Wenn man lobt, macht man es auch verkehrt
Als ich beim hessischen Rundfunk in Darmstadt war, habe ich den Anwesenden aus der Wirtschaft empfohlen, sich das mit dem Bloggen besser genau zu überleben, ob es wirklich was bringt – und wenn sie es doch tun, dann sich nicht auf Berater zu verlassen, sondern es selbst zu tun. Offen und ehrlich. Mit guten Produkten. Wie zum Beispiel das Saftblog.
Nun. Es sieht so aus, dass ich das nächste Mal wieder sage, es einfach komplett bleiben zu lassen. Um sich sowas zu ersparen. Oh Mann.
Ohhhh Mann.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Erster!
Ich grüße Martin aus Frankfurt.
@ Chuck
sehr geil! :-D
Ja, ja das Saftblog: Als damals die ganze Aktion wegen der Olympiaabmahnung lief habe ich mir deren Blog mal etwas angeschaut. Und man konnte ganz leicht über in fast nicht lesbaren Grau gehaltenen Google-Keyword-Spam fallen, der da mal so eingestreut wurde.
Und das die Olympiageschichte nicht angelegt war, um Leser und Konsumenten zu gewinnen, glaube ich persönlich nicht. Die haben damals beim Verkauf der städtischen Wohnungen in Dresden auch Artikel dazu geschrieben und diese extra mit Online-Werbung in der Sächsischen Zeitung beworben.
Nachtrag 1: Online-Werbung in der Sächsischen Zeitung = SZ-Online
Nachtrag 2: Keyword-Spam – zumindest derzeit nicht mehr grau, sondern schon fast schwarz. Sehr schlechte Lesbarkeit wird durch sehr kleine Schriftgröße erreicht.
Ach so ganz vergessen: Es ist natürlich kein Keyword-Spam – das ist nur meine persönliche Meinung dazu – sondern eine Hilfe für den Leser, Konsumenten etc. das Saftblog und die wertvollen Informationen zu finden (ganz im Sinne von BMW.)
Der angeblich enthüllte Skandal ist doch eine ziemliche Lapalie. Verschwörungstherorien von wegen des geheim gegründeten Vereins, der doch nur den Abverkauf beschleunigen will, sind wohl blose Theorien. Hört man sich beispielsweise diesen Podcast aus dem Juni dieses Jahres an, dann hört man die beiden Saftblogger auch freimütig über den Verein reden. Und übrigens auch über ihre Herangehensweise an das Blog. Kann man natürlich auch für falsch und gestellt im Sinne einer fortgesetzten Verschwörung und künstlichen Imagekampagne halten, aber wer daran wirklich glaubt… Mei, soll er halt.
Hätten sie geschrieben, es steigert die Potenz, wäre der Verkauf sicher noch besser gewesen. Aronia, das natürliche Viagra des Ostens. So etwas in der Art.
Aber mal ehrlich, was erwartet ihr von einem Saftladen?
Was soll den das bedeuten? Das Bloggen für Firmen doof ist weil sie es einfach nicht beherschen? Das bloggen für Firmen doof ist weil sie dann “angreifbar” werden? Das die Kelterei Walther jetzt ganz böse ist weil Frau Walther bloggt?
Ich verstehe die Intention nicht ganz.
1. Ich habe schon vorher von der Verbindung von Walther und dem Verein gewusst. Ist ja jetzt auch nicht schwer heraus zu bekommen.
2. Ich finde das nicht weiter schlimm.
3. Was das Buch angeht, sagt mir der gesunde Menschenverstand das da reines Marketing läuft. Wir sind ja alle nicht doof.
4. Die Kommentare zu dem Buch stammen von Herrn Holzmüller, der einer der Geschäftsführer der betreffenden Kelterei ist. Ja und? Durchschaut man leicht.
Ein weiterer Kommentar stammt von Frau Schons, die – wenn man auf dem Blog der Kelterei nachschaut bemerkt man dies leicht – in irgendeiner Weise mit der Kelterei verbunden ist. Na und?
