die bei Bloganfängern genutzt werden, aber dennoch nichts bringen.

So. WordPress läuft seit drei Wochen, jeden Tag gab es ein Katzenbild und Texte über die eigene Befindlichkeit. Das Blog füllt sich mit Wörtern, man hat ja Zeit zwischen den Praktika, den Prüfungen oder dem nächsten Bimmeln der Social Software Benachrichtigung. Das Problem: Keine Links, keine Leser, da hilft auch kein Technorati-Dauergeklicke. Bei Blogscout.de findet man heraus, dass 90% der insgesamt 10 Besucher über Google kommen. Und alle wieder weg sind. Was tun?

1. Methode “Ringfahndung”: Der Trittbrettfahrer. Er hängt sich an jedes aktuelle Thema dran, das bei Technorati und Google News heiss ist. Das Problem: Gibt es zuhauf, wie etwa den Namensgeber. Der damit zwar Erfolg bei Google, aber kaum echte Leser hat. Sprich, man läuft mühselig irgendwelchen Einmalbesuchern hinterher. Wie tausende andere auch.

2. Methode “Politically Incorrect”: Der Verschwörungstheoretiker. Gemäss der Devise, dass nicht jeder im Internet ein Irrer, aber jeder Irre im Internet ist, erkennt man diese gigantische Zielgruppe und sucht sich passende Ideen, die möglichst absurd sind, dass sie jeder liest. Lesen muss, weil es eben so kranker Scheiss ist. Aber auch hier gilt: Der Markt ist übersättigt, und die Anzahl der Irren ist auch in der Blogosphäre endlich.

3. Methode “Turi”: Die Ex-Irgendwasse. Es gibt Leute, die bestehen nur aus einer wenig erfolgrecihen Vergangenheit, und wollen jetzt draussen durchstarten. Die verweisen darauf, wie unsagbar gross sie in der New Economy/vor der Währungskrise/vor dem Gründerkrach mit diesem und jenem Projekt gewesen sind. War es zu mickrig? Egal, einfach aufsexen, so findet man schon den ein oder anderen Leser, der glaubt, hier gibt es bald wieder was zu holen. Meist 2 oder drei Typen, die in 10 Jahren selbst vor allem Ex-Irgendwas sein werden. Die hält man mit Projekten, die nie kommen, bei der Stange. Solange es eben geht

4. Methode “Frank “Dr” Huber”: Die Geldgeilen. Man ist der Macher, der Deus ex Machina, der kommt, die Blogosphäre zu beglücken. Sei es, dass man Geschäfte plant, sei es, dass man sich an andere, zumeist bekannte Blogger ranmacht, und ihnen im Kommentar anbietet, dass “Wir” ein grosses Rad drehen können. Dass die nicht mitmachen werden, ist klar – aber vielleicht zieht es ja Leser an. Und sollte man deshalb gelöscht werden, gibt es immer noch die

5. und letzte und beliebteste Methode “Kniabiesla”: Der kleine Schreihals. Den kennt jeder A-Blogger. Alle paar Tage findet sich bei Technorati irgendein kaum verlinktes, frisches Blog, das dem bekannten Blogger persönliche Mängel, psychische Defekte, Korruption, Verrat, keine Ahnung vom Bloggen und sonstige unschöne Dinge nachsagt. Gerne auch in Zusammenhang mit irgendwelchen Konflikten, wo es vielleicht als Söldner Anerkennung von einem anderen Blogger zu holen gibt. Ist der nicht davon begeistert, ist er eben auch ein Zensor, ein doppelmoralischer Hund, ein Verräter an den Idealen des Bloggens.

Alle Methoden gibt es auch in Mischformen, und allen Methoden ist etwas gemein: Sie funktionieren nicht. Sie sind komplett ausgereizt. Aberhunderte machen das. Es ist ein Nullsummenspiel, es bindet nie dauerhaft Leser, es bringt allenfalls kurzfristig Awareness. A-Blogger haben in der Sache ohnehin eine enorm dicke Haut, es gehört zu diesem Status dazu, dass man ungerührt weiterzieht und nur ab und zu eine Figur herausgreift, um ein Exempel zu statuieren. Vielleicht kein nettes Verhalten, aber – es wirkt. Im Gegensatz zu den hilflosen Versuchen der anderen Seite.

A-müsanterweise ist es den meisten A-Listern meines Wissens egal, wieviele Leser und Links sie haben. Man kennt ohnehin nicht jeden, und Links sind als Währungseinheit nicht zu gebrauchen. man schreibt einfach, weil man es braucht und will. Es gibt natürlich selbstverstärkende Mechanismen, aber die Grundlage ist meines Erachtens: Einzigartiger, interessanter Inhalt und klare Persönlichkeit. Man muss das nicht mögen, aber es wird gelesen. Das ist, denke ich, das ganze Geheimnis.

Und die a-B-Z-nderen? Aus Pudeln werden niemals Wölfe.