Ernsthaft bezweifeln
Dass ich von Sascha Lobo wenig halte, ist kein Geheimnis. Dass ich Anzeigen von Cisco, die sich bei der Zusammenarbeit mit dem chinesischen Regime als wenig erfreuliche Firma bewiesen haben, nicht sehen will, ist hoffentlich auch irgendwo verständlich. Aber wenn dann der Typ, der diese Firma in die paar werbeinteressierten Blogs bei Adical schleift und sich dann noch, vergleichend mit einer miesen Schleichwerbenummer, so einem Bastaschwachsinn los wird:
Dass eine Professionalisierung der deutschen Blogosphäre ins Haus steht, kann niemand ernsthaft bezweifeln.
http://adical.de/2007/04/10/werbung-in-blogs-und-adical/
Doch. Ich kann das ernsthaft bezweifeln. Sogar bei so einem Mittehanswursten wie Lobo, der dann rückwärts immer mit seiner Ironisierung den Feigling Unernsten gibt. Ich bezweifle das ernsthaft, weil Kommerzialisierung ganz sicher nichts ist, was mit derartigem Tschackkkka-Bullshit machbar wäre. Ich bezweifle das, weil Sascha Lobo schon bei den diversen Einlassungen gegenüber den Medien mit falschen Zahlen aufgewartet hat und dann von “Missverständnissen” sprach. Ich bezweifle, dass Leute, die sich auf so jemand einlassen und dann auch noch solchen Schmarrn als allgemeine Behauptung erlauben – liest sich mal jemand diese arrogante Ex-Kathedra-Scheisse von Herrn Lobo durch, bevor das online geht? – auch nur die Chance haben werden, sich ernsthaft vermarkten zu lassen. Ich bezweifle, dass Professionalität gerade bei Blogs im Einklang sein kann mit solchen Claims aus der Mottenkiste des in das Dekret abgleitende Politikersprechs. Kann niemand? jeder kann. Das hier sind Blogs. Bloggen heisst können.
Was ins Haus steht, sind ein paar Leute, die Kohle wollen und dabei eine Führungsgestalt abbekommen, die in den Blogs gelandet ist, weil es anderswo nicht geklappt hat. Zusammen bepinseln sich diese Leute gegenseitig die Bäuche. Zusammengenommen haben sie keine Sicherung im Kasten, um so einen Blödsinn wie oben zu verhindern. Das ist nicht professionell, noch nicht mal im Koksnasengeschäft der Werbung. Das ist – meines Erachtens – arm, peinlich, dumm und vor allen Dingen unprofessionell. Ernsthaft. Und ich glaube durchaus, dass es auch andere gibt, die meine Meinung ernsthaft bezweifeln.
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Professionell werden Blogs dann, wenn die Macher professionell werden – und zwar profesionelle Schreiber. Der Großteil der Blogger besteht aber immer noch aus Privatleuten aus diversen Milleus und allen Schichten, die ihrem Mitteilungsdrang Luft machen. Dazu darf man auch mich zählen. Von der Professionalität ist die Blogosphäre ungefähr soweit weg wie Sascha Lobo von schönen Frisuren, von einigen Ausnahmen mal abgesehen (also nicht die Frisuren, sondern die Blogs).
Am Rande: Hat Adical auch so eine wirre Referrer-Sperre oder warum verlinkst Du nicht direkt?
Weil ich inzwischen nach einigem Nachdenken nicht mehr der Meinung bin, dass ich Geschäftemachern wie Lobo einen Gefallen tun sollte, indem ich ihre Tätigkeit irgendwie unterstütze. Und sei es auch nur durch einen bei Google holfreichen Link. Und wer jetzt denkt, dass ich Adical genauso behandle wie diverse wenig qualitätvolle Medien und fragwürdige Werber und PRler: Richtig. Mit diesem Beitrag hat Herr Lobo meinen Respekt für Adical auf exakt 0 gebracht.
Abgesehen davon: Man kann jeden Klick irgendwie vermarkten. Egal wer ihn macht, wie miserabel das Medium ist. In dieser Kombination jedoch denke ich nicht, dass es dauerhaft erfolgreich sein kann. Weniger, weil bei Adical ein Haufen schlecht geschriebener Amigoblogs sind, sondern vor allem, weil vorne jemand auf jenem hohen Ross sitzt, unter dessen Sattel stets der Schleudersitz zu sein pflegt.
