Der Einfluss von Web2.0 am Beispiel von Flickr
Alle Debatten rund um die Internetangbote des Web2.0 kranken ein wenig am Umstand, dass die Bedeutung in der realen Welt unklar ist. Ich rede seit 4 Jahren recht viel über Blogs, aber jenseits gewisser kleiner Gruppen sehe ich nur eine langsame Veränderung in der Wahrnehmung. Das ist nicht weiter schlimm, ein robustes Wachstum ist meines Erachtens meistens nachhaltiger als ein kurzer Hype, bei dem nach einem halben Jahr die Mehrheit der Nutzer weitergezogen ist – Second Life könnte da ein gutes Beispiel sein.
Aber wie schaut es nun tatsächlich mit der Nutzung aus? Ich war in Italien, um mir mit der Mille Miglia das bekannteste Oldtimerrrennen der Welt anzuschauen und darüber einen Beitrag mit Bildergalerie zu schreiben. Die MM ist dort ein Grossereignis, das angeblich von minimal 2 bis 3 Millionen Zuschauern gesehen wird; dieses Jahr waren es wegen des Jubiläums und des Wetters noch etwas mehr. Sehr, sehr konservativ geschätzt, hat jeder 10. dieser Besucher eine Kamera dabei. Am Start- und Zielort Brescia, wo die Deutschen und andere ausländische Rostlaubenfreunde in Horden einfallen, ist der Digiknipsenanteil bei angeblich 70.000 Besuchern praktisch 100%. Im es mal ganz konservativ zu berechnen: Bei der Mille Miglia sind vermutlich mindestens 50.000 ausländische und 200.000 italienische Bildaufnahmegeräte von der Profikamera bis zum Handy am Werk. 250.000 Leute machen Bilder.
Und jetzt schauen wir mal, wie viele davon bei der weltweit höchst beliebten Photoplattform Flickr ankommen. Selbst mit erweiterten Suchbegriffen wie 1000miglia und Millemiglia komme ich auf rund 25 Photographen mit insgesamt rund 350 Bildern, wobei ein einziger wohl praktisch seine ganze Arbeit hochgeladen und über die Hälfte der Bilder geliefert hat.
250.000 Knipser bei der Mille Miglia vs. 25 bei Flickr, das ist ein Anteil von 0,01%. Wenn jetzt noch die Zahl zu verdoppeln ist für die, die zu doof sind, ihre Bilder zu benennen, kommt man auf 0,02%. Aber es ist und bleibt sehr, sehr, sehr wenig. Man kann es natürlich auch positiv sehen und die restlichen 249.975 Photographen als Zukunftsmarkt begreifen. Aber ich fürchte, das ist eine Zukunft, die keiner von uns noch erleben wird.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Erster ;)
wie ist den die altersstruktur der zuschauer, könnte es damit zu tun haben das über vierzigjährige nicht wirklich viel mit flickr am hut haben?
Aber Don,
vielleicht hat es was damit zu tun, dass die Besucher eines Oldtimerrennens generell wohl etwas älter sind und nicht jeden Scheiß ins Internet tragen müssen – das sind dann auch die Leute, die ihre Digitalphotographien in einen Laden tragen und sich schön auf ein ganz OldSchool2.0 mattiertes Foto entwickeln lassen. Finde ich persönlich 100mal besser, niht jeden Scheiß ins Internet zu stellen – und ich denke, gerade eine “elaborierte” Veranstaltung wie ein Oldtimerrennen lebt von den schönen Treffen und nicht unbedingt durch eine lückenlose Dokumentation im Internet. Denn, gibst du bei Flickr Sachen wie “Ficken, Teen, Strip, Ich besoffen, Alle besoffen” und dergleichen Dreck mehr ein, wirste eine hohe Ausbeute erzielen… Obwohl der Prozentsatz derer, die in dieser hinsicht alles Photographieren, sicherlich kleiner ist.
Vielleicht kannst du mal was über die Altersklasse sprechen. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Grossteil der Besucher – nicht nur der Mitfahrer und der Autos – die 40 Lenze schon überschritten hat.
Ich habe den Eindruck, dass die Angebote des web2.0 die über 40-Jährigen kaum erreichen. Das sieht man auch in den blogger-Statistiken, auch wenn man die Methoden hinterfragen kann.
Ich habe mal kurz bei flickr nach “loveparade berlin 2006″ gesucht. Auf Anhieb 2390 Bilder. Es gibt sogar 27 Gruppen mit diesen Stichwörtern, die grösste hat 101 Mitglieder.