Ich denke da betreibt jemand geschicktes Marketing. Ein Buch zum eigenen Produkt ist doch nicht schlecht. Im Gegenteil. Marktwirtschaftlich gesehen sogar sehr geschickt. Und wer hier kann beweisen das die Erkenntnisse die veröffentlicht werden nicht richtig sind? Wahrscheinlich niemand. Oder?
Geschicktes Marketing.
Was wäre wenn Nestlé ein Produkt mit vermeintlich gesundheitsfördernder Wirkung verkauft, und dafür, da das Unternehmen nicht damit werben darf, einen Verein gründet, Buchautoren bezahlt und Mitarbeiter Rezensionen schreiben lässt und einen Wikipedia-Artikel dazu bearbeitet.
Andere Massstäbe, nur weil das Unternehmen kein Konzern ist?
Die Verbindung zwischen Verein und Saftladen ist eben nicht offensichtlich, und erst recht nicht transparent.
Geschicktes Markinting? Ja, aber auch völlig intransparent. Die Tatsache, dass Herr Holzmüller vom Verkauf des Safts lebt, wird in seinen Kommentaren so gut verborgen, dass man erst bei der DENIC nachsehen muss. Das ist für mich alles andere als leicht durchschaubar. Wenigstens ein Hinweis auf die Geschätsführertätigkeit hätte sich gehört.
Für mich sieht es so aus: Ich empfehle Ehrlichkeit im Marketing. Und Offenheit. Das sind die Grundbestandteile.
Was das Saftblog da gemacht hat, ist weder ehrlich noch offen. Es ist nicht unbedingt geschickt gemacht, man kann es rauskriegen, aber es ist nicht ehrlich. Und damit frage ich mich, inwieweit ich denen überhaupt glauben konnte und weiterhin glauben kann. Vertrauen lebt nicht von einem geringen Grundbeschiss, es lebt von der Abwesenheit des Versuchs, den anderen über das Ohr zu hauen. Deshalb sind sie nicht zwingend schlecht oder böse, aber empfehlen würde ich so etwas nicht mehr.
Ich überlege grad, wie das nochmal mit dem Glashaus und den Steinen ist, besonders, wenn man sich über “Verschwörungen” zwecks Absatzförderungen aufregt. Dazu braucht es lediglich eine Blick in den hiesigen Quellcode, der letztendlich sicherlich dem gleichen Zweck dienen soll, nämlich einem Marketing.
Stellt sich jetzt nur noch die Frage, wann ein Argument “Sekte” oder ähnliches hier auftaucht… man(n) kann aber auch wirklich alles zerreißen, nur um des Zerreißens Willen.
Und ja. Es ärgert mich. Es ärgert mich, weil es so dumm ist, so überflüssig, so in das Gesicht der Unterstützer, es zeigt denen, dass es im Zweifelsfall halt auch nur eine Firma ist, die Tricks ausprobiert, und es ärgert mich, weil der positive Effekt so einer Geschichte nichts im Vergleich zu dem Schaden ist, den man da einkalkurieren muss.
Liebe Martina, mit Verlaub: Die Restauflage des Buches Blogs wurde schon vor ein paar Monaten verramscht, insofern ist das hier zwar immer noch die Fortschreibung des Theorieteils des Buches, wofür dieses Blog auch angesichts der Begrenztheit von Papier gedacht war, aber definitiv nicht mehr als Verkaufsförderung. Es gibt ausser ein paar versteckten Rest- und Gebrauchtexemplaren nichts mehr zu verkaufen.
*lach
Wie geil…
Don,
Du offenbarst in Deinem eigenen Blog nur soviel, wie Du willst – es geht ja schliesslich Niemanden was an, was Du sonst so machst, womit Du Deinen Lebensunterhalt bestreitest, etc. Es ist DEINE private Angelegenheit.
Im Falle des Saftblogs, habe ich den Eindruck, dass Du den Inhabern nicht unbedingt das gleiche Recht einräumst. Ein Unternehmen muss doch nicht seine gesamten Geschäftverhältnisse, Beteiligungen, etc. in einem *Blog* offenbaren, oder ???