Zitat Lobo:
Wer Werbung in Medien grundsätzlich und immer und sowieso verdammt, kann das gerne tun, sollte aber nochmal nachdenken, vielleicht während eines Praktikums bei der Nordkoreanischen Staatszeitung.
Einen gewissen Unterhaltungswert mag ich dieser Sentenz gar nicht absprechen. Aber wer gemäßigt kritische Nachfragen mit so einem Totschlag-Argument à la “Dann geh doch rüber” abbügelt, dem nehme ich das “Wir sind die Guten” irgendwie nicht mehr so recht ab, bei aller Sympathie für Spreeblick-Johnny und dessen Engagement.
Es ist doch so: Adical ist (jetzt mal nur leicht übertrieben) angetreten mit dem Anspruch, tolle Werbung auf Blogs würde mindestens den Regenwald retten, wenn nicht gar das Erdklima um ein paar Zentigrad Celsius abkühlen, zudem könne man ja über alles reden, Märkte seien ja Gespräche und überhaupt. Wenn aber das, was Sascha Lobo da abzieht, der Gesprächsstil ist, für den adical steht, dann nehme ich doch lieber wieder vorlieb mit den Anjatanjas von Sevenone, IP, GWP & Co. Die versuchen zwar auch, einem wer weiß was zu erzählen, aber sie machens wenigstens auf die nette Art. Und tun dabei nicht so, als würden sie die Welt retten…
Ich hab gedacht, mein Schwein pfeift… langsam muss mir echt einer erklären, warum ich noch ein Blog verlinken soll, mit dem Lobo seine Geschäfte macht… und nicht gleich die Seidel- oder Bertelsmann-Stiftung und anderen neoliberalen Schwachsinn…
Die Frage ist, was Lobo überhaupt mit “Professionalisierung” meint.
Das kann alles oder nix heißen. Im Zweifelsfall das, wa er sich selbst grade vorstellt. Egal, klingt wie dämliche PR-Schreibe, die man drehen und wenden kann, wie man will, kommt immer wieder nur… Schwamm raus.
Ich will aber nur im Wald in die Pilze gehen. Wenn ich lese, will ich Tacheles.
Ich habe mir den “Link” kopiert und das blog mal angefahren und kommentiert. Mach ich hier auch noch mal:
Was hat Professionalität eigentlich mit Geldgier zu tun? Wieso werden Professionalität und Geldverdienen eigentlich ständig in einen Topf geworfen? Das nervt. Auch Leute, die mit dem Zeug, das sie machen, Geld verdienen, können unprofessionell sein, wie das adical-blog beweist. In unserer erbärmlichen Neu-Sprach-Zeit werden sowieso alle möglichen Begrifflichkeiten zweckentfremdet, umgewertet und verplattet. Aus tiefen Seen sind flache Pfützen geworden. Das Wort ‘Professionalität’ ist so ein Wort. Jeder, der mit dem Müll, den er fabriziert, n paar Euro verdient, schimpft sich professionell – dabei ist Geldverdienen oftmals heutzutage ein sicheres Anzeichen für fehlende Kreativität, beste Anpassung an hohlem Mainstreammist und Trittbrettfahrerei auf Zügen, die irgendwelchen Trend und Hypes hinterherrollen (in dem Zuge könnte man meinen, Dampf ist wieder in).
Ich kenne diesen Lobo nicht, ich will ihn auch gar nicht kennen, derartige Hohlrunkeln haben mir in meinem Leben schon genug Zeit gestohlen, aber ich erkenne da weder ein eigenes Profil, noch irgendetwas anderes von Belang – einfach nur ein weiterer Werbeaffe von zu vielen, die sich profilieren wollen. Ich finde, ehrlich gesagt, den blogeintrag bei adical weder originell, noch witzig, noch kreativ – dünne Anmache, um sich ins Gespräch zu bringen, damit evtl. n paar Werbekunden aufmerksam werden… das ist eigentlich nur peinlich.
Gutes Timing: Hier auf der re:publica wird das Thema grad diskutiert.
Jetzt lese ich schon lange mit und lerne immer wieder neue Leute kennen, Danke Don! Mal schauen, wem man noch alles über den Weg läuft. Lese mich gerade in mehrere Blogs ein und finde es wirklich interessant! Bin dann ja schon mal gespannt auf die ersten Berichte nach der re:publica.
