Wer wird der Streetview-Irre bei der Tagesschau?
Heute ging bekanntlich das sehr lückenhafte Streetviewprojekt von Google online – und ich kann für München sagen, dass es mit dem Widerstand ziemlich gut gelaufen ist, die Häuser sind in meiner Umgebung so dezimiert, wie ich mir das eigentlich für Berlin wünsche, weil der Reichshauptslum eigentlich im Mai 45 nicht äh ach so ich wollte ja etwas ganz anderes sagen:
Gerade läuft im Netz der Erregungsmarathon der Streetviewfreunde. Ziemlich viele Menschen tun sich gerade mit irren Aussagen hervor, und man muss schon sehr durchgeknallt sein, um darunter noch wirklich aufzufallen. Vermutlich ist es das Rennen um den Interviewplatz als möglichst abgedrehter Internetaktivist, das man hier beobachten kann.
Auf der einen Seite haben wir natürlich die bereits medienerfahrenen Favoriten. Chris Stöcker von Spiegel Onschleim etwa
#streetview brutal: Häuser unverpixelt, Hauseingänge zugemauert.
#streetview brutal: Häuser unverpixelt, Hauseingänge zugemauert. http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-61788-5.html
— Christian Stöcker (@ChrisStoecker) November 18, 2010
kann sich vermutlich auf die Reputation seines Hauses verlassen. Mario Sixtus (inzwischen ziemlich entprojekteter Web-TV-Macher) retweetet nur Jeff Jarvis, der vermutlich zu amerikanisch für deutsches TV ist. Sascha Lobo gar schweigt bislang nur, dito Jens Best, dessen Verklagung ich nicht ablehnend gegenüberstehe. Wissen die vielleicht, dass das Rennen schon gelaufen ist? Gibt es Absprachen, die die anderen noch nicht kennen? Man weiss es nicht. Spannung!
Derjenige, der am lautesten und schnellsten geschrien und die ersten Bilder verpixelter Häuser gebracht hat – ist mspro oder Michael Seemann oder auch: Der Copyrightverletzer, der gottseidank bei der FAZ rausgeflogen ist. Lohn der Mühen und Sager wie wie diesem hier:
Wenn man bedenkt, dass es meist nur ein einziger Mieter pro Haus ist, der diese Verschandelungen zu verantworten hat, tun einem die anderen sehr leid. Die Verantwortlichen sollten sich schämen. Elende Egoisten!
http://mspr0.de/?p=1767
zusammen mit einem Bild der Kaschemme, in der er hausen muss: Ein paar vermutlich ähnlich wirre Absonderungen im Deutschlandfunk. Gratulation! Aber das ist nicht der Hauptpreis der Abendnachrichten. Noch krasser ist Klaus Wedekind bei n-tv, der gleich mal die Antiamerikanismuskarte und anderes hervorzieht – blöderweise wird den aber bei den Öffis keiner wollen:
Aber auch wenn die Kastanienalle inzwischen der Ballermann von Prenzlauer Berg ist, wohnen dort noch immer einige Alt-Linke, für die technischer Fortschritt Teufelswerk ist – vor allem, wenn er aus den Vereinigten Staaten kommt. Doch sie haben nur scheinbar über den US-Daten-Satan Google gesiegt. Denn die Verpixelung der Häuser, in denen sie vielleicht nur im zweiten Hinterhof wohnen, ist lächerlich. Denn in Google Maps oder Street View sind Dutzende Fotos zu sehen, die Nutzer hochgeladen haben. Unter ihnen auch die Häuser der rückständigen “Freiheitskämpfer”.
