Youtube, die Zukunft der Rechteinhaber und das dicke Ende für Blogs
Manche Blogs meiden Youtube und Sevenload wie die Pest. Dafür gibt es gute Gründe: Es kann mitunter furchtbar nerven, bis die Bilder der Videos geladen sind, ältere Rechner machen schon mal die Browser dicht, wenn einfach zu viele Daten kommen, und obendrein, seien wir ehrlich, sind viele manche der geposteten Videos entweder der Geilheit nach Links oder schlichtweg der Unfähigkeit, eigene Inhalte zu erstellen, geschuldet. So, wie der Journalist in der Sommerzeit froh um jede Pressemitteilung ist, giert der Youtube-Blogger nach Filmen, die in seinen Augen irgendwas ausdrücken. Positiv gesagt, remixen Blogger Videos zu einem optisch-akustischen Stream als Metaebene des eigenen Lebens.
ahem. ich denke, man merkt, dass ich nichts von der massenhaften verwendung fremder videos im eigenen blog halte
Rein rechtlich gesehen kann man jeden, der youtube-Videos in sein Blog einbindet und sich dabei nicht um die Urheberrechte schert, als Inhaber dieser Rechte kräftig scheren. Manchen wird vielleicht schon eine gewisse Unverhältnismässigkeit aufgefallen sein. Kaum ein Blogger käme auf die Idee, einen Titel bei einer Tauschbörse runterzuladen und dann als MP3 auf seine Seite zu stellen. Der gleiche Titel, jetzt aber noch mit einem Video versehen und in etwas schlechterer, aber immer noch ausreichender Küchenradioqualität findet sich aber ohne weiteres, wie selbstverständlich in den Blogs. Ist ja bei Youtube, hört man auf Nachfrage. Und Youtube bietet die Einbindung an.
Auf der anderen Seite stehen Plattenfirmen. Plattenfirmen, die ihr Heil in der DVD mit zusätzlichem Videomaterial suchen. Plattenfirmen, die Abermillionen in Konkurrenz zu Youtube stecken. Plattenfirmen, die rechtlich gegen Youtube vorgehen. Plattenfirmen, die schon bei MP3 gelernt haben, dass der effektivste Weg eine Klage gegen den Endnutzer ist, der sich kaum gegen überzogene Forderungen wehren kann. Und die auch vor Bloggern nicht halt machen, wenn sie damit eine Marketingkampagne der Plattenforma unterstützen. Die Plattenindustrie hat schon Napster nicht als Werbung begriffen, und ich denke nicht, dass sie Blogs als Werbung begreifen wird. Spätestens, wenn die Tonspur von Videos besser wird, steht die Industrie vor dem gleichen Problem wie schon 2000 mit den MP3 auf privaten Websites – mit der Ergänzung, dass diesmal der Videohoster und der Blogger eventuell auch noch mit Werbung daran verdienen.
Vielleicht täusche ich mich auch, aber meines Erachtens wird es zwei Trends geben: Irgendwo im Netz ein Gatter der Musik- und Videoindustrie, die alles tun wird, um Nutzer einzufangen und drin zu halten. Und damit der Nutzer draussen nicht selbstständig das gleiche findet, ohne mit Werbescheisse, Adressenverwertung und Marktforschung das Fell über die Ohren gezogen zu bekonmmen, muss man draussen verbrannte Erde hinterlassen. Das ist eben die Kehrseite webbasierter Sozialstrukturen mit wirtschaftlichem Hintergrund aka Web2.0: Wer will, dass sich die Nutzer bei ihm tummeln, muss einerseits drin etwas bieten und draussen eine Wüste entstehen lassen. Für den Humus, auf dem draussen diese Angebote ebenso, aber unter Verletzung der Rechte gedeiht, wird das sicher kein Spass. Es sei denn, er gehört zu denen, die man dann als animierenden Videoblogger einkauft und als Bespasser in das Gatter stellt. Da ist so einiges denkbar, was für den Betreffenden nicht negativ sein muss. Auch 9Live-Moderatoren und ihre Hintermänner werden gut schlafen.
Aber es würde mich nicht überraschen, wenn viele Blogger in ein, zwei Jahren panisch ihr Archiv durchwühlen, um sich nicht den Anwälten auf dem Präsentierteller selbst zu liefern. Nur so eine Ahnung. Wir werden sehen. Oder auch nicht.
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Wieso erst in einem oder zwei Jahren? Wobei die Frage interessant wäre, ob zwischen einem Link und einem eingebundenen Video unterschieden wird.
Rechtlich gesehen: Nein. Es ist lediglich eine weiteres Füttern für Anwälte. Theoretisch kann man wegen eines einzigen Youtube-Videos sowohl denjenigen belangen, der es online stellt, als auch denjenigen, der es einbindet. Ist ja auch nur logisch: Nehmen wir mal an, beide schalten daneben Werbung. Da spielt es dann keine Rolle, von welchem Server es kommt. Oder ein anderes Beispiel: Stell Dir vor, Du klaust einen Text, ein Bild oder was auch immer und publizierst es auf zwei Internetangeboten, die presserechtlich andere Verantwortung haben. Dann erwischt es eben beide gleichermassen. Und die ganzen Ausreden mit der schöpferischen Fallhöhe kann man meisten kommerziellen Material ohnehin vergessen. Selbst PR-Bilder kann man nicht einfach nehmen – Verlage, Plattenfirmen und andere wollen in aller Regel, dass ihr PR-Material nicht bei falschen Gelegenheiten verwendet wird. Ich hatte mal den Fall, dass ich über einen Autor etwas geschrieben habe, das nicht direkt mit seinem Buch zu tun hatte, sondern mit seinen politischen Ansichten – prompt gab der Verlag das Photo für diesen Zweck nicht frei, und ich musste mir ein anderes beschaffen. So sind nun mal die Regeln. Und wer nicht aufpasst, wird bezahlen.
Bei dem Thema ist vieles noch nicht ausdiskutiert.
In den Fällen, in denen der Rechteinhaber das Video selbst bei Youtube eingestellt hat, könnte man ja auch auf die Idee kommen, daß da eine Einwilligung bezogen auf das Einbetten vorliegt.
Denn schließlich kann derjenige, der ein Video bei Youtube einstellt, dort haarklein angeben, ob das Einbinden auf fremden Sites technisch ermöglicht wird.
Ich frag mich, welche Lizenz man erwerben müsste, um Utube-Videos einbinden zu dürfen. Es fällt m.E. weder unter ‘Webradio’, noch unter ‘music-on-demand’… aber irgendwie vergeht mir grad auch die Lust, bei der gema oder sonstwo weiterzusuchen – am einfachsten ist es halt, auf eingebundene Videos zu verzichten.
(und: Wenn ich Jens richtig verstanden hab meinte er ‘Link setzen zu Utube’ vs. ‘Utube Video direkt einbinden’)
Ja, könnte man. Dann mahnt man eben den Einsteller für das Einstellen ab, und für das Weiterverbreiten. Das wäre dann analog zu den Fällen, in denen die Musikindustrie gegen Leute vorgeht, die erst mal das Material illegalerweise rippen und dann auch noch zum Download anbieten. Aber das hilft dem, der es dann übernimmt, keinen Jota weiter. Die meisten wissen doch, dass Videos mit Musik von Popstars, Texte aus Zeitungen und kommerzielles Bildmaterial von bekannten Personen nicht einfach so auf Youtube, Blogs und Flickr rumliegt. Die Einbindung ist eine technische Frage, die meines Erachtens niemand interessieren dürfte. Zumal “das Werk”, um das es dann geht, so oder so auf der Seite des Rechtsverletzers zu sehen ist. Und für die ist nun mal der Blogger verantwortlich.
Anderes, an den Haaren herbeigezogenes Beispiel – jemand stellt in den USA bei Flickr ein Bild mit Nazisymbolen und Hakenkreuzen in eindeutig verherrlichender Weise online. Und ein Blogger kommt jetzt her und bindet das als eigenen Inhalt in seine Website ein, einfach weil er hinter dieser Aussage steht. Es ist, denke ich, offensichtlich, dass man den Jungen in Amerika nicht erwischt, aber der in Deutschland kriegt die volle Ladung, egal wie er es letztlich publiziert.
Denn das gesetz fragt nur nach der Publikation an sich, nicht nach der Art. Ne, nicht schön, weiss ich auch. Ich will sowas auch gar nicht legitimieren, aber so ist die Lage.
Laut diversen Aussagen der GEMA, die sich ja erstmal nur um die Rechte der Autoren kümmert, ist eine urheberrechtliche Relevanz nur seitens Youtube zu suchen. Sprich, die Plattform muss für die Entlohnung der Rechteinhaber eintreten und dies eben in dem Umfang, wie sie Dienste anbietet. Und sollte *dies* passieren, dann wird wohl solch ein Dienst kaum kostenfrei für die User zu gestalten sein. Und damit hätte sich doch das Problem auch schon wieder in Luft aufgelöst. Denn wer zahlt schon, um Videos, die woanders gehostet sind, in sein Blog zu kloppen. Das Ganze lebt doch momentan eher von der Verletzung von Urheberrechten, macht diese zwar damit nicht obsolet, stellt das ganze System der Verwertung aber auch auf den Prüfstand. Und das ist so dumm mal gar nicht.
Der Vergleich mit Napster hinkt etwas, ansonsten hast du natürlich recht. Die Masse an Urheberrechtsverletzungen wird aber trotzdem zunehmen. Auch ohne Youtube. Eine Anpassung dieses Urheberrechts wird immer dringender. Creative Commons bringt da leider gar nix.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es auf absehbare Zeit eine Besserung zugunsten der “Nutzer” geben wird. Einerseits sind die Medienkonzerne beim Thema Geld unerbittlich, andererseits gibt es grosse, rechtsfreie Räume. Was die BBC bei Youtube macht, klingt wirklich gut, aber das ist auch die Ausnahme. Dazu kommt, dass manche Klauerei einfach nichts mehr mit dem fairen Nutzen von dem zu tun hat, was man als kulturelles Allgemeingut betrachtet. Es gibt da beispielsweise in den USA ganz frisch ein Tool, das es erlaubt, Blogs via RSS möglichst komplett in den eigenen Myspace einzubinden. Das heisst, die alte RSS-Problematik bekommt hier eine neue Dimension, und was soll ich hier gegen gewisse fehlentwicklungen von Kommerz und Werbung schreiben, wenn das dann geklaut wird und in den USA gehostet Geld für Murdoch bringt?
Meine individuelle Lösung sieht so aus: Alles selber machen. Mühsam und ehrlich. Aber dann auch guten Gewissens diejenigen in die Pfanne hauen zu können, die ihre Geschäfte mit dem Diebstahl meiner Arbeit machen.
Es wird keine Besserung zu Gunsten der Nutzer geben, da das Gros der Nutzer einfach mit dem Gedanke von Freiheit in dem Bereich klarkommt und es als Selbstbedienungsladen betrachtet. Es gibt auf beiden Seite auch positive Beispiele, aber die machen leider nur einen Bruchteil der User im Netz aus.
Korrigiere: in dem Bereich *nicht* klarkommt
(Nur auf Musik bezogen)
Mhm. Der Vergleich zwischen MP3 downloaden und Video von YouTube einbinden passt nicht so ganz. Rein rechtlich wahrscheinlich schon. Gedanklich jedoch nicht. Musikvideos sind nichts anderes als Werbung für das Produkt. Als solche werden sie auch von der Plattenindustrie aufgefasst. Deswegen geht auch nicht die Plattenindustrie selber gegen die Videos vor (korrigiert mich, wenn ich hier falsch liege). Denen kann es nur recht sein. Je mehr Leute das sehen, um so mehr werden vielleicht das Produkt kaufen.
Es sind die Lizenznehmer, wie Viacom, die dort eher hinterher sind. Die sind aber zumindest bisher nicht bloed und gehen auf das Ende der Nahrungskette (Blogger) los, sondern direkt auf die Quelle. Ich persönlich glaube auch nicht, dass sich das ändern wird.
Meine individuelle Lösung sieht so aus: Alles selber machen. Mühsam und ehrlich. Aber dann auch guten Gewissens diejenigen in die Pfanne hauen zu können, die ihre Geschäfte mit dem Diebstahl meiner Arbeit machen.
Genau so wollen es die Unternehmen. Schön einzeln bleiben. Das wäre das wahre Armutszeugnis der Gemeinde. Warum eigentlich wird so viel Energie in ein Werbetool wie Adicdingsbumms gesteckt? Warum kümmert man sich nicht lieber um rechtlich abgesicherte, gemeinsam nutzbare Fundgruben.
Wäre das nicht der bessere Weg? Jeder steuert etwas dazu und alle profitieren. Muss wirklich jeder nach Heiligendamm fahren und dort Bilder zu machen? Ich mache ein Bild von Heiligendamm, du vom Gardasee und gut ist. Das ist Gemeinschaft.
Don: “Ja, könnte man. Dann mahnt man eben den Einsteller für das Einstellen ab, und für das Weiterverbreiten. “
Nein, ich meinte nur die Situationen, in denen der Einsteller tatsächlich die Nutzungsrechte hatte. Das ist z. B. der Fall bei Kinofilmpromotion, also wenn ein Studio Trailer für zu bewerbende Filme bei Youtube reinpackt.