In erster Linie professionalisiert sich Lobo selbst, als Werber und Vermarkter.
Also lautet die Ãœbersetzung in Normaldeutsch von
“Dass eine Professionalisierung der deutschen Blogosphäre ins Haus steht, kann niemand ernsthaft bezweifeln.”
dann so:
“Es wird Zeit, dass jeder sieht, dass ich, Lobo, der Vollhecht und damit die Nummer aans bin.”
Warum einfach, wenns umständlich auch geht?
Ach Don, warum schreib ich andauernd Kommentare in Deinem Blog? Habe ich zuviel Zeit? Nein, ich habe Vorlesungen und muss mich davon ablenken, dass alles da draussen in der Welt so anders ist. Darf ich Dir etwas von meiner neuesten Mitschrift kredenzen?
Das steht da auf meinem Mitschriftenblock von heute.
——- Die Kommerzialisierung von Bildung ——–
1.ANTIKE: Menschen sollten sich autoritativen Vorbildern angleichen. (Das kann der Mensch aber nicht 100% erreichen.)
2.MITTELALTER: Ebenfalls Angleichung, aber an göttliches Vorbild
3.AUFKLÄRUNG: Bildung als Mittel des sich in Freiheit selbstbestimmenden und sich vervollkommnenden Menschen
NACH DER FRANZÖSCHISCHEN REVOLUTION: Bildung als Mittel des sozialen Aufstiegs.
4.NEUZEIT: Bildung als Produkt, Zusammenhänge und Hintergründe werden nicht hinterfragt. Gefördert wird: Möglichst effiziente Anpassungsleistung der Menschen an die jeweils geltenden Möglichkeiten der Nutzbarkeit in der Gesellschaft. Der Einzelne ist Unternehmer seiner selbst.
Bildung als Produkt, dessen Produktivität gesteigert werden muss.
Politik erklärt Bildung zur Chefsache. Ist das gut für die Bildung?
Deshalb: Forderungen nach Förderung des humboldschen und humanistischen Bildungsverständnisses:
Das Verstehen von Weltzusammenhängen, kritisches Denken, Persönlichkeitsgestaltung und Menschwerdung.
—————————————-
Abgesehen davon, dass ich nicht weiss, was “Menschwerdung” bedeutet: Alle gute Blogger werden den “Forderung nach Förderung” – Punkten gerecht werden. Das klappt aber nich mehr, wenn sie sich von Werbeleuten kaufen lassen, weil die das befürworten was unter “4.” steht.
Sieht das jemand anders? Ich würde seine Meinung gerne verstehen.
du bist n spast
mspro: Zufall. Das musste einfach raus.
Sibil, das hängt davon ab, wie Werbung eingesetzt wird. Desto weniger Einfluss die Werbung auf die Schreibe hat, desto besser. Mein Hauptvorbehalt gegen Lobo ist, dass er bei Riesenmaschine bezahlte Einträge propagiert, damals auch mit dem Hinweis darauf, dass ihnen dort journalistische Regeln egal sind. Wenn ein Redakteur schreiben kann, was er will, und daneben steht Werbung: Kein Problem. Das Problem fängt an, wenn der Redakteur gleich dem Blogunternehmer ist und dann noch mit dem Netzwerk zusammen hängt. Das kann gut gehen. Aber in der überheblichen Weise, mit der Adical Kritiker abkanzelt, sich als Optimum darstellt und dann gleich wieder den gleichen Krempel wie alle anderen tut, bleibt halt nicht viel, woran man das “Besser” und “Anders” festmachen könnte. Zumindest würde man sich erwarten, dass Leute, die eine andere Meinung haben, nicht sofort in den Ruch des Totalitarismus gesetzt werden – ausgerechnet von einem Werber, der seine redaktionellen Blogeinträge verkauft.
Der Fehler liegt darin, dass es ‘eine andere Werbung’ nicht geben kann. Das ist eine Chimäre. Es ist, als suche jemand nach einer Nutte, die es nicht des Geldes wegen tut …
Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass der CvD (lo-bo) der nordkoreanischen Staatszeitung keinen Humor hat. Nach meinem Wissen werden die Praktikanten der Redaktion dazu ermuntert, mit lustigen Frisuren und fröhlichem Eifer ihr Tagwerk zu vollbringen. Wer mit Scherzen im Rückstand ist, darf in der Anzeigenabteilung (ah-dih-kahl) darüber nachdenken, warum freie Meinungsäusserung grundsätzlich und immer und sowieso verdammenswert ist, wenn sie nicht mit Werbung aufgesext wird.
