Habemus Jamba-Johnny novus: Klowand-Scholz
Über ein Jahr lang lief auf praktisch allen Blogpanels dieser Republik das immer gleiche Dramolett: Sobald es um Medienmacht, Impact oder den blossen Remmidemmifaktor von Blogs ging, kam die Sprache auf den Jambakurs bei Spreeblick. Der Ablauf: Blogger schreibt lustigen Text über verhasste Firma, Firma schreibt böse Kommentare, fliegt auf, alle Blogger verlinken es, Johnny wird berühmt, Jamba bekommt in den Medien eine vor den Latz, muss sich um seine Reputation Gedanken machen. Spätestens mit dem Einstieg von reichweitenstarken Medien wie Spiegel Online war der Fall für Jamba ein echtes PR-Problem, und Johnny stand im Ruf, das deutsche Äquivalent zum Fall der untauglichen Kryptonitschlösser in den USA zu sein.
Da konnte das Publikum erkennen, welche Folgen das Bloggen für Firmen haben kann, und diversen Eigenangaben zufolge machte mancher Berater für Blogangst mit dieser Geschichte auch gute Geschäfte. Dummerweise wartet man seitdem vergleichsweise erfolglos auf Nachfolger, die aus dem einmaligen Fall eine langfristige Katastrophe machen. Jamba selbst bekam Probleme vor allem durch eine wenig erfolgreiche Amerikaexpansion, aber nicht mehr durch Blogger. Andere Beispiele – Nazizeitungen bei Google News, die Pleite eines umstrittenen Mediendienstes, eine unsaubere Ad-Hoc-Meldung einer Internet-Agentur und die diversen Medienversagen von BILD, SPON und Focus brachten zwar durchaus Medienresonanz und Probleme für die jeweiligen Verantwortlichen, waren aber keinesfalls derartig einprägsam wie der Jamba-Fall. Selbst die Aktionen der Blogosphäre zu “Du bist Deutschland” sind wegen ihrer langen Dauer und dem Fehlen eines “Big Bang” eher schlecht geeignet, um den Einfluss der Blogosphäre zu erklären. Noch nicht mal die Entdeckung, dass der Claim der Kampagne teilweise von den Nazis verwendet wurde, ändert etwas am Grundproblem, den Fall knackig rüber zu bekommen. Firmenkommunikation ist da ganz andere Probleme gewöhnt – wo waren nochmal die Weiber, Gebauer?
Aber jetzt gibt es ja die Rundmail des Agenturchefs Jean-Remy von Matt, die Jens Scholz veröffentlicht hat. Und ein paar Tage, nachdem die Wellen der Empörung hochgeschlagen sind und bei Google zum Namen des berühmten Werbers auf Platz 1-10 fast nur noch diese Sache zu lesen ist, kommt auch noch der wenig geglückten Versuch einer Entschuldigung, die in manchen Punkten den gesamten Vorgang verschlimmbessert.
Und an spätestens jetzt wird es für die Freunde auf den Podien spannend. Das ist genau der Fall, den man braucht, um zu zeigen, was Blogger so alles anstellen können – und gerade für die Kommunikationssparte kann es kein besseres Beispiel geben.
– Denn mit Jean-Remy von Matt erwischt es nicht einen Startupper, sondern einen erfahrenen Kommunikationsspezialisten. Den Mann, den manche für den besten Texter des Landes halten. Den Gottvater der Werbebranche. Und es erwischt ihn ausgerechnet bei der Kampagne, die wirklich jeder kennt. Bei einer Kampagne, die sein Baby war. Das hat Impact wie eine 80mm-Granate.
– Seine eigene Agentur macht den Fehler, bei Jens Scholz gegen die Veröffentlichung anzustänkern – statt auf die Profis zu warten, die in der Kampagne dafür zuständig sind.
– Es erwischt ihn persönlich. Nicht als Chef der Agentur Jung von Matt, sondern als polterndes, wütendes, angepisstes Ego. Es erwischt ihn in dem Moment, da er nicht mehr seine Angestellten, sein Vorzimmer und all seine millionenschweren Etats um sich hat. Es erwischt ihn an der Stelle, wo es tödlich ist, wenn man so will, am Friedman-Punkt. Da, wo man sich auf gar keinen Fall erwischen lassen sollte, wenn man danach noch Ernst genommen werden will.
– Die Sache kommt allein durch die Blogosphäre hoch. Publikumsmedien sind nicht so blöd, auf das Thema aufzuspringen, denn letztlich ist von Matt der Mitbesitzer einer Agentur, die immer noch über Etats wie den von Saturn entscheidet. Die meisten Grossen sind ohnehin Teilnehmer der kritisierten Aktion “Du bist Deutschland”, da wären kritische Berichte am Kopf der Veranstaltung wohl wirklich ein wenig dolchstossend. Abgesehen davon – es sind doch nur Blogger. mögen sich viele Journalisten denken, das interessiert sonst keinen. Das Thema breitet sich allein durch die Vernetzung der Blogs aus, ohne aussenstehenden Katalysator. Kurz: es ist ein Blog-PR-GAU in Reinform. Er zeigt, zu was die Blogosphäre allein fähig ist. So einiges. Ich sage nur: 80 mm.
