Ich möchte das einfach mal loswerden
Ich wünsche jedem Blog-Toplistenmacher den baldmöglichsten webbasierten, oder wenn es eine Firma ist, finanziellen Exitus. Wenn ich sehe, dass eine bekannte deutsche Blogspamschlampe als erste ein feuchtes Höschen bekommt, wenn der nächste komische Blogdurchsucher eine Topliste und die Wahl zum Topbeitrag des Monats anbietet, den man dann verlinken soll, und das aktuelle Gepushe von bestimmten Figuren mit der Zurückhaltung eines Marktschreiers, deren Gedrängel bei Rivva und ihre Versuche, sich mit Linklisten nach vorne zu drängeln – das alles lässt in mir den Wunsch entstehen, dass es einfach überhaupt keine Charts mehr gibt. Diese bescheuerte Pseudorelevanz, dieses Rattenrennen nach Positionen, die so unwichtig sind wie die hinteren Plätze bei der Tischtennis-D-Jugend in Kleinweilersdorf, das alles konstruiert nur die Gummizellen, in denen man mit Linknutten und anderem Zeug zusammengesperrt wird. Ich würde mit Stefan Herre nicht in einem Raum sein wollen, und wenn jemand hilft, ihn mit denm deutschen Blogcharts bekannter zu machen, mit der Begründung, es seien halt die Zahlen und keine Weltanschauung, dann wäre ich gerne draussen – aber noch lieber wäre es mir, wenn es derartige Dinge einfach nicht mehr gäbe.
Zumal es den Link- und Trafficnutten ohnehin fast nichts bringt. Es sorgt nur dafür, dass solche Gestalten mit aller Macht versuchen, jedes dieser Systeme zu korrumpieren und andere (wie beispielsweise dieses Blog hier) mit Kommentar- und Trackbackschleim zu belästigen. Charts und Toplisten tun niemand was Gutes. Es könnte anders sein in einer Welt, in der allein Inhalte zählen, und nicht das Zusammentrommeln eines möglichst grossen awarenessgeilen Mobs. Nur nimmt genau letzteres gerade enorm zu, und es wäre an der Zeit, diesen Leuten die Instrumente aus der Hand zu nehmen. Oder anderweitig durchzugreifen.
Was dann aber bedeuten würde, mit einer typisch deutschen Eigenart zu brechen: Der Feigheit, einfach mehr schöne Geschichten zu verlinken und zu sagen, dass es eine schöne Geschichte ist. Keine Ahnung, warum das so selten gemacht wird, aber es ist ein strukturelles Problem des Bloggens als Kultur im Gegensatz zu all denen, die sich nur für SEO, Linkhurereien und möglichst viele via-Links interessieren.
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Warum gute Posts nicht verlinkt werden? Weil das Gros Qualität selbst dann nicht erkennt, wenn man sie ihnen auf die Füße kotzt.
Ich hätte es etwas anders ausgedrückt, aber im Kern der Sache gebe ich Dir recht.
Ich würde beispielsweise ganz gerne fliegen können. Leider gibt es nun aber die Schwerkraft. Ändert sich das, wenn ich darüber blogge? Werd’s mal ausprobieren ;-)
Bzw. Um Qualität zu verlinken, müsste man ja auch selbst etwas beizutragen haben (im Sinne einer Diskussion). Es ist eben viel einfacher Instant-Links zu setzten und rundherum noch etwas Instant-Content zu packen, a la “Hey schaut mal her, was ich fürn witzigen <a … >[schwusel]</a> gefunden habe”.
ein artikel mit einer meinung, wie ich sie mir von einem authentischen blogger wünschen würde! ein bravo von meiner seite – auch wenn ich selbst testweise mein neues blog in ein paar “toplists” eingetragen habe ;-)
am ende bleibt es das gleiche: man bloggt für sich – und nicht für andere… wer schreibt allein in der hoffnung, von möglichst vielen gelesen zu werden, sollte besser gleich wieder aufhören.
“Der Feigheit, einfach mehr schöne Geschichten zu verlinken und zu sagen, dass es eine schöne Geschichte ist. Keine Ahnung, warum das so selten gemacht wird,…”
Frag ich mich auch.
Es fehlt die Kultur der Begeisterung. Und die Kultur des Freude Weitergebens, der Freude am Schenken. Der deutsche Blogger ist da nicht anders als viele Deutsche sonst.
Disclaimer 1: Zur Zeit ärgere ich mich eh wie Sau^^ geschäftlich und privat über schleppendes oder Null-Feedback-Verhalten, aber ich muss mich wohl damit abfinden, dass das Gros der Menschen einfach weniger Feuer unterm Arsch hat.
Disclaimer 2: Eigentlich mag ich “Deutsche sind…”-Behauptungen nicht recht. Aber manchmal passts. Leider.
Deine These ist also, dass Bloglisten insgesamt verhindern, dass sich Qualität durchsetzt?
Ich finde, dass seriöse Bloglisten durchaus eine gute Orientierung bieten können, zumindest Einstiegspunkte (so wie ich mich in Amazon von Elton John zu Dave Crusin durchhangeln kann).