Ich finde diese Angelegenheit – obwohl ich kein Kunde oder gar Sympatisant dieser Firma bin – etwas an den Haaren herbeigezogen. Transparenz bedeutet nicht, sich vor seiner Leserschaft nackt auszuziehen. Zudem Du auch berechtigterweise gegen den ungehemmten Exhibitionismus witterst…;-)
@Strappato
Im Falle von Säften, sehe ich keinen unmittelbaren Zusammenhang mit irgeneiner böswilligen Täuschung von Verbrauchern oder gar unmittelbaren, gesundheitlichen Gefährdung. Du weisst doch, wie es um die Sache mit Obst und Säften steht: 100-prozentige Nachweise zu deren gesundheitsfördernden Wirkung, sind kaum im Einzelfall zu erbringen. Täuscht jetzt jeder Obstbauer seine Käufer, wenn er ihnen erzählt, Obst sei gesund ?!
Schau – mein Problem bei der Sache ist, dass ich den Eindruck hatte: Die machen es besser. Jetzt weiss ich: Die tendieren neben dem Blog auch zu Methoden, die ich gar nicht mag. Kann gerne sein, dass sie immer noch besser sind als anderen, und Nestle würde ich auch nie empfohlen. Das Saftblog habe ich aber explizit als Beispiel für Offenheit und Ehrlichkeit präsentiert. Und das war ein Fehler, und das überdenke ich jetzt. Es geht hier nicht um “relativ besser”, sondern um Glaubwürdigkeit. Welche Methoden man benutzt, um seine Dinge an den Mann zu bringen. Man kann gute Nachrichten und Informationen gerne im Blog bringen. Aber beim Abbiegen von Wikipedia hört der Spass definitiv auf.
@16
Die EU-Health Claims Verordnung kegt fest, dass gesundheitsbezogene Angaben zu Lebensmitteln belegbar sein müssen. “Obst ist gesund” geht noch, aber “Obst ist gesund fürs Herz” geht nicht.
Im Saftblog-Fall stehen auf der Vereins-Seite sogar Angaben zu über die Verringerung eines Krankheitsrisikos (“Risk Reduction Claims”). Diese dürfen in Zukunft von Umternehmen nur verwendet werden, sofern sie in eine Gemeinschaftsliste zulässiger Angaben aufgenommen wurden. Diese Liste wird 2009 verabschiedet.Schon jetzt ist in der Bundesrepublik Deutschland sind bisher krankheitsbezogene Angaben gemäß §12 LFGB im Verkehr mit Lebensmitteln generell verboten.
Der Ausweg: Einen Verein gründen und die Informationen streuen lassen, inkl. Angaben, wo man den Wundersaft bekommt. Transparenz würde bei den sächsischen Saftproduzenten bedeutet, den Versuch einzugestehen, die gesetzlichen Werbeverbote umgehen zu wollen.
Hmmm, ich habe mir jetzt mal die Wikipedia-Seite angesehen. Das schöne ist ja daran, dass jeder sehen kann, was dort passiert. Und wenn ich mir die Historie da ansehe, stelle ich fest: viele Köche rühren im Brei. Interessanterweise gibt es gar keinen Eintrag “Aronia” – sondern nur einen zur “Apfelbeere”. Aha. So… jetzt schau ich mich doch mal weiter um. Bingo. Es gibt einen Hersteller, der unter www apfelbeere de firmiert und der… genau! Verkauft Apfelbeerensaft. Gut ist ja, dass einige Teilnehmer an Wikipedia ihre Namen hinterlassen. Und beim Apfelbeereneintrag wacht wohl jemand mir Argusaugen, dass niemand Infos verändert, die nicht in seinem Sinne sind. Ratet mal wer es ist…
Nein, nicht der o.g. Herr Holzmüller :-)
Lieber Leser und Leserinnen der Blogbar,
das ist eine spannende und interessante Diskussion mit jeder Menge Mutmaßungen. Dem „Gesundheitblogger“ bin ich zunächst erstmal dankbar, daß er mich auf den Denic-Eintrag aufmerksam gemacht hat. Dort ist die Domain inzwischen auf den Aroniaverein angemeldet, dem ich vorstehe. Ich denke, das wäre sonst bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag nicht passiert.