@don
du hast am schluss gemeint das viele blogger ihr archiv durchforsten werden um nach youtube videos zu suchen damit sie nicht den anwälten zum opfer fallen?!
genauso wirds laufen! hab mir mit hilfe eines plugins alle videos aus meinem blog anzeigen lassen und werde die mit der zeit gegen links oder “erklärungen” austauschen! bevor es zu spät ist
ich weiss nicht wie du das hier handhabst aber wenn du es erlaubst würd ich zum besagten plugin verlinken.. mit ihm kann man nämlich nicht nur videos suchen sondern auch bilder – und das thema ist ja zurzeit sehr heiss!
Das Urheberrecht ist tatsächlich ein Grund dafür, dass ich Youtube-Videos nicht in meinen Blog einbinde. Abgesehen davon will man die meisten Sachen ohnehin nicht sehen, der Großteil ist einfach nur Schrott. Oft auch von irgendwelchen profilierungssüchtigen, pubertierenden Kindern, die in ein paar Jahren, wenn alles zu spät ist, merken, dass sie sich öffentlich zum Affen gemacht haben und bestimmte Sachen, die nun durch das Web x.x geistern, einfach nicht mehr los werden.
@Marcel: Was ist denn, wenn ich über das eingebundene Musikvideo herziehe? ‘Hier sehen Sie m.E. ein schlechtes Video zur m.E. ekelerregenden Musik von dem m.E. unsympathischen Künstler xyz’. Gegen meine Meinung kann wohl keiner vorgehen, gegen die evtl. nicht jedem passende Verwendung des Videos wohl schon eher – und vorstellen, daß so etwas passiert, kann ich mir gut.
Marcel, genau dieser Unterschied zwischen dem, was man sich so gewohnheitsmässig denkt und dem, was dann möglich ist, wird das Problem sein. Ob nun der neueste Hit von Georgia Irgendwas als MP3 aus miesen Boxen quäkt, oder ob in Flash noch Bilder dabei sind, ist jetzt nicht mehr der grosse Unterschied. Vermutlich wäre es den Plattenfirmen auch eher wurscht, wenn das nur nebenbei rieselte, aber das Problem ist, dass sie ihre Zukunft im Netz sehen. Und dafür dann meines Erachtens die Mittel, die sie kennen, ausschöpfen.
Streifzug, ich erlaube in meinen Blogs weitaus mehr, als ich als Journalist zulassen würde. Man kann mit dem Material viel machen, solange es genauso unkommerziell weiter gegeben wird, wie ich es hergebe. Ich will nichts von meinen Lesern, und wer es ebenfalls gerne tut, der soll es machen. Mein Problem sind die, die damit Geschäfte machen wollen. Die meine Leistung verkaufen. Und da hört der Spass auf. Das schliesse ich eindeutig aus, und wer das nicht akzeptiert, bekommt eben Probleme. Entweder wir alle haben einen Modus, in dem wir sagen, so und so ist es ok. Oder wir haben ihn nicht. Ich für meinen Teil bin nun aber mal der Auffassung, dass ich meine Dinge selber machen will. Das ist nicht besser oder schlechter, es ist einfach mein Ansatz. Danke für die Angebote. Aber ich will nun mal nichts.
Niels, das ist ein komplett anderer Fall, wer das will, soll es machen – war bei Borat ja so, durchaus mit Erfolg.
@16 Gegen deine Meinung kann in Deutschland jeder vorgehen. ;)
Aber im Ernst, dass Musikvideos auf YouTube heikel sind ist mir klar. Habe ich auch geschrieben. Rechtliche bewege ich mich bei Benutzung nicht mal auf dünnem Eis, sondern ich versuche viel mehr den Jesus und scheitere dabei kläglich.
Der Unterschied zwischen MP3 und Musikvideo liegt aber in dem Zweck, zu welchem sie erstellt wurden. Das MP3 kommt von einer CD, die verkauft werden soll. Damit soll direkt Geld gemacht werden. Deshalb sind Plattenfirmen da hinterher. Mit einem Musikvideo soll PR gemacht werden. Das ist der Grund, warum Plattenfirmen seit Jahren, noch bevor es YouTube gab, nicht gegen Musikvideos im Netz vorgangen sind. Die einzige Firma, die dies tut ist Viacom, weil sie a.) für die Videos zumindest ein bisserl zahlen muss (wobei das so auch nicht stimmt, eher lässt sich viacom bezahlen) und b.) mit mtv overdrive ein konkurrenzangebot zu YouTube hat.
Zumal, ich bin jetzt mal blauäugig und sage, Viacom ginge es gar nicht direkt um die Kohle durch Abmahnungen etc, sondern einfach nur um die Abschadffung der Copyright Verletzung. Sobald Viacom ein Video auf Youtube anmahnt und es gelöscht wird, existiert es auch auf keinem Blog mehr. Da sie wahrscheinlich immer zuerst bei Youtube anklopfen, kann ich noch relativ beruhigt schlafen :) (zumal, die Videos die ich meist einbinde kommen direkt von den Rechteinhabern .))
Ich les erst mal keine Kommentare, sondern einfach, wie ich mit Youtube umgehe: Ich habe Musik gefunden, die ich früher verpasst habe, von der einen oder anderen Gruppe habe ich daraufhin eine CD gekauft. Eine japanische Band war dabei, die aber ihre CDs nur in den USA vertreibt. Ich hatte Glück bei Ebay einen Anbieter zu finden. Ohne Youtube hätte ich das nie gemacht und die Grupppe nie gefunden.
Ich selbst, als Vorzeige-Deutscher, stelle nur selbstaufgenommene Videos ins Netz und verlinke nicht auf meine Lieblingsmusik (siehe Copyright)
Ich verlasse dieses Land in zwei Wochen für immer.
*hüstel*
Mal ganz ehrlich … aber diese Diskussion lässt einen Punkt bislang etwas ausser Acht. Dem Nutzer ist die rechtliche Situation sowas von vollkommen scheissegal, weil all diese schlimmen Klagen immer nur andere (!) Leute betreffen. Die Wahrscheinlichkeit, wegen Urheberechtsverletzungen von einem Anwalt dumm angemacht zu werden, sind geringer als die Wahrscheinlichkeit, bei einem Autounfall ums Leben zu kommen.
Und hat das jemals Leute davon abgehalten Auto zu fahren?
Nur mal so zum Realitätsabgleich: Trotz der seit Jahren anhaltenden Klagewelle der Musikindustrie, trotz entsprechender passend gemachter Gesetze, trotz all der Propaganda, die in den etablierten Medien zu diesem Thema abgefackelt wird … alleine nur die Zahl der Tauschbörsenteilnehmer (also der ganz, ganz schlimmen Verbrecher) steigt dennoch ununterbrochen an. Das Ignorieren (nicht einmal mehr Verletzen) des Urheberrechtes ist ein Volkssport quer durch alle Bevölkerungsschichten geworden. Diese Katze ist aus dem Sack! Und was auch immer die Rechteinhaber versuchen, der Zug ist abgefahren.
Ein Sonderfall stellt jedoch Deutschland dar. Hier, entschuldigt bitte den Ausdruck, scheisst man sich vor lauter Obrigkeitsdenke sowas von ins Hemd, weil da jemand rein theoretisch klagen könnte (und manchmal, auch macht), dass man in vorauseilendem Gehorsam brav klein beigibt.
Und nein, ich bin kein Sozialromantiker, ich verdiene selber eine Teil meines Geldes mit digitalen Inhalten. Ich frage mich aber, welchen Sinn es macht, seitens der Industrie diese spezielle Rad der Zeit ums Verrecken aufhalten zu wollen. Und warum man hier vor lauter Angst sein Blog nach vielleicht, eventuellen, ach-so-schlimmen Youtube-Videos durchforsten sollte. Ich habe auch welche auf meinem Blog. Ich kann ruhig schlafen. Und wenn eines Tages ein Brief reinflattert, dann habe ich eben Pech gehabt. Aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist, wie gesagt, geringer als bei einem Autounfall zu sterben.
Das Problem betrifft nicht nur das Internet. Manchmal will ich nämlich nicht alles selbst machen: Ich sample für mein Leben gerne, viele der Musiker, die ich gerne höre machen es genauso. Der Unterschied zwischen Plagiat und kreativ gesampled ist aber leider fliessend.
Natürlich muss es möglich sein zu verhindern, dass z.B. Nazis das eigene Zeug samplen, oder Firmen für Werbezwecke Musik einfach klauen (was trotz Urheberrecht sehr geschickt gemacht wird). Aber muss das so gelöst werden, dass jeder Musiker den ich gesampled habe verlangen kann, dass meine Platten mit diesem Sample eingestampft werden? Eine einheitliche Regelung für dieses relativ spezielle Problem wird es leider nie geben.
“Niels, das ist ein komplett anderer Fall, wer das will, soll es machen – war bei Borat ja so, durchaus mit Erfolg.”
Birgt aber auch Risiken. Blei Flickr gab es schon Fälle, wo Rechteinhaber ne Abmahnung verschickten, obwohl sie beim Upload den “Blog this”-Button aktiviert hatten.
@Marcel:
Ich weiß mindestens von einem Fall wo eine Plattenfirma anscheinend nicht wollte, dass von ihrem bekannten (männlichen) Künstler das neueste Video zum Lied, in dessen Titel der Name einer bekannten weiblichen Künstlerin auftaucht, im Netz verbreitet wird.
@DonAlphonso:
Ich sah für mich den Unterschied so, dass ich bei einem simplen Link auf ein YouTube-Video anders handel, als wenn ich YouTube bei mir einbinde. Analog zu der Frame-Problematik: Ich darf ja auf externe Seiten verlinken, aber wenn ich auf externe Seiten so verlinke, dass der Eindruck entsteht (z.B. durch Frames), dass es mein Inhalt wäre, dann ist es verboten. Da gab es jedenfalls mal Urteile zu.
Volle Zustimmung zu Deinem Artikel, Don.
Der lasche Umgang, um es noch freundlich auszudrücken, mit den Urheberrechten auf YouTube ist auch bei uns der Grund, warum es keine Videos zu sehen gibt.
Das gleiche gilt für MyVideo und wie die Videodienste alle heißen mögen.
Spricht man einen Blogger mal direkt an und weist ihn auf die Gefahr hin, ist es unglaublich, was für einen Bullshit an Argumenten man sich anhören muss – hauptsache es wird irgendwie gerechtfertigt, warum das Video doch im eigenen Blog stehen bleiben muss.
Und an diejenigen, die denken dass das noch offen sei, ob Urheberrechtsverstöße vorliegen, wenn man so ein Video einbindet: Nein, die Frage ist schon lange zugunsten der Rechteinhaber geklärt.
Klar könnten sich die Rechteinhaber an den “Einsteller” der Videos wenden. Sie könnten sich auch an YouTube wenden.
Aber sie können sich eben auch an die Blogger wenden.
Ich denke übrigens auch nicht, dass es noch 2 Jahre dauert, bis das große Flennen bei den Bloggern los geht. Das wird schneller kommen als manch Blogger lieb ist.
Ein Link auf ein Video ist nochmal eine andere Geschichte, da kommt man mutmasslich lockerer raus, als wenn man es eingebunden hat.
Und Kajetan, ich bin durchaus auch der Meinung, dass der “deutsche Weg” alles andere als perfekt ist. Und dass es nicht alle immer treffen wird. Aber das zweite Problem neben der banalen Rechteverletzung ist die Suche nach dem Kunden im Internet. Wenn Plattenfirmen da war reissen wollen, müssen sie ihre User ganz anders an sich binden, als sie es heute tun. Und damit sind Videos, die über Blogs verbreitet werden, eine Konkurrenz, die man leicht ausschalten kann. Das ist der Haken.
Ich fände es ganz gut, wenn es so eine Art fleible Regelung gäbe, die, falls es ernst wird, deutlich nach privater und geschäftlicher Nutzung unterscheiden würde. Mein Rechtsempfinden sagt mir, dass eine klauende Firma, oder um ein Beispiel aus der letzten Zeit zu bemühen, ein klauendes Medienhaus und seine Schreibkraft, ungleich härter zur Rechenschaft gezogen werden sollten als ein 15-jähriger, der ein paar MP3 runterlädt.
Was soll das?
Wer geltendes Recht bricht, kann sich doch kaum darüber ärgern, dass er deswegen abgestraft werden könnte.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie leichtfertig mit geltendem Recht im Internet umgegangen wird. Und wie groß der Aufschrei ist, wenn Gesetzesverstöße geahndet werden.
Das ominöse “Web 2.0” legitimiert noch lange nicht Verbrechen, auch wenn viele es gerne hätten, weil sie denken, dass alles dank “social network” erlaubt ist.
Am Rande: Merkt man, dass mich das Thema Urheberrechte in Blogs in letzter Zeit etwas umtreibt? Es ist nicht so, dass ich eine Abmahnung erhalten hätte, dazu gebe ich keine Zielscheibe ab, aber in einem, höflich gesagt “journalistischen” Randbereich erlebe ich gerade, wie schnell sowas daneben laufen kann, und dass man sich eben nie, nie, nie sicher sein darf. Wir werden demnächst die Gelegenheit haben, mal an einem Beispiel die konkreten Grenzen zu debattieren. Grob gesagt: Was tut man, wenn man geduldig weitere Rechte einräumt, als das Gesetz vorsieht, und ein anderer nützt das dann wissentlich aus, um sein Geschäft zu machen? Ist es ok, wenn der nichtkommerzielle Blogger A der sich bloggend gebenden Firma B einen teuren Brief schickt und Geld wegen geklauter Inhalte will, wenn gleichzeitig Blogger C Besucher mit geklauten Video der Firmen D-Y anzieht und das dann mit Firma Z vertickt? Das ist nämlich am Ende die Spannbreite.