Das ´”Generationenproblem” kann man durch zwei Konzepte erklären:
Erstens das die “Sozialisation”. Wer damit aufwächst, der nutzt es auch später.
Zweitens die “Lebenspassage”. Social media passt in bestimmte Phasen des Lebens, in der nach Zielen, Werten, Kontakten gesucht wird, in der man Dinge ausprobiert, usw. Später werden andere Dinge wichtiger im Leben.
Ich bin gespannt, welche Erklärung besser passt. Ob die Communities, AAL und Mitmach-Angebote mit den Nutzern mitaltern und sich verändern oder ob es ein Ding für bestimmte Altersgruppen bleibt – wie die Bravo.
Aber grundsätzlich gebe ich dir Recht, dass zwischen medialer Aufmerksamkeit und realer Nutzung Welten liegen. Anscheinend verleitet die Dichte der relativ kleinen Gruppe, die “im Netz lebt” viele Journalisten zu der Annahme, das wäe jetzt eine umfassende Jugendkultur.
Vielleicht kannst du mal was über die Altersklasse sprechen. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Grossteil der Besucher – nicht nur der Mitfahrer und der Autos – die 40 Lenze schon überschritten hat.
Ich habe den Eindruck, dass die Angebote des web2.0 die über 40-Jährigen kaum erreichen. Das sieht man auch in den blogger-Statistiken, auch wenn man die Methoden hinterfragen kann.
Ich habe mal kurz bei flickr nach “loveparade berlin 2006″ gesucht. Auf Anhieb 2390 Bilder. Es gibt sogar 27 Gruppen mit diesen Stichwörtern, die grösste hat 101 Mitglieder.
Das ´”Generationenproblem” kann man durch zwei Konzepte erklären:
Erstens das die “Sozialisation”. Wer damit aufwächst, der nutzt es auch später.
Zweitens die “Lebenspassage”. Social media passt in bestimmte Phasen des Lebens, in der nach Zielen, Werten, Kontakten gesucht wird, in der man Dinge ausprobiert, usw. Später werden andere Dinge wichtiger im Leben.
Ich bin gespannt, welche Erklärung besser passt. Ob die Communities, AAL und Mitmach-Angebote mit den Nutzern mitaltern und sich verändern oder ob es ein Ding für bestimmte Altersgruppen bleibt – wie die Bravo.
Aber grundsätzlich gebe ich dir Recht, dass zwischen medialer Aufmerksamkeit und realer Nutzung Welten liegen. Anscheinend verleitet die Dichte der relativ kleinen Gruppe, die “im Netz lebt” viele Journalisten, Analysten un auch Investoren zu der Annahme, das wäre jetzt die umfassende Jugendkultur.
ich glaube, es sind mehr als nur ein weiteres o.o1%-pünktchen zu doof.
Don, vordergründig gesehen hast du Recht. Aber nehmen wir doch mal die Beziehung die Menschen zu ihren Fotografien haben. Sie sind sehr persönlich, egal welche Objekte abgebildet sind, weil jeder unterschwellig begreift, das ein Photo eine Menge über seine Sichtweise aussagt.
Nehmen wir mal an das die Hälfte deiner Fotografen entweder mehr Titten und Hintern oder Vorderwagen, Hinterwagen, leere Straße und ähnliches fotografiert hat und die meisten brauchbaren Bilder seltsame Winkel aufweisen. Das ist der Grund weshalb ich seit über 25 Jahren keinen Fotoapparat mehr benutze. Auch keine Videokamera.
Andere lernen nicht so leicht. Die knipsen einfach weiter und besonders grausame machen dann digitale Diaabende auf dem 90 cm Fernseher, und vergrößern das grauen auch noch per Fernbedienung und schieben es hin und her. Aber würden diese Leute ihre Bilder hochladen wenn sie gesehen haben was auf Flickr oder Pixelia an Qualität ist. Wohl eher nicht die quälen nur Bekannte.
Vierzig Prozent, darunter leider auch die meisten sehr guten Fotografen, arbeiten nur für sich selbst. Die zeigen von fünfhundert Bildern vielleicht eins und stellen selbst in ihren Fotocommunitys nur eins von Tausend zur Diskussion. Der Angler und der Jäger zeigen dir ja auch nur die kapitalen Stücke.
