Glaubwürdigkeit & Diskussionskultur
Nachher ist man immer klüger: Dieser Beitrag spiegelt meine Position zum gestrigen Zeitpunkt wieder. Inzwischen habe ich aber einiges erlebt und erfahren, und ich bin mir in einigen Punkten absolut nicht mehr sicher, ob ich es heute auch noch so lässig sehe. Der Blogger in mir hat für manches immer noch Verständnis, aber der Journalist in mir bekommt bei einigen Aspekten das kalte Kotzen. Sagen wir es mal so: Es ist die freundliche Sichtweise auf ein komplexes Problem, man könnte es auch anders sehen.
Nico Lumma, einer der Leute hinter der “4 bekanntere Blogger fahren ein Auto mit mässigen Leumund”-Aktion, fasst hier seine Sicht der Dinge nochmal zusammen. Ich halte es für verfrüht, jetzt schon eine Zusammenfassung zu geben, nachdem doch sehr viel Pulverdampf im Raum ist. Nur eine Sache würde ich gerne ausführen, um die sich Lumma und alle Testteilnehmer ausser Don Dahlmann bislang herumgeredet haben: Das mit der Glaubwürdigkeit ist ein Problem, wenn solche Sätze kommen:
Wir haben von Anfang an offen gelegt, dass Opel diese Kampagne finanziert, dass es eine Aufwandsentschädigung gibt und dass es hierbei nicht um reines Gutmenschentum, sondern natürlich auch um Werbung geht. […] Dabei fliesst etwas Geld und Benzin oder Diesel, damit die Blogger die Wagen auch etwas bewegen können.
[Edit: Nico Lumma hat obige Passage inhaltlich ergänzt, es lautet jetzt:
“Wir haben von Anfang an offen gelegt, dass Opel diese Kampagne finanziert, dass es eine Aufwandsentschädigung gibt (1200 EUR plus 200 EUR Tankgutschein) und dass es hierbei nicht um reines Gutmenschentum, sondern natürlich auch um Werbung geht.”
Mag sich jeder selbst ein Bild davon machen, was das Auftauchen der konkreten Zahlen erst jetzt zu bedeuten hat, meines Erachtens rückt man die Wahrheit scheibchenweise raus Erklärung siehe Kommentar von Nico.]
Von Don Dahlmann nun weiss man aber, dass es hier auch um eine Art indirekte Spesenentlohnung geht:
Aber wir bekommen nicht nur den Wagen, sondern auch eine Aufwandsentschädigung, die die Kosten decken soll, die mit dem Auto verbunden sind. Meint Sprit, Parkgebühren, Knöllchen und anderen Blödsinn. Ob die Aufwandsentschädigung davon aufgefressen wird, oder ob am Ende etwas übrig bleibt, weiß ich noch nicht. Aber ich stelle mir die Frage, was ich mit dem Restgeld mache.
Und da wird schon ein gewisser Unterschied deutlich. Der unterschiedlich kommuniziert wird. Wenn fünf Leute das gleiche Angebot kennen und der eine die Karten komplett auf den Tisch legt, schauen die anderen vier gar nicht mehr gut aus. Das Problem der Glaubwürdigkeit ist also zuerst eines der inneren Abstimmung. Will sagen, Don Dahlmann ist glaubwürdig, und dagegen fallen die anderen ab.
Vielleicht sollte man deshalb differenzieren zwischen einer tatsächlichen, einer angewandten und einer gefühlten Glaubwürdigkeit. In meinen Augen ist der Trick mit den satten Spesen gradraus Bestechung, und wird im normalen Journalismus auch so betrachtet; es ist der zweitälteste Trick seit dem wattierten Umschlag. Dass dergleichen etwa in der Pharmabranche weitgehend normal ist und Besucher von Pressekonferenzen Blankoschecks bekommen, in die sie ihre Aufwendungen für den Besuch derselben einfügen können, macht die Sache keinesfalls besser. Blogger sind da vermutlich billiger, aber genauso willig, und in der Geschichte geht es halt nicht um den Preis, sondern nur um den Vorgang.
Die andere Seite mit der angewandten Glaubwürdigkeit ist komplexer. Da liesse sich eine Menge anführen, von der Frage der Kompetenz der Probanden, etwa, wie jemand die Qualität eines Autos beurteilen kann, der jahrelang keines mehr hatte, über Vergleichsmöglochkeiten und Informationen zur Karre. Vielleicht haben sie ja die High End Super Edel 30.000 Tacken Version rumstehen, die was anderes ist als die 14.999 Euro Angebote. da ist dann auch der Unterschied zu den “Tests”, die manche Blogger bei ihnen nahestehenden Themen durchführen. Einem, der jeden Tag 10 Stunden auf dem Mac entwickelt, glaube ich sofort, wenn er die neue Version von Adobe problematisch findet. Aber vier “Typen”, die nach Marketing-, Reichweiten- und Zielgruppenvorgaben (für jeden was dabei) ausgesucht wurden und ausser einem Führerschein keine Qualifikation haben, sind als Tester nun mal nicht glaubwürdig. Zumindest nicht glaubwürdiger, als wenn ich als Rechnereinschalter und Wordkompliziertfinder einen Monat einen Mac hätte und dann was wirklich sinnvolles über die Kiste schreiben sollte. Nico verweist mit Recht auf die normalen Geschichten von normalen Fahrern, die die Firma haben will, “weiche Themen” heisst das im Joirnalismus. Kann man machen, aber man muss dann auch damit leben, dass die Glaubwürdigkeit bei solchen Themen nicht hoch ist.
Beides, nehme ich an, hat Einfluss auf oder bildet einen rationalen Ãœberbau für die gefühlte Glaubwürdigkeit. Bei der viel hineinspielen kann, sei es nun echte oder falsche Moral, Neid, Verachtung für den kASTRAt, oder einfach nur das blöde Gefühl, dass einer sein Blogtagewerk jetzt plötzlich um eine Karre herumschreibt. In fact, ich persönlich habe da schon so einen komischen Eindruck bei Felix von wirres.net und bei Don Dahlmann, die auf meiner privaten Glaubwürdigkeitsskala weit oben waren – einfach, weil ich sie persönlich kenne und sie auch einschätzen kann. Die anderen beiden sind Typen, bei denen ich privat ohnehin davon ausgegangen wäre, dass sie sich für jede Vermarktungsstrategie hergeben. Was bedeutet: Bei denen passt dieses Zeug auch rein, das liest sich weiterhin wie aus einem Guss. Bei Felix und Don bin ich dagegen betrübt, wie die Qualität im Bemühen um die Einpassung des ansonsten artfremden Sujets runtergeht. Sie hätten ohne die Karre und die Situation nie so etwas geschrieben, jetzt müssen sie, und das merkt man. Zumindest beim Bloggen. Andere werden die Glaubwürdigkeit da nochmals anders verorten. Aber so ist das mit der Subjektivität.
Und daran hängt auch die Diskussionskultur. Eben weil hier drei Ebenen durcheinanderlaufen, gibt es für alle Beteiligten jede Möglichkeit, blitzschnell die Ebene zu wechseln, vom objektiven Problem hin zur direkten Attacke, von der Pauschalisierung bis zum Loshetzen des Mobs auf eine Einzelmeinung. Und an dieser Stelle läuft die Diskussion völlig aus dem Ruder, eben weil jeder nach Lust, Laune und Notwendigkeit zwischen den Problemfeldern springen kann und es letztlich auf der persönlichen Ebene endet. Was man meines Erachtens kaum vermeiden kann – nur ist es entscheidend, ob man diese Ebene erst mal durch objektivierbare Glaubwürdigkeitsprobleme gross macht. Und an der Stelle haben die Initiatoren selbst die Lunte an ein Projekt gelegt, das jetzt schon gescheitert ist.
Denn bei allem öffentlich erkennbaren Streit sollte man nie übersehen, dass Sympathie der eigentliche Träger des Projekts Blogosphäre ist. Leute lesen Blogs, weil sie das mögen. Und ausser ein paar Hardcore-Unterstützer ist es mit der Sympathie vorbei, wenn Felix die Jungs mit Begriffen wie “Schnauze polieren” von der Leine lässt. Ich würde als Unternehmen mein Projekt keinesfalls in so einer Debatte sehen wollen, selbst wenn dadurch – und gerade die persönliche Härte, die im Kern eine menschliche, nicht gekaufte ist – wieder ein Stück Glaubwürdigkeit zurückkommt. Nur ist es keine, die dem Produkt weiterhilft. Natürlich wünscht sich Nico eine drastische Verbesserung des Diskussionskultur, denn die würde Unternehmen nutzen. Ich persönlich wage es zu bezweifeln, ob das geht. Möglicherweise kommt es nach dem tausendsten “Myblog-Blogger bloggen für 3 Cent pro Text über rosa Badeschaum”-Produkttest zu einer Abstumpfung. Ich wage aber zu behaupten, dass die Firma die Agonie dann aber schon von denen kennt, die Werbung wegzappen.
