Yahoo vs. Flickr oder wie man Blogger gegen sich aufbringt.
Nein, es ist überhaupt nicht lustig und auch kein Grund zum lachen, aber momentan spielt sich eine Realsatire in den deutschen Blogs ab, Disclosure: Auch unter meiner Beteiligung. Auf der einen Seite gibt es eine grössere Debatte um Werbung für Yahoo beim Vermarkterbetzwerk Adical, in die heute die Heisemeldung platzte, dass die Aktionäre und der Vorstand von Yahoo zwei Anträge abgelehnt habem die Yahoo zu mehr Engagement für Menschenrechte bewegen sollte. Immerhin hat Yahoo chinesische Dissidenten an das diktatorische Regime in Peking verraten. Dazu gibt es eine Meldung bei Heise, in der steht:
Wenn beispielsweise Behörden bei der Ausgabe von Suchergebnissen Einschränkungen verlangten, werde Yahoo dem nachkommen und versuchen, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Zudem sollen die Nutzer über die Zensurmaßnahmen informiert werden. Den zweiten Antrag auf Einsetzung eines Board Committee on Human Rights, das die Einhaltung der Selbstverpflichtungen des Konzerns überwachen soll, lehnte der Vorstand mit der Begründung ab, das Management sei im alltäglichen Geschäft bereits ausreichend mit derartigen Fragen konfrontiert. Es sei mit den rechtlichen Grundlagen im eigenen Unternehmen und in anderen Ländern vertraut, sodass ihm zuzutrauen sei, die Aufgaben, die der kalifornische Aktionär John C. Harrington für das Kommitee vorgesehen hatte, selbst in die Hand zu nehmen.
Angesichts der oben beschriebenen Debatte wurde dieser Beitrag sieben mal verlinkt.
Dann machte heute die Runde, dass die Yahoo-Tochter Flickr dabei ist, eben jene derartigen Fragen, mit dem das Management im alltäglichen Geschäft bereits ausreichend konfrontiert sei, umzusetzen. Nachdem es ja “mit den rechtlichen Grundlagen im eigenen Unternehmen und in anderen Ländern vertraut” ist, werden deutsche Flickr-Nutzer wie die in einigen wenig demokratischen Ländern Fernasiens vom betrachten gewisser Bilder abgehalten, die manche der eigenen User als problematisch erachten. Zur Lokalisierung verwendet Flickr die Yahoo-ID der Nutzer, die dann eine “sichere Suche” mit eingebauter Zensur nicht abschalten können.
Eigentlich klar, oder? Flickr setzt lediglich die von den Aktionären beschlossenen und vom Management empfohlenenYahoos Richtlinien um. Und welche Beiträge werden von deutschen, jetzt eben auch von Yahoos China-Syndrom ein klein wenig betroffenen Bloggern verlinkt?
7 verlinken meist wegen der aktuellen Debatte die Ursache. Bislang 31 die Wirkung.
Ts.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Bisher war für uns Deutsche Zensur im Internet eine relativ abstrakte Situation. Wir wussten, dass es das gibt, aber wie man sich dabei fühlt, können wir seit heute mit Flickr erleben.
Freiheit nutzt sich ab, wenn man sie nicht nutzt.
Tja, da zeigt sich jetzt die Kehrseite des bequemen, kuscheligen Social Web. Man braucht sich um nix zu kümmern, das ganze technische Drumherum und die Ressourcen werden von lauter selbstlosen Feen frei Haus geliefert. Ja nee iss klar, und wenn sie nicht gestorben sind, dann webben sie noch heute. Mal ehrlich Jungs und Mädels, das war doch vorhersehbar, dass diese Zentralisierung von Webcontent noch mal ein böses Ende nimmt.
Moment. Der Punkt hier ist: hier werden zahlende Kunden verarscht. Ich habe den damaligen Spielregeln zugestimmt, als ich vor ca. 6 Monaten meinen Flickr-Pro Account gekauft habe.
Was Yahoo gerade tut, ist aus dem kanadisch/amerikanischen Flickr ein pseudo-deutsches Angebot zu machen.
Dabei wird aber nicht auf die vermeindlich existierenden juristischen Gründe eingegangen. Der Hinweis auf die AGBs (von Yahoo und Flickr helfen da nicht weiter)
Würde ein deutsches Unternehmen die AGBs so drastisch ändern, müssten sie ein Sonderkündigungsrecht einräumen.
