Das erfolgreichste deutsche Blog für Anfenga.
Hallo Kleiner! Du willst bloggen und gleich bei den Grossen mitspielen? Du kennst schon die meisten Tricks wie das Dauerkommentieren steiler Thesen bei den bekannten Blogs, aber es fehlen Dir noch die Inhalte? Und ausserdem kannst Du nicht schreiben, und so richtig erleben tust Du auch nichts vor Deinem Rechner? Kein Problem. Mach das, was alle talentfreien Idioten tun, wenn ihnen nichts einfällt: Mach ein Mashup schon erfolgreicher Ideen.
Also, mach ein Blog auf und klemm Dich hinter folgende Themen:
1. Twitter. Da draussen sind hunderte von Idioten wie Du selbst, die Twitter als das heisseste Ding seit geschnitten Hamburgersemmel und Tiefkühlpizza erachten. Die das dauernd machen müssen. Und die nicht als infantile Deppen dastehen wollen, sondern als cool, fortschrittlich und Avantgarde, die den anderen mal zeigt, was Sache ist. Also erzähl ihnen, dass sie vorne sind. Bringe möglichst fette Wachstumszahlen. Scheissegal, dass Twitter in den USA längst stagniert, in der Mongolei, in Österreich oder in Sachsen-Anhalt gibt es sicher Wachstum. Bringe alle Prominenten, die jetzt auch twittern. Bringe alle Prominenten, für die mit Fake-Accounts getwittert wird. Blogge jede schlimme Nachricht, die andere Leute aus den Medien nachtwittern und sage, das sei eine Medienrevolution. Und Literatur natürlich auch. Melde 10 Fakeaccounts bei Twitter an und retweete jeden neuen Blogpost.
2. Medienkritik. Dass die Medien am Abkratzen sind, ist unter Bloggern längst beschlossene Sache, denn solange die Medien noch leben, schaltet keiner Werbung bei Bloggern – also müssen die Medien weg. Ãœbernehme dabei alle üblichen Beschimpfungen vom “Toten Baum” abwärts. Hänge Dich an alles dran, was kommt: Entlassungen, Fehler, Fusionen, Auflagenverluste, Defizite: Egal. Alles, was in die Theorie passt, wird ankommen. Betone, dass sie das Internetz nicht verstanden haben. Plappere jede Studie nach, die Du bekommen kannst. Studien sind keine Arbeit mit maximaler Wirkung, weil sie Deinem Treiben den Anschein von Professionalität geben, selbst wenn Du nur im Arsch einer Agentur steckst, die im Arsch der Auftraggeber steckt, die damit in den Arsch eines Investors kommen wollen. Keine Sorge, niemand hinterfragt so was. Retweete das mit Deinen Fakeaccounts.
3, Steile Thesen. Jeder dahergelaufene, tablettensüchtige Pleitier kann die Zukunft ausrufen, das kannst Du auch. Es gibt nichts, was nicht an steilen Thesen zum Internet geglaubt werden würde: Weltfrieden. Erfolgreiche Blognetzwerke. Dass Du eine Frau ohne Bezahlen bekommst. Du kannst das letzte Bürschchen einer verkommenen PR-Klitsche sein – fokussiere Dich auf die Zukunft des Netzes, und alle werden es glauben. Je steiler, desto besser. Retweete es und schmeiss mit Trackbacks zu älteren Beiträgen um Dich. Wenn es nicht gerade die Blogbar erwischt, werden sie Sich dafür lieben.
4. Massenmedien. Die gehen zwar unter, aber gerade die gossigen Elemente wie Raab, Comedians und Konsorten ziehen noch immer. Dein erstes Thema jeden morgen sei das, was gestern Abend alle gesehen haben. Retweete es schon am Abend vorher, damit es jeder weiss. Wenn etwas erkennbar mies ist, sage, dass es mit Twitter und Internet nicht passiert wäre. Dazu: Jede Frau, von der die Bild Nacktfotos zugespielt bekommen hat. Hat Bild nur die Bilder, dann baust Du auch gleich das Keyword Pornofilm ein.
