Eiskalter PR-Medienkaffee
Das ist doch mal eine hübsche Marktbereinigung: Die dpa hat ein Einsehen und stellt ihren nie richtig in Schwung gekommenen Versuch eines PR-Blog-Portals ein. Das ist insofern sehr lustig, als dort diejenigen schrieben, die von sich behaupteten, sie könnten das mit dem Bloggen auch an Firmenkunden verkaufen. Klassischer Fall von Inkompetenz im Bett mit Selbstüberschätzung, Ergebnis Totgeburt. Ãœberhaupt scheint sich die PR ja weitgehend vom Bloggen vertschüsst zu haben, wenn man mal von “Schreib mir was Nettes für´n Fuffi” oder “Verlink mich für nen Zehner” absieht. Die Frage, was bei solchen Restgeschäften kleiner und peinlicher ist, Geber oder Nehmer, kann sich jeder selbst beantworten, aber den Rückzug der Grossen oder was sich dafür hält kann man nur begrüssen, solange man nicht zu denen gehört, die dachten, sie könnten mit ein wenig Geblogge einen feinen Beruf ohne Stress haben. Viel Spass bei Twitter.
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Keine Sorge Don. Bei Twitter gelten die gleichen Regeln wie beim Bloggen. Eine der am häufigsten geübte Tätigkeit unter Twitter ist einfach bestimmten Schnarchnasen nicht mehr zu folgen.
Denn nicht nur bloggen ist wirklich Arbeit, wenn man es ernsthaft betreiben will, auch dem Twitterschwarm zu folgen macht nur Sinn, wenn dort sinnvolles oder wissenswertes in geeigneter Menge bei herauskommt.
Hast du schon mal Angler an einem See ohne Fische gesehen. Nein. Oder wenn ja dann doch nur kurz. Gut das Skelett ist die Ausnahme von der Regel.
Die Zeiten werden eben überall härter.
Ach, ich kann nicht klagen. Es kommt am Ende immer auf den Text an.
@jochen hoff #1
Es gibt Angler an Seen, in denen keine Fische leben. Das sind so ziemlich alle Blogger, die es aus Spaß und Passion betreiben und ihre Angel nur ins Wasser halten, weil die Atmosphäre schön ist. Es interessiert sie nicht, ob etwas beißt, oder nicht.
Die verdienen ihr Geld anders und warten nicht darauf andere Schwänze zu lutschen.
Und um zum Thema zu kommen:
Auch ich wünsche ein paar Leuten viel Spaß bei der Suche nach Erfolg im Segment des Microblubbings. Ich übe jeden Tag vor dem Spiegel mein sarkastisches 80er-Jahre-Klatschen um im Hintergrund zu klatschen, wenn zum Beispiel der Irokese stolpert, hinfällt und nicht mehr aufsteht, weil es dazu keinen Grund mehr gibt.
“solange man nicht zu denen gehört, die dachten, sie könnten mit ein wenig Geblogge einen feinen Beruf ohne Stress haben”
je länger ich mich mit der ganzen sache beschäftige, desto mehr verstehe ich deine position. siehe auch die debatte um das bedingungslose grundeinkommen.
Geht mir auch nicht anders. Wenn ich für die FAZ “blogge”, ist das Arbeit im Blogformat. Es macht sehr viel Spass, aber es ist ganz eindeutig Arbeit. Ich muss mich an ein Niveau halten, ich muss Formalien einhalten, ich kann nicht einfach mal weg. Ich hänge mich rein, und es wird gut.
Klingt simpel, wird aber nur selten verstanden.
PR’ler sind die geborenen Ãœberflieger, nur eben ohne Flugplatz. Sie sind Experten fürs Experte-Sein, aber nirgends vom Fach. Deswegen sind sie auch nie ‘down to earth’ – folglich können sie nicht bloggen. It’s as easy as this …
Als einer der Angler die am zunehmend brackiger werdenden
Teich sitzen und Krumen, ohne die Absicht den großen Fang
zu machen, ins Wasser streuen, bestaune ich immer wieder das
Schwarmverhalten der darmatmenden Schlammpeitzger.
Sobald ein selbsternannter Goldfisch mit meinetwegen roter
Kopfflosse vorbei paddelt: hinterher, es könnte ja was abfallen.
Mir ist das Krümeln, das Beobachten der Kreiselwellen Fang,
Gewinn und Lust für mein Wohlbefinden.
Durch autarkes Bloggen den Lebensunterhalt bestreiten?
Wer? Wo?
Das Transportmittel für oft sehr gute Texte stellen andere.
Die Firma Bosch würde die Produktion von Lichtmaschinen
einstellen, würden sie nicht in Automobile eingebaut.
Leistungsnehmer, die wenig Vorstellung davon haben, was
Automobile vorwärts treibt, greifen auch schon mal daneben
und lassen sich vom Erfinder eines Gummimotors beraten.
Bis zum Tag der Erkenntnis.
Ein klarer Fall von Selbstüberschätzung. Naja es bleibt jedem selbst überlassen wie man dazu steht. In Endeffekt lernt man daraus ;).
PR war nie authentisch und wird es nie sein. Einer der Hauptgründe, warum sie das Bloggen bleiben lassen sollten.
Glaube auch nicht dass PR und bloggen gut unter einen Hut passt…
@Mike: Ach quatsch.
Wenn inzwischen selbst der Hausherr hier auf dem “Lead Award”, dem wohl inzestiösesten aller PR- und Medienpreise spricht, scheint das alles halb so wild zu sein.
Zumindest für die Elche, die selber welche sind. So läuft’s Business ,)