Robert Scoble, Blogger in Diensten von Microsoft, wird in den Medien gern als derjenige gehandelt, der dem Softwareriesen aus Redmond ein menschliches Antlitz verliehen hat. Dank der Tatsache, dass Journaille halt oft auch nur billige Kopisten sind, gilt das inzwischen ebenso als Wahrheit wie das segensreiche Bloggen des Sun-COO Schwartz, der in Wahrheit alle paar Wochen einen grösseren PR-Zwischenfall der unangenehmeren Sorte fabriziert. Scoble jedenfalls nahm für sich in Anspruch, im Fall dieses ziemlich ruppigen Vorgehens seines Arbeitgebers gegen die Blogfirma Weblogs Inc und deren Tochter Engadget.com verhandeln zu wollen – was dann auch zu einer Lösung des Problems brachte. Microsoft pfiff seine Anwälte zurück, das inkriminierte Posting durfte bleiben. Bei Engadget.

Aber nicht bei anderen Websites, von wo Engadget die Informationen her hatte, wie dieser Beitrag zu erläutern versucht. Der namenlose Autor gehört ironischerweise zu einer Website, die von und für Fans von Microsofts Mobile-Software betrieben wird. Der Beitrag über Scoble ist eher polemisch denn freundlich, bringt aber some good points über die selektive Unterstützung durch Herrn Scoble. Und man muss nicht zwingend ein Verschwörungstheoretiker sein, um so ein paar Merkwürdigkeiten geistig durchzukneten. Da ist also ein kleiner Angestellter irgendwo, der mal eben die Anwaltsmaschinerie von Microsoft in die Schranken weisen kann – hm. Maybe too good to be true.

Wie auch immer, man sollte bei dem wütenden Artikel von MsMobiles.com auch noch etwas anderes berücksichtigen: Als Freund von MsMobiles.com wird der erbitterte Engadget-Konkurrent Gizmodo angegeben. Wahrheit wird im Internet schnell zum dehnbaren Begriff.