Von den restlichen 10 Prozent werden Flickr und andere Dienste versorgt, wenn die denn alle mit dem Internet arbeiten. Ich befürchte das tut nur die Hälfte davon. Also 5 Prozent aller Fotografen kommen überhaupt nur für flickr in Frage. Also 12.500, von denen jeder 500te flickr bisher versorgt hat. Einige bearbeiten sicher noch und kommen erst später.
Oder noch anders. Auf flickr, findest du unter dem Stichwort Leonberger 2040 Bilder. Auf meiner Festplatte sind um die 6000. Dabei habe ich nur Bilder die andere auf meinen Leonberger Treffen gemacht haben, oder die von meinen jeweiligen Lebensabschnittsgefährtinnen stammen und des wert waren eingescannt oder übernommen zu werden.
Ich schätze mal das der Anteil der Bilder die es auf flickr gibt, im Nanobereich zu den real vorhandenen liegt.
Gründe siehe oben. Flickr eignet sich nicht als Beweis für die mangelnde Akzeptanz.
Web 2.0 und die reale Welt kranken eher daran, das wir Web 2.0 nicht einmal untereinander wirklich sauber definieren können. Es ist keine Marke sondern ein diffuser Sammelbegriff, mit dem sich keinesfalls irgendeine Bindung für Außenstehende erreichen lässt.
Die Marke ist flickr, nicht Web 2.0
Flickr ist meiner Meinung nach eines der wenigen Web 2.0 Unternehmen die mir einen tatsächlichen Mehrwert bieten. Weniger auf Grund der Community, aber einfach um meine Fotos bequem zu verwalten und keine Angst haben zu müssen, dass sie auf meiner Festplatte vermüllen.
Die Frage ist, ob es nicht auch ganz gut ist, daß nicht “alle” Bilder eingestellt werden. ;)
Auch wenn ich etwas älter bin *hüstel*, ist die “Bilderflut” doch kaum zu verarbeiten. Nix gegen das Internet aber vergessen und sich nur noch erinnern, ist manchemal gar nicht so übel. :)
Ich halte das Beispiel Millemiglia für unglücklich gewählt, um die flickt-Relevanz zu prüfen, also eine Oldtimer-Rallye, deren Freunde Elektronik im KFZ meiden wie der Teufel das Weihwasser. Flickr ist für so stillos (bzw. so weit weg) wie eine GPS-Navigation.
Ich darf mal eine Gegenbeispiel nennen. FontShop hat in diesem Jahr zum 12 mal seine Designkonferenz TYPO veranstaltet, zu der sich rund 1000 visuelle Gestalter registrieren. Seit letztem Jahr gibt es auf flickr die Möglichkeit, TYPO-Fotos in ein kollektives Bilderalbum »einzukleben« (eine Flickr-Gruppe). Im letzten Jahr nutzten dies 32 Besucher (http://www.flickr.com/groups/typo2006/), dieses Jahr sind es schon 41 (http://www.flickr.com/groups/typo2007/). Nach Deiner Kalkulation also immerhin 4 Prozent … viel mehr sollten es auch nicht werden, denn ein Fotoalbum sollte überschaubar bleiben und nur die besten Bilder zeigen.
Das Internet ist auf seine Art und Weise ebenso Kultur, wie auch der Kultur förderlich. Wenn konservative Jecken das noch nicht verstanden haben, ist das deren Problem – findige Archäologen wie meinereiner haben dann in Zukunft auch noch einen Job deren versteckten Beitrag zu Kultur wieder ans Tageslicht zu fördern :)
Ich denke mal eher viele Leute über 40 bewegen sich im Netz, lassen es jedoch aufgrund dümmlicher Umfragen etc. keinen Wissen, man zeigt in dem Alter mehr Reife und vermeidet den Personalstrip im Netz … auch eine Möglichkeit. Das Jugendnetz ist es nicht unbedingt, aber viele möchten auch nur ihre Vorstellung verwirklicht sehen und übersehen dabei geflissentlich Realitäten im Netz ;)
Es ist immer wieder interessant mit anzusehen, wie viele dem Netz einen Nutzen absprechen, ähnlich muß es wohl auch mit Beginn des Buchdrucks gewesen sein – auch dieser förderte mit der Zeit sehr viel Schund zu tage, aber was wären wir ohne diesen? Das ist denkenswert …
Das Problem gewisser eingestellter Bilder ist vielleicht eher das Problem, nicht jeder mag da teilen und den Mitmenschen teilhaben lassen. Das geht auch in Ordnung so, aber man sollte eben diesen Umstand nicht vergessen. Da gehört auch Mut dazu, etwas einfach so von sich zu geben.
