Vorbemerkung: Die bei diesem Thema inzwischen regelmässig auftretenden Spamattacken werden konsequent gelöscht. Egal, ob es von den üblichen, altbekannten Stalkern kommt oder von neuen Türken (Klarstellung: Gemeint sind die Herrschaften der hier besprochenen Gruppen, deren Diskurse und Mobbingstrategien ich hier nicht dulde) [Edit: oder brauner deutscher Blogger, die damit ihr eigenes Süppchen kochen wollen]. Und dass dieses Thema jetzt kommt, hat mit dem Mord am armenischstämmigen Journalisten Hrant Dink nichts zu tun – wenngleich man schon erwarten könnte, dass es bei StudiVZ eigentlich jemand zum Nachdennken gebracht haben sollte, was man da eigentlich betreibt.

Momentan befindet sich Ehssan Dariani, der wegen einer Nazistileinladung und anderen Dingen kritisierte Gründer des Studentennetzwerks StudiVZ, bei dem von Burda organisierten Kongress Digital Life Design. Dort wird er auch als Interviewpartner angeboten. Angesichts dessen, was seine Firma so betreibt – unter anderem läuft dort einen fast 300 Personen starke Gruppe, die den Völkermord an den Armeniern leugnet – könnte man ihm vielleicht folgende, gut begründete Fragen stellen. Alternativ vielleicht auch den Verantwortlichen bei Holtzbrinck, denn die betreiben letztlich durch den Kauf von StudiVZ die folgenden Gruppen. Um es gleich zu sagen: Holtzbrinck hat hier dank StudiVZ und dessen Management eine publizistische Line Extension im Web2.0, die deutschlandweit einzigartig sein dürfte. Zu den Fragen:

Wieso duldet StudiVZ Gruppen, deren eindeutiges Ziel es ist, den nach 1915 an den Armeniern verübten Völkermord zu relativieren, abzustreiten und zu verleugnen? Der Titel “Mythos eines Völkermords – Die Armenienfrage”, zu dem sich 297 StudiVZ-Mitglieder bekennen, hätte doch alle Alarmglocken bimmeln lassen müssen, selbst wenn es pseudowissenschaftlich daher kommt:

Eine hohe Opferzahl allein ist nicht das entscheidende Kriterium für die Frage ob Völkermord Ja oder Nein. Erst in Verbindung mit anderen Kennzeichen und Parametern kann die Opferzahl ein Indiz für Völkermord sein, denn entscheidend für die Faktizität eines Genozids ist die strategische Vernichtungsabsicht durch eine zentrale staatliche Autorität und des systematische, planmäßige organisierte Vollzug dieser Ausrottungsintention. (Screenshot)

Solche Einlassungen, sind die Ausdruck der angeblichen liberalen Einstellung von Studivz oder schlichte Unfähigleit, Leugnern eines Genozids auf die Finger zu schauen?

Besonders vor dem Hintergrund, als dass StudiVZ die gleichen Leute durchaus unterstützt, wenn sie gezielt gemeinschaftlich gegen andere Gruppen vorgehen?

Wenn sich Leute anmelden, die offensichtlich kein anderes Ziel bei StudiVZ als politische Hetze haben, ansonsten auch noch nach Fakes ausschauen und obendrein Modaratoren dieser ausserordentlich aktiven Gruppe sind, die mehrfach wegen dieser Umtriebe gemeldet wurde – fällt das nicht irgendwem auf?

Zumal es ja auch noch von den teilweise gleichen Leuten eine Gruppe gibt, die den Völkermord an den Türken durch die Armenier beklagt (!) – und dort darauf verweist, wie nett die Türken mit den Armeniern 1915 umgegangen sind. Nochmal 125 Mitglieder. Und noch ein Haufen anderer Gruppen. Sie wissen schon, dass in Frankreich ein Gesetz geplant ist, das die Leugnung des Völkermords an den Armeniern unter Strafe stellt?

Kann es sein, dass Sie gnadenlos überfordert sind, das Treiben bei StudiVZ auch nur im Auge zu behalten?

ZUm Schluss noch eine Frage, die Sie in den nächsten Tagen angeichts solcher und ähnlicher Fälle möglicherweise noch öfters zu hören bekommen werden: Wie wollen Sie mit so einer Gruppe Geld verdienen?