D***en Donnerstag
Wir schliessen die Verwendung unserer Daten im Impressum ausdrücklich aus. Das steht auch genau so drin. Sollte deutlich sein, oder?
Und dann beginnt dieser schöne Tag mit einer Mail von einem Gadgetblogschreiber, der eine Blogkarte macht, sich die Adressen aus dem Impressum klaut und in einer anbiedernden happyhippo Mail erzählt, welche Daten er sich da rausgeklaut und verwendet hat. Betreff: Kurze Datenschutz-Info bezüglich Deinem Blog. Und weiter:
Solltest Du nicht in dieser Liste geführt werden wollen und die Daten (die ich aus Deinem impressum habe) gelöscht haben wollen, dann antworte mir doch einfach per Mail ich trage dich zwar ungern aber schnellstmöglich aus oder logge Dich hier
http://jederdeppbrauchtgadget.com/10072-blogmap-daten-aendern.htmmit der E-Mail-Adresse xxxxxxxxxxxx@gmail.com und dem passwort lxxxxnvxglwr ein. Wenn Du in dem Änderungs-Formular anschliessend (!) Deine Mailadresse komplett herauslöscht (!) wird Dein Eintrag sofort gelöscht.
Hallo? Gleichmal jemanden vorsorglich bei der Community angeblich wicchtiger Blogger anmelden? Manchmal könnte ich kotzen bei der dummdreisten Technikbegeisterung mancher Typen, bei denen man den Eindruck hat, dass sie sowas ohnehin vor allem zur Promo ihres Blogs machen. Nochmal zur Verdeutlichung zum Umgang unter zivilisierten Menschen:
Erst fragen, ob jemand etwas will. Und erst, wenn er will, entsprechend handeln
Aber auch sog. Profis scheinen das nicht zu wissen. Nur wenige Minuten später erlaubt sich die PR-Agentur der Zeitung Freitag, deren Relaunch ich eigentlich mit Freude sehe – früher war die nämlich wirklich schwer erträglich – mir eine automatische PR-Anschmiererei zu schicken:
Der Freitag nimmt seine Leser ernst
So ernst, dass er sich gleichmal zuspamt? Waren beim Peter Turi in der Lehre?
Sorry, the comment form is closed at this time.
Mei, Du musst doch nicht alles, was von einer PR-Agentur kommt, als Spam/PR-Anschmiererei ansehen. Ich halte das Anschreiben für okay (ohaua, jetzt kommt gleich wieder ein Noergler aus der Pfalz und zeiht mich der Geschmeidigkeit), es mit Turis Gebaren zu vergleichen, ist unzutreffend. Aber vielleicht habe ich mich da auch etwas einlullen lassen, da mir der neue “Freitag” recht sympathisch erscheint, andererseits fürchte ich, dass sie mit rund 30 Redaktionsmitgliedern kaum auf dem Markt überleben werden. Aber ich schweife ab.
Was soll denn sonst bitteschön von einer PR-Agentur kommen? Etwa anbieterneutrale, inhaltsehrliche, geheime, wichtige Informationen, auf die jeder so gierig war, dass er sie selbst recherchiert hat?
Eben nicht. Sondern Zeug, das eigentlich keiner wissen will. Daher mus es ja mit Geldgewalt in den Markt gedrückt werden.
Deswegen sind nicht alle PR-Schmierer Untermenschen, die tun ja auch nur ihren Job und meine besten Freunde sind welche … ;-) Aber nur, weil man ein Callboy ist, muß man doch nicht so tun, als wäre man eine Mischung aus Gandhi und dem Dalai Lama, der nur deswegen Geld für free hugs verlangt, weil er mit er Miete schon drei Monate im Rückstand ist.
Mit Turis Gebahren ist das völlig vergleichbar. Man denke nur an Meldungen wie die von letzter Woche, in der die Twitter-Buch-Autorin im Video mehr Rumgetwitter fordert – wie verwunderlich. So wie PR-Agenturen mit neu eingestellten “2.0-Experten”, die nun die Wichtigkeit von social irgendwas claimen. Was haben wir gelacht.
das ist echt total nervig sowas. ich kriege auch ständig anfragen von schmierigen pr-agenturen, die meinen blog ausnutzen wollen. die glauben, die können so auf der schwülper-hype-welle mitreiten.
hab ich überhaupt keinen bock drauf!
peace
justin
Auch ohne Klausel im Impressum ist Mr. Gadgetblogschreiber nicht berechtigt, personenbezogene Daten von Webseiten zu erheben, speichern, verändern oder nutzen. Gemäß Bundesdatenschutzgesetz §§13 bzw. 14 muss er eine Einwilligung vom Betroffenen vorliegen haben, *bevor* er das macht.