5. Ander Leute Inhalte. Hey, es ist Internet, Baby. Du verstehst es, die anderen verstehen es nicht. Creative Commons heisst: Biedien Dich, Junge! Was sonst noch so bei der Bildersuche auftaucht: Nimm es, dafür ist es da! Einige der erfolgreichsten deutschen Blogs bestehen nur als zusammengeklaubten Zeug aus dem Netz, das kannst Du auch. Digicam braucht niemand, es ist alles da. Medien finden es sicher ganz toll, wenn Du ihre Geschichten per Twitter und Internet zu Deinen Freunden weiterträgst, die wie Du das Internet verstehen.
So einfach ist das. Die Herzen werden Dir zufliegen, man wird Dich trackbacken und retweeten, und alle werden sagen, Du verstehst was vom Netz, Du bist die Zukunft, und die anderen mit ihren selbstgeschriebenen Geschichten, das liest doch eh keiner. Mindestens 25, 20.000 Menschen in Deutschland empfinden so wie Du, sie können nicht irren, da sind ja auch welche dabei, die eine Twitter Academy betreiben oder anderswie keinen dieser langweiligen Jobs mit sicherem Einkommen erhalten haben. So geht das. Und jetzt leg los. Mach das Medium der Zukunft, die Du verstanden hast.
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Köstlich!
Besonders gefallen hat mir jene Passage: “Einige der erfolgreichsten deutschen Blogs bestehen nur als zusammengeklaubten Zeug aus dem Netz, das kannst Du auch.”
Liest sich als sei da ein Frustrationsfaß übergelaufen. Ich dachte immer “Mitmachnetz” bedeutet das alle mitmachen sollen die dabei mitmachen. Denen genau det jetz vorzuwärfen is nu abba voll uncool, echt jetzt!
Yeah, so kann man sich täuschen!
Karlchen, das kann jeder. Kunst kommt ja auch von Krümeln.
Was ist los? Freundin weg?
Aber nein, nur wurden drüben bei Malte Welding der Spreeblickler Helfershelfer Niggemeier, Nilzenburger und Rene Walter vorstellig, um ihn wieder auf Linie zu bringen, und einer von denen meinte ungefähr, er solle nicht die Lücke füllen, die ich hinterlassen hätte – und da dachte ich mir, ich gebe denen mal wieder eine kleine Orientierungshilfe, damit sie wissen, wo sie stehen und stehen geblieben sind. Man hilft solchen alten Leuten ja gerne über die Strasse des Vergessens.
Social comments and analytics for this post…
This post was mentioned on Twitter by isnochys: die besten Blogtipps..:)) http://bit.ly/2Z3tk3…
Don, ich muss das mal ausprobieren – aber vermutlich würde meine Blog-Satire ohnehin keiner verstehen:
“Update, Update, Update, Update, wir bleiben dran! *knarz* Hier mal ein YouTube Video *knarz* Und jetzt: Ein Super Link *karz* Und ein tolles Foto *knarz* und eine tolle Webanwendung *knarz* Update vom Update vom Update *knarz* Nochn’ YouTube Video *knarz* Ein tolles Kostenlos-Game gefunden und zwar hier und da und dort, morgen kommen noch hundert dazu *knarz* Jetzt eine von fünfmillionendreihundertachtigtausendvierundzwanzig TV-Kritiken *knarz* Twitter, Twitter, Twitter *knarz* Noch ein altes YouTube Video gefunden *knarz* Achtung: Treffen mit Computer-Kumpels in der Kalkscheue, Bier saufen, über Web 2.0 reden *knarz*…”
Was soll denn das für einen Sinn haben, untaugliche Geschäftsmodelle von Irgendwem mit blindwütig-heiligem Eifer in die Tonne zu treten?
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Suchen Sie sich doch mal einen richtigen, ebenbürtigen Gegner: Die Atomlobby zum Beispiel, oder die deutsche Fußball-Nationalmannschaft. Die Hamas. Den Klimawandel.
6. Linklisten. Hey, zu jeder Sau, die durchs Dorf getrieben wird, brauchst Du selbst zwar nichts schreiben, kannst aber Linklisten erstellen. Verlinke jeden Artikel, den Du finden kannst. Trackbacks sind Dir garantiert, Rivva wird Dich dafür lieben, die Karawane wird auch über Dein Blog herfallen. Veröffentliche über mehrere Tage Updates, so dass Deine Trackbacks auch mehrfach rausgehauen werden.
7. Be a pirate. Trete noch heute der Piratenpartei bei. Die Piratenpartei ist *die* Internetpartei Deutschlands. Lobe sie in den Himmel und die Dankbarkeit des Netzes ist Dir sicher. Du musst wissen, dass nur die Piratenpartei die bestmögliche, eine pragmatische Lösung anbietet. Es stört Dich, dass sie keine Meinung zum Sozialstaat und der Atomkraft hat, keine Ahnung von wirtschaftlichen Zusammenhängen? Wen interessiert das? Werde der nächste Piraten-Superblogger. Die Piratenpartei ist das Netz, das Netz ist die Piratenpartei. Deine Zugriffszahlen werden durch die Decke gehen.
Ick bin euch nicht am vastehn, wa. Jetze, wo doch der Lobo im Kai-Dieckmann-Kostüm bloggen tut, und nicht mehr in Bus sitzen muss, sondern jeden morgen ölf Prosecco auf Besprechung bechern muss, da seid ihr am rumhacken auf die guten Musketiere, die den guten Portos einst auf die Degenschule gebracht hatten. Und das der d’Artagnan nun auch noch mitmachen muss is ja klar, denn der hat ja erklärt, dass in seinem Land jeder popelige Hinz und Kunst mit hyperlocal Gefasel schmucke 200T$ am machen is innen Jahr drin. Ick bin ja mal am glauben, dat es bald eene online-journalism academy jeben tut, die von genau diese oben benannte Herren jegründet wird für die Verbesserung der Qualitätsbloggerei – jetzte wegen 4. estate und so.
Sodass , watse am kritisieren sind, morgen dann ein Herrenboutique in Wuppertal geworden sein wird mit den Segen von den Online Papst himself.
[…] Wie, du bist erfolgsorientiert, willst mit dem Bloggen anfangen und so richtig Erfolg haben? Also so richtig Erfolg, nicht nur ein paar Handvoll Leser, sondern so viele, dass du von der Reklame fast leben könntest? Und du willst damit auch nicht zu viele Mühe haben, weil Mühe ist ja mühsam? Denn lies mal an der Blogbar, da wird dir geholfen! […]
Edith, gehen sie für solche Diskussionen mal lieber zu den Grünen, zu Greenpeace, zur SPD und so weiter, die haben ja schließlich jetzt auch alle dieses neumodische *schrei* *kreisch* Blog! YouTube! MySpace! Twitter! Facebook! Kommunikation! Dialog! Weltrevolution! und so.
Aber Don Alphonso, was an Ihnen links sein soll, müssen Sie mir noch erklären.
Mensch, Sie sind ja uncooler als Ihre schlauen Beiträge sonst es suggerierten… Danke!
Das ist doch nur Ausdruck für die Erbärmlichkeit des deutschen (Internet)-Medienbetrieb-Präkariats. Statt Inhalt zählt Selbst-Inszenierung. Als Twitter-Profi, Medien-Vordenker, Internet-Po pkultur-Instanz, als web2.0-Guru. – oder auch als Kultur-Jetset mit “Studios” in NY, Berlin und Castrop-Rauxel (Kulturhauptstadt Europas 2010).
Also auch wenn du mit diesem Eintrag nur mal wieder ordentlich in gewisse Ecken hauen wolltest, finde ich einige Punkte nachvollziehbar, andere sind mir egal. Bescheißen ist scheiße. Wer es tut, der macht es eben. Wen juckt das. Einfach nicht beachten. Jeder kluge Nutzer des Webs hat doch seinen eigenen Leitfaden, den er täglich abgrast.
Und ich treffe mich gerne mit Bloggern um über dies und das zu schwatzen. Gerne mal über Beiträge von manchen Menschen. Gerne auch mal über Twitter. Ich bin mit diesen Menschen mittlerweile mehr im Real-Life befreundet, als im Netz.
Der Punkt ist, dass man zuhören muss, wenn einer was sagt. Sagt er nichts eigenes oder nur redundanten Scheiß, dann hört man eben auf zuzuhören.
