Solange es genug Herdenviecher gibt,
die sich masochistisch den defensiven Schmähungen eines Printartikels hingeben, statt selbst mal was Substanzielles zu schreiben, bestätigen die eher die Vorurteile, denn dass sie eigene Akzente und Themen setzen. Bitte weitergehen, Maul halten, eigene Geschichten machen, danke. (So geht es noch halbwegs, aber der Rest, bittschön…)
Sorry, the comment form is closed at this time.
Hab grade wie deppich gesucht im SPON, weil ich mich gern aufrege und schmähen wollte^^ (hab standardmäßig zu niedrigen Blutdruck, brauche Schmähungen^^). Don, das hat mich verplemperte Lebenszeit gekostet.
Nix gefunden, nur im Print.
Ich schwank noch, wie raffiniert (Missionierung der Blogger hin zum Papierlesen, oder die Normalklientel gegen Blogger aufbringen – was platt und leicht ist) oder wie doof (Zielgruppe “sich aufregen wollende und gekränkte Blogger” ist längst digital unterwegs) das vom SPEIGEL ist. Aber wer kennt schon die Schliche von selbsternannten Akzentesetzern. n.
Du hast nichts versäumt. Nur einen vorhersehbaren beitrag und vorhersehbare Reaktionen, einen kleiner Wichtigtuer namens “Besim Karadeniz”, der hier unbedingt den Link zu seiner Seite sehen wollte.
Betajournalismus halt
Stell es mir aber auch nicht ganz einfach vor, wenn man in einem solchen Kontext mit Namen in der Zeitung steht. Man kann froh sein, wenn die Verwandtschaft und die dran hängende Kleinstadt gewohnheitsmäßig nur den Bayernkurier und das St. Heinrichs Blättle liest.
Steht jetzt auch im Spon.
finde schon, dass es von außen teilweise den anschein einer inzestuösen veranstaltung haben kann. das ist insbesondere bei diesen berliner bloggern der kuschlwuschl-fraktion festzustellen, die nur noch irgendwelche insider-gags über das geek-spielzeug twitter austauschen. da fühlt man sich als bloginteressierter tatsächlich ausgegrenzt. und dann noch diese arrogante abgrenzung zu den profis mit sprüchen wie “journalisten können keine blogger sein” etc.
pikant an der sache, dass sie sich mit adnation ein sprachrohr auserkoren haben, was “die blogosphäre” in der öffentlichkeit nicht allzu gut dastehen lässt. folgerichtig der ausbleibende vermarktungserfolg: ne fremdfinanzierte party unter freunden haut nun mal nicht hin. da ist einfach zu wenig intellektuelle substanz, zu viel selbstüberschätzung und -verliebtheit, zu wenig leserorientierung.
Bör, keine alte Sau weiss morgen noch, was heute in der Zeitung stand.Was wichtoger ist, wäre mal eine sauber geführte, interne und schonungslose Diskussion über die tatsächlichen Schwachpunkte, aber sowas interssiert im Spiegel zurecht keinen, und hier draussen ziert man sich und macht lieber weiter wie gehabt. Inclusive “Verlinkmichauch”-Aufschrei wie von dem erwähnten Spinner da oben, wenn der Spiegel dann doch was macht. Man fragt sich, was die wollen – eine Jubelperserei für die Twitterlesung?
fakt ist ja schon, dass aus dem bloggen die luft raus ist.
hypes (säue) gibt es kaum noch und der streit von damals (es kochte ja massiv bzgl. werbung usw.) ist sicherlich noch in den hinterköpfen.
das system “blogosphäre” ist so ein bisschen eingeschlafen. wenn man verlinkt, ist man trackbackschleimer, wenn man nicht verlinkt, elite, arrogant oder was auch immer.
die frage ist, ist das normal für die entwicklung eines neuen mediums oder gerade eben hier in D besonders stark ausgeprägt?
müssen blogs politisch sein?
müssen blogger auf parteitage fahren?
was bringt das dann genau?
die ix’schen beiträge diesbzgl. waren anfangs amüsant, dann aber irgendwie, total unpolitisch..