– Zu allem Ãœberfluss schafft Jean-Remy von Matt als Texter genau das, was ein Texter nie, auf keinen Fall schaffen darf: Einen Begriff, einen Claim, der aufgegriffen und gegen ihn und die Kampagne gewendet wird. Die Klowand. Die menschliche Geschichte ist voll mit solchen schlechten Einfällen; die holländischen Geusen des 16. Jahrhunderts etwa leiten ihren Namen von einer Beleidigung der sie bekämpfenden Spanier ab. Mit einem Schlag empfanden sich alle Schichten als solidarisch, weil sie sich vom Wort Geusen – Bettler – kollelktiv ausgegrenzt und diskriminiert sahen. Nur: Den Begriff, der damals eine Nation im Kampf einte, prägte damals ein arrogante, dumme Hofschranze, und nicht ein Mann, der allgemein als fähiger Vermittler von Botschaften an das brunzdumme Geiz-ist-geil-Glotzenvolk gilt.
wie man das gegen arrogante, dumme Hofschranzen abgrenzt, ist nochmal eine andere Frage
– Ein Mann, der im Ãœbrigen im Rahmen seiner Kampagne von zwei anderen, angeblich extrem guten Kommunikationsagenturen unterstützt wird KemperTrautmann – die hatten allersings schon mal danebengegriffen – und FischerAppelt. Letztere werben übrigens besonders mit ihrer Fähigkeit zum Blogmonitoring und behaupten zu denen zu gehören, die mit der Blogosphäre locker umgehen zu können – so wollen sie im Fall der Naziclaims die Berichterstattung der Medien unterbunden haben.
Nebenbei, die Finanzierung mancher deutscher Institute und Forschungsstellen zum Nationalsozialismus wäre auch mal ein spannendes Thema, sage ich jetzt mal so. Nein, ich bin kein Neonazi. Ich bin, von deren Standpunkt, das genaue Gegenteil. Ich will auch keine Verschwörungstheorien aufmachen, aber die deutsche Holocaustforschung stützt sich im erheblichen Mass auf Spenden und Unterstüzung deutscher Firmen oder von ihnen finanzierter Stiftungen
Wie auch immer, wenn es so war, dann haben FischerAppelt diesmal gepennt. Oder sich zu sehr auf die Medien konzentriert. Für die Blogger, dachten sie wohl, reichen Mails an – zugegebenermassen gut recherchierte – eher kompromissbereite “Stakeholder” und Meinungsmacher, deren Emails sie dann entsprechend beschickt haben. Dummerweise mit einem Posting, das bei vielen erneut negative Reaktionen ausgelöst hat.
– Und offensichtlich ist allen Beteiligten entgangen, dass der Begriff Klowand das letzte gewesen wäre, was darin nochmal hätte vorkommen dürfen. “The coffin is nailed”, sagen die Briten.
Es mag gut sein, dass die Medien lieber ein Urinal aussaufen würden, als sich gegen FischerAppelt oder Jung von Matt einen Bericht abzuringen. Nur: Dieser Fall findet nicht nur in den Medien statt, sondern in der PR- und Werbebranche. Von Matts Antwort ist vor allem der Schadensbegrenzung in der Werbeszene geschuldet – in dem Moment, da die Blgosphäre nicht mehr einhellig reagiert und unter sich streitet, ist bewiesen, dass von Matt und FischerAppelt es kann: Bei minimalen Zugeständnissen das Problem aus der Welt schaffen. Das Gesicht wahren. Haben übrigens auch die Spanier mit den Geusen probiert. War aber keine so gute Idee.
Umgekehrt sind da draussen all die Scholz & Friends, die goldenen Hirschen, die BDDOs und Springerjacobis, die text100er, die Ketchums und viele kleine Möchtegern-Berater, die sich über die Geschichte freuen und ihr eigenes, netzwerkinternes Anti-Marketing betreiben. Es ist eine Branche in Krise und Umbruch, und gerade im Fall der Blogkompetenz ist hier so viel schief gelaufen, es ist eine derart saftige, plastische, geile Geschichte, dieser Grösste aller Obermacker, dem die Blogger die Hose runtergelassen haben, man kann sie mit ein paar Sätzen erzählen und jeder kapiert, dass draussen vor dem Mann keiner mehr Respekt hat, und das, obwohl die besten Leute der PR-Blog-Branche geholfen haben – kurz, alle Gegner werden von allen Podien diesen Fall ins Publikum, zu ihren Kunden tragen, und Lars Cords von FischerAppelt wird sich die Finger wundtelefonieren, um auch hoch zu dürfen und genau diese Debatte zu verhindern. Ihnen allen ist scheissegal, was in den Medien steht, denn ihre Kunden wissen genau, wie man die kauft – aber hier haben die Spitzen der Branche im ureigensten Gebiet eine böse Schlappe kassiert.
Das wiederum findet die Konkurrenz gut: Mit ein paar Quotes zu zeigen, dass man mit dem cholerischen von Matt und den vielversprechenden FischerAppelts Risikofaktoren und Versager kauft, ist für all die Gegner ein innerer Reichsparteitag. Und deshalb wird der Klowand-Scholz der neue Jamba-Johnny. Garantiert.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Es ist spät und es ist auch ein wenig peinlich, dem bescheuerten und von immerhin einigen Bloggern mit feuchten Augen und rosiger Rosette attestierten Jean Remy von Matt hat mit seiner Entschuldigung doch Respekt verdient das immerimmer reflexhaft eingeforderte sogenannte Konstuktive entgegenzusetzen. Es hat mir Schmerzen bereitet aber hier für die ganz Doofen: die Antwort auf die Scheißfrage Wie hätte Jean Remy von Matt auf den Klowandgau reagieren sollen?. Aaaah, diese Schmerzen…
ja, ja, es ist spät. hier ist der Link:
http://www.werbeblogger.de/index.php/2006/01/23/ich_habe_einen_traum#c18033
Er hätte einfach nur Contenance und Humor zeigen müssen, c 'est tout.
