Die Probleme des Lokalen im Internet: derWesten und anderes
Vorbemerkung: Ich wäre sehr vorsichtig, was bei diesem lokalen Thema die Zahlen, gerade aus der IVW-Messung angeht. Um nur mal einen krassen Fall anzusprechen: Die Mittelbayerische Zeitung meldete an die IVW regelmässig mehr Page Impressions beim User Generated Content, als bei den redaktionellen Inhalten – im Dezember 2007 1.488.331 zu 932.810 PIs. Nur finde ich bei der Mittelbayerischen nichts, was man als User generated Content bezeichnen könnte. Sagen wir dedhalb der Einfachheit halber: Lokale Medienangebote haben eher schlechte Nutzerzahlen.
Jens vom Pottblog hat sich nach den eher schlechten Nutzerzahlen des Portals derwesten.de der WAZ-Mediengruppe die Mühe gemacht, die Leistung der Bochumer Lokalredaktion zu analysieren. Und kommt zu keinem guten Ergebnis. Was sicher auch mit den eher unerfreulichen Nutzerzahlen zu tun hat.
Aber ich frage mich etwas anderes: Derwesten ist damit nicht allein. Das Problem miserabler Reichweiten haben viele im lokalen Bereich, ganz unabhängig davon, ob sie nun miserabel oder innovativ aussehen, echo-muenster.de heissen, donaukurier.de und dort unerfreulicherweise den Republikanern eine Blogheimat bieten, oder mit stattzeitung.in versuchen, dem lokalen Platzhirsch anzugreifen. Umgekehrt fahren Süddeutsche.de und die FAZ.net ihre Lokalteile mit minimalem Aufwand, ohne dass es ihre Besucher stören würde, die ohnehin weitgehend nicht aus der Region stammen. merkur-online.de und fr-online.de, die lokalen Konkurrenten, stellen das Lokale eher in den Mittelpunkt – und kommen bei weitem nicht so gut an. Offen gesagt kenne ich überhaupt kein lokales Nachrichtenangebot, das gut läuft. Was besser geht, sind Dinge wie Fudder.de und party-bei-uns.de, die Jugendnetzwerke darstellen.
Deshalb meine Frage: Kann es nicht einfach sein, dass das Lokale mehrheitlich denen egal ist, die sich im Internet tummeln? Also, genauer gesagt, das Lokale, wie es de facto dargestellt wird? Wen interessiert denn der neue Pfarrer von Eberspfuhlen, was bedeutet es, wenn in Schafsköthen ein Ziegenbock geklaut wurde, diese Mischung aus Polizeireport mit den immer gleichen, dummen Suffunfällen und Verbandspressearbeitsversuchen? Wer braucht das im Netz?
Ich glaube nicht, dass es überhaupt nicht geht. Ich denke, es gäbe viele Themen, die lokal und spannend wären, nur wird sich in den Lokalredaktionen darum gerne gedrückt, weil man die Leute kennt, weil man auch morgen noch mit ihnen reden will, und weil schon die Kneipe, deren Nudeln suboptimal beim Kneipentest aufgefallen sind, beim Chefredakteur Beschwerde einlegt. Was bleibt, sind die lokalen Verlautbarungen. Und die braucht kein Mensch, egal ob geogetagged oder communitydriven.
Siehe auch Christian Jakubetz.
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ich glaube gerade Sites wie die SZ könnten mit einem vernünftigen Lokalteil auf der Website viel mehr Besucher anziehen, die spärlichen München & Bayernnachrichten sind eigentlich der Hauptgrund wieso ich dieses ansonsten grenzwertige Angebot überhaupt noch nutze. Aber anstatt vernünftiger Lokalberichterstattung vertreibt man sich die Zeit mit dummen Boulevardthemen und Bildergalerien. Was AZ, TZ, etc. machen interessiert mich nicht, die Seiten sind schlecht gepflegt, die Usability unter aller Kanone und die Aktualität quasi nicht vorhanden.
