Ich meine die theoretische Frage durchaus ernst: Was spräche dagegen, irgendwo im Netz Buch zu führen über Blogger, die für finanzielle Zuwendungen von Firmen wie trigami, Blogpay, Opel, Ask.com und wie sie alle heissen, Artikel verfassen, in denen sie deren Produkte vorstellen und verlinken? Vielleicht aufgeteilt in diejenigen, die es wenigstens irgendwie mit einem verschämten “Sponsored”-Button einräumen und die, die wirklich Schleichwerbung machen. Da stünde dann etwa drinnen:

Blogger XY hat für diese und jene Beiträge über den Grüntrunk der Krötenschleim GmbH Geld vom Blogvermarkter Spamschleuder AG genommen, zur Summe wollte er nichts sagen, aber er verfasste dafür diese und jene Begründung:

Blabla… jung und brauche das Geld …. ist doch lustig …. macht doch jeder …. bla bla

Leicht auffindbar, damit sich jeder schnell ein Bild von den Aktivitäten machen könnte. Ich würde mich natürlich auch eintragen nach dem Motto:

Don Alphonso hat die Blogbar mitgegründet, die sich von 2004 bis 200X unter anderem mit der Vermarktung und PR für das Buch “Blogs!” beschäftigte, wozu er sagte: “Natürlich mag ich es, wenn das Buch verkauft wird”.

Offen, transparent, in meinen Augen kein Problem und eine Hilfe in einer Zeit, da die Grenzen zwischen Bloggen und Strichjung bezahlter Meinung mehr und mehr von einzelnen für mehr oder weniger Geld verwischt werden, die damit kein Problem haben. Was sollte dann an so einer Liste stören, wenn sie sauber gemacht ist? Werbeagenturen, PR-Klitschen, Google-SpammerOptimierer und Marketingfirmen lassen sich doch auch listen, warum sollte man das bei Bloggern, die das als Nebenerwerb tun, nicht auch machen können? Weil sie ihre Einkünfte nicht versteuern? Weil es ihnen peinlich ist?

Disclosure: Ich glaube ohnehin nicht, dass solche Geschichten mehr als Geldverschwendung sind, denn da herrscht auf allen Seiten ein hübsch ungesund-zynischer Opportunismus, und mir wäre auch die Zeit zu schade, mich durch schlecht geschriebene Promogülle langsweiliger Blogs zu lesen, deren Autoren sich für jeden Marketingdreck einspannen lassen. Insofern wüsste ich nur gern theoretisch, warum da manche so einen Aufstand machen, wenn man diesen Vorschlag einer transparenten Liste macht und sich keiner für andere Vorschläge erwärmen konnte.