Ich persönlich bin nicht der Meinung, dass es keine Verbindung zwischen Blogosphäre und kommerziellen Interessen geben kann – dieses Blog hier ist ja auch Vermarktungsplattform für unser Buch, es gibt Spreeblick, Mac-Essentials, und andere glaubwürdige Projekte. Jeder da draussen weiss auch, dass man im Kapitalismus Geld verdienen sollte, um zu überleben. Deshalb halten sich solche Debatten bei vielen Fällen in recht engen Grenzen. In deren Erfahrungen stecken die Ansätze, wie es gehen kann. Dank Eineaufdenrüsselbekommensheim wisen wir jedenfalls, wo es haken kann, falls wir das von den diversen anderen Versagern von Open BC über Süddeutsche Blogs bis zu lachnummernbetreuten VNU-Blogs noch nicht wussten. Die Jungs mit der hässlichen Glasrüsselkarre haben damit einen Erkenntnisgewinn finanziert, ist doch auch schon was, wenngleich Opel damit als Testerspesenabschmierer auf meiner tiefschwarzen Liste ist und ich daraufhin meiner Mama unbesehen zu einem 1er BMW, Alfa 147 oder Audi A3 raten werde. Darf ich mal was postulieren?
NEBEN DISKUSSIONEN IST GLAUBWÜRDIGKEIT IST ZWAR DER TREIBSTOFF DER BLOGOSPHÄRE, ABER KEIN PRODUKT, DAS MAN EINFACH ABZAPFEN KANN. SCHON GAR NICHT OHNE DISKUSSIONEN.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Diese Kampagne ist wie ein Heißluftballon: je intensiver der Ballon mit Kritik befeuert wird, desto höher wird er steigen. Vielleicht fliegen sie gerade über die Spree und freuen sich über den schönen Blick …
Wie groß war denn die Chance, dass die Werbung einen Bogen um die Inhalte der Blogs machen würde? Die nächsten Kampagnen werden vielleicht noch so durchschaubar sein wie das Opel-Blogging. Aber bald wird es professioneller gehandhabt und die Grenzen werden schneller verwischt sein, als man mit dem Kopf schütteln kann.
Im Sport war es doch genauso: Seit den ersten holprigen Beckenbauer-Werbespots hat die Werbung den Fußball geradezu umarmt. Heute sind die Wände in fast jeder Liga mit Sponsorenlogos versehen, weil sich vielleicht eine Kamera dorthin verirren könnte. Die Anhänger der Randsportarten haben sich ja schließlich auch daran gewöhnt, dass ihre Idole seltsame Kragenecken oder quietschbunte Aufkleber mit Werbung tragen.
Wie geht die Geschichte weiter? Wird das Publikum schon zur Halbzeit woandershin schalten, weil es einfach ein langweiliges Spiel ist? Oder wird am Ende eine der Testpersonen in die Mannschaft der Opelfahrer aufgenommen?
Es gibt zwar keine technischen Lösungen für gesellschaftliche Probleme, aber Ad-Blocker tun schon einen ganz guten Job, RSS-Reader helfen bei der Vorauswahl der Inhalte und mit einer guten Maus kann man ganz schnell zum nächsten Beitrag scrollen oder gleich wegklicken.
Vielleicht entwickelt sogar jemand ein Firefox-Plugin, mit dem ich von Beiträgen, die andere Mitglieder meiner Gruppe als Werbung “getaggt” haben, nur noch die ersten paar Zeilen zu sehen bekomme ;-)
Nun ist die Aufwandsentschädigung in der Höhe von vermuteten 400 bis 800 Euro nix womit sich das Häuschen auf Ibizza finanzieren liesse. Aber Fresse polieren – obgleich ix das realiter kaum täte, zeugt von einer Anspannung beim salto mortale, die ich so von ihm noch nicht kannte. Die Opeltexte sind nicht gerade von dem Stoff, den ich sonst gerne bei ihm lese.
Im Gegensatz zu Poodles eleganter Polemik. Diese Kunst ist in Deutschland leider immer noch unentwickelt. Die anschliessende Diskussion konnte dieses Niveau dann auch nicht halten. Das müssen wir noch üben.
Zu deiner Mac-Anakogie: Wenn ich ein Wordkompliziertfinder wäre, würde mich die Meinung anderer Wordkompliziertfinder schon interessieren, ich will nicht nur wissen, wie der professionelle Developer denkt. Ganz analog beim Auto: Wäre ich potentieller Astra-Fahrer würde mich die Meinung von Leuten, die ähnlich “ticken” wie ich, und vielleicht auch lange kein Auto besessen haben sehr interessieren. Ob das Auto technisch was taugt, und ob z.B. der Seitenaufprallschutz angemessen ist entnehme ich natürlich anderen Quellen. Diese seltsame Annahme, dass man sich durch diese Art der “Werbung” zu einseitig informieren kann, finde ich weit hergeholt, denn die “seriösen” Quellen verschwinden ja nicht, und sie werden immer noch gelesen, gerade bei so großen Investitionen.
Ich bin mir nicht sicher, ob es ein Glaubwürdigkeitsproblem gibt. Bestechlichkeit würde ich den 4 Bloggern nicht vorwerfen. Sicher ist was sie schreiben subjektiv, und die Autofirma bemüht sich, einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Aber genau das ist das Ziel einner gesponsorten Besprechung in einem Blog, und darüber sind sich Autor, Sponsor und Leser klar.
Mich würde interessieren, ob ihr Artikel auch so ausgefallen wäre, wenn OPEL an sie herangetreten wäre diesen Test zu machen
Ist nicht alles schon einmal mal da gewesen (außer Sony) ?
http://www.roell.net/weblog/archiv/2005/01/09/rentablogger_marqui_paybloggers.shtml
Nein, nicht Alles.
Denn wenn ich den Beitrag auf roell.net lese, dann
ist die Glaubwürdigkeit von Bloggern damals nicht beschädigt worden,
weil u.a. die geschlossenen Verträge offen gelegt wurden.
Und nicht leicht verschwurbelt von:”Und ich brauchte nicht einmal etwas unterschreiben”
zu lesen war.
@ besucher: Die Antwort habe ich hier
http://rebellmarkt.blogger.de/stories/457304/
schon gegeben. Vielen Dank für diese nette bestätigung meiner These des Runterziehens der Debatte auf die persönliche Ebene. Und jetzt bitte schön beim Thema bleiben.
Obwohl die Diskussion gerne ins lächerliche und persönliche gezogen wird – es ist wichtig sich über “Sponsering” in blogs Gedanken zu machen. Opel war ein Anfang, bald werden Reiseveranstalter bloggern mit hohen Besucherzahlen Rabatt auf den All-Inclusive-Urlaub geben, wenn sie bloggen, Produktneueinführungen werden von bezahlten blog-Einträgen begleitet usw. Kennen wir alles vom Journalismus. Vielleicht wäre ja ein Rabattclub für blogger – ähnlich den Presserabatten – eine Geschäftsidee.
Das alles wird nicht zu verhindern sein. Es kann daher nur um die Ausarbeitung von “Regeln” gehen, die den “Qualitätsblogger” von PR-Waffen unterscheidet. Klingt ziemlich bürokratisch, aber nur durch solche Kodizes und Qualitätssiegel wird man den Lesern schnell die Information an die Hand geben können, wie sie die Einträge zu bewerten haben. Ansonsten wird das bloggen in der Marketing-Sosse untergehen.
Wenn ich einen wissenschaftlichen Artikel schreibe, muss ich übrigens immer auch den Sponsor und meine konkurrierenden Interessen nennen. Soviel Transparenz müsste auch beim bloggen möglich sein.
Ein solches Regelwerk ist schon in der Presse sehr schwer durchzusetzen, aber in den Blogs (meiner Meinung nach) überhaupt nicht. Ich denke, man kann hier nur auf die mündigen Leser setzen, die hoffentlich gut differenzieren können. Ob ein Blog in der Marketing-Sauce ertrinkt, merkt man doch schon nach sehr kurzer Zeit.
Mündiger Leser? Differnzieren kann man erst, wenn man sich das blog ein wenig kritisch angeguckt (wer es kann). Google differenziert nicht. Es geht ja nicht ums “durchsetzen”. Eher sowas wie ein freiwilliges Bekenntnis.
Ich gehe das wahrscheinlich zu intellektuell ran. Aber es geht um die Glaubwürdigkeit eines neuen “Mediums” – wenn man das so bezeichnen will.
@Don Alphonso
Sie sollten sich etwas mehr entspannen. Wenn sie einen Eintrag schreiben und persönliche Meinungen erwarten, dann sollten sie auch die Frage gestattet sein, was Sie tun würden, wenn.
Mehr ist von mir nicht angefragt worden. Aber auch ich sehe mich in meiner These bestätigt, daß Don Alphonso viel lieber austeilt!
[AUTOSAVED] Wir sind die Jungs von der Opel-Gang
Nun haben wir schon den ersten Opel-Club in der Blogosphäre. Für die, die das Ganze noch nicht mitbekommen haben sollten: Opel sponsort vier Bloggern (darunter Wirres und Don Dahlmann, der Rest interessiert mich nicht) einen – oha – Opel und übernimm
gab es da nicht mal den spruch: “wer opel fährt, nimmt auch trinkgeld” ?
erstmal vielen dank für den differenzierten ausgangsartikel, der hilft weiter als anderes (auch weil er mir persönlich sehr entspricht). weiterhin würde ich strappato zustimmen, wenn er auf eine selbstregulierung hinweist. das wäre dann die frage, ob man sich als blogger als teil von etwas begreifen will, oder nur als “einzeltäter”. irgendwie geht es um selbstverständis. was wäre, wenn ich irgendjemandem erzählen würde “ich blogge” und als antwort würde kommen “achso, werbung im netz.” mal ohne jetzt die wahrnehmung von außen analysieren zu wollen.
