Die Angst von StudiVZ III: Das verlorene Drittel
Das Studentenportal StudiVZ war mal cool. Und laut den Nutzerzahlen liegt es ganz, ganz weit vorne. Klassische Medien starren fassungslos auf den Erfolg, und fragen sich, was sie gerade verpassen, wo ihre früheren Leser hinverschwinden, und was wohl aus ihrer Zukunft wird, wenn Abermillionen nur noch stundenlang bei StudiVZ abhängen.
Nun, ich denke, die Zeiten, als man sich Sorgen machen musste, sind vorbei. Spätestens seit den neuen, sehr kritisch aufgenommenen und nur teilweise umgesetzten AGB rumort es im sozialen Netzwerk, mit der Folge, dass Nutzer und Firma gar nicht mehr so sozial agieren. Gerade mit der häufigen Verschleierung der realen Namen haben offensichtlich viele inzwischen ein gesundes Misstrauen zum Ausdruck gebracht – fragt sich nur, wie weit das inzwischen geht.
Dazu habe ich letzte Woche eine kleine Untersuchung angestellt. Ausgehend von 25 wirklich studierenden Personen in Deutschland mit offensichtlich echtem Klarnamen und halbwegs grosser Freundesliste – also keine der vielen Fakes – habe ich mir die Freunde angeschaut und gezählt, wie viele inzwischen ihre Namen entstellen oder mit falschen Namen wie “Noa Dvertising” unterwegs sind. Die Personen kommen von 12 unterschiedlichen Universitäten und Fachrichtungen. Und mit insgesamt 909 Personen kann man schon eine gewisse Stichhaltigkeit meiner Erhebung voraussetzen.
Meine Probanden hatten zwischen 14 und 69 Freunde. Die Person mit den meisten Freunden hatte dann auch die wenigsten verstümmelten Namen in der Freundesliste: Gerade mal 17, was etwas weniger als ein Viertel ist. Die nächstsozialste Person mit 63 Freunden hatte dann aber 30 Bekannte, die ihren Namen nicht preisgeben wollten. 5 von 14, 6 von 14, 7 von 16, 9 von 20, 7 von 21, 7 von 22, 12 von 28, 7 von 39, 13 von 36, 17 von 45, 16 von 46, 13 von 51 – am Ende sind von 909 Personen 318 durch unzutreffende Namen geschützt. Ein gutes Drittel der höchstwahrscheinlich studentischen Nutzer wollen dem System ihren Namen nicht mehr mitteilen. Es gibt offensichtlich gewisse Schwankungen; das Verhältnis der Geschlechter der unkenntlich gemachten Personen würde ich mit 60/40 für weibliche Mitglieder einschätzen. Der Schnitt wurde nach meiner Beobachtung massiv durch Juristen runtergezogen, die bei dieser Untersuchungsgruppe die geringsten Probleme hatten, sich mit Klarnamen reinzustellen.
Eine Gegenprobe habe ich allerdings mit Studenten der Uni St. Gallen gemacht – wo der Gründer von StudiVZ Ehssan Dariani studiert hat. Dort sieht es fundamental anders aus, gerade mal ca. 10% der Profile tragen verfälschte Namen. Es kann sein, dass in der Schweiz die Problematik der neuen AGB kaum diskutiert wurde. Womit wir hier alle denkbaren schmeichelhaften Entschuldigungen für Baumbewoh Eidgenossen genannt hätten.
Was bedeutet das? Ein Sozialsystem, dem ein Drittel der Nutzer nicht über den Weg traut, ist sicher nicht mehr cool. Dazu kommt noch das Abschliessen des Profile für unbeteiligte Dritte, das ebenfalls von einem signifikanten Teil der Nutzer betrieben wird. Das zeigt zweierlei: Viele, sehr viele, jedenfalls mehr als ich zu hoffen gewagt hätte, nehmen den Schutz ihrer Daten ernst. Und StudiVZ wird ein massives Problem beim Vermarkten der Daten haben. Denn wenn jeder Dritte deutlich zeigt, dass er dem System nicht über den Weg traut, kann man auch deren Datensätze weitgehend aussortieren. Und damit hat man auch wieder die Streuverluste, die StudiVZ mit Targeting und dem Ausschnüffeln seiner Nutzer durch Clickstream-Analysen vermeiden wollte.
Tja. Ich kann nicht behaupten, dass ich traurig bin.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Ich bin mit meinem richtigen Namen dort. Ich weiß auch nicht, weshalb ich ihn verfremden sollte. Was hat dann so ein “reales” soziales Netz noch für einen Sinn? Da kann ich auch weiterhin unbekannt in einem der zig Foren unterwegs sein.
Das man nicht alles über sich preisgeben sollte ist ja wohl klar. Somit ist mein Profil eher rudimentär bestückt und sagt somit nicht wirklich bzw. wenig (nicht charakterisierend) etwas über mich aus. Das ist denke ich mal der Hauptpunkt, den man ändern sollte.
Aber so funktioniert doch auch Internet! Es gibt halt nichts umsonst. Darüber sollte man sich klar sein. Wer sich dann doch blossstellt ist selber schuld. Man sollte schon mit guten Menschenverstand an solch DInge rangehen!
Diese kleine Untersuchung kann ich nur bestätigen und unterstützen. Ich wäre auch nicht überrascht, demnächst über diese Problematik bei Uni-Spiegel zwei oder drei Artikel und eine übervolle Diskussion zu finden.
Selbst meine doch recht freizügige Wenigkeit hat ihr Profil doch arg zusammengestutzt seit der neuen AGB. Pinnwand wurde auch leer gemacht, genauso wie 90% der Gruppen rausgeworfen.