Eine Blogliste allerdings, die ihren Lesern dauernd Schrott auf den Top-Plätzen verkauft, die wird ohnehin schnell wieder verschwinden. Warum also nicht mehr Gelassenheit und auf die Selbstreinigungskräfte der Blogosphäre setzen?
Ich glaube nicht an Gott, an Götter und Gurus und schon gleich gar nicht an Selbstreinigungskräfte. Meine Erfahrung lehrt, dass Selbstverschmutzungskräfte sehr, sehr viel stärker wirken.
Wann soll denn die Selbstheilung eintreten? Wo Klein-Bloggersdorf entgegen landläufiger Ansicht doch auch schon gut fünf Jahre auffem Buckel hat…
@Reiner: Welcher Bloglisten-Fuzzy hat denn wirklich Relevanz? Oder gar Einfluss auf gute Blogger?
Ich empfinde die Blogs meiner Wahl als persönliche tägliche Bereicherung. Ich wünschte, es gäbe mehr davon, aber ich sehe nicht, dass Bloglisten-Fuzzies dies verhindern. Sie sorgen höchstens für Rauschen, das ich aber geflissentlich ignorieren kann.
was ich gerne mal wissen möchte, warum dich das alles so aufregt? warum veröffentlichst du nicht einfach in diesem blog die beiträge und löschst die leute, die dich “vollschleimen”. ist dein haus.
manchmal habe ich das gefühl, dir fällt nichts anderes ein als zu motzen. sehr deutsch, wie ich finde. ist doch egal was andere treiben. mach dein ding, hast genügen leute dies lesen. warum willst du unbedingt dieser bad-boy sein, der solche dinge – manchmal zu recht – anklagt? wenn du dich selbst cool findest und mit dir zurechtkommst, warum machst du dich dann nicht einfach locker?
dir kann doch egal sein, was adical, andere blogger und so treiben. komisch bist du.
Ah, ein kleiner, hungriger Möchtegernproblogger. Wie ist es denn so, wenn 8 Wochen der erhoffte Geldsegen ausbleibt? Und wo hast Du ein Problem, wenn ich ein Problem anspreche? magst Du lieber Kuschelblogger und nette Jungs von ahoo, die Euch Geld geben? Tja.
ich sage Dir, warum ich das anspreche. Weil ich kann. Und weil viele, die es könnten, inzwischen lieber ganz brav geworden sind, es geht schliesslich um das Geld, und da pisst man den grossen Playern nicht mehr ans Bein. Lieber komisch als feige, mein Bester.
Fragezeichner, die Selbstheilungskräfte sehe ich nicht. Schon vergessen, dass Blogscout vor denen kapituliert hat? ich schmeisse hier jeden tag inzwischen 2, 3 dummdreiste Postings von Leuten raus, die sich mit sinnbefreiten Kommentaren ein wenig Awareness erhoffen. Als Roman Libbertz mit aller Kraft bei Blogscout nach vorne wollte, haben alle nur über seine Kommentare hintenrum gestöhnt, keiner hat es ansprchen wollen. Als die Blase dann hier geplatzt ist, fanden sie es alle prima, dass es endlich mal einer sagt.
Wenn wir über Selbstheilungskräfte reden, sollten wir also anfangen, darüber zu reden. Denn genau das wird nicht getan, man beschwichtigt, man kennt den einen oder anderen ja auch, man mag nicht laut sein, und ausserdem ist der nächste Werbepartner wichtiger.
Don, ich schätze dich als wirksamen Teil dieser Selbstheilungskräfte.
Dein Argument mit dem Spam, ja, das ist ärgerlich, aber ein wahrscheinlich unvermeidlicher Nebeneffekt von Popularität (die berühmten Schulterklopfer, die immer wieder aus dem Dunkel auftauchen und hoffen, dass ein wenig Glanz auf sie fällt, die gibt es ja schon seit es den Menschen gibt).
Ich sehe aber nicht, warum das ohne Top-Listen anders sein sollte? Stacheln die erst das Schlechte im Blogger an? Liegt das Problem nicht vielmehr darin, dass es noch keinem gelungen ist, ein System von Toplisten zu entwickeln, dass gegen Missbrauch gefeit ist (war ja wohl auch Grund für das Scheitern von Blogscout)?
Keine Sau braucht Blogratings!
Wenn Leute, deren Meinung ich schätze, mir einen tollen Link empfehlen, auf den ich so nie selbst gestossen wäre… was könnte denn noch besser sein?
…man bemißt ja auch die Qualität von Weingütern nicht an der Menge des jährlichen Flaschenausstoßes.
Das Problem der Schwanzlängenvergleiche ist doch, dass es kein zufriedenstellendes Kriterium gibt (selbst Dirk Olbertz mit seinem komplexen Algorithmus konnte das nicht lösen) und dass alle bisher angewendeten Messwerte nur die Selbstreferentialität fördern.
Wenn überhaupt, dann würden Charts einen Sinn machen, bei denen das Werturteