Würden manche Blogger nicht gerade zufällig über den Blogvermarkter Adnation für Vodafone Werbung schalten oder gar direkt für Vodafone arbeiten, würden sie vermutlich gerade die Rebellen geben und sich furchtbar über Alexander Panczuk und Vodafone beschweren. Pancuk ist

Politischer Referent im Bereich Konzernkommunikation, Politik und Stiftungen von Vodafone in Berlin. In der neu geschaffenen Position ist er Ansprechpartner für Parlament und Regierung zu Verbraucher- und Jugendthemen.

Und damit auch die Person bei Vodafone, die sich mit dem Thema Netzsperren in Berlin bei unserer geliebten Zensursula beschäftigt, was im Kern dazu führte, dass man Vodafone als Vorreiter beim Handlangertum der Netzsperren bezeichnen kann.

Und nun meldet sich Alexander Panczuk nach der Kritik an Vodafones Zensurmassnahmen selbst zu den Netzsperren zu Wort – wohin ist eigentlich Carmen Hillebrand verschwunden? – und das mit einem Text, den ich hier für Normalsterbliche übersetzen möchte, kursiv das original, der Rest ich: [http://blog.vodafone.de/2009/07/14/reaktion-auf-livepk-teil-3-zugangserschwerung-kinderpornographie/]

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Reaktion auf LivePK: Teil 3 Zugangserschwerung Kinderpornographie

Zensur? Welche Zensur? Es gibt keine Zensur!

Die Debatte zu unserer LivePK hat unter Anderem unsere Haltung zu der Zugangserschwerung von kinderpornographischen Seiten in den Mittelpunkt gerrückt.

Obwohl mein Umgang mit der deutschen Sprache in Wort und Schrift ausbaubar ist, wurde ich nach 25 Konferenzen dazu bestimmt, mich mit diesem Dreck im Internet zu beschäftigen. Meine Chefs glauben, ich reiche für diese widerlichen Kinderpornohelfer aus. Und Ursula sieht das sicher auch so.

Die sexuelle Misshandlung von Säuglingen und Kindern ist eines der menschenverachtendsten Verbrechen die man sich vorstellen kann.

Ich will da gar nicht lange reden, weil ohnehin klar ist, dass mit dem Reizwort Kinderporno jede Debatte überflüssig ist. Und ihr wollt doch nicht den Pädokriminellen helfen?

Hierüber besteht breiter Konsens.

Sagt auch die BILD-Zeitung.

Wir sind der Meinung, dass vor dem Hintergrund dieser extremen Natur des Kindesmissbrauchs eine ausgesprochene Sonderstellung des Themas vorliegt und entschlossenes und konsequentes Handeln erforderlich ist.

Wir sind der Meinung, dass hinter dem Vordergrund der populistischen Debatte der Familienministerin eine ausgelogene Sonderstellung des Themas vorliegt und zur Wahrung unserer sonstigen Geschäftsinteressen ein entschlossenes und konsequentes Handeln erforderlich ist.

Wir haben stets betont, dass wir Internetsperren für andere Themenfelder ausschließen.

Wie haben stets betont, dass wir Internetsperren ansonsten total und kategorisch ausschliessen, solange wir daraus nicht ein Quentchen Vorteil für unsere Geschäftsinteressen ziehen können.

Die Ausweitung von Zugangserschwerungen auf andere Inhalte lehnen wir strikt ab.

Die Ausweitung von Zugangserschwerungen auf andere Inhalte lehnen wir angesichts der erregten Debatte strikt ab, und zwar mindestens bis zum nächsten Lobbytreffen mit der Musikindustrie; dann schaun wir mal, ob wir uns da nicht beteiligen können, an den Downloadern etwa, denn uns interessieren eh nur schicke Aplohter wie der Sascha Lobo, die bereit sind, unsere Tarife zu bezahlen.

Die breite Öffentliche Debatte zeigt, dass die Bevölkerung sehr sensibel für das Thema Internetzensur ist.

Wir hätten dieses blöde Thema sowieso besser in den Hinterzimmern auwsknobeln sollen. Was mischt Ihr Euch überhaupt ein? Hat Euch jemand gefragt?

Um langfristig zu dem Thema eine sachliche Debatte zu führen, ist es aus unserer Sicht wichtig, den Extremfall Kinderpornographie aus der Diskussion um Internetsperren als erledigt ausklammern zu können.

Langfristig wissen wir auch, dass das Thema wiederkommen wird. Und dass wir auch bereit zur Debatte sein werden, egal wie wir letzt behaupten, Netzsperren abzulehnen. Und bevor wir uns mit den Lügen der Ministerin auseinandersetzen, haben wir uns gedacht, wir zeigen gleich mal, was Sache ist, und machen mit. Grundsätzlich sind nämlich Netzsperren erst mal voll ok. Basta.

*********Ende*******

Nun gut, zumindest Ende, was den “Diskurs” von Vodafone angeht. Ob den betreffenden Bloggern bei Adnation das Thema wirklich am Herzen liegt, wie sie teilweise vorgaben, oder ob sie das so akzeptieren und das mit einer weiteren Geschäftsbeziehung mit Vodafone ausdrücken? Ich weiss es nicht. Vermutlich heulen sie erst dann wieder auf, wenn sie das Geld eingestrichen haben, und Vodafone die Netzsperren auch für Downloads für vertretbar hält. Dann wird es einfach heissen:

Das massenhafte Stehlen von Musik und Filmen ist eines der urheberrechtsverachtendsten Verbrechen die man sich vorstellen kann.

Fragen Sie doch mal den Herrn Haeusler, zum Beispiel, Adnation-Gründer und Spreeblick-Boss.