Warum man allerdings mit gefälschtem Namen da herumturnen sollte, ist mir nicht klar. Denn StudiVZ ist nunmal zuallererst mal DIE Möglichkeit, Kontakt mit alten und neuen Bekannten aufzunehmen. Zu was anderem ist das Portal aufgrund programmiertechnischer Einschränkungen (Forentechnik wie aus dem letzten Jahrhundert) ja auch nicht zu gebrauchen.
Untergehen wird das VZ aber so schnell nicht mehr. Facebook ist ja fein und toll, aber die Zeiten, in denen man ob der Neuigkeit der Web2.0-Möglichkeiten in großen Mengen stundenlang gemeinsam Datenmüll in irgendwelchen Applications produzierte, sind doch lange vorbei. Facebook ist viel zu überladen und dadurch nichts weiter als
Zeitverschwendung – für die Einen, und
Zeitvertreib – für die Websüchtigen.
Und somit wird das StudiVZ schon wieder sinnlos, wenn man seine Bekannten nicht über deren Realnames finden kann sondern umständlich die Freundeliste der eigenen Freunde abklappern muss in der Hoffnung jemanden davon zu erkennen…
Sieht auch nicht so aus, als wenn das besser werden würde:
heise.de/newsticker/meldung/103458
StidiVZ hat eine schlechte Presse derzeit.
Ach Quatsch, natürlich ist die Namensverfälschung sinnvoll, wenn man das Netzwerk hauptsächlich nutzt, um Informationen über andere Studenten zu finden. Diese Neugier ist ja, solange sie sich in gewissen Grenzen hält, auch nachvollziehbar und natürlich. Um die große Selbstinszenierung geht es vielen Nutzern dort vermutlich ohnehin nicht.
Man zieht also bei StudiVZ Vorteile aus der Selbstdarstellung anderer, ohne die Nachteile für sich selbst in Kauf zu nehmen, die einem durch die neue Business-Praxis dieses Portals entstehen würden. Auf die Dauer bekommt StudiVZ dadurch natürlich ein größeres Problem. Denn wenn die Mehrheit der Studenten das eigene Profil verfälscht, ist die gesamte Datenbank irgendwann für niemanden mehr attraktiv – weder für die Werbetreibenden noch für die Nutzer.
Immerhin wird man im StudiVZ nicht von so prima Personensuchmaschinen wie 123people.com indiziert. Gebt mal einen x-beliebigen Namen ein, z.B. ‘don alphonso’ – erstaunlich, wie viele relevante Fotos da zugeordnet werden.
Was mein Beweggrund war, meinen Namen zu pseudonymisieren: Ich habe in meinem Profil schon seit jeher fast keine Daten hinterlegt. Eben weil ich damals recht frühzeitig von den Problemen erfahren habe. Zu dem Entschluss, mein Profil zu löschen, konnte ich mich auch nicht durchringen. Auch gab es ja diese Informationen, dass das „Löschen“ eh nicht funktioniert. Und dann dachte ich mir immer: Bis auf meinen Namen sind da ja keine Daten drin.
Nun bin ich mittlerweile im Beruf und da kam mir die folgende Überlegung: Was ist eigentlich, wenn ich mich mal um eine Führungsposition bewerbe? Ist dann die Information “Ist bei StudiVZ registriert” nicht vielleicht auch schon zu viel? Und meine Antwort auf die Frage war: Ja. Ich hätte mir nur gewünscht, dass ich eher zu diesem Schluss gekommen wäre.
Ich weiß nicht wie sehr das effektiv ins Gewicht fällt, aber in meiner Freundesliste gibt es obendrein einen gewissen Prozentsatz denen man die unechten Namen nicht ansieht. Da wird dann z.B. einfach der türkisch Vor-/Nachname ins Deutsche übersetzt oder bei zusammengesetzten längeren Nachnamen die eine oder andere Silbe entfernt, ohne dass Aussenstehende in der Lage sind das zu durchschauen.
[…] Neues Jahr, neue MunitionGerade frisch hereingekommen, aber andererseits schon etwas älter: Dass die neuen AGB des StudikommeRZ ein datenschutzrechtlicher Abgrund sind, wussten wir ja schon. Und dass viele Nutzer ihre Namen verschleiern, was nicht gerade für Vertrauen dem Betreiber gegenüber spricht (wo ist sie hin, die dolle Gruschelcommunity, nur echt mit untergründigen Stalkervideos oder Belästigung angetrunkener Frauen auf Discotoiletten?), dem Laden irgendwie die Sinnfrage stellt, habe ich auch schon dargelegt. Blogbars Don hat jetzt an Hand einer Stichprobenerhebung herausgefunden, dass der Anteil der verschleierten im Schnitt ein Drittel ausmacht. Da wollten wohl einige Kommilitonen den Ruf als „geistige Elite“ (Yeah, wieder ein Wort fürs Bullshit-Bingo) stärken. Die Juristen, die zu 90% übrigens nichts zu verstecken haben, haben das StudiVZ jetzt übrigens wegen „überraschenderAGB-Klauseln“ von den Verbraucherschützern abmahnen lassen. Gäbe es jetzt noch den „StudiVZ-Blog“ (achja, war das eine schöne Realkomödie), was gäben die „pöhsen Verpraucherschützer“ für ein gutes Ziel ab. Äh, wir sind die Verbraucher? […]
Habe gerade online gelesen (welt.de):
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat die Betreiber des sozialen Netzwerks abgemahnt, weil er den Umgang mit persönlichen Informationen der Nutzer für rechtswidrig hält.
