Da weiss es einer einfach ganz genau
“Dazu kommt, dass 99 Prozent der Blogs einfach nur Müll oder zumindest journalistisch einfach nicht relevant sind.” M. M. v. Blumencron, Chefredakteur von Spiegel Online, hat entweder einfach genau nachgezählt und bewertet, oder er phraselt sich einfach durch das Interview. Aber er hat einfach nicht ganz unrecht: Unmüllige Spiegel-Supernews wie “Super-Polygamie: Kenianer heiratet 130 Frauen” findet man in Blogs einfach eher selten.
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Das trifft den Nagel auf den Kopf. Mindestens ein Viertel aller “Spiegel Online” Artikel sind einfach Mist.
Viele Blogs sind auch nicht toll (mein eigenes Blog miteingenommen), aber es gibt so viele Blogs, die qualitativ um Welten besser sind als Spiel Online. Ich habe bei Spiegel Online den Eindruck, das hier eine Bild-Zeitung fuer Leute mit Uni-Abschluss gemacht wird.
Nix fuer ungut.
Daß 99% aller Blogs Müll sind, halte ich aus journalistischer Sicht für eine höfliche, eine sehr, sehr höfliche Untertreibung. Habe ich den Eindruck …
DW
(Allgäuer Tagblatt)
@DW – vielen herzlichen dank für den professionellen hinweis. ich habe Ihre intervention zum anlass genommen, ein lebenszeit-abo des allgäuer tagblattes zu bestellen, um endlich gezeigt zu bekommen, wo journalistisch der hammer hängt!
Die Aussage des Spiegel-“Redakteurs” halte ich umgangssprachlich gesagt für Scheisse. Jeder der ein Weblog betreibt hat einen vollkommen anderen Stil. Es gibt nicht “Das Beste” und das wird es auch nie geben. Jeder ist auf eine andere Art lesenswert.
Gruss
Gunnar :o)
Oh, Entschuldigung. Hab was vergessen. Chef-“Redakteur”
okay Kinder. Dann fangt mal kurz an nachzudenken! Wenn von den momentan 25 TSD blogs in der deutschen blogosphäre 10% streng medienpublizistisch das Prädikat “Etwas anderes als Müll” bekommen – DANN IST DAS EIN KOMPLIMENT!
So. hinsetzen, aufhören zu schmollen und weiterschreiben, und zwar was das Zeug hält.
——– Original Message ——–
Subject: Dein Interview auf oj.de
Date: Wed, 27 Oct 2004 22:44:58 +0200
From: Mathias Schindler
To: blumencron ät spiegel punkt de
Lieber Namensvetter,
mit Interesse habe ich das Interview mit Dir auf
http://www.onlinejournalismus.de/webwatch/interviewblumencron.php
gelesen. Auch hier feiern wir 10 Jahre SpON ein wenig mit und haben auch Spaß mit der SitCom:
Frage: Passen Internet und Journalismus zumindest
von der ökonomischen Seite her nicht zusammen?
MMvB: Wir sind auf dem Weg das zu beweisen.
Bitte mehr davon :)
Weiter unten im Text stieß ich auf den Absatz zu der Sache mit der
Firmenethymologie, auf die Du ja angesprochen wurdest. Schade, daß so
wenig Platz blieb, auf die Frage auch noch zu antworten.
Natürlich will niemand eine Familienpackung Canossa, aber auf die
Antwortsimulation mit “Wir stehen zu unseren Fehlern und versuchen aus
diesen zu lernen.” zu antworten, ist dann doch ein wenig Hohn, oder?
Das ZuDenFehlernStehen bestand daraus, ein wenig zu retouchieren und mit einem kryptischen Satz verschämt klarzumachen, wessen Wikis Kind die Texte sind. Nicht schlimm, hat Daniel dann noch seine Praktikumsleitung attestiert bekommen?
Emails sind unpersönlich und haben zu große Latenzzeiten, um vernünftig damit umgehen zu können und eigentlich ist ja kein Wikipedianer böse, wenn seine Texte auch genutzt werden – oder wenn sie als inspiratorische Quelle dienen. Dibi – do. Und für die ßberleitung einer causa speculum in 2 Zeilen nach Bildblog zeugt ja auch schon von einer beneidenswerten Dreisti^w”PR”ofessionalität. Verstehe diese Mail bitte nicht falsch, ich mag SpON wirklich. Nur diese Verknüpfung war etwas arg unglücklich.
Ich freue mich sehr auf eine Antwort und gerade auf die Einschätzung,
wie weit “Wir gehen solchen Vorwürfen, ob die nun per E-Mail kommen oder in einem Blog geschrieben werden, sofort nach.” in diesem Fall noch anwendbar war.
usw….
Vielleicht antwortet er ja.
@ ringfahndung: Setzen 6.
