Krepiert einfach.
Ihr Blognetzwerke. Ja, Euch meine ich. Einerseits gab es ja schon zu viele Versuche wie “Mindestens Halbgar“. Und dabei rede ich noch nicht mal von ehrenwerten Versuchen wie Epicore, nein, ich meine schon mehr oder wenig ernsthaft betriebene Versuchsgeschäftsmodelle wie LesFakes und andere Ausdünstungen aus dem Kontext diverser Medienhäuser, wie das tote Bloggestrüpp von derWesten, wo Blogs auch 8 Monate nach der Einstellung nich munter in der dritten Reihe zu sehen sind. Oder der Arbeitskreis Löschen von Scienceblogs, die für ein Essen im Monat bloggen lassen, damit Burda auch ein Wissenschaftsportel zu Frage “Wie dumm sind Deutschlands Forscher” unterhalten kann.
Ach so, und die Langweiler und Bilderklau-Fraktion des “nichtkommerziellen”, aber Anzeigen schaltenden Carta.info natürlich auch: Man wird auf eure erfolglose Gräber pinkeln, ich zuallererst. Bei Dingen wie Solokarpfen ist es dagegen eher schade, aber gut: Vielleicht geht es ihnen anders als dieses, äh, wie hiess das noch gleich, nomnomnom, das jetzt alle zwei Wochen noch ein Einträgchen bekommt, warum auch immer.
Der Grund, warum aus all dem Zeug nichts wird: Zu viel Schrott. Zu wenig Konzept. Nur Blafasel. Man muss sich doch nur mal die Trantüten anschauen, die bei solchen Projekten angeschwemmt werden und mit ihrem Gesülz das Raussuchen der besseren Beiträge zur Plage machen. Man macht was auf und holt sich die Leute, die man kennt, egal ob sie es nun können oder nicht. Meistens eher nicht. Nicht so richtig. Ein beliebter Standard: Die Medienbeobachtungsblubberer: Abgehalfterte Typen, die nichts auf die Reihe bringen, als über Medien zu reden. Irgendwelche Schreiber, die bei zig Medienhäusern rumgereicht wurden un nun nach Altersschweiss stinken. Ein paar “Ich hätte gern ein freieres Netz und Download für alle”-Masturbatoren, die diesen Dreck als Verständnis “des Internets” an jeden verkaufen, der sie als Berater zahlt. Twitter, naja. Keine Strategie, kein richtiger Leistungswille, etwas nach vorne zu bringen, aber gross das Maul aufreissen, und vielleicht noch versuchen, ein Institut, ein Netzwerk oder sonst einen repräsentablen Blödsinn in der Hinterhand zu haben. Die Mütter allen Scheissdrecks, den man überall lesen kann, nur halt irgendwie als Blog.
Immerhin geht das mit dem Krepieren jetzt schon bei Conde Net und den Resten von Vanity Fair. Wieder mal eion paar Blogs aus dem Netz gewischt, die es besser erst gar nicht gegeben hätte.
Die nächsten bitte: Nehmt nicht irgendwelche Gossenfüller, fertige Berater ohne Perspektive oder Billigblogger: Nehmt die Besten, siebt sie aus, setzt Meilensteine und schmeisst jeden raus, der keine Leistung bringt. Dann stopft man Euch Euren Bullshit von wegen “Wir wollen die Huffington Post werden” auch nicht in den Darmeingang.
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Verisse sind zwar unterhaltsamer als schlechte Blogs. Besser sind sie deshalb allerdings nicht.
Ich hoffe Sie haben ein Blutdruckmessgerät zur Hand.
Ach, mir geht´s prima, und ich habe ja noch ein paar andere, gar nicht so unbeliebte Projekte, wo ich in etwa das mache, wovon andere immer nur reden. Grob gesagt: Ich berate nicht, ich implementiere.
Und wundert es eigentlich keinen, dass nach all den Versuchen und Projekten noch immer nichts gemacht wurde, was funktioniert?
Gut Ding will eben Weile haben. Dass in diesem Internet auch immer alles hopplahopp gehen muss …
Ich zitiere da mal aus einer alten Kinderplatte:
“Wir haben Zeit, gewinnen Zeit, verlieren Zeit, verschenkten Zeit
Die Minuten die Sekunden
Halbe oder ganze Stunden
Die Zeit läuft nie langsam oder schnell.