Da bin ich mal gespannt, wie es weitergeht.
Hehe, einige haben es endlich auch erraten: Der ganze Laden hat es geschafft sich selbst ad absurdum zu führen.
Die verschleierten Kommilitonen werden ihre Namen wohl kaum ändern, damit sie nicht mehr von Freunden gefunden werden, sondern um nicht von Werbetreibenden (oder vielleicht auch Staatsmächten) behelligt zu werden. Dass es soweit gekommen ist, bescheinigt dem StudiVZ, das Vertrauen der eigenen Kunden hervorragend verspielt zu haben. Don hat schon vollkommen Recht: Was ist ein soziales Netz wert, dem keiner vertraut? Gar nichts!
Abschließend habe ich noch eine Frage, die ich selbst nie verstanden habe, ans Auditorium: Was ist das tolle daran, sein bestehendes soziales Netz virtuell noch einmal zu modellieren?
Naja als ich da Mitglied war, fand ich u.a. auch die Stimmung in den Gruppen ganz nett und war da recht aktiv (zeitweillig liefen die auch zumindest ohne nervige Störungen – simple Technik aber sie lief – wie gesagt zeitweise *g*). Von daher sah ich schon immer und sehe es auch noch so, dass im SVZ zwei Dinge komfortabel miteinander verknüpft sind die man eigentlich nicht so offensichtlich miteinander verknüpft haben möchte. Einmal die “Lebenslaufdaten” über die man einfach und schnell jemand totgeglaubten finden kann und andererseits das Spaßnetz mit Gruppen/Foren zu den unsinnigsten Themen, Flirtpinnwänden usw. Beides kann einen gewissen Nutzwert haben, nur wäre ich normalerweise im “Spaßnetz” anonym unterwegs, während ein Namensindex eben nur mit realen Daten Sinn macht. Da SVZ da keine sinnvolle vertrauenswürdige Trennung anbietet wäre für mich die logische Konsequenz zwei Accounts zu betreiben, einen zum gefunden werden der aber nur die Grunddaten beinhaltet von denen ich bereit bin sie herzugeben und einen zum “Spaß haben”. Wie gesagt, vorausgesetzt ich wollte beide Funktionen nutzen. Das SVZ hat mich jedoch deutlich davon überzeugt, dass mir seine Spielwiese zu dreckig ist, mir der Gärtner auf den Sack geht und es nervt wenn mir die Schaukel ständig unterm Allerwertesten wegkracht. Dem Ottonormalnutzer der scheinbar erst seit seiner Mitgliedschaft im SVZ im Netz wirklich kommuniziert und anonyme Pseudeonamen erstmal komisch findet ist ein Zweitaccount anscheinend zuviel bzw. er braucht eine Weile bis er begreift dass beides gleichzeitig bzw. miteinander verknüpfbar eben doch nicht das ist was er will. Wenn die nun versuchen ihren einen Account soweit zurechtzustutzen, dass er anonym wird geht die Indexfunktion natürlich flöten und damit auch das Targeting für die Betreiber. Evtl. reichen die Spaßfunktionen um die Mitgliedszahlen auch mit einer Vielzahl an anonymisierten Nutzern stabil zu halten – für gezielte Werbung dürften sie allerdings schädlich sein – vorallem wenn die gleiche Anzahl an Nutzern auch andere Dinge verfälscht und den Opt-Out Button für personifizierte Werbung findet.
Das musste ja so kommen.
Von Feingefühl konnte man beim VZ ja noch nie sprechen.
@11. Natürlich hat es Vorteile ein bestehendes soziales Netz virtuell zu benutzen. Die Hemmschwelle die tolle Studentin aus Reihe 3 zu gruscheln ist halt wesentlich geringer, als sie wirklich mal anzusprechen, und dann nur Gähnen oder schlimmers zu kassieren.
Es ist auch leichter nach alten Bekannten zu suchen und ihnen eine unverbindliche dreizeilige Nachricht zu schicken, als mühevoll die neue Telefonnummer zu recherchieren, um dann festzustellen, dass man sich gar nichts mehr zu sagen hat.
Ansonsten finde ich, dass das Konzept von Communities keinesfalls tot ist, nur das VZ verkackt halt alles, was man nur verkacken kann.
Liebe Baumgenossen und Baumgenossinnen, jetzt einfach nicht provozieren lassen, wenn unsere Stadtgenossen uns die AGBs erklären. Und noch etwas: Wenn ihr zufällig mal in der Baumschule St. Gallen ein Studium absolviert, heisst das noch lange nicht, dass man danach Stadtgenossen mit Studentennetzwerken verarschen darf.
DER Olli Schulz?
Egal. Ich wollt mal den Verfasser fragen.. woran wurden falsche Namen erkannt? Also, wurden die Nutzer befragt, oder wurden einfach nur *offensichtliche* falschnamen berücksichtigt? Es dürften ja sicherlich auch viele Nutzer ihren Namen geändert haben, aber so dass die gewolle Selbstzensur nicht erkennbar ist, sondern halt durch einen anderen, echt klingenden Namen ersetzt (kA, Hans Runge oder (was irgendein beispiel ist, ohne mir bekanntes vorbild im StudiVZ, sondern der nächstbeste Name der mir in den Sinn kam (bekannter ist Hans R. als Sahnie, ehemaliger Ärzte-Bassist))).
Ich habe nur die wirklich eindeutigen Namen gezählt. Also Thomas P., Anschie H. daslieschen m||||||, so Zeug. Die Dunkelziffer kann und wird nochmal etwas höher liegen, aber für die Vermarktung dürfte das Offensichtliche das Problem sein.
