Antville blutet aus,
und langsam aber sicher wird es duster im Ameisenhügel: Als ich Antville vor etwa 2,5 Jahren zum ersten Mal sah, war das hübsch lebendig, dauernd kamen irgendwelchen neuen Leute, die ihre eigenen Geschichten schrieben. Dann haben sie den Laden für neue Blogs dichtgemacht, und einer nach dem anderen knipste sein Blog aus, verlor die Lust, und so weiter. Infusionen wie belledejour brachten auch kaum was. Nach Ingeborch und etc.pp hat jetzt auch die Meisterköchin den Kochlöffel abgegeben, was sehr traurig ist.
Und sonst? Die Doo-kommSe-ma-Clique kreist immer noch um ihr Antville-Sprech, Convers.antville liegt schon mal wochenlang brach, es gibt noch die Standards, aber nichts mehr zu entdecken, und wenn da nicht bald mal frische Larven auftauchen, wird das noch der Nirvana-Wartesaal der Bloggeriatrie. Bin ich der einzige, dem sowas auffällt? Echt schade.
Ameisensäure bitte da unten in den Kommentaren einfüllen.
Sorry, the comment form is closed at this time.
An sich ist das doch erwartbar: wenn man keinen mehr reinlässt sterben die anderen langsam weg. Blogs reproduzieren sich ja nicht.
Ohne Frischfleisch nix los.
Wenn ich Lust hab, mach ich auch n neues Blog auf, da wo’s geht ;)
Antville war ja nie ein primärer Bloghoster, sondern ein Entwicklungsstudio für die zugehörige Software. Alle Antville Nutzer sind sozusagen Beta-Tester, die in den Genuss eines völlig kostenfreien Blogs, ohne Werbung, ohne Traffic- oder Speicherlimit aber mit allen Vorteilen kommen. Das man sich entschlossen hat Antville dicht zu machen, liegt halt daran, dass die Entwickler nicht plötzlich eine Serverfarm aufbauen wollten. Der letzte Server ist sogar von allen Antville-Usern zusammen gekauft worden.
Das eine so abgeriegelte Mini-Blogosphere unter dem Verlust von guten Autoren schneller leidet, als das bei Blogg.de und anderen Hostern der Fall ist, scheint klar zu sein. Die Fluktuation ist normal, fällt aber eben schneller auf. Auf der anderen Seite sind doch zum Beispiel durch Herrn Paulsen und Miriam v.K in diesem Jahr schon zwei neue, sehr gute und in Form und Format sehr eigenständige Blogs hinzu gekommen. Desweiteren herrscht innerhalb von Antville noch ein reger Austausch und es gibt auch noch genügend Blogs, die quasi im Keller liegen und – wenn jemand fragt – auch verschenkt werden.
Ich halte Antville als Bloghoster, gerade wegen seiner geringen Ausdehnung, weiterhin, für die Community, die am besten untereinander vernetzt ist, und bei bestimmten Themen dies auch fix unter Beweis stellen kann.
Nuin, von innen mag es so wirken, aber von aussen ist einfach zu wenig Bewegung erkennbar. Und die Vernetzung, nun, die scheint mir mit all ihren Codes und Regeln für Aussenstehende eher etwas abschreckend zuu sein. Bei meinen Streifzügen sehe ich nicht, dass allzu oft nach Antville reingelinkt wird. Nicht uncharmante Ingroup mit massiven, teils sehr bedaurlichen Verlusten.
Keine Ahnung, was das mir sagen will. Muss man antville.org als Kollektiv lesen, wahrnehmen, empfinden? Hat man ein Ticket für ein Racket gelöst, wenn man ein antville.org-weblog schreibt? Ist antville.org so etwas wie ein Fernsehkanal, der dafür zuständig ist, dass für jeden Weggang eine Lücke gefüllt wird? Rockt das eine antville.org-Weblog nicht mehr, weil ein anderes sich verabschiedet? Oder ist es nicht
möglicherweise ein Missverständnis, antville.org als eine Gruppe wahrzunehmen, die gemeinsam rockt oder eben nicht rockt – oder als eine Sammlung von Stimmen, deren jede einzelne sich irgendwann entschlossen hat, von dieser einen Stadt aus in die Welt hinauszusingen? Würde man, wenn vier geliebte twoday- oder Blogger-Weblogs sich dazu entschlössen, den Betrieb einzustellen, auf den Gedanken kommen, über twoday oder Blogger nachzudenken? Und sagt es nicht auch ein wenig über das Charisma dieses Ortes aus, dass man ihn, auch wenn er es sich selbst gar nicht ausgesucht hat, als einen Ort wahrnimmt?