sind deutsche-blogger vielleicht gar nicht daran interessiert, politisch irgendwas zu bewegen? und wohin sollte man “es” bewegen?
geht man alle schritte stück für stück durch, müsste man eigentlich eine eigene partei gründen, irgendwie alles anders machen, und am ende dann doch wieder auch nur bei den großen medien “rede und antwort” stehen, lamentieren, so ja gar nicht gemeint haben, war alles nur ein missverständnis usw. usf.
die deutschen medien, gerade spon ist bekannt dafür, nehmen gerne mal ein stück blogger-artikel-thema auf, verwursten es dann, hüten sich aber ansonsten, einen link auf den ur-blogger-beitrag zu posten. wie sollten denn deutsche blogs bekannt werden, wenn sie nur als contentlieferanten für deutsche medien dienen, aber eben nicht verlinkt werden?
das komplexe thema “blogs” ist noch lange nicht zu ende, denke ich, es entwickelt sich hier in D aber eben anders, wie viele andere dinge auch. langfristig arbeitet die zeit für die blogger, kommende generationen wissen schon heute nicht mehr, was eine gedruckte zeitung ist. im internet selbst gibt es dann nur noch inhalte, meinungen, persönliches usw.
inhalte und gerade persönliches sind die stärken der blogger.
man sollte abwarten.
und mich würde nicht wundern, wenn jetzt gerade nach dem spiegel artikel, die selten eine entwicklung wirklich richtig abschätzen, änderungen kommen werden im bezug klassische medien und blogosphäre.
ich bin gespannt, welcher deutsche blogger zuerst von den k-medien aufgekauft werden wird?
fakt ist ja schon, dass aus dem bloggen die luft raus ist.
Bitte wie? Die Luft ist höchstens raus bei einem Großteil derjenigen Leute, die man gerne in die Alpha-Blogger-Schublade steckt, weil Hierarchien erfinden eine Lieblingsbeschäftigung des Menschen ist. Aber sonst? Bloggen macht Spass und erfreut sich größter Beliebtheit :) Sogar in Deutschland …
Das Bloggen als solches entspricht aber nicht der Bedeutungserwartung, die manche Leute an das Bloggen hatten und immer noch haben. Vom elitären Schubladendenken “Wir Blogger gegen den Rest der Welt” bis hin zum logischerweise trüben Resignieren, wenn sich die Weltrevolution doch nicht so schnell einstellt, wie man sich dies vorgestellt hat.
Es ist doch nur eine Software, herrgottsackra!
“das komplexe thema “blogs” ist noch lange nicht zu ende, denke ich, es entwickelt sich hier in D aber eben anders, wie viele andere dinge auch”
“inhalte und gerade persönliches sind die stärken der blogger”
“man sollte abwarten.”
warum immer nur einen teil rauspicken, obwohl die gesamtaussage doch eine andere ist?
tss..
[…] unter anderem haben der spiegelfechter, coffee and tv und einige andere auch antworten zu selbigem verfasst. die meinung der blogbar kann ich auch nachvollziehen, obgleich sie, meiner auffassung nach, unnötig hart ausfällt. die sache mit der medaille trifft somit zum glück aber immer noch zu. […]
Das “Draussen”-Argument fand ich schon nicht schlecht – hat ja auch seinen Weg in den Spiegel geschafft.
Wer nichts aufzudecken hat (Journalist), der halte sich an sein eigenes Leben (Literat, Satiriker, Polemiker, Beschreiber, Dichter, Fotograf, Realist, Dummkopf naiver) … und wer weiss, vielleicht findet er dort ja mal was Schönes.
Ich frage das ganz wertfrei (ich hoffe, das ist klar): Warum wurde der “Besim Karadeniz” gelöscht? Hab irgendwie das Gefühl irgendwas verpasst zu haben.
Wer hier es bei seinem Erstauftritt gleich mal blöden Sprüchen zwecks der Awarenss versucht, kann eigentlich dankbar sein, dass ich ihn lösche und ihm keine Rechnung wegen der Werbung für sein faules Internetlexikon schicke. Der übliche Trash, nur diesmal noch etwas dreister.