Was ich bei der Diskussion nicht verstehe — warum gehen alle davon aus, dass SVZ die Klarnamen nicht mehr hat? Ich meine, was (ausser Gesetzen, Gewissensbissen und aehnlichen Nebensaechlichkeiten) sollte die Obergruschler daran hindern, den alten Namen (aus der guten alten Alt-AGB-Zeit) bei einer Aenderung des Profils in den internen Datenbanken zu belassen, und halt nur den geaenderten Namen anzuzeigen? Insbesondere, wo eine solche Verknuepfung Klarname-Deckname die erzeugten Sozialnetzwerkdaten (die zudem ab dann in vermeintlicher Pseudonymitaet entstehen) den Weiterverkaufswert auch noch erheblich steigern duerften …
@Anderer Gregor:
Dazu müssten sie vorausplanend programmieren – das traue ich ihnen nicht zu. Und alle Änderungen mitzuspeichern, dürfte ihnen nur unnötig zusätzliche Umstände machen – von denen hatten sie bisher schon genug auch ohne solche “Features” die erstmal nix einbringen. In dem Fall bräuchten sie auch keinen solchen Zores machen, wenn man seinen Namen ändern mag (Anzahl der Änderungen eingeschränkt). Wenn sie die Namen nicht rausgeben, wie ja nach den neuen AGB verprochen – (und afaik auch nach den ganz alten), sehe ich in den Klarnamen auch keine direkte “Gefahr” für die Nutzer (so nicht über das Webinterface abrufbar). Der Punkt ist ja, dass man nicht für beliebige Dritte “erkennbar” ist – egal ob Werbetreibende oder Personaler. Ok, den Gründern gegenüber würde ich als Mädel auch nicht per Klarnamen bekannt sein wollen – aber von sowas abgesehen, haben sie imho nix davon (so sie sich an ihre AGB halten).
@Olli (13): Ich sprach vom bestehenden sozialen Netz und dazu gehört die Studentin aus der dritten Reihe erst nachdem ich sie angesprochen habe.
Deine Worte über die alten Bekannten, denen man im Grunde trotzdem nichts zu sagen hat, bestätigen teilweise meine (Vor-) Urteile über diese oberflächliche Unverbindlichkeit. Ne, da bin ich doch lieber mit meinen echten Freunden™ zusammen.
@17 In bezug auf den Wiederverkaufwert:
immer langsam mit der Paranoia :)
Ich glaube nicht dass diese Netzwerke die Nutzerdaten verkaufen und damit Geld verdienen, denn:
das wiederspricht den AGBs und ist damit illegal und damit wären diese Daten auch nicht mehr soooo wertvoll (sozusagen Hehlerware)
Und 10 Mio E-Mail-Adressen bringen grad mal knapp 500 € (habe ich letztens in der ct gelesen) – ich weiß, Nutzerprofile sind bestimmt mehr wert, aber trotzdem…
Ich vermute die Refinanzierung läuft eben über Kooperationen un zielgerichtete Werbung in der eigenen Plattform – dabei ist der echte Name aber vollkommen egal.
StudiVZ hat die Änderung der Namen nur desswegen nicht gerne, da sich die Nutzer dann nicht mehr finden und das Netzwerk seinen Sinn verliert – logischerweise :)
@Robert:
Psychologisch betrachtet mag der Sinn das bestehende Netzwerk abzubilden darin liegen bei der Studentin aus der dritten Reihe weniger freakig und mehr sozialisiert anzukommen – mit Freunden kann man Eindruck schinden oder zumindest “normal” wirken.
Für andere ist das ein dezentrales Bilderalbum, und gemeinsames Tagebuch, man sieht was der andere so treibt und mit wem auch wenn er gerade in der Ferne studiert (ganz ohne dass man mit ihm telefonieren muss, manchen Menschen liegt so direkte Kommunikation ja nicht).
Auf der anderen Seite ist das Netzwerk so persönlich wie du es nutzt – manche stellen ihren direkten Nachrichtenverkehr nach dort um (anstatt email PN im SVZ) weil man dann so nettes Briefchen sieht und eine geheimnisvolle Mail “Neue Nachricht” bekommt usw. (im Ernst!).
Und ab davon kann es halt nochmal Initialfunke zu einem tiefergehenderen sozialen Austausch mit alten Freunden sein – und wenn nur durch eine “Hey demnächst ist Klassentreffen komm doch hin – schon ewig kein Dummgespräch mit vollem Kopf mehr gehabt” Nachricht.
ich habe von beginn an ein komplett gefaktes profil angelegt und bin insofern nicht von den neuen agbs betroffen (soweit ich sie überflogen habe).
allerdings finde ich deine erhebung nicht sehr überzeugend, habe aber das gefühl, dass du trotzdem recht haben könntest. ein drittel sind nicht wenige und passt irgendwie zum gefühlten verhältnis in der gesellschaft: 2 drittel machen sich politisch und sozial keine fundierten gedanken. das letzte drittel vielleicht schon.
Interessante Untersuchung und das 1/3 scheint aus eigener Erfahrung nachvollziehbar. Spannend wäre auch mal zu erfahren wieviele Leute die 3 Kreuzchen gegen die personalisierte Werbung etc. entfernt haben. Wobei ..ob das wirklich was bringt und den Werbewert der Profile deutlich nach unten zieht?
Verstehe ich trotzdem nicht ganz: Ich kann auch im Hörsaal mit Freunden Eindruck schinden – abgesehen davon, dass ich in der vierten Reihe ihr erklären kann, was sie nicht verstanden hat oder ihr nach der Vorlesung die Hörsaaltür aufhalten kann. Ist doch viel interessanter jemanden anzugraben, den man nicht kennt, aber kennenlernen möchte.