Ich glaube viel mehr Leute würden _gut_ aufgestellte Lokalnachrichten-Sites nutzen, dummerweise gibt es (fast) keine oder, sofern die Plattform vorhanden ist, ziehen die Redaktionen nicht mit, siehe DerWesten. So denkt man in den Verlagen wohl, es interessiert keinen und hält es deshalb auch nicht für notwendig, online weiter zu investieren.
eigentlich kann ich bei dem thema nicht wirklich mitreden… ich lese hier praktisch nichts auf den lokalen zeitungsseiten.
weils nichts bringt :(
alle halbe jahr mache ich regelmässig den fehler und suche auf den örtlichen zeitungsseiten nach einem aktuellem thema, wo ich mittels radio oder blogs (!) von erfuhr.
da steht dann entweder nichts, oder man soll vor dem anschauen ein abo abschliessen.
und obwohl ich in einer relativ “blogarmen” region lebe sind die oft schneller, besser, ausführlicher.
warum noch bei dem zeitungsportal schauen?
Ich hätte es kaum gedacht, dass wir mal einer Meinung sein können; nun ist es doch soweit.
Meine Meinung: Die lokalen Printmedien sind zumeist am Ende. Sie halten sich mühselig mit den ALDI- und LIDL-Anzeigen über Wasser. Wären diese nicht, wären sie schon aus dem Markt. Den eigentlichen Sprung ins Internet hat kaum ein Verlag begriffen, in Angriff genommen oder vielleicht sogar geplant. Ausnahme, wenn auch mit Startschwierigkeitne: DerWesten.
Die Qualität mag ich derzeit nicht beurteilen, aber der Anfang ist gar nicht so schlecht.
Meiner Meinung nach ist es eine Frage der Zeit, wann die Verbraucher erkennen, die besseren Inhalte im Netz zu erkennen. Klar, es ist auch eine Generationenfrage, denn die Hauptzahl der Tageszeitungsabonennten wird mittlerweile im Altersdurchschnitt über 40 Jahre alt sein. Wenn es gelingt, diese Altersgruppe und darüber mit interessanten lokalen News ins Netz zu ziehen, ist die Zeit der gedruckten lokalen Tageszeitungen gezählt.
Hier erwähnt, aber noch nicht gut genug, sei myhamat.de. Der entscheidende Schritt wird sein, wenn diese Zielgruppe das Internet über den gewohnten Fernseher und die entsprechende Fernbedienung erreicht.
Dann studiert Opa (sorry!) mit der kleinen Tastatur und den besonders grossen Buchstaben darauf die Vereinsnachrichten (Schützenverein – Ergebnisse!), und die rüstige und junggebliebene Oma bittet darum, anschliessend die Termine der neuen Walking-Kurse mal eben auszudrucken,um sie an die Pinnwand zu heften.
Wer es ermöglicht, die lokalen Todesanzeigen (Bestatter, übernehmen sie) ansprechend zu präsentieren, ist der Gewinner.
Idee: Wer schafft es, die lokalen Nachrichten (von wem auch immer), die Todesanzeigen, die Nachrichten des Sport- und Schützenvereins auf einer lokalen Plattform abzubilden. That’s ist. Und dann sind die Lokalzeitungen am Ende.
Sagt der ehemalige Lokalredakteur. Ohne Wehmut.
Hmm ich glaube das ist nicht nur ein Problem der Zeitungen. Da sind noch viel mehr Bereiche, die den Sprung ins Netz verpasst haben und nun nicht hinterherkommen wollen oder können.
Und dazu haben noch viele vergessen, die etwas älteren an das Internet ranzuführen und die möglichkeiten aufzuzeigen.
Solange nicht alle den Trend Internet erkennen, werden auch die lokalen Zeitungsseiten mist bleiben… oder?
