OK
Der Spiegel teilt in dieser Sache mit:
Selbstverständlich handelt es sich dabei um einen klaren Verstoß gegen die redaktionellen Richtlinien von SPIEGEL ONLINE. […]
Die Chefredaktion von SPIEGEL ONLINE bedauert diesen Vorgang und entschuldigt sich ausdrücklich bei den Machern und Autoren von Wikipedia für die fehlende Zitation.
Respekt.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Versteh ich nicht. Normalerweise teilst Du dermassen aus und jetzt “Respekt” fuer eine Selbstverstaendlichkeit. Mal am Rande (Zur Erklaerung: Nur der Neugierde halber, eh ich es wieder rechts und links um die Ohren kriege), was hat das alles mit dem Buch zu tun?
Warum soll ich jemanden nicht respektieren, der einen Fehler eingesteht? Ich sage ja nicht, dass ich ihm die Füsse küsse. Respekt ist aber in so einem Fall durchaus angebracht.
Einer der anderen Fälle ereignete sich übrigens in meinem direkten Umfeld, was zur Folge hatte, dass ich und meine Kollegen ziemlich vielen Geschichten des Hochstaplers hinterher recherchieren mussten. Wir hatten nochmal Glück, bei uns waren keine Fakes, aber natürlich hätte es auch schief gehen können, und ein Eingeständnis wäre wohl die einzige Chance gewesen, uns den Respekt der Leser zu erhalten – so empfand ich das zumindest in der Krisenzeit; die Leute zahlen für ordentliche Arbeit und nicht für Lügen oder Diebstahl. Es wäre kein Vergnügen gewesen, die Entschuldigung zu schreiben, insofern kann ich jemandem den Respekt nicht verweigern, der das auf sich nimmt, Selbstverständlichkeit hin oder her.
Mit dem Buch – nun, es ist eine Art Fortschreibung, die man versteht, wenn man das Buch gelesen hat. (KAUFT ES IHR H*RENSßHNE!! ;-) )
Und warum wurde dem Text nicht einfach eine Quellenangabe hinzugefügt? Weil auch von Bloggern und Nicht-Journalisten stammt und deshalb keine Qualität haben kann?
Ich vermute mal aufgrund von Insider-Informationen, dass eine oder zwei Ebenen unterhalb von v. Blumencron am Montag in Panik zu viel geschlampert wurde, als dass es eine andere Alternative gegeben hätte. Man dachte am Montag wohl, Artikel weg, Druck weg, dann fällt es nicht auf, aber das ging nicht.
Offensichtlich hat das Krisenmanagement beim Spiegel Online total versagt, und zwar so lange, bis es dann ganz oben angekommen ist. Was man so hört, hat v. Blumencron es gestern auch gewaltig krachen lassen.
Sagt natürlich eine ganze Menge über deren Workflow, und dass ich es weiss, sagt auch viel über die Unfähigkeit, ihre Unternehmenskommunikation zu steuern. Aber generell sind Journalisten, die oft von Lecks leben und die Abläufe von anderen bestens kennen, selbst miserable Krisenmanager.
Vielleicht war auch durch die Verliknung in den Blogs die Anzahl der Visits dieser Fehlerseite so hoch, daß man sich gezwungen sah, etwas zu unternehmen. Wie auch immer. Ich finde dies eine gute Lösung.
Dazu kam ja auch noch, dass klar war, dass SpOn mal wieder (gestern abend dann geschehen) den LeadAward für das beste Nachrichtenangebot im Netz bekommen würde. Da musste dann noch schnell dieses Problem ausgeräumt werden. Wäre ja nicht so toll, wenn das womöglich in die Berichterstattung gesickert wäre…
Gut dass ich mir als Medien-Outsider die schönste ßbersetzung von ‘Lead’ aussuchen darf. Senkblei, Fingerzeig oder Hundeleine.
…und jetzt wollen sie 0.50Â? für den artikel!
Unglaublich, ich muss 50 Cent zahlen, damit ich eine Richtigstellung lesen darf.
Der Spiegel (Online) wird von Zeit zu Zeit immer sonderbarer…
@ Khesrau: Spiegel Online wird nicht immer sonderbarer, sondern immer schlechter. Was die ihren Lesern mittlerweile zumuten, ist schon bemerkenswert. Aber so lange der Traffic stimmt, scheint sich keiner daran zu stören. BILD hat ja auch immer noch eine hohe Auflage und damit fast unangreifbar.