Der Artikel im Spiegel bringt eine Sicht auf das Bloggen. Muss man nicht teilen, aber ist kein Grund, sich in Selbstmitleid zu ergehen. Im Übrigen meine ich, dass die “Blogosphäre” noch ganz gut weggekommen ist. Zwischen all dem Erlebnissen von Bestattern, Supermarktbesitzern, Kieler Kaufmich-Callboys und anderen Wirren und Fragwürdigen in den “Deutschen Blogcharts”.
Dieser Artikel über die Blogger-Szene ist nur ein weiteres Symptom für den intellektuellen Abstieg des Spiegel. Zu Augsteins Zeiten hat man sich noch an gesellschaftliche oder politische Mißstände herangetraut; damals hatte man noch “cojones”.
Jetzt hat man sich in Hamburg eine Überdosis Drogen reingepfiffen, um die Realität auszublenden und zieht jetzt wie ein Alkoholiker im Delirium über irgendwelche “Typen” her, die man nicht kennt geschweige denn versteht.
So fühlt man (und frau) sich wenigstens gut und kann die eigene, selbstverschuldete Bedeutungslosigkeit vergessen.
Auf jeden Fall dürfte es ein paar nicht Genannte geben, die darob heute schon ihre Tischkante zerbissen haben.
Wie man an den Stefan Niggemeier verehrenden Trollschweinen erkennt, ist das vergleichsweise unabhängig von der Nennung.
Ich finde den Spiegel-Artikel absolut vertretbar. Er ist lustig geschrieben, spricht ein paar klare und vertretbare Punkte an und gibt auch für Außenstehende einen netten Einblick.
Ich bin echt kein Spiegel-Fan aber den Artikel fand ich einfach mal ganz gut gelungen.
Und die Grundaussage des Artikels, daß die deutsche Blogosphäre in Sachen Relevanz erheblich hinter der amerikanischen zurück steht, ist ja nun auch absolut nichts, was einem nicht auch schon selber aufgefallen wäre.
Nehmen wir einmal für einen kurzen Augenblick an, dass den Printmedien die (jungen) Leser weglaufen. Das Medien-Nutzungsverhalten verändert sich. Die Anzeigenmärkte für Printmedien schrumpfen. Für den SPIEGEL heißt das perspektivisch:
Die goldenen Jahre sind vorbei.
Blogs werden von den klassischen Printmedien zunehmend als Konkurrenz angesehen, allerdings wird das begleitet von einer gewissen Fassungslosigkeit darüber, dass sowas wie Blogs eine Konkurrenz darstellt – zumal auf lange Sicht.
Wenn der SPIEGEL also, sagen wir mal, in den nächsten 10 Jahren 10 Prozent seiner Leser allein an Blogs verlieren wird: Das ärgert. Enorm.
Ich meine, der SPIEGEL-Artikel erklärt sich zu einem Teil aus dieser Konkurrenzsituation. Man möchte dem Noch-Print-Leser deutlich machen, dass er sich von diesen Blogdings nicht viel erwarten soll, bestenfalls “Beta-Blogger”.
Zwei Dinge sind mir da noch aufgefallen:
Erstens.
Als Beispiel für niveau-arme und ins Persönliche abgleitende Streitigkeiten unter Bloggern müssen ausgerechnet Journalisten herhalten, und zu allem Überfluss auch der hauseigene SPIEGEL-Autor
WertmullahH. Broder.Zweitens.
Der SPIEGEL tut so, als ob er mit den größeren Polit-Blogs das Thema Bloggen erschlägt.
Einerseits ist da falsch, weil die meisten Blogger Misch-Blogger sind, und nur ziemlich selten Projekte politischer Publizistik darstellen. Andererseits ist das falsch, weil das Besondere der Blogoshäre nicht die vom SPIEGEL betrachteten größeren A- und B-Blogger sind, sondern der “Long Tail”. Und auch die Dynamik, die Offenheit, die Interaktivität und einfach, dass es wirklich jeder machen kann, der mag.