Und Geschäftsführer der Kelterei Walther bin ich seit der Aufnahme der Vereinsaktiviäten nicht mehr. Das hätte man bei mir auch schnell und unkompliziert persönlich erfragen können – das wäre wohl die beste Quelle für eine Recherche gewesen. Schade, daß selbst solche lapidare Sorgfaltspflichten immer wieder und immer noch im Internet keinen Widerhall finden. Dies ist keine Tugend, wie ich finde, die Journalisten vorbehalten ist. Daß im Übrigen der „Gesundheitblogger“ darüber hinaus anonym schießt und sich nicht öffentlich zu seinen Meinungsäußerungen bekennt, finde ich einfach ebenfalls nur Schade. Bei solchen Vorwürfen sollte man schon auf Augenhöhe kommunizieren.
Hoffnungsvolle Grüße,
Jörg Holzmüller
Vorstand „Freunde und Förderer der Aroniabeere e.V.“
Don, ich gebe dir ja vollkommen Recht, dass Marketing und Kommunikation stets ehrlich und offen praktiziert werden sollte. Aber, um noch mal auf den oben genannten Podcast zu verweisen, man kann die Sache doch auch anders sehen.
Okay, vielleicht bin ich ja naiv und glaube tatsächlich daran, dass es was gutes im Menschen gibt, aber: Kann es nicht sein, dass die Aroniabeere tatsächlich eine gesundheitsfördernde Wirkung hat? Und kann es nicht sein, dass die Saftblogger, die generell nur heimisches Obst kaufen, weil sie es als Prinzip verstehen, tatsächlich und aufrichtig am Erhalt dieser Frucht interessiert sind? Kann es nicht sein, dass Sie den Verein wirklich aus Überzeugung machen und deshalb auch am Wochenende am Elbufer stehen und Leute über die Beere informieren (wie Jörg Holmüller bei 1:10 im Podcast erzählt)?
Klar profitiert davon indirekt auch ihr Geschäft, aber so what? Geldverdienen ist ja nicht per se was schlechtes. Und wenn ich mir die Philosophie von Walther angucke, dann bin ich absolut der Meinung, dass die es noch mit einem der ehrlichsten Ansätze und aus Überzeugung tun. Kann ich falsch mit liegen, ist aber mein Eindruck.
Grundsätzlich finde ich es gut, wenn Natursäfte, auch von selteneren Früchten, produziert und vermarktet werden. Meinetwegen auch als Blog. DAss man sich dort, schon allein aus reiner Leidenschaft für die Sache, mit den gesundheitlichen Wirkungen z.B. von Flavonoiden beschäftigt, ist allemal verständlich. Es ist sogar denkbar, dass der Verein zur Förderung der Aronia nicht in erster Linie aus Marketinggesichtspunkten heraus stattfindet, sondern auch aus Interesse an der Frucht und weil man eben die mutmaßlich (im Prinzip nachvollziehbar begründetn) guten gesundheitlichen Wirkungen dieser Frucht sehr schätzt. Man kann – mit einigem Verständnis für die Betreiber – die ganze Sache für entschuldbar halten, zumal, es geht hier ja nicht um behauptete Wunderwirkungen oder ernsthafte Heilversprechen (z.B: “Trinken Sie Aroniabeerensaft, wenn Sie Betablocker nur schlecht vertragen!”), sondern um eine liebenswerte Kleinfirma und einen Bereich, den man noch als seriös bezeichnen kann. Oder will man künftig alle öffentliche Information über die gesundheitliche Bedeutung einzelner Lebensmittel mit dem Heilmittelgesetz verbieten?
