Vorneweg und Hintendran
Noch ein Nachtrag zu diesem leidigen Thema, oder besser, zu dessen leidigen Protagonisten, die daran arbeiten, einen banalen Kanal wie das Internet und seine schnelle Kommunikation zur Ideologie zu erheben:
Ich sitze hier gerade in Rom und arbeite an einem mittellangen Beitrag über die Frage, was heilige Orte ausmacht, ab wann man Ehrfurcht empfindet und wann das geplant Heilige als Parkplatz endet. Es geht um eine bestimmte Kirche in Siena, und es ist ein Text, den ich nicht mal einfach so aus der Hand schütteln kann. Ich kann ihn auch nicht bei Wikipedia recherchieren, oder sonstwo im Internet, denn die Quellenlage ist reichlich dürftig. Einen Grossteil des Wissens bringeich selbst mit, und das habe ich mir über Jahre angelesen. Einen anderen Teil nehme ich aus Büchern, die ich mir gekauft habe. Nur die Form der Kommunikation, die Aufbereitung, ist letztendlich das, was man als Kulturtechnik des “Bloggens” bezeichnen könnte. Aber es ist 48 Stunden her, da ich vor dem Dom in Siena stand. Es ist nicht möglich, das Thema zu twittern oder auch nur schnell runterzuschreiben. Es ist blogtauglich, aber es braucht Zeit. Und Ruhe.
Und damit zwei Komponenten, die es meines Erachtens in der deutschen – woe auch internationalen, soweit ich sie kenne – Blogosphäre nicht gerade leicht haben. Weil es darum geht, der erste zu sein, die theoretischen Vorteile von Twitter und Blogs auszuspielen, bevor es ein anderer tut, Themen zu verkürzen und die heisse Infosuppe so schnell wie möglich durch die Kanäle zu pumpen.
Der Eindruck, der bei dieser Berliner PR-Konferenz entstanden ist, liegt sicher auch an der Unfähigkeit, WLAN bereit zu stellen. Aber die Twitteräusserungen, die man in den Medien so liest, zeigen diese Haltung überdeutlich auf. Das kommt reichlich hektisch rüber, unreflektiert, laut, wie Kommunikation auf 140 Zeichen nun mal ist. Aber es ist eben auch der Stil einer bestimmten Gruppe von Leuten, das exakt so zu tun, es reicht ihnen, es entspricht ihrer Art.
Man wird nicht umhinkommen zu akzeptieren, dass es nicht die Art aller Menschen ist. Es ist eine kleine Schnittmenge aus Extrovertiertheit und Sucht nach schneller Kommunikation, die hier zusammenkommt. Das ist nicht per se schlecht oder übel, genauso gibt es Leute, die die Kombination von Salat und Cola mögen. Oder von Kabeljau und Blick in die Berge. Nur würde da keiner so tun, als sei das avantgardistisch, vornedran, und alle anderen müssten sich nun anstrengen, hinter diesem Ideal hinterher zu hecheln, sonst sei der Zug abgefahren, das Medium pleite und die Zukunft für immer verbaut.
Gerade die Geschichte der deutschen Blogs vom ungepflegt wirkenden Schwenzel im Opel über Lyssas Ende in der Cola-WG und ihre Wiedergeburt als Chefin eines missglückten Onlineprojekts bis zu den grossmäuligen Sprüchen zu einem Medienwandel, der für die selbsternannten Wandler nicht mehr als ein schäbiges Büro in Berlin bereit hält, zeigt doch, dass es der grossen Masse nicht reicht, arrogant und von oben herab mit einer Zukunft befaselt zu werden, die selbst bei denen nicht durchgehend akzeptiert wird, die mit neuen Kanälen durchaus umgehen und sie gestalten können. Es sind Anführer, denen die Masse nicht folgt. Es gibt da ein Schützengrabensymptom, das jeden kritischen Medienbericht mit Spott überzieht und dem Journalismus das Ende voraussagt. Weil man sich im Glauben versteift hat, so und nicht anders sehe die Zukunft aus. Netz, Internet, verdrahtet, gefollowed, Echtzeit. Selbst wenn es die Zukunft wäre: Man müsste erst mal erklären, warum das ausserhalb einer Peergroup Bedeutung hat. Lohnt nicht, muss nicht sein, die Peergroup findet allein die Attitüde prima, wenn es alle sagen, wird es schon stimmen.