No 1 regt sich über Sachverhalt a auf, und geht massiv ad hominem
No 2 regt sich über Sachverhalt a und b auf und stimmt No 1 zu
No 3 regt sich über No 1 auf – wegen ad hominem
No 1 ist entsetzt, weil man von ihm Marnieren erwartet
No 4 bis No 6 kaufen Popkorn
No 7 findet derlei Aufregung und Argumentation “brillant”
No 8 hält erkennt einen Mangel an Ausdrucksvermögen und sagt nichts
No 3 sorgt für weiteres Anschwellen von Geschrei
No 1 betont nochmal a, und wird seinen Brüll-Ton nicht los
No 9 würde gerne auf Sachverhalt c hinweisen und wird übertönt
No 5 kommt das Popcorn wieder hoch
No 10, bekannt als “der Kleine”, ruft: “Jetzt brülle ich!”
So geht es dann bis in alle Ewigkeit. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann gehts beim nächsten Thema genauso weiter…
Der Volksmund weiß: Der Ton macht die Musik.
Glaubwürdigkeit, oder auch nur ein Dialog darüber, wird erst unter Verzicht auf Hooligangehabe möglich, wenn der Ton stimmt. Dann erst kann ich mir überlegen, wie ich es finden würde, wenn z.B. vier große Zeitungen eine coole Aktion durchführen, und auf allen Seiten (!) vier Wochen lang umfangreich über persönliche Erfahrungen der Redakteure über BMW-Fahrzeugflotte austauschen. Wäre ulkig, oder?
Für mich resultiert die besondere Glaubwürdigkeit der Blogoshäre nur teils aus der inhaltlichen Zuverlässigkeit der jeweiligen Autoren, sondern vor allem aus deren -> Authentizität.
Dazu gehört nun einmal eine besondere Form von Unbestechlichkeit.
Vielleicht ist es ganz gut, dass das jetzt alles passiert, auch, um das Verhältnis von Werbung und Blogosphäre etwas zu klären. Für mich ist es zu früh, um die ganze Aktion mit den vier als Autor begabten Bloggern abzuschätzen. Vielleicht hilft Transparenz. Mein Eindruck ist, dass diese vier Blogger instrumentalisiert wurden.
Ich hätte mich (okay: die Gefahr besteht nicht, dazu bin ich als Autor nicht so begabt und vielseitig), also ich hätte mich wohl auch korrumpieren lassen – und dann die Aktion nach einer Woche genervt abgebrochen, auch genervt von der Aussicht, vier Wochen lang über ein Auto zu schreiben.
[…] Kaum hat nun dieses Projekt begonnen, erlebt die Blogosphäre eine Diskussion rund um Glaubwürdigkeit und Diskussionskultur, angefacht von Don Alphonso. Wie kommt der Don darauf? Nun, die ganze Geschichte ist nämlich schon nach kurzer Zeit eskaliert, durch eine unglaubliche Aussage von wirres.net. Der Poodle, den bis dahin gar nicht kannte, hat mit drastischen, polemischen Worten dieses Sich-Verkaufen der Blogger kritisiert. Wie reagierte das sehr gut gelesene wirres.net? Ix meinte, er würde gerne nach Stuttgart fahren und Poodle wahlweise sein Auto oder die Fresse polieren. Was soll man dazu sagen? Da ist ein Blog mit vielen Besuchern, schreibt einen derartigen Satz über ein Blog, einen Menschen mit weniger Besuchern. Man muss gar nicht überlegen, um zu wissen, über wen, wo nun die Jünger Meute von wirres.net eintreffen eintrifft. […]
@ besucher: Nochmal, beim Thema bleiben, bitte. Ich will hier keine Provonummer, und werde das auch durchsetzen, zumal bei jemandem, der hier eine falsche Emailadresse angibt.
[…] Nachtrag 21.5.06. jetzt mausert sich die Opelbloggerei zum ernsten Thema an der Blogbar; und die Aufregungs wegen Opels! […]
[…] Im Übrigen scheinen alle Autos gerade kaputt zu sein. Denn zu lesen ist nix. Außer hier, wo es verhalten weitergeht. Oder wird die fachfrauische (-männische ) Beurteilung nur wöchentlich Woche abgegeben?  […]
[…] Auch wenn es Don Alphonso nach eigenen Worten für verfrüht hält, dass Nico Lumma eine Zusammenfassung gibt, zieht sein Artikel doch irgendwie eine Art Schlusstrich unter die “Opel-Sache” (die ja nur der Auslöser für eine prinzipielle Diskussion war)… So ist das eben mit Wellen, sie ebben irgendwann ab… In spätestens 2 Wochen wird das Blog-Meer in dieser Hinsicht wieder ruhig sein… […]
Vorweg: Ich bin bestenfalls C-Blogger und: Isch abbe schone eine Auto. Insofern hätte ich bei der Opel-Aktion nicht mitgemacht, wenn man mich gefragt hätte.
Glaubwürdigkeit heißt woanders Street Credibility und ist eine Funktion von Community. Wenn hier über die Glaubwürdigkeit von Blogs und Bloggern diskutiert wird, tut das so, als gäbe es tatsächlich eine Blogger-Community – einen geschlossenen Verein von Bloggern und Bloglesern. Gibt es nicht. Nein, Kleinbloggersdorf ist nur eine Schimäre. Das ist so ähnlich wie “die” Fußballfans. Wer gern Fußball spielt oder guckt, ist auch kein Teil einer konsistenten Community. Das ist einer der Gründe, warum die ganze Fan-Werberei rund um die WM insgesamt wirkunglos bleiben wird.
Reden wir also auch mal über Wirksamkeit. Glaubt irgendwer (außer den Anzettlern der Per-Blog-ad-astra-Sache), dass irgendwer deshalb einen hässlichen Opel (und keinen schönen Alfa, zum Beispiel…) kauft, weil 4 Blogger 4 Wochen lang darüber bloggen? Glaubt irgendwer (außer…), dass Opel und/oder sein Produkt irgendeinen auch nur halbwegs messbaren Image-Gewinn erleben wird?
Insofern: Much addo bout nuttin.
Aber Holla
donalphonso in Höchstform.
[Ute via Mail, Danke]
Nachtrag:
Ist es klug sich als Blogger zu outen wenn man einen Opel fährt?
Ich weiß es nicht, ist mir auch egal, aber andere bedenken solche Sachen schon
Nachtrag 2(21.05.-16:30 Uhr):
Noch imm
Was den Kodex angeht: Das A und O ist da wohl das, was die Firmen tun. Und es fängt damit an, dass sie ernsthafte Konditionen für ernsthafte Jobs bieten. Also nicht irgendwelche Spesendeals, sondern Bezahlung gegen Leistung. Wenn das klar ist, ist die Glaubwürdigkeit grossenteils gegeben, man kann sagen: OK, das ist der Job, das sind korrekte Bedingungen, die Firma bekommt ein Feedback, das ihr was wert ist. Und versucht nicht, das Trashmobil mittels beliebter Leute über die Blogschiene aufzusexen. Das sind aber nochmal zwei Schritte weiter als das, was die Aufdierüsselsheimer getan haben. Ich weiss nicht, ob ich einem zwingend glauben würde, der einen Monat für AlfaAudiMercedesLancia durch die Gegend gurkt und darüber mit ehrlich gemeinten Texten berichtet, aber ich würde ihm sicher erst mal eine Chance geben. Die Chance, die ich einem Dienstleister gebe, die aber eine korrupte Sau nie bekommen würde, die am Ende stillschweigend die Spesen einkassiert. Liegt vielleicht daran, dass ich aus einer Autostadt komme und weiss, dass hier viele von dem Produkt überzeugt sind, dennoch nicht blind für seine Schwächen sind und bei all dem glaubhaft bleiben – einfach, weil ein Schweisser mit Hauptschulabschluss vermutlich nicht irgendwelche superausgefeilten Marketingstrategien einzubringen. Klar sind die auch mal daneben, wenn sie sagen, dass jeder, der keines ihrer Autos kauft, aus der Stadt wegziehen soll – aber es ist glaubwürdig.
ßbrigens, wie echte Testfahrer wissen, gibt es sowas “intern” schon: Bei sogenannten Volllasttests, bei denen Autos rund um die Uhr gefahren werden, bis es nicht mehr geht, wird praktisch ein kommentierbares Blog für alle Beteiligten geführt. Das sich, wenn man es mal sieht, wirklich spannend liest.
Warum es einen Blogger nicht öffentlich machen lassen, wenn der die Kompetenzen mitnringt? Ich sehe da kein echtes Problem. Ich würde es nicht auf meinem eigenen Blog schreiben, ich würde ein Extrablog wollen, ich würde echte Beiträge schreiben und den normalen Tarif dafür nehmen. Ob mir jemand die Unabhängigkeit abnimmt, ist nochmal eine andere Sache, aber ich denke schon, dass man es mit transparenten Strukturen gebacken bekommt.
Aber, wie gesagt, das sind ganz andere Dimensionen als “Probier doch mal mein Handy aus und schreib was drüber”. Und ich bin mir nicht sicher, ob das eine Firma überhaupt wagen würde.
Noch eine sache: In “Liquide” kommen in den Nebenrollen auch drei Autos vor, und bei mindestens einem erkennt man meine Sympathie für dieses Gefährt. Hat aber auch keinen gestört.