@Don, mann mann mann, was ist denn das für ein Staatsdrama, alle werden auf einem so pathetisch? Was war schon groß, um es habemus Akte-X zu nennen? Einer baut Bockmist, bekommt von den Bloggern eingeheizt, fair und unfair, beisst etwas zurück und kriegt ein “‘schuldigung” zwischen den Lippen raus… thats it und alles das spielt sich in Bloggershausen ab. Its fun, its kurios, aber niemand stirbt, niemand heult. Und da Matt nicht der liebe Gott ist, der Inhaber einer Agentur von vielen ist (die mal zufällig und mit Hilfe harter Arbeit seit einigen Jährchen auch mal oben steht, und nicht etwa General Electrics heisst) sondern nur ein Mensch, werde ich nicht dazu übergehen, jede Handlung des vermeintlichen “Gegners” zu interpretieren, jedes Wort dreimal drehen zu wenden und irgendwelche Staatsreden halten. 99% aller Blogger interessieren sich – wenn überhaupt am Rande damit – machen sich nen Späßle mit Google, kreiert eine Gegen-Klowand-Bewegung, weils noch witziger ist, diskutieren halt aus Langeweile mal mit und gut ist. Nur ein Spielchen. Aber eine tiefere Bedeutung so einem Allerweltsgeschiss beizumessen, wenn sich da einer entschuldigt, nachdem er Bockmist gebaut hat? Entweder braucht man Zwergenstories, um sich groß fühlen zu können oder man ist etwas zu sehr in der Bloggerei drin, sonst würde man sich von irgendeinem Typen nicht so schnell aus der Fassung bringen lassen.
Es ist halt alles nur ein Ersatzkrieg, Robert. 80 mm wird so oft verwendet, dass man fast glaubt diese Kunstfigur Don trauert beständig einem Militäreinsatz hinterher.
Ja lustig wars und die Werbemenschen sind keine auch keine Götter, ja und?
By the way: Wen interessieren Podien? Ausser denen die hinter Werbeetats her sind.
Es gibt tatsächlich eine Welt jenseits der Podien, Pressekonferenzen, Werbestrategien, allgegenwärtigen zwanghaften Hassausausbrüchen und seltsamen Blogkriegen.
Gebt dem Don endlich ein Offizierspatent zum spielen!!!
Disclaimer:
So sehr mich ein “Du bist Deutschland” nervt, so sehr nervt dieses Blogsphärenspielchen mit dem ewigen Hackebeilchen.
Köstlich
Habemus Jamba-Johnny novus: Klowand-Scholz
@ Robert: Schön,wenn Du Dir Deine Naivität bewahren kannst – PR läuft nun mal leider anders. Die Blogger werden sich daran gewöhnen müssen, dass sie unter Beobachtung stehen, und dass jeder ihrer Schritte im Zweifelsfall überwacht wird – siehe Mercedes Smart, siehe Anbieter wie Krisenradar, siehe das Leistungsspekrum von Ausschnitt.de. Und dass es über die bekannteren Blogger das ein oder andere Dossier gibt, wie es sie bei den besseren PR-Agenturen auch zu Journalisten gibt, ist eine Sache, die diese “Szene” im persönlichen Gespräch nicht bestreitet. ßber dieses Thema geht es hier, es ist meines Erachtens wichtig, deshalb versuche ich es an diesem Beispiel zu erklären. Und wenn Du Dinge wie “Agenda-Cutting”, das Herbeischaffen genehmer Experten, die im Vorfeld jede Debatte abwürgen, oder frühzeitige verdeckte Einflussnahme auf Medien nicht weiter problematisch findest, dann kann ich nur sagen, dass Du an diesem Blog hier auch weiterhin keinen Gefallen finden wirst. Hier geht es nun mal öfters um solche Schattenseiten der Entwicklung und die Frage, wie es die andere Seite sieht und wie sie auf all die drolligen Spiele reagiert. macht ja sonst keiner, andere sagen Respekt und fühlen sich cool, weil der grosse Matt ihnen den Kopf gestreichelt hat – schlaft schön weiter.
@ Mikel: Wie hier schon öfters zu Dir gesagt – ich werde bei Dir das Gefühl nicht los, dass Du hier eigentlich immer nur aufläufst um zu betonen, wie sehr Dich das alles hier in jeder Hinsicht nervt. Du bist einer von denen, denen ich raten würde, ihre Energie in ein eigenes Metablog zu stecken, vielleicht kommt dabei mehr raus als der ständige Versuch, Debatten gleich mit dem ersten postng für irrelevant zu erklären.
Es wird hier jedenfalls weiterhin bewusst kontroverse Beiträge geben – aber wer meint, die Kontroverse immer gleich an meiner Peron festmachen zu müssen, sollte sich lieber a priori anders orientieren.
Völlig überzogen, Don, da stimme ich Robert und mikel absolut zu. Und diese ewige Mordlust, dieser dauernde Versuch, die Dotcomtod-Macht wieder aufzubauen, führt zu nichts. Die VM-Sache ist ja relativ unwichtig, wenn auch aus Sicht von Kleinbloggersdorfbewohnern spektakulär. Der Typ ist unwichtig als Typ, er ist bedeutend als Repräsentant einer “Industrie”, die einen entscheidenden Anteil am Siegeszug des Neoliberalismus hat – auf allen Ebenen. Einer Branche also, die durch ihr Tun Mitverantwortung dafür trägt, dass die sozialen Verhältnisse in Deutschland so sind wie sie sind. Jean-Remy von Matt und seine Agentur tragen unmittelbar Schuld daran, dass aus Konsumentensicht wünschenswerte und aus sozialer Sicht notwendige Arbeitsplätze abgebaut werden (“Geiz ist geil!”), während gleichzeitig die Werte für die Eigenkapitalrendite ins Utopische steigt. Nebenbei sind Agenturvorturner (und ich weiß als ebenfalls kommunikationstechnisch und abhängig Beschäftigter wovon ich rede) wie von Matt und Konsorten in ihrem Umgang mit den ihnen anvertrauten Menschen (ja, das MUSS man so ausdrücken) zynisch bis bösartig. Und das gilt nicht nur für das Praktikantenproblem.