Hmja. kann sein. Aber irgendwie ist das in dem Gesamtpaket meines Erachtens das allerklitzekleinste Problem. Und es gibt ja immer noch Yahoo Deutschland, an die man sich halten kann.
Das hier
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,487453,00.html
wurde wohl auch mit freundlicher Mithilfe aus dem Hause flickr aka Yahoo bewerkstelligt.
@ gorillaschnitzel (5): unwahrscheinlich. denn die fotos werden ja noch ausgeliefert, wenn die die ip-adresse direkt adressiert wird. die chinesischen zensurbehoerden sperren dns-einträge im zentralen dns-server bzw. blocken den zugang über einen proxy.
Wenn man in den letzten Jahren mit geschlossenen Augen gesurft ist, vielleicht. Die durch staatliche Intervention erzwungene Lokalisierung von Suchergebnisse bei Google (Das ist ziemlich genau das gleiche wie nun bei Yahoo!) haben Zittrain und Edelman bereits 2002 umfassend dokumentiert. Lange bevor es Chillingeffects und andere taten.
[…] Ohne Worte. […]
Aufheulen bringt nicht viel. Google und Microsoft sind ja auch solche Kandidaten.
Wenn ich flickr-User wäre: raus.
als yahoo-Benuter: raus.
Wenn ich Aktionär wäre: short gehen, raus.
Das sind die wenigen Dinge, die ein Verbraucher machen kann.
Ansonsten:
1. Möglichst vielen Tricks vermitteln, wie man der Google- und Yahoo-Identifizierung entgeht (proxy, IP, etc., auf Heise steht alles)).
2. ai beitreten oder spenden
Alles besser als in Blogs rumheulen und Links kaschpern.
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China ist ein echtes Thema. Wie schauts eigentlich mit Afrika aus?
Ich wünsch mir eh wieder einen kleinen Börsen-Crash. Am besten wenn er von China ausgeht.
[…] Die Prtestwelle läuft im grossen Stil auch in der deutschen Bloggerszene. […]
[…] Yahoo hat Flickr gestern internationalisiert. Hurra. Es gibt nun Versionen in deutsch, koreanisch, italienisch, französisch, spanisch und in traditionellem chinesisch. Mag sein, das genau in letzerer Sprachversion vielleicht auch die Triebfeder für die Einführung von strikten Filtermethoden zu finden ist. User aus Deutschland und einigen asiatischen Ländern werden von Bildern die als moderate oder restricted eingestuft sind geschützt – sprich diese Fotos werden schlichtweg nicht mehr angezeigt und auch ein Umstellen der Such- und Filterfunktion wie es bspw. für die US-Amerikaner möglich ist, sucht man vergebens. Zensur 2.0 – just anhand der Länderkennung der eigenen Yahoo-ID, die seit kurzem die einzige Form des Logins in Flickr darstellt. […]
2. ai beitreten oder spenden
Dann darf man aber nicht katholisch sein, denn die sollten AI nicht mehr unterstuetzen
Gar nicht so einfach das ganze…
Ich bin mal sehr auf die Begründung von Yahoo!/flickr gespannt. Sie müssen heute oder morgen (Zeitverschiebung!) auf das Ganze nun irgendwie reagieren. flickr ist Yahoo!s digg geworden.
Nun, sie werden den Usern ein paar entschuldigende Brocken hinwerfen für dam was ihnen wichtig ist: Weiter Bilder von nackten Frauen sehen.
Nun wurde ein grosser Teil des Kampfes um die Aufklärung im 18. Jahrhindert tatsächlich um die Erlaubnis pornographischer Schriften geschlagen, aber die Aufklärer wussten, dass es hier nicht um Wichsvorlagen, sondern einen Systemwandel ging. Die Flickruser werden Yahoo und den ganzen Dreck, den sie weltweit anstellen, wieder ohne mit der Wimper zu zucken akzeptieren, wenn sie wieder nackte Frauen sehen.
Insofern reihe ich mich mit obigem Beitrag nur äusserst begrenzt in den Protest dieser Leute ein.
ich empfehle das, was ich schon immer mache: Flickr und sonstige Dienste nicht nutzen. Schon allein deshalb, wenn sich mal irgendein ToS oder Policy ändert und dadurch der Zugriff auf meine Bilder erschwert bzw. ganz ausgeschlossen ist.