http://www.n-tv.de/technik/Blinder-Street-View-Hass-article1961166.html
Bilder Streetview-Hass, darunter geht gar nichts. Sehr unentspannte Leute, aber unentspannt kommt man auch nicht in die Glotze. Mit Hass – allerdings auf Google, weil sie kneifen – probiert es auch ein gewisser Anatol Stefanowitsch bei den Sciblogs:
Der globale Kapitalismus hat supranationale Konzerne mit Jahresumsätzen geschaffen, die die Bruttosozialprodukte von Kleinstaaten in den Schatten stellen. Google gehört dazu. Wenn diese Entwicklung überhaupt einen Vorteil hat, dann doch den, dass diese Konzerne ohne Angst vor nationalstaatlicher Engstirnigkeit operieren können.
http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/sprachlog/kultur/2010-11-18/was-hast-du-getan-google?utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter
Man mag es kaum glauben, was bei solchen Wissenschaftsblogs alles so rumläuft. Aber das da oben ist nicht einfach ausgekotzter Wahnsinn, es hat was von überlegter Ãœberzeugung, es ist nicht nur Ärger über fehlende Bilder, sondern gleich die Weltherrschaft, die Google übernehmen soll (erinnert sich jemand an Pinky & the Brain?). Der Mann ist bislang mein Favorit, weil es sicher die Aussage ist, die weit, weit über den Kleinschmarrn einer “digitalen Öffentlichkeit” hinausgeht.
Für andere wird es jetzt schwer, aber vielleicht fordert ja jemand die Zwangsinternierung für Verpixler und die Enteignung ihrer Häuser, in die dann die Neue Streetview Deutschland Abbild Peschaffungsorga (nur echt mit dem typischen mspro-Rechtschreibfehler) einziehen kann. Das ist dann vermutlich so irre, dass man sogar in die RTL-II-News kommt!
Und da passen sie auch prima hin. Aber noch ist das Rennen nicht gelaufen!
Neues Streetview Deutschland Abbild Peschaffungsorga Internet! Zeig, was Du noch alles drauf hast!
Sorry, the comment form is closed at this time.
Im Deutschlandfunkbeitrag war der Hauptteil über die Miteigentümerin eines Berliner Hauses deutlich interessanter mit ihrer Aufregung über die Verpixelung und ihrem Eifer, herauszufinden wer das beantragt hat: http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2010/11/18/dlf_20101118_1423_db69c775.mp3
Naja, ich habe gestern mit einem Mieter telefoniert und ihm das gesagt, dass ich habe verpixeln lassen – der hat erst gar nicht verstanden, was ich meine. Irre findet man zu jedem Thema, es gibt Leute, die verlangen, dass an einem Rennrad nur die Reifen eines gewissen Herstellers verbaut werden – aber die Hysterie ist doch lächerlich. Wenn ich bei 50hz lese, dass er glaubt, Betroffene könnten da rechtlich gegen Verpixler vorgehen, tut es mir wirklich leis, aber ein wenig Ahnung von deutschen Gesetzen sollte man schon haben, bevor man die Blogsoftware startet.
Seh grad das Problem nicht, freu mich aber, dass hier mal wieder ein neuer Beitrag erscheint. Ansonsten ist das alles harmlos gegenüber den S21-, den Atom- und den Integrationsirren…
Mich ärgert eigentlich nur, dass sich die Politik wochenlang mit diesem absurden Thema beschäftigt hat. Als stünde auf der offiziellen Liste mit dem Titel “Probleme 2010 – 100 Prozent Power und ab dafür” ganz oben ein Online-Fotodienst.
Die Eigentümerin des Miteigentumsanteils ist die beste. Hat Blockwartqualität: Wer wars?
Das Gute an den Verpixelungen ist, dass man jetzt zeitig vorab entscheiden kann, ob man bei oder neben Querulanten und Hysterikern wohnen möchte.
@5
Wenn die so einfach zu erkennen wären, wie ihr Kommentar.
tjaja, google hat die leute mit seinen “kostenlosen” zückerchen um den finger gewickelt. die menschen machen sich freiwillig zu fürsprechern und handlangern. sie identifizieren sich so stark mit den produkten und diensten, dass sie sie quasi komplett für sich in anspruch nehmen – als ob es gemeingüter sind. sie sind demzufolge dann auch sauer, wenn da etwas unvollständig ist, wenn man “ihrem” dienst etwas vorenthalten oder weggenommen hat. und werden dann im sinne des unternehmens aktiv, um die letzten spielverderber, die sich nicht vereinnahmen lassen, auch noch zu denunzieren.
so sehr haben google, facebook, apple uns schon indoktriniert – die freundlichen börsennotierten monopolisten von nebenan. kein mensch merkt, dass die gerade dabei sind, den freiraum internet zu okkupieren und restlos in für sie kommerziell verwertbare strukturen aufzuteilen.
heißer trend für 2011: gegenstrategien entwickeln, um sich aus den klauen der internet-giganten zu lösen und seine individuelle bewegungsfreiheit im netz wiederzuerlangen.
Diese Verpixelungsfreunde mit ihrer Paranoia möchte ich jedenfalls auch nicht als Nachbarn haben. Ich habe da lieber freiheitlich denkende Mitbürger, die die Grundrechte (und damit auch die Panoramafreiheit) schätzen.
Verpixelung – eine deutsche Krankheit
[…] Vrdmmt!!!111 Was viele seit langer Zeit probieren, hat Google mit Streetview jetzt geschafft: Deutschland spaltet sich in Gute und Böse. Die Guten sind die Noverpixler, die Bösen sind die Verpixler. Irgendwann wird man dann auch hören “Du elender Verpixler, Du!!!111″. Die anderen werden dann erwiedern:”Du offenes A-Loch, Du!!!111″. Oder irgendwas anderes. […]
Unglaublich viel Blödsinn, Hysterie und Paranoia, der sich hier so angesammelt hat. Ich empfehle, in 2…3 Jahren die Konversation nochmal lesen und sich köstlich zu amüsieren.
Google Streetview Fans sind latente Spanner und Voyeure.
Wenn die Datenexhibitionisten ihr Leben im Netz verbreiten wollen, bitte, aber das wollen die ja nicht. Die wollen gaffen und spannen, weiter nichts!
naja, spannen wird mit streetview dann doch recht schwierig.
Zumindest an dem Zitat oben kann ich nicht erkennen, dass Anatol Stefanowitsch Google nachrennt; ich les’ das eher wie eine Einleitung zu ‘nem Google-kritischen Artikel. Ich werd mal den ganzen Artikel bei den Wissenschaftlern nachlesen.
A propos Anatol Stefanowitsch.
Der ist tatsächlich auch so einer. Hier ein deutlicheres Zitat von ihm:
“Wer seine Wohnung (und damit dann das gesamte Mietshaus) verpixeln lässt, ist und bleibt für mich ein digitaler Bilderstürmer, der seine Phantastereien über die Reichweite der eigenen Privatsphäre über das Recht der Allgemeinheit auf Teilhabe am gemeinsamen kulturellen Erbe stellt.”
Ehrlich gesagt ich kann die ganze Streetview Aufregung nicht verstehen. Weder die eine noch die andere Seite der Verpixel Debatte.
Ich halte das Opt-Out Verfahren aber für eine akzeptablen Kompromissen für die Fälle wo es wirklich jemanden beunruhigt das seine Fassade weltweit zu begutachten ist. Teilweise auf dem Stand von vor zwei Jahren.
Was mich aber erschüttert sind dann doch die sehr herrabwürdigenden Statements der Anti-Verpixelungs-Bewegung wenn man das mal vorsichtig so nennen kann. Wobei ich ja hoffe dass das für eine Bewegung zu wenige sind. Auf der anderen Seite raubt diese irrationale Argumentation den Leuten jeglichen Anspruch ernst genommen zu werden. Hat auch was für sich. Ein Problem erledigt sich selber als Sturm im Wasserglas.
Tja, Jeeves,
der Artikel ist wirklich übel. Da wird de facto ein Loblied auf das “Recht des Stärkeren” gesungen.