Es existiert also kein Problem. Wenn dann ist das dein Problem. Die Leute sind zufrieden mit ihrem Zusammenfaseln und so weiter. Soll man sie eben lassen.
Dein Eintrag war dennoch lustig. :)
@ 5, Don: Danke für den Hinweis – die Kommentare dort bei Malte hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm.
Zu deinen Punkten, die ich viel gelassener sehe:
1. Twitter gibt es doch deshalb, damit auch die Schreibunfähigen ein eigenes Medium haben. 140 Zeichen, um den morgendlichen Latte Macchiato zu bekakeln, das kriegen selbst sie noch hin. Lass sie doch, sie sind unter ihresgleichen …
2. Im Netz darf prinzipiell jeder machen, was er will, auch Medienkritik. Ob nun mit oder ohne Web 2.0 – den Altmedien geht es nun mal mit ganz wenigen Ausnahmen faktisch schlecht wie nie. Das Internet ist an deren Situation wiederum nur teilweise schuld, vieles davon ist ‘hausgemacht’, vor allem durch zunehmend schlechten Journalismus. Denk doch mal an die Journalistenfiguren in ‘Liquide’ (ein Buch von einem gewissen Don Alphonso), die doch nicht völlig aus der Luft gegriffen sind. Andererseits wird das Netz jetzt auch nicht die Altmedien eins zu eins ‘ersetzen’, da hast du wiederum recht, schon gar nicht ökonomisch und mit Tarifvertrag, wie sich einige schlichte Gemüter das wohl vorstellen. Bis auf weiteres ist das Netz keine Slot-Machine, die Rolle des bloßen ‘medialen Vermittlers’ und ‘Informations-Brokers’ steht überall grundlegend in Frage, Information sans phrase ist immer weniger wert. Die künftige Rolle des ‘Erzählers’, desjenigen der diese Information erst einmal in ein ‘Nacherlebnis’ für den Leser verwandelt, die beherrscht nicht jeder. Was unter ‘Twitterern’ für steigende Empörung sorgt: Piep, piep, piep …
3. Jene Gadgeteere, die jetzt am lautesten ‘Wir sind die Zukunft’ rufen, die werden es nicht sein. Solange ihnen noch jemand glaubt, verdienen sie ein paar Ocken.
4. Raab & Co. sind eine direkte Folge des Abstiegs der Altmedien. Wer quotenbesoffen, dazu mit professioneller Energie und systematisch, seit Jahren am medialen Design ‘bildungsferner Schichten’ arbeitet, der darf jetzt am wenigsten Kulturkritik äußern, oder panisch Staatsinterventionen fordern. Dumm nur – bis auf weiteres generieren Tittitainment und Volksmusik keine ökonomisch interessanten Zielgruppen. Und selbst für die Grenzdebilen muss man schon dicke Hupen schwenken, um Umsatz zu erzeugen, so wie die Moderatorinnen auf 9 Live …
5. Creative Commons gibt es unter anderem auch deshalb, weil diejenigen, die Texte und Bilder unter dieser Lizenz einstellen, doch höchstselbst wollen, dass diese im Netz verbreitet und ‘gefleddert’ werden. Sonst könnten sie ebenso gut ein beinhartes Copyright alter Schule verwenden. Wo ist also das Problem? Das Netz lebt nun mal von der Vernetzung. Ob ein Text von mir im Netz zweimal oder dreimal kopiert und verwurstet wird, ob von der Blogbibliothek oder dem Reporterforum, das ist mir so etwas von egal, ich gebe jedem dazu die unentgeltliche Erlaubnis – Hauptsache, der Name ist richtig geschrieben. Verdienst also erwarte ich davon nicht – und im Zweifel schreib ich mir eben einen neuen Text. So viel Phantasie muss sein. Dass es Hein Daddels gibt, die nur noch mit bluttem Mors und in notdürftig in fremde Federn gewandet als Karikatur eines ‘Originalschriftstellers’ durchs Internet tanzen, das ist mir natürlich auch klar. Zumeist übrigens sind dies zugleich Twitter-Nutzer.