Und es entbindet von der Unannehmlichkeit sich zu überlegen, ob man wirklich vorne dran ist – oder nicht vielleicht von der Mehrheit auf ausgestreckter Armeslänge entfernt verhungert, wie die anderen Berufsjugendlichen, die allein deshalb auf Zukunft setzen, weil sie keine vorzeigbare Vergangenheit und Gegenwart haben. Zeit und Ruhe natürlich auch nicht. Was bleibt, ist das Infowechselgeld, die kleine Form, das Rausblasen. Nett. Aber nicht die Zukunft.
Sorry, the comment form is closed at this time.
“Ideologie”, “banaler Kanal”, “Attitüde”
Danke, das sind die Stichworte, die die irrige, technokratische Werkzeugvergötzung der selbsternannten Medienrevolutionäre bestens beschreiben.
Blogbar at its best.
McDonalds Bloggen/Internet/Fernsehen/Musikhören/Lesen/Reden/Denken ist eine tolle Metapher die hier benutzt wird. Genau solche Leute glauben auch immer, sie wären die am weitesten gebildeten und die Übermenschen der Welt. Danke das es mal jemand ausspricht.
Also ich mag Blogs und Twitter. Mir ist aber auch klar, dass zum Führen eines guten Blogs Offline-Qualitäten notwendig sind: Gutes Ausdrucksvermögen, gute Beobachtungsgabe, gute schriftliche Darstellung, eben eine gute Technik, um auf den Punkt kommen zu können.
Dass Viele Blogs immer nur an Werbeeinnahmen messen, ist bezeichnend. Gemessen an den Texten sind viele Blogs schwach. Auch gerade diejenigen, die von den “Intellektuellen” oder “Vorreitern” unter den Bloggern unterhalten werden. Da habe ich noch überhaupt keinen Text gelesen, bei dem ich dachte, dass da gerade ein Inhalt verhandelt wird, der mir neu ist und der gut auf den Punkt gebracht wird.
Vielleicht sind die Blogs gut, um auf die der Popkultur sich immer weiter zu nivellieren scheinenden Presse einzugehen. Politisch braucht man sie in Deutschland derzeit nicht.
Bezeichnend ist da der Gesprächsbeginn beim Spreeblick-Müller-Interview:
Häusler: “Herr Müller, wie kommen wir zu der Ehre?”
Müller: “Sie haben mich doch eingeladen.”
Zwei PRler in eigener Sache eben.
das lustige ist ja, dass twitter kaum jemand kennt. klar, wenn man sich ausschließlich mit seines gleichen abgibt und ansonsten die schotten dicht macht, denkt man vielleicht, das wäre der hotteste shit – wie schon so viele dinge, die als rohrkrepierer bzw. geekspielzeug endeten, weil ihnen die allgemeine akzeptanz zu recht verwehrt blieb. gerade für dieses user-umfeld, das von medien gerne mal als die avantgarde deutschlands gefeiert wird, gilt: scheuklappen, selbstüberschätzung, substanzlosigkeit.
statt reale bedürfnisse von gemeinen menschen zu erkennen tritt man in aller regel arrogant auf und macht viel wind um nichts. projekte, die auf so einer attitüde basieren, scheitern konsequent an der realität weil sie schlampig ausgeführt sind und keine sau da draußen außerhalb des gleichgeschalteten freundeskreises interessieren. und deshalb kriegen diese leute auch regelmäßig nichts vernünftiges gebacken in ihrem so vergötterten zukunftsmedium.
Danke!
@Carsten: Der eigentliche Witz an deinem Zitat ist, dass tatsächlich beide Gesprächspartner dachten, die Initiative sei vom jeweils anderen ausgegangen. De facto wurde das Gespräch nämlich von einem gemeinsamen Bekannten arrangiert.
Das muss man natürlich nicht wissen, so eine eigene Wahrheit klingt ja auch viel plausibler.