Ich finde es ständig aufs neue faszinierend, dass viele SV-“Fans” anscheinend nicht in der Lage sind, den Unterschied zwischen Fotos und einer allumfassenden Datenbank von Fotos zu erkennen.
Gegen die Verpixelung von Hausfassaden möchte ich auf das Entschiedenste prostituieren.
@ 16: Viele denken eben nur noch appchenweise.
Narf!
“Wenn ich mir die teils komplett verpixelten Straßen hier so ansehe, bin ich wirklich für aktive #Sterbehilfe.”
Das war vermutlich auch ein Mieter…
[…] Weitere Artikel zum Thema: Sind wir reif für Streetview, wenn wir den Wunsch nach Verhüllung nicht akzeptieren? Wer wird der Streetview-Irre bei der Tagesschau? Share Wenn dir dieser Artikel gefallen hat, kannst du einen Kommentar hinterlassen und/oder den RSS Feed abonnieren, um immer die neusten Artikel in deinem Reader lesen zu können.Heute war es soweit, Google Street-View Day. Nach gefühlt endloser Wartezeit und ungewöhnlich heftigen Diskussionen im Vorfeld, hat Google Heute seinen Dienst Street View mit zunächst 20 deutschen mehr oder weniger großen Städten in Google Maps integriert. Man kann davon ausgehen, dass in zahlreichen Büros dieser neuen Street-View Städte heute etwas mehr als sonst gesurft wurde, denn viele Einwohner erkundeten ihre Hoods erstmals digital aus der Straßenansicht, immer auf der Suche nach bekannten verpixelten Gesichtern, sich selber oder Street-View Kuriositäten. Ãœberraschend für mich ist, dass in meiner Heimatstadt Frankfurt doch erstaunlich häufig verpixelte, oder besser gesagt stark vernebelte Häuseransichten zu sehen sind. Ob das Haus in dem ich selber wohne verpixelt dargestellt wird, also ob ein Mieter des Hauses Widerspruch eingereicht hat, kann ich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht sagen, denn der ganze Teil der Straße, in dem unter anderem dieses Haus steht, fehlt in Google Street-Vi […]
[…] Blogs! Buch Blog » Wer wird der Streetview-Irre bei der Tagesschau? […]
Ich hab keine 100%ige Meinung zu dem Thema, aber leider hat sich fùr mich Anatol St. echt selbst delegitimiert.
Zufà lligerweise wurde von ihm ein Link hierhin als “Spam” gelòscht… Unschòn.
Traurig, weil er bei andren Themen grad gegen Dogmatiker und fùr Freiheiten kà mpft.
Ich sehe das Verpixeln völlig unaufgeregt, in den näcsten Monaten finden sich die meisten dieser Häuser auf Panoramio. Ich habe dort schon mal angefangen, einiges zu entpixeln.
#10 Ist der beste Kommentar zu dieser Diskussion.
ach naja, Protest gegen Google finde ich gut, aber es fehlt doch einiges an Differenzierung bei dem ganzen Geschrei hier.
Wenn einzelne Fotografen in der Öffentlichkeit Häuser fotografieren und die von mir aus auch online stellen – ist völlig okay, weder menschlich noch rechtlich kann ich da etwas Verwerflisches entdecken. Es sind Häuser.
Die Gegner von Streetview vergessen, dass sie sich durch diese Absprache von Google mit der Aigner, quasi vorschreiben lassen, wie man sich öffentlich in Zukunft mit einer Kamera zu verhalten habe.
Soll ich also demnächst im Urlaub an jedem Haus klingeln, wenn ich fotografiere? Was hat das denn mit Persönlichkeitsrecht zu tun?
[…] StreetView: Wer wird StreetView Irrer?…Blogbar […]
“Soll ich also demnächst im Urlaub an jedem Haus klingeln, wenn ich fotografiere? Was hat das denn mit Persönlichkeitsrecht zu tun?”
Das Fotografieren? Gar nichts.