Lieber ein Archiv auf dem eigenen Webspace – mit ein paar Tools lassen sich auch Probleme wie Traffic/Bildklau und Overtraffic wirkungsvoll beheben. Zur Bildanzeige empfehle ich Eigenentwicklungen, ZenPhoto oder Qdig.
cu, w0lf.
@ bör
Ein kleiner Börsencrash in China kann hier unter Umständen zum Erdbeben werden.
Zum eigentlichen Thema. Ab einer gewissen Größe, sprich Machtfülle, sollte einem alles suspekt sein. Weltumspannende Konzerne sowieso, das sind alles nur vaterlandslose Gesellen ohne gesellschaftliche Werte, die sich nur dem Aktienkurs und damit dem Wert ihrer Aktienoptionen verpflichtet füllen. Man kann wohl nur für sich persönlich die Konsequenz ziehen und dort, wo es möglich ist, auf Alternativen ausweichen. Für Unternehmen zu werben, die aus ökonomischen Erwägungen die Unterdrückung der freien Meinungsäußerung wie in China technisch unterstützen, ist aus meiner Sicht geschmacklos. Das muss aber jeder Blogger mit sich selbst abmachen. Ich muss seinen Blog ja nicht besuchen, wenn es mir nicht passt. Interessanterweise hat es ja auch keinen gestört, als das Barcamp Frankfurt in den Geschäftsräumen einer solchen Firma abgehalten wurde.
Und der breiten Masse ist der Entrüstungssturm in Kleinbloggersdorf eh egal, solange es einen kostenlosen Mailaccount und kostenlosen Webspace gibt.
[…] XSBlog – Flickr bevormundet deutsche Nutzer Blogbar – Wie man Blogger gegen sich aufbringt Agenturblog – Zensur 2.0 bei Flickr Praegnanz – Galgenfrist für Flickr Surfgarden – Zensur bei Flickr […]
[…] gestern habe ich noch gefragt, ob ein deutschsprachiger Flickr-Dienst noch mehr User anziehen wird. Heute lese ich an allen möglichen Orten, dass Flickr aufgrund seiner Regelung, zB erotischere Bilder nicht zu zeigen, Kritik erntet. Siehe dazu Jared: Flickr verscherzt es sich mit den deutschen. Parallel kommt hinzu, dass man Yahoos Beschluss auf der Hauptversammlung kritisiert, Anträge, die in den äußerst sensitiven Bereich des Umgangs mit Menschenrechten gingen, abgelehnt zu haben. […]
@ Armin
“Dann darf man aber nicht katholisch sein, denn die sollten AI nicht mehr unterstuetzen.”
Es gibt genug Katholen, die die Pille nehmen und sonst was gemacht haben. Zur Hölle damit: Sie sind immer noch katholisch, spenden dahin, wo sie es für richtig halten und der Papst ist der Papst. :-)
@ Jürgen
“Ein kleiner Börsencrash in China kann hier unter Umständen zum Erdbeben werden.”
Was aber auch. Hätt ich gar nicht gedacht :-)
Das ganze System kann von mir aus zur Hölle fahren, von Shanghai bis Frankfurt.
@ Don
Wir sind ja quasi in der Phase der Post-Postaufklärung: Keiner weiß, was er tut. :-)
Die Einschränkung der flickr-Bilder ging anfangs jedoch nicht um erotische Bilder, sondern um Bilder vom Tiananmen-Massaker der Volksarmee vor 18 Jahren und jüngere Aufnahmen von Demonstrationen gegen eine Chemie-Fabrik (mittlerweile nicht gebaut)in der Stadt Xiamen. Behauptet Yahoo.
Ich gebe zu, ich bin irritiert, ein derartiges Engagement vom China-Musterknaben des Vorauseilenden Gehorsams Yahoo zu hören. Schlimmstenfalls geht’s tatsächlich doch wieder nur um erotische Bilder und der ethische Schnickischancki von wegen humanitärer Protest ist von Yahoo aufgesetzt. Was wissen wir schon aus den PR-Warrooms dieser Herrschaften.
Ich war nie bei Flickr. Muss ich mich jetzt schämen?