@Nr.6 alias Insider oder auch gerne genannt DER INSIDER:
Nein, wie skandalös. Schlimm wenn solche Geschichten über einen “gemeinsamen Bekannten” laufen. Da sollte man sich lieber ein Beispiel an den Journalisten nehmen, die den direkten Kontakt pflegen und mit den Politikern sich in Berliner Eckkneipen gegenseitig unter den Tisch saufen.
@Martin: Wo genau liegt der Skandal?
Kein Skandal. Aber so sieht es aus, als hätte der Interviewer erwartet, dass der Saar-MP sowas sagt wie: “Ich wollte mir unbedingt mal die Web-Avantgarde in Berlin kennenlernen”. Ein Fall von latenter Selbstüberschätzung.
Don Alphonso,zu diesem Beitrag kann man nur sagen: brilliant – und mitten ins Ziel. Kompliment!
ich mag twitter. ich schreibe da messages mit bekannten und wenn ich selber unsinn im kopf habe, dann quetsche ich ihn auf 140 zeichen zusammen und BÄMM raus damit.
aber: es interessiert mich einen scheiß, wer das liest und wie er darauf reagiert. und das ist möglicherweise auch ein grund, warum alphonso völlig recht hat. alle reden und reden und interessieren sich einen dreck für das geplapper der anderen (solange es nicht gerade nützliche link-tipps sind). das ist wie bei einer überfüllten party in einer küche: kann man und vor allem sollte man allen zuhören, damit es ein gelungener abend wird?
denselben mist erleben wir mit empfehlungsdiensten und so weiter. man sagt uns, dass ist die zukunft. fragt man uns? ich finde nicht. twitter macht web-egozentrisch. und vielleicht ist das ganz nett so, aber von zukunft zu sprechen… nein, das sieht niemand so… niemand der twitter so benutzt wie ich. und so wie ich das mache, nutzen es auch die meisten.
viele interessieren die replies doch gar nicht. hauptsache man hat was rausgepustet.
Unzulässiger Schluss im Text: Bloß deshalb, weil die Blog-Wutz nicht so abging, wie manche Berliner Protagonisten sich das vielleicht wünschten, darfst du daraus noch lange nicht schließen, dass deshalb der Journalismus schon gerettet wäre. Jene fröhlich daherzwitschernden Blogger, die du (völlig zu recht) als etwas reichlich großmäulig kritisierst, die plagt doch nur das gleiche Problem, das auch die bräsige Bierruhe in den Tavernen des Altjournalismus so jäh zerstörte … kein ‘Geschäftsmodell’ mehr – nirgends! Die Medienkrise ist eine Krise ALLER Medien, weil durch eine neue, nahezu kostenlose Technik zwischen Autor und Publikum nur noch Identität existiert, aber kein Medium mehr. No guru, no method, no teacher …
“wenn ich selber unsinn im kopf habe, dann quetsche ich ihn auf 140 zeichen zusammen und BÄMM raus damit.” (bastin, No. 11)
Danke für diese perfekte Definition des Twitterns!
Tja, wir leben halt in einer Welt, in der alles senden, aber niemand empfängt.
Grazie Don Alphonso! Die letzen beiden Beiträge zum Selbstverständnis und der Qualität in der Blogger/Twitter-Szene treffen ins Schwarze. Interessante Tools, aber leider reicht das nicht aus. Die B/T-Peers verlieren sich in Belanglosigkeiten, scharfe Analysen mit Mehrwert gibt es kaum. Sehr sehr sehr wenige Blogger werden es so überhaupt schaffen, sich in die öffentliche Diskussion einzuschalten, obwohl die meisten glauben, dass sie dort schon angekommen sind.
Berlinneon:
Also.. irgendwie raff ich das Gesagte/Zitierte nicht so ganz, kann aber vielleicht daran liegen, dass ich zu den alten Frauen des Internets gehöre.Mag aber auch sein, dass es einfach daran liegt, dass mir dieses Eigen-PR-Blogger-Meeting-Gedöns in Berlin so derartig am Allerwertesten vorbei geht..