Vielleicht sollten wir ein Gemeinschaftsblog aufbauen, in dem die Graumsamkeiten, die Menschen in Werbe-, PR- und Marketingagenturen von ihren drogenvollen, sexsüchtigen, macht- und geldgeilen Chefs angetan werden, boo-mäßig berichtet werden
im Gegenteil Don, ich sehe eher das Problem, daß man sich erst dann instrumentalisieren lässt, wenn man Dingen Bedeutung beimisst, die rein künsltich aufgebauscht ist. So wie die Brands von Firmennamen wie Apple, Google etc.. ich merk ja schon an mir, wie Google es schafft, das ich jeden Furz melde, wenn sich bei denen was tut .-)
Es sollte insofern beide Seiten geben: Ruhig Blut bewahren, nachdenken und natürlich auch – wie Du es ja selbst sagst – man sich selbst seiner Bloggerolle bewußt werden, daß man uU nicht allein ist und eben hin und wieder gepimpt wird :-)
Nochmal: Es ist der Versuch, den Fall aus Sicht der PR darzustellen. Grundlage sind ein paar Telefonate, die ich gestern Nacht mit Vertretern de Szene gestern geführt habe, und was die wissen wollten war: Wie gross ist der Schaden für Matt und FischerAppelt. Es spielt in diesem Kontext absolut keine Rolle, wie die Blogger das sehen, es kommt darauf an, was bei denen daraus gemacht wird. Das versuche ich zu erklären. Ich weiss nicht, wie deutlich ich das da oben nich reinschreiben soll. Und ich hoffe, dass man mir Nachdenken unterstellt, wenn ich so einen Artikel schreibe. Dass er nicht im Ton der PR-Magazins ist, weiss ich auch.
Und jetzt wäre ich irgendwie dankbar, wenn sich Kommentare auf Themen wie Agenda-Cutting, Blogüberwachung, PR-Strategien und ähnliches beziehen würde, weil dieser Artikel dafür geschrieben ist – und nicht für das ewige “nimm es nicht so wichtig”-Blabla. Ich nehme es nämlich wichtig :-)
Druck der Straße
Kleinbloggersdorf dürfte spätestens hiermit zu einer kleineren Großstadt geworden sein, oder wie erklärt man sich sonst derartige Rechtfertigungsversuche?
Den Bürgermeisterposten macht nun ein gewisser Klowand-Scholz dem Habemus-Johnny streitig….
Der Schaden dürfte eher gering sein. Man wird sich rausreden und die Scheißhausfliegen der Kloake Kapitalismus werden die Nebelmaschine anwerfen und am Ende verkaufen Sie den klitzekleinen Sturm im Wasserglas als großen Sieg in Sachen virales Marketing oder wie auch immer sie das nennen.
Hurra, endlich überhaupt Aufmerksamkeit, denken sich die Weblogs. Und dem Werbefuzzi, dem hat man es aber gezeigt, denken sich manche.
Beide Seiten sind Opfer der eigenen Propaganda geworden und hätten da von den im Wintercamp der Pogopartei noch einiges an Tricks in Sachen ßffentlichkeit lernen können…
Insgesamt ist es doch beeindruckend, dass “Du bist Deutschland” dem Land eigentlich völlig am Arsch vorbei geht. Nur ein paar privilegierte Arbeitslose mit DSL und ein paar Werbetrottel (die zumindest aber Geld dafür bekommen) interessieren sich für diese “Debatte”, die hauptsächlich aus lustigen Bildchen bei Flickr besteht. Hurra, endlich überhaupt Aufmerksamkeit. Schnell noch dies getaggt und das gepostet und man ist plötzlich irgendwer in Deutschland. Zumindest da draußen im Internetz, wo sowieso niemand zuhört.
Dieser krampfhafte Vergleich zur “Johnny-Spreeblick-Jamba-Geschichte”, ohne den geht nix mehr…
Da wollen Sie alle hin, mal was schreiben, Foto im “Focus” und jeder Computerbesitzer sieht sich plözlich als investigativer Journalist. Aber wos sind diese Stories denn bitte?
In diesem Falle hat Propagandminister von Matt natürlich Recht: Deutschland, du bist eine Schülerzeitung. Weblogs, Ihr habt keine Relevanz weil Euch meist die eigenen Inhalte jenseits vom Tagebuchgepinsel fehlen.
Die ganze Geschichte ist in ein paar Tagen sowieso nicht mehr aktuell. Wir können unsere Klowand-Buttons endlich wieder abmachen und uns was Neues suchen. Oder vielleicht irgendwo Links kopieren gehen und später noch im Fuschimuschi bei der Puschifuschi-After Hour die neuesten Abba-Revivals auflegen….
Nein, nichts zu Agenda-Cutting, nichts zu Blogüberwachung, nichts zu PR-Strategien, sondern ganz simpel was zur Publikumswirkung. Meiner Erfahrung nach neigt der Blogger an sich dazu, die Außenwirkung seines Blogs schwer zu unterschätzen – ich merke jedenfalls immer, daß doch erstaunlich mehr Leute als ich annehme mitbekommen, was auf meinem kleinen Hausblog so läuft. Die äußern sich dann nicht immer, aber die lesen. Und merken sich Sachen. Und sprechen mich dann irgendwann mal drauf an.
Im besten Falle bekommt man dann eine Gratulations-Mail zum DADA-Award vom Internetprovider meiner Chefin. Woher weiß der das? Muß wohl ein Blog gelesen haben. Oder man bekommt Solidaritäts-Mails, wenn eher grauslige Dinge passieren. Leute googeln Namen. Manchmal googeln sie auch ihre eigenen und verhalten sich dann mehr oder weniger intelligent.
Ich bin sicher niemand, der der Hysterie oder dem Remmidemmi das Wort reden will, mir ist das zuwider. Aber andererseits muß man sich klarwerden, daß offenbar Leute gibt, die andere Ansichten haben als das, was per Medienetat in den Aufmerksamkeitsfokus des Publikums gespült wird – und die sich nicht scheuen, diese anderen Ansichten per Blog kundzutun. Das halte ich, ums mit Habermas zu sagen, mal wieder für einen interessanten Strukturwandel der ßffentlichkeit, der sich da gerade tut. Das gute alte Kaffeehausgespräch wird schriftlich festgehalten, ist nicht mehr flüchtig sondern archiviert, für jeden mittels Google zugänglich und bekommt dadurch eine neue Qualität. Die Stilmittel dieser Kommunikation sind meist sehr satirisch und, wie jede gute Satire, schwer subjektiv (Beispiel DBD-Aktion. Da wird eine ßsthetik aufgegriffen und in ihrer Aussage umgekehrt. Hochinteressant für Kommunikationsexperten, oder?).