Ob einer arm ist oder reich
Die Zeit bleibt immer gleich
Die Zeit, die Zeit, die Zeit …”
Wenn sich dann alle verausgabt haben und auf die Schnauze geflogen sind, kommt willeicht mal was Gutes bei rum. So gesehen hatte die Dotcomblase ja auch ihren Sinn.
Als Unbeteiligter sehe ich das alles eh sowas von gelassen.
Verisse lesen macht mir allerdings immer noch großen Spaß. Asche auf mein Haupt.
Verisse sind keine Kunst. Und ein paar arme Seelen mit seinem Reichtum zu provozieren, wen von uns bringt das weiter? So lange die Blogsphäre jenes lausige Tagesgeschäft der Medien nachäfft, wird sie so sexy bleiben wie ein Männerwohnheim. Man stelle sich vor, Hermann Hesse hätte sich um Vodafone geschert, was wäre Deutschlands Literatur arm geblieben?
Das eine schliesst ja das andere nicht aus, und Hesse hat sich sicher auch mal über die Gasrechnung oder einen Lektor geärgert.
“Wenn sich dann alle verausgabt haben und auf die Schnauze geflogen sind, kommt willeicht mal was Gutes bei rum. So gesehen hatte die Dotcomblase ja auch ihren Sinn.”
Eigentlich hatten wir dotcomtod’ler damals, als das Platzen richtig laut wurde, schon dezent darauf hingewiesen, dass das Ende der Fahnenstange vom viel-virtuellen-Geld-für-null-Wert-ausgeben weder erreicht noch in Sicht sei.
Der “Sinn” der Blasenplatze scheint ja eher der zu sein, schon damals zu verinnerlichen, dass geschäftliches Scheitern mit inhaltslosen Projekten umso mehr goutiert wird, je mehr Geld verbrannt wurde. Von wegen “Hauptsache Umsatz!” und so…
“Der “Sinn” der Blasenplatze scheint ja eher der zu sein, schon damals zu verinnerlichen, dass geschäftliches Scheitern mit inhaltslosen Projekten umso mehr goutiert wird, je mehr Geld verbrannt wurde. Von wegen “Hauptsache Umsatz!” und so…”
Mit Verlaub Herr Porschekiller … das ist Blödsinn!
Nö, Störti, genau so war das. Die Haßkommentare auf DCT waren doch Legion, die erklärten, wir würden supitolle Entrepreneure verfolgen, die “es immerhin versucht haben”. Könnte mir gut vorstellen, dass Du einer von diesen Kommentatoren gewesen bist.
Und heute läuft es wieder so. Allerdings noch einen Zacken verschäft: Die Brandstifter wurden zu Chefs der Feuerwehr ernannt.
wenn leidenschaft die motivation ist, kann das mit der leistung doch eigentlich nicht mehr so schwer sein.
die leute sind doch nicht einfach nur alle faul, oder wie?
bitte mal ne meinung dazu…
[…] Ich jedenfalls empfinde das Netz nicht als chaotische Invektivenschleuder, es hat – einem ‘Motzblogger’ wie Don Alphonso zum Trotz – keine Ähnlichkeit mit dem Armageddon solcher Von-der-Leyen’schen Hasstiraden. Das Netz ist vielmehr – cum grano salis – ein ausgesprochen höflicher, hilfsbereiter und argumentativer Raum, der sich bislang recht gut selbst organisiert und mit einem ‘Wuling‘ oder “Chaos” nicht viel gemein hat. Denn so erscheint das Netz nur jenen Außenstehenden, die ihr Näschen noch nie über die Google-Suchmaske hinaus bewegten. […]
“wenn leidenschaft die motivation ist, kann das mit der leistung doch eigentlich nicht mehr so schwer sein.”
Die Leidenschaft ist sicher notwendig. Aber auch hinreichend? Ich schätze da gehört mehr dazu als leidenschaftlich seinen privaten Internet-Kleingarten (so fühlen sich für mich die meisten deutsche Blogs an) zu betreiben …
Meinungen sind immer dann ein Geschäftsmodell, wenn sie bis zum Zwölffingerdarm das Stammtischs heraufkriechen. Ganz Medienimperien haben sich auf diesem Unflat gebildet. Und das Ganze haben die dann auch noch als fourth estate verkauft oder wurden von den 68er dazu geadelt.
Wenn Blogs Meinungen inflationieren dann ist das einfach ganz nett, aber ob diese old school das nächste Jahrzehnt erlebt?