ach so, kontinuitaet ist bei ihnen stillstand?
ich seh das ja son bueschen wie der praschl, und ein bueschen halb so wild.
kann ja auch bedeuten: in bloggenhausen ist normalitaet eingekehrt.
kommt bei der weblog-bedeutungsmafia vielleicht nicht so gut an…
es könnte natürlich auch bedeuten, dass man bei antville die erde für eine scheibe hält.
Oder vieleicht einfach nur Internetz
Alte Jungensgeschichte: Wer hat die bessere Schallplattensammlung? Wer hat die cooleren Freunde? Wer hat die smarteren Blogger in seinem eigenen Blog zu Besuch? Und jetzt die Damen da als Referenz nehmen, als ob Euch Ingeborch oder die Meisterköchin jemals doll interessiert hätten.
erinnert mich ein wenig an –nein, nicht die finnischen clubs –, aber ans studentenwohnheim. das war gerade neu gebaut, als wir einzogen, und es war “unser” wohnheim, und bekam “unsere” atmosphäre.
vier häuser, hufeisenförmig um einen brunnen gebaut, an dem nachts manchmal jemand saß und gitarre spielte, so dass man es in allen häusern hören konnte.
jedes haus mit eigenem codex, jedes mit eigenem stempel. und in jedem haus hatte jede etage nochmal was eigenes. wir hatten z.b. drei kühschränke, einen nur für getränke, und eine grillterrasse und die besten parties. wir waren wir, die anderen waren die anderen. und die anderen sahen das genauso. aber der brunnen war für alle.
und man kochte etagenweise zusammen und aß zusammen und dann zog einer aus, einer kam dazu, und so nach und nach veränderte sich die atmosphäre, etagenweise, und hausweise, und irgendwann traf man sich nicht mehr so oft im partykeller, weil da so viele gesichter waren, die man nicht kannte, und man seufzte und sagte, früher war das irgendwie alles anders, und irgendwann zog man selber auch aus. und fing woanders ein neues leben an, nach dem studium.
so kommt es mir manchmal vor, mit antville. und den anderen. und dem brunnen in der mitte. an dem manchmal jemand gitarre spielt, nachts, für alle. und den seufzern.
Wenn das auf Sie abschreckend wirkt, da kann man nix machen. Das liegt am Blick. Was soll man da machen, da müssen Sie sich bewegen. Nicht Antville.
“Und jetzt die Damen da als Referenz nehmen, als ob Euch Ingeborch oder die Meisterköchin jemals doll interessiert hätten.”
n büschn nett hier. ich setze etc.pp auch noch auf die liste der blogs, die ich als nicht-ameise immer gern gelesen habe, und seit schließung misse. die inhalte sind doch das, was wir lesen und nicht die blogsoftware.
(man könnte ja auch sagen, wie kommt ihr auf einmal alle hier her.ist ja auch wieder ein gruppenauftritt der üblichen verdächtigen -nett gemeint-… da ist es nicht komisch, dass man die ameisen generell oft mal als gruppe wahrnimmt.)
Ich bin keine Gruppe.
Ob man Antville als Kollektiv wahrnimmt, interessiert mich gar nicht so sehr, Fakt ist jedoch, dass man Besucher verliert, verlässt man Antville und auch Besucher gewinnt. Wie keine andere “Blog-Community” ist Antville in sich geschlossen. Viele der Ameise blicken nicht aus ihr heraus und viele Blogger mit eigener Domain meiden Antville geradezu.
Unter den Ameisen sind sehr viele Blogger, die es abschreckt, 3 Zeilen für die Identifikation beim Kommentar in einem anderen blog einzugeben und auch einige, die es gar nicht interessiert, was drumherum passiert. Ich frage mich, weil ich ja nun nur Antville so wahrnehme, wie sich das bei twoday, blogg.de oder blogger verhält.