Sobald sich die schicke, internationale Werbung nach Beendigung der Wir-werben-mal-in-Blogs-Pilotphase wieder auf andere Sites zurückgezogen haben wird und auf den Profi-Blogs dann für Ferienhäuser, Lammfelldecken und Massagegeräte geworben wird, werden die vollmundigen Statements von Lobo et al. abebben.
Professionalisierung bedeutet doch vor allem, in seinem Job besser zu werden und auch damit Geld zu verdienen. Wäre ich Amateurphotograph, würde ich Bilder hauptsächlich für mich und meine Freunde schießen. Bei Gelegenheit wird vielleicht ein Bild in meiner Regionalzeitung abgedruckt, aber das war es dann schon. Ich hatte ja die “irre” Gelegenheit mit Johnny und Sascha zu diesem Thema bei Trackback zu sprechen und das erste was mir tatsächlich einfiel, war, dass uns wohl eine Professionalisierung des Schreibens bevorsteht. (wahrscheinlich dachten die, ich sei nicht ganz dicht;))Vielleicht auch nicht. Gute Texte haben mich ins Internet gelockt ebenso wie gute Photographien.
Bleibt die Frage, ob das einlösbar ist. Ein professioneller Photograph kann ebenso Fußballer für die Tagespresse ablichten, wie auch mit Hilfe von dünnen Frauen Parfüm oder Kleidung vermarkten. Er kann beides, weil er die Techniken beherrscht. Aber bereits hier gibt es doch einen Unterschied, in dem, was ich tue. Es gibt so verschiedene Arten von Photographie, wie von Möglichkeiten zu schreiben.
Da bleibt als Lösung nur offen, nach der Motivation zu fragen. Geld kann man mit Photographien für die Tagespresse verdienen, genauso wie für Werbephotographie, nur mit letzteren verdient man mehr. Photographie als Kunst zu vermarkten ist bedeutend schwieriger. Hier setzt wieder die Selbstvermarktung an, sowie das Talent und blablabla…
Es ist schon ein komischer Drahtseilakt. Aber die Motivation muss stimmen, sonst könnte man auch kleine Tomatensuppendosen als Kunst vermarkten. laut vieler junger Amerikaner, die ich inzwischen getroffen habe, ist das aber out.
[…] Natürlich kann man das bezweifeln. Und ich dachte ja schon, der Don wird alt und sanftmütig, durfte dann aber heute sehen, dass dem nicht so ist. Wie Maiko schon richtig in den Kommentare feststellte, verwechselt da jemand Professionalisierung mit Kommerzialisierung. Oder will jemand ernsthaft behaupten, dass die Hälfte der Spaßblogger da, die keinen eigenen Inhalt zustande bringen, professionell sind? Will jemand ernsthaft behaupten, eines der Topblogs, welches einfach Tag für Tag Google anschmeißt und Flashgames verlinkt, sei professionell? Ich hätte da noch mehr Beispiele, lassen wir das, sonst gibt es wieder Tränen. Dort gibt es – und das ist meine ganz persönliche subjektive Meinung – nur sehr selten professionelle Inhalte, die vielleicht nicht nur mich als Leser ansprechen, sondern auch dafür geeignet sind, ausserhalb der Blogosphäre für Interesse zu sorgen. […]
Dieses ganze online-Zeugs ist doch von den Ideen sehr inklusiv und offen angelegt. Um sich auf Basis dessen pekuniär in Wert zu setzen, meinen halt manche Leute, sich selbst zum Elite-Blogger deklarieren zu müssen. Aber dieses Elite-Denken kann imho nicht mit der Offenheit und Inklusivität in Einklang gebracht werden.
Die legen sich “thematisch” auf irgendwelche dollen “neuen” “Ideen” fest und werden immer mehr zu steinigen Monden, die um Planeten kreisen, die sich weiterdrehen.
Elite, in-Wert-Setzung heisst Verdichtung. Die implodieren einfach irgendwann. Plopp.
[…] Siehe auch (gerade erst gefunden, ehrlich.): http://adical.de/2007/04/10/werbung-in-blogs-und-adical/ http://blogbar.de/archiv/2007/04/12/ernsthaft-bezweifeln/ […]
Wow. Dons deutliche Sprache war mir bekannt, aber das ist doch ganz schön deftig. VOr allem, wenn man Lobos Text liest.