Das mit den alten Freunden kann gut sein – ich treffe die mittlerweile sehr häufig beim Einkaufen ;-)
man kann sich übrigens auch durchaus gedanken machen und trotzdem — oder gerade deshalb — einen echten namen angeben.
Als oppositionell politischer Mensch würde ich mir eher Gedanken machen, wer da im StudiVZ so alles herumkreucht.
also ich habe in meinem freundeskreis die beobachtung gemacht, dass besonders alumni, die bereits in einem festen arbeitsverhältnis stehen, ihren namen unverändert lassen. insofern trifft die gleichung voller name = denkfaul meiner meinung nach nicht zu.
Das Argument “dann findet man aber niemanden mehr” kann ich irgendwie nicht nachvollziehen. Julia Müllers gibts dort sicher hunderte und auch wenn man noch die Uni oder sowas weiß, kann es oft genug sein, dass man die Person nicht findet.
Die meisten finden doch ihre (echten) Freunde dadurch, dass sie die Freundeslisten durchgehen und dann auch Juleea Äm. darunter erkennen. Oder auch einfach fragen soll ja helfen…
Daran erkennt man zum Glück, dass Menschen Computern in manchen Dingen doch noch voraus sind. Ist nur die Frage, wie lange noch.
Was hat erfolgreiches Targeting mit nem Realnamen zu tun?
…und woher kommt diese generelle Scheu, sich personalisierter Werbung auszusetzen?
Ist doch toll, wenn einem als Mann nicht ständig pinke Werbebanner vom neusten Lippenstift bei Douglas gezeigt werden oder als Hamburger Student ein Ticketangebot in der Allianz Arena gemacht wird.
Das haste toill bei StudiVZ auswendig gelernt, bravo. leider ist es nun mal so, dass Targeting, Profilanalyse und Clickstreamanalyse zusammengenommen erhebliche Eingriffe in die Privatsphäre bedeuten. Das Targeting, von dem bei StudiVZ die Rede ist, basiert meines Erachtens zum geringsten Teil auf Geschlecht und Wohnort, sondern eher auf Informationen zu Interessen, Vermögen, Kaufkraft etc.. Jemand, der sein Profil gezielt verfälscht, wird in dem Kontext eher zum unsicheren Kantonisten, und macht jetzt nicht den allertollsten Eindruck auf die werbetreibende Industrie. Geworben wird vermutlich trotzdem, dann eben mit Streuverlusten, und gleichzeitig weniger guten Tausenderkontaktpreisen bei StudiVZ.
@28 Sistersowieso
Das Argument “dann findet man aber niemanden mehr” kann ich irgendwie nicht nachvollziehen. Julia Müllers gibts dort sicher hunderte und auch wenn man noch die Uni oder sowas weiß, kann es oft genug sein, dass man die Person nicht findet.
Die meisten finden doch ihre (echten) Freunde dadurch, dass sie die Freundeslisten durchgehen und dann auch Juleea Äm. darunter erkennen. Oder auch einfach fragen soll ja helfen…
—>>> ich kann dahingegen nicht nachvollziehen, warum so viele das VZ in seiner Idee als solches ablehnen. Mag ja sein dass das nicht jedermans Sache ist. Aber dann immer diese ewigen Diskussionen ala “Versteh nicht was das bringen soll. – Ich mag es aber warum du nicht? – blabla”
Kindergarten-Niveau der intoleranten Art, find ich. Was da wieder für Ebenen vermischt werden.
Aber echt ey … ich komm glei mit dem Hitlervergleich wieder, wenn sich das nicht bessert.
test … kann gern gelöscht werden
Ich empfehle dir mal ein Blick in “Programming Collective Intelligence” von Toby Segaran (O’Reilly-Verlag) zu werfen. Es beschreibt verständlich die grundlegenden Algorithmen zur Datenanalyse für verschiedene Zwecke einschließlich Targeting.
Für die meisten Verfahren ist das eigene Profil an sich nur ein eher kleiner Baustein. Viel relevanter und aussagekräftiger ist das Zusammenspiel mit anderen Profilen.
Selbst wenn man nicht unter Klarnamen agiert und keinen Gruppen agiert, sind schlüssige Annahmen über dich möglich – allein über deine verlinkten Freunde. Man nimmt einfach deren Gruppen und ermittelt, welche Gruppen häufiger gemeinsam auftauchen. Geht man davon aus, dass Freunde eben Freunde sind und Interessen teilen, dann hast du schon ein “virtuelles” Profil, welches ein Werbetreibender nutzen kann. Der technische Aufwand und die Realisierung dieses virtuellen Profils ist eher trivial. Und wird von Werbern bevorzugt, weil sie in einer Form vorliegen, die eindeutige Zielgruppen-Zuordnungen erlauben. Das ist bei echten Profilen häufig nur selten gegeben.
Wenn du also ein Profil “fälschen” willst, darfst du nur Personen als Freunden hinzufügen, mit denen du nichts anfangen kannst. Und dich für Gruppen, mit denen du nichts zu tun haben willst. In dem Moment wird aber StudiVz wertlos für dich selbst.
Die “Magie” von StudiVz kommt nach meinen Erfahrungen aktuell tatsächlich von der Möglichkeit gezielt nach Mitstudenten des Studienganges/-faches/Seminars zu fanden und Kontakt aufzunehmen. Und das läuft häufig übers Profilbild, nicht über den Realnamen, den man zu dem Zeitpunkt meist nicht kennt. Die Suche nach Ehemaligen spielt aktuell eher eine geringe Rolle, ich habe von meiner Schulzeit/Studienzeit (bis 2006) gerade mal einen wieder finden können.
