Spam, Spam, Spam – Ekelmarketing, mal wieder
Und zwar recht prominenten gleich in zwei Fällen – den dritten, der meine Wenigkeit betraf, wird gerade noch geklärt, schöne Grüsse an ein Münchner Verlagshaus mit schlampigem Umgang mit Mails. Irgendwie haben sich Blogs als Thema in die Hirnwindungen des deutschen Marketings gebohrt wie sonst nur gewisse weisse Substanzen. Anders kann man sich den Kommentarspam ausgerechnet beim Blog-Seminaranbieter Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach kaum erklären.
In seinem Blog wurden am 5.10. typische Werbekommentare abgegeben. Nicht, wie sonst üblich, für Penisverlängerungen und Viagra aus den Bahamas, sondern für zwei deutsche Kreditinstitute, die SWK-Bank und 1822direkt, der Online-Ableger der Frankfurter Sparkasse. Nachdem der Blogger, wie im Impressum angedroht, für diese unerlaubte Werbung Rechnungen an die Banken verschickt hatte, reagierten die ungefähr so, wie man sich das von Banken vorstellt: Mit Abstreiten, Drohung mit rechtlichen Schritten und Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft. Beide banken behaupten, nichts mit der sache zu tun zu haben… Sagen wir mal so: Wenn ich das lese, weiss ich, bei welcher Bank ich kein Kunde sein wollte. Immer erst mal mit der Anzeige kommen, dann diskutieren. Nicht schön, das.
Genauso wenig schön ist es, wenn virales Marketing mit Spam verwechselt wird – aber genau das macht der Verlag eines Buches, das sich mit viralem Marketing beschäftigt. Frei jeder Sensibilität wurde ausgerechnet Martin Roell aufgefordert, doch was Nettes über eine Neuerscheinung zu schreiben – einfach so, ohne Rezensionsexemplar. Offensichtlich hält der Gabler-Verlag Blogger für williges Marketing-Vieh, das nur darauf wartet, versagende Presseabteilungen mit kostenloser Werbung zu erfreuen.
Man darf gespamt äh gespannt sein, wie sich da weiter entwickelt. Vielleicht sollten sich auch manche Quatschköpfe aus dem “Blogconsulting” auch einfach mal das Maul zuhalten oder den Laptop fest zuklappen, wenn sie ihre Finger an der Tastatur haben, bevor sie nochmal verkünden, dass sich Blogger über PR-Material freuen würden.
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Aber, aber! Spam ist so ein böses Word. Klingt nach unerwünschter Werbung. Dabei handelt es sich doch um etwas, worüber man sich als Blogger freuen sollte. Nämlich um â??keyword related contentâ??, sozusagen eine Dienstleistung in beiderseitigem Interesse: Der Werber bekommt seine Werbung, der Blogger “qualitativ hochwertiges” Google-Futter. Meint zumindest Blogspammer Bruce Ridell.
Man kann wohl auch in jedem Scheiß was Gutes sehen! Wenn man will!
Ich will nicht! :)
Zu der Bankgeschichte — schon mal was von Affiliate-Marketing gehört?
Ach die alte Ausrede, “Das waren wir nicht, das war ein Affiliate”. Affiliates sind das Marketing-ßquivalent von Mietschlagern “mach es, aber mach es so, daß wir nichts damit zu tun haben”. Na ja, denen wird jetzt der Zahn gezogen:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/65107