Das Problem ist (und das hat die Bloggergemeinde mittlerweile professionalisiert): alles, was in der Blogosphäre großes bis mittelgroßes Thema (AUFREGER) ist, landet früher oder später auf SPON und Co., weil die wissen, dass sie mit diesen Themen die Klickraten ihrer Zielgruppe, also der Internetaffen – pardon, Internetaffinen – nach oben treibt (siehe Vodafone, siehe “Und alle so Yeeeeah!”, siehe Abmahnwellen).
Das ist das eigentliche Potenzial (oder sollte ich sagen, die nicht unerhebliche Macht) der Blogger und die Leitmedien machen diese Spielchen bereitwillig mit. Ergo wird in der Blogosphäre versucht, mit jedem noch so kleinen Furz eine Riesen-Empörungswelle zu erzeugen – denn hey, je mehr mitmachen und sich empören, je schneller landen wir auf SPON. Wo kann man als kleiner unbedeutender Pupswichtel anderswo mehr und schneller Machtfülle erreichen, als derzeit im deutschen Web 2.0?
Das mag bei dem zur Schau gestellten zukunftsoptimistischen Gutmenschentum der Oberblogger alles noch einigermaßen funktionieren, als Phänomen finde ich es abstoßend.
Das Bildblog verheddert sich derweil in Kinkerlitzchen. Ob das PR-Gag-Blog KaiDiekmann.de nun aus Versehen einen Alice Schwarzer Twitter-Fake-Account gerbloggt hat, nun ja… Relevanz ist was anderes.
Die zunehmende gebloggte Selbstvermarktung der New-Media-Beratungskommunikatoren ist nicht mein Ding.
Herr Alphonso, ein Vorschlag, sie sollten mal eine Liste mit den aus ihrer Sicht besten Blogs machen.
Don Alphonso und die Ratten…
Hier das Video zum wundervollen Post “Das erfolgreichste deutsche Blog für Anfenga” von Don Alphonso. Deutlich zeigt der kurze Clip das Fress- und Instant Gratification Verhalten des durchschnittlichen Bloggers. Da der Clip in s/w gehalten ist (nicht…
Wayne ;-)
Bundesweit 847.870 Zweitstimmen für die so genannte “Piratenpartei” – das ist genau die Menge dieser Twitter- und WasmitSocial-Propheten und ihrer Nachläufer… Kaum mehr als einem gegebenen Wochenende zusammengerechnet in deutschen Erstligastadien hocken. Nicht der Rede wert.
Ich habe mir mal die oben genannten Kommentare bei Malte durchgelesen – vor allem das postmoderne Geschwätz von der “Kulturtechnik Cut’n’Paste” ist wirklich kaum zu ertragen.
“Remix”, “Bricolage” etc. pp können ja durchaus spannende Werkzeuge sein, aber mich würde mal interessieren, welcher dieser “kreativen” Zweitverwerter unter den deutschen Bloggern einen tatsächlich substanziellen Beitrag zu einer Kultur leistet, die über schenkelklopfende Youtube-Mashups und Photoshop-Skillz hinausgeht?
@19 – ohjeh…
Na gut, für @22 noch mal ein kleines bisschen ausführlicher: auch hier wird eine Zielgruppe bedient. Nicht mehr und nicht weniger ;-)
Scheint bei manchen Marketingpussies irgendwie zwanghaft zu sein, alles und jeden gleich in Zielgruppen einzusortieren. Aber vielleicht schreibt ja nicht jeder so ein kundenorientiertes Web2.0-Trash-Blog, sondern hat – undenkbar, ich weiß! – ganz andere Motive, vielleicht sogar, weil es ihm/ihr Spaß macht?
@24 LOL, liest du eigentlich mal was über die Leute, bevor du sie direkt kritisierst? Bei mir jedenfalls wirst du keinerlei Marketing finden (über Leser freue ich mich aber trotzdem ;)
Ich darf also konkreten Blödsinn erst dann kritisieren, wenn ich mir einen Ãœberblick über mögliche Hintergründe (schwere Kindheit, Praktikum in PR-Agentur, …) verschafft habe? Bestechende Logik.