Das Aufnehmen in eine umfassende Datenbank, die das Haus einer Adresse und damit oft sogar einer Person zuordnet, und diese Informationen frei verfügbar machen, um damit Werbeeinnahmen zu erzielen: sehr viel.
[…] hier den Beitrag weiterlesen: Blogs! Buch Blog » Wer wird der Streetview-Irre bei der Tagesschau? Tags:noverpixler, mieter, seit-langer, legen, dem-unter, sind-die, hauses, wird-man, nicht-sagen, denn-der Verwandte Artikel […]
Und das icst auch der Punkt, wo ich “Aktivisten” wie stimmviech freundlichstens als “nützliche Idioten” umschreiben würde. Es geht nicht um Bilder und Öffentlichkeit, sondern um die Datenbank eines Konzerns. Und wer das nicht sieht – mei, dem ist nicht zu helfen ausser durch eine Verutteilung.
Und nun ist es so: Wenn man mit der Maus über ein verpixeltes Haus fährt, wird angezeigt, ob es dazu ein Panoramio-Bild gibt.
Google bindet also Millionen kostenlos von Usern erstellte Bilder in Streetview ein.
Datenschutz? Fehlanzeige. Autokennzeichen, Personen etc. Völlig unverpixelt.
Jeder missgünstige Nachbar kann die Verpixelung eines Hauses zunichte machen, und Google hat schon erklärt, dass sie keine Bilder von Usern “zensieren” wollen.
Die Teilhabe am gemeinsamen kulturellen Erbe darf bei Außenansichten nicht haltmachen!
“Google Home View” kämpft noch nachhaltiger für die digitalen Bürgerrechte!
http://www.youtube.com/watch?v=OMFBuHsKXb0
(Für diejenigen, die es noch nicht kennen.)
[…] Die einen sehen in der Unkenntlichmachung von Häusern eine Verschandelung, ja gar Vandalismus – die anderen möchten Streetview sabotieren und scheinen sich zu freuen, wenn die “Reichshauptstadt” wieder wie 1945 aussehe. Meine persönliche Meinung ist ja: Streetview ist eine tolle Sache – aber wir sollten den Wunsch der Menschen respektieren, die nicht möchten, dass ihr Haus dort angezeigt wird. […]
@donalphons: Auf welcher Rechtsgrundlage sollte denn eine Verurteilung erfolgen?
Heute sind es “nur” Häuserfassaden.
In eigigen Jahren werden Milliarden Fotos mit präzisen Geo-Infos im Netz sein. Dann wird es auch präzise Gesichtserkennungssoftware geben.
Google wird all diesen schönen, kostenlos zugelieferten user generated content zusammenführen, und jeder, der einen Namen eingibt, wird eine Liste aller Fotos und Orte, an denen er je fotografiert wurde, mit präziser Zeitangabe bekommen.
Bis dahin haben dann Google und Facebook fusioniert.
Viel Spaß
Die Masse forciert die privatisierte Vorratsdatenspeicherung. Im Namen der Kultur wurde schon viel Unfug getrieben, insofern paßt es auch, wenn Legionen von Banausen sich nun ob ihres verpixelten “kulturellen Erbes” echauffieren. Erzähle diesen Heuchlern mal etwas von Geschichte, Archäologie etc. pp., dann wird schnell abgewunken und von Rentabilität gefaselt.