Das Problem sind aber nicht die Blogs sondern die Organisationsform Netzwerk. Die ist mausetot solange nicht das Verhalten der Masse eine Änderung erfährt. Und die Masse sitzt weiterhin über der Bratwurst auf dem Balkon oder der Sachertorte im Café um die Ecke und scheißt einen dicken Haufen in die Schüssel beim Lesen der News von vorgestern. Das Web ist noch nicht in der Bevölkerung verankert, abgesehen von E-Mails im Büro und amazon und ein paar Pornoseiten…
Vor genau 10 Jahren wurde blogger.com “eröffnet”, im November 1999 kam Manila, eine CMS-Software, die für Blogs genutzt worden ist und Blogmanagment im Browser ermöglicht hat.
Also: 10 Jahre “Bloggen”. In Deutschland ist die Wahrnnehmung von Blogs in der Medienöffentlichkeit auch nach 10 Jahren unter aller Sau. Da braucht es nur den Blick darauf, wer als “Deutschlands bekanntester Blogger” oder “Chef-Blogger” rumgereicht wird. Eigentlich ist das für alle ambitionierten Blogger ein Schlag ins Gesicht.
Die Unfähigkeit der Verlage und “Blogportale” ist für mich der Schlüssel zu der Situation, die nun alle beklagen. Die reichweitenstärskte online-news-Seite (SPON) kommt ohne Blogs aus. In anderen Ländern nicht denkbar.
Don hat ja nur einige aufgezählt. Spreeblick sollte ja auch ein “Blog-Netzwerk” werden, um nur einen weiteren Flop zu nennen. Gründe siehe Dons Beitrag.
@Nörgler “Könnte mir gut vorstellen, dass Du einer von diesen Kommentatoren gewesen bist.”
Ich habe die DCT Seite nie besucht, geschweige denn dort kommentiert.
Die heutige Krise der Medienindustrie kann man nicht wirklich mit der Dotcomblase vergleichen. Damals waren alle dem Irrglauben aufgesessen, mit dem tollen neuen Internet ruckzuck aberwitzige Gewinne realisieren zu können.
Heute versuchen die Verwerter verzweifelt, ihr überkommenes Geschäftsmodell zu verteidigen. Dabei ist es Wurst ob es sich um Musik, Text oder Film dreht. Man könnte also behaupten, dass das Aufbäumen und die dilettantischen Gehversuche im Netz exakt dem gegenteiligem Affekt zu schulden sind als damals.
Daher halte ich das Argument “(…) geschäftliches Scheitern mit inhaltslosen Projekten umso mehr goutiert wird, je mehr Geld verbrannt wurde” auch für Blödsinn. Das Gegenteil ist der Fall. Gelernt wurde: Wer meint, im Internet Geld verdienen zu können, wird böse auf die Schnauze fliegen. Deshalb wird Online so wenig investiert wie möglich und gleichzeitig getrickst, um die Werbekuh so gut wie möglich zu melken. Dass dabei die Chance vertan wird, durch gute Angebote im Netz Fuß zu fassen, wird schlicht ignoriert und stattdessen sendet man Apelle die nach Panik riechen und würde das Netz gerne umkrempeln damit man 14 jährige ‘Raubkopierer’ dingfest machen kann oder eben jedem Geld abknöpfen, der Artikel verlinkt oder aggregiert.
Insoweit bin ich also mit Don einer Meinung.
Nur dieses ständige Gebashe und Schlechtmachen von allem und jedem finde ich amüsant. Eigentlich sollte man die Blogger da draussen doch ermutigen und unterstützen anstatt ständig darauf hinzuweisen, das alles Scheisse ist außer man selbst. Dieses Blog ist ein einziger Großer selbstgefälliger Rant gegen Alles und Jeden.
“Grob gesagt: Ich berate nicht, ich implementiere.”
Hut ab! Das finde ich gut und ich habe große Freude an den implementierten Texten. Etwas mehr Bescheidenheit würde der Botschaft allerdings gut tun.
Summa sumarum: Diese Aufgeregtheit ist mir schleierhaft, unterhält mich bisweilen allerdings vorzüglich. Was anderen ihre daily-soap ist mir die deutsche Blogosphäre.
“Gelernt wurde: Wer meint, im Internet Geld verdienen zu können, wird böse auf die Schnauze fliegen.”