Gut gebrüllt. Da ich bei einer Lokalzeitung mit etwas intesiver genutzten Webseite bin, kannst du mal bitte sagen, ab wann du eine Seite als gut laufend betrachten würdest? Wie viele Aufrufe sollte ein Aufmacher z.B. generieren etc? Hast du dafür ein Gefühl? Bzw. was ist dein Maßstab?
long-tail bei nachrichten bringt zu wenig traffic und damit zu wenig werbeeinnahmen.
werbetreibende gehen online hauptsächlich nach reichweite. nischenpublikum spielt (noch) kaum eine rolle.
bis dahin bringen alle portale das gleiche, nämlich “nachrichten aus aller welt”. und sind damit natürlich komplett austauschbar.
im grunde genommen werden für einen ordentlichen überblick ja nur eine handvoll newsportale benötigt, die im idealfall nicht voneinander abschreiben sollten (uniqueness) und die agenturmeldungen wenigstens veredeln (quality). mehr ist durch den kostendruck, der online herrscht schon kaum zu erwarten.
da nun überall das gleiche steht, orientieren sich die leser an der stärksten marke. demzufolge sind die gewinner aus dieser situation die dickschiffe wie spon, die die anzeigenpreise aufgrund enormer reichweite für sich diktieren können.
verlierer die tausenden von regionalzeitungen, da abogebühren obsolet geworden sind und die finanzierung allein durch lokale online-werbeanzeigen nicht zu schultern ist. den kleinanzeigenmarkt haben sich ja auch schon längst andere unter den nagel gerissen.
fazit (makaber): lokalzeitungen werden mit ihren print-lesern wegsterben.
Achja, wie oft wurde in den letzten Jahren schon der Tod der Printmedien vorrausgesagt, das langweilt mich langsam. Ok, hier liegt der Focus auf den regionalen Printmedien. Aber auch hier wird mit den gleichen Argumenten ein Medium totgeredet, welches dennoch Jahr für Jahr weiter existiert. Ja, die Lage ist nicht besser geworden, die Gewinnmaximierung hat ihre Grenzen erreicht, auch klar. Aber tot sind die noch lange nicht, sorry Leute. sind sind vor Allem eines: Wesentlich stabiler gegenüber Internet-Hypes, welche oft schneller verschwinden, als sie in der breiten Masse wahrgenommen werden.
Gerade die Lokalen haben ein anderes Zielpublikum: Das sind Leute, die auf dem Örtchen die Anzeigen lesen, sich über lokale Kuriositäten amüsieren und die Werbung nach günstigen Angeboten durchstöbern. Diese lokale Vielfalt finde ich im Web nirgends. Und das sind bei weitem nicht nur ältere Menschen, was für eine gewagte Aussage *kopfschüttel*
Nur zwei kurze Anmerkungen: Du hast die Frage nach dem Interesse an Lokalem im Netz ja schon öfter gestellt. Und Deine eigene Meinung nicht verschwiegen. Dich interessiert das Lokale nicht. Okay! Die First Mover Generation im Internet tendenziell vielleicht auch nicht.
Aber unter Print-Lesern steht das Lokale ganz traditionell ganz oben auf der Agenda. Warum sollte sich das ändern, wenn die sich jetzt ins Internet begeben.
Und zur Qualität des Lokalen. Nicht überall ist die Welt so klein und langweilig, dass nur über Karnevalsvereine und Karnickelzüchter zu berichten wäre. Hier in Bochum zumindest macht die WAZ einen ganz guten Job. Und findet durchaus Themen die von Belang sind. Mit durchaus kritischem Zungenschlag.
Sie schaffen es nur leider überhaupt nicht, die Möglichkeiten des Westen für sich zu nutzen. Nicht mal jetzt für Nokia.
Nein, es geht nicht (schon wieder) um den Tod der Printmedien. Es geht um das Ende des Geschäftsmodells “Lokalzeitung”. Schon seit Jahren verfallen die Anzeigenpreise im Lokalbereich dramatisch – auch wenn sich das weniger in Preislisten als in unglaublichen Rabatten niederschlägt. Das bei gleichzeitig steigenden Druckkosten. Die Frage ist nur, wie lange das noch funktioniert.
Seit längerem prophezeie ich die Umsiedlung lokalen Contents ins Web; und zwar in bürger-geführte Blogs – ohne oder mit bisschen Werbung. Auch wenn die vielen Lokal-Blogs noch nicht die großen Zahlen erreichen, werden sie stetig mehr akzeptiert werden. Bis dann irgendwann wirklich Geburts- und Todesanzeigen dort veröffentlicht werden … kostenlos.