Will eigentlich sagen, dass sich allerhöchstens diejenigen Blog-Experten mehr als inkompetent an der Öffentlichen Diskussion beteiligen werden, die eigentlich die Causa bzw. die Noxe des Dramas sind. Es geht um deren Ego, deren Befindlichkeiten und sie werden es deshalb sein, die Selbstkritik ausblenden und eher mit den Fingern auf uns und die anderen zeigen.
[…] Es tut gut, dass andere von diesem Gruselkabinett der Selbstdarstellung namens re:pubblahblah genau so angeödet sind wie ich. Aber kaum jemand kann es so »hübsch« ausdrücken wie Fefe: »Ach so, ihr habt keine Kinder. Hattet ihr keine Zeit für. Weil ihr lieber über Iphones und Babykotze geblogt habt. Verstehe.« – das ist der Ton, den diese misslungene Berliner PR-Konferenz viel eher verdient hat als die ganze mediale Aufmerksamkeit. Wenn das nämlich der Eindruck ist, der hier den weniger netzaffinen Menschen vom Bloggen gemacht wird, denn möchte ich nur noch aufhören. […]
[…] Don Alphonso vs. der Wirre 1:0 […]
es sind die pleiten, die einem das genick brechen. banken und blogger hängen da mit drin. insolvenz. period. in wirklichkeit geht es nicht um blogger oder blaue tweeties, sondern einzig und allein um die ganze Menschheit. es ist zu vieles zu belanglos. massen von digitalem informationsmüll gehen da in den datenschlund des cyberspace und google archiviert das alles. geil. facebook, blogs, twitter. wie verliere ich meine zeit. ja, im lesen und schreiben und bestätigen und posten und das den ganzen tag. toilette, kantine, buch und link. es ist die einfachheit der menschen, die mich nicht sonderlich überrascht und oft momente des fremdschämens liefert. aber andererseits stärkt die zurschaustellung des einfachen lebens auch das verständnis von individualität und stärkt das kollektive bewußtsein, unsere demokratie ohne kulturauftrag. twitter, blogs und facebook fördern die copy & paste-gesellschaft. der alltag wird wie eine sau durchs dorf getrieben. trivialitäten-sharing. das geschieht alles ohne kulturauftrag. und das ist schlecht und das verdummt.was kann man also von den ganzen leuten eigentlich erwarten. wenig? nichts? ich hätte zumindest erwartet, dass sich die so selbstschätzenden herren aus der szene auf deinen beitrag antworten. nichts. das spricht für sich.
Andere nennen es Kommunikation. Zwischenmenschliche Kommunikation besteht zum Großteil aus dem Austausch von Trivialitäten. Menschen sind keine Maschinen, die müssen ihre Felle aneinander reiben.
Du tust mir aufrichtig leid. So schlau und doch so dumm.
Wozu, an Diskussionen hat der Hausherr bekanntlich kein Interesse. Eine Gegenrede ist hier schneller gelöscht, als du “Spammer” rufen kannst. Schau mal auf die Uhr, jetzt ist gerade kurz vor halb zwei …
Wenn es nicht gerade beleidigend ankommt – und das tut es sehr oft, leider – oder kein reines Getrolle ist – da gibt es halt so Leute, die es nicht lassen können und unter diversen Namen reinkommen – lösche ich in der Regel auch nicht.
Der eigentliche (und irgendwie auch hübsch rekursive) Treppenwitz ist doch: Wenn der diesem Zinnober wohlwollend gesonnene Teil der Journalisten sich weniger kritikwürdig verhalten, also nicht jeden Bullshit ungeprüft weitersagen würde, entstünde gar nicht erst der Eindruck, dass man es möglicherweise mit einer professionellen Avantgarde zu tun haben könnte, der dann hinterher von anderen, weniger wohlwollenden Journalisten geerdet werden muss, wofür diese dann wiederum Dresche beziehen, weil sie den Profis die Förmchen wegnehmen wollen.
In der New Economy war das so ähnlich. Aber immerhin gabs da das Bier wenigstens noch für lau.
Danke für den reflektierten Beitrag.