Sind die putzig, die Blogger
Hach,
sind
die
alle
Als regelmäßiger Leser, der für drei Tage nicht am Rechner war: Ich gucke in diverse Blogs und sehe nur, wie sich alle gegenseitig anschreien, pöbeln und agitieren. Gibt es da irgendwo eine “Zusammenfassung” der Ereignisse, damit ich das mal nachvollziehen kann? Dieses Gezänk kann doch nicht allein aus den (für sich jeweils) nachvollziehbaren unterschiedlichen Standpunkten zum Thema Bloggen als “Produkttest” resultieren?
Konkret: 1200 Euro sind viel Geld, wenn’s nur für Benzin im Alltagsgebrauch vorgesehen ist, sollen aber Wochenendreisen (sprich: Fahrten) unternommen werden, bei denen man noch ein Hotel mitbezahlt, relativiert sich das doch erheblich, eine “Bestechung” seh ich dann nicht. Zumal es doch offengelegt wurde, zu Beginn?
Wichtig ist bei den “Tests”, dass auch Negatives geschrieben werden darf und auch in den Kommentaren nicht gesäubert wird. Letzteres ist angeblich bei MC geschehen, was mich wundern würde, da er bislang mit Kritik an ihn sehr souverän umgehen konnte (man spricht von einem langem Ego), warum sollte das bei Kritik an ein Auto, das er fährt, anders sein? Aber ich war ja nicht da und wundere mich jetzt.
Wenn Firmen an Blogger zwecks solcher Aktionen herantreten, wird das eher eine einmalige Sache für den Schreiber sein, weil schon beim zweiten Test wird dieser ja zum “Profitester”, was den Sinn (die gleiche Position des Schreibers innerhalb der Community) aushöhlen würde. Das macht auch einen wesentlichen Unterschied zum Journalisten (der regelmäßig unerklärte “Spesen” bekommt). Während des Tests hat der Blog-Schreiber das Produkt schon, eine neues wird er eher nicht bekommen, schon gar nicht von der selben Firma, was hat er also zu verlieren, wenn er Negatives schreibt? Nichts! Den Leuten, denen ich glaube, unterstelle ich auch, dass sie sich nicht aus Dankbarkeit verbiegen werden und offen berichten. Jemand, der sein Fähnchen in den Wind hängt, ist per se nicht glaubhaft, auch vorher schon. Ich kann im Moment nicht nachvollziehen, was die Glaubhaftigkeit dieser vier jetzt so verändert hat.
Nerviger, und das stört mich bei dieser Aktion, wird die notgedrungene ständige indirekte Werbung in den “normalen” Posts werden. Vier Wochen immer wieder zu einem Auto was schreiben? Gähn! Deswegen schreibt man bald weiter wie bisher, nur im Nebensatz wird das Transportmittel, das Dach überm Kopf oder das gerade fehlende Vehikel, wenn man mit dem Rad unterwegs ist, erwähnt. Das ödet, gerade wenn man Autos noch langweiliger als Fußball findet. Aber es ist offengelegt und angekündigt. Dagegen ist doch der Freundin-Blog geradezu kriminell, wenn über eine tolle Reise, super Wetter und schicke Menschen erzählt wird und dann in den Kommentaren penetrant die Details zum Auto nachgereicht und beweihräuchert werden. Bah!
Danke! Gut geschrieben! Nur glaube ich, dein Ruf wird als Echo irgendwo im Wald verhallen; noch werden die Wogen etwas hin und her wabbeln, aber dann gerät alles wieder in Vergessenheit und in die Normalität. Nur einige mögen sich blaue Flecken eingehandelt haben, und das nur, weil der Sturz so tief ging.
Was mich an der ganzen Sache entsetzt hat, ist die Sprache und der Umgang der Kontrahenten untereinander. Gestern schwieg ich anfangs noch, als ich den Satz mit der “Politur” in dem besagten Blog las. Als ich dann aber feststellen musste, dass dieser Spruch dann noch einige “Kameraden” erhielt, war für mich Sense im Karton. Moral heucheln, sich echauffieren, sich profilieren, um dann im Gegenzug…
*sichaufdiezungebeißtunddiefingervondertastaturnimmt*
Ich hoffe nur, dass die Beteiligten sich mit ihren Steuerberatern in Verbindung setzen, denn ich könnte mir vorstellen, dass das FiA diese Aktion und sämtliche Kostenvergütungen als Einkommen sehen und davon gerne noch einen Obulus ins Staatssäckel hätte.
Die mit netten D-Promis geköderte Annette von Burda haben wir hier und andernorts schon entsprechend gewürdigt, und es wird auch nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir dem Burdapack und seiner neigung zum Kassieren was auf die Gierbratzen gegeben haben. Das ist das eine.
Das andere ist der Umstand, dass es eben eine recht schnelle Eskalation gab, mit der so wohl nicht gerechnet wurde. Wie bei allen Katastrophen waren es extrem einfache Zutaten: Eine unsaubere Spesenabrechnung, ein harter Beitrag beim bekannt leute ankläffenden Poodle, felix und Co. machen die Tore für ihre hamdlanger auf, ein paar Leute fangen an, Privates über Poodle auszuschnüffeln und auch nich falsch zu verbreiten, und ich denke mir, denen sag ich jetzt mal die Meinung. Wie sich zeigt, verlieren manche schlagartig die Lust, weiterzuprügeln, weil, wenn der Don mithaut, macht das alles plötzlich keinen grossen Spass mehr. Statt dessen bekomme ich dann untertänige Mails mit Bitte um Waffenstillstand. Und jetzt reden wir eben über die Glaubwürdigkeit.
ich würde kein Problem in einer Professionalisierung sehen. felix hat ja mehrfach und sehr gut von Kongressen und Tagungen berichtet, zu denen er eingeladen war. Das ist also nicht der Punkt. Und tatsächlich scheint auch mir die Einbindung ins normale Blog ein Grundproblem, das sich auch im gestöpsel der Autoren äussert. Kann sein, dass ich ein Astrablog lese, wenn da eine gute Geschichte vom Dahlmann drin steht. Aber beim Dahlmann finde ich das daneben. Mal abgesehen vom Grundproblem, dass solche Aktionen, würde man sowas in den Medien machen, nicht zu Unrecht die Kündigung nach sich ziehen würde.
Manueller Trackback
http://don.antville.org/stories/1397279/
Aber eine Sache aus meiner Antwort poste ich trotzdem hier, damit es nicht untergeht:
Es kam auch von verschiedenen Seiten das Argument auf, dass man diese Aktion vielleicht nicht im eigenen Blog hätte machen sollen, sondern ein dafür eigens eingerichtetes Blog nimmt. Aber das hätte ich nicht gemacht, und der Grund dafür ist: Glaubwürdigkeit. Wenn ich in einem Blog schreibe, dass von einer Agentur oder einem Hersteller eingerichtet worden ist, habe ich keine Kontrolle mehr. Hier habe ich sie, und niemand außer mir kann auch nachträglich etwas an den Texten oder den Kommentaren ändern. Hätte ich es in einem fremden Blog machen müssen, hätte ich die Aktion nicht mitgemacht oder mich so ordentlich dafür bezahlen lassen, der geplante Urlaub in der First Class erfolgt wäre.
In den ganzen Kommentaren wurde ja nicht die Rolle von orangemedia und andere Blogvermarktern thematisiert. Wenn man der ganzen Aktion “Unprofessionalität” vorwirft, dann nicht Opel (was wissen die von bloggern), sondern die Vermittler. Deren Interesse ist, dass die Sache ins Rollen kommt. Möglichst billig. Da stören blogger, die Transparenz und eine anständige klare Vergütung erwarten.
Mich würde ja interessieren, wie die Ergebnispräsentation an den Kunden aussieht. Anzahl der Artikel, Technorati-Ranks, Nutzerstatistiken (müssen die Opel-blogger ihre Nutzerstatistik denen vorlegen?), usw.
Don, ich habe es mehrfach betont: Ich sehe Deine Integrität nicht berührt.
Was mir aber sauer aufstösst, ist der Umstand, wie billig oder mit was für einem Quatsch Blogger zu haben sind. Die Wohnung von der Menschenrechtsunterdrückerbande namens Cola ist nochmal eine andere Sache und wird hoffentlich eine katastrophale Pleite, und bei G'tt ich schwöre, ich werde mein Scherflein dazu beitragen, denn das Ding ist Verlogenheit pur, da wird Street Credibility Version A (distanzierte Edelhanseatin) mit Street Credibility Z (vollbesoffene Sportdeppen) in definitiver Nichtstreetcredibility-Atmo zusammengeschmissen, eine Idee wie aus dem Powerpoint Karaoke nach zwei nasen Coca Koks, bei allem Respekt gegenüber Knallgrau.
Zurück zum Preis: Kaufen ist kein Problem in meinen Augen, aber nur ne hässliche Karre für vier Wochen, um dann ein paar tausend Leute zu nerven mit etwas, für das sie aller Vorraussicht nach nicht aufs Blog kommen? Deshalb eben, wenn man schon Blogger will, von mir aus ein Orange Book of Bloggershopping: Ein A-Lister kostet dann eben 5.000 im Monat, hat volle Kontrolle über das spezielle Blog, die Firma hält sich raus. Wenn die das wirklich glauben, dass Credibility und Awareness am Kunden die neue Währung sind, werden sie es zulassen. Und das bin ich dann eben wert. Wenn die Rüsselsweiner das nicht wollen, der nächste wird es schon tun. Autofirmen gibt es wie Sand am Meer, A-Lister, die schreiben können und glaubwürdig sind, sind ein selten Gut. Das ist der Markt.
Der Opel für vier Wochen, mit Verlaub, mag mir scheinen nicht als Markt denn als ßbertragung der Denke des idealtypischen Opelfahrers auf deren Marketingapparat: Mit der Karre in die Disse und damit ne Braut aufreissen.
Naja, kann man so sehen, das mit den 5.000 Euro. Birgt aber halt das Risiko, dass man sich beim Schreiben mit dem Spruch: “Wes Brot ich eß, des Lied ich sing” eine ganz eigene Form von Zensur schafft. Ich hätte ehrlich gesagt mehr Probleme damit, für so eine Aktion auch noch so viel Geld zu nehmen. Ich hab ja schon ein Problem mit den Spesen in diesem Fall. Wie gesagt: 5.000 Euro, wenn mich jemand gebeten hätte, auf einem fremden Blog über ein Produkt zu schreiben wären ein Tarif, über den man allein aus Sicht des Geldes reden kann. Wobei aber auch da immer noch die Frage bleibt, ob ich bei einer solchen Aktion meiner “Credebility” nicht noch mehr schade.
Natürlich stellt das Ansehen eines Bloggers eine Art Ware da. Aber ich gehe da mit Dir nicht konform, dass man die “besser” oder “sinnvoller” verkaufen kann, in dem man die Summe erhöht. Das ist dann nur das Balsam für die eigene Moral. Von der reinen Herangehensweise bei dieser Sache, also das es keine Vorgaben gibt, dass man Schreiben kann, was man will, dass man dann schreiben kann, wann man will usw. usf. finde ich diese Sache in Ordnung.
Es gäbe Leute, wie gesagt, denen ich als Dienstleister in der Sache eine gute Chance geben würde. Warum nicht? Wenn ich mich für ein Thema interessiere, lese ich natürlich auch deren PR-Texte. Wenn ich feststelle, dass die daneben noch jemand haben, der mit einem guten Track record auf seinem eigenen Blog unabhängig bei einem Spezialblog der Firma XY darüber berichtet, würde ich es vermutlich eher glauben als das, sorry 2 say, beschmutzen des eigenen Blogs, im Journalismus genannt “Vermischung von Werbung und Inhalt”, und das in allergröbstem Masse gleich hinter den käuflichen Hüpfdohlen einer grossen deutschen Frauenzeitschrift mit Blogdarm und Pop
ao. ich kann es noch nicht mal erklären, warum ich das so sehe, ich habe genau deshalb diesen Beitrag geschrieben, wie es sein könnte, in der jetzigen Form ist da einfach was, wo ich mir denke: ne, bitte nicht, ist nicht, geht gar nicht, das ist nicht der Don den ich kenne, das ist astrainfiziert, das kann nix werden, nicht in dem Umfeld.Es gäbe wirklich Dinge, die mich interessieren würde. Mit Lyssa und Lancia an die Riviera. Würde ich ganz sicher als gesponsortes Blog lesen. Don Dahlmann einen Jaguar vor die Tür stellen und ihn zum Social Engeneering zur Musikindustrie schicken. 1 Blogger, 1 Teil, 1 Mission, 1 Blog. Wenn es gut und sauber gemacht ist, hat jeder was davon. Aber im Kochtopf mit Opel und ßmsie aus Kiel passiert das, was eben immer passiert: Die Topmarken verwässern. Das ist wie ein Mercedesstern aufm Opl vom ßmsie sein Vadda.
“… drum man es “Emolumente” nannte,
damit nicht so leicht ersichtlich sei,
wo irgendein Profit dabei”.
(Mandeville: Bienenfabel)
Spesenritter klingt doch auch viel besser als Mietschreiberling.
MfG
Nun, der gute Mandeville hätte über unsere billigen Blogger wohl die Hände über den Kopf zusammengeschlagen. In Fact, ich denke, neben dem Credibilityaspekt ist da auch der unschöne Geruch des Preisdumpings, Blogger schreiben sich einen Wolf, während bei Opel und deren Agentur sicher der ein oder andere für's Abnicken fürstlich entlohnt wird.
Alles nette Ideen.
Ich denke, wir sehen das einfach aus zwei verschiedenen Perspektiven. Du siehst eine Mischung aus Werbung und Blog, die nicht in Ordnung ist. Wo es hier nur zwei Einträge zum Thema bisher gibt. Aber das nur nebenbei.
Ich sehe es aus dem Interesse, wie ich so ein Thema in einem Blog verarbeiten kann. Im Prinzip die gleiche Heransgehensweise, die ich beim Formel Eins Blog oder bei Epicore habe. Ich kann Deine Argumentation zwar nachvollziehen, aber ich teile sie nicht völlig.
Ich sehe das Problem weniger bei Dir, Du reflektierst ja über das, was geschieht, ich sehe es sehr wohl aber bei MC und Pia. Felix Falstaff ist meines Erachtens sowieso jenseits aller Ironiegrenzen. Dass die alte Trennung von Werbung und Inhalt bei Blogs ohnehin neu verhandelt werden kann und soll, bringt der radikal subjektive Ansatz der Blogs m. E. mit sich. Ich denke, dass subjektive Blogs da andere Ansätze erlauben als pseudoobjektive Medien, solange es bewusst gemacht wird und es die Blogosphäre als regulatives Element gibt. Und da sehe ich die wirklich spannenden Ansätze, auch was die Texte und die literarische Dimension angeht. Bert Brecht zum Beispiel hat sein erstes Auto durch einen Werbetextwettbewerb für selbiges gewonnen. Geht also.
Auch wenn es damit eine Debatte ist, die keiner in der Opel-PR kapiert, wie wahrscheinlich Zillionen anderer PRoleten. Egal. Kriegen sie eben was aufs Maul oder bestenfalls Agonie. Bis dann mal einer kommt, der es kann. Dann wird es welche geben, die ausgelutscht und verbrannt sind. Und welche, die dazu passen. ich habe momentan mitunter das Gefühl, dass sich manche etwas voreilig vermarkten.
Nee, DonAlphonso, dieser Beitrag ist mindestens so angestrengt wie das Opelgeschreibsel. Schlimme Bleiwüste. Aber passend zum Thema Glaubwürdigkeit/Werbung.
@33: Yo, diese PR-Fuzzies die haben meist mehr “Charisma” als der Durchschnitts-Blogger. Davon leben sie – nicht vom Können. Dafür gibt’s ja auch mehr Geld: “Wer mich derart über den Löffel barbieren kann, der muss sein Beraterhonorar schon wert sein”.
Resultat: Diese marketing-esoterische W&V-Quackel-Szene, noch der Dümmste fühlt sich darin halbwegs ernst genommen und unversehens theoriefähig. Hier in der Gegend verkündete mal ein Gerd Gerken das “Management by Love”. Diesem schwarzen Rollkragen-Rastelli in seinem Worpsweder Kreativ-Shop floss daraufhin das Geld devotest nur so zu. Jeder Heini aus dem Vertrieb durfte sich plötzlich als Meisterdenker fühlen …
Marketing ist aber auch kein bildungsförderndes Studium.
MfG
@ 35: Kurt Tucholsky machte nach 1918 PR für den Verbleib Oberschlesiens im deutschen Reich, weshalb er konsequenterweise aus allen Publikationen der USDP rausflog. Später war er Presse-Fuzzi für das Bankhaus Simon & Co. Erich Kästner arbeitete jahrelang als Werbetexter, Frank Wedekind besang die lecker Maggi-Suppen …
(to be continued)
Die Frage ist doch immer, ob man seine Seele verkauft. Wenn überhaupt noch jemand weiß, was das ist.
MfG
Recht haste, Chat, und es kommt darauf an, ob die Leser verarscht werden. Also: Transparenz.
In einem Nachrichtenmagazin habe ich gelesen, Opel wäre die Marke für technikbegeisterte Männer. Und wo sonst im Leben trifft eine Firma auf einen derartigen Männerüberhang wie in der Blogspähre, der sich begeistert für “Trackbacks” und für etwas, das “Technorati” heißt?
Die Blogsphäre hat sich ihren Opel verdient, finde ich.
Und Opel kriegt die Blogosphäre, die sie verdiene. Ich vermeide ja gezielt das Wort in meinen Beiträgen, aber irgendwann wird da eine Googlenombe hochgehen. Hey, ich war's nicht.
Hmmm…ich denke, der Leser will einfach seinen Romanhelden so haben, wie er nun mal ist (also mit klapprigem Fahrrad oder alter Schrottkarre) und nicht gesponsort und gepampert. Der Held soll sein wie du und ich und dann kann sich der Leser mit ihm identifizieren und dürstet nach neuen – echten – Geschichten über die klapprigen Fahrräder und nicht über die fabrikneuen Opels, die ja nun eh nur eine bezahlte Fata Morgana für 4 Wochen sind.
Und mal ganz sachlich betrachtet gehts ja um Reichweiten und Zielgruppen. ßber Google-Ads weiß man, dass sie kaum lohnend sind auf Blogs. Drum muß man irgendwie in den Content rein.
Hmmm…und was lernen wir aus der Diskussion? Einige Bloginhalte sind käuflich.
200 Euro Benzingutschein, damit kommt man aber nich weit in 4 Wochen
Was besagte dann ein Held wie Don Quijote über uns?
