3500 Euro monatlich sind besser als 5 Monate unverkaufbare Werbeflächen.
PR bezahlt abschreiben ist besser als Schleichwerbung.
Und Schleichwerbung ist für manche immer noch besser, als wenn ihnen nichts einfällt und sie nichts zu schreiben haben.
Und irgendwie will man das Hobby ja auch finanzieren. Immer noch besser als für lau schreiben.
Vermutlich kommt sich das Daimlerblog auch besser als das Fischerdübelblog vor, und das Saftblog sieht auch keine Probleme im Astroturfing für die Aroniabeere. 20 Beiträge am Tag sind folglich auch besser als 10 Beiträge. Da klicken mehr. Bilder aus CC-Datenbanken sind besser als richtug klauen. Man braucht nur einen coolen Namen. Remixen, zum Beispiel. Maximaler Output mit minimalem Aufwand. Und fünf Freunde, die es verlinken. Besser als die drei Freunde, die andere haben.

Vielleicht gibt es einen ganz einfachen Grund für das Ausbleiben von Erfolgen der Kommerzialisierung der Blogosphäre:

Sie ist einfach nicht gut genug.

Es gibt Schlechtes und ganz Schlechtes, halbdurchdachtes und Dreiviertelleistungen, schnelle Ideen und diverse Versuche, es gibt sehr viel, was man schon mal schlechter und noch schlechter gesehen hat. Aber ansonsten ist da so viel Mittelmass, was auf Fanboys, Googleoptimierung, Katastrophentouristen und gelangweilten Nerds basiert, so wenig, was man wirklich als Exzeptionell bezeichnen könnte, so wenig Leistung, dass es nicht funktionieren wird.

Arbeiten bedeutet, sich in was reinhängen und es zu tun, auch wenn es keinen Spass macht. Profibloggen bedeutet, irgendwas zu tun, solange es Spass macht, und dafür jemanden als Bezahlenden zu finden. Und natürlich auch das so billig und angenehm wie möglich.

Diese Bestrebungen laufen ungefähr sein Anfang 2005. Nach drei Jahren Überlegen und zwei Jahren Praxis und theoretisch optimalen Bedingungen sind die Ergebnisse so durchwachsen, dass kaum noch mit einem plötzlich soch noch kommenden Riesenerfolg zu rechnen ist.

Weil das meiste nicht gut ist, und selbst das Beste ist nicht gut genug.

Manchmal wüsste ich gern, ob solche Gestalten nicht der blanke Horror packt bei der Vorstellung, dass sie ihr Trailertrash-Entertainment noch 10 Jahre machen könnten. Aber meistens ist es mir auch egal.