Ich will ja nicht pingelig sein, aber es steht dort 99% – von 100% substrahiert, bleibt 1% übrig. Unabhängig davon ist es IMHO nachgerade pervers für einen Journalisten, der von Kommunikation lebt, die Kommunikation anderer Leute mit dem Wort “Müll” zu belegen. Auf allen Medientagungen landauf landab wird über die Unfähigkeit der Leser gejammert, Texte zu begreifen – aber wenn die Leser dann selbst aktiv werden und die Fähigkeit selbst anwenden, ist das nur “Müll”.
Hmm. Das ging ja schnell. Wäre die Frage, ob es auch so schnell gegangen wäre, wenn ich die Zahlen korrekt rezitiert hätte ;)
Gleichwohl bleibt die Aussage im Kern korrekt. Nehmen wir einmal an die deutsche blogosphäre wächst (analog zur amerikanischen Entwicklung) auf 100 Tsd. blogs im nächsten Herbst. Dann reden wir von 1000 journalistisch relevanten Blogs in Deutschland.
Ich steh dann mal wieder auf.
ßbrigens, sagt Blumenkrohn auch:
Blogs sind wichtig, wenn sie gut gemacht sind und interessante neue Stimmen liefern.
Komisch. Eigentlich wollte ich gar nicht in die Rolle des Spiegel-ChefRed.-Verteidigers schlüpfen. Nur soviel. Auch mir ist die tlw. weit verbreitete Arroganz der Printredakteure im Laufe meines beruflichen Lebens begegnet. Damit aber mit schmollen zu reagieren und ein latentes Minderwertigkeitsgefühl zu füttern halte ich für Falsch.
ßffentlich machen und darüber diskutuieren ist kein Schmollen. Und jeder Jopurnalist weiss, dass er selbst andere auch vor allem durch knackige Zitate in die Medien und die Debatten bringt. Wer sowas sagt, muss damit leben, wenn man über ihn spricht. Mit Schmollen hat das nichts zu tun.
Weblogs: Guter oder schlechter Journalismus?
Leser knnen die Kontroverse in Artikeln auf Medienrauschen (“Spiegel Online vs. Blogger”), onlinejournalismus.de (“Dyson Staubsauger mit 20% Rabatt”), journalismus.compact (“Presserabatte sind prima”), Blogbar (Kategorie “Blogs vs. Journalismus…
21:23 von DonAlphonso Kategorie: Buch Blogosphäre Da kann der Spiegel-Blumencron noch einiges in Sachen wohltemperierter Beleidigung lern […]
rie: Blogosphäre Blogs vs. Journalismus Da braucht MMv Blumencron, Blogmüllmann vom Dienst und Chefredakteur des Spiegel Online, seine Journai […]
rie: Blogosphäre Blogs vs. Journalismus Da braucht MMv Blumencron, Blogmüllmann vom Dienst und Chefredakteur des Spiegel Online, seine Journai […]
Spiegel Online entschuldigt sich
Spiegel Online entschuldigt sich fr fr die unkorrekte Verwendung einer Hintergrundinformation.
Die Chefredaktion von Spiegel Online entschuldigt sich dafr, dass die Hintergrundinformation”Vlkermord an den Tutsi” zu einem Bericht ber Ruanda nic…
wollte die richtigstellung gerade bei spiegel.de ansehen, aber die müsste ich erst kaufen ;)
egal, den spiegel wollte ich eh nicht mehr lesen.
das die überwiegend unkritische journalie sich über blogs beschwert kommt doch nicht von ungefähr. zu oft werden dinge angesprochen, die einem journalisten verwehrt bleiben und noch öfter fangen blogs da an, wo journalisten aufhören. richtig schlimm wirds, wenn blogs journalisten korrigieren.
es ist eine bedrohung der kompetenzherrschaft und meinungsbildung des einen. spass an der freud für den anderen…
[…] telepolis Mit seiner Aussage, “dass 99 Prozent der Blogs einfach nur Müll oder zumindest journalistisch einfach nicht relevant sind“, hat Spiegel Online-Chefredakteur Mathias Müller von Blumencron einige Blogger empört. Mario Sixtus schreibt hierzu in seinem Beitrag “Die ungleichen Brüder” bei heute.de: “Ein Grund für das Unbehagen, welches sich aus solcherlei ßußerungen gestandener Medienmenschen herauslesen lässt, dürfte darin liegen, dass die publizistische Zunft bislang eines kaum kannte: Amateur-Konkurrenz.” […]
[…] Der Chefredakteur ist dagegen schon mal recht eindeutig in seiner Stellungnahme über die Relevanz von Blogs – wenn er auch im weiteren Verlauf des Interviews die grundsätzliche Möglichkeit relevanter Blogs offenbar nicht völlig ausschliessen möchte. […]