Gib dem Blogger einen Textbaustein und juristischen Ärger
Die deutsche Wirtschaft wird dialogtauglich gemacht:
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Ich will jetzt gar nichts weiter zu dieser Art “Krisenhilfe” gegen Weblogs und “Gerüchte” sagen. Aber wer wie der Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG “anwaltlichen Beistand” auch nur als “Altbewährtes” tituliert, sollte sich schon mal fragen, ob er der richtige Tipgeber ist, wenn es um den Umgang mit Bloggern geht. Nachdem die Jungs Technorati zudem als Ãœberwachungswerkzeug empfehlen, ist es vielleicht gar nicht so dumm mal zu überlegen, wie man Technorati aus dem eigenen Schaffen draussenhält.
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Pings lassen sich bei WordPress, so wie den meisten Blogsystemen abschalten.
Ich tendiere eher dazu, beim Anpingen den Firmennamen noch nicht reinzuschreiben, und ihn dann nachzutragen, wenn Technorati den Ping hat.
Recherchemittel der Wahl dürfte doch eher Google sein, oder?
Holt sich Technorati die Daten nicht immer etwas später, also nie direkt nach dem Ping? Die beiträge erscheinen jedenfalls bei meinen Blogs immer um einiges Zeitversetzt bei Technorati. Vielleicht bringen die sie auch erst später, das weiß ich nicht. Wenn aber, dann würdest du ne Menge zeit vorm halbgrünen Bildschirm rumlungern und warten bis dus endlich rauslassen kannst. Da würde ich doch lieber auf Technorati verzichten.
*lmao* wie geil ist das denn? Noch vor «paste & copy» kommt «don’t think but copy»? Nur schön!
“Suchen Sie dann ein direktes Gespräch – per E-Mail, Telefon oder persönlich. Letzteres natürlich nur mit dessen Zustimmung.”
Wie geil – die Schreiber dürften wohl Angst haben, dass ihre Leser ohne dem letzten Zusatz auf ihre “Feinde” zustürmen und die Leut von online Marketing dann als Anstifter zur Gewalt dastehen?
Ich wüsste nicht, wie der Zusatz anders zu verstehen wäre…
Naja, immerhin empfehlen sie nicht den massenhaften Versand von Abmahnungen, sondern erst mal einen direkten Kontakt. Daran ist ja eigentlich nichts auszusetzen, ganz im Gegenteil. Wäre ja schön, wenn das gängige Praxis wäre.
Bedenklich, bzw. unverschämt finde ich eher dies:
“Einmal gebloggte Unwahrheiten werden in aller Regel nicht gelöscht, das ist Philosophie der Blogosphäre.”
Wenn ich die Blogosphäre wäre, müsste ich jetzt das Gespräch mit dem Verlag suchen, bevor ich zum “Altbewährten” greife? ;-)
Sicherlich sind einige Aussagen dieses Artikels etwas bedenklich oder naiv. Ich finde aber dennoch, dass es sich hierbei um einen gewissen Fortschritt gegenüber der klassischen Denke handelt:
“Bei falschem Vorgehen kann dann leicht ein ‘Flächenbrand’ entstehen. Seien Sie also offen und ehrlich und stellen Sie sich der Diskussion auf gleicher Augenhöhe.”
Das klingt doch schon mal gar nicht so schlecht. Und immerhin wird hier über die Verbreitung von Unwahrheiten gesprochen. Das ist schon ein Unterschied zu journalistisch korrekt recherchierten Beiträgen in Blogs.
Sorry, ich finde diese Tipps absolut in Ordnung. Ähnliches empfehle ich auch den Teilnehmern meiner Blog-Workshops.
Das Wort “altbewährt” scheint mir ironisch gemeint zu sein. Daneben sind lediglich die vorgefertigten Textbausteine.
Es ist doch ein enromer Fortschritt, wenn die PRler Blogs im Krisenfall ähnlich behandeln wie die “klassischen” Medien. Besonders die Tatsache, dass hier der direkte Kontakt zum Blogger “auf Augenhöhe” empfohlen wird, finde ich in Relation zur üblichen Blog-Blindheit der Unternehmen geradezu avantgardistisch.