[…] (Blogbar) […]
@ bör
Ich habe kein Interesse daran, wegen eines Börsencrashs an dem ich keine Anteile habe, mit dem System zur Hölle zu fahren. Spüren werden die Auswirkungen nicht die Parasiten, sondern die Wirte und das sind dummerweise die Lohnsteuerkarteninhaber. ;-)
Ansonsten stimme ich dir zu: Börsen sind Teufelszeug, staatlich geduldetes, weitestgehend steuerfreies Wetten auf die Zukunft. Sozusagen Pferdewetten auf höherem Niveau! :-)
@ Jürgen
Da bin ich radikaler: Wurschtegal, dann erwischt es eben auch den kleinen Mann. Wenn der Wirt tot ist, dann merkt das der Parasit aber sehr schnell :-) Insofern sind sie dümmer als Parasiten in der Natur. Diese saugen immer nur grad so viel aus, dass der Wirt weiterleben kann.
In meinen Augen ist der Wirt nicht der Lohnsteuerkarteninhaber, sondern der, der Aktien hält.
Und das sind so ziemlich viele. Große und viele viele kleine (komplette Aktiensparerfonds). DIESE Spinner sägen an dem Ast, auf dem sie sitzen, sie sind schuld, wenn sie mehr “Performance” ihrer Aktie in den Versammlungen fordern, denn das heißt im Klartext für die quartalsgehetzten Manager, Leute entlassen, miese Geschäfte zulassen. Meine Nachfahrin tut z.B. was für ihre Zukunft, aber ausdrücklich keine Aktien, keine Fonds.
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Große Veränderungen haben immer auch – und gerade – den kleinen Mann erwischt. Frach den Don, der erklärt dir das jenau.
Börsen sind wichtige Mittel der Kapitalverteilung.
Daß Aktiengewinne (bis zur Einführung der Abgeltungsteuer)steuerfrei sind, gilt nicht in allen Ländern, was Clinton positiv und Bsih schmerzhaft zur Kenntnis genommen haben.
Man – bitte nicht pesönlich nehmen – ist manchmal gelangweilt, sich den Verbalradikalsmis wohlgenährter Mittelschichtskinder anzuhören, die gerne alles “zur Hölle fahren” lassen wollen – bis Ausnahme ihrer Bequemlichkeit.
Aber das ist a weng off-topic. ;)
Das ist richtig. Ich kenne eine Reihe von ganz normalen Leuten, die ihre Altersversorgung auf Aktiendepots umgestellt haben, weil die Gier nach mehr und schnellerem Geld ihren Verstand ausgeschaltet hat.
Diese ganz normalen Leute beklagen sich dann bei mir, dass die Performance ihres Indexes abnimmt und die Scheissfirmen doch bitte ein paar Leute rausschmeissen sollen, damit der Kurs steigt. Diese ganz normalen Leute haben auch überhaupt kein Problem damit, wenn Lohnkosten gesenkt werden, in dem man die Produktion ins Ausland verlegt. Diese ganz normalen Leute stört es nicht, wenn die Firma, deren Aktien sie besitzen, bereitwillig mit Regierungen zusammenarbeiten, die das eigene Volk nur als billige Masse auszubeutender Rohstoffe betrachten. Und damit meine ich nicht nur Yahoo, sondern auch eine Reihe von Mineralölkonzernen, Rohstoff-Händlern … siehe Afrika, Nigeria, “Blutdiamanten”.
Denn diese ganz normalen Leute wollen in ihrer Gier dies alles gar nicht wahrnehmen. Darauf angesprochen kommen die übelsten Verleugnungen und Relativierungen, die man sich vorstellen kann.
Aber wehe … wehe der eigene Arbeitgeber denkt über Stellenabbau nach. Wehe der Betriebsrat einigt sich mit der Geschäftsführung auf ein Lohnverzichtsmodell. Dann ist das “Ausbeuter”- und “Die Scheissheuschrecken”-Gebrüll groß.
Mir würde es daher NICHT IM GERINGSTEN Leid tun, wenn diese ganz normalen Leute ihre ganzen Ersparnisse auf Grund eines Börsencrashes verlieren. Überhaupt nicht!
@ derherold
Ich bin leider kein gut genährtes “Mittelschichtkind”.
Ich komme aus Nebenwerbsbauernhof mit 3 Kühen und zehn Hühnern, Im Winter Eiszapfen am Bettgestell, anschließend Kleinbürger- fast Unterschichtmilieu. Wo Vattern immer wieder arbeitslos wird, säuft, die Kinder das eine Rädchen Gelbwoscht auf dem großen Brot beim Abbeißen immer weiter nach hinten schieben und die ganze Woche in den gleichen Klamotten rumlaufen.
