kann man periodisch an den sog. “Event-Blogs” sehen: Schnell zum Anlass hochgezogene Einrichtungen, die dann mit den gleichen Belanglosigkeiten gefüllt werden, die alle anderen auch schon bringen, angereichert durch Randbeobachtungen vom Buffet, Kuriositäten und Eigen-PR.

Ganz egal ob Computer-PR-Durchreiche (offenbar nichts dazu gelernt seit 2005), Billigrechnerschrauber oder Mobilquasselermöglicher in Zusammenarbeit mit erfahrenen Containereventlern. Und ich frage mich: Gibt es jemand ausser der hauseigenen PR-Abteilung, der dieses Gaga-Dada mit Amateurbildern ernsthaft liest? Ich verstehe durchaus, dass man beim Durchhecheln der Messestände kaum einen ordentlichen Satz aus der Tastatur quetschen kann – aber muss das dann zwingend online gestellt werden? Macht sich da irgendeiner vorher Gedanken, an wen sich sowas ernsthaft wenden soll? Damit es nicht so ein Rohrkrepierer wird wie im Vorjahr? Wer soll das Ding überhaupt finden? Und wie soll es im Malström der anderen Berichterstattungen Aufmerksamkeit erzeugen?

Ich habe diese Fragen schon vor der CeBit gestellt, weil vor ein paar Wochen zwei Angebote reingeflattert sind, dort auch einen auf Event- oder, wie es neudeutsch heisst “Pro-Blogger” – zu machen. Zu gar nicht so schlechten Konditionen, um mal eine Hausnummer zu nennen: Hoher dreistelliger Betrag pro Tag plus Spesen, das aber bei RundumdieUhrschreiben und am Rockzipfelhängen der fraglichen Firmen. Beide Firmen hatten nicht die geringste Ahnung, was sie mit so einem Blog erreichen wollten, ausser dass man das heute so macht, um vorne dran zu sein. Beide Firmen haben das Bloggen dann geknickt – wie man sieht, für alle Beteiligten sicher die beste Entscheidung. Blogs sind auch nur eine Contentsoftware, und nichts, was funktioniert, weil es gerade modern ist. Blogs brauchen Zeit, Liebe, Charisma und Persönlichkeit. Und das alles kann man nicht einfach zusammenkaufen und auf den Erfolg hoffen, nur weil das Thema von Wahl, Automesse, Fussball-WM und Computergehauf gerade in den Medien ist.