Es bleibt ein schaler Geschmack an der Sache. Etwas mehr Zurückhaltung bei dem Verein und bei den als PR verstehbaren Anstrengungen rund um die Aroniabeere wären besser gewesen, und auch – im Rahmen des Vereins – transparente Hinweise auf eventuelle geschäftliche Verbindungen. Man muss mit Informationen, die die Gesundheit betreffen, besonders sorgfältig umgehen, auch aus Respekt vor kranken Menschen, welche man leicht zu Opfer macht, wenn man ihnen übertriebene Heilerwartungen vermmittelt.
PR hat im Bereich von Gesundheit – eigentlich – nichts zu suchen. Auch nicht für die Saftblogger.
@Don
>Aber beim Abbiegen von Wikipedia hört der Spass definitiv auf.
Da muss ich Dir beipflichten.
@Strappato
Ich komme aus einer Ärztefamile – da brauche ich keine gesonderten Ausführungen zu den Methoden der Pharma- und Gesundheitsindustrie.
Trotzdem – wenn man ehrlich ist – begegnet einem ständig die Aussage “XYZ ist gesund”, für Herz, Gelenke, etc. Ich glaube zwar der Health Industry nichts, würde aber andererseits niemels auf die Idee kommen, dass beispielsweise der Ausspruch “Traubensaft ist gesund für das Herz” vorsätzliche Verbrauchertäuschung ist. Da hätte mich meine Oma mit ihren gänzlich unbelegten Aussagen zu bewährten “Hausmitteln” (z.B. Tee mit Honig bei Erkältung) ja getäuscht…;-)
In *diesem Fall* ist mir die EU-Health Claims Verordnung ziemlich egal, auch wenn die Aussage, Äpfel würden bei Verdauungsproblemen helfen, demnach unrechtmäßig wäre…;-)
Sehr geehrter Herr Holzmüller,
um es hier knallhart zu sagen: Leute wie Sie sollten nach solchen Geschichten besser für lange, lange Zeit die Finger von Tastaturen lassen, mit denen man das Wort “Sorgfaltspflicht” tippen kann. Bei der Gelegenheit kommen sie auch nicht mehr in Versuchung, anderer Leute Intelligenz zu unterschätzen. Und wer hintenrum Astroturfing betreibt, sollte vielleicht auch sehr vorsichtig sein, wenn es um Anwürfe zum Thema Anonymität geht.
Hier jedenfalls tauchen Sie bitte nie wieder auf, ich schätze mein Blog als saubere Angelegenheit, und möchte hier keinerlei Marketingmüll sehen.
Herr Holzmüller,
ich nehme an, dass Sie weiterhin mit der Kelterei beruflich/finanziell verbunden sind. Der Beobachter bekommt den Eindruck, dass der Verein Aussagen über die Wirkung macht, die die Kelterei rechtlich nicht machen kann. Sowas nennt man Astroturfing – das Ziel den Anschein einer unabhängigen Meinungsäußerung über Produkte zu erwecken, in dem das Verhalten einer Organisation gesteuert wird. Dazu braucht es keinen Geschäftsführer. Steuerung kann jeder ausüben, der mit dem Produzenten verbunden ist. Mitarbeiter und selbst externe beauftragte PR-Agenturen.
Der Vorwurf geht also nicht gegen Herrn Holzmüller als Person und nicht gegen den Geschäftsführer Holzmüller als Job.
Thomas, es gibt halt einen feinen Unterschied zwischen “eine ehrliche Haut mit Sympathie begleiten” und “überlegen, in welchen Nuancen sich Firma A von Firma B unterscheidet”. Im ersten Fall stelle ich mich gern hin und sage, dass ich das gut finde. Im zweiten Fall fühle ich mich verarscht. Und Herrn Holzmüllers Reaktion auf die “Vergesslichkeit” bei der Adresse ist ein weiterer Punkt, wo ich sage: Ich lasse mich von solchen Leuten nicht öffentlich hinter das Licht führen.