Interessant, dass immer wieder darauf verwiesen wird, dass es gut sei, dass sowenige dies nutzen (“die besten Bilder”, “überschaubar”, “Bilderflut”).
Wobei die Frage der Qualität und der Relevanz sehr subjektiv sein können. Flickr, myspace und andere Dienste sollen von möglichst vielen Leuten genutzt werden. That’s business. Manchmal habe ich das Gefühl, dass einige lieber weiter unter sich kuscheln und den Mob draussen lassen würden. – auch in der blogosphäre.
Ein paar Gedanken dazu:
Warum sollte ich meine Fotos von dem Event überhaupt öffentlich hochladen?
Warum ausgerechnet bei FlickR und nicht auf meiner Privatseite?
Wenn jeder Amateur seinen Mist hochladen würde, dann hätten sie zwar 250.000 Fotos aber auch erheblich mehr Aufwand um die wirklich guten Fotos darunter zu finden.
Da die kapitalistische Gesellschaft nur an sich denkt, kommt auch keiner auf die Idee die Fotos selbstlos hochzuladen. Würde man dafür Geld bekommen, wäre es natürlich eine andere Sache :-)
Mal angenommen, das Autorennen täte mich interessieren (was es nicht tut), so wäre ich mit dem Durchklicken von 350 Bildern schon gut ausgelastet. Wer soll sich denn die zehnfache oder hundertfache Menge ansehen? Zudem: Flickr ist us-amerikanisch dominiert, ein ähnliches Ereignis in den USA würde wesentlich mehr Material nach sich ziehen. Vermutlich gibt es italienische Fotoseiten, wo mehr Bilder hochgeladen wurden.
@13: Ja, scheisse! Jeder denkt an sich! Doch, ich … ich denk an mich!
Auf die Frage, ob die Leute mit Web 2.0 mitwachsen oder aus der Sache herauswachsen, tendiere ich zum letzteren.
Ich habe während der Glorreichen NE ™ anhand diverser früher Prä-Flickr-Dienste gesehen, wie begeistert die Leute anfänglich davon waren (auch ich selbst). Doch vor allem etliche peinliche Party-Bilder haben sehr schnell zu einem Abflauen der Begeisterung geführt. Zum einen war der Reiz des Neuen verflogen und zum anderen wollten nach einigen Jahren immer weniger Leute ihr Privatleben in aller Öffentlichkeit ausgebreitet sehen. Und die wenigen Hobby-Photographen, die danach weiterhin ihre Werke hochluden, konnte man an einer Hand abzählen.
Ja, es ist eine Altersfrage. Und ja, vieles im und an Web 2.0 wird auch künftig BRAVO-mäßig an eine bestimmte Altersstruktur gebunden bleiben.
Was die Altersstruktur angeht, ist die Mille Miglia ein Volksfest. Wenn die durch ein Dorf kommt, sind alle, wirklich alle auf der Strasse. Modena war gesteckt voll. Insofern sind es also nicht nur ältere Herren, sondern eine gesunde Mischung. Was deutschland angeht, ist die Oldtimerszene Mitte 30, gut verdienend und gebildet. Es gibt Zilliarden Websites für jede erdenkliche Kiste, und das wichtige Thema Ersatzteilbeschaffung läuft heute vor allem über das Internet. Insofern ist diese Gruppe, was die Deutschen angeht, im Internet sehr, sehr weit.
Aber nicht bei Flickr. Und was die Qualität der Bilder angeht: Die meisten dort sind Amateurschüsse, keine guten Leute. Und selbst, wenn man es auf den schmalen Altersbereich 18 bis 30 begrenzen würde – dann würden ironischerweise einige der Photographen bei Flickr rausfallen, und der Anteil würde vielleicht sogar 0,04% erreichen.
Das charmante ist in meinen Augen, dass es hier eben keine kleinen Ingroups sind, sondern ganz normale Leute.
disclaimer: ich bin seit Jahren aktiver (zahlender) Flickr-Benutzer, dennoch stimme ich Dir grundsätzlich zu.
Bei der Mehrheit der Bevölkerung sind Dienste wie Flickr noch nicht angekommen. Es gäbe auch ein paar Gegenbeispiele, wie die sofortige Dokumentation einer Katastrophe (Bombenattentat London) in Wikipedia+Flickr, aber auch das bleibt ein Minderheitenbereich. Muss aber auch gar nicht anders sein.