Jetzt bin ich mal auf die maximal 3-zeilige Liste gespannt, *wer* denn von unseren allseits geliebten Medien das o.g. “gelernt” hat. So unbedeutende Kleinkrämer wie Bertelsmann (StudiVZ), ÖR-Anstalten, WAZ (derwesten.de) etc. pp scheiden ja von vorn herein aus, oder?
“Deshalb wird Online so wenig investiert wie möglich und gleichzeitig getrickst, um die Werbekuh so gut wie möglich zu melken”
Ah, jetzt, ja. Internet als der Online-Werbemüll der Zukunft war nach der Blasenplatze also eigentlich tabu, weil böse gescheitert.
Aber kampflos dem umsatzschädlichen Individualgeschrögge überlassen wollte man dieses Medium auch nicht, also gab es statt der einst milliardenschweren Marktwucht ein minimales Marketing-Budget, mit dem man z.B. Bloggern, Fansites, Emo-Zirkeln, Rezepte-Postern, Frauen-Verstehn-Klubs, Gothic-Schrebergärtnern und babygerechten Handy-Designern einen “Kick” geben wollte?
Ich schätze mal, dass Deine Werbekuh sehr kleine Zitzen hat und sich so manche umnachteten Industrie-Wurstfinger darob einen heftigen Huf eingefangen haben. Parallel dazu hat sich eine elitäre, neue Drogenkultur entwickelt, die Lachgas als wesentlich ungefährlicher und umweltverträglicher als Marihuana einstuft.
ob und wenn ja wann sich wohl Robin Meyer Lucht von Carta hier meldet? *freu*
Sei doch nicht gleich so streng, Fonsi. Sind alles nur Menschen, die ihr Ding machen, manche besser als andere und ein paar auch ganz, ganz schlecht; aber so ist das halt nun mal. Let it be! Das ganze Leben ist eine einzige Differenzierung, und ohne die vielen Ausschussproduzenten könntest Du nicht in der NZZ als “Star der Szene” apostrophiert werden.
Ihr Beitrag, Don Alphonso, erinnert mich an das Gegrantel eines alternden Herren, der sagt: “Heutzutage gibt es gar keine schöne Musik mehr! Keine guten Filme! Alles wird immer schlechter!” Dabei gibt es die Perlen stets und ständig – man muss nur danach suchen. Aber vielleicht hab ich Sie auch bloß falsch verstanden, alles ist möglich.
@ CHSchlesinger: der gute Hesse hatte in seiner Zeit eine ganze Reihe von Problemen, auch mit den Finanzen. Einfach mal über seine Hintergründe nachlesen, es gibt da einige Bücher, auch über seine Privatkorrespondenz. Trotzdem hat er uns den Demian, Steppenwolf und andere Perlen geliefert – weil er es einfach konnte und weil es für Qualität immer einen Markt gibt. Dummschwätzer und schlechte Literatur gab es damals auch. Aber die Leute fanden damals keine Verleger bzw. ihre Nichtigkeit hat sie nicht über die Zeit gerettet. Heute meint jeder, nur weil er einen Stift halten bzw. Tasten drücken kann, müsse er die Welt mit seiner Meinung langweilen. Und aufgrund der günstigen Technik wird es ihm technisch auch noch ermöglicht. Will sagen: das Mittelmaß hat heute viel mehr Möglichkeiten sich zu verbreiten. Nicht nur in “Deutschland sucht…” Fernsehshows.
mag sein. aber lotus wurzelt halt im schlamm.
@ rog: Statler & Waldorf wurden auch zu Kultfiguren, vergessen Sie das nicht …
Erfolglose Gräber pinkeln…
Man wird auf eure erfolglose Gräber pinkeln, ich zuallererst.
Don Alphonso in der Blogbar….
@Chat Atkins: Zu Kultfiguren wurden sie ja unter anderem wegen ihrer lustigen stringenten Argumentationsketten. Dieses Element fehlt mir leider bei Don Alphonso. Er beginnt seinen Beitrag hier nach den ersten zwei Einstiegssätzen mit einem “einerseits”, und dann warte ich und warte, aber das “andererseits” kommt bis zum Schluss nicht mehr. Deshalb reicht er in meinen Augen an die zwei grantelnden alten Herren nicht heran. Kann aber noch werden, wenn er selbst weiter grantelt und sich dabei um mehr Logik bemüht.