Das als “Klowand” hinzustellen und in aller ßffentlichkeit in beleidigter-Leberwurst-Manier herumzupienzen, zeugt meines Erachtens von a) geringer Medienkompetenz, b) schwachen kommunikativen Fähigkeiten und c) mangelnder Souveränität. Das alles wäre verschmerzlich, handelte es sich um Chefredakteur Ixypsilon. Tut es aber nicht. Es ist der Chef einer großen Agentur, der (weil er angeblich über genau diese Fähigkeiten verfügt) amoralisch viel Kohle verdient. Da kann man schonmal öffentlich den Kopf drüber schütteln. Und sich fragen, ob der das, was er verdient, wirklich verdient. Kann man als Häme bezeichnen, meinetwegen auch als *Staatsdrama* oder *Ersatzkrieg*, muß man aber nicht. Da kann man schonmal drüber reden, an der Blogbar, wenn jemand so ein hübsches *Dramolett* (viel schöneres Wort) als Vorlage gibt.
Die Behauptung, man habe bei DbD etwas cutten können, ist berechtigungsfreies Eigenlob. Bei den Bloggern war nichts zu cutten; bei den Feuilletons, die die Kampagne durch den Kakao zogen, auch nicht. Ebenso war Ulrike Kaiser vom â??journalistâ?? uncuttbar. Alle die, die nichts darüber brachten, unterließen es, weil der eigene Verlag beteiligt ist, aus keinem anderen Grund sonst.
Man tut sich eben mit allem schwer. Es fehlt an Mindestkenntnissen grundlegender Begriffe, und es fehlt auch schon mal ein â??undâ??:
â??Wie viele Eigentore schießt ihr gerade, indem Ihr mein Schlagwort â??Klowände des Internetsâ?? [â?] aufgreift im Sinne eines Agenda Setting verbreitet?â??
Schau, Spatzl, Remmidemmi-Jean, mit dem AS ist das so: Man faßt den Vorsatz, ein Thema in die ßffentlichkeit zu bringen. Diesen Vorsatz hattest aber nicht Du, nein, die Blogger hatten ihn und setzten ihn um. War somit schon mal nix mit Deinem Setting.
Zweitens kam dadurch nicht die Identifizierung von Blogs als etwas ganz Ekligem (Klowände) auf die Agenda, nein, Du selbst, der Remmidemmi-Jean, kam auf die Agenda und ward nicht Subjekt sondern Objekt von Berichterstattung und Diskussion.
Aber will man vom Remmidemmi PR-Kenntnisse erwarten, wo er doch schon auf seinem angestammten Gebiet, im Werbefachlichen, schwächelt?
Anfängerfehler 1:
Die Wirkungsmessung einer Kampagne ist immer mit Aufwand verbunden. Der Traum des Evaluators ist eine Zielgruppe, die ihm die Wahrnehmung, Bewertung und Reaktion frei Haus liefert. Das geschieht sonst nie, es geschah aber im vorliegenden Fall. Darüber freut man sich, man jammert nicht â?? sofern man Profi ist.
Anfängerfehler 2:
â??Die Kampagne ist Spitze, nur die Zielgruppe ist dumm und feindselig.â?? Wie reagiert wohl ein Agenturkunde, der gerade einen Mio-Etat in den Sand gesetzt hat, wenn der Herr Etatdirektor ihm das so erklärt?
Wenn eine Maßnahme nicht funktioniert, und die Umworbenen gar noch Hohn und Spott darübergießen, dann hat man nicht auszurasten und die Zielgruppe zu beschimpfen; dann hat man zu fragen, wo der Webfehler in der Kampagne steckt â?? sofern man Profi ist.
Dons Eingangsartikel ist eine treffende und in jedem Detail punktgenaue Analyse. Das erkennt man vielleicht nicht ganz, wenn man die Branche nicht von innen kennt. Aber nur abstrakt zu verlautbaren, daß einem das irgendwie nicht paßt, ohne auch nur den Versuch einer argumentativen Widerlegung zu unternehmen â?? das läßt einige hier nicht gut aussehen.
Zitat:
ßber ein Jahr lang lief auf praktisch allen Blogpanels dieser Republik das immer gleiche Dramolett.
Zitat Ende
Der Eingang nimmt alle Blogger mit in die Argumentation und das ist genau wie: Du Bist Deutschland. Vereinnehmend.
Das stört unter anderem an dem Artikel, mich wenigstens.
Aber lassen wir die Cutter weiterreden oder die Anti Cutter und die Podiumsgedingse. Die Innenleber. Die Satyriker ;-)
Was bitte haben Panels, in denen PR-Leute mit ein paar Alibibloggern debattieren, mit “den Bloggern” zu tun? Kann mir das mal einer erklären? Wieso sind Historiker, die über Rom schreiben, Römer? Warum sind wir, wenn wir über das Wetter reden, die Sonne? Machen da vielleicht gedanken bockige Satyrssprünge? ;-) Fragjanur.
ich will mal so als völliger PR- und Werbelaie hier bissel reinnörgeln: “Klowand-Scholz”? Könnte man sich da bitte was heldenhafteres ausdenken? Ich habe grade das Bild vor Augen, daß ich mich – wenn ich demnächst groß mit meiner eigenen Firma rauskomme – vorstelle mit “Guten Tag, Jens Scholz mein Name” und es kommt die Antwort “Echt? Sie sind der Klowand-Scholz? Wow!”.
Echt hier. Klowand-Scholz. Pöh.