Genau das ist der Grund, warum ich will, dass der gutbürgerliche Aktiensparerkrempel zur Hölle fährt
Also spar dir deine selbstgerechten Spekulationen, wenn du nicht weißt, mit wem du da redest.
@Bör, nicht persönlich nehmen – wollte niemanden *direkt* ansprechen. Allerdings, dieses “die Wurst nach hinten schieben” kenne ich von meinem Vater – allerdings war der Jg. ´37.
Von “gutbürgerlich” kann bei den Aktienspekulationen nicht unbedingt geredet werden – da hat das Kleinbürgertum und das ganz normal-liberale Öffentlicher Dienst-Establishment aber kräftig mitgemischt (zumindest 99/00). :)
… und den kleinen Rechtsruck in Wirtschafts- und Sozialpolitik seit 1998 verdanken wir wohl auch “Anti-Kapitalisten”, die das mit dem “Teilen” wohl auch nicht unbedingt auf sich bezogen hatten. ;)
… hat aber mit dem Ausgangsthema nur noch wenig zu tun. ;(
@ bör
Diese Sorte Parasiten findet immer einen Wirt. Zumal Sie ja auch nicht ihr eigenes Geld versenken, sondern dass ihrer Aktionäre.
@ Kajetan
Alles richtig. Die Suppe werden nur leider die auslöffeln müssen, die nie irgendwelche Aktien hatten.
Naja, irgendwann haben wir dann die Verhältnisse wie in Soylent Green. ;-)
@jürgen:
Nope. Meist trifft es schon die Richtigen. Geradezu vorbildlich war zB. das Platzen der NE-Blase, als Leute, die noch voller Panik gehofft haben, eine Firma von der sie Aktien hatten, würde kräftig Personal abbauen und Kosten senken, damit der Kurs wieder steigt … kurze Zeit später selbst von ihrem Arbeitgeber geaxed wurden, weil der VC-Mensch nichts mehr nachschieben wollte.
Auch sollte man nicht denken, dass selbst ein großer Börsencrash in China das Ende der Weltwirtschaft bedeutet. Es gibt genug Mechanismen und Alternativen, Vermögen wird besser verteilt, so dass ein Crash nicht mehr so große Auswirkungen auf die Weltwirtschaft hat. So ist man weltweit auch ziemlich gelassen, sollte denn die Immobilienblase in den USA platzen. Der Dollar ist nicht mehr so mächtig wie einst. Schlimm für die USA? Jain, nicht einmal so sehr, da vor allem China massiv den Kurs stützen würde. Schlimm für alle anderen? Nein, kein Schwarzer November mehr …
@ Kajetan
Ist jetzt zwar völlig off-topic, aber deiner meinung nach zahlen jetzt bei den magentafarbenen die richtigen 50.000 die Zeche?
Bleibt die Frage, welcher Blogger welche Blogger gegen sich aufbringt. So klar ist das zur Zeit nicht…
Darum sagte ich auch extra “Meist trifft es die Richtigen …”.
Man sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass “Die da unten” (vor allem in Deutschland) ausnahmslos aus armen, geknechten Wanderarbeitern bestehen. Das sind, wie ich schon sagte, ganz normale Bürger. Nicht arm, nicht gerade reich, ganz normale Jobs … aber ohne Gnade, wenn es um das eigene Depot geht.
Warst Du mal einer Aktionärshauptversammlung? Hattest Du mal die Gelegenheit mit Kleinaktionären dort zu sprechen?
Ich selbst bin ein sehr friedfertiger und höflicher Mensch. Politisch würde ich mich mitunter sogar mitte-konservativ einordnen. Doch nach solchen Gesprächen hattee ich dann doch kurzzeitig das Bedürfnis Barrikaden zu errichten, Molotov-Cocktails zu werfen und diesen fetten, selbstzufriedenen Wohlstands-Parasiten den bourgoisen Schädel einzuschlagen. Zum Glück hat dann doch meine leicht buddhistische Ader angeschlagen und man musste nur noch Mitleid mit diesen Gestalten haben.