Erstens reicht es eine Nische erfolgreich zu besetzen und schwarze Zahlen zu schreiben.
Zweitens ist der Wert nicht allein am Anteil am Weltmarkt/Gesamtmarkt zu sehen. z.B. verkauft Apple 5-6 Millionen Macs pro Jahr, bei einer derzeitigen Gesamtbevölkerung von 6,7 Milliarden ist das ein Anteil von weniger als 0,1%. Davon mal abgesehen, unter den aktiven (Hobby-)Fotografen wird man aber zumindest in den USA sicher einen Anteil >1% finden, die auch ein Flickr Account haben.
Oder anders gesagt: Alle Debatten rund um die Internetangebote des Web2.0 kranken ein wenig am Umstand, dass mehr Gelaber stattfindet als es die reale Welt bräuchte. Wie groß ist denn die Schnittmenge der Bildungselite und der Web2.0-Versteher/Nutzer bzw. wie groß ist der Anteil dieser Schnittmenge an der Gesamtbevölkerung?
Mitte 30 ist doch ein Wort. Ich bleibe dabei. web2.0 erreicht zu 80-90% junge Leute bis Anfang 30. “Internet-affine” findet man auch in anderen Altersgruppen oder Lebenslagen. Die Nutzung ist aber anders.
Und selsbt der Anteil der Kernzielgruppe (20-30, gebildet, Student, viel unterwegs, überdurchscnittliche Internetnutzung), die wirklich weiss, was web2.0 ist oder aktiv sich beteiligt, wird grenzenlos unterschätzt. Ich denke da nur ein Dons Elitessen.
äh, überschätzt natürlich….
Zum Vergleich: “We found 1,072 results for photos matching rostock and g8” bei 25000 bis 80000 Teilnehmern.
Spiel das Spiel bei Reboot 9, und dann weisst Du, was “Digital Divide” ist. Dann mussr Du nur noch überlegen, was für potenzielle Geldgeber interessant ist: Leute, die einen Haufen Geld ausgeben, um altes Blech zu haben oder zu sehen, Leute, die gegen die Globalisierung sind und ein Haufen Arbeitsloser, PRoleten und sonstiger Prekariatsanhänger, die sich für die Zukunft halten.
Sorry, das ist jetzt etwas böse, aber auch die Nichtnutzer sind Menschen un im Zweifelsfall Kunden. Und schon die New Economy ging zugrunde, weil man schlichtweg die Nutzer und die Zukunftserwartungen falsch eingeschätzt hat, weil jeder dachte, dass alle so sind wie man selbst.
Was übrigens nicht heisst, dass man für die Gruppe der Oldtimerfans nichts machen könnte. Ganz im Gegenteil, Aber Flickr ist da eben nicht das, was akzeptiert wird.
[…] Web 2.0, in Form von FlickR, wird tatsächlich kaum genutzt – so Don Alphonso. Das, was ihn zu dieser These brachte, ist eine von ihm aufgestellte Rechnung mit Bezug auf die Mile Miglia, dem Oldtimer-Rennen in Italien. […]
Flickerflacker von flickr:
“We found 1,792,175 results for photos matching “cat”.”
Mit Katzen mussdu den Test machen, Don, nicht mit Blech.
@Don, ist das nicht das generelle Problem der `potentiellen Geldgeber´, daß sie bis heute nicht wissen, “was” wirklich vermarktbar ist ?
Bis jetzt kann ich, und da gibt es sicherlich dejà vu, nur die Hoffnung erkennen, möglichst keine “Zukunft”, keine mögliche zukünftige Geldmaschine zu verpassen. Daher auch die “Mondpreise” für defizitäre Neuer Markt2.0-Firmen – Geschichte wiederholt sich.
Die Geldgeber können ja nur auf das reagieren, was ihnen als Investition angeboten wird.
Ein Punkt: Da wird halt nur schnell ein beta-Zeug zusammengekloppt. Für Jugendliche und junge Leute ist das sogar noch cool – Internetabenteuer. Aber die von Don angesprochenen Oldtimer-Freunde (und viele andere Zielgruppen des oberen Drittels auf der Einkommensverteilung) haben andere Ansprüche.
Und noch ein Punkt: Die web2.0-Unternehmer sind von diesen Zielgruppen auch zu weit weg. Die schaffen es weder, den Bedarf zu erkennen, noch die Chancen richtig zu bewerten, noch eine entsprechendes Angebot zu machen.