Bezüglich der Privatsphäre – ob ich dir an dieser Stelle recht geben will oder nicht, darüber bin ich mit mir selbst im Unklaren.
Zumindest wenn ich bei StudiVz&MySpace agiere, tue ich dies als virtuelle Figur, häufiger gilt das fürs Netz allgemein. Ich blasse Dinge auf oder spiele sie herunter, wie es mir gerade passt. Diese Figur hat keine Privatsphäre, sie ist eine rein öffentliche Figur. Das gilt aber nur für mich (und für Don vs. Rainer möglicherweise).
Und zum Abschluß das Thema “Vertrauen”: Die meisten Studenten vertrauen StudiVZ (aber auch MySpace etc) wie ihrem 15 Jahren alten Polo. Sie wissen, dass er rostet und leckt und fürchten sich vorm TÜV. Aber eine Alternative gibt es nicht.
Ok, das wirklich letzte Wort: Auf der Mailingliste einer Jugendorganisation einer bekannten Partei kam mal als Statement gegen personalisierte Werbung bei StudiVZ: “ja, das problem ist natürlich die personalisierte werbung. damit wird
die informationelle selbstbestimmung verletzt! ich werde einer kategorie zugeordnet (z.b. frau oder öko) und dann
bekomme ich nur noch bestimmte werbung zu sehen, die ich auch nicht mit
dem skriptblock ausschalten kann weil ich dann die studivz nachrichten
nicht mehr lesen kann.
durch diese personalisierte werbung wird das rollendenken verstärkt und
unterstützt!”
*lächel* Geht’s vielleicht ne Nummer kleiner? Hier, das ist für den Einstieg schon hart genug: I know who you clicked last summer (Achtung, Mathematik und theoretische Informatik ,)
@Phillipp(30):
“…und woher kommt diese generelle Scheu, sich personalisierter Werbung auszusetzen?”
Auch aus der Scheu vieler Menschen, sich manipulieren zu lassen und es dabei der Werbung noch einfacher zu machen.
StudiVZ sollte eine Rabattkarte einführen, dann wären bestimmt viele bereit, sich für ein paar Cent überwachen zu lassen.
morgen.
endlich wieder ein interessantes topic. drei punkte: die verstümmelung der namen ist erst seit kurzer zeit en vogue und verbreitet sich schnell. dons arbeit ist eine momentaufnahme, die zahl unbrauchbarer datensätze dürfte noch weiter steigen.
nicht einbezogen hat don die datensätze, die in den agb die verwendung der eignenen daten explizit ausgeschlossen haben. das dürfte die zahl der unbrauchbaren datensätze weiter erhöhen.
zudem ist zu fragen, wie sich die mitgliederaktivität darstellt. ich habe vor einer woche einige nachrichten bei studivz losgefeuert und kein feedback bekommen. über facebook habe ich dann die leute recht schnell erwischt.
Was auch mal sehr interessant wäre zu wissen:
Was für Werbung kriegen Leute angezeigt, welche diese Option für die personalisierte Werbung abgewählt haben?
Würde mich ja nicht wundern, wenn dies rein garnichts ändert und man trotzdem auf Gruppen etc. abgestimmte Werbung bekommt und die Optionen nichts als reine Beschwichtigung sind.
Studivz-User: Wie sieht’s denn damit aus? Ein paar Erfahrungen dazu wären schön.
Interessante Analyse mal von SPON zum Thema Sinn und Unsinn, auch der Werbung, von Online-Communities.
Das bestätigt mein Gefühl: Mehr als zum Wiederfinden von alten Freunden und Geburtstage erinnern ist das Netz nicht genutzt bisher, ergo wird facebook nicht unbedingt einschlagen wie eine Bombe wegen irgendwelcher dummer Applications.
test
ich fände es sehr nett, wenn die Spammerei mit Links zu einem gewissen Lokalshoppingportal aufhören würde. Sonst werde ich verdammt ungemütlich.
Ich finde es schade, dass StudiVZ nur für Studenten gestaltet wurde. Dabei sind viel mehr Nichtstudenten angemeldet!
StudiVZ hat einiges an der Seite geändert. Es sind nun erweiterte Einstellungen zur Privatsväre möglich. So kann ma inzwischen einstellen, dass auch die Freundeslisten bei privaten Profilen nicht mehr angezeigt weren. Dies ist sogar die Voreinstellung.
Insbesondere die Einstellungen zur personalisierten Werbung, die vorher nur über Umwege erreichbar waren sind nun in den Einstellungen integriert.
Das wirklich merkwürdige daran ist nur: Die Haken, die ich entfernt hatte sind plötzlich wieder da. Hat StudiVZ plötzlich Alzheimer?
“Das wirklich merkwürdige daran ist nur: Die Haken, die ich entfernt hatte sind plötzlich wieder da. Hat StudiVZ plötzlich Alzheimer?”
Das klingt interessant. Kann man das bitte mal verifizieren bzw. falsifizieren? Das wär ja wirklich ein irrer Gau für das VZ, wenn das stimmen würde.
@Urs Schäuble (44) und Markus2 (43)
Allerdings. Falls flächendeckend aufgespürt werden könnte, dass das VZ die Datenschutzwünsche seiner User nie gespeichert, und diese Option nur zur Beschwichtigung und Beruhigung der ganzen Diskussion angebracht hätte…
Das wäre tatsächlich eine absolute Frechheit und schlichtweg Irreführung.