Richtig ist aber auch:
Die politische Blogosphäre in Deutschland ist alles in allem ziemlich mau.
(Wobei ich ja nicht weiß, ob nun ausgerechnet der SPIEGEL als Kritiker einer nicht ausreichenden politischen Berichterstattung besonders berufen ist… Ich gebe aber zu, dass der SPIEGEL in den letzten Monaten gewisse Besserungstendenzen in seiner politischen Berichterstattung zeigt)
Wie auch immer: Wir sollten uns mal ein wenig Gedanken machen (rechtzeitig vor der nächsten BuTa-Wahl), was für eine bessere politische Blogosphäre getan werden könnte.
Hmm. Ich hätte ja gerne sowas Ähnliches wie das letzte Blog-Erfassungs-Projekt von Dirk Olbertz – allerdings nur (!) auf Wochenbasis, und idealerweise unterteilt in verschiedene politische Geschmacksrichtungen, Charts für einzelne Artikel, besondere Berücksichtigung von Longtail und Newcomer und selbstverständlich unter Ausschluss von Hassblogs.
Naja, keine Ahnung, ob das wirklich der Bringer wäre. Dirk Olbertz hat bestimmt auch so genug zu tun.
Mmh, ich verstehe ja, dass an sich als Blogger von einem solchen Artikel vielleicht auf den Schlips getreten fühlt. Vielleicht treffen auch nicht alle Aussagen im Artikel auf alle Blogger zu. Aber im Prinzip haben die Autoren recht, was z.B. die persönlichen Angriffe (gutes Beispiel ist Don Alphonsos Kommentar zu “Stefan Niggemeier verehrenden Trollschweinen”) angeht, der vorherrschende Selbstbezug in der Themenwahl (auch hierfür muss man nicht weit klicken) ist auch kaum von der Hand zu weisen. Ich habe einige sogenannte Alphablogger im Feedreader, lese sie aber fast immer nur als seichte Zwischenmahlzeit neben der Arbeit, wirklich wichtige Themen werden kaum durchleuchtet.
@Frank Beil: Dem Spiegel zu unterstellen, “gesellschaftliche oder politische Mißstände” nicht aufzugreifen, ist schlicht falsch. Ich empfehle den gut recherchierten Artikel zur Kernkraft in Heft Nr. 28, im Netz, geschweige denn der Blogosphäre habe ich nichts gefunden, was auch nur in die Nähe seiner Qualität kommen würde. Einen für Spiegel-Verhältnisse relativ kurzen Artikel aus der zweiten Hälfte des Heftes als Gradmesser für den “intellektuellen Abstieg” des Spiegel herzunehmen, finde ich, selbst wenn man den Artikel wirklich schlecht findet (wo ich widerspechen würde), mindestens mutig, eigentlich eher schon polemisierend und inhaltlich mangelhaft. Genau das also, was der Artikel über weite Teile der Blogosphäre aussagt.
Nach über 200 Trollkommentaren, manchmal einfach nur dutzendfachem Linkspam, wüsste ich nicht, wie ich diese spezielle durchgeknallte Gefolgschaft sonst bezeichnen sollte. Zumal Stefan Niggemeier dieses Problem für definitiv tolerabel hält. Und ich fühle mich vom Artikel nicht im Mindesten auf den Schlips getreten. Der Spiegel kann das durchaus so sehen. Wenn Blogger besser sind, dann können und werden sie es zeigen. Egal was der Spiegel schreibt.
da wird also von den bloggern eine hervorragende artikelqualität verlangt. allein, intensive recherche und hochwertige texte am laufenden band kosten viel zeit und geld.
auf dem hohen ross von dem aus dies eingefordert wird, sitzen z.b. fest angestellte schreiber einer voll ausgereiften kommerzplattform a la spiegel online. erinnert mich ein wenig an die vorwürfe der öffis an die privaten medien, nur dass dort der ungleiche wettbewerb aus dem fetten gebührenpolster des ör besteht.