Reni Radler schrieb: “Der Held soll so sein wie du und ich”.
MfG
[…] Bloggersdorf Blog-Tags: blogger, geld Technorati-Tags: blogs, bloggen, ecommerce Permalink: http://www.endl.de/weblog/2006/05/16/kurz-eingeworfen-die-opel-blogger/ Verwandte Artikel: Der wohl beste Blog-Artikel überhaupt und die Antwort aufallesErfolgreich Bloggen ist GlückssacheRunter mit den Hosen: Führerschein-BildchenTolle Themen – alle abgesagtI bet you look better on the dancefloorSubdomain-Sponsoring – Weblog-Vermarktung für alleEr ist jetzt Gastautor bei Spreeblick Weitere Artikel hier im Weblog: Danach: Kurz drangedacht: Promi-Blogger Kuranyi Davor: Wie wir Weltmeister wurden 4 Kommentare » 1 | Kommentar von rene — 16. Mai 2006 @ 16. Mai 2006 13:26 […]
Wie günstig A-Blogger zu haben sind, wundert mich, ehrlich gesagt auch. Die Autos sind so Karren, die von Mietwagenfirmen ihren Großkunden eh zur Dauernutzung auf den Hof gestellt werden, dazu eine Spesensumme X (die ja bislang noch verschwiegen wird oder habe ich es überlesen?) Das ist doch sehr popelig im Vergleich zu dem, was der Hersteller da bekommt: Zugang zur Authentizitätsmaschine Blog, zu einem interessanten Zielgruppenmix aus Trendsettern (und deren Mitläufern) mit hohem Glaubwürdigkeitsfaktor. Promis mit so einem Standing werden normalerweise sehr teuer eingekauft (erreichen dann aber auch andere Bekanntheitsgrade und Aufmerksamkeitswerte als selbst Don D.).
Opel wird vielleicht kein Auto mehr verkaufen durch diese Aktion. Hängen bleiben aber wird: “Das ist doch diese coole Firma, die auch Blogger unterstützt und sich für diese neuen Medien interessiert.” Deshalb werben die Rüsselsheimer ja auch mit der verballhornten Musik von Underground-Ikonen.
Opel hätte einen guten Deal gemacht, wenn Blogrezipienten so blöd wären, wie das SinnerSchrader, Turi, Trendbüro-Wippermann und all die anderen in diesem Bereich aktiven “Cracks” den Firmen gern glauben machen. Sind sie halt nicht. Und selbst willige Testlämmer neigen dann eben zum Ausrutschen. Dann hat man halt Ergebnisse, die keinem gefallen – es sei denn, dass Opel die Bestätigung wollte, dass seine Karren als hässlich und seine Besitzer als unterster Teil der Fahrerkette, noch hinter Dacia wahrgenommen werden. Opel ist einfach uncool, so uncool wie sie auch diese Geschichte aufgezogen haben mit ihren marktresearchten Zielgruppentestern mit zertifizierter Quote. In der Blogosphäre wird “Opeltester” bald so verrufen sein wie Jamba oder Klowand.
Ansonsten wird es andere, bessere “Deals” geben. Die im ßbrigen auch dem angemessen sind, was Blogger sind und zu bieten haben. es geht beim Bloggen um die Geschichte, die erzählt wird, dann wird das auch gelesen und, nehme ich zumindest an, entsprechend bewusst rezipiert. Ich persönlich mag gute Werbung, ich mag gute Produktinformationen, ich mag es, wenn mich was anspricht, und ich kann damit umgehen, dass es von Firma XY kommt. Erzähl mir eine gute Geschichte mit einem Opel, der am Rande drin vorkommt, und ich finde ihn vielleicht nicht mehr ganz so unerträglich. Aber testbloggen, ts…
Warum entsteht da so ein Wirbel? Kann man endlich mal etwas mehr Leichtigkeit im Umgang mit solchen Campagnen erleben? Ich halte die Blogger doch für etwas lockerere Leute, ohne Neid und Konkurrenzgebahren.
für kid siebendreißig:
Aufwandsentschädigung: 1200â?¬ plus 200â?¬ Tankgutschein
Das mit dem neid wurde, denke ich, schon oben weitgehend entkäftet. Ein Auto der unteren Mittelklasse ist nichts, worauf man neidig sein könnte, wenn man einen Sportwagen und damit nach Italien fahren kann. Dennoch ist es für manche halt ein Problem, wenn sowas in manche Blogs gequetscht wird. kann man verstehen, muss man aber nicht.
@ supatyp: Das wäre, wenn es so wäre, dann nochmal eine ganz andere Version. Also doch Cash gegen Texte. Halt als “Aufwandsentschädigung” tituliert. Schön langsam steige ich da nicht mehr durch.
Ich hab das beim Lumma gelesen. Ich glaub, der muß das wissen:
http://lumma.de/eintrag.php?id=2758
Komisch. Ich bin mir fast sicher, dass das gestern noch nicht drin stand. Vielleicht werde ich langsam deppert.
Dachte ich mir es doch – Laut Google Cache wurden die Summen nachgetragen. Irgendwie fange ich an, die Aktion als solche immer weniger zu mögen; nichts gegen Offenheit, aber diese Salamitaktik nervt.
jo, mea culpa, ich haette es kenntlich machen müssen, dass ich da was nachgetragen habe, aber ich hatte die zahlen nicht parat und habe sie daher erst später nachgepflegt. das ist keine salamitaktik, sondern wenn du mal auf die uhrzeit meines artikels guckst, schlichtweg eine frage des eigenen aufmerksamkeitslevels.
(Mit schnarrender Stimme) Wir Blogger müssen uns an jede Urhzeit gewöhnen, vom kalten frühen Morgen bis zur heissen Tropennacht!
dann achte mal auf weniger tippfehler. :)
ich bin etwas unvorbereitet in diese diskussion gestolpert und muss gestehen, dass ich eigentlich nix verstehe. wo liegt eigentlich das problem? das texte nachträglich geändert und mit zahlen aufgefüllt wurden? oder geht es um eine angeblich fehlende transparenz? eigentlich wurde doch alles gesagt, es gibt ein auto und es gibt geld und es muss was darüber geschrieben werden. das ist mehr als fair. muss das ergebnis positiv ausfallen? denke nicht, dass es irgendwo stand. ich versteh es nicht ……
oder ist einfach nur ein sommerloch?
Version 1 war vor langer Zeit: es gibt ein auto zum testen und die zahlen, was so anfällt.
Dann kam bei Don Dahlmann: Es gibt ein Auto und was mache ich, wenn was von der Tankknete übrig bleibt.
Jetzt ist es: es gibt ein auto und es gibt geld – für 1200 Euro geht mit Knöllchen nix mehr, da muss man schon 8 mal über eine rote Ampel fahren, um das logisch zu begründen.
Wenn ich im ersten Fall sage, finde ich doof und ein Tester geht mich an, dann ist es Blogger gegen Blogger. Das ist ok. Im zweiten Fall ist es schon Blogger vs. Blogger mit finanziellem Vorteil. Das riecht etwas, ist aber auch ok, es menschelt halt. Bei der dritten Version schreibt ein Blogger PR-Texte gegen Geld. Dann ist es halt ein PRler, der wie ein Blogger aussieht in seiner Sache tätig wird. Auch das ist für mich ok.
Aber in allen drei Fällen sieht es für mich mit der Glaubwürdigkeit sehr unterschiedlich aus. Und darum geht es in diesem Beitrag. Eben weil verschiedentlich betont wurde, dass es mit der Glaubwürdigkeit bei dieser Aktion nicht zum Besten ausschaut.
Das ganze “Theater” hat heute für mich eine weitere Dimension erhalten, nämlich dass mindestens einer aus der “O-Blogger”Runde an dem Medienforum NRW in Köln teilnimmt. :( Und das nicht unbedingt als Zuhörer…
Als Kongressberichter fand ich den besagten Blogger immer sehr anregend, muss ich sagen. Dass ihn manche vielleicht als Hofnarren einladen, der ihnen den Spiegel (anders online) vorhält, hat schon so seinen Charme.
Gehabt.
[…] Glaubwürdigkeit tanken 22. Mai 200617:38 Uhr Wenn es nicht so peinlich wäre, würde ich jetzt lachend auf dem Boden liegen, denn was DonAlphonso schreibt, kann einem glatt dir Tränen in die Augen treiben: „NEBEN DISKUSSIONEN IST GLAUBWÜRDIGKEIT IST ZWAR DER TREIBSTOFF DER BLOGOSPHÄRE, ABER KEIN PRODUKT, DAS MAN EINFACH ABZAPFEN KANN.” […]
Berichterstatter vom medienforum ist ja durchaus auch von öffentlichen Interesse – ob man die Veranstaltung nun interessant findet oder nicht.
Dagegen liegt das Interesse beim Opel-Bloggen eher bei Opel. Also ein Schwergewicht auf bezahlte PR.