Witzig, was Google-SV so alles zeigt: nackte Personen in ihrem Garten, Kfz-Kennzeichen von Bordellbesuchern …
[…] Der Grund für diesen Ärger ist einfach erklärt. Jeder Bewohner eines Hauses konnte bei Google das Street-Views-Verpixeln einfordern. In großen Mehrfamilienhäusern (wie in Berlin) mit vielen Dutzend Bewohnern ist es also nicht verwunderlich, dass man das eigene Haus verpixelt vorfindet, obwohl man selbst dafür gar nichts getan hat. Das führt dann in einigen Fällen zu hektischer Betriebsamkeit, denn der “Bösewicht”, der das Verpixeln veranlasst hat, wird gesucht und an den Pranger gestellt. Wer sich hier einen Eindruck im O-Ton verschaffen will, der wird beim drradio fündig, bei dem auch die Piraten-Partei eine interessante Rolle spielt. […]
sobald google mich an den einnahmen beteiligt nehme ich die verpixelung gern zurück. wer die allmende privatisiert, braucht mit meiner teilhabe nicht zu rechnen
@Klaus-Martin
du hast recht. Sch*** auf die Marktwirtschaft und diesen pösen Kapitalismus.
Ausgerechnet bei Streetview mit der Allmende zu argumentieren, zeigt, dass es dir nicht darum geht.
Aber trotzdem gut, dass du dieses Wort schon mal kennst. An der Bedeutung und seiner Umsetzung arbeiten wir dann demnächst.
Für die digitale Allemende gibt’s übirgens schon eine Alternative (leider noch ohne Fotos) http://www.openstreetmap.org – da kann man auch mithelfen….
@Klaus-Martin: Gibt es irgendeinen fundierten Hinweise darauf, dass google an Streetview Geld verdient, indem sie das Foto von deinem Haus in Netz stellen?
Und gehst du auch zu allen Verlagen und forderst sie auf, dir Geld dafür zu bezahlen, dass Sie in einem Reiseführer deiner Stadt die Straße fotografieren, in der du wohnst?
Inzwisdchen werden verpixelte Häuser ja mit Eiern beworfen:
http://www.ruhrbarone.de/farbeier-gegen-google-verweigerer/
Wobei ich mich frage, wofür man verpixelte Häuser bewirft – das sieht doch gar keiner ;o)
Aber es ist bezeichnend.
Demnächst werden nun von selbsternannten “Daten-Befreiern” auch die telefonnummern der leute online gestellt, die sich dem telefonbuch verweigern…
Evtl. erkläre ich der Frau wie sie rausbekommen kann wer es war, falls ich die mal online treffe/finde. Oder sie liest
Man muss die Verpixeler nur da angreifen wo man darauf hoffen kann dass sie reagieren. Sich verraten.
Also nicht persönlich jeden fragen, sondern eine vermeintliche außenstehende Gruppe oder “Firma” erfinden und einen Infozettel über die Entpixelung durch diese Gruppe… in die Briefkästen einwerfen. Noch eine Email oder gleich eine Telefonnummer (kostenloser Online AB/Fax mit Ortsnetznummer aus Bayern beim “Call-Manager”) drauf, und sehen was kommt.
Ich identifiziere mich nicht mit SV, sondern mit dem speziellen Recht der Panoramafreiheit.
Nicht dass mir jetzt noch jemand vorwerfen würde ich würde jedes Strafgesetz oder pauschal das Grundgesetz befürworten.
Da wo ich es für richtig halte verstoße ich natürlich auch vorsätzlich gegen Gesetze.
Z.B. unter dem Token 17499 bei short-link .de .
Ich muss auch kein “Fanboy” sein, um es gut zu finden, wenn in 8 Jahren wirklich Google Roboterautos, sobald sie eine Zulassung bekommen, Taxifahrer und LKW-Fahrer arbeitslos machen werden.
Das wird eine Erfindung bedeutender als die der Glühbirne.
Demnächst werden dann keine “Tags” mehr gesprüht, sondern “hier wohnt ein Verpixeler” ;D .
Nicht dass ich das befürworte, aber die “Sachbeschädigung” der Verpixelung…..
Man stelle sich den Schock des Verpixelers vor, wenn der Sprayer dessen Name kennt und mit drauf sprüht.
Jetzt fehlt nur noch ein Symbol für die “Befreiungsfront verschollener Häuser” und ihre Lokalmilizen.
Z.B. Roter Hintergrund und links oben der Panoramiostern und darunter Kamera und PC.