Aber jedem seine Meinung.
[…] Das war ungeschickt formuliert, denn natürlich gibt es zu jedem beliebigen Thema Menschen, die auch das Offenkundigste oder am gründlichsten Bewiesene bezweifeln. Und insofern hat Don Alphonso Recht, wenn er Lobo antwortet: Kann niemand? jeder kann. Das hier sind Blogs. Bloggen heisst können. […]
[…] Die Vorträge sind so lala. Bisher war kein wirklicher Wow-Effekt dabei. Ein Google-Adsense-Optimierungs-Vortrag entpuppte sich als Google-Werbeveranstaltung mit leicht fadem Beigeschmack. Und auch die mit Spannung erwartete Diskussionsrunde zum Thema “Cash from Chaos – Geld verdienen beim Bloggen” (oder so ähnlich) war dann doch ne arg kuschelige Angelegenheit. Es fehlte ganz eindeutig Don Alphonso auf dem Podium. So konnte Sascha Lobo das Ganze gut als Adical-Marketing-Aktion nutzen. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich jede Form der Aktivität, um Bloggern Geld verdienen zu ermöglichen, gut finde! […]
[…] Meinen Beifall erhält das Urteil von DonAlphonso, mit dem ich keineswegs immer einer Meinung bin. DonAlphonso liefert selbst folgende Zusammenfassung: Das ist nicht professionell, noch nicht mal im Koksnasengeschäft der Werbung. Das ist – meines Erachtens – arm, peinlich, dumm und vor allen Dingen unprofessionell. […]
sascha lobo vertickt einen überteuerten bannerwerbeplatz für ca. 40 euro tkp. herzlichen glückwunsch für diese vertriebsleistung! aber damit gleich eine neue internet-ära auszurufen..
[…] Apr 13th, 2007 by Bardamu Adblock Plus ist ein richtig gutes Werkzeug. So gut, dass ich immer gar nicht weiÃ, von welcher Werbung die Blogger immer reden. Ich seh nüscht. Muss immer mal das Plugin ausschalteten, um die Ursache für den Bohai zu finden. So habe ich zum Beispiel eben erst gesehen, dass Herr Niggemeier in seinem Blog so ein CISCO Blinkerding via adical aufgehängt hat. […]
Coty böse, Lobo gut. Manchmal ist die Welt doch herrlich einfach.
@Sunny (17)
“Bleibt die Frage, ob das einlösbar ist. Ein professioneller Photograph kann ebenso Fußballer für die Tagespresse ablichten, wie auch mit Hilfe von dünnen Frauen Parfüm oder Kleidung vermarkten. Er kann beides, weil er die Techniken beherrscht.”
Was bedeutet überhaupt “Professionalität
“? :
Ein Bekannter von mir, Mitte 30 ist ein in China aufgewachsener TCM – Experte, der bei einem original chinesischen Meister gelernt hat, seit er 4 Jahre alt ist.
Dieser Mann dümpelte beruflich mehrere Jahre vor sich hin, vermutlich, weil er sich nicht vermarkten konnte, bis er per Headhunter eingekauft worden ist:
Für den Bereich Chinesische Heilkunde einer Wellness/Luxus – Privatklinik. Mit dem, was er kann, könnte er durchaus “richtig” Kranke behandeln, aber wie dem auch sei: Die Bezahlung dort soll saugut sein, und dann macht er das halt.
Meine Vermutung: Er hat den Job nicht nur wegen seiner fachliche Qualifizierung bekommen, es geht um seine Authenzität: Er ist nämlich ein recht gutaussehender, vorurteilsfreier, warmherziger und freundlicher Mensch, der wohl auch neurotische Dähmchen nicht als neurotische Dähmchen betrachtet sondern als Menschen.
So ein Mechanismus funktioniert aber leider nur eine gewisse Zeit, irgendwann /mag/ man eben einfach nicht mehr, und das aufgeschlossene Lächeln entwickelt sich zu einem aufgesetzten Grinsen. Ab da ist dann Schluss mit der Karriere, und ich wage mal zu behaupten, dass so ein Mechanismus bei gekauften Bloggern genauso funktionier:
Wer nicht per Vertrag gebunden ist, die platten Kommentare Dämchen wohlwollend zu betrachten (“Alina”) den bewundern wir eben.