[…] – blogbar.de, mattwagner.de, lumma.de, blogbote.de (links zu den original-opel-blogs) […]
Die Argumentation, dass man trotz Cash ja immer noch schreiben dürfe, was man will, die ist hanebüchen. Als williger A-Blogger wäre man ja, ist man moralisch an diesem Punkt erst einmal angekommen, schön doof, katapultierte man sich sofort wieder aus einem goldenen Hamsterrad heraus, das sich gerade so schön zu drehen beginnt. Regelmäßige Einnahmen gefährdet kaum jemand in Zwiten des Prekariats durch übergroße Ehrlichkeit (und dass diese Haltung den Stil ruiniert, merken unerfahrene Schreiber erst hinterher). Meint denn jemand ernsthaft, dass Opel – und andere – das neue Spiel auch fortsetzen, wenn das Experiment nach hinten los geht? Außerdem sprechen die ersten Hudeleien schon für sich – bzw. für das ach so tolle Autotöff …
In meinen Augen eine Detroiter Marketing-Aktion, um möglichst billig Text und Publicity zu shoppen. Allerdings: Dass manche jetzt unter professionellen PR-Gesichtspunkten darauf schimpfen, das ist so ähnlich zu erklären, wie das Meckern der Deerns vom Eros-Center über die billige Konkurrenz vom Straßenstrich. Oder das Mosern des deutschen Klempners über die Bönhasen aus Polen.
MfG
Also, soweit ich mich in dem Buzz auskenne, würde ich als Opel heute noch die Schlüssel einsammeln und die Leute auszahlen; selten wurde so viel Böses über Opelprodukte geschrieben wie in den letzten Tagen. Nicht von den testern, aber die sind der Anlass. Ich glaube eher, dass es teuer ist für sie. Viel schlechtes feedbeck für einiges an geld, schlisslich sitzen in den Verwertungsketten auch noch ein paar Agenturen, die auch die Hand aufhalten.
Opel, die Blogosphäre und Strassennutten
Es gibt eine neue Sau in der Blogosphere. Das besondere an dieser: Sie jagt sich selber, seit dem einige Blogger mit dem Testen von Fahrzeugen von Opel angefangen haben. Es hat auf jeden Fall Hauen,Treten und Stechen angefangen, welches durchaus einen erh
Das Problem jeder “angeregten Kommunikation” besteht immer auch darin, dass der von den willigen Willies erzeugte “Buzz” aus einem Hornissennest stammen könnte.
MfG
[…] » Keine Kommentare bis jetzt. RSS Feed für Kommentare zu diesem Beitrag. | TrackBack URI Einen Kommentarhinterlassen […]
Fegefeuer der Eitelkeiten
Ich verfolge ja im Hintergrund die Diskussion über die Opeltestblogging. Ich finde das ein wenig verlogen, zu sagen das waere der Ausverkauf des Blogosphäre. Denn mal ernsthaft: Jeder Mensch ist käuflich. Die Frage ist nur der Preis in Relation zur geford
[…] Nun mag ich als beide Biere, auch aus der Flasche. Schumacher gibt’s nur in der Literflasche mit Schnappverschluss, Füchschen in der Halbliterflasche, ebenfalls mit Keramikschnappverschluss. Ich kann mich nicht entscheiden und hab das vor Längerem im Vorläufer dieses Blogs auch thematisiert. Da nun der gemeine Marketingfreckel das Bloggen entdeckt, geriet ich, obschon nur maximal ein C-Blogger, ins Visier der führenden Düsseldorfer Hausbrauereien. Die Tanja-Anjas, die dort Jupp oder Pitter heißen (und auch so aussehen…) dachte sich: Dä Jong, dä hätt doche’n rejionaalen Einfluss, dem donn mer ma ä bissken schponsern. Gut, einen Opel Kadett für Nüsse mit Spritgeld ist schon ne andere Hausnummer, über die man sich – wenn man genetisch und neurotisch dazu neigt – tierisch und moralisch aufregen kann, aber ich bin ja bloß ein kleines Düsseldorfer Licht. Jedenfalls, Füchschen war schneller. Der Deal sieht so aus: Man hat mir einen Kasten Füchschen Alt (20 Flaschen zu je 0,5 Liter Altbier im Werte von rund 22 Euro zuzüglich Pfand) für eine Woche zur Verfügung gestellt. Ich kann, muss aber nicht über meine Erfahrungen mit dem Füchschen Alt bloggen. Und damit ich so richtig motiviert bin, hat man mir vertraglich zugesichert, dass ich das Flaschen- und Kastenpfand behalten darf. […]
[…] Eigentlich finde ich die Bleiwüsten, die gerade zu Opelgate losgetreten werden, eher unlustig bis wenig unterhaltsam. Doch über dieses kleine Fundstück, das ich beim Querlesen durch das Thema fand, hab’ ich mich gefreut: Screenshot lumma.de Leider spuckt die Google Werbung keine grantige Autopolitur aus. […]
don, man kann hinter allem verschwörungen, verheimlichungen oder bösen willen vermuten. man kann auch lamentieren, dass sich da welche zu billig verkaufen würden und gleichzeitig über die summen empören. tatsache ist das die ganze geschichte mit dem tankgutscheinen (früher sollte es mal eine tankkarte sein) ein eiertanz ist. ich habe erst 4 tage nach dem ok für die aktion von einer â??aufwandentschädigung” erfahren, von mcwinkel, nicht von orangemedia. der erste impuls von mir und don war, das wollen wir nicht, don wollte es spenden. dann hiess es, es gibt einen 200 euro tankgutschein. jetzt heisst es seit ende letzter woche, es wird wohl ein 300 euro tankgutschein. mit meinen spärlichen mathekenntnissen habe ich mir ausgerechnet, dass ich – je nach motor (diesel, benziner? 150 ps? 120? â?? wussten wir ja nicht), durchaus auf mehr als 200 euro tankkosten kommen könnte, das geld also am ende mit knöllchen, verkehrsstrafen parkhausgebühren und sonstigen kosten für die fahrerei zweckgebunden, also fürs fahren aufgebraucht werden könnte. was mit dem eventuell vorhanden rest passieren würde, versaufen, verschenken, wollte ich dann entscheiden wenn ich weiss was übrigbleibt. so wie es jetzt aussieht verfahre ich mindestens 800 euro allein an diesel. vielleicht mehr oder weniger. ob du der aktion wohlwollender gegenüberstehen würdest, wenn wir dir als aufsichtsführenden diese rechenkunststücke vor einer oder vor zwei wochen gemeldet hätten, bezweifle ich.
ich habe das thema â??aufwandentschädigung” übrigens mit meinem ersten â??fahrbericht” am 17.5. thematisiert, hier: http://wirres.net/opel â?? da steht zwar noch 200 euro tankgutschein, aber der wechsel der rahmenbedingungen überfordert derzeit meine editierfähigkeit.
vorher hiess es übrigens, keine zahlen, keine internen absprachen nach aussen jetzt lese ich die konkreten zahlen bei nico. is wohl alles ein bisschen beta.
So ist das Leben am Ende der Vermarktungskette, man ist halt ohne es zu wollen oder gefragt zu werden ein abhängiger Dienstleister ohne klare Zusagen, die, wenn sie kommen, immer zu spät und am falschen Platz kommen.
[…] Tester aus den Reihen der (i)-x Normalos hat es immer gegeben. Lange vor Erfindung von Internet, Blogs und AMD. Die braune Brause gab es schon und Schwadrone Umsatzoptimierer sicher auch. Die späten 60er frühen 70er. Wir Jungmannen hatten uns aus Zeitgeist, wenn auch nur ungern, von ihren Motorrädern getrennt und waren auf vier Räder umgestiegen. Meist VW 1200, DKW 3=6, Opel Kadett C, oder wenn die Eltern das Geld hatten, einen Skoda Octavia Sport. Klaus Jürgen L. hatte sogar solch ein hochbeiniges Cabrio. […]
Hihi, man kann orangemedia/Opel nur zu seiner Kampagne gratulieren ! Soviel Aufmerksamkeit für so wenig Geld is phänomenal. Das ist ECHTES Guerillamarketing, v. a. weil es hauptsächlich in den Blogs der Blogosphären-Intelligenzia und -Kampagnenmacher stattfindet. Als Außenstehender amüsiere ich mich fürstlich :)
Höhö, wenn Du glaubst, dass das die erwünschte Reaktion ist, dann kennst Du Dich aber nicht so doll aus in dem Thema. Zufällig weiss ich, dass in der Strecke von Lumma über die Agenturen bis zu Opel gerade die Luft brennt. Denen gefällt das gar nicht, dass
– 2 Tester inzwischen öffentlich an der Aktion rummaulen
– eine Testerin offensichtlich keiner Peinlichkeit ausweicht
– ausser einigen natürlichen Konsumenten von Cocaprodukten, sprich bloggende Werber, PR-oleten und anderes “Ich will auch so einen Etat haben”-Gesocks kaum jemand dafür Opel öffentlich in den Arsch kriecht.
Awareness ist nur eine Voraussetzung für Werbung. Das hat geklappt. Alles andere ich schief gegangen.
Wer kann denn noch durch die unzähligen Postings und Kommentare durchblicken ? Deine Pamphlete zu dem Thema haben für den Großteil der Leser einen eher erheiternden Wert. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine vollkommen unrepräsentative Umfrage in meinem vollkommen unrepräsentativen Bekanntenkreis.
Wenn der Opeltest in einigen Wochen vorfbei ist und sich der Staub gelegt hat, bleibt im Endeffekt bei den Leuten doch folgendes hängen:
– 4 partiell coole A-Blogger haben Opel getestet.
– Der Test war mehr oder weniger aus dem Leben gegriffen, weil kein schleimiges Automagazin
– Da war da noch der Bayer, der sich wieder als brutalstmöglichster Aufklärer gebärdet hat. War lustig, wie immer.