Man muss ganz klar eine Trennung vollziehen. Twitter ist als investigatives journalistisches Medium völlig ungeeignet. Ich folge prinzipiell keinem klassischen Medium, da ich von Journalisten ganz einfach etwas anderes erwarte. Außerdem bin ich kein Katastrophenjunkie, sondern bevorzuge den Blick hinter die Kulissen und will aufbereitete Hintergrundberichterstattung. Eben genau diese gut recherchierten Geschichten, die Don oben erwähnte. So etwas geht nur mit einem behutsamen Vorspiel, einer Dramaturgie und nicht den inhaltslosen, sensationsgeilen 140er Schnellfick.
Twitter ist eine Memschleuder. Und Menschen sind scheinbar irgendwie darauf programmiert Informationen so schnell wie möglich weiterzugeben. Die Evolution ist scheinbar davon geprägt. Wir lernen durch Informationen. Wir lernen immer. Wir lernen von anderen Menschen. Deshalb streuen wir Informationen und sammeln sie. Es ist dabei völlig egal, wie irrelevant oder “wahr” die teilweise sind. Gerüchte sind da doch das beste Beispiel. Die werden mitunter am schnellsten repliziert und Dementi dienen nur noch als Replikationsverstärker.
Die besten Definitionen von Twitter sind hier schon gefallen, eine möchte ich noch ergänzen. Twitter ist ein riesengroßer schwarze Raum, in dem jeder mal reinbrüllt. Man kann sich die Mühe machen zu filtern, man kann zurückbrüllen aber auch sanft ins Ohr flüstern. Aber weder für echte Wissens- und Kulturvermittlung noch für virtuelle Dialoge reicht es aus. Es ist Teaser, eine Gedankenmüllhalde und Informationsbrei.
Und: Mit Twitter ist man irgendwie “dran”. Man klinkt sich in den Bewusstseinsstrom vieler Menschen an, was sich aber meist gar nicht so spannend gestaltet, wie es sich jetzt vielleicht anhört. Aber nichtsdestotrotz ist es ein reizvoller Kommunikationskanal, der jedoch früher oder später wieder durch Werbung & Co zerstört werden wird, also dann wenn man versucht den Bewusstseinsstrom zu manipulieren. Dann geht man wieder woanders hin. Hoffentlich nimmt man sich drt wieder mehr Zeit, denn ich bin davon überzeugt, dass Twitter bei langanhaltenem Konsum auch ein bißchen verdummt oder kommunikativ verroht. Ist wie bei atrophierenden Muskeln.
Ich glaube aber übrigens nicht an die Second Life Theorie, da dort ganz andere technischen Voraussetzungen bestanden. Twitter ist längst nicht so sperrig und wird sich etablieren. Die Frage ist nur, ob es sich auch langfristig finanzieren kann.
@ 21: Wer’s glaubt, wird selig.
@24 @marion. ich bin auf eure argumente pro blogger-szene sehr gespannt.
[…] Das macht die Re:publica aber noch längst nicht zu einer Anmaßung, derart, wie pikiert der eine oder andere auf diese Konferenz reagiert. Grundsätzlich finde ich es toll, wenn jemand so eine Veranstaltung auf die Beine bekommt. Diese spezielle ist sicherlich für alle geeignet, die sich für über das rein Subjektive hinausgehenden Blogs interessieren und informieren wollen. Und sicherlich gibt es da austauschbare Erfahrungen und mögliche Trends. Oftmals trifft man auf unausgereifte Gedanken, die verworden werden, aber genau das ist ja auch Sinn einer solchen Veranstaltung. Es geht nicht allein um vorzeigbare Erfolge. Dass die Veranstaltung natürlich inhaltlich kritisiert werden sollte, steht auf einem anderen Blatt. […]
[…] Das macht die Re:publica aber noch längst nicht zu einer Anmaßung, derart, wie pikiert der eine oder andere auf diese Konferenz reagiert. Grundsätzlich finde ich es toll, wenn jemand so eine Veranstaltung auf die Beine bekommt. Diese spezielle ist sicherlich für alle geeignet, die sich für über das rein Subjektive hinausgehenden Blogs interessieren und informieren wollen. Und sicherlich gibt es da austauschbare Erfahrungen und mögliche Trends. Oftmals trifft man auf unausgereifte Gedanken, die verworden werden, aber genau das ist ja auch Sinn einer solchen Veranstaltung. Es geht nicht allein um vorzeigbare Erfolge. Dass die Veranstaltung natürlich inhaltlich kritisiert werden sollte, steht auf einem anderen Blatt. […]
Gute Analyse!