Was die PR-Fuzzis im Leben nie nicht begreifen werden: Es gibt publizistisch agierende Menschen, die deren Müll niemals nicht kriegen wollen. Die PR-Fuzzis finden das merkwürdig bis unverschämt. Dass – und das werden sie ebenfalls erst begreifen, wenn der letzte Baum gefällt ist – das spamöse Herumschicken von Pressemitteilungen das dümmste Mittel der so genannten “Medie”arbeit ist, wissen sie nicht. Und wollen’s auch nicht wissen. Und wie kommt das? Weil die PR-Fuzzis eine Heidenangst haben, echte, lebende Journalisten (und auch Blogger) mal in Echtlife zu fragen, welche Art von Informationen über ein Unternehmen oder ein Produkt oder eine Aktion diese auf welche Art verabreicht bekommen wollen.
Sie würden hören – und das haben wir empirisch herausgefunden in unseren Workshops -, dass der halbwegs modern arbeitende Medienschaffer es dramatisch bevorzugt, sich seine Informationen zu holen, als sie in den E-Mail-Hals gestopft zu kriegen wie eine Mediengans. Es wird die dummfaulen PR-Fuzzis überraschen, dass ihre Zielgruppe (um nicht zu sagen: Ihre Opfergruppe…) heutzutage weiträumig weiß, was Google ist und was RSS-Feeds so können. Und das sich ein Schreibfink keinen abbricht, wenn er per Mail oder gar Telefon bei einem Unternehmen nachfragt, wenn er was wissen will.
Kurz: Liebe “Berufskommunikatoren”: Pull wird gewünscht, während ihr immer noch tonnenweise pusht.
So sehr ich selbst auch jegliche Arten von Spam, ob virtuell als eMails oder aber in Form aufdringlicher Menschen die einem irgendwelche Zettel in die Hand drücken, hasse und sofort wieder lösche / wegwerfe, habe ich dennoch das Gefühl das so wie ich nicht besonders viele Menschen denken.
Mag sein, dass Journalisten und Blogger vielleicht eine stärker Abneigung gegen ungefragte Werbung haben als andere Menschen, aber wenn ich mir anschaue wieviel Studenten sich z.B. in der Mensa von den nervigen Gebarden von MLP, Allmaxx und Konsorten belästigen lassen und sich dann tatsächlich als Kunde eintragen lassen, scheint das Konzept der Frontalbelästigung doch irgendwie zu funktionieren.
Insofern glaube ich nicht daran, dass die “PR-Fuzzis” in naher Zukunft ihr Konzept in Richtung “Pull” bewegen werden, nicht solange es noch zuviele Menschen gibt, die den “Push” nicht als Belästigung empfinden sondern sich sogar noch als Kunden oder ähnliches gewinnen lassen.
[…] Aufgrund der Diskussion hier bei mir in den Kommentaren und dort beim Don, habe ich meine Sichtweise in diesem speziellen Fall argumentiert. Zur freundlichen Lektüre. Und gerne auch zur weiteren Diskussion, wo auch immer. Beschlagwortet mit:Blogs, Deutschland, Germany, Karte, Maps « Branchenverzeichnisse mit Twitter (Fortlaufende Updates) […]
Ich habe eine E-Mail-Adresse eingerichtet, an die Presseinfos geschickt werden sollen. Die ist auf ein Googlemail-Konto umgeleitet und dort recherchierbar, sollte ich den Quark je brauchen (was noch nie der Fall war, merke ich gerade).
Wer meine Tages-Adresse aus Xing rauskratzt und mich spamt, kriegt eins auf die 12; passiert inzwischen nur noch selten. Ich finde überhaupt, PI-Spams haben abgenommen. Die sind alle mit ihren fiktiven Blogs beschäftigt und damit, den Unternehmen Twitter anzudrehen.