Ich vermute, dass der Kelterei juristische Probleme im Zusammenhang mit einem möglichen Verstoß gegen das LFGB drohen könnten, wenn Vereinsvorsitz und Geschäftsführertätigkeit formell in einer Hand liegen. Das wäre eine Erklärung dafür, warum Herr Holzmüller auf diesen scheinbaren Nebenaspekt so viel Wert legt. Im Fall “Airnergy” beispielsweise hat man aus ähnlichen Gründen eine enge vertragliche Bindung des “Airnergy-Botschafters” Balbir Singh an das Unternehmen vermieden (hier ging es um einen möglichen Verstoß gegen das HWG).
So, Herr Holzmüller, jetzt kriegen Sie mal ein wenig erweiterte Recherche: Die Domain wurde am 26.11.2006 registriert. Das Walthersblog tut dann am 27.03.2007 so, als hätte sich ein unabhängiger Verein gegründet (http://www.walthers.de/blogs/index.php?blog=7), natürlich ohne auf diese Personalfrage einzugehen.
Lustig ist es übrigens auch, wenn man das Saftblog mal unter dem Aspekt der dort von Herrn Holzmüller getätigten Aussagen für die Arnoiabeerenmitsttreiterin und Amazonloberin Dr. Schons absucht. Viel Nettes, ohne Hinweis auf sonstige Verbindungen. Tjaja.
Ich finde es vor allem eins: Schade. Sehr Schade, weil man gut sehen konnte, dass die Sache auch sauber gelaufen wäre. Die schmutzigen Tricks waren vollkommen überflüssig. Jammerschade.
Die Reaktion von Herrn Holzmüller finde ich außerordentlich unzureichend. Vielleicht kommt da noch etwas Besseres, aber als Einstieg in eine Diskussion bzw. in ein offenes Gespräch ist das ziemlich übel. Es klingt ein allzu weites Stück weit nach: “Sie haben zwar Recht, aber ich würde Sie gerne fertig machen, Herr Strappato.”
Wenn Herr Holzmüller garnicht verstehen kann, warum das Institut der Meinungsfreiheit in vielen Fällen Anonymität voraussetzt, dann sollte er zunächst fragen bevor er urteilt – diese Möglichkeit gibt es ja und wird von ihm in eigener Sache durchaus für sinnvoll erachtet.
Wichtiger als dieses Fragen, zu dem er sich vielleicht noch entschließen könnte, wäre allerdings, wenn er in der angesprochen Sache Auskünfte gäbe:
1. Gibt es und gab es die ansgesprochenen geschäftliche Verbindungen heute bzw. in den Anfangstagen, wo dieser Verein seine Tätigkeit aufnahm?
2. Gab es Versuche aus dem Vereinsumfeld, in Wikipedia für sich selber bzw. in eigenen Sinn Werbung zu gestalten?
3. Ist an dem Vorgehen, das hier von Strappato bemängelt wurde, etwas Mangelhaftes zu erkennen, oder schließt sich jede Form von Selbstkritik für Herrn Jörg Holzmüller aus?
Ich schätze, die meisten Blogger könnten damit leben, wenn das Saftblog bzw. die dahinter stehende Firma erklären würde, dass man sich verrannt habe.
“Sie haben zwar Recht, aber ich würde Sie gerne fertig machen, Herr Strappato.”
Ich möchte nur anmerken, dass das geeignete Objekt für derartige Bestrebungen in diesem Fall eher in meiner Person zu suchen wäre.
Ich möchte noch bemerken, dass der Autor des Artikels “hockeystick” ist, aber ich den auf meinem blog veröffentlichten Beitrag inhaltlich unterstützen und auch verantworten kann.
Und ich möchte bemerken, dass ich den Beitrag auch hier unter meiner Verantwortung genau so einstellen würde, dann gibt es auch einen Ansprechpartner, wenn man sich das partout antun möchte – ich war heut eh bei meiner Anwältin.
Ich finde es merkwürdig, wenn jemand als Geschäftsführer aufhört, um dann kurz danach (oder davor?) einen Verein zu leiten, welcher, vorsichtig formuliert, den Geschäftsinteressen ebendieser Firma nicht eben abträglich ist.
Wie unabhängig ist dieser Verein von den Interessen der Kelterei Walther?