Wo ist das alles gesetzlich festgehalten?
Don: Und genau dieser Klageweg ist gerade für die Contentanbieter der schnellste Weg in der Bedeutungslosigkeit zu versinken. Ich verweise erneut auf die Musikindustrie. Klagen ohne Ende! Mit welchem Ergebnis? Man benötigt nur noch einige zehntausend CDs für eine Chartplatzierung. Die Jura-Keule hat überhaupt keinen Einfluss auf das Kaufverhalten. Keinen! Ganz im Gegenteil! Nicht ohne Grund wurde die RIAA zum unbeliebtesten Konzern gewählt. Noch vor so Drecksäcken und Kriegsgewinnlern wie Halliburton.
Wer Urheberrechtsverletzungen begeht, ohne dadurch selber kommerzielle Ziele zu verfolgen, quasi der klassische Privatmann, sollte straffrei eben dieses tun dürfen. Sprich, das Urheberrecht sollte nur noch dann zum Tragen kommen, wenn damit Geld verdient wird.
Heisst natürlich (zurück zum Bloggen), dass man sich entscheiden muss. Entweder ich poste, was mir so behagt, ohne mich um diese Dinge zu scheren. Muss dafür aber auch auf Adsense, das Amazon-Partnerprogramm oder so komische Trigami-Adical-Geschichten verzichten. Oder ich möchte ein wenig Geld verdienen, muss dafür mein Blog aber komplett frei von Inhalten haben, die ich nicht “einfach so” verbreiten darf. Eigentlich ganz einfach …
@26: Und genau dieses sture Festhalten an Gesetzen und Regeln, vollkommen unbeachtet des Kontextes der Handlung und des Zustandekommens dieser Regeln, macht mich in Deutschland so narrisch. Hirn aus, Sturheit an! Bloss nicht differenzieren!
Und noch viel wichtiger … man sollte nicht Kommentare schreiben und gleichzeitg Reis kochen wollen! Sch… *müff, rauch, qualm*
@ Daimonion: Im Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte kurz auch UrhG genannt. Einfach mal Googeln.
Eine zugegeben “Sonderform” dieser Verwertungsfrage ist der Umgang mit Werbespots in Blogs, logischerweise nicht selten ein Vorgang, der bei uns auf dem Werbeblogger passiert, um den Gegenstand der Diskussion visuell zu verdeutlichen. Werbespots sind -und da wird wohl jeder zustimmen- zunächst implizit öffentlich. Je mehr Aufmerksamkeit, desto besser. Was ist aber nun, wenn der Spot mit negativen Kommentaren und glossenartiger Kritik präsentiert wird?! Kommen dann die Rechteinhaber auf den Plan und mosern?! Was ist mit viralen Clips, die gelegentlich nicht sofort als “Markenbotschaften erkennbar sind und eben nicht den beabsichtigten Distributionserfolg auf Blogs haben, sondern -ggf. zurecht- schwer kritisiert werden, weil sie den Verbraucher bewusst irreführen?!
@32: Warum sollte die Urheberrechtsfrage vor Werbespots halt machen?
Das Urheberrechte unterscheidet nicht zwischen Musikvideos und Werbespots.
[…] Ich weiÃ, dass ich schon einmal über meine Abneigung zu Videos im Netz und besonders hier bei Switchpack geschrieben habe. Ich könnte Euch jetzt selbst danach suchen lassen, aber ich bin ja nicht so. Wollte nur sagen, dass ich immer noch nicht viel mehr angetan bin von det janzen und fühle mich durch diesen Beitrag bei Blogs! von DonAlphonso bestätigt. […]
Äpfel und Birnen.
Von einem Filesharer hat man zunächst nur eine IP und die Vermutung für X Sekunden Content Y angeboten zu haben. Oft ist nicht einmal bekannt, wieviel er anbietet.
Allerdings kann man bei einem Filesharer von einer Flatrate ausgehen. D.h. selbst wenn man dort mit der strafrechtlichen Keule reinschlägt (wird oft eingestellt), um anschließend zivilrechtlich nachzutreten, kann man bisher nicht einmal sicher sein, überhaupt an eine Adresse zu kommen.
Bei einem Blogger hat man:
a) den Nachweis eines mehr oder minder nachhaltigen Verstoßes
b) nicht selten eine in Deutschland registrierte Domain, bzw.
c) müsste eigentlich jeder deutschsprachige Blogger ein Impressum mit ladungsfähiger Anschrift angeben
Ich denke, Don spricht etwas an mit seinem Beitrag, vor dem viele lieber die Augen verschließen würden. Daß bisher noch keine blog und keine website wegen youtube-videos abgemahnt wurden heißt nicht, daß es nie geschehen wird. Es ist ein Unterschied, ob ein Recht nicht existiert oder ob es existiert, jedoch nicht eingefordert wird. Das zweitere läuft auf einseitiges Good-will hinaus. Und wenn das dann irgendwann wegfällt, stehen alle, die sich drauf verlassen haben, daß eh nix passiert, ganz dumm da.
Wer dieses Risiko eingehen will, bitteschön.
Ich kenne mich mit den Videos ehrlich gesagt nicht gut genug aus, um da entscheiden zu können, welches ich wohl gefahrlos einbinden bzw. verlinken könnte und welches besser nicht… im Zwiefelsfall lasse ich es also. Ich denke da an MP3s. Hier wurde gesagt, Napster hatte Ärger, die User weniger. Das stimmt jedoch nicht. Jede Menge User hatten Ärger – es geht ums Geld. Die Musikindustrie will bis heute nicht wahrhaben, daß durch p2p und ähnlichem nicht nur Schaden entsteht, sondern auch Gewinn, nämlich Publicity-Gewinn, Werbeeffekt. In vielen Foren konnte ich z.B. lesen, daß mancher über MP3s erst auf einen Künstler gestoßen ist, um sich dann eine CD zu kaufen. Ohne p2p wäre das nicht passiert. Und wenn ich mich an Vorfälle erinnere, wie die Podcasting-Frage, wo es darum ging, daß Künstler selbst Live-Aufnahmen ihrer Stücke ins Netz stellen und ausdrücklich freigeben, und dann eine deutsche GEMA daherkommt und die Podcaster zur Kasse bittet, da ihrer Ansicht nach Gebühren fällig werden (tja, deutsches Recht ist eben nicht amerikanisches Recht), dann sagt mir das: selbst wenn man auf der vermeintlich sicheren Seite steht, kann das noch in die Hose gehen und Geld kosten.
Ich kann und werde auf so was verzichten. Im Übrigen würde ich das meiste, was heute Geld kostet, nicht einmal geschenkt haben wollen. Und das gilt so oder so auch für 90 % des youtube-Zeugs.
Achja, und wieder einmal erscheinen Inhalte unter freier Lizenz als sinnvolle Alternative. Soll die M.A.F.I.A. doch ruhig die Leute, die ihren Mist klauen, bestrafen; wenn genug Menschen auf Creative Commons und Co. umsteigen, können die Plattenbosse und Hollywood-Produzenten ihre verstümmelten CDs und geknackten Blue-Ray-Scheiben mittelmäßiger Filme kleingemalen schniefen.
P.S.: Wer Alternativen sucht, der dürfte in der Wikipedia unter den Stichworten Musik unter freier Lizenz sowie Netlabel fündig werden.
@33 Wenn schöpferische Werke (ausdrücklich) mit dem Ziel im Internet veröffentlicht werden, dass eine unentgeltliche Verbreitung erwünscht ist bzw. reinen Promotion-Charakter haben (also z.B. Werbespots), dann wird es sicher für die Rechteinhaber schwierig zu argumentieren, dass man eben diesen Zweck jetzt formaljuristisch verhindern wolle – wenn es denn überhaupt passiert. Mischformen, die weitere musikalische Rechtefragen berühren, weil ein Brand-Song zum Werbespot von z.B. Christina Aguilera eingebettet ist, machen die Lage dann wieder unklarer, weil die Marke sicher nicht alle Verwertungskanäle gesichert haben wird.
@Robert:
Creative Commons und Co. wären eine Möglichkeit – wenn man damit umzugehen wüßte.
Die meisten Blogger, die ihre Inhalte unter Creative Commons packen, wissen doch gar nicht, was das genau bedeutet.
So findet sich dann gerne das komplette Blog unter Creative Commons – mit all der Werbung und geklauten Bildern und YouTube Videos usw.
Ich weiß nicht was schlimmer ist: Ein geklautes Bild im Blog oder ein geklautes Bild im Blog das ich dann noch gegen die Interessen des Rechteinhabers noch laut Creative Commons für weitere Verwendung freigebe.
Solange Blogger sich nicht auf ihre 4 Buchstaben setzen und sich mit der geltenden Rechtslage auseinandersetzen, sind auch diese Wege nichts als Sackgassen. Was man nicht kapiert, soll man besser nicht verwenden.
@jo: Der Filesharer ist nicht “anonymer” als der Blogger.
Filesharing wird ganz offen betrieben. Es ist kinderleicht zu ermitteln, welche Daten über welche IP kommen. Dann wird Strafanzeige gestellt, per Akteneinsicht die Adresse des Anschlussinhabers erfahren und schwupss, ist die Abmahnung draussen. Kein Unterschied zum Blogger.
Und dass man als deutschsprachiger Blogger ein Impressum haben “muss”, das mag ich doch hier stark anzweifeln. Ich muss GAR NIX, wenn ich hier frisch-fröhlich-frei vor mich hinblogge. Ich habe neben meinem Blog noch eine private Webseite. Eine deutsche Domain. Hier gehosted. Wozu ein Impressum? Nur, weil der Gesetzgeber ein windelweich formuliertes Gesetz verabschiedet hat und halb Deutschland deswegen in Habachtstellung die Hacken zusammenknallt? Wegen der Webseite und ihres fehlenden Impressums bin ich übrigens schon abgemahnt worden. Einmal herzlich Lachen, den Schrieb weggeworfen und seitdem nichts mehr gehört. Ist jetzt ca. drei Jahre her …
Von daher … bitte, wirklich, bei allen berechtigten Ãœberlegungen, die man bezüglich dieses Themas anstellen sollte … man kann es auch übertreiben!
@38: Falsch.
Wenn das stimmen würde, dürfte man alle Inhalte von Katalogen grenzenlos kopieren und weiter verwenden.
Das Urheberecht macht keinen Unterschied zwischen Werbeinhalten und Nicht-Werbeinhalten.
Genau diese Argumentation meinte ich vorhin, die man immer wieder genannt bekommt, wenn man mit Blogs über deren Videoinhalte diskuttiert.
Ich verstehe nicht so ganz, warum in diesem konkreten Zusammenhang, den Don genannt wird, so auf der Industrie rumgehackt wird.
Die Alternative, die dabei durchklingt ist ja: “Content (Musik, Videos, Texte?) soll frei sein”. Das hieße, dass jeder, der irgendwas veröffentlich damit automatisch alle Rechte abgibt. Das kanns doch nicht sein.
Wieviele Blogger würden aufschreien, wenn man ihren Blog nimmt, als Buch verlegt und damit Geld verdient und sie sehen keinen Cent davon? Konsquenterweise muss einem das dann auch egal sein.
Oder man veröffentlicht mit Einverständnis ein sexy-Bild seiner Freundin und das ziert eine Woche später eine Porno-Seite. Auch egal?
Bei vielen fehlt meines Erachtens das Bewusstsein, was es für Konsquenzen hätte, wenn diese Sachen so frei wären, wie sie es wollen. Vielen fehlt überhaupt das Bewusstsein, dass sie da überhaupt was falsch machen.
Das Urheberrecht und insbesondere die Abmahnungspraxis ist reformbedürftig. Das will ich nicht bestreiten. Aber dennoch sollte jeder mal überdenken, ob das Urheberrecht nicht durchaus einen gewissen Sinn hat und sich bewusst machen, dass man eben nicht alles mal eben legal einbinden darf, selbst wenn es technisch machbar ist.
@C.J.:
Oder wie der Don schon weiter oben schrieb: Selbst ist der Mann.
Wenn man den Gedanken übrigens zu Ende denkt, bleiben wohl nicht mehr viele Blogger übrig. (Und fürs Bullshit-Bingo: Das Stichwort ist »Medienkompetenz«.)
[…] sagt Don, aber unweigerlich musste an dieses Filmstückchen denken, wenn die Musindustrie wieder mal ihre Fühler nach den schwindenden Umsätzen ausstreckt, indem sie die Menschen zwingen möchte, ihre Musik zu genießen: […]
Mit den CC-Lizenzen gibt es ja durchaus ein Gegenkonzept, das man jenseits des Gesetztes für sich selbst definieren könnte. Das Problem ist nur, dass es auch wieder unschöne Türen öffnet. Wenn ich etwas rausgebe, und einer nutzt dann wieder die Grenzen dieser Lizenz schamlos aus, oder ist jemand, den ich ums Verrecken nicht abkann… solche Sachen. Im Prinzip sehe ich ein Konzept der Freigiebigkeit als Ideal an: irgendein Füllhornbutton, der zeigt, dass jeder, der von mir was haben will, einfach fragen soll, ich bin gerne bereit, was abzugeben.
@Kajetan: Ich glaube, du verkennst den Sinn des Urheberrechts. Die Mißachtung sollte Zivilrechtlich IMMER belangbar bleiben, egal, ob damit Geld verdient wird oder nicht. Und zwar deswegen, weil der Künstler seine Werke kontrollieren können sollte. Wenn Hans Müller meint, mit meiner Musik einen Anti-Globalisierungsfilm unterlegen zu müssen, den er selbst produziert hat und ohne kommerzielle Gedanken munter im Netz verbreitet, obwohl ich bekanntermaßen ein Globalisierungsfan bin, dann hätte ich gerne die Möglichkeit, gegen Hans Müller vorzugehen.
Ãœbertriebene Forderungen und aggressives Vorgehen der Film- und Musikindustrie sind eine Sache – das Abmahnwesen muss zugegebenermaßen dringend überarbeitet werden – aber eine Rechtebeschneidung der Urheber wäre meiner Meinung nach eine Unverschämtheit.
Zumal ich mich sowieso frage, wieso sich so viele Leute darüber beschweren, dass die Industrie so unverschämt ist. Eigentlich sollte jeder Wissen, dass fremder Inhalt ohne Zustimmung nicht verbreitet werden darf.
(Offtopic: Andererseits sollte auch jeder Wissen, dass man nicht ungefragt Fotos von anderen online stellen sollte, dass man im Internet keine üblen, grundlosen Beleidigungen publizieren sollte oder dass man auch im Netz bei vermeintlicher Anonymität einen Funken Anstand bewahren sollte; In einigen Fällen zweifle ich immer wieder an der Sozialkompetenz bestimmter Menschen…)
@41 Nun, dieses Beispiel mit dem Kopieren eine Kataloges ist natürlich eine in der Tat nicht “erlaubte” Kopie und Verbreitung – obendrein in ein anderes Medium. Wenn aber der Rechteinhaber (und ich rede hier nur über Werbespots) selbst! seine Inhalte zur Verbreitung in Youtube einstellt, dann wird er seine Absicht ganz sicher nicht durch nachträgliche Einschränkung torpedieren – auch wenn es in diesen Fragen bisher keine eindeutige Rechtslage oder Präzedenzfälle gibt. Warum wohl?!
@ Don: Die CC bewegt sich doch nicht jenseits der Gesetze, sondern erweitert diese doch lediglich um eine einfache Handhabung der Nutzungsformen, ohne das jeder wegen jeden Pups nachfragen muss, was er nun mit dem Bild, Text, Musikstück tun oder lassen darf. Und sie hat trotz allem sehr eng gesteckte Grenzen, die von dem freiheitlichen Gedanken noch weit entfernt sind. Ich denke auch, dass es extrem schwierig ist, die Grenzen zwischen kommerzieller Nutzung und nicht-kommerzieller Nutzung zu ziehen. Und das Grenzen ausgelotet und im Zweifel auch mal überschritten werden, ist völlig okay. Die Konsequenzen dessen hierzulande aber grad im Bereich Urheberrecht wiederum oft genug nicht mehr.
@McDorsett: Gut, ich will es etwas präzisieren. Die Nutzung durch die Privatperson, “zum Spass”, sollte frei sein. Wer jedoch als Firma oder selbst als gemeinnützige Organisation fremde Inhalte verwenden möchte, der sollte schon die Erlaubnis des Urhebers haben.
Eine komplette Freigabe ist natürlich nicht so der wahre Jakob und nur die andere Seite des Pendelschwunges. Da hast Du Recht.
Die PAGE (Magazin für Designer und Macfans) schägt in einer ihrer neuen Ausgaben im Editorial vor, dass es besser zwei Internet geben sollte.
Eins, das nix kostet, da muss das Urheberrecht eingehalten werden, sonst eins aufs Mäulchen – und ein Internet, das über Abo oder sonstwas geht, welches ein freieres Hin und Her ermöglicht, wo die Kosten für das Copyright = Nutzungsrechte auf deutsch (ist etwas anderes) in der Bezahlung mit eingearbeitet sind. Ähnlich wie bei Druckern und Kopierern derzeit.
Das ist natürlich noch nicht zu Ende gedacht, klar. Aber ein interessanter Weg. Nämlich der der Vereinfachung. Das Internet derzeit ist vielen zu kompliziert. Und voll zu vieler juristischer Fallstricke. Zumindest kriegt man diesen letzten Eindruck (was auch Absicht gewisser Untrenehmer sein kann, das zu suggereiren, damit der Kleine brav bleibt, wer weiß…).
Denn die Großen scheren sich auch oft nicht drum. Habe als Agenturangestellter selbst Profis, veritable Mediaverlage gesehen, die “unschuldigst” offene Dokumente zur Druckfreigabe vom Art Director/Reinzeichner wollten und auf blöd machten & rumverhandelten, unglaublich. Und Erklärungen, zwengs Urheberrecht, partout nicht kapieren wollten. Naja, München halt. Damit sie “Childs” (Abformate für die kostenträchtigen, unterschiedlichsten Heft- und Spaltenformate) selber generieren konnten ohne die Agentur – und den Werbe-Kunden selber fangen ohne jegliche eigene kreative Konzeptkenntnisse, denn DTP kann jeder in MUC, oder so. Am Arsch! im Kopf hättens das schon. Aber nicht in der Hose. In Bayern: a laare hosn sans.
No. 48, “Die Konsequenzen dessen hierzulande aber grad im Bereich Urheberrecht wiederum oft genug nicht mehr.”
Mei. So übel das sein kann: Vielleicht hilft es ja beim Nachdenken. Ich kenne da zum Beispiel eine Web2.0-Plattform, die vom Ausnutzen des Zitatrechts lebt und ihren Nutzern ein Software-Tool in die Hand gibt, um Bildrechte zu verletzen. Sie sagen zwar, man solle es nicht tun, demonstrieren es aber mit Bildern von Frau Hilton. Wenn Nutzer wegen sowas auffliegen, sind sie laut AGB selbst dran. Ein wenig Angst könnte gerade bei solchen Angeboten nicht schaden. Und ganz ehrlich: es gibt Leute, die es so darauf anlegen und mit einer derartigen “Ihr traut Euch eh nicht”-Haltung ihr kommerzielles Blog mit geklautem Material füllen, dass sich mein Mitleid in allerengsten Grenzen hält, wenn es sie dann derbröselt. Schliesslich kassieren sie durch ihren Diebstahl. Mit privater Nutzung hat das nichts mehr zu tun.
@Lim_dul: Mit den CC-Lizenzen kannst du recht übersichtlich regeln, wieviel Freiheit du den Nutzern deiner Werke zubilligst, das kann z.B. kommerzielle Nutzung ausschließen.
@Roland/#41:
Egal wie man es dreht oder wendet: Solange man nicht das explizite OK für die Verwendung von fremden Inhalten hat, egal ob es sich um Werbespots handelt oder nicht, darf man laut dem UrhG diese nicht weiterverwenden.
@Don: Zu den CC-Lizenzen:
Klar wären diese eine Alternative – wenn sie denn nicht so gedankenlos zum Einsatz kommen würden.
Don Alphonsos Ahnungen bei Youtube/Sevenload
Ich fürchte, gemessen an der bisherigen Klagewut der Rechteinhaber, könnte Don Alphonso hiermit durchaus die Zukunft richtig aus den Kuddeln gelesen haben. Irgendwann in ein paar Monaten bis Jahren könnte einem jeden der so schön Mu…
Deswegen ja auch die Unterscheidung, denn diese sollte bei der Betrachtung schon sein. Wenn Kommerzheinis das Urheberrecht mit Füssen treten, sollens dafür bluten, hab ich vollstes Verständnis für. Auch sollte man den Leuten da draussen beibringen, dass eben nichts wirklich kostenlos zu bekommen ist. Aber die Schere im Kopf ist nunmal bei den Meisten da und da treffen nun 2 Interessen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten und losgelöst von allen anderen Entwicklungen eh nur ein Im-Kreis-Drehen zur Folge haben. Es müsste sich grundlegend etwas ändern.
Robert:
“Achja, und wieder einmal erscheinen Inhalte unter freier Lizenz als sinnvolle Alternative. Soll die M.A.F.I.A. doch ruhig die Leute, die ihren Mist „klauen“, bestrafen; wenn genug Menschen auf Creative Commons und Co. umsteigen, können die Plattenbosse und Hollywood-Produzenten ihre verstümmelten CDs und geknackten Blue-Ray-Scheiben mittelmäßiger Filme kleingemalen schniefen.”
Sorry, aber das ist naiv. Jeder, der sich unter freien Lizenzen veröffentlichte Musik schon mal genauer angeschaut hat, lässt danach erstmal wieder die Finger davon.
Und es kann meiner Meinung auch nicht darum gehen, die klassischen Verwertungsmodelle ganz über Bord zu schmeissen. Die Musiker sollen ja von was leben.
Und auch wenn ich die derzeitigen Methoden der Musik- und Filmindustrie nicht ausstehen kann: An die Mär vom Tauschbörsennutzer, der nach dem Schließen des Bittorent-Clients ganz fleißig CDs kauft, weil er so begeistert ist von der Musik, die er nun kennengelernt hat, habe ich auch nicht so recht glauben können. Das ist P2P-Propaganda auf dem Niveau der IFPI-Kampagnen.
@Robert: Das ist mir klar, mir gehts halt darum, dass viele (nicht umbedingt hier) von der “Content-Mafia” reden und das man dagegen was unternehmen muss und die Konsequenzen nicht zuende denken.
Viele sehe das Urheberrecht als was böses, was dazu geschaffen wurde/dient der Industrie das goldene Schlaraffenland zur ermöglichen und die Benutzer zu knechten. Die meisten verkennen dabei, dass auch sie vielfach vom Urheberrecht geschützt werden.
niels, in welcher Welt lebst du denn:
Es soll Leute geben, die danach erst Recht nicht die Finger davon lassen konnten (ich z.B.), die sogar soweit gehen, freie Musik ins Radio zu bringen (auch ich z.B.). Andere gehen noch viel weiter und veranstalten Konzerte mit freier Musik, auf denen anständig gerockt wird.
Deshalb verdienen sie bei Labels wie Magnatune oder BeatPick ja auch 50% an einer Platte und nicht die Hungergagen der Majors.
@49: Auch eine Freigabe “zum Spaß” halte ich für äußerst bedenklich. Denn damit kann der Urheber leicht mit Sachen in Verbindung gebracht werden, die er in keinem Fall unterstützt. Wenn ich einen Song produziere will ich nunmal unter Umständen nicht, dass irgendein pubertierender Jugendlicher diesen in einem dämlichen, schlecht gemachten Flashfilmchen verwurstet und diesen dann ohne irgendein Unrechtsbewusstsein ins Internet stellt.
Natürlich stellt sich die Frage, ob man jetzt als Urheber unbedingt direkt mit voller Wucht dagegen vorgehen muss (daher: Reform des Abmahnwesens), aber spätestens nach der erfolglosen Aufforderung zur Entfernung will ich doch als Urheber einen einklagbaren Anspruch auf Entfernung haben. Selbst wenn das in der heutigen Zeit bei der rasanten Verbreitung eher ein Schuss in den Ofen sein dürfte, immerhin hilft eine derartige Praxis möglicherweise, das Unrechtsbewusstsein bei einigen Nutzern zu schärfen.
@McDorsett: Wenn Du das nicht willst, dann veröffentliche Deinen Song nicht. Kontrolle kannst Du heute nur noch dann aufrechterhalten, wenn Deine Werke niemand kennt. Und wer als Künstler versucht, die absolute Kontrolle über seine Werke NACH der Veröffentlichung zu behalten, der hat einige ganz grundlegende Dinge über Kunst, Kultur, über Kopieren und das Zustandekommen neuer Kunst nicht verstanden.
@ Falk
“Es müsste sich grundlegend etwas ändern.”
Genau. Zum Beispiel ein Bezahl-Net. Siehe Beitrag weiter oben von mir. (Andere Ideen welcome.)Ich persönlich würde mir das wünschen. DSL-Flachratte kostet heutzutag fast nichts mehr, ein paar Gramm werden doch wohl auch für das Internet-Vergnügen an sich da sein.
Die Kostenlos-Mentalität wurde doch erst vom Gratis-“Internet für alle” richtig losgetreten (wie bei Billig-Stadtteil-Blättchen), seitdem hat man massive Probleme der Bezahlung und auch des Urheberrechts. Vorher schon auch, aber nicht so emminent. Probleme bei Inhalten, Probleme bei Verdienst-Möglichkeiten und Internet-Geschäftsmodellen (wenn sie nicht windelweich & widerlich sein sollen wie meist). Inklusive der beklagten Blase um die Jahrhundertwende, die der Gipfel des Unrealistischen war, reine Traumtänzerey, von Scharlaten zu einem ungenießbaren Cocktail gemixt.
Denn der User ist seitdem auf “Gratis”-Erwartung hin erzogen worden. Künstler/Urheber für etwas bezahlen? Ne!! Neulich auch erst wieder so ein Erlebnis der Dritten Art gehabt mit “templates for nothing”. Man probiert es halt.