[…] Yannik Eckel hat in seinem Artikel Das Web 2.0 wird nicht genutzt! Oder? über die wirkliche Nutzung des Web 2.0 geschrieben, indem er sich wiederum auf Don Alphonso berief, geschrieben. […]
@strappato, dann laß´ uns doch aufgrund unserer messerscharfen Analyse des Bedarfs des oberen Drittels ein Internetangebot machen – @Don übernimmt dann die PR … :))
… die Einwände bezüglich des Alters stimmen: web 2.0 ist eben nur ein hype ein paar freaks einer bestimmten Generation mit einem bestimmten Ziel…
Beim Klick auf obigen Flickr-Link steht “We found 1,587 results for photos matching mille and miglia”. Mehr als viermal so viel, wie Du behauptest. Ist natürlich immer noch recht wenig, aber man muss ja auch sehen, dass in Italien das Internet privat noch verhältnismäßig wenig genutzt wird. Per Google habe ich das hier gefunden:
Aus den Aufstellungen geht auch hervor, dass der Anteil an Breitbandanschlüssen wesentlich geringer ist (der für viele Web 2.0-Applikationen notwendig ist). Okay, die Statistiken sind mehr als ein Jahr alt – womöglich hat sich da jetzt einiges getan. Trotzdem sollte man da vorsichtig sein.
Die Pflege der eigenen Flickr-Fotos ist recht aufwändig (im Idealfall: benennen, taggen, geotaggen, in Sets und Gruppen einordnen), weswegen die meisten User nur einen Bruchteil der tatsächlich geschossenen Fotos einstellen dürften, ich verfahre zumindest so. In dem Sinne kann man die “relativ” geringe Anzahl der Fotos auf Flickr auch als Qualitätsmerkmal deuten.
[…] Einer rechnet sich das zusammen, die anderen haben diese Statiskiken. Gefunden habe ich es hier. Jetzt selbst entscheiden. Pfffffffffff! […]
MaloXP, ich spreche oben deutlich von der Mille Miglia 2007, sowohl was die besucher als auch die Ergebnisse bei Flickr angeht. Schalte mal um auf die Anzeige, wann das Bild hinzugefügt wurde, und Du findest in den letzten paar Wochen nur das, was ich gesagt habe.
Der gemeine (sprich nicht-zahlende) Nutzer kann auch nur 200 Fotos hochladen, sonst kann man die alten nicht mehr anschauen. Da überlegt man doch vielleicht 5 Minuten, obs denn 100 Fotos sein müssen, oder ob 2 vielleicht reichen.
Woher auch soll man die Zeit für all die Web 2.0-Aktivitäten nehmen?
@ Don: Achso, okay. Tip: Ãœber “Advanced Search” kanst Du bei Flickr einen Zeitrahmen angeben, aus dem er ausschließlich Fotos anzeigt. Alle Fotos ab 1.1. dieses Jahres (Upload-Zeit) mit “Mille Miglia” in Tags, Titel oder Beschreibung bekommst Du über diesen Link. Gruß, m.
Ich habe es inzwischen schon ziemlich häufig erlebt, dass gerade Leute, die wirklich fotografieren können (also nicht ich) und es ausgiebig tun ihre Aufnahmen lieber auf der eigenen Seite veröffentlichen als bei flickr oder anderen Diensten. Ganz unabhängig vom Alter… Aber das ist natürlich nur meine persönliche Erfahrung und nicht repräsentativ :)
[…] Der Einfluss von Web2.0 am Beispiel von Flickr » Blogs! Buch Blog … schlüssige Herleitung des Status Quo … nicht “schlimm”, man muss es sich nur bewusst sein … (tags: web20) […]
Es ist definitiv möglich, sogar 60 bis 70-Jährige wohlhabende Menschen ohne größere IT-Affinität zur Internetnutzung zu bewegen – und sogar dazu, aktiv dort Inhalte beizutragen. Ich habe es selbst in einem kleinen privaten Projekt so erlebt, sonst würde ich es nicht behaupten. Allerdings handelte es sich nicht um eine anonyme Plattform, sondern um einen fest umgrenzten Personenkreis, der sich auch persönlich kannte, mit gemeinsamen Interessen. Ich glaube, mit dem Alter sinkt die Hoffung, irgendwo weit draußen im Internet bessere Freunde zu finden als im lokalen Umfeld. Daran dürften viele Web 2.0-Ideen scheitern, vermute ich.