Gawker Media betreibt mit Gizmodo, Fleshbot, Gawker, Valleywag, Consumerist und etlichen Spezialblogs das grösste kommerzielle Blognetzwerk in den Vereinigten Staaten. Monatlich verursachen die Nutzer über 250 Millionen Pageviews, und in einigen Nischen ist Gawker eindeutig marktführend. Noch.

Denn Gawker-Boss Nick Denton sieht jetzt schon eine Anzeigenflaute auf sein Haus zulaufen und feuert 19 Redakteure der 133 Personen umfassenden Belegschaft. 2009 fallen auch die Bonuszahlungen für erfolgreiche Schreiber weg. Klingt wie aus einer krisengeschüttelten Regionalzeitung als Kansas, ist aber lange Zeit als das heissester Ding im Journalismus gehandelt worden, und hat international viele, noch weniger erfolgreiche Nachahmer gefunden. Bequemerweise gibt es die Kreditkrise, mit der Denton dieses Vorgehen begründen kann.

Es gibt unter Beobachtern die Theorie, dass alles unter der Krise leiden wird, Onlinewerbung jedoch nur gebremst weiter wächst. Damit wäre die Kreditkrise keine Gefahr für Startups, Profiblogger und Web2.0. Mal abgesehen davon, dass Web2.o von den Communities über Adnation bishin zur Gestöpselei von Zooomer bis derwesten nicht den Eindruck macht, als sei es bei der Wirtschaft weitgehend akzeptiert und beliebt: Lege ich meine Erfahrungen aus der New Economy zuugrunde, werden wir über Weihnachten noch viele andere schnelle Rückzieher erleben. Und wer bleibt, wird von den Geldgebern sicher bald gefragt werden, ob man nach all dem Wachstum nicht bitteschön mit dem Geld verdienen anfangen könnte.

Ich denke, das wird dann eher schwer. Sehr, sehr schwer.