Sehr schön lässt sich beobachten, wie die Kommentarzahl bei identischen Einträgen auf Antville und in meinem eigenen Blog auseinanderläuft.
Interessant dürften auch die Verstrickungen im Hintergrund sein. ich glaube nicht, dass das Netzwerk der Beziehungen auf irgendeinem Bloghoster ähnlich dicht gestrickt ist, wie bei Antville. Da passiert es einem schon mal, dass man einer Ameise etwas antut und plötzlich von verschiedenen Ameisen geschnitten wird. Klar, das passiert außerhalb auch, aber mit einem gewissen Dämpfungsgrad.
Interessant allerdings, dass man ausgerechnet hier das Thema Meisterköchin und Ingeborch scheiden aus behandelt. Ich habe sie dort nicht oft gefunden Herr Alphonso. Ich verstehe ihre Intention nicht.
Antville-Sprech ist im ßbrigen nicht Antville-Sprech und Sprech schomma ganich. Ich würde es eher als Lautschrift der Ruhrpottsprache mit diversen Erweiterungen bezeichnen. Ein großer Teil der Ameisen hat(te) seine Heimat dort und kann sich dementsprechend mit diesem Slang gut anfreunden. Außerdem halte ich diese Ausdrucksform für ein probates mittel zu zeigen, wie egal das alles eigentlich ist und als Distanzstück zu Bedeutungs- oder berufsbloggern, zu leuten, die ihren Profit darin suchen. Antville ist Unterhaltung und zwar sehr oft eine bessere, als jeder stundenlang vorbereitete Text dies jemals tun könnte, mit einfachen Mitteln und schnörkellos. Sogesehen effizienter als jedes Buch, das so komplex ist, dass es uim mehrere Monate verschoben werden musste.
Also noch mal, was ist ihr Problem mit Antville, lassen sie es mich verstehen.
Pardon, aber zwei Dinge: Nur, weil ich täglich irgendwo lese, heisst das nicht, dass ich täglich per Kommentar etwas beizutragen habe – soweit zu Ingeborch und Meisterköchin. Um einen Autoren zu schätzen, muss man nicht täglich ein Coreferat zu seinen Werken halten.
Und dann wundert es mich schon, dass einige der hier Anwesenden augenblicklich mit gewissen Schlagwörtern kommen. Haben Sie Angst vor einer Debatte um die Frage, ob Antville ausblutet? Nochmal, das da oben ist das, was man als “meinen Einduck” verstehen kann. Oder auch nicht. Spielt ja auch keine Rolle, aber was denken denn Sie, wenn bei Antville gewisse Blogs dichtgemacht werden? Egal, natürlich, wurscht, spielt keine Rolle? Die Kommentare bei der Meisterköchin sagen meines Erachtens da was anderes.
Klar ist das egal, die Erfahrung zeigt, es kommen neue Blogs hinzu und oftmals entstehen an der gleichen Stelle bessere Dinge, als die, die abgestorben sind. Der Wechsel verläuft nur schleppender als anderswo, manchmal.
Und was die Kommentare bei der Köchin betrifft, darüber habe ich schon einige Male an ganz anderen Stellen gelacht. Füher, (haha) als Blogs noch in geringer Anzahl vorhanden waren, als alle Blogger quasi eine Community waren, da war es schade, wenn jemand ausschied, denn man hatte ein gewissen Lesepensum, dass man nicht immer ausfüllen konnte mit den vorhandenen Blogs – heute ist das anders, ein gestorbenes Blog gibt Ressourcen für neue frei. Schade wäre es heute nach wie vor, bei einigen ganz wenigen, die man persönlich kennt, aber dann ist es auch fast wieder egal, weil man einen Kontakt auf privater Ebene abseits der Blogs hergestellt hat und wenn nicht, war es wohl doch nur ein Blog und nicht die Person dahinter. Ich weiß nicht, aber wenn ich aufhöre, höre ich auf und schreibe nicht darüber, dass ich aufhöre, denn das riecht irgendwie nur nach Sympathiehascherei.