der dick in der abteilung drinsitzende spiegel-journalist, der sich um die vermarktung seiner zeilen nicht weiter scheren muss, wirft also dem kleinstunternehmen blog vor, miese qualität abzuliefern. jenem, das als ein-mann-redaktion, webmaster und marketer in person aus kostengründen den spaß wohl kaum full-time betreiben wird können.
das klingt ziemlich anmaßend..
der knackpunkt, der sich hier meiner meinung nach rauskristallisiert ist: qualität kostet geld. um das bloggen professionell zu betreiben, müssten blogger genug traffic generieren, um für werbekunden interessant zu sein. damit dies gelingt, bräuchte man einen enormen bekanntheitsgrad (auch im mainstream), möglichst eine redaktion zur arbeitsteilung – und: hervorragende artikel. da beißt sich die katze bis auf weiteres in den schwanz.
übrigens: ich lese die markigen sprüche vom don *gerne*. wegen seiner klaren unmißverständlichen meinung bin ich hier. es dürfte sich rumgesprochen haben, dass es an der blogbar etwas deftiger zugeht. genau das macht u.a. den erfolg aus. das mögen die leser. die genießen es, hier auch mal gepflegt dampf ablassen zu können. für massenkompatibles wischiwaschi sind die etablierten medien zuständig.
@dr. dean – nicht das erste Mal, dass ich Deiner Meinung bin (zumindest wenn es ums bloggen geht ;) – das ist imho der Kernfehler den der Spiegel begeht, muss er ja auch und Blogs als Publikation begreifen, mit einem Thema, einer Ausrichtung und einer publizistischen Stoßrichtung.
Der Long Tail ist das, was die Jungs immer am schlechtesten verstehen. Bis vor kurzem wanderte ja alles, was nicht “frisch” war in einen verschlossenen Keller, Archiv genannt. Und ich kenne online-Redaktionen, die heute noch alles “wegschmeissen”, was in ihren Augen “alt” ist.
Um wenigstens etwas aus der Geschichte zu lernen: Gibt es eigentlich einen englischen ausdruck für Sommerloch?
Ja ;-)
Qualität kostet Geld? Und Blogger schreiben bloß von den richtigen Medien ab? Das wüsst ich aber. Erstens schreiben die Journalisten ja auch vorwiegend Agenturmeldungen und Pressemitteilungen ab, und zweitens kostet es kaum Geld, aber Zeit, mal neben der Internetrecherche hier und da ein Telefon- oder Live-Gespräch zu führen, das dann in einen Blogbeitrag einfließt. Was macht denn beispielsweise dieser Malzahn anderes, als Meinung abzusondern, ohne nachprüfbare Fakten zu liefern? Man könnte sagen: Der Malzahn ist nach der im fraglichen “Stück” präsentierten Spiegel-Definition auch bloß ein Blogger. Und der HenrykM sowieso. Und der….
Auf der website der Autoren-Reporter gibts einen kurzen Artikel zur Bezahlung der Online-Journalisten, in dem auch Bezug genommen wird auf einen freien Journalisten, der Stellung bezieht zu einer Anhörung im Bundestag zum Thema: Wie verändert online die Arbeit des Journalisten…
Da durfte ich dann lesen, daß das Zeilenhonorar bei unter 1 Euro liegt, und daß z.B. die Zeit einen ganzseitigen Artikel mit gerade mal 400 Euro vergütet (meist steckt in solch einem Artikel eine Arbeit von etwa 3-4 Tagen incl. Recherche usw.).
Bei solchen Zahlen braucht man sich nicht zu wundern, daß den Journalisten mittlerweile der Arsch auf Grundeis geht.
Die Tendenz geht bei den etablierten Medien weiter in Richtung “journalistische Arbeit durch Werbeeinnahmen finanzieren” zu wollen. Und wo das enden wird, kann man sich leicht vorstellen…
Das ist der Hintergrund, unter dessen Aspekt ich mittlerweile solche Beiträge wie den vom Spiegel lese. Darum regt mich das Blogger-Bashing der etablierten Medien auch nicht mehr auf.