[…] Ab sofort sind einige Fotos auf Flickr für deutsche Nutzer nicht mehr sichtbar. Im Moment richtet sich der gesamte Blogosphären-Protest gegen Yahoo und Flickr. Dabei versuchen die nur das zu tun was sie tun müssen: betriebswirtschaftliche/rechtliche Risiken zu senken. Gesetze wie die zur Forenhaftung und ein mangelndes Verständnis für das Recht auf freie MeinungsäuÃerung führen in immer mehr Bereichen (Stichwort: “Killerspiele”) zur vorauseilenden Selbstzensur. Ein hausgemachtes Problem und sehr bedenklich, jetzt mit China in einen Topf geworfen zu werden. […]
[…] seit letzter Woche wurde das gröÃte Fotosharing Portal Flickr in China blockiert! sehr schade, aber damit hat man schon längst gerechnet. Wunderlich ist, dass die deutschen Flickr-User jetzt auch auf die Probleme gestoÃen, nämlich aus rechtlichen Gründen dürfen die Flickr-User aus Deutschland, Hong Kong, Korea und Singapur die Filter von âsichere Sucheâ nicht abschalten, d.h. die deutsche User haben bei der Suche vergleich die User in anderen Länder wesentlich weniger Treffer. Die Reaktion von deutschen Commnity überraschend groÃ, hier, hier, hier kann man die Diskussion (Protest) verfolgen […]
[…] Flickr mag nicht mehr Alle an Alles ranlassen Ich weiss, das Topthema heute, aber mir fehlt der Elan dazu, etwas mehr an sinnigen Zeilen zu verfassen. Knapp gesagt: Yahoo/Flickr sperrt Bilder für deutsche Benutzer. Vorauseilender Gehorsam wegen Forenhaftungsurteilen in Deutschland oder allgemeine Praxis wegen Marktaufstellung und die komische Haltung zur Meinungsfreiheit? Weiss man nicht, diskutiert wird aber viel derzeit. Habe jedenfalls bisher 100 Mal mehr Mails mit Boykott-Aufrufen und Anti-Flickr Gruppe-Einladungen bekommen, als zu Schäubles Überwachungsplänen. Komisch, weil Flickr muss ich nicht benutzen und das ist auch nur eine Firma, die solche Sachen hier verfasst: „Wenn beispielsweise Behörden bei der Ausgabe von Suchergebnissen Einschränkungen verlangten, werde Yahoo dem nachkommen und versuchen, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Zudem sollen die Nutzer über die Zensurmaßnahmen informiert werden.“ In diesem Staat lebe ich aber – Und das auch noch in NRW, wo höchstbeamtlich sowieso Seiten zensiert werden. Huch… […]
[…] Heute erst in einem – wie man dort liest – ‘an der Realsatire, über die man so gar nicht lachen kann, beteiligten Blog’ zu lesen: »Wie man Blogger gegen sich selbst aufbringt?« – und ich fragte mich, wer da eigenlich wen gegen sich aufbringt. Die Blogger gegen Firmen, die Firmen gegen Blogger oder ist es nicht längst nur noch Blogger gegen Blogger. Und wer ist denn der Aufgebrachte und wer der Stein des Anstoßes? Das kann man gerade nämlich gut in zwei Richtungen interpretieren. […]
Kajetan, den Aktionären geht es um Geld und nicht um Menschrenrechte oder Weltverbesserung. Das liegt einfach in der Natur der Sache und kann ihnen kaum zum Vorwurf gemacht werden.
Malte, und genau deswegen bekomme ich die Krätze, wenn ich mit solchen Leuten zu tun habe.
Denn diese Leute sind keine Maschinen, die stur einem Programm folgen, sondern Menschen, die sich bewusst dafür entschieden haben wegzuschauen.
Da gibt es keine Entschuldigung a la “Is halt im Biziness so , nö?”!
[…] “Wie erklärst du dir die Richtigkeit deiner blöden Wichtigkeit?” Ihr seid doch alle peinlich. Alle Miteinander. Ich habe mal gedacht, dass das die neue Popkultur währe. 2.0 und so. Blogs und so. Meta und so. Freie Meinung und so. Ãberall labern, wann, wie und was immer man will. Und so. Aus dem “Und so.” ist ein “Oder so.” geworden. Denn ich hasse euch ab jetzt. […]
Und Malte, der Hausherr ist hier normalerweise etwas pingelig mit Leuten, die Links auf Blogs setzen, die hinter einer Domain hängen, auf denen es um kommerzielle SEO und nicht um Menschenrechte geht.
[…] Bloggermeinungen: Don, Zufallsfaktor, Blogbar, Sprechblase […]
[…] Yahoo vs. Flickr oder wie man Blogger gegen sich aufbringt […]
[…] Bloggermeinungen: Don, Zufallsfaktor, Blogbar, Sprechblase und Sopran […]