Internet für alle, das war mal das Revolutionäre, Traumhafte, aber es funzt kaum, oder mit großem Ach und Krach. Dons blogbar beweist das Ach und den Krach jeden Tag. Denn eigene, aber saubere Geschäftsmodelle sind durch die Kritik an den zu Recht beklagten, leider unsauberen auch nicht entstanden, sorry. Es bedarf schon auch einer zusätzlichen, schöpferischen Kraft. Die sehe ich nicht, ich seh nur viel Trickserey im Internet-Geschäftsmodell-Leben und Lügen. Kritik daran ist natürlich wertvoll, unsaubere Unternehmen müssen auf Augenhöhe (scheiß Formulierung) eins verpasst kriegen, denn von oben passiert nix.
Aus der Gratis-Nummer aber wieder sauber rauskommen ohne eine abtörnende Zweiklassengesellschaft im Net zu kriegen (oder haben wir die schon?), das wird schwer. Aber nicht unmöglich. Hoffe ich.
Die Diskussion und die Konflikte ums Urheberrecht können da was voranbringen.
@bör: Ideen gibts sicher genug und ob man das nun Bezahl-Net oder Kulturflatrate nennt, ist unerheblich. Problem dabei, man schliesst damit eine ganze Reihe an Leuten aus, die jetzt noch den Reibach mit den Werken anderer machen und natürlich diesen Status Quo auch gern aufrechterhalten wollen. Koste es, was es wolle. Dazu passt dann die immer wieder geäußerte Meinung, dass ein Urheber ja bitte die “totale Kontrolle” darüber haben sollte, was, wann, wo und wie von ihm veröffentlicht oder weitergegeben wird. Und erst, wenn man verstanden hat, dass eben diese Kontrolle nicht mehr machbar ist, werden vielleicht alternative Entlohnungsmodelle interessant. Für den Urheber und Verbraucher, aber nicht für den Rattenschwanz dazwischen.
Richtig Falk, auf den daran verdienenden Rattenschwanz dazwischen kann ich auch verzichten. Kann sein, dass der das Dilemma ist, der die Ausreifung und Machbarkeit neuer Ideen aktiv verhindert.
Ich habe in den letzten Monaten bei vielen Künstlern und Websitebetreibern angefragt, ob ich eins ihrer Werke mit den entsprechenden Copyrighthinweisen veröffentlichen darf.
95% fanden es o. k. uns haben mir ihre Erlaubnis gegeben. (Die sammele ich für den Fall der Fälle).
So habe ich dann einen kleinen Artikel geschrieben und darin auf die Werke hingewiesen.
Umgekehrt finde ich es gut, wenn meine “Kreationen” Anklang finden. Das verstehe ich unter Gemeinschaft. Es sind Personen aus allen Ländern die ihren Teil beitragen dieses gemeinsame Netz interessant zu machen.
Es interessiert mich einen gelinde gesagt einen Scheißdreck was mit Werbung ist ob oder was nicht. Aber das kreative Ergebnis einer Person aus einem “fernen Land” finde ich unendlich spannend. Das ist ein guter Weg, um dem blödsinnigen “Kampf der Kulturen” oder der stumpfsinnigen Fremdenfeindlichkeit etwas entgegen zu setzen.
Und natürlich fließt auch mal Geld. Genau so wie ich für gute “Freeware” mal einen Betrag überweise passiert das auch bei anderen guten “freien Produkten”.
Ist es nicht den Einsatz wert die (meist im Auftrag der Konzerne) künstlich geschaffenen Barrieren links liegen zu lassen, um einen ungefilterten Zugang zur wirklichen Welt im Austausch zu schaffen?
@Kajetan: Super Idee. Wer Angst davor hat, dass sein Produkt mißbraucht wird, sollte es eben nicht veröffentlichen. Vielleicht sollte man etwas ähnliches mal diversen Firmen vorschlagen. “Hey, ihr könnt die Produktion einstellen. Ihr habt zwar die Patente, aber wen kümmert’s? Solange euch mit der Verletzung derselben keine Gewinne entgehen, kann es euch ja egal sein. Das Kopieren ‘zum Spaß’ wird erlaubt.”
Ich verlange keine “absolute” Kontrolle, sondern lediglich ein gewisses Mitspracherecht. Das Urheberrecht gibt es schließlich nicht aus Spaß an der Freude. Der Gesetzgeber hat sich etwas dabei gedacht, als er es erschaffen hat. Nur weil Einige in der heutigen Gesellschaft meinen, dass es okay ist, fremden Inhalt so zu verwenden, wie es einem grade passt, sollte man nicht das Urheberrecht komplett über den Haufen werfen.
Quark. Die Musikindustrie betreibt ein Mainstreaming, was ja auch ihre einzige Möglichkeit zur Gewinnmaximierung ist. Sie wird dabei von diversen Sendern unterstützt die ihre Produkte als Begleiterscheinung von Werbung ausstrahlt.Davon können Musikindustrie und ein paar Top-Interpreten komfortabel leben.
Die Video- und Musikplattformen im Netz, sind so eben noch mehrheitlich Rechteverletzer. Ein großer Anteil der Inhalte ist aber schon rechtsfrei, weil privat erstellt und hochgeladen.
Das mag qualitativ noch nicht den Standards der Industrie entsprechen, zeigt aber wohin der Weg geht.
So wie zu meiner Zeit jeder mit einer Klampfe an jeder Stelle Blowing in the Fußgängerzone, Lagerfeuer oder Wohnzimmertisch praktizierte werden wir immer mehr private Inhalte unter neuen Lizenzformen haben.
Die Musikindustrie wird dann das Problem haben, in diesen neuen Markt einzudringen.
@streifzug
“Umgekehrt finde ich es gut, wenn meine Kreationen Anklang finden. Das verstehe ich unter Gemeinschaft. Es sind Personen aus allen Ländern die ihren Teil beitragen dieses gemeinsame Netz interessant zu machen.”
Ich finde, das hast Du sehr schön ausgedrückt.
Vielleicht will uns das Floppen dieser ganzen Geschäfts-Projekte im Internet, die faktische Unmöglichkeit, seinen “Content” zu schützen, genau das sagen: Man muss bereit sein zu geben. Ohne sofort einen “return on invest” zu erwarten. Der entsteht dadurch, dass Du da draußen auf Leute triffst, die genau auf Deiner Wellenlänge senden. Und das sind Verbindungen, die dann auch im RL wieder geschäftlich interessant werden.
Vielleicht ist das auch der Grund, weswegen gerade etablierte Konzerne sich trotz all ihrer organisatorischen man-power so irsinnig schwer tun, im Netz was Gescheites zu etablieren. Weil die so auf kurzfristigen materiellen Gewinn getrimmt sind, dass sie das großzügige der Gesellschaft etwas “Schenken-Können” verlernt haben.
Mein Eindruck ist: Um hier draußen Erfolg zu haben, braucht man irgendeine Bereitschaft, etwas “von sich zu geben”, was auch immer das ist. Wer immer sich damit schwer tut, der hat es auch hier draußen schwer.
@ Urs Schäuble
“Man muss bereit sein zu geben. Ohne sofort einen return on invest zu erwarten.”
Genau das scheint in unserer immer schnelllebigeren Zeit ein Problem zu sein. “Gut Ding will Weile haben” ist nicht angesagt.
Durch deinen Kommentar ist mir wieder etwas eingefallen. Ein Bildhauer, Goldschmied? hat an einer doppelflügeligen Tür 36? Jahre gearbeitet. Ich muss mal nachforschen, wer das war. Es hat mich vor Jahren schon fasziniert, welch andere Zeitdimension so eine Arbeit hat.
Du hast recht. Es liegt an der Bereitschaft, etwas von sich zu geben. So gelangt man auf eine ganz andere Ebene des Miteinander.
‘Ein Bild sagt mehr als tausend Worte’, so heißt es,
und superschlaue Leute meinen: viele Pixel,
ohne Worte viel gesagt – oh welch Schicksal!
Ist’s Wort gleich Null, ist Bild auch Null und bleibt es,
und jetzt im Chor: “Ich weiß, ich weiß, ich weiß es!!”
Na ich meine daß diese Art zu denken schon sehr bald antiquiert sein wird.
Angesichts der Menge an konkurrierenden Video-Plattformen geht die Entwicklung eindeutig dahin, sowohl Produzenten die ihre Videos dort einstellen als auch Blogger, die Videos in ihre Seiten einbinden dafür zu bezahlen.
@McDorsett:
Der Gesetzgeber hat sich etwas dabei gedacht, als er es erschaffen hat.
Nein, hat er nicht. Er hat nur auf Grund massiven Drucks der Rechteverwerter-Lobby ein Gesetzespaket zusammengeschnürt, dass dieser dabei helfen soll ihre bisherigen Vertriebs- und Verwertungsstrukturen zu behalten. Die Rechte des Künstlers, des Urhebers, die Rechte des Zuhörers, Rezipienten und Kunden spielen immer weniger eine Rolle. Die bereits tagtäglich stattfindende Wirklichkeit des massiven “Rechtsbruches” durch Abermillionen jeden Alters und Herkunft wird ignoriert und so getan, als man dieses Rad der Zeit einfach zurückdrehen kann. Ein solches Gesetz hat mit der Lebenswirklichkeit der Leute nicht mehr viel zu tun und wird deswegen auch kräftig ignoriert.
Wie Urs bereits gesagt hat: das Urheberrecht wird derzeit nur noch als Mittel zum Zwecke schneller Gewinnabschöpfung im Rahmen typischen Quartalsdenkens benutzt. Und das Patentwesen dient oftmals nur noch als Vehikel für Patenttrolle zum parasitären Abschöpfen von Gewinn oder zur Blockade und Behinderung der Konkurrenz mit Hilfe einer erklecklichen Anzahl von Trivialpatenten.
Niemand möchte einem Urheber um die verdienten Früchte seiner Arbeit bringen oder das Urheberrecht komplett abschaffen. Es wird aber Zeit diese Gesetze endlich der Wirklichkeit anzupassen und nicht den Wünschen eines Industriezweiges, der auf Grund technischer und gesellschaftlicher Veränderungen obsolet wird.
Da ist aber auch ein Unterschied: Als Journalist versucht man, mir alle möglichen Rechte abzuknöpfen. Da bin ich qua Vertrag aufgeschmissen. Als Blogger jedoch bin ich frei, oder besser gesagt: Selbst der Vertrieb und die Verwertung. Und da ist das Gesetz dann durchaus praktikabel.
@Kajetan: Das Urheberrecht ist aus verfassungsrechtlicher Sicht soweit ich weiß unter dem Eigentumsschutz anzusiedeln. Analog zum sachlichen Eigentum schützt das Urheberrecht sozusagen “geistiges Eigentum” wie zum Beispiel kreative Werke. Ich denke, wir sind uns einig darüber, dass ein derartiger Schutz zumindest im Grundsatz auch sinnvoll und angebracht ist.
Mich würde interessieren, warum die Position des “geistigen Eigentums” jetzt deiner Meinung nach in bestimmten Bereichen nicht schützenswert sein soll.
Natürlich hat sich der Gesetzgeber bei der Schaffung des Urheberrechts etwas gedacht, es ist auch sinnvoll.
Dabei mag es durchaus sein, dass die Film- und Musikindustrie diese Rechte stark ausnutzen und sehr radikal anwenden. Das ist aber ihr gutes Recht. Der Urheber selber kann frei entscheiden, was er mit dem ihm zustehenden Rechten anfängt. Wenn er sich dann sagt: “Okay, ich schließe mich der Gema oder einem anderen Verein an, die sollen das für mich machen, dass will ich so”, dann ist das eben Ausdruck der Vertragsfreiheit. Er erlegt anderen die Pflicht auf, seine Rechte wahrzunehmen und erhält dafür Geld. Er nimmt es dann eben hin, dass die Musikindustrie so handelt, wie sie handelt. Sonst muss er sich eben von seinem Partner trennen.
Was die Patente angeht: Patenttrolle dürften hier in Deutschland eine zu vernachlässigende Rolle spielen. Auch Trivialpatente sind in Deutschland eher der Ausnahmefall.
Ãœbrigens: Was schwebt dir bei einer “Anpassung” des Urheberrechts denn so vor? Denn bei Ausnahmen vom Schutz des Urhebers besteht immer die Gefahr, dass eigentlich schützenswerte Positionen nicht mehr geschützt werden.
Andererseits gibt es eine einfache und effektive Art, gegen die Handlungen der Musik- und Filmindustrie vorzugehen: Produkte nicht mehr konsumieren.
2 Details rund um das Thema Youtube vs. Musikrechte.
a.) Laut Insiderkreisen (man mag es glauben oder auch nicht) war die Musikindustrie schon sehr früh dabei Ihren Teil an Geld abzuschöpfen – dazu gibt es die Geschichte unter:
http://www.blogmaverick.com/2006/10/30/some-intimate-details-on-the-google-youtube-deal/
Viele der “Rechtsstreitigkeiten” rund um Youtube könnten reine Scheingefechte sein.
b.) Die Musikindustrie hat eine erste Lücke bekommen mit EMI´s Verzicht auf DRM. Dazu passend die Geschichten von Verhandlungen zwischen Viacom / Last.fm; Pandoras Zukunft und den Leuten die angebnlich in den startlöchern zur Neugründung interessanterund vorallem Rechtegeklärter Lösungen sitzen (sollen): (Z.B. Christian PirknerAMG AllMediaGuide LLC)
Ich wage es zu bezweifeln, dass sich Napster wiederholt…aber ich wette auch kein Geld drauf
Kajetan/40: Du kommst von der IP gerade nicht automatisch an den Namen des Störers. Bei Telepolis gibt es eine nette kleine Tabelle (nicht aktuell!), welche Provider keine Zuordnung von Verbindungsdaten bei Flatrates vornehmen. Der Rest tut es eher widerrechtlich (Fall Voss), bzw. löscht inzwischen zeitnah. Das wird sich mit der Vorratsdatenspeicherung freilich ändern.