[…] Cem findet die Aktion unfein, aber letztlich doch irgendwie okay. Kann man so sehen – und ich bin geneigt, mich dieser Sichtweise anzuschließen. Ich kann allerdings auch vollkommen verstehen, wenn man sich darüber so aufregt wie Don Alphonso an seiner blogbar.de/. Im Kern geht es dabei um die bereits erwähnte Nutzung der Impressumsangaben, wobei dieser Punkt trotz der eher schwammigen Rechtslage für mich nicht der interessanteste ist. Hier ist die Lage trotzdem recht klar, wen es mehr interessiert: Dieser Artikel auf heise.de/ ist zwar fast schon zwei Jahre alt, aber die darin ausgeführten Bestimmungen zur Impressumspflicht vom 01. März 2007 haben wohl immer noch Geltung. So ein “Blogeintrag” in einer Karte ist einfach etwas anderes als ein Eintrag im Telephonbuch. Und ich meine mich – der Besitz eines Festnetzanschlusses meinerseits ist Jahre her – zu erinnern, daß selbst die in solchen Dingen (siehe Spitzelaffäre) nicht zimperliche Telekom bei der Anmeldung eines Anschlusses im entsprechenden Formular nachgefragt hat, ob und mit welchen Informationen man im Nummernverzeichnis gelistet werden möchte. […]
Nachdem ich den “Entwickler” dieser Blogkarte persönlich kenne, zumal er nur ein paar Kilometer entfernt wohnt, auch noch seinen Brötchenberuf einbeziehe, dann schenke ich doch der Vermutung glauben, dass es sich um den Versuch eines “Linkbait” handelt. Das ist an sich nichts Verwerfliches. Wie es mit dem Verarbeiten öffentlich zugänglicher Daten rechtlich aussieht, kann ich juristisch nicht bewerten, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass dies eher unbedenklich ist. Das Anschreiben ist eben eine Promo für die Promo. Aber seien wird nicht päpstlicher als der Papst (ok, ist eben ein Sprichwort). Lasst mal alle fünf gerade sein, es kommen wegen dieser Mappe keine neue Daten ins Web; auf den einzelnen Blogs sind sie sogar leichter zu finden. Einfach mal alle Fünf gerade sein lassen, da gibt es genügend Gesetze, die weit über das Ziel hinausschießen. Ich sag nur 1.000 Euro Abmahnung für ein Foto aus Wikipedia in einem privaten Blog, weil ein Hinweis auf die Lizenz vergessen wurde.
Und was turi angeht: So hat er mich in seinen Verteiler bekommen und ich bin ihm nicht böse deswegen, Der Newsletter erspart mir viel Zeit.
Noch ein Nachtrag zu meinen Anmerkungen über die Karte: Es ist mir gar nicht aufgefallen, da sind ja nur die PLZ + Ort drinnen, also weniger als das Impressum hergibt. Ich müsste mich schon sehr täuschen, aber in DIE ZEIT gab es glaub ich mal ähnliches, wenn auch nicht interaktiv.
(Dass ich den A. R. aus T. einmal in Schutz nehme, hätte ich nie geglaubt.)
Der Eingangsabsatz ist einfach nicht verständlich. Der Titel auch nicht. Es ist auch mehr als seltsam, dass Du Dich im vorigen Posting über Leute aufregst, die “son” anstatt “so ein” schreiben, usw., während Du hier “sog.” abkürzt.
“sog.” ist ein Stilmittel, um etwas abzuwerten, in diesem Fall Profis. Das nächste mal schreibe ich gern “Achtung Stilmittel” daneben. Und die *** helfen gegen etwaige juristische Gegenreaktionen. Noch Fragen?
Naja, mit einem Bindestrich hätte ich verstanden, wie der Titel zu vervollständigen ist. Zum Juristischen: Aha. Danke. Obwohl Du in den Blogtexten und Kommentaren diese bairischen Ausdruck der Zärtlichkeit eigentlich laufend verwendest.
Den Eingangsabsatz kann ich immer noch nicht eindeutig interpretieren, aber ich frage gar nicht groß weiter.
[…] Etwas weniger entspannt hingegen hat die gleiche Mail der Don aufgenommen. Das rhetorische Schnellfeuergewehr der deutschen Bloggerszene hat sich ausdrücklich gegen die Verwendung seiner Daten ausgesprochen und hat dementsprechend markige Worte gefunden für das Procedere. Dem gegenüber steht mit dem Sprechblase-Blogger Cem Basman ein Fürsprecher dieser Aktion und ich sehe mich auch eher auf dieser Seite als auf der "Datenschutz"-keifenden. […]
[…] Cem findet die Aktion unfein, aber letztlich doch irgendwie okay. Kann man so sehen – und ich bin geneigt, mich dieser Sichtweise anzuschließen. Ich kann allerdings auch vollkommen verstehen, wenn man sich darüber so aufregt wie Don Alphonso an seiner blogbar.de/. Im Kern geht es dabei um die bereits erwähnte Nutzung der Impressumsangaben, wobei dieser Punkt trotz der eher schwammigen Rechtslage für mich nicht der interessanteste ist. Hier ist die Lage trotzdem recht klar, wen es mehr interessiert: Dieser Artikel auf heise.de/ ist zwar fast schon zwei Jahre alt, aber die darin ausgeführten Bestimmungen zur Impressumspflicht vom 01. März 2007 haben wohl immer noch Geltung. So ein “Blogeintrag” in einer Karte ist einfach etwas anderes als ein Eintrag im Telephonbuch. Und ich meine mich – der Besitz eines Festnetzanschlusses meinerseits ist Jahre her – zu erinnern, daß selbst die in solchen Dingen (siehe Spitzelaffäre) nicht zimperliche Telekom bei der Anmeldung eines Anschlusses im entsprechenden Formular nachgefragt hat, ob und mit welchen Informationen man im Nummernverzeichnis gelistet werden möchte. […]