Und was mich am “Ausbluten” stört ist einfach die Lächerlichkeit dieser Begrifflichkeit in diesem Zusammenhang und die Unwahrheit, die das in sich trägt.
also herr davekay, dass was sie “sympathiehascherei” nennen koennte man wohl genauso als hoefliche verabschiedung sehen. kann so oder so sein.
ansonsten seh ich das mit dem “ausbluten” genauso – neues, anderes kommt nach. mal abgesehen davon dass das festmachen einer “ausbluterei” an dem weggehen einiger weniger antville blogger ja wohl ein hohn ist.
Nirgendwo steht, dass das, was hier geschrieben steht, jemandem gefallen muss. Aber Wahrheit, Unwahrheit, bababa, geht's nicht auch ein paar Stufen niedriger?
Sie sind mit Recht Kohlehydrat, vielleicht, die Erfahrung zeigt jedoch, dass manche Blogger, mehr als einen Abschied hinter sich haben.
und Sie Herr Alphonso, sie sind doch derjenige, der ständig die Wahrheit für sich gepachtet hat, nun blähense sich mal nicht so auf, wenn man ihnen solche Dinge sagt. *tätschel*
Zurückwuschel… Ui, hübsch garstig das alles hier und drüben mit den altbekannten Namen. Ja, ne, war schon klar, dass sich da wer rührt, wenn man piekst, aber das Gestänkere geht etwas am Thema vorbei.
@ herr davekay :
“Wie keine andere Â?Blog-CommunityÂ? ist Antville in sich geschlossen. Viele der Ameise blicken nicht aus ihr heraus…”
wozu auch ,jezz lesich ma woanders ,und so ein quatsch was hier steht ,was sich hier ein kopp gemacht wird ,um so ein blödsinn ,das kann ich mir doch sparen.
ach Herr Alphonso, sie sehen stänkerei, wo keine ist, dabei müssten sie doch am besten wissen, wie stänkerei aussieht.
Und sie lenken die Dinge ja auch gerne in solche Richtungen.
Irgendwo hab ich doch noch ein paar Sandkastenformen für die Kids bei Convers.antville, Moment…
hihi, ja, ganz sicher haben sie welche
Wollense tauschen?
ehrlich gesagt nicht, ich suche mir meine Spielkameraden immer selber aus.
offensichtlich, ja.
Ich glaube nicht, dass man von Ausbluten sprechen kann, wenn zwei, drei Leute ihre Blogs dichtmachen. Und das Abgeschottete an Antville ist für mich genau die Stärke der Truppe. Antville-Weblogs waren mit die ersten, die ich vor hundert Jahren entdeckt habe, und durch die Begrenzung auf Â?wenigeÂ? User blieb der Kreis stets schön überschaubar. Damals (glaube ich) waren die Blogrolls auch noch ameisenlastiger, und man konnte sich von einer Ameise schön zur nächsten durchhangeln. Das ist heute immer noch so, und ich alte konservative Leserin finde es nett, dass ich nicht, wie bei twoday und blogg (mehr will ich nicht) ständig das Gefühl haben muss, etwas zu verpassen, weil täglichstündlichMINßTLICH neue Weblogs aufmachen. Antville ist für mich so ein bisschen Lieblingscafe – die Speisekarte ist seit Ewigkeiten die gleiche, es kommen immer die gleichen Gäste, und es wird höchstens mal kurz durchgelüftet. Kann man schlecht finden. Kann man auch beruhigend finden.
zum “ausbluten”, um das wort mal ein wenig zu entschärfen: ein aderlass hat früher einen hohen rang in der mdeizin gehabt, da wurde fast alles mit geheilt. es bringt frisches blut, und blut ist leben und es gibt hüben wie drüben gute blogs und nette menschen dahinter.
kein schmusekurs, sondern meine bescheidenen lesererfahrungen.
Guter Trick: was über Antville schreiben und schon gibt es mehr Leser. Bei mir hat es funktioniert. Ich war bestimmt einen Monat nicht mehr hier. Früher fast jeden Tag.
Egal! ßbrigens, schöne Internetpräsenz hier. Schauen Sie auch mal bei mir rein.
Nicht Antville, sondern Don Alphonso blutet aus, weil seine Muse offline geht.
frau irene, sie sind sooo gemein. man koennte vielleicht sagen, der don hat seine tage…
kann man auch als reinigend betrachten, so aus der esoterischen richtung betrachtet…
Alte Keifen sind in der Geriatrie keine Seltenheit, sagt man.
