts anderes tun, als diesen Mist auszusitzen, und nicht weniger Übelkeit verursachen bei mir diejenigen, die in diesem Netzwerk aus purer Bequemlichkeit verweilen.
Zensur? *gähn*
“Das leugnet mir ja schon ein”
Nein, wie doof. Das sollte natürlich leuchten heißen.
Mein Gott, die stellen sich aber auch doof an.
Ich hab jahrelang selbst eine Online-Community mit über 300.000 Usern geleitet – und aus meiner Überzeugung heraus haben wir jeden rechten Ansatz konsequent und ohne Nachfragen gelöscht. Das waren ein paar simple Suchabfragen und Filter gepaart mit Wissen über geschichtliche und aktuelle rechte Begriffe und Szenesprache, und fertig war der Lack. Einmal täglich hab ich da persönlich durch die Ergebnisse geschaut und mit Menschenverstand gefiltert und gelöscht: 5 Minuten Arbeit. Höchstens.
Wieso kriegen die das nicht gebacken?
Kann man bei SchuelerVZ seine Schule eigentlich auch selber eintragen?
Ja, kann man. Also, hört man.
Ich wäre StudiVZ im Übrigen wirklich dakbar, wenn sie ein SpinnerVZ aufmachen könnten, da schlagen momentan viele ein, die irgendwo betreut schreiben sollten.
Sag mal Don, könntest du mal einen Eintrag und eine Recherche zu der Gruppe Sex gegen Taschengeld
http://www.studivz.net/group.php?ids=5de3ed78bc35cbe8 machen. Das Holtzbrinck Bordelle hostet finde Ich irgendwie unangenehmer als falsch lautende Einträge. Ist Prostitution, wenn sie so angeboten wird, nicht strafbar?
MfG
Soweit ich weiss: Nein. Prostitution ist in Deutschland legal, nur Zuhälterei ist verboten. Wobei es da sogar eine Grauzone der Hobbyprostitution gibt.
Ganz ehrlich? Ich bin bei solchen Gruppen etwas ratlos. Ich mein, man kann in dem Alter Leute keine Vorschriften machen. Hart wird es bei der reaktivierten Stalkergruppe, und dem Ausnutzen von Dummheit von Leuten mit problematischen Bildern.
Naja, Ich denke, das ist für den Holtzbrinck verlag viel unangenehmer.
Auch ist es ja im Prinzip Werbung für ein kommerzielles Angebot. Die Damen wollen ja 500 Euro.
Und ist so ein Unternehmen nicht in der AGB verboten? Es gibt ja einen Passus gegen das anbieten von Gewinnspielen:
7.7 Der Nutzer darf E-Mails und vergleichbare Nachrichten an Mitglieder ausschließlich zum Zweck der privaten Kommunikation versenden, nicht zum Anpreisen oder Anbieten von Waren oder Dienstleistungen an andere Mitglieder. Der Nutzer darf insbesondere keine Kettenbriefe, Pyramidenschemen, Wettbewerbe, Lotterien, Wettspiele Schneeballsysteme oder Multi-Level-Marketing versenden oder organisieren.
Der Punkt ist:
Ich habe mich jetzt schon mehrfach gegen die Gruppe beschwert. Sie ist aber immer noch da.
Kann man einfach so eine Dienstleistung über studivz anbieten und dafür Geld verlangen?
Insbesondere ein virtuelles Bordell aufmachen?
Würde mich wundern, wenn das Legal sein sollte!
Benni, wer weiß, wie die Werbung ins VZ kommt, vielleicht hat die ja gar nicht Holtzbrinck schalten lassen ;-)
Die Story mit dem ProstituiertenVZ erscheint mir auch rechtlich wasserdicht, könnte nur für den Ruf unangenehm werden. – Achso, ich vergaß: Ist der Ruf erst …
Naja, angenommen da sind einige Fakes und manche gar keine Studentinnen. Dann müsste Holtzbrinck schon reagieren, wenn die Sache publik wird. Das könnte für die Beteiligten dann teuer werden…..
In der Tat finde Ich, dass die Sache auch für den Ruf von Studivz interessant ist. Genauso wie die “viralen Videos” halt.
Ich denke schon, dass man da etwas herumtrommeln sollte.
Ach, wie naiv von mir. Die Naziallüren sind garnicht das Thema. Es geht nur darum, auf einem Thema nach dem nächsten Herumzutrommeln.
Es gibt da schon einen Zusammenhang, so wirr das klingen mag – aber eine Verfehlung kommt selten allein.
Es ist naiv Meinungsfreiheit für die Feinde derselben gelten lassen zu wollen. Wer Meinungsfreiheit will, muss sich auch wehren können. Wo von faschistischer Seite mit absurd konstruierten Argumenten – meist auf falschen Fakten basierend – versucht wird zu argumentieren, muss das Gesetz Möglichkeiten zur Gegenwehr bereitstellen. Noch besser allerdings wäre es, wenn von bürgerlicher und intellektueller Seite ein nicht-gesetzlicher Widerstand kommt. Wenn von faschistischer Seite aber nichtmal versucht wird der “Diskussion” Ernsthaftigkeit zu geben, sondern es sich selbst für den Dümmsten offensichtlich um niveaulose Blödeleien handelt, muss letzteres reichen. Das ständige Gejammere nach gesetzlichem Einschreiten wertet Banalitäten dann nur auf.
Meinungsfreiheit gibts nur in der Pflanzen- und Eselwelt.
Hm, In Studivz gibt es den paragraphen:
2.4 studiVZ bietet die Dienste seiner Plattform ausschließlich für private Zwecke an. Eine gewerbliche Nutzung ist nicht erlaubt. Mit der Anmeldung versichert der Nutzer, die Dienste nur für private Zwecke zu nutzen.