D.h. a) das Entdeckungsrisiko für Filesharer ist geringer und b) sie verstoßen nicht nachhaltig gegen das Urheberrecht und melden dies c) auch nicht freiwillig per Ping bei Technorati und anderen Dienstleistern.
***
Du kannst auch gerne bezweifeln, dass du ein Impressum brauchst. Das ändert aber nichts am so überhaupt nicht windelweichen Gesetzestext. Der verlangt nunmal ein Impressum für geschäftmäßige Inhalte. Geschäftmäßig meint dabei nicht kommerziell, sondern nachhaltig. Nachhaltiger als ein Weblog, das kontinuierlich mit neuen Einträgen gefüllt wird, geht kaum.
Es ist wie bei den Youtube-Clips: Es wurde bisher nicht oder kaum verfolgt. Wozu auch? Bloghoster löschen nicht selten auf Zuruf, über die (eigene) Domain findet man zumindest einen Mitstörer. Für den Rest muss man dann schauen, ob Fleißsternchen die Verfolgung wert sind.
@McDorsett: Die Industrie, die hier so sehr auf das Urheberrecht pocht, ist aber nicht der Urheber, sondern nur der Verwerter, the Man in the Middle, der Zwischenhändler. Von diesem “Ich gebe Dir die Rechte an meinen Songs, damit Du für mich Geld verdienst” profitieren nur einige wenige große Megastars. Das Fußvolk wird schön ausgeblutet. Früher gab es leider keine Alternative dazu. Heute jedoch … man kann direkt mit dem Zuhörer in Kontakt treten. Oder es gibt Plattformen wie Jamendo oder Magnatune. Oder haufenweise kleine Labels, die wieder mehr Wert auf Pflege ihrer Künstler legen, anstatt auf Gewinnmaximierung. Dort beklagt sich übrigens niemand.
Zudem kann man an den Massenklagen und ihrer Wirkungslosigkeit schön sehen, dass es manchmal sinnvoller ist, NICHT ums Verrecken auf seinem Recht zu beharren, sondern (wie bereits gesagt wurde) in Vorleistung zu treten. Gerade Musik, Filme und Spiele sind keine nüchternen Industrieprodukte, die man verkaufen kann wie Nägel, Klebeband oder Kaffeemaschinen. “Umsatz” erreicht man hier, wenn man die Emotionen des Kunden ansprechen kann. Das Zücken der juristischen Keule und das kalte, nüchterne Produktoptimieren führen hier zum Gegenteil, zur Kaufabschreckung und zur Entwertung des Produktes in den Augen des potentiellen Käufers.
Bezüglich einer Anpassung des Urheberrechtes würde mir sogar nur die Einführung einer Bagetellklausel genügen. Damit der Industrie es nicht mehr möglich sein kann, einfache Privatleute mit Klagen zu belästigen. Gegen kommerzielle Kopierer, die “richtigen” Raubkopierer gab es schon immer eine ausreichende gesetzliche Handhabe.
Ob das allerdings noch ausreicht, um speziell die etablierten Majors der Musikbranche zu retten, wage ich zu bezweifeln. Hier ist das schon massenhaft eingetreten, was Du vorschlägst und auch viele Leute bereits machen: Nichts mehr von ihnen kaufen!
@jo: Gerade die Formulierung “Geschäftsmäßig” ist alles andere als klar definiert. Der Gesetzgeber hat diese absichtlich so allgemein definiert, damit Gerichte im Einzelfall hier abwägen können. Es kommt also immer auf den Einzelfall an! Es gibt keine Verpflichtung für Blogs, die in Deutschland gehosted werden oder deren Betreiber seinen Wohnsitz in Deutschland hat, ein Impressum zu führen.
Dass sich in manchen deutschen Blogs ein Impressum findet, hat weniger mit der gar nicht so klaren Gesetzeslage, sondern eher mit der uns eigenen Mentalität zu tun, mögliche Schwierigkeiten durch vorauseilenden Gehorsam zu vermeiden.
Wenn man eine eigene .de Domain auf sich registriert hat, dann tut ein Impressum auch nicht mehr weh.
Was ich mir beim Urheberrecht wünschen würde, wären erweiterte Zitatrechte.
Momentan sind ja nur Textzitate erlaubt, alles andere ist nicht erlaubt oder sehr stark eingeschränkt. (Korrigiert mich, wenn ich falsch liege)
Ich fände es schön, wenn man auch Bild/Ton/Videozitate nutzen könnte. Also beispielsweise einen 2 Minuten Ausschnitt aus einem Kinofilm nehmen darf, wenn man darüber was zu sagen hat.
77/Kajetan: Das ist schlicht falsch. Was “geschäftsmässig” ist und was eben nicht, kannst du in den Kommentaren zu den jeweiligen Gesetzestexten nachlesen.
Ich muss mich allerdings korrigieren. Durch das TMG gelten seit 1. März neue Regeln:
Die Regelung “in der Regel” ist nun wirklich unbrauchbar. Heise Online und SpOn brauchen nun kein Impressum mehr, weil man die Inhalte kostenfrei abrufen kann? Erheiternde Vorstellung ,)
@jo: heise und SPON schalten Werbung und wollen mit diesen Inhalten Geld verdienen. Wer als Blogger dies ebenso machen möchte (oder sein Blog benutzt, um Werbung in eigener Sache zu machen), dem ist zu empfehlen ein Impressum zu führen.
Wer jedoch “einfach” bloggt und dessen Seiten frei von Werbung sind (direkt und indirekt) … wozu ein Impressum?
Man ist deswegen natürlich NICHT anonym und kann deshalb lustig Leute beleidigen und ähnlichen Unfug treiben. Aber man muss nicht jedem die eigene Indentität verraten, wenn man dies nicht will. Ich kenne eine Bloggerin, die eines der typischen “Ich und mein Leben”-Blogs betreibt. Wer sie in Wirklichkeit ist, weiß jeder, der sie PERSÖNLICH kennt. Sie würde jedoch sofort mit dem Bloggen aufhören, wenn sie ihre persönlichen Daten in ein Impressum schreiben müsste.
[…] In einem sehr interessanten Artikel auf Blogs! schreibt DonAlphonso: “Vielleicht täusche ich mich auch, aber meines Erachtens wird es zwei Trends geben: Irgendwo im Netz ein Gatter der Musik- und Videoindustrie, die alles tun wird, um Nutzer einzufangen und drin zu halten. Und damit der Nutzer draussen nicht selbstständig das gleiche findet, ohne mit Werbescheisse, Adressenverwertung und Marktforschung das Fell über die Ohren gezogen zu bekonmmen, muss man draussen verbrannte Erde hinterlassen.” […]
Kajetan: Ich stelle ja gar nicht in Frage, dass es gute Gründe gibt anonym zu veröffentlichen. Der Sinn und Zweck eines Impressum hingegen ist ein anderer, u.a. nämlich einen Ansprechpartner zu nennen, an den man sich im Fall eines Problems halten kann.
Das hat auch rein gar nichts mit einer Gewinnerzielungsabsicht zu tun, ich kann schließlich auch völlig nicht-kommerziell Dritten mit meinen Äusserungen Schaden zufügen.
Stimmt. Es wird ja niemand gezwungen sich weböffentlich zu äussern.
[…] Ich habe mich entschieden keine Videos mehr in mein(/en) Blog einzubinden. Zu dieser Entscheidung veranlasst hat mich dieser Eintrag von Don Alphonso. Nicht, weil ich Angst habe irgendwann vielleicht abgemahnt zu werden (da gäbe es bessere Ziele), sondern weil ich seinen Worten zustimme: […]
@jo:
Hmmm, so langsam erinnert mich das an gewisse “Realnamen”-Diskussionen aus dem Usenet :)
Du bist der Auffassung, dass jeder, der im Netz veröffentlicht, gleichgültig zu welchem Zweck und Absicht, ein Impressum haben muss.
Das sehe ich nicht so. Denn wer in seinem Blog Schindluder treibt, der sollte nicht glauben nicht greifbar zu sein. Kein Impressum zu haben schützt nicht vor juristischem Ärger, wenn man in seinen Beiträgen wild um sich schlägt. Es schützt aber etwas mehr vor beleidigten Hanswursten, die ein falsch gesetztes Komma zum Anlass nehmen, den Anwalt loszuschicken.
Kein Impressum zu haben gibt mir als Blogschreiberling die Distanz zu dem, was ich in diesem Blog schreibe, wenn ich da so möchte. Wie Don ja auch seine wirkliche Identität aus seinen Blogs heraushält, ohne jedoch ein besonderes Geheimnis aus selbiger zu machen. Und ich denke nicht, dass sich einer seiner vielen “Freunde” die Gelegenheit entgehen liesse, zB. rebellmarkt wegen eines fehlenden oder ungenügenden Impressums abzumahnen. Entweder Don zahlt jedes Mal brav oder es gibt für Blogs per se keine Verpflichtung ein Impressum zu führen.
Ich seh das ja alles nicht ganz so pessimistisch – und glaube zudem, dass die Materie ein ganzes Stueck komplexer ist.
Da gibt es einmal die ganz klassischen Musikvideos, wie wir sie alle von MTV und Co. kennen. Meine Prognose ist, dass Youtube die meisten davon schon bald ganz legal im Angebot haben wird. Entsprechende Deals mit Sony/BMG, Universal und Warner Music gibt’s ja schon, und Indies laden ihre Sachen sowieso meist selbst hoch.
Dann gibt es natuerlich all diese Amateur-Videos, die sich einfach ungefragt eines Songs bedienen. Schwieriges Thema. Auch, weil damit eben gerade nicht die Rechte der Plattenfirma (Vervielfaeltigung) beruehrt werden, sondern die des Musikverlags (Synchronisation). Natuerlich ist diese Unterscheidung in vielen (aber eben nicht allen) Faellen eher akademischer Natur, da die Verlage zum gleichen Konzern gehoeren wie die Plattenfirmen.
Fraglich ist allerdings, ob man fuer das ledigliche Vorfuehren eines Werks, das Synchronisationsrechte verletzt, rechtlich belangt werden kann. Das waer in etwa so, als wuerde ein Musikverlag Kinos verklagen, die einen Film mit einem nicht lizenzierten Song zeigen. Ich bin kein Anwalt – wuerd aber doch hoffen, dass ein von einer solchen Abmahnung betroffener Blogger mal mit einem spricht.
Kajetan: Nein, der Gesetzgeber scheint dieser Auffassung zu sein, ich kann sie aber durchaus nachvollziehen.
Und sorry, aus dem fehlenden Impressum bei Rebellmarkt auf ein fehlendes Erfordernis eines eben solchen abzustellen, ist reichlich abenteuerlich ,)
@Kajetan: Möglich, dass die Industrie besonders auf das Urheberrecht pocht. Und? Scheinbar machen sie ja im großen und ganzen das, was der Urheber von ihnen zu erwarten scheint. Anders kann ich es mir nicht erklären, warum Gema und Co noch so viele Mitglieder haben. Denn eins steht fest: Zu einer Kooperation mit der Gema können die Künstler nicht gezwungen werden, sie können sich auch selber um die Rechtevermarktung kümmern oder die Rechte durch kleinere Labels verwerten lassen.
Das es sinnvoll seien kann, nicht auf sein Recht zu beharren, bezweifle ich nicht. Des weiteren bestreite ich auch nicht, dass die Musikindustrie oft sehr weit über’s Ziel hinausschießt, wenn sie Rechte geltend macht.
Aber das ist ein moralisches Problem, kein rechtliches. Und das sollte es auch bleiben, die Rechte der Künstler zu schwächen (um nichts anderes handelt es sich beim Urheberrecht) ist meiner Meinung nach der falsche Ansatz. Förderlich fände ich es, wenn zunächst die Abmahnkosten gedeckelt werden würden, ferner sollte man etwas an der Klagepolitik der Musikindustrie ändern, indem man mit Gebühren arbeitet. Im Moment sieht es so aus, dass die Musik- und Filmindustrie bei vermeintlichen Urheberrechtsverletzungen massenhaft Strafanzeigen stellen, bei denen die Ermittlungen direkt wieder eingestellt werden können. Wenn man dann dafür in gewissen Bereichen minimale Gebühren von wenigen Euro erhebt (5 oder 10 Euro reichen schon dicke), wird diese Politik auf einmal extrem unattraktiv, weil sich in den meisten Fällen einfach keine Ergebnisse erzielen lassen.
@jo: Nein, ich bezweifle, dass der Gesetzgeber der Auffassung ist, das Erna Krawuttke für ihr Strickliesl-Blog ein Impressum benötigt. Der Gesetzgeber ist nur der Auffassung, dass (Du zitierst es selbst):
“Diensteanbieter haben für geschäftsmäßige, in der Regel gegen Entgelt angebotene Telemedien folgende Informationen leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar zu halten”
Eine Impressumspflicht für Blogs, nur weil sie Blogs sind, folgt daraus nicht. Denn zum einen ist “Geschäftsmäßig” eine Definitionssache, die im Einzelfall geklärt werden muss. Und zum anderen ist “in der Regel gegen Entgelt” wohl recht deutlich.