Alte Keifn? Hui, im Vergleich zu Ihrem früher schon mal wegen nix rausgeballerten Haider-Vergleich grenzt ja schon fast an bairischen Charme. Hätte nicht gedacht, dass die Astralleib-Reinigung so schnell wirkt…
instant karma-cleansing?
wow.
ich erwarte mir von einem menschen, der ein buch über blogs geschrieben hat, dass wenigstens ihm die differenzierung gelingt zwischen antville (der software) und antville.org (der website), auf der ich immer herumreite.
da dies nicht der fall ist und angesichts des reißerischen titels, stellt sich mir die frage, inwiefern hier ein größerer schaden angerichtet werden soll, als ein abgegebener kochlöffel jemals hervorrufen könnte.
totschreiben ist ja so leicht.
Frau Irene, wenn sie sich partout den Vergleich anziehen wollen, möchte ich Sie nicht allzusehr hindern, das wäre unhöflich.
Herr Tobi, ich erwarte mir von einem Leser, dass er den offensichtlichen Bezug zur Community beim Lesen begreift. Manchmal überschätze ich auch die kognitiven Fähigkeiten von Leuten, kann sein, leider, aber nicht wirklich schlimm für mich. Und dass manchen nicht fragen und nicht denken lieber ist, ist nichts neues.
viele meiner täglichen blogs sind bei antville gehostet, ich bemerke also nichts von einem ausbluten. und wer mal weblogs sehen möchte die wirklich von den usern gemeinsam “betrieben” werden, dann schau er sich mal folgende an:
– http://alo.antville.org/
– http://videos.antville.org/
– http://streetart.antville.org/
Gruß Swen
das ist wahrscheinlich zu schon zu spät, aber mal jenseits des gezickes und zurückgezickes: was mich an der wahrnehmung, antville/org wäre am ausbluten [die ich, wie schon gesagt, nicht teile, weil das für mich nie eine community gewesen ist] dann doch interessiert, ist vielleicht das bedürfnis /die erwartung / der wunsch, dass es immer wieder etwas neues, noch etwas neueres, noch etwas unerwarteteres, spannenderes usw. gibt. so eine entertain me-haltung, die mir selbst gar nicht fremd ist und von der ich glaube, dass sie unter webloggern häufig vorkommt. der zauber der neuanfänge, die unbekannten stromschläge, die furl- und flickr-aha-erlebnisse, all so was. und das gegenteil davon, der weblog-ennui, wenn etwas zu lange zu gleichförmig weitergeht.
manchmal habe ich mich aber schon gefragt, ob man mit so einer haltung oder wahrnehmung (oder was immer es ist) nicht übersehen kann, wie interessant eigentlich dieses andere sein kann, das einen stört – diese jahrelange kontinuität, dieser endlose text, dieses fast organische wachstum mit den manchmal-häutungen, brüchen. ich könnte mir vorstellen (was nichts anderes heißt als: ich wünschte mir), dass man auch darüber irgendwann einmal nachzudenken beginnt. wenn weblogs ja einerseits so nah sind an ihrer autoren leben sind wie sonst wirklich nur tagebücher, aber andererseits so öffentlich und so vernetzt und so mit ihren lesern verkoppelt wie tagebücher sonst nicht, dann geschieht da ja in den kontinuitäten, die sie haben, vermutlich auch etwas einigermaßen neues.
[die vorstellung, dass es auf antville.org in fünf, zehn, zwanzig jahren immer noch updates geben wird. weniger als vor drei jahren, weniger als jetzt, aber vielleicht immer noch – diese vorstellung fasziniert mich gerade mir als die vorstellung von 250 neuen weblogs, die mir gefielen. obwohl ich die 250 neuen weblogs natürlich auch gerne entdecken würde, wo auch immer. so ähnlich jedenfalls.]