Und Prostitution ist definitiv ein Gewerbe. Es gibt auch eine Gruppe: “Hochschule für Prostitution” die in der Frontpage auf kostenpflichtige Websites hinweist…
Ich habe mich jetzt mehrfach beschwert. Warum toleriert Studivz Mitglieder und Gruppen die gegen die AGB verstossen?
@70 (Jürgen):
Faschimus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.
Und wer das Denken von Rechtsradikalen als politische Vorliebe verniedlicht, ist schon Unterstützer.
Nur weil die Staatsorgane der abgeschafften DDR immer so getan haben, als wäre das faschistische Denken in ihrem persönlichen Staat abgeschafft, erlaubt es auch dort Aufgewachsenen nicht, so zu tun, als seien Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus sowas wie Eissorten.
Verdammt nochmal!
Ich mag dir ungern widersprechen, aber das Gros der Leute da sind *nicht* rechter Gesinnung. Die verorte ich unabhängig der geografischen Herkunft allerorten. Das geht schon damit los, sich über die anscheinend Schwächeren lustig zu machen und setzt sich quer durch diese Gesellschaft durch. Meinste, davon bleiben Studis verschont? Eher wirkt das meines Erachtens sogar noch als Katalysator und wird wohl (These) noch mehr um sich greifen, wenn die Einkommenschwächeren noch weiter ausgegrenzt werden und ihnen der Zugang zu Bildung noch mehr erschwert wird. Das nenn ich rechte Gesinnung, nicht nur die Dumpfbacken, die allerorts dann in den Medien zu sehen sind.
Rechtsextremes Gedankengut durchzieht mittlerweile die gesamte Gesellschaft. Das ist das eigentlich gefährliche. Frag doch alleine mal nach, wer alles für die Todes-Strafe ist. Du wirst erstaunt sein, wie viele Leute (von denen man das nicht mal im Ansatz gedacht hätte) auf diese Frage mit “ja” oder “manchmal schon” (also ja) antworten.
Und ja: Das ist für mich ein Element rechtsextremen Gedankenguts und Faschismus ist es ohnehin. Aber ich glaube, ich springe hier gerade auf den allgemeinen Teil der Diskussion auf…
@Ka.os (90)
Ich möchte es als Angst, Unsicherheit, Unselbstständigkeit und Unwissenheit verstanden wissen. Weil wir sind ja so’ne dolle Nation, die Anderen ihren Segen genesen können, oder so.
Wir waren immer toll, und wenn nicht, waren wir trotzdem toll, weil wir ja die geilste Nation der Welt sind. Und die Ingenieure, erstmal. Oder die Biologen, Doktores, Solaranlagenphysiker und deren obergeile Finanzmanager – boah, wo geht was spannender ab als hier?
Vergessen wird schnell, daß wir nur ein Experimental-Labor für globale Wirtschafts-Ansprüche sind und die wirklich großen Firmen uns als Spielwiese für globalen Erfolg betrachten.
@89 (Falk): Ich gebe dir zu 100% Recht. In meinem Blog habe ich gerade mit einem zu diskutieren, der sich selbst Ossi nennt. Der hat in einem Kommentar, den ich zensiert habe, genau die alte Leier angeschlagen, dass manche eben rechts sind und manche links. Nein, nicht alle, die in der DDR aufwachsen mussten, sind rechtsradikal, aber viele von ihnen finden immer Gründe, warum andere rechtsradikal sind. Meist spielt dabei die ungerechte Behandlung der Ex-DDR-Staatsbürger durch die BRD und die angebliche Bevorzugung “der Ausländer” in diesen Argumentationen eine Rolle. Ja, ich höre gerade von Ossis oft, “der Westen” hätte sich mehr um “die Deutschen” kümmern müssen als um die Nicht-Deutschen. Schlimm, das…
[…] Neues von StudiVZ in der Blogbar / Unfall-Rowdy im Heuteblog / GEZ mahnt akademie.de wegen “GEZ-Gebühr” ab […]
Gut, nachdem man das SS-Aufsichtskommando nun entfernt hat, finden sich aber in der Auswahl der Städte nach wie vor etliche Fehleinträge. Allein für NRW gibt es so schöne Städte wie “L-Town”, “Nimmerland”, “* Arschstadt *” und so weiter. Datenbereinigung ist denen wohl eh fremd :-)
Datenbereinigung ist uncool ;-)
Tja, denen muss wohl entgangen sein, dass User Generated Content auch eine Menge Aufwand verursacht – wenn man denn die Qualität der Datenbasis garantieren möchte.
Joo, das virtuelle Bordell äh die Gruppe “Sex gegen Taschengeld, 500 Euro an einem Wochenende” scheint jetzt wohl auch entfernt zu sein.
Gegen das, was bei youtube gerade läuft, verhält sich studivz ja geradezu vorbildlich.
[…] Alle reden immer von geschmacklosen, gewaltverherrlichenden Videos, die Holtzbrinck in Auftrag gibt, oder dem “SS-Aufsichtskommando” in der Liste der Schulen beim StudiVZ. […]
[…] Drei Fragen bestimmen das Geschehen auf der DLD-Conference in München: Lässt sich im Internet auch 2008 noch die dicke Kohle verdienen? Wie sieht’s mit 2009 aus? Und vor allem: Wie kommt man zu so einer strunzbunten Kopfbedeckung, mit der StudiVZ-Gründer Ehssan Dariani die Anwesenden blendete? Natürlich mit einer neuen Ausgabe des Clap-Basteltipps! Dazu brauchen Sie nur … […]