Dieses Blog hat eines. Es diente auch der Werbung und Fortführung für ein Buch. Aber weder bei Rebellmarkt, noch beim GT-Blog, noch bei Dons neuesten Kamera-Blog sehe ich ein gültiges Impressum. Ich sehe das also als Bestätigung, als Beispiel meiner Ansicht, rein private Blogs bedürfen keines Impressums. Und nicht als Herleitung, dass private Blogs keines Impressums bedürfen ;)
Aber vielleicht genügt es auch, dass der Bloghoster Blogger.de ein Impressum hat. So sehr stecke ich dann auch nicht in den Untiefen der Juristerei.
McDorsett:
Richtig, zwischen Künstler und Rezipient ist es ein moralisches Problem. Das Dumme ist nur, dass die zwischengeschaltete Gema und die Majors (um mal bei der Musik zu bleiben) auf Moral scheissen, wenn es denn den Geschäften dienlich ist, sie aber in der Öffentlichkeit moralisch argumentieren. Wenn jedoch der direkte Kontakt zwischen Künstler und Rezipient besteht, ohne Zwischenhändler, wird letzterer gerne seinen Obulus geben und ersterer keinen Anlass sehen, gegen die eigenen Zuhörer vorzugehen.
Dem Künstler will niemand etwas wegnehmen. Darüber sind wir uns wohl einig. Man hat es jedoch zunehmend satt, dass sich hier ständig jemand dazwischendrängt.
[…] Falls noch nicht geschehen: Dazu mal bei Don Alphonso lesen. Aber es würde mich nicht überraschen, wenn viele Blogger in ein, zwei Jahren panisch ihr Archiv durchwühlen, um sich nicht den Anwälten auf dem Präsentierteller selbst zu liefern. Nur so eine Ahnung. Wir werden sehen. Oder auch nicht. Popularity: unranked [?] […]
@Kajetan: Ich finde die Argumentation der Musikindustrie, Daten illegal herunterzuladen wäre unmoralisch, für vollkommen zutreffend. Wer Sachen hören oder sehen will, soll sie sich kaufen oder darauf verzichten.
Nur sehe ich in der Musikindustrie – wie du es auch schon richtig angesprochen hast – keine Institution, die sich eine derartige Kritik (moralisch) erlauben könnte.
Abgesehen davon bezweifle ich, dass der Download von Musik und Filmen dramatisch einbrechen würde, sobald die großen Labels nicht mehr zwischengeschaltet sind. Diese Annahme wäre meiner Meinung nach blauäugig. Sicher hatte die Pupularität von Tauschbörsen vielfältige Ursachen, wahrscheinlich hat die Musikindustrie aufgrund der eigenen Trägheit (Aufbau Alternativer Vertriebsformen, sehr hohe Preise für wenig Musik) auch viel vom Download selbst zu verantworten.
Aber die Downloads werden nicht über das übliche Maß hinaus zurückgehen, wenn plötzlich große Verwerter wegfallen.
Aber die Downloads werden nicht über das übliche Maß hinaus zurückgehen, wenn plötzlich große Verwerter wegfallen.
Nein, das mit Sicherheit nicht. Warum auch? Was für einen Nutzen gewinnt man daraus? Seit sieben Jahren, seit Napster warte ich darauf, dass gerade die Musikindustrie klare Beweise (!) dafür vorlegt, dass Tauschbörsen einen negativen Einfluss auf den Umsatz haben.
Ich warte noch immer …
Nein, Filesharing hat (wie immer klarer wird, da man dieses Phänomen immer besser versteht und untersucht) nahezu keinen Einfluss auf den Umsatz. Weder großartig positiv auf Grund der Marketingeffekte, noch negativ wegen “kostenlos”. Filesharing ist das “Radiohören” von heute.
Man sollte Filesharing (wie das übrigens vor allem in der Spielebranche viele tun, obwohl man es offiziell nicht zugeben will) einfach ignorieren. Wozu sich mit Leuten herumschlagen, die in diesem Moment eh kein Geld ausgeben wollen? Dann doch lieber sich auf diejenigen konzentriern, die freiwillig (!) den Geldbeutel zücken und diese nicht auch noch mit DRM und Kopierschutzkacke belästigen.
EMI hat diese Umkehr vollzogen, zudem gibt es immer mehr Spiele ohne Kopierschutz, die dennoch interessanterweise oben in den Charts landen. Was soll also dieser Terz um Tauschbörsen?
Das bringts eigentlich auf den Punkt. Für mich ist die ganze Diskussion darum auch stark widersinnig und soll wohl nur von der Unfähigkeit – im Sinne von “wir habens halt verpennt und zu lang an unserem klassischen Geschäftsmodell festgehalten” – ablenken. Mag ja sein, das im populären Bereich die Gewinnmargen schrumpfen und die Absätze stagnieren, aber doch nicht, weil es Napster gab. Denn im klassischen Bereich, wo oftmals die Werke schon wieder gemeinfrei sind, steigen die Umsätze. Merkt nur keiner :)
Kajetan: Hier, damit du nicht mehr warten musst:
http://www.gulli.com/news/dependent-elektro-label-2007-04-01/
http://www.dependent-records.de/de/index_deutsch.php
Oder frag einfach mal bei einem kleinen Label deiner Wahl. Die mit den angeblich so treuen Fans, die noch zu schätzen wissen, wenn jemand einen guten Job macht und auf DRM verzichet.
@jo: Danke für die Erinnnerung, dass ich noch einen Termin mit Stefan Herwig wegen seiner Labelschliessung ausmachen muss. Auch da liest du momentan nur eine Sicht auf die Dinge. Und grad Stefan polemisiert sehr stark. Klar stinkt ihm das in Russland, aber genau das sind eben Dinge, die man mit viel Zeitaufwand versuchen kann, zu bekämpfen oder eben links liegen lässt und sich anderweitig Gedanken macht. Gibt zum Beispiel von Dependent-Bands kaum bis nur ganz wenige Hörproben oder Videos im Netz. Nur mal so als ein Beispiel für Fehler auf der anderen Seite.
Falk: Kajetan wollte ein Beispiel. Ganz ähnliche Dinge hört man seit einiger Zeit auch von anderen kleinen Labels, denen man gerade keine Entwertung/Mainstreamisierung der Musik zur Profitmaximierung vorwerfen kann.
Während einige (nun, ein paar zumindest) Filesharing vor 4 Jahren noch als kostenlose Werbung verstanden, hat sich das Blatt in den letzten Jahren leider gewendet. Bitter, wenn man sich den Arsch arbeitet, fair in beide Richtungen bleibt und trotzdem von den eigenen “Fans” gef*ckt wird. Ich kann die Reaktionen durchaus nachvollziehen.
Ach, wenn du magst, könnte man ein entsprechende Gespräch auch bei medienrauschen und/oder netzpolitik.org unterbringen. Mich interessiert das vom Thema.
Wenn man mit Urheberrechten konfrontiert ist, gibt es nur 2 Möglichkeit: entweder man zahlt (holt sich die Genehmigung) oder man läßt sich nicht erwischen.
Natürlich haben (Foto-, Musik-)Produkte ANSPRUCH auf Bezahlung – das Argument “Dem tollen Künstler würde ich es ja geben aber nicht den pösen, pösen Großkapitalisten” ist natürlich extrem verlogen: es geht um Selbstbedienung und simuliert moralische Argumente.
@Kajetan: Ich bin auch der Meinung, dass die Musikindustrie Filesharing mehr oder weniger ignorieren sollte (Zumindest, solange das nicht im großen Stil passiert; Bei 10.000 Dateien und mehr würde ich mir auch überlegen, ob ich dagegen nicht vorgehen sollte). Aber ich bin auch der Meinung, dass es die eigene Entscheidung der Urheberrechtsträger (bzw. deren Bevollmächtigten) bleiben sollte, ob sie das auch tatsächlich tun. Immerhin haben die die Rechte an den Film- und Musikdateien. Wenn die also meinen, es lohnt sich, Kunden durch überzogene Aktionen zu vertreiben: Gut, deren Entscheidung.
@jo: Zu behaupten, Filesahring sei Schuld ist etwas anderes als zu beweisen, dass Filesharing Schuld ist. Und gersde bei Deinem “Dependent”-Beispiel lese ich dieselben, halb-beleidigten Vorwürfe seitens des Label-Chefs, wie man sie auch von den Majors kennt. Der gute Mann glaubt allen Ernstes, er hätte einen ANSPRUCH auf Gewinn und Erfolg. Da dies jedoch in seinem Fall nicht geklappt hat, muss natürlich jemand anders Schuld sein -> Raubmordkinderfickerneonazikopierer!
Das ist ein Geschäft in einem hochriskanten Umfeld. Wer da nicht zusätzlich zum tiefen Verständnis des Umfeldes nicht auch einen Portion Glück hat … mei, kann passieren. Schade für ihn, aber etwas ganz normales. Ein Geschäft läuft nicht so gut, muss eingestellt werden. Passiert!
Ich könnte zum Beispiel auch auf OggStar.de verweisen. Haben auch dichtmachen müssen. KEIN Wort über die bösen Filesharer, sondern ganz nüchtern die Wahrheit.
Oder ich verweise auf Atari, ehem. Infogrames, einen international tätigen Großpublisher für Videospiele. Hat in den letzten drei Jahren permanent rote Zahlen schreiben müssen, stand kurz vor dem Bankrott. KEIN EINZIGES Wort über Filesharing.
Filesharing ist meiner Meinung nach nur eine bequeme Ausrede, wenn das Geschäft mal nicht so läuft, wie man das gedacht hat. Denn da ALLES getauscht wird, sollten dann nicht ALLE darunter leiden? Es leiden aber immer nur einzelne Firmen, es leiden die Majors, NICHT kleine Labels oder Plattformen wie Magnatune, die jedes Jahr auf der Popkomm die Frage nach Umsatzrückgängen verneinen müssen.
Es leiden die Kinobetreiber, weil immer mehr Leute DVDs zu Hause anschauen und die in den 90ern hochgezogen Multiplexe jetzt leer stehen. Es freuen sich die Filmstudios, weil der DVD-Boom trotz Breitband immer noch anhält.
Neenee, Filesharing ist nur der Schwarze Mann, den man alles Böse und jeden Fehlschlag bequem in die Schuhe schieben kann.
@Kajetan: “Filesharing” ist also für die Medienindustrie die willkommene Entschuldigung für das Unvermögen eine langfristige Kundenbindung herzustellen? Das kann doch gar nicht sein. Der Hersteller der Kauf-DVD, die meinen DVD-Player mittels Kopierschutz nachhaltig geschrottet hat, hatte sicher nur die ehrliche Absicht, mir als Kunde mitzuteilen wie sehr er mich schätzt. ;-)
Aber zum Thema, das Problem entsteht doch nur dadurch, dass die Mittelsmänner (und -frauen) sich seit 1994 nicht damit anfreunden können, dass nationale Grenzziehung im Internet (Gott sei Dank [oder muss es politisch korrekt “Jenem höheren Wesen sei Dank” heissen?]) nicht ganz so einfach ist. Man hatte sich die Welt vor 1994 bequem in abzugrasende Bereiche aufgeteilt, aber mit der Geburt des Internets war dann alles ins Wackeln gekommen. Und ich meine wirklich ALLES. Ein Beispiel: “Crouching Tiger, Hidden Dragon” hat auf der Ländercode 1 DVD ein unglaublich gute Bildqualität, den Machern der deutschen Version kann man nur einen einen heftigen Schlag mit der Anwaltskeule (ausgelöst durch das Filmstudio) wünschen. Ohne das Internet wäre es viel schwieriger an derartige Informationen zu kommen. Flugs wurde durch diverse Gesetze unterbunden, Bildzitate aus DVD-Produktionen zu veröffentlichen. Nicht durch einen Maulkorb, sondern durch Gesetze, die den Kopierschutz vor das Zitatrecht stellen. Sneaky!
Und damit kommen wir auf die YouTube-Problematik zu sprechen, ursprünglich waren Musik-Videos eigentlich als Marketing-Instrument gedacht, und das hat ja auch eine Weile gut funktioniert. Die Ausgaben wurden durch die Verkäufe von CDs wieder hereingespielt. Für die Plattenfirmen wäre nach dieser Denkweise YouTube die perfekte Verbreitungsplattform (ein anderer schultert die Kosten für die Server und die Bandbreite). ABER, die ursprünglichen Verteiler, die “Musik-Sender” haben die Musik-Videos mittlerweile so geschickt zwischen der Klingeltonwerbung versteckt, dass sich ein Gewinnspiel anbieten würde, ob man sich noch an die Musik-Einspieler zwischen der Werbung erinnern kann. Diese Fraktion hat natürlich ein Problem mit der Tatsache, dass die Zuseher(innen) (ich sage jetzt bewusst nicht Kunden, die Kunden der Fernsehsender sind die Firmen welche die Werbeblöcke bezahlen, und NICHT die Personen vor dem Bildschirm; diese sind ein lästiges Ãœbel) die Musik-Videos auch ohne Werbung im Internet sehen können. Und genau diese Fraktion hat ein vitales Interesse daran, die Blogger(innen) dieser Republik so nachhaltig wie möglich zu verunsichern. Deswegen stimme ich mit Dons Analyse überein, Blogger(innen) sollten eine gewisse Vorsicht walten lassen.