… setze ich einfach mal einen Text hierher, den ich mal zu dem Thema der ‘lokalen Repräsentanz im Weltweiten’ für ein konkretes Projekt … vor etwa einem Jahr verfasst habe
@moti[6]. Stimme absolut zu. Genau das Problem hat meiner Meinung nach der DerWesten. Deshalb dieses krampfhafte Kopieren des Spiegel-Formats und die geringe Nutzung der lokalen Infrastruktur. Aber das Interesse an Lokalem ist meiner Meinung nach sehr groß, z.B. bei mir. Ich wäre auch schon mit mehr NRW-Berichterstattung zufrieden, was ich auch noch als lokale Berichterstattung bezeichnen würde. Aber schon durch diese Beschränkung würde wahrscheinlich der Werbemarkt zu klein. Die Kunden erwarten halt Reichweite “Ganz-Deutschland”. Da bleibt für die Konkurrenz zu SpOn nur das Herantasten an den richtigen Kompromiss. Ansonsten sehe ich das so wie @Rainer[10], dass kleine dezentrale Medien die Lücke besser füllen könnten als ein Zeitungskonzern. Vielleicht gibt es ja da auch noch Anzeigenkunden, also Werbemärkte, die bisher noch gar nicht erschlossen wurden, z.B. der KFZ-Meister von nebenan oder der Bäcker. Das sind bisher wohl kaum die Werbekunden, die eine Anzeige in einem Online-Magazin schalten.
Ich glaube, dass das ausnahmsweise mal ein Problem ist, das nur am Rande mit dem Internet zu tun hat. Gerade in der jüngeren Generation, und dort insbesondere bei der für Werbekunden attraktiven zahlungskräftigen Akademiker-Elite, verliert das Lokale seine Bedeutung, weil die Bindung an den Ort nachlässt. Viele ziehen aus beruflichen Gründen häufig um. Deswegen interessieren sich die Betreffenden irgendwann mehr für Kollegen in derselben Branche, die an anderen Orten arbeiten, als für ihre Nachbarn, die einen anderen Beruf haben. Auch Alumni-Netzwerke werden wichtiger, oder gemeinsame Hobbys dienen als verbindendes Element. Innerhalb einer Stadt interessiert man sich vielleicht noch für eine bestimmte “Szene”, deswegen der Erfolg der Party- und Veranstaltungs-Portale. Aber die ganzen Menschen, die man zufällig in der U-Bahn oder auf der Straße trifft, scheinen von einem anderen Stern zu sein (klingt überspitzt, aber manchmal ertappe ich mich selbst bei diesem Gedanken). Lokale Ereignisse interessieren fast nur, wenn sie einen direkt betreffen (Verkehrs- und Bebauungspolitik, lokale Wirtschaft in Form von Einzelhandel etc.). Aber selbst das dürfte in größeren Städten auf das eigene Wohnviertel und das des Arbeitsplatzes beschränkt bleiben.
Schaut Euch doch mal echo muenster und stattzeitung in an. Das ist Lokalnachricht. So sieht das aus. Wer soll sich dafür interessieren? Ich glaube einfach nicht, dass man sowas kostendeckend betreiben kann. Nicht so.
@13: Geht mir sehr ähnlich. In meiner Heimatstadt, in der ich bis vor ein paar jahrne lebte, habe ich mich noch halbwegs für Kirchturmpolitik und Verschischtes aus Stadt und Region interessiert. In den zwei Jahren in der Nähe von Darmstadt ist mir das “Echo” weder on- noch offline ans Herz gewachsen. Und jetzt am Niederrhein klicke ich wenns hoch kommt einmal die Woche auf RP Online. Egal, ob Print oder Internet, es interessiert mich größtenteils einfach nicht, was da abgehandelt wird.
Blogs stopfen da bei mir jetzt nicht unbedingt als Informationsmedium die resultierende Grundversorgungslücke. Aber zu wissen, dass es vor Ort ein paar gerngelesene Blogger gibt, hat mir das Ankommen hier sehr erleichtert. Und das ging schon los bei der Frage, in welchen Stadtteilen sollen wir schwerpunktmäßig nach Wohnung suchen, wo sind die No-Go-Areas, bei wem können wir die erste Nacht bleiben bis der Möbelwagen am nächsten Tag anrückt und all so was. Das sind Sachen, die extrem wichtig sind, und die keine Lokalzeitung oder deren Online-Angebot auch nur ansatzweise leisten könnte.