Ich weiß nicht, was die dort treiben, aber die Haken sind inzwischen wieder verschwunden. Gibt es noch andere, die ähnliche Beobachtungen gemacht haben?
Man könnt ja glatt glauben, dass die Äh…ntwickler vom StudiVZ hier mitlesen ;-)
@Tony (42): Die Einschränkung auf Studenten stammt mit Sicherheit aus der Anfangszeit der Bude: Dariani & Co haben als Studenten Facebook, auch so ein Campusladen, kennen und klonen gelernt.
Außerdem ist eine Einschränkung der Zielgruppe immer sinnvoll, zumal es sich bei Studenten um eine finanziell äußerst interessante Zielgruppe handelt.
Als Riecke verkündete, dass der Nutzeranstrom anhält, ist mir ein weiterer Trend aufgefallen: Den zur Neuanmeldung mit “unbelastetem” Profil unter Spitz- oder Phantasienamen.
D.h. wie früher schon bei den reinen Fake- und Funnetzwerken, bilden sich mittelfristig Netze ohne Datenanbindung an die Realität. Für Targeting ist das natürlich suboptimal.
Sorry, nein. Nicht einmal eine sonderlich homogone.
Sorry, nein. Nicht einmal eine sonderlich homogone.
Achso, dann zielt die ganze Werbung auf dem Campus auf die Professoren und Mitarbeiter ab. Und ich hatte schon befürchtet, wir Studenten müssten auf diese „hippen Sprüch*i*“ ansprechen.
Beim Microsoft Adcenter gibt es eine Möglichkeit, Fake Namen von einer Kampagne auszuschließen (man braucht dafür natürlich eine Liste von echten Namen pro Stadt …. kann man von der Post mieten). Damit reduziert das Faken die Fehlstreuung, Faker sollten auch sonst eher werberesistent sein (zumindest wenn sie sich im emotionalen Nahbereich neu orientieren wollen) . In ein paar Jahren werden Faker wegen Verstoss gegen die AGB einfach gekickt… sie sind nur Kosten ohne Ertrag.
Da die bestverkauften Ads wahrscheinlich in StudiVZ selber und nicht im real life angezeigt werden sollen, ist ein Realname nett, aber nicht unbedingt notwendig.
Interessant ist, wie schon oben bemerkt, die Verbindung zu anderen Benuztern und das, was in den Nachrichten so geschrieben wird. “Diesen Sommer wieder Surfen?” -> Bill_abong-Werbung etc.
Und aus der Existenz von Werbung schließt du, dass Studenten eine “finanziell äußerst interessante Zielgruppe” sind? Herrje.
Mein Gott, das ist doch gerade das Problem von StudiVZ und Co: Viele Klicks, wenig Umsatz, Rabatte jenseits von Gut und Böse. Eine “finanziell äußerst interessante Zielgruppe” sind allenfalls die Absolventen einiger Fachbereiche, der Rest ist für Werbevermarkter in etwa so attraktiv wie eine Plattenbausiedlung.
Don, du hast echt zu viel Zeit, aber wenigstens zeigt dieser Post, dass einer von drei mir bekannten Privatiers seine Zeit mit was Sinnvollem verbringt :)
Schön war´s, ich könnte auf meine Erwerbsarbeit, aber leider nicht auf geld verzichten :-/
Wenn Du wüsstest, was ich heute nachmittag ranklotzen musste. Und was mir heute nacht noch alles droht. Jauchekarren wäre dagegen ein Genuss. Sch***-Subprimekrise.
Jo, ich sehe, dass du erraten hast, welche Studienfächer besonders stark (und meiner Beobachtung nach auch auffällig) im SaftVZ vertreten sind. Und Studenten sind in dem Maße interessant, dass sie gewisse Grundbedürfnisse teilen, unabhängig vom Studienfach. Achja, es gibt natürlich die Interessen gewisser Vermarkter und Berater, die nur das Beste für den angehenden Akademiker (fürs Bullshit-Bingo: „geistige Elite“) wollen, nämlich sein späteres Geld.
Du faszinierst mich immer mehr. Über die Fähigkeit irgendwas irgendwie in einen Kontext zu bringen, würde ich auch gerne verfügen.
Leider muss ich die enttäuschen. Ich könnte aus dem Stehgreif nicht sagen, welche Studienrichtungen besonders stark bei StudiVZ vertreten sind.* Wohl aber, und das war das Thema, welche aus Sicht der Industrie/der Werbevermarkter als “finanziell interessant”
gelten.
*Wenn’s mich interessieren würde, würde ich einfach nachsehen. Da gab’s letztes Jahr ja recht aussagekräftige – wenn auch inoffizielle – Erhebungen: http://studivz.irgendwo.org/#studies
Auf diese Statistik bezog ich mich. OK, man hat damit noch nicht eine 100%ige Sicherheit über die Werbeaffinität dieser Zielgruppen, aber wenn ich mir die auf unserem Campus anschaue, dürfte die finanzielle Ausstattung und Konsumbereitschaft hoch sein. Es kann natürlich auch sein, dass das an Traditionsunis, die nicht als linke Reformunis begannen, ganz anders aussieht.