(Herkömmliche) Werbung funktioniert eben so, dass Menschen ein Prudukt mit Menschen identifizieren sollen, in deren Gesichtern sie neben anderen positiven Wesenszügen Selbstachtung und Stolz erkennen – weil sie durch sie zu lernen wollen, wie sie das selbst erreichen können.
Wer sich kaufen lässt, verliert eben daran. Er kann vielleicht über eine kurze Zeit noch vorgeben, dass alles ist wie immer, aber irgendwann ist der Punkt erreicht, wo er einfach nur noch peinlich ist.
Und das kann man nicht verstecken oder überschminken, auch nicht in der Art zu schreiben. Manche PR – Leute sollten echt mal “Momo” von Michael Ende lesen. http://de.wikipedia.org/wiki/Momo
@sibil (28)
Ich weiß gar nicht, ob es die “Authentizität” ist, die für einen Werber so wahnsinnig wichtig ist.
Ich glaube vor allem, damit man einen Job (welchen auch immer) gut macht, muss einem wirklich etwas am Ergebnis liegen.
Und da müssen die Werber halt tagtäglich einen wahnwitzigen Spagat hinlegen: Ständig von Berufs wegen sich ausdenken, warum sie von einem bestimmten Produkt unglaublich begeistert sind, und dabei ist es einem im Grunde komplett egal. Das Ganze noch gedoppelt dadurch, dass man ja auch gegenüber dem Kunden ständig so tun muss, als ob einem das Wohlergehen von dessen Firma echt irre was wert ist, dabei ist das einzige, was einen dazu treibt, die Angst davor, dass der die Werbeagentur wechselt und man den nächsten Auftrag nicht bekommt. Ständig positive Dynamik dort vortäuschen, wo einem eigentlich alles komplett wurscht ist, man nur Angst um seine Kohle und seinen Job hat.
Wer sowas länger durchhält, ohne zynisch zu werden, vor dem zieh ich meinen Hut.
@ Urs (Nr.29): Ich glaube, man muß bereits Zyniker sein, um sich überhaupt vornehmen zu können, so etwas länger durchzuhalten.
Na dann halt nicht…
Ich war kurz nach der Lektüre eines Beitrags des Dons auf der Blogbar neugierig geworden, was sich jetzt hinter diesem Adical-Dingsbums verbirgt und ob es sich lohnt, sich darüber zu ärgern oder nicht. Die Technik in Gestalt des Privoxy machte eine…
[…] Blogs! Buch Blog » Ernsthaft bezweifeln – "Der Fehler liegt darin, dass es âeine andere Werbungâ nicht geben kann. Das ist eine Chimäre. Es ist, als suche jemand nach einer Nutte, die es nicht des Geldes wegen tut â¦" (Chat Atkins) […]
Alle die hier gegen Cisco-Werbung in Blogs wettern, boykottieren hoffentlich auch Coke, Nike, Yahoo! (inkl. toller Web-2.0-Projekte) usw..
Finde es ehrlich gesagt nicht so schlimm wenn sich jemand mit seinem Blog etwas dazuverdienen oder sogar davon leben will. Ehrlich gesagt wuensche ich einigen Kandidaten auch, dass es klappt – wenn es nun mal Ihr Traum ist.
Ob Blogger durch Werbung in ihren Blogs professioneller werden, das kann man diskutieren, aber ich frag mich wieso solche Diskussionen (innerhalb der Blog-Szene) von einigen immer wie Schlammschlachten gefuehrt werden. Das zeugt vorallem von fehlender Reife.
[…] Fazit: Werbung bleibt Werbung Egal ob man sich bei Google AdSense, Links des Amazon-Partnerprogramms oder die durch Adical vermittelte Werbung auf sein Weblog klatscht: Es ist und bleibt Werbung. Und wer diese Werbung nicht klar kenntlich macht, verarscht in meinen Augen seine Leserinnen und Leser. Selbstverständlich kommen dann Zweifel an der angeblichen “Professionalisierung der Weblogs” auf, wenn sich Adical-Blogs solche Schnitzer erlauben. […]
[…] Zweifel hegen deswegen auch andere Blogger (zum Beispiel Tom). Er verweist darauf, dass bei fast jeder Aktion, bei der einzelne Blogger oder Bloggergruppen sich nach vorne wagen, die Blogosphäre mit viel Spott und Häme antwortet – oder auch mit berechtigter Kritik. […]