Im Gesamten also eher positiv.
Und weil Du das so gut beurteilen kannst, meldest Du Dich auch mit einer partiell coolen falschen Emailadresse an, was?
Am Ende wird sich jemand die Mühe machen und ein Clipping zusammenstellen. Das wird jemand bei Opel anschauen und gar nicht begeistert sein, weil es partiell sehr uncoole Aussagen über die Firma gibt, die Blogger kauft. Ich weiss nicht, ob es jemanden davon abhält, einen Opel zu kaufen, aber es hilft ganz sicher nicht dabei, einen Opel zu verkaufen. Oder die partielle Coolheit vom Blogger auf die Karre zu übertragen. Womit der Erfolg der Kampagne erledigt wäre.
Ansonsten kenne ich ja so einige Powerpoints über Word-of-Mouth und virales Marketing, wie sowas geht und wie die Erfolge da ausschauen. Ich verrate Dir kein Geheimnis, dass die Reaktionen auf das kASTRAt-Bloggen nichts mit dem gemein haben, Du im gesamten eher negativer Erfinder eines Nicks und Angeber einer falschen Email.
Oh, ich vergas: bei Dir ist man ja nur ein vollwertig, wenn man eine korrekte E-Mail und besser noch ein Blog hat. Ich hatte in meiner obigen Mail einen Vertipper drin, aber jetzt stimmt sie, meine Adresse für den ganzen Spammüll. Was bin ich nur für einer, der sich erdreistet, hier zu kommentieren, tststs….
Ich weiss nicht, woher Du Deine Schlußfolgerungen nimmst.
Den nötigen Wirbel und die nötige Anfangsaufmerksamkeit hat Opel bekommen und die Opel-Blogs werden noch einige Wochen mit den Karren unterwegs sein und mit ihren Berichten wahrscheinlich die abflachende Kritik überstrahlen.
Strahlen? Aus welcher Werberklitsche kommst Du, dass Du so einen Knick in der Optik hast? Universal?
Aus keiner. Bin Gott sei dank in einer vollkommen anderen Branche beschäftigt. Ich hantiere mit Fakten und fundierten naturwissenschaftlichen bzw. ingenieurtechnischen Angaben. Man hat den Hang, vieles klarer zu sehen und zu analysieren und kommt erst garnicht in die Versuchung, sich etwas in die Tasche zu lügen (z. B. mittels den oben angesprochenen Powerpoints). Sowas rächt sich immer gnadenlos.
Opel ist ein Auto? Bisher war das in den Augen meiner Frau eine Gemeinschaftsbus oder eine Einzelschubkarre für Betagte. Wenn wir so weiter machen und selbst die ach so zeitgemässen Blogger den Namen des Karrenherstellers so oft in den Mund nehmen, ist der Sinn der Initiative von Opel todsicher erreicht. Nur schon dass man als Automarke diese Idee offensichtlich zuerst hatte, dürfte nicht nur mich verwundern – und auch schon Wirkung zeigen. Nicht schlecht für eine Investition von 5×1200 Euro plus Spesen, wie hoch auch immer.
Und von wegen Käuflichkeit: Es gibt nur einen Weg, um rauszufinden, ob ein Arrangement eben kein Deal ist: Die ehrliche schonungslose Selbstbefragung: Bin ich kompromittiert? Und die Antwort sollte ein Nein sein – und nicht nur, weil man sich nicht scheut, jemanden scheinbar Bescheuerten abzuzocken oder sich von einem gesichtslosen Geld kackenden Etwas aushalten zu lassen.
[…] Aus einem Kommentar von Ix (wirres.net, einer der Opel-Tester) beim Don der Congregatio pro doctrina commentariorum diurni: […] vorher hiess es übrigens, keine zahlen, keine internen absprachen nach aussen jetzt lese ich die konkreten zahlen bei nico. […] […]
Eins vorneweg: Ich bin Z-Blogger, interessiere mich für Autos und werde jetzt zwei böse Dinge tun: Persönlich werden und trollen.
Verehrtes Publikum, lesen Sie bitte nur weiter, wenn Sie das zu verkraften gewillt sind. Ansonsten gibt es da so ein schmuckes Rädchen in der Mitte der Maus und zur Not auch die Löschtaste in DonAlphonsos Blogsoftware, die Ihnen weiterhelfen.
Zum Thema: Ich las soeben dies:
Das schreibt jemand, der einen Fiat fährt. Und noch nicht mal einen originellen, aufregenden. Sondern nur die halbherzige Kopie eines Japaners, der wiederum zwar auch nur eine Kopie war (die eines Engländers), damit aber wenigstens Erfolg hatte.
Und derjenige schreibt das über ein Fahrzeug, mit dem sich eine Marke neu erfunden hat. Und das durchaus mit interessantem Design.
Tut soweit nichts zur Sache, denn um die Fahrzeuge an sich gehts hier ja nur, wenn man ihre Fahrer damit schlechtmachen kann. Und dazu ist ja alles genehm.
Damit keine Missverständnisse entstehen: Ich bin VW-Fahrer.
Toll, jetzt haste auch was abgeladen. Und auch gleich was über das Löschen geschrieben. Es gibt für hohle Spacken eine schlimmere Strafe: Sowas einfach stehen zu lassen.
Don, dieser letzte Kommentar war selbstbezüglich. Von Dir kennt man Besseres. Weitaus Besseres. Und dennoch würde ich Dich nur wegen eines Aussetzers nicht als “hohlen Spacko” bezeichnen wollen – persönlich nicht und grundsätzlich nicht.
In der Sache: Jetzt tun wir doch bitte ‘mal nicht so, als seien Blogger per se bessere Menschen. Wenn derlei Werbeaktionen um sich greifen, wird man genauso reagieren wie bei der Fernsehprominenz auch jetzt schon – oder glaubt jemand ERNSTLICH, ein Handy sei deswegen toll, weil ein Herr Beckenbauer dafür millionenschwer die Visage in die Kamera hält? Oder versteht das irgendwer so, als würde er das Teil wirklich gut finden, und nicht nur ein bezahltes Lächeln aufsetzen?
Erfolgreiche Blogger werden sich eben auf Dauer entscheiden müssen: Geldwerte Vorteile mitnehmen oder “der authentische Blogger von nebenan” bleiben. Und wofür sich einer entscheidet, das spricht sich auch ganz ohne solche Anwürfe herum.
[…] Schön, wo ich doch unglaublicherweise die ganze Glaubwürdigkeitsdebatte unglaublich effektiv ignorieren konnte, hat mich nun doch noch ein unglaublich amüsanter Artikel wieder darauf gebracht, dass es ja glaubhaft ernste Themen in der Deutschen Blogosphäre zu diskutieren gilt. […]
[…] Eine sehr handliche (und meiner unbedeutenden Meinung nach treffende) Standortbestimmung der deutschsprachigen Blogosphere aka Kurbad Schaumbloghausen fand ich beim Netzfischer. Gefunden hab’ ich diesen Beitrag bezeichnenderweise in den Kommentaren der Blogbar, wo Don A (-List) Blogger, sich über die O(pel)-Blogger echaufiert. Glaubwürdigkeit/Diskussionskultur ist das Thema. Gut, genug gegähnt und dem Don sei vergeben, schließlich verweist ein Link vom gestrigen Spreeblick auf seinen Hinweis in Sachen Amnesty International. Keep on bloggin’ in a free world (via Spreeblick). The Internet is a new frontier in the struggle for human rights. Governments â?? with the help of some of the biggest IT companies in the world â?? are cracking down on freedom of expression. […]
[…] Geradezu grotesk finde ich aber, wenn der Blogger, den die Journalisten fürchten aus dieser lustigen kleinen Aktion eine Glaubwürdigkeitsdebatte anleiert. Bloggen lebt von der Glauwürdigkeit der Autoren. Jaja, ist klar. Wenn ich mal wieder richtig viel Zeit, dann mache ich mir da mal Gedanken drüber. […]
[…] Daß Blogger Produkte testen ist weder neu noch unumstritten, gerade wenn für Test und testbezogene Blogeinträge auch noch Geld, Gutscheine oder Naturalien geflossen sind. Ich persönlich leiste es mir, mit dem Habitus moralischer ßberlegenheit festzustellen, daß ich sowas für Geld, Gutscheine oder Naturalien natürlich nicht machen würde, und wenn doch, dann nur mit dem Kennzeichen “GEKAUFT”, aber eigentlich eher nicht. Ich würde noch nicht mal Geld für Testimonials nehmen, wenn es mir nachträglich angeboten würde. […]
[…] 3) Der komparative Konkurrenzvorteil der Blogger ist der, dass sie sich untereinander tendenziell stärker vertrauen als euch, liebe Massenmedien. Großer Erfolg einzelner Blogger mündet oft in Vertrauensverlust der Community, da diese exponierten Blogger mittlerweile erfolgreich von Unternehmen und den Massenmedien -also euch- abgeworben werden. Damit verlieren sie einen Großteil ihrer Reputation, die “Street Credibility” sozusagen. […]
Opel und Blogs – Die Fortsetzung
Beim Opel Astra ließ Opel 4 Blogger bloggen. Das gab ziemliche heftige Auseinandersetzungen über Käuflichkeit und Glaubwürdigkeit von Blogs. Opel zeigte sich trotzdem “zufrieden” mit der Aktion, eine baldige Wiederholun…