Nun, ein gutes Blog versorgt mich eigentlich dauernd mit “new sensations”, Wendungen, ßberraschungen, oder erzählt eine lange Geschichte ohne Anfang und Ende, aber die ist gut geschrieben. Anders gedagt: Die in sich geschlossene Erzählweise eines Chandlers mag genauso erfreuen wie das Offene eines Andre Gide. Oder sollte man es mit Soap Operas vergleichen, die ebenfalls anekdotisch vor sich hin plätschern, was nun definitiv nichts Schlechtes sein muss?
Es gibt auch viele Blogs, die einen langsam, unwissentlich in Bann ziehen: man schaut mal rein, dann immer wieder mal, dann häufig und zuletzt jeden tag, weil es gerade nicht mit dem Vorschlaghammer immer besser, neuer und toller wird, sondern auf konstantem Niveau den Roman eines Lebens erzählt.
Was mich gestört hat ist, dass die beiden erwähnten Romane nicht weitergehen, dass mir jemand das Buch vor der Nase zuklappt, das gerne noch lange hätte weiter gehen können, und ich in dem Antville-Bücherregal kein neues Buch finde, das ich jetzt zusätzlich lesen könnte, entweder, weil es ein passender Ersatz wäre, oder etwas ganz anderes, das mich ablenkt. Etwas egozentrisch, ich weiss, aber ich bin nun mal Leser und nehme gewisse “Communities” schon auch als gewisse Regale war. Beim lesen macht das keinen Unterschied, aber es bleibt die feststellung, dass ich nun eben andere Regale häufiger frequentiere, um den Verlust teilweise auszugleichen. Man könnte auch einfach gehen und sagen, dass es keine Rolle spielt, aber ich denke da anders. Und ich möchte deshalb behaupten und die Position vertreten, dass das Fehlen neuer Blogs bei Antville diesem Effekt Vorschub leistet.
Das mag manchen egal sein, die betreffenden Leute mögen da auch toben, aber ich verwechsle weder “Antville” mit dieser speziellen, bei Antville agierenden Gruppe, noch habe ich an dieser Meinung bislang etwas zu revidieren.
Besonders toll liest sich dieser Thread übrigens, wenn man sich noch erinnert, wie Antville damals aufgemacht hat, viele Leute urplötzlich von ihren selbst zusammengekloppten finnischen Clubs dorthin gezogen und andere das irgendwie blöd fanden, weil Kollektiv und Community und Plattform und Fremdhosting, man sich aber im Laufe der Zeit daran gewöhnt hat.
Der kleine Teil von Antville, den ich halbwegs mitkriege, hat sich verringert, ja. Aber wenn ich meine Linklisten mit Blogs von 2000/01 und 2005 vergleiche, dann sind da auch nur noch gerade zehn ßbereinstimmungen, manche wegen akuten Desinteresse meinerseits so langsam auf der Abschußliste.
es ist schlicht falsch, das es bei antville keine neuen blogs gaebe.
einige wurden schon erwaehnt, andere nicht, ich will ihrem forscherdrang da nicht vorgreifen, aber nur weil ihnen die neuen nicht gefallen, heisst das nicht, es gaebe keine.
diese art von recycling finde ich spannend, die gibts auch IMHO sonst nicht.
Einigen Leuten wird es auch sehr schwer gemacht bei antville (zum Beisp. der nachfolger von Ingeborch) und andere werden nach einiger Zeit kaum noch beachtet (zum Beisp. Rosine). Ab und mal einen Kommentar zu schreiben zeigt auch Interesse. (Ausser man heißt Zitterwolf.)
oehm, nee, der nachfolger von ingeborch hatte das problem, das ihm ein leihblog zugeschanzt wurde, und das war schlicht verfahrensfehler.
wenn er einfach so ein blog aufgemacht haette, waere er ganz von selber in der bedeutungslosigkeit verschwunden.
so ist da jetzt herr paulsen und der macht seine sache sehr gut und alle sind gluecklich.
nachtrag:
herr paulsen, frau isabo und frau dede sind sehr gute neue ameisen, das muss mal gesagt werden.
Sagen Sie Ihnen das vielleicht drüben auch bei Antville, hier ist es OK, aber sie hören es nicht.
Doch, das hören die, bisschen spät vielleicht, aber immerhin.
Danke für das Kompliment!
Mensch, auch schon wieder fast 2 Jahre her.
Ja und Stillstand isses immer noch auf Antville, oder nicht?