hier zum Beispiel. Richtung Nord, und dann immer weiter klicken. Einmal im Kreis herum. Wissen macht da gar nichts, am Ende sind alle Nummern auf 0, und dann können wir darüber reden.

Aber im Vorfeld vielleicht schon mal eine nette Erfahrung, die auch was mit Zählen zu tun hat: 22. 2 Seminarleiter, 20 Teilnehmer. Erstere gestandene Journalisten aus den elektronischen Medien, zweitere junge, urbane, angehende Journalisten der elektronischen Medien.

Einer der Leiter ist ein alter Bekannter, den ich zwei Jahre nicht mehr getroffen habe. Es ist grad Pause, wir tauschen uns aus ĂĽber das, was geschehen ist. Ich erzähle ihm, dass es jetzt ein Buch ĂĽber Blogs gibt, mein erstes “Fachbuch”…

Worüber? Na, Blogs eben. Blogs? Ja. Was ist das? B-L-O-G-S. Noch nie gehört? Ne.

Ah ja. Die Pause ist zu Ende, der andere Leiter kommt, mein Bekannter frägt, ob er vielleicht Blogs kennt. Tut er nicht. Klingt aber nicht uninteressant, findet er. Ob ich vielleicht mal ihre Studenten fragen darf? Schliesslich sind die im richtigen Alter. Kurze Frage: Wer kennt Blogs. Niemand. Gegenfrage, wer weiss nicht, was ein Blog ist? Aha, alle. Ach und ja, was ist mit RSS? Auch keiner, na, das überrascht jetzt auch nicht mehr.

Da stehen wir im Moment. Vor uns ein paar ganz dicke Bretter zum Bohren. Also, vielleicht etwas vorsichtig sein mit Mainstream-Gelaber und Value-Chain-Bullshit. Es läuft gut, es boomt, das Thema hat bei aller Sinnfreiheit und chaotischer Ausbreitung einiges an Potential, und eine Revolution lebt davon, dass sie gemacht wird und nicht davon, dass die Verlierer es bemerken – aber 0 von 22, das sollte allen vulgären Hypeschreiern zu denken geben. Schliesslich sind das auch 0 von 22 Lesern, die Blogs haben. Das ist nicht viel.