Nur den Tipp, Blogs über Technorati zu “beobachten” finde ich etwas naiv. Wenn jemand regelmäßiger Blog-Leser ist und sie als Informationsquelle ernst nimmt, wird es doch wohl reichen, wenn er einfach seine “Lieblings-Blogs” wie gewohnt weiterhin ließt und auch mal den Blick schweifen lässt.
Aber das entwickelt sich. Da kommt gerade eine ganze Generation von Berufseinsteigern (auch in der Branche) nach, die einen besseren Draht zu der Materie hat.
Ich denke auch, dass die gegebenen Empfehlungen größtenteils sinnvoll und konstruktiv sind. Vielleicht kann es nicht schaden, auch einmal positive Dinge zu sehen und nicht IMMER nur nach dem Haar in der Suppe suchen zu wollen?!
Ich find auch die Empfehlung, Technorati zu nutzen, nicht ganz so schlecht … für den Anfang. Natürlich sieht richtiges Blog-Clippen anders aus. Das wissen wir, aber die Unternehmenskommunikatoren noch eher selten. Immerhin basteln die Ausschnittdienste, allen voran Landau Media, an echten Blog-Clipping-Services.
Natürlich verbreitet die Blogosphäre nur “Gerüchte” und “Unwahrheiten”, niemals zutreffende Produkt- oder Unternehmenskritik, oder? IMHO kommt bei diesen Vorschlägen die komponente des Dialogs und der konstruktiven Auseinandersetzung zu kurz, vielmehr wird den Unternehmen eine Anleitung bereitgestellt, wie sie ihre Sicht der Dinge durchdrücken könnten. Dabei geht Potential zur Optimierung von Produkt und Kommunikation verloren.
Ansonsten dienen diese “Tipps” wohl vor allem dem Verkauf von Abos dieses Verlags zwecks Zugang zu den “tollen” Textbausteinen…
Gruß
Alex
Glaub das “kommerzielles” Web2.0 einen viel höheren Stellenwert in der intra-Unternehmenskommunikation haben wird als nach aussen.
Content-Producer werden immer nachwachsende Individualisten sein. Es gibt wirklich tolle Sachen, aber mit Textbeispielen. Das kann einfach nix werden.
Manche Leute mögen das als den natürlichen Lauf der Dinge und wilde- Anfangsphase->Professionalisierung sehen. Reale Menschen interessiert das nicht.
Will z.B. DaimlerBenz ein neues Modell in die Herzen potentieller Kunden bringen, kaufen die sich doch besser die volle Dröhnung über TV-Spot-Werbung.
Und ist wirkliche Offenheit eigentlich überhaupt immer wünschenswert für die Kommunikation zwischen Produzent und Konsument?
@13: Moment, in diesem Artikelchen geht es nur um den Fall, dass in Blogs über ein Unternehmen Dinge veröffentlicht werden, die das Unternehmen als “Gerücht” oder “Unwahrheit” auffasst – also das, was PRler “Kommunikationskrise” nennen.
Wie man den Dialog mit unternehmenskritischen Bloggern aufnimmt und betreibt, das steht auf einem anderen Blatt. Und das haben 99,5% der Unternehmen noch nicht aufgeschlagen.
Berichte, die einer Firma nicht passen, sind immer Gerüchte, Lügen und Verdrehungen. Bei den Reaktionen auf das “Gerüchteportal” Dotcomtod haben wir das sehr deutlich gesehen.
Es geht nicht um das Bekämpfen “ungerechtfertigter” sondern jeglicher Kritik.
“Einmal gebloggte Unwahrheiten werden in aller Regel nicht gelöscht, das ist Philosophie der Blogosphäre.”
Das ist Bshit. Richtig wäre, “Änderungen, Ergänzungen oder Korrekturen werden angefügt und sichtbar gemacht, das ist Philosophie…”