Man kann durchaus der Meinung sein, dass Bloggen über das Bloggen hübsch sinnlos und alles andere als zielführend ist. Ich verstehe, dass es mitunter an piefigste Vereinsmeierei erinnert, und es kann gut sein, dass die Selbstreferenzialität abschreckend ist. Oder sogar in Form eines selbstreduplizierenden Blogbetriebs funktional ähnlich widerlich wirkt wie das Dschungelcamp. Es gibt so Tage, da kommt es mir selbst zumindest so vor.

Und bitte, das ist jetzt kein Luxusproblemchen von einem, dessen Blog Freund und Feind lesen, sei es, weil sie es mögen, oder weil sie süchtig nach Prügel sind. Natürlich hängt daran die gesamte Fragestellung der Sucht der Blogger nach eben dieser Unterhaltung. Manchmal habe ich den Eindruck, dass Metabloggen eine Platte mit Sprung ist, etwas, das sich ständig frisst, ausscheidet und aus dem Ekrement zu neuem Leben erwacht, ohne dass es besser würde.

Es ist ein wenig so, wie mit dem jüdischen Journalismus. Man hängt jedes mal auf dem Purimfest des jüdischen Kindergartens rum und quält sich am immer gleichen Beitrag zur immer gleichen Schändung der Friedhöfe. Sowas kann die Faszination schneller ruinieren als …

und jetzt kommt ein gewisses Grinsen …

als die Antrufe von Leuten, die wollen, dass man es anders macht. Konsensorientierter etwa. Unauffälliger. Bitte nicht so laut. Man glaubt gar nicht, wie viele Leute glauben, ihre Sicht des Judentums den Juden aufdrücken zu müssen, die eine eigene Meinung dazu haben. Da gibt es dann die Pfaffen, die anrufen und sagen, sie würden es ja so gern ihren Schülern empfehlen, wenn es nur ein wenig versöhnlicher wäre.

Kein Kinderpurim kann jemals so öde sein, als dass diese Reaktionen einen nicht wieder dazu bringen würden, weiterzumachen. Denn da ist das eigentliche Problem. Solange man weiter arbeitet, wird da immer eine Stimme sein, die anders ist. Da wird es immer etwas geben, was zur Reflexion zwingt. Was dann die anderen von mir halten, was sie gestern küssen und heute schlagen – scheissegal. Ich muss mit denen zum Glück nicht ins Bett, ich habe ein umfangreiches Privatleben, und ich habe, gradraus gsagt, das nötige Gewicht, um den periodischen “Das kannst Du doch nicht so sagen” Ansturm auszuhalten. Warum? Weil ich kann.

Und deshalb gibt es auch keinen Grund, mit dem Metabloggen aufzuhören. Wen es nicht interessiert, der kann weiter gehen und woanders spielen. Die Erfahrung, die hier gerade mal wieder in Form eines Trackbacks von Stefan Niggemeier einschlug, Thema “Ich pack das nicht mehr”, lehrt nun mal, dass sie es eben schon packen. Wie heisst es nicht so schön:

A Guada hoids aus und um an Schlechdn is ned schod.