@26 Da sind so komische Dinger auf den “Webseiten”, die heißen “Links”. Wenn man da drauf klickt, kommt man auf andere Seiten. Da steht dann was dazu. Manchmal findet man so auch etwas zu den Personen, die man in Kommentaren gern kritisieren möchte, zum Beispiel ihre Blogs. Das kann hilfreich sein, *falls* man sich vor dem Kommentieren Gedanken machen möchte ;-)
@27
Manchmal will man aber auch nur schnell auf einen Kommentar antworten und nicht die Lebensgeschichte des Kommentators recherchieren. Vielleicht weil der Kommentar so interessant dann doch nicht war, um dann noch auf einen Link zu klicken und Dinge zu lesen, die einen vielleicht doch nicht so wirklich interessieren. ;-)
@28 Ja, ich bin auch oft impulsgesteuert. Allerdings eher im s33xuellen Bereich, nicht so sehr, wenn es um Kopfsachen geht. Aber das kann jeder halten wie er mag ;-)
@29: Du benutzt den Kopf beim Sex nicht? Schade, schade für die/den Sexualgefährten/in. (Etwas SEO für den Don, vielleicht kann er dann ganz neue Zielgruppen von YouP*rn abgraben) ;)
Zum Thema: Seht es mal so, das ist doch ein wunderbares perpetuum mobile – man selbst stellt die Leserschaft und die Schreiberriege. Dann muss man nur noch genug Werbefuzzies finden, die einem den ganzen Laden finanzieren und schon hat man wunderbare ABM: Twittern, Bloggen und Kommentieren was das Zeug hält, die neuesten Gadgets werden dazu regelmäßig rundgereicht ;) Und falls es mit dem Geld knapp wird, gibt’s eine undurchschaubare interne Lotterie wer für ein paar Monate der Alphablogger ist (und damit auf 1 Euro Basis bezahlt wird) und wer monetär leer ausgeht (dafür aber immer noch die Freude hat regelmäßig aus purer Leidenschaft gut recherchiert über weltbewegendes zu schreiben; macht sich auch toll im Lebenslauf).
Spricht mir aus der Seele!
[…] slith76: Lesetipp: DAS ERFOLGREICHSTE DEUTSCHE BLOG FÃœR ANFENGA. –LINK– […]
Ohja, das ist aber ein weltweites Phänomen imho. All diese “Entrepreneure” die meinen weil sie ein halbwegs erfolgreiches web unternehmen haben/hatten wären sie die ober Propheten der neuen Internetwelt…
Kawasaki, Calcanis, Evsan… das schlimme ist das die “alten” Medien das alles so hipp finden das sie solche Leuten auf allen möglichen Messen und Veranstaltungen zu irgendwelchen Social Themen labern lassen…
buzzword bingo ohne content.
Kurze Verständnisfrage mit Bezug auf Punkt 5: Bist du der Malte Welding, der in der Netzzeitung eine wöchentliche Resteverwertung namens “Blogblick” schreibt? Verstehe.
[…] Anyway, es gibt auch Lichtblicke, für die es sich lohnt, DA weiterhin per RSS einzusammeln. So macht er sich – natürlich sarkastische – Gedanken darüber, wie Leute mit dem Bloggen anfangen können, die weder Stil noch Ahnung noch Kreativität haben. Sie sollten sich möglichst einem der folgenden Themen widmen: […]
Malte: Evsan würde ich mit den o.g. nicht in einen Topf werfen. Er hat immerhin schon eine Menge auf die Beine gestellt und ziemlich viele Arbeitsplätze geschaffen, seine Lebensgeschichte ist bemerkenswert.
…wäre es nicht schön wenn aus einem Scheiss-Spiel Scheiss-Wirklichkeit wird? So mit Porno, Arschloch, Kacke, Idiot, Unfall, Titten, Ficken und Tod? Wie wäre es wenn die verführerische Instrumente der Meinungsbildung jedem in die Hände gegeben würden?
Igitt Prinzesschen
Geil! — Einziger Verbesserungsvorschlag im Schlusssatz — siehe hervorgehobenes Wort:
Mach das Medium der Zukunft, die Du soeben verstanden hast.
Aber das ist eigentlich nur kluges Mäkeln. Der Text ist geil!
