Ich habe mir lang überlegt, ob, oder besser dass ich die New York Times auch bezahle, wenn sie einmal die Bezahlschranken hochfährt. Die NY Times ist in meinen Augen wirklich die beste Zeitung der Welt.

Nun wird es bald so weit sein, und ich werde sie nicht bezahlen, sondern darauf verzichten.

Weil mir die Times beigebracht hat, dass es auch ohne sie geht. Weil sie bei gefühlt jedem zweiten Beitrag schon einmal ein Registrierungsfenster hochgefahren hat, das mich aufforderte, mich anzumelden. Ich habe das Spiel ein paar Wochen mitgemacht, dann wurde es mir zu blöd, und ich habe nur noch die Texte vor allem in den Blogs angeklickt, von denen ich wusste, dass sie keine Registrierung wollen. Schliesslich haben sie auch den Krugman und The Lede. Meine Zeit und meine Aufmerksamkeit ist einfach begrenzt, ich kann nicht alles lesen und vor allem: Nicht dauernd sinnlos anklicken. Und nachdem ich die Beiträge hinter der Registrierung auch nicht gelesen habe, habe ich nicht den Eindruck, etwas versäumt zu haben.

Ich hätte erwartet, dass mir die Times erklärt, wie toll sie ist, und mir gerade vor so einem Schritt nichts unversucht lässt, um mich zu überzeugen. Statt dessen hat sie mir beigebracht, mich genervt zu fühlen, sie hat mir ein wirklich schäbiges Gefühl vermittelt, dass ich ihnen als Leser nur etwas wert bin, wenn ich mich dort anmelde.

Sie hat das beste Produkt in einem garstigen Angebot. Es kommt eben nicht nur darauf an, was man verkauft, sondern wie man es verkauft. So jedenfalls nicht.