Wird meines Erachtens auch viel zu viel von den early adopters und geeks auf das Potenzial einer Technik in der Gesamtbevölkerung geschlossen.
Und der Witz ist: Viele, die vom Internet nix verstehen, glauben das dann, weil es ja eben ein paar wundersame Senkrechtstarter schon gegeben hat (google, youtube, social networks) und sie diesmal nicht zu spät kommen wollen.
In meiner Branche ist das absolut so: Die Wenigen, die versuchen, im Internet was zu reißen, produzieren systematisch an den Bedürfnissen der Normal-User vorbei.
Ein bißchen zynisch würde ich sagen: Still sein und freuen, dass es so läuft. Für diejenigen, die nicht verlernt haben, das Internet mit den Augen des “Non-Geeks” zu sehen, liegt noch an allen möglichen Enden desselben das Geld auf der Straße…
Ich kann die Meinung des Autors teilweise nachvollziehen.
Bitte aber zu bedenken, das wir uns noch im WWW befinden.
Hättet ihr über das WWW Anfang/Mitte der Neunziger auch so geurteilt wie jetzt bei Twitter und Co.?
Alles richtig.
Was mich allerdings stört, das ist die Tatsache, dass nicht nur im Hype, sondern auch in der Kritik – wie hier gerade – solche Leute wie die Berliner mehr Aufmerksamkeit bekommen als die vielen guten Blogs und Online-Projekte, die mehr oder weniger kontinuierlich in hoher Qualität publizieren. Oder anders gesagt: Seit Jahren schieben sich die selben Leute gegenseitig die Aufmerksamkeit zu (und zwar innerhalb des Web 2.0 wie auch cross-medial), während anderswo wundervolle kleine oder große Oase entstehen, ja zum Teil schon ganz lange existieren. Ich denke dabei an ein Magazin wie die “Neue Gegenwart” oder ein Literaturblog wie “Bonaventura”. Klar, solche Objekte lassen sich nur langsam und ohne Krawall aufbauen. Aber ich würde mir wünschen, dass die “Szene” ihren inzüchtigen Blick auf Berlin, Berlin und zwanzig weitere Namen in der Republik mal verlöre. Während die Krawall und sich gegenseitig den Experten machen, entsteht anderswo Gutes, still vor sich hin.
HG
So ist das halt mit der Aufmerksamkeitsökonomie (mir ist sie ja auch nicht recht, eher nicht koscher). Don ist da tatsächlich recht seltsam, im Grunde weiß er’s ja: er fördert unfreiwillig die Aufmerksamkeit um die Berliner Bande. Villeicht wäre sie ohne das längst im Sarg.
Ansonsten ist er ja recht strategisch unterwegs (so wie ich ihn wahrnehme), aber beim Stichwort Berlin scheinen ihm regelmäßig die Gäule durchzugehen. Es muss echt wat Eernstes damals vorgefallen sein. Nehm’ ich mal zu seinen Gunsten an. In dubio…
Lösungsansatz für die “wundervollen Oasen”: 1. Sucht euch welche, die euch laut und aktiv beschimpfen und andere, die euch dann wieder verherrlichen. 2. Haltet es mind. 6 Monate durch. 3. Lasst Don drüber berichten.
+duck+
(Nur Anwendung von Shun Zu, weiter nix)
Der Wandel passiert. Er passiert jetzt und wir können uns davor nicht verstecken. Wir können die Uhr nicht mehr zurück drehen. Das ist eine Tatsache, die man nicht totschweigen kann.
Ja, es braucht Zeit und Ruhe, um die “richtigen” Worte zu finden.
Don Alfonso, ich bin Ihnen dankbar, dass Sie sich diese Zeit nehmen!
Wenn ich ins “Netz” gehe, dann suche ich Sprache, die nicht sprachlos ist – und mich nicht sprachlos zurücklässt.
Bisher habe ich nur sehr wenige gefunden, die sich der Mühe unterziehen, das was sie mitteilen möchten, vorher erst zu durchdenken.