@Don: Dein Satz unter dem Kommentar-Button hat mich so verunsichert, dass ich auf die Angabe meines Blogs verzichtet habe. ;-)
Also nach meiner Logik sieht es doch so aus, dass der Autor des Videos Rechte am integrierten Musiktitel haben müsste auch für die Internetveröffentlichung.
Da ich noch nie etwas bei Youtube hochgeladen habe bin ich mir nicht sicher: Aber ich habe mal gehört, dass man dort die Rechte für die Online-Publikation an Youtube (nicht exklusiv) weitergibt.
Wenn ich dann das Video (erlaubt) einbinde, müssen doch die beiden Insanzen vorher belangt werden, oder nicht? Schließlich hätten eher sie die Rechte prüfen müssen. Ich will jetzt nicht sagen, dass man eine gewisse Verantwortung beim Einbinden trägt (z.B. Gewaltverherrlichung), aber rein praktisch kann das doch kaum jemand bei Hintergrundmusik von Hobbyvideos verlangen.
Dann kommen wir doch lieber wieder zu der Diskussion, ob nicht vor der ersten Abmahnung eine Information über die Rechteverletzung gemacht werden sollte wenigstens bei privaten Seiten.
Oder so, dass die erste Abmahnung nicht direkt drei- bis vierstellig sein darf (z.b. bei Massenabmahnungen).
@Robin: Unwissenheit schützt halt vor Strafe nicht. Wenn du was auf deiner Seite einbindest, musst du dafür die Genehmigung des Urhebers haben, egal woher du es einbindest und egal wie gut oder schlecht die geprüft haben.
Hat Falk nicht etwas zum Fall Dependent in Ausgabe 3 der Free Music Charts gesagt? Soweit ich mich erinnere, müsste es am Anfang der zweiten Stunde gewesen sein. Und soweit ich mich erinnere, hatte es wenig mit pösen Puben zu tun, sondern eher mit falschen Konzepten.
Also, ich habe irgendwie schon viel gelernt da … z.B.
video.google.de/videoplay?docid=6433985877267580603
[…] neuesten KommentareTitania CarthagaFreitag, Mai 25, 2007, 14:08manueller Trackback Meine Blogsoftware kann aber … (0) Mittwoch, Mai 30, 2007, 00:19 – Blase2.0, Geeks & Co. Tja. Da steh' ich nun, ich Tor,mit meinem handgeklöppelten SPHPBLOG und mein Dealer zieht einfach weiter zu Serpent's Pity(sp?) — Undank ist des C0d3rs Lohn ;)Gut, ich benutze nun SPHPBLOG nicht nur, weil corona es mir vormachte, sondern weil ich ein flat-file-basiertes Blog für meine Zwecke einer eierlegenden Wollmilchsau mit SQL-Backend vorziehe – ein full-blown CMS betreibe ich schon …Meiner SPHPBLOG-Installation habe ich u. a. Pingback beigebracht, eine (derzeit zwingende) Kommentarverifikation per eMail/Backlink sowie ein paar typographische Finessen (– = – (–), — = — (—), -+ = ‐ (‐), ?! = ‽ (‽) sowie … = … (…)). Bedarf noch etwas des Feinschliff's — unter anderem wäre es sinnvoll, wenn die Eingabecodes direkt gewandelt würden, denn beim Quoting (RSS, track-/pingback) steht da sonst eben leicht »D2-+Netz« statt »D2‐Netz« …Immerhin habe ich mit meinem SPHPBLOG noch keinen Kommentarspam erleiden müssen wie auf meiner WordPress‐Testinstallation (s. Bild – Zugriff von auÃen per .htaccess mittlerweile geblockt) …Fehlt mir noch was bei SPHPBLOG? Eigentlich – wenn ich ein Blog als Webtagebuch auffasse – nicht.Ein Kollege wünschte sich einen Kommentarfeed — dunno, für Sites wie die Blogbar mit Kommentarzahlen im drei- bis vierstelligen Bereich, ist SPHPBLOG definitiv nicht konzipiert … Codefragmente: // I'm just using a brute force method, I'm sure there // are better ways to do this… :) // Filter Entries by Category // // Unfortunately we actually have to open up the file // and read it to figure out what category the entry // belongs to. I think we should probably start saving // an index file of all the entries and categories. // I'm sure it would be faster when blogs start to have // to 1000's of entries.Naja, bevor wir mit Indices anfangen, vielleicht doch eher ein SQL‐Backend? For the time being werde ich SPHPBLOG treu bleiben und es weiter anpassen — I've got the Source to fix it. Alles weitere wird die Zeit zeigen … […]
[…] http://blogbar.de/archiv/2007/05/14/youtube-die-zukunft-der-rechteinhaber-und-das-dicke-ende-fur-blogs/ […]
[…] Ich fürchte, gemessen an der bisherigen Klagewut der Rechteinhaber, könnte Don Alphonso hiermit durchaus die Zukunft richtig aus den Kuddeln gelesen haben. Irgendwann in ein paar Monaten bis Jahren könnte einem jeden der so schön Musikvideos und kurze Clips von Live-Auftritten und TV-Sendungen in seinem Blog gelinkt hat, ein kleines Schreiben irgendeiner Sozietät mit einem großen und langen Briefkopf ins Haus flattern. Vielleicht noch nicht jetzt, wo die Musik klingt wie von Usbekistan aus übers Telephon vorgespielt und die bewegten Bilder gehörig vermatscht sind – Aber wer weiß wirklich, wie das aussieht, wenn das alles mal mit so richtig guter Auflösung möglich ist? Ich meine, da lungern ja nicht nur vom Rechteinhaber selbst eingestellte Videos rum, gell? […]
[…] Youtube-Video entfernt. Warum? Darum! […]
Obacht beim Einbinden von Videos sowie Elvis und Lisa Marie Presley im Duett
Da wollte ich gerade, wie so viele, ein YouTube Video veröffentlichen, melden sich in meinem Hinterkopf Zweifel im Bezug auf die Legalität. In einem Fachmagazin meine ich mal gelesen zu haben, dass das veröffentlichen von urheberrechtlic…
… zum Thema Videos on Blogs/Foren usw. hab ich Folgendes Posting in einem JURA-Forum gefunden:
[—————————————————
Wenn sich die Strafbarkeit der Verbreitung bzw. öffentlichen Zugänglichmachung der Inhalte schon aus den Inhalten selbst ergäbe ( z.B. Pornographie usw. ), dann könnte man sich durch das Verlinken ebenfalls strafbar machen. Entsprechendes würde für eine Schadensersatzpflicht dann gelten, wenn sich die Schadensersatzpflicht schon aus dem Inhalt ergäbe (z.B. Behauptung unwahrer, kreditschädigender Tatsachen).
Ansonsten, d.h. wenn die (Un-)Zulässigkeit des Verbreitens bzw. des öffentlich über das Internet Zugänglichmachens von nichts weiter als von der Zustimmung eines (Urheber-)Rechteinhabers abhinge, stellt der Betrieb einer privaten Internet-Homepage mit darin eingebundenem Verweis auf eine bei einem Dritten (z.B. YouTube) gespeicherte/abrufbare (Bild-)Datei weder
a) ein Vervielfältigen/Verbreiten der fraglichen Inhalte dar,
b) noch liegt darin ein ‘Öffentliches Zugänglichmachen’ im Sinne von § 19a UrhG:
“Das Recht der öffentlichen Zugänglichmachung ist das Recht, das Werk drahtgebunden oder drahtlos der Öffentlichkeit in einer Weise zugänglich zu machen, dass es Mitgliedern der Öffentlichkeit von Orten und zu Zeiten ihrer Wahl zugänglich ist.”
—————————————————]
wenn man sich das zuletzt angegebene Zitat aus dem UrhG (http://bundesrecht.juris.de/urhg/__19a.html) ansieht und durchdenkt ist es ja klar:
Wenn ich in einem Blog ein Video poste, dann kann der Betrachter dieses Video nicht TATSÄCHLICH KONSUMIEREN! Er kann nicht hergehen und das Video jederzeit und an jedem Ort (z.b. beim Joggen, Kochen usw…) konsumieren! NEIN! Insofern stellt diese Art des Betrachtes auch kein eigentliches KONSUMIEREN eines Produktes/einer LEistung dar!
Davon abgesehen stellt sich ja die Frage: Welcher Endkunde wäre schon bereit dazu, für jeden Song, den er sich mal kurz anhören möchte gleich wieder ca. 10 Megabyte an Datenvolumen seines Internetvolumens zu verschleudern indem er dieses vorher auf irgendeinem Blog sucht? NIEMAND ausser vielleicht ganz hart gesottene Internet-Freaks, die aber ohnehin nie den Weg weg vom Computer geschweige denn in einen Plattenladen finden würden! Insofern wäre es auch geradzu dumm in solchen Fällen rechtliche Schritte zu erwägen (die wie oben gesehen ohnehin jeglicher Grundlage entbähren)
und als Informatiker kann ich auch aus rein technischer Sicht gar nicht nachvollziehen wie man darauf kommt, dass das Einbinden von Youtube-Videos usw. nicht rechtens sein sollte!? Wie hier schon erwähnt: YOUTUBE und andere Videoseiten bieten dieses Embedden sogar ausdrücklich AN (und es gibt auch Videos bei denen das nicht möglich ist)! Unabhängig davon was für einen Inhalt das Video nun hat. Fakt ist: Was Youtube hier macht ist NICHTS ANDERES als ein SERVICEANGEBOT gegenüber eben Blogs und Foren usw. .. für NICHTS anderes ist diese technische Möglichkeit von Youtube entiwckelt worden!
Ob der Inhalt dieser Videos usw. nun strafbar ist oder nicht, liegt SICHER NICHT im Ermessen oder in der Verantwortung von demjenigen “Kunden”, der DIESEN von Youtube angebotenen DIENST in Anspruch nimmt!!!
Es würde im Ãœbrigen mehr als unlogisch sein jemanden für Inahlte zur Rechenschaft zu ziehen, die er NICHT EINMAL selber gehostet und damit rein technisch angeboten oder veröffentlicht hat. Dieses Embedden ist technisch im Endeffekt nichts anderes als jedes andere VERLINKEN auch, denn man ruft das Video ja eben EXTERN auf und Youtube verzeichnet damit auch mit jedem Aufruf eines seiner gehosteten Videos Userzugriffe auf deren Seite! Was Youtube sicherlich nicht unglücklicher macht…
bezüglich der zukünftigen Entwicklung in dieser “Causa” schließe ich mich voll und ganz den Einträgen der beiden User “Sabine” und “Janko” (weiter oben) an:
Youtube ist vielleicht Vorreiter, aber die Konkurrenz schläft nicht! Solche Video-DIENSTE (!) im Internet gibt es mittlerweile schon einige und es werden wohl NOCH MEHR folgen! Aber Youtube hat es eben geschafft sich mittlerweile auch mit einigen Labels “abzusichern”:
dazu ein interessanter Link hier:
http://futurezone.orf.at/business/stories/144693/
Die Major Labels naschen seit 2006 also ohnehin am Youtube-Kuchen mit…
und wie hier schon gelesen wirds in Zukunft ja vermutlich vor allem darum gehen diese Videos MÖGLICHST BREIT AN DEN MANN ZU BRINGEN! Werbung regiert immer mehr die Welt und diese technische Möglichkeit des Embeddens werden sich die Herren “Ohnehin-schon-genug-Reichen” sicher nicht entgehen lassen.. Wenn interessante Blogs oder gut gemachte Foren die viel Userinteresse an sich ziehen solche Videos einbinden, dann wär es ein durchaus absehbares geschäftsmodell wenn diese dafür sogar was bezahlt bekommen für diese omnipräsente Werbung!!!
Wer schaut schon den ganzen Tag MTV oder VIVA, aber das Netz wird heutzutage nicht nur in der Freizeit immer öfter aufgesucht und von einem VIEL BREITEREN Publikum!
Im übrigen gibt es mittlerweile tatsächlich schon mehr als genug auch sehr renommierte Künstler und Musiker, die ihre “Werke” (auch oder gerade brandneue) aus Promotion-Gründen selber auf Youtube uploaden um ihr Video dann auch auf ihrere myspace-Site VERLINKEN zu können!
Musiker und Künstler, zeichnen sich nämlich nicht nur durch die Anzahl an verkaufter Stücke/Songs usw. aus, sondern auch durch ihre Popularität und ihren “Marktwert”, und zur Erhöhung davon bieten sich Video-Services mehr als nur gut an!
Korrektur meines letzten Beitrags:
das mit dem “Nicht verantwortlich sein für den Inhalt” hab ich natürlich nur insofern gemeint, wenn man voraussetzt, dass der INHALT nicht VON SICH AUS aus strafbar ist.
Aber so naiv wird ohnehin kaum jemand sein, dass er Pornografische, Gewaltverherrlichende, Rechtsradikale usw. Videos öffentlich in einem Blog postet ;-)
[…] Youtube, die Zukunft der Rechteinhaber und das dicke Ende für Blogs Bookmark to: […]
[…] Edit: Ich dachte bis jetzt, dass ich urheberrechtemäßig aus dem Schneider bin, solange ich den Inhalt nicht selbst hoste, sondern nur einbette. Offensichtlich ist das aber nicht der Fall, deswegen gibt es hier jetzt nur noch den Link zu DuRöhre. […]
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