Ach ich sehe das ganze nicht so eng. Nehmen wir z.B. nerdcorde.de . Im Grunde interessiert mich das Blog nicht besonders. Aber ca. alle 2 Wochen lande ich zufällig dort und kann wirklich lange Zeit verweilen. Ich finde es toll mit welcher Leidenschaft Herr Walter die ganzen zusammenträgt. Das ist doch toll, oder nicht? Es gibts nicht schöneres als Menschen die leidenschaftlich sich einer Sache widmen. Insofern lese ich auch dieses Blog (also blogbar.de) sehr gerne. Für meinen Geschmack etwas zu gehässig, aber leidenschaftlich.
Es gibt wenige, die über Stimme sprechen können, ohne ins Stottern zu geraten. Mit dem Motor des Ekels ist so etwas leichter möglich. Ich kann diese Beiträge nicht mehr lesen, die sich dem Krampf ergeben, Output zu sein und über Output zu schreiben und trotzdem ganz anders sein zu wollen. Über dem Beitrag liegt der Schleier eines unsichtbaren Verhalten-Codex, den dieser offensichtlich erfüllt, die erwähnten aber nicht. Welche Kultur Twitter produzieren wird, ist derzeit noch gar nicht abzusehen. Eine Prognose für Reflex-Blogs ist da schon wesentlich einfacher.
[…] Wie man mit dem Grundproblemen auf dem Weg zu einem erfolgreichen Blog umgeht, erfahren Anfenga in der Blogbar. […]
[…] Es ist drei oder vier Jahre her. Es war in Berlin. Ein DJV-Seminar. „besser online“. Es ging um den Journalismus und seine Rolle im Internet. Es gab bei dieser überaus interessanten Veranstaltung hatte auch eine Podiumsdiskussion. An dieser hatten teilgenommen so Journalisten wie die damalige Chefredaktion von FTD-Online oder Spiegel-Online und Handelsblatt-Online aber auch der damalige Chefredakteur der Netzzeitung – und Don Alfonso, der damals einzige große Blogger aus der Szene. […]
Krass.
Ein “Hacker” klaut Studivz-Daten. Erpresst StudiVZ damit, oder auch nicht? Wer weiss?
Bringt sich dann um.
Und auf der Blogbar wird nix darüber geschrieben, weil der Blogbar-Chef inzwischen schön bei der FAZ (Stichwort “Georg Paul Hefty”!) untergekommen ist und für so einen Scheiss keine Zeit mehr hat.
Viel Spaß beim Tee Service Sammeln. Das muss ja auch jemand machen! Grusel.
Wenn Du zwei Beiträge nach unten gescrollt hättest, dann hättest Du das hier gefunden:
http://blogbar.de/archiv/2009/10/31/studivz-oder-es-sind-ja-nicht-meine-daten/
Wie wäre es mit einen Wort wie “sorry”, oder ging es Dir nur um das Kniebiesln?
Lieber zehn bloggende Idioten als ein gelernter Lohnschreiber, der Nachrichten verdreht, weil sein Chef es so wünscht.
“Pressefreiheit ist die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten” Paul Sethe einer der Gründungsherausgeber der FAZ
Ich will Dir ja nicht zu nahe treten, aber mit dem Aufkommen der Lüggenmeiers und Häuslers und wie sie alle heissen, würde ich nur begrenzt davon ausgehen, dass die eine Haltung die andere ausschliesst.
Na gut, zu schwarz-weiss gedacht.
Fast alles was in diesem Beitrag beschrieben ist, trifft auf mich zu. Die in Bezug auf mein Blog völlig themenfremden Artikel zu Twitter, nackt Promis, das Verbreiten von steilen Thesen in den angeseheneren Debattenblogs, das Thema Fernsehen als Blogthema… usw.
Deshalb musste ich wirklich sehr lachen. Großartiger Beitrag. Die Blogger die das alles quasi hauptberuflich machen… also, irgendwie, ich finde das durchaus legitim.
Hey Don,
Wir wär’s mal mit einem Beitrag über die neuen Pläne von Rupert Murdoch?
Das wär’ doch mal ne bessere Gewichtsklasse als irgendwelche kleinen Hartz-IV-Blogger aus Bocholt