Es nützt nichts auf die “schnellen” Blogger oder die “flinken” Twitter zu schimpfen. Man braucht sie ja einfach nicht zu lesen – und kann sich auf die “Perlen” konzentrieren – das bringt auch Zeit für Ruhe.
Ich glaube die Mischung machts. Sowohl lange, ausgearbeitet Artikel mit einer Botschaft als auch kurzeweilige, sinnfreie Texte ergänzen sich abwechlungsreich. Deswegen gibt es auch so viele unterschiedliche Bloggs. Da ist für Jeden was dabei.
[…] Das macht die Re:publica aber noch längst nicht zu einer Anmaßung, derart, wie pikiert der eine oder andere auf diese Konferenz reagiert. Grundsätzlich finde ich es toll, wenn jemand so eine Veranstaltung auf die Beine bekommt. Diese spezielle ist sicherlich für alle geeignet, die sich für über das rein Subjektive hinausgehenden Blogs interessieren und informieren wollen. Und sicherlich gibt es da austauschbare Erfahrungen und mögliche Trends. Oftmals trifft man auf unausgereifte Gedanken, die verworden werden, aber genau das ist ja auch Sinn einer solchen Veranstaltung. Es geht nicht allein um vorzeigbare Erfolge. Dass die Veranstaltung natürlich inhaltlich kritisiert werden sollte, steht auf einem anderen Blatt. […]
[…] Das macht die Re:publica aber noch längst nicht zu einer Anmaßung, derart, wie pikiert der eine oder andere auf diese Konferenz reagiert. Grundsätzlich finde ich es toll, wenn jemand so eine Veranstaltung auf die Beine bekommt. Diese spezielle ist sicherlich für alle geeignet, die sich für über das rein Subjektive hinausgehenden Blogs interessieren und informieren wollen. Und sicherlich gibt es da austauschbare Erfahrungen und mögliche Trends. Oftmals trifft man auf unausgereifte Gedanken, die verworden werden, aber genau das ist ja auch Sinn einer solchen Veranstaltung. Es geht nicht allein um vorzeigbare Erfolge. Dass die Veranstaltung natürlich inhaltlich kritisiert werden sollte, steht auf einem anderen Blatt. […]
[…] Das macht die Re:publica aber noch längst nicht zu einer Anmaßung, derart, wie pikiert der eine oder andere auf diese Konferenz reagiert. Grundsätzlich finde ich es toll, wenn jemand so eine Veranstaltung auf die Beine bekommt. Diese spezielle ist sicherlich für alle geeignet, die sich für über das rein Subjektive hinausgehenden Blogs interessieren und informieren wollen. Und sicherlich gibt es da austauschbare Erfahrungen und mögliche Trends. Oftmals trifft man auf unausgereifte Gedanken, die verworden werden, aber genau das ist ja auch Sinn einer solchen Veranstaltung. Es geht nicht allein um vorzeigbare Erfolge. Dass die Veranstaltung natürlich inhaltlich kritisiert werden sollte, steht auf einem anderen Blatt. […]
Der Content jedes einzelnes Blogs ist Wichtig und nur das interessiert. Natürlich werden Blogs mit großen Userzahlen besser bei Google und Co gefunden und je mehr die Userzahlen steigen, desto “schlechter” wird die Qualität der Posts. Woran das liegt dürfte klar sein, denn Anfangs schreibt der Blogbetreiber selber, interessanten und gut zu lesenden Content.
Hat man nun tausende Abonnenten und Zugriffszahlen, so reichen dann auf einmal nicht mehr zwei oder drei Posts am Tag und der Webmaster sucht sich Hilfe. Ergo – Viele Köche verderben den Brei und manchmal ist weniger, mehr!
Die Kommentare in manchen Blogs und social networks gehen einmal gar nicht, doch die jetzige Generation wird feststellen, “damals” einen Fehler gemacht zu haben, wenn sie in fünf Jahren oder so mal Bewerbungen schreiben müssen. Ohne FB, Twitter und Blogs möchte ich nicht mehr sein, denn Wissen anderer so leicht zu meinem Wissen zu machen wird mir in keiner Uni der Welt gelingen!