Mitgefühl kann ich allerdings auch nicht aufbringen, da diese Medien sich das selbst zuzuschreiben haben – viel zu lange haben sie den “Neoliberalen” das Wort geredet und tun es teils immer noch, obwohl sie mittlerweile selbst bereits zu den Opfern zählen.
Wie heißt es so treffend: …die Kälber, die sich freiwillig zu ihren Metzgern begeben…
Eines der “Mißverständnisse” besteht darin, daß einige “meine Meinung” und “Qualität” verwechseln … und ihren eigenen Kopfsalat (und den ihrer aficionados) mit “der Mehrheit” oder gar “der Wahrheit”.
Wann hat denn irgendein Blogger – außerhalb von “alle Nazis/Moslems/Neoliberalen stinken” etwas Überraschendes, “Entlarvendes” oder Skandalöses “aufgedeckt” bzw. geschrieben ? (Bitte, jetzt nicht mit Grimme-Pipifax ankommen)
Man scheint zu vergessen, daß die heute “Etablierten” in den 70igern und 80igern geprägt wurden, wo “Kampf dem Kapitalismus” irgendwie schon einmal da war und irgendwie radikaler formuliert wurde. Was glaubt Ihr denn, was die von der jetzigen Blogszene halten ?
Man erinnere sich an eine *nachstudio*-Sendung. Da wurde Blog-Iro von einem PR-Menschen wie ein dummer Junge vorgeführt und fand auf “Gegnerschaft” von Tissydings, die wohl selber noch gute Erinnerung daran hat, welchen Blödsinn sie einst in einem DKP-Blättchen geschrieben hat.
Solange zahlreiche “bedeutungsschwangeren” Blogs sich lesen wie die spätpubertären Machwerke von Möchtegernis, wird sich daran nichts ändern. Auf *boo* äußerte sich einmal Selenz – der Babcock/Salzgitter/Preussag-Skandal war richtig “Futter” für Blogger … wenn man allerdings von Tuten und Blasen keine Ahnung hat, sollte man besser über “Neoliberale” schreiben.
Der intellektuelle Tiefflug von Blogs ist hausgemacht und wenn eine irrelevante Fleißarbeit wie “Bildblog” grimmepreis-gekrönt wird, scheint “man” daran durchaus Interesse zu haben.
@Der Makler
und Ihr Blog ist ein intellektueller Höhenflug oder wie?
@30, vergleichsweise Ja.
Aber das ist ja auch nicht schwierig.
… zumindest weiß ich, wovon ich schreibe und muß nicht eine “Kritik” präsentieren, die jeder Studi von emsig verteilten Flugblättern kennt.
BTW: Zum Thema *PISA*, Gentrifizierung, *HartzIV* dürfte es eine Mehrheitsmeinung geben, die so nicht von Zeit, Spiegel oder Stern wiedergegeben werden … aber anders als die “politischen Blogger” Deutschlands glauben. ;-)
Anders formuliert:
Wenn bspw. der ansonsten lesenswerte “werbeblogger” einen Artikel veröffentlicht, in dem empört berichtet wird, bei Ausschreibungen (pitch ?) hätten nicht alle die gleiche Chance, habe ich – und nicht nur ich – den Eindruck, auf einem anderen Planeten zu leben.
Den *spiegelfechter* würde ich ernst nehmen,wenn er über Korruptions- und sonstigen -Affairen in Stadtverwaltung und Versorgungsunternehmen in den letzten 10 Jahren in Goslar berichten würde. :-)
“Dermakler” steht über allen Dingen. Das ist schön für ihn, trägt aber nicht viel zum Thema bei. Vielleicht doch. Es verdeutlicht aber einen wichtigen Aspekt:
Bloggen ist i.d.R. besonders subjektiv.
Bloggen eignet sich – ganz im Gegensatz zu großen Publikumsmagazinen – auch vorzüglich für Menschen, die dort ihre Präpotenzfantasien ausleben möchten. Zugleich gilt aber auch: Nicht alle Blogger sind wie “Dermakler”.
Bloggen ist wie Karneval: Jeder Jeck ist anders. Wie schön!
@rainersacht (#27):
Naja, Qualität kostet schon. Arbeit nämlich.