[…] Ist das euer neuer Claim: “stasiVZ – abmahnen & abzocken.”? Weil mit dem “stasiVZ – auschnüffeln & verkaufen” hat´s ja nicht gaaaanz so geklappt. […]
Dass Juristen die Quote der verschleierten Namen nach Unten zieht ist nicht verwunderlich… Denn wenigstens die Juristen, die sich mit den neuen AGBs auseinandergesetzt haben wissen, dass die Pseudo-Panik-Mache von diesen uninformierten Trittbrettfahrern, die mit den neuen AGBs schon die nächste Stasi angekündigt sehen, VÖLLIG unbegründet ist. Besonders lustig sind die Leute, die sich bei StudiVZ abgemeldet haben und beim “Vorbild” Facebook GENAU DEN SELBEN AGBs wieder zustimmen… Das einzige was man StudiVZ zum Vorwurf machen kann, ist, dass sie zu doof und unprofessionell waren, die AGBs genau wie alles andere von ANFANG an am großen Bruder Facebook zu orientieren…JEDE dieser Seiten verkauft personalisierte Daten… UND SIE WÄREN AUCH VERDAMMT DOOF, wenn sie das nicht machen würden… DUMM ist nur, auf diese Idee erst nach 3 Jahren zu kommen und damit ein vöölig normales Konzept zu diabolisieren! Keine Sau hat sich die AGBs nämlich am Anfang durchgelesen… Wäre StudiVZ eine AG wäre der Kurs durch diesen miesen Schachzug jetzt so krass im Keller, dass der Zuständige vermutlich arbeitslos wäre…
Mein Name ist auch unverfremdet. Grund: Der Zug ist eh schon abgefahren. Wenn du mit deinem Richtigen Namen angemeldet bist, und ihn dann änderst, dann haben sie soch den realen Namen. Oder glaubt ihr wirklich, dass die das in ihrer datenbank nicht hinterlegt haben. Kooperierende Unternehmen bekommen von studdivz mit sicherheit, gegen ein Endgeldt, zugriff auf diese daten……….
Sehe ich genauso wie Zubbel. Leute, die im Nachhinein Ihren Namen ändern, um damit angeblich etwas Ihrer Privatsphäre zu erhalten, schade sicher eher sich selbst als Holtzbrinck. Die behalten die Ur-Daten sicher, einzig neue User bei StudiVZ (die vielleicht alte Freunde sind) finden einen nicht mehr.
Meine Daten können jedenfalls genutzt werden. Nach über 10 Jahren im Netz bin ich nicht so naiv zu glauben, das man mich nicht finden würde wenn man das wollte. Und wenn schon Werbung, dann ist mir Nutzer-sensitive allemal lieber als für Produkte, die mich gar nicht interessieren.
Manchmal kommt es einem so vor, als ob diese Menschen noch nie eine Zeitung abonniert haben, noch nie an Umfragen teilgenommen haben, kein Handy besitzen etc. etc.
Ich empfehle da jedem, sich mal die Mediadaten eines grossen Verlags schicken zu lassen. Die Alters- und Bildungsstruktur in den Dokumenten denken die sich da nicht aus……..
Ich bin dort zwar angemeldet, aber schon für die Anmeldung habe ich doch nicht meinen realen Namen angegeben. Wer ist eigentlich so blöd und hinterlegt da seinen halben Lebenslauf und noch einige Partyfotos im Halbsuff?
Und bei jedem Gewinnspiel / jeder Bestellung kommt folgender Satz drunter: “Ich widerspreche der Nutzung oder Übermittlung meiner Daten für Zwecke der Werbung oder der Markt- oder Meinungsforschung (§ 28 Abs. 4 Bundesdatenschutzgesetz).”
Und wer sich daran nicht hält, bekommt ein nettes Schreiben von meinem Anwalt.
Aktuell im Sp**gel:
Nach der Zustimmung zur AGB ist StudiVZ froh, Kiffer an die Staatsanwaltschaft ausliefern zu können!
Zitat >>>
SPON: Konkret: Zu Ihnen kommt ein Staatsanwalt mit 30 Fotos aus StudiVZ-Profilen, die Leute anscheinend beim Kiffen zeigen. Er verlangt Klarnamen zu den Profilen und allen Kommentaren. Was machen Sie?
Riecke: Gott sei Dank dürfen wir bei Ermittlungsersuchen solche Daten nun herausgeben. Nutzungsdaten speichern wir bei allen Nutzern, die uns das erlaubt haben durch ihre Einwilligung.
[…] Auf Spiegelonline gibt StudiVZ-Chef Riecke ein Interview zu Status und Zukunft seines Pseudo-Studentenverzeichnis’. Er hat keine Angst vor Facebook, erläutert warum die AGB zuletzt geändert wurden und freut sich, dass über 90% der angemeldeten Mitglieder einen Dreck darauf geben, was mit ihren Nutzungsdaten geschieht. Besonders erleichtert gibt er sich zudem über neue rechtliche Rahmbedingungen, nach denen er nun endlich private Daten seiner Nutzer ohne Probleme an Ermittlungsbehörden weitergeben darf. Was da für Anfragen genau täglich bei ihm eintrudeln, “weiß” er natürlich nicht. Nur, dass es pro Woche immerhin schon rund zehn an der Zahl sind. […]
Ich habe meinen Namen schon vor der AGB-Aenderung umgenannt. Aber dabei geht es doch gar nicht darum, dass man vor Werbung etc. Angst hat – das ist ein totaler Irrtum.
Ich habe einfach keine Lust dass Personaler XY irgendwelche Bilder von mir sieht und dann fehlinterpretiert. Zu krasse Bilder werden eh nicht hochgeladen, oder geloescht, aber man weiss ja nie wie verklemmt XY ist.
Kann mir mal jemand ein konkretes Beispiel nennen, wo solche Nutzerdaten vermarktet wurden?
Mich interessierts wie das aussieht. Schlimmster Fall bei den neuen FacebookAGBs wäre ja das mein Foto auf dem TimeSquare als Großleinwand für Anti-Faltencreme wirbt.