Was nicht heißen muss, dass die deswegen auf jeden Fall zum Aussterben verurteilt sind. Aber um mich zu erreichen, müssen die lokalen Medienangebote irgendwas ganz grundsätzlich ändern in ihrer Herangehensweise an Themen. Der Lokalsender, der sein Rahmenprogramm aus Oberhausen bezieht, ist da übrigens auch keine Hilfe. Die anderthalb Minuten Lokalnachrichten pro Stunde (die sich dann eh kaum ändern über den Tag) sind den Strom nicht wert, den das Radiogerät verbraucht.
Zu dem Dilemma passt wohl auch dieser Artikel, in dem Kurt Beck einfach mal zum Ministerpräsidenten von Hessen gemacht wird.
http://www.derwesten.de/nachrichten/waz/2008/1/16/news-16611144/detail.html
Naja, es gäbe schon Möglichkeiten, auch Lokale Information im Internet interessant zu präsentieren. Das Ruhrgebiet ist da sicher ein besonders Schwieriges Pflaster, weil in der Metropole, die keine sein darf, Ereignisse oder Veranstalltungen, die auch nur 15 S-Bahn Minuten entfernt stattfinden, aber eben in einear anderen Stadt nur sehr begrenzt Aufmerksamkeit finden. In anderen Großstädten fahren Leute ja Problemlos eine dreiviertel Stunde durch die Stadt, um sich ein Theaterstück anzusehen.
Um aber nun ausgerechnet für das genannten Bochum ein Beispiel zu nennen: seit Jahren ist BO Alternativ ein erfolgreiches und aktuelles Termin- und Informations- und Meinungsportalportal. Sicher, die Perspektive ist hier immer eine linke, aber es zeigt doch, wie so etwas gehen könnte und dass es durchaus einen Bedarf daran gibt. Das zeigt sich auch daran, das Bewohner der Nachbarstädte regelmäßig die Ausweitung des Angebots fordern (die Redaktion lehnt das als Überforderung ab).
Den leicht bloggerigen Ansatz der Ruhrbarone, die teils aus der Aufgelösten TAZ NRW/Ruhr stammen, finde ich auch nicht schlecht. Das scheint noch etwas unrund, vielleicht nicht umfassend genug zu sein, und doch ist es bereits interessanter als der Westen.
Vielleicht ist also etwas kleineres Denken der richtige Weg. Die beiden oben genannten Angebote sind technisch bloß WordPress-Blogs, ein ganzes Redaktionssystem entwickeln, mit Funktionen, die dann doch nicht richtig gehn und die Schreiber überfordern, schießt übers Ziel hinaus.
Das Rezept könnte also sein: Eine Hand voll Leute, bewährte Technik, lokaler Fokus, eine bestimmte Perspektive. Und vielleicht läse sich ein »Bochum liberal« gerade im Vergleich mit BO alternativ besonders interessant und vice versa (ich kenne auch das unsägliche Bochum konservativ, ehemals Bochum gegen Links, das mit äußerst rechts und revanchistisch noch freundlich bezeichnet ist und darum hier auch nicht verlinkt werden soll).
Kleiner denken und im kleineren Maßstab dann richtig gut sein – so wird lokale Information im Web funktionieren.
Ich glaube schon, dass es einen Markt für Lokales geben würde. Dann müßte das aber vernünftig präsentiert werden.
Das Problem beim Westen bzw. Bochum im Westen ist ja, dass die Print-Redaktion an und für sich ja gute Arbeit macht. Online kommt da leider so gut wie nix von an.
Regional lässt sich mit Printanzeigen immer noch weit mehr verdienen als online. Ein weiterer Nachteil ist, dass online die Hemmschwelle abzuschreiben anscheinend noch geringer ist. Eine gute Online-Regionalzeitung freut sicher den regionalen Print-Platzhirschen, denn der kriegt frische Themen für die Redaktionskonferenz gratis geliefert.