Abschreiben ist da viel einfacher. Und wie diese Studie belegt, auch besonders gerne gemacht. Angesichts der von Frank (#28) genannten Entlohnungen aber auch kein Wunder.
Und der in der ZEIT erschienene Artikel über die Gesellschaft für Rationelle Psychologie zeigt auch, wie gerne Dinge von Journalisten übernommen werden, ohne sie auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen.
Andererseits ist genau dieser Artikel ein Paradebeispiel für guten Print-Journalismus. Es gibt ihn also noch.
“Präpotenzfantasien”
yep, damit erklären sich auch so bloggernamen wie “weltherrscher” oder “weltenweiser”.
moti ist dann was?
die klingelingeling düsseldorfszenekürzung für “hey leutchen, ich bin moti, steht für total motiviert! häppchen?”
wenn du mir was zu sagen hast, wende dich an mein sekretariat, du untertan!
nein, komplett daneben. muss reichen, möchte gerne anonym bleiben.
anonym?
ist doch langweilig..
ein bisschen risiko darf man im leben ruhig eingehen.
[…] Diskussionen zum Thema: Nichts für schwache Nerven – Die Blogbar Toller Artikel von einem Journalisten gegen die Spiegel-Kollegen Nachdenkseiten über den Spiegel-Artikel Google Blogsuche zum Thema“> (ja es gibt eine eigene Suchfunktion nur für Blogs) […]
@Dr. Dean – Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Und genau das finde ich gut – jeder kann mit(in seinem Blog machen was er will, notfalls auch ohne jeglichen Relevanzanspruch (wie und ob sich die überhaupt messen läßt war ja hier schon öfter Thema) – und es wird ja niemand gezwungen irgendein Blog zu lesen.
Äh, Don (No. 2): Besim war zumindest zu alten Usenet-Zeiten einer der wirklich “Guten”, wenn’s der Gleiche ist, den ich kenne. Welchen Link wollte er denn hier sehen (gerne per Mail)?
Wenn es netplanet war, kann ich das jedem halbgebildeten Journalisten (also eigentlich allen) und einigen Bloggern nur wärmstens ans Herz legen, bevor die über ein Medium schwadronieren, dass sich immer noch jeglicher “Ausbildung” entzieht;-)
Ohne hier jemanden speziell anreden zu wollen: Aber ein Arsch kann auch im Alter stinken. Wer meint, hier sich und seine Seite gleich mal mit ein paar schrägen Sprüchen vorstellen zu müssen, soll anderswo schauen, wo er seinen Traffic zum Refinanzieren seines digitalen Pennertums herbekommt.
Ja, is’ ja schon gut. Ich wollt’ halt wissen, ob es der gleiche Besim ist, den ich kenne. Wenn ich Dir glauben darf, segelt da einer unter falscher Flagge, ok.
[…] Unsexy und zu wenig Adolf Hitler: Den Super-GAU der Woche bescherte der Spiegel-Artikel über die “Beta-Blogger”. Schön polemisch, so dass auch wirklich auf Nummer sicher gegangen wird, dass die Blogosphäre darauf anspringt. Einige Blogger haben dies nur widerstrebend und mit einem Seufzer getan – man gehört nicht gern zu berechenbarem, blökendem Herdenvieh. Klar, dass namentlich genannte Blogger wie Jens Berger und die Nachdenkseiten aus der “Web-Steinzeit” darauf reagieren. Thomas Knüwer rechnet dem Spiegel vor, weshalb er Angst vor dem kleinen David Blogoshäre hat. Auf so eine Art Kräftemessen sollte man sich gar nicht erst einlassen: Je stärker das Autonomiestreben der Blogosphäre, desto weniger Aufmerksamkeit verdient sie. Meint die Autorin eines Beta-Meta-Blogs. Und außerdem: Wir können’s ja doch. Schließlich trennt sich wenige Tage später der WDR von seinem Medizinjournalisten, weil diesem Schleichwerbung nachgewiesen wurde – durch Blogger. Stefan Niggemeier fasst zusammen. […]