Die New York Times hat gestern bekanntgegeben in Zukunft seine kostenpflichtige Angebote auszubauen und einige seiner Inhalte nur noch gegen Bezahlung zugänglich zu machen. Gegen 50US$ Jahresgebühr kann man “TimesSelect” abonnieren und Zugriff auf exklusiven Content bekommen (Abonnenten der Papier-Ausgabe bekommen Times-Select-Zugang umsonst). Im Preis inbegriffen sind weitere Dienstleistungen wie Zugang zum Archiv, Multimedia-Inhalten und einem Werkzeug zum Archivieren von Artikeln.

In einem Interview mit paidcontent.org erklärt Senior Vice President of Digital Operations Martin Niesenholtz, dass die NYT das Internet als zweite Einnahmequelle ausbauen will.

Interessanterweise will die New York Times u.a. seine Blogger Kolumnisten aus dem frei zugänglichen Bereich der NYTimes-Website rausnehmen, während ein Großteil der Artikel wie bisher zumindet einige Tage lang frei “surfbar” bleiben. Niesenholtz: “The vast part remains open and free but our distinct voice is now a pay product.” (Hervorhebung von mir)

Sogar Kolumnisten Blogger sollen in der Verbreitung des Blogger Kolumnisten-Content einbezogen werden:

We also hope to roll out an affiliate program so the long tail can create a revenue stream for itself. If you’re a blogger who uses a lot of Times Op-Ed content in your blog you can continue to (by subscribing to TimesSelect)… and, through an affiliate network, extend that to their base and they can make money on the backend off that. We think the blogosphere needs more revenue streams.

Die NYTimes ist also so freundlich und verhilft Bloggern mit ihren Kolumnisten und Verlinkung zu höherer Reichweite und damit mehr Geld (“more revenue streams”). So einfach is dat according NYTimes.

Skeptiker gibt es hinreichend viele. So haben CNN und die LA Times in den letzten Wochen ihre kostenpflichtigen Angebote zurückgefahren oder planen es dies zu tun.

Ich bin ziemlich baff, dass die NY Times so große Stücke auf ihre Kolumnisten hält, das diese als Hauptargument für “TimesSelect” dienen müssen. Wenn etwas gratis im Web, dann Meinung, noch und nöcher. Man muss aber der NYT zu Gute halten, dass sie in den letzten Monaten ziemlich viel um die Kolumnisten herumgebaut haben. So stellen sie sich inzwischen regelmäßig in den NYT-Boards und Chats den Fragen der Leser.

(Hat tip an Ars Technica)