“Jens der Matt-Matscher”?
“Scholz ohne Matt als Freund”?
“Sanitäranlagenscholz”?
“Der gefürchtete Andieklowandsteller”?
Such Dir eins aus ;-)
uh oh. spon will das ding übern teich hieven:
http://service.spiegel.de/cache/international/0,1518,397008,00.html
Das ist der Fluch der Ruhms – man ist vielleicht keine Klowand, aber man landet in der SPON-Gosse. Für Deutschland, scheint es, sind sie aber zu feige.
Jens, Du warst doch eh schon mit Scholz & Friends bei Google unterwegs. Das klingt sympathisch und ist auch noch international verständlich :o)
na, wenn das dann aber mal nicht den nächsten Klum aufs Parkett bringt :-D
@don: die Analyse, gegeben aus bzw. mit PR- und Werbebranchenperspektive , und gegeben, dass DonAlphonso eine angenehm ätzende Kunstfigur ist, unterschreibe ich.
Als “Sven”, also “normale Person” (nein, ich bringe selbst “meine Person” nicht sehr weit in mein Blog, aber das bisschen, was man da findet bin dann auch ich und keine Figur), bin ich zu harmoniesüchtig (und zu idealistisch in der Frage “Soll man den Teufel mit dem Beelzebub austreiben”, sprich, dieselben Mittel anwenden wie die, die ich kritisiere), um auf der Person von Matt weiterzubashen, zumal ich denke, dass diese nicht mehr “das Thema” ist sondern (und auch da gebe ich dir völlig Recht), der Versuch einer bestimmten Art von Denke mit einem bestimmten Weltbild und Bild von dem “kleinen Mann auf der Straße”, Menschen für dumm zu verkaufen.
Mein persönlicher Kritikpunkt an der Methodik deiner Kunstfigur ist dabei, dass ich fürchte, dass, wenn die das zu sehr an einer Person festmachst, dieser Fokus auf die Person zu sehr vom eigentlichen Thema ablenkt.
Andererseits, natürlich, gilt hier wie dort: ein bisschen Provokation hilft immer, und wenn die dazu führt, dass wer dem ollen Don A. sagt “Hey, du machst da PR-methodisch an vielen Stellen nix anderes als “die da!”, dann ist das freilich auch ein Erkenntnisgewinn, den der Don da provoziert hat.
Aber ich bin auch froh, dass es nicht nur Kunstfiguren sind, die da im Netz “rumlaufen”, denn auf Dauer wäre mir das dann auch zu Holzschnittartig. Die Mischung machts, denke ich. Und dann hat auch eine Figur wie Don ihren Platz. (Vielleicht sogar ihre “Notwendigkeit”…)
wir haben tatsächlich schon den firmennamen “scholz und kumpels” im sinn gehabt…
Moment mal – ich beschreibe hier, wie der Fall für die PRler gelaufen ist und wie man ihn seitens seiner Kollegen bashen wird. Meine eigene Meinung, sei es nun real oder Kunstfigur, ist nochmal eine ganz andere.
Wir erleben momentan, wie überall, egal ob Werbung, PR, Blogs oder Prozesse vor Gericht, alles ßffentliche massiv personalisiert und dadurch emotionalisiert wird. In einem Ausmass, das oft jenseits aller Ehrlichkeit ist, egal ob “Du bist Deutschland”, das gephotoshoppte Merkel, die dralle Filmschauspielerin als Kinderbotschafterine eines kriminellen Filmfonds, die PR-Bilder der amerikanischen Soldaten mit irakischen Kindern. Erinnert sich noch jemand an den Aufschrei, als Oskar Lafontaine in seinen Wahlwerbespots Anfangs der 90er Kinder auftreten liess? Da also stehen wir.
Und genau an dieser Stelle schlägt der Prozess auch ab und zu ins Gegenteil um. Die negative Emotionalisierung anhand einer Person ist ebenfalls ein starkes Mittel zur Beeinflussung. Desto prommiger, desto besser. Von Matt ist der ideale Promi, in der Szene hat er einen Nervfaktor wie Friedman draussen in der ßffentlichkeit. Und das in einer Szene, die den Begriff Harmonie nur noch ven den eigenen Plakaten kennt. Aber an ihm kann man auch wiederum die Branche treffen, er ist der pars pro toto. Wie das geht, hat beigbeder mit 99 Franc vorgemacht – jeder Werber wird sagen, sooo ist das nicht und wenn dann nur bei anderen Agenturen, allenfalls das und jenes kenne ich auch, also, hab ich gehört – und in der Zusammenschau liefert Beigbeder an seien helden eben doch genau diese Szene und ihre Denke, so wie ich sie auch kennengelernt habe, als ich “enlisted” war.
Meine Schlussfolgerung aus diesem Personalisierungsdilemma ist nun mal diese “Kunstfigur”. Sie ist die einzige Möglichkeit, einen Abgrund zwischen mir und der Personalisierungsfalle aufzubauen, die da draussen im Netz droht. Und sie erlaubt natürlich auch das Stellen von Fragen, die sonst in der Feigheit der Blogosphäre untergehen würden. Deshalb lesen die das auch alle hier. Auch wenn sie es nicht mögen.
Mach doch “Scholz with Cumpels”, abgekürzt “Scholz WC”. Dann ist der matte Skalp auch dabei. :-)
Update – hier ist noch eine nette geschichte über den menschlichen von Mat
scht. Da ist Musik drin.jepp, don, genau was ich meinte. Ich versuche dieser Falle halt durch “weg von der Person, hin zu Sachen” zu entgehen. Klappt manchmal mehr, manchmal weniger. Wie alles halt :-)
“WC” ist gut *ggg*
Betr.: Unser aller Jean-Remy von Matt, oder “Remy-Demy vom Mattsch inne Birne”.
Ich finde dem Mann wird entschieden zu viel der Ehre angetan, wenn man sich mit seinen Ergüssen ernsthaft auseinandersetzt.
Wie kann man jemanden ernst nehmen, der verantwortlich ist für diese neoliberale, menschenverachtende DbD-Kampagne und anschließend dreist und verlogen genug ist zu behaupten er sei noch immer ergriffen wenn er sich diese Spots ansieht?
Die einzige Ebene auf der man sich mit ihm auseinandersetzen könnte ist seine eigene, eben diese:
Jean Remy von Matt (Remy-Demy vom Mattsch inne Birne) Brief an die Mutter
Nachzulesen auf http://Fettisch.de – voll Fettisch!
UZm mal ein Beispiel für die oben erwähnten Unterwürfigkeiten aus der Blogosphäre zu bringen: Klaus Eck , pr-Blogger.de schreibt:
“Insgesamt scheinen die Reaktionen auf Jean-Remy von Matts Schreiben dennoch eher positiv zu sein. Viele Blogger fühlen sich durch die direkte Reaktion ernst genommen und halten die Tatsache, dass ein bekannter Werber auf die Blogkritik überhaupt eingeht schon allein für verdienstvoll. Das nötigt vielen Respekt ab.”
Ich weiss nicht, wo der seine meinung herholt. Technorati zeigt sowas von eindeutig, dass die Entschuldigung daneben ging. Aber es sind immer letztlich solche Selbsttäuschungen, die diese Branche dominieren. Die wollen nicht begreifen, die werden nicht begreifen, und Lard Cords wird auch diesmal wieder verkünden, dass alles locker gelaufen ist. Boaaaa, ich hasse PR.
Danke, Don, für den musikalischen Link. Ich hab’ das auch gleich mal aufgenommen: http://www.slidetone.net/wordpress/?p=121
Dooohon? Machen wir nen Deal? Ich mach keinen ‘bairischen’ Dialekt nach in meinen Blogpostings und Du guckst in ne lateinische Grammatik, bevor du wieder mal sowas als Headline machst? (Ich kann es auch nicht so gut und guck immer nach ;) – bei Latein, nicht bei Bairisch.)
Und wg. mewdein + Saturn und so: KLaaar, Satirn wird sagen ‘in der Zeitung xy ist es OK wenn wir keinen wertbung schalten weil unsere Agentur das sagt. Nur wenn Zeitung XY die meistgelesene um den Markt rum ist, dann ist die agentur eher das Budget los, wenn sie sowas empfiehlt.
Generell aber haste recht (wir du ind ich ja schon bei Robert Basic kommentiert haben: Die Entschuldigung ist keine und in sich eher kontraproduktiv.
Und: Ob Jens Scholz so cool performen kann wie (du und) Johnny in Karlsruhe… werden wir dann sehen ;)
try me. ich hab konzern- und konzerterfahrung. und theater gespielt hab ich auch letzten sommer (inklusive hose runterlassen!) :-b
Dann mach ich bei den nächsten Panels ordentlich Werbung für Dich. Für den Mann, der von Matt matt aussehen liess ;-)
Oliver, man mag es kaum glauben, aber ich habe ein Latinum und im Nebenfach historische Hilfswissenschaften studiert, also ein Fach, in dem man ohne fundierte Lateinkenntnisse nicht mal ins Proseminar braucht. ich wollte ein wenig das Kirchenlatein verballhornen, wenn's genehm ist :-)
und was Medien angeht, da gibt es ja subtile Abstufungen, auf die Medien meist recht schnell und willig reagieren. So eine profitcenterierte Anzeigenmaus mit 4 Kunden wird schon wepsig, wenn auch nur einer einmal nur die Hälfte nimmt – und rennt dann zum CR, mit dem sie fickt, und der macht dann den Journalisten rund. Klingt platt, hab das aber gerade erst aus erster Hand mitbekommen.
@Don: Ich hab befürchtet, dass das Absicht war. Ich hab mein Latinum nur mit viel Angsschweiß (im 2. Semster ;) ) bestanden und demnach da einen wunden Punkt. ;)
Aber ‘Johnny novum’ (echo: papam) hätte ja auch nicht schlechter geklungen.
@Jens: Go, Jens, Go. (JPII küsst den Boden [macht das papa Razzi eigentlich auch?] und Jens lässt am Ende der Diskussion immer die Hose runter…)
Vielleicht machet ihr es dann wie die Slam-Poets, die ihre (vom Konzept her) brotlose Kunst inzwischen in ‘All-Star-Slam-Shows’ vermarkten.
Naja, ich sitze übermorgen über hundert ‘wichtigen’ Journalisten (Scheffredaktören und so) gegenüber und erzähl was über Blogs und Zeitungen. Mal sehen was mir einfällt ;)
Komisch, unter den “richtigen Journalisten” auf dem “Digital Lifestyle Day” war von Matt überhaupt kein Thema. Aber Du wurdest vermisst, Don! Bist doch sonst gern dabei, wo’s gutes Essen und schöne Frauen gibt.
Ich habe bestimmt einem halben Dutzend Verlagsmanagern erklärt, wie wichtig Du bist für die Bloggosphäre. Ich glaube, die haben’s jetzt geschnallt und laden Dich nächstes Jahr auch ein.
So lang kannst Du ja mal nach lesen, was Du verpasst hast:
http://www.bl og.de/index.php/turi-2/2006/01/24/digital_lifestyle~502895
Na das ist doch das, wie klassische PR funktioniert: Ein Bild solange aufrechterhalten, bis es als Realität angenommen wird – egal, ob’s mit selbiger was zu tun hat oder nicht. Ist sozusagen umgekehrt zum Verdrängungsmechanismus Augen zu und sagen “Ich seh’s nicht, drum ist’s auch nicht da”.
Was diese Form der PR nie begreift: Genügend Menschen sehen trotzdem, dass der Kaiser nackig durch die Straßen läuft. Auch wenn viele ihm’s vielleicht nicht direkt sagen.
Ich finde es dann und wann auch recht lustig, den Kaiser nackig durch die Gegend flanieren zu sehen und zu wissen, dass die anderen das auch sehen und sag erstmal nix….
Es war keine Frage der Einladung, sondern eine Frage des nicht Wollens auf meiner Seite. I'm through with it. Ich hatte ein paar Jahre zu viel davon. Ich habe den Verfall in den Augen der anderen gesehen, die Nichtigkeit und die Dummheit.
Sie werden immer jemand einladen. Sie werden immer reden und nicht begreifen. Es spielt keine Rolle, wer ihnen welche Scheisse erzählt, am Ende machen sie es doch falsch.
zum beispiel, indem sie off topic links setzen und darauf hoffen, dass man sich auf ihren blogs auf eine publikumswirksame debatte einlässt.
Gibt es eigentlich Untersuchtungen, wie glaubwürdig Menschen Werbung finden?
Vor 2100 Jahren hab ich mal dieses ‘Wie Werbung wirkt’ von er dame gelesen, deren Name mir entfallen ist, aber die später dann deutsche Chicklit geschrieben hat. Wenn ich mich nun nicht ganz falsch entsinne kommt das Buch zu dem Schluss:
“Werbung? Wirkt? *kicher*”
Aber an sich müsste das Ding hier auch noch irgendwo rumfahren.
PS: Eva Heller?
Wienun? Relevanz?
Stellt sich doch immer wieder die Frage (und wird mir immer wieder gestellt – hey, wenigstens ein paar meiner Seminare sind irgendwie inzwischen die einzigen offenen, die überhaupt noch stattfinden), ob (und wenn ja: wie) relevant Blogs seien. Und gebe…
“Gibt es eigentlich Untersuchtungen, wie glaubwürdig Menschen Werbung finden?”
Ja, die gibt es. Die fliegen den Werbefritzen ständig auf den Tisch. Ich überblicke da die letzten 20 Jahre. Es sieht so aus, daß der Anteil derer, die die Frage “Wenn ich könnte, würde ich Werbung verbieten” ständig anstieg und mittlerweile bei 85 % liegt.
Zugleich ist es jedoch naiv anzunehmen, daß Werbung nicht wirkt. Der Media-Markt hat das Volk erfolgreich dahingehend verdummt, daß es annimmt, der wäre billiger als der Elektroeinzelhändler. Stimmt nicht, hat ARD “Plusminus” gerade nachgewiesen. Das kann denjenigen nicht überraschen, der weiß, daß die Einkaufsgemeinschaften exakt die gleichen Konditionen bekommmen wie Saturn und Media Markt.
Einfach nur schön zusammengefasst.
Ich finde der Versuch es runterzuspielen
geht gründlich daneben – und das Beispiel der “Geusen”
trifftßs wirklich auf den Kopf.
Texter schlägt sich selber, durch einen kleinen
moment der Unachtsamkeit.
– Grossartigregierung.
Schön und mit Schmäh geschrieben!
Als jemand, der ‘mal mit den jungen matten arbeiten mußte, kann ich nur sagen: Die Arroganz, die auch aus dem “Entschuldigungsschreiben” nur so heraustrieft, ist ganz typisch für den Laden. Außer der Geschäftsführung hält’s da auch kaum einer lange aus.
Wes Geistes Kind die dort sind, kann man an folgendem Foto von einer Klowand(sic!) sehen: http://camelopard.blogspot.com/2006/01/auch-jung-von-matt-hat-eine-klowand.html
Jetzt wird die Sache auch von der deutschen Spon-Ausgabe behandelt. Es fehlt nur der wichtige Punkt zum Schluß: Daß nämlich die sog. “Entschuldigung” rechthaberisches Nachtreten war.
Jean-Remy von Matt entschuldigt sich
Jean-Remy von Matt zeigt Charakterstärke und entschuldigt sich öffentlich. Vorausgegangen war eine Rundmail, welche besonders die Blog-Community aufhorchen ließ. Nun zeigte sich der wahre Profi punkto Kommunikation und hat dem Handelsblatt Blog und…
Jean-Remy und Peter
Einen hab ich noch: Die Klowand-Affaire hatte bis jetzt noch nicht den Weg zum Fischmarkt gefunden. Nun aber macht Don Alphonso an der Blogbar auf ein nicht ganz unwichtiges Detail aufmerksam: Denn mit Jean-Remy von Matt erwischt es nicht
@ Fischmarkt-Trackback: Das ist genau das, was ich mit
“Umgekehrt sind da draussen all die Scholz & Friends, die goldenen Hirschen, die BDDOs und Springerjacobis, die text100er, die Ketchums und viele kleine Möchtegern-Berater, die sich über die Geschichte freuen und ihr eigenes, netzwerkinternes Anti-Marketing betreiben.”
geiment habe.
Rats in a cage.
Noch eine Klowand gefällig? http://ghpexpress.blogspot.com/2006/01/post-vom-chef.html
Hier gehen die Beleidigungen durch den GF aber nur in Richtung SCHMIERFINKEN und ARBEITSPLATZVERNICHTER. Wie gut, dass es Weblogs gibt – wo soll man sonst seine Informationen her bekommen ;-)
Jean-Remy und Peter
Einen hab ich noch: Die Klowand-Affaire hatte bis jetzt noch nicht den Weg zum Fischmarkt gefunden. Nun aber macht Don Alphonso an der Blogbar auf ein nicht ganz unwichtiges Detail aufmerksam: Denn mit Jean-Remy von Matt erwischt es nicht…
Klowand-Scholz
Mich wundert, dass sich keiner für die Podiumsdiskussion mit Johnny Haeusler und Lars Cords (fischerAppelt Kommunikation, Pressesprecher â??Du bist Deutschlandâ??) interessiert hat… (http://www.steamtalks.de/2006/03/12/steamtalks-bringt-hausler-und-cords-an-einen-tisch)
Podiumsdiskussion ist sehr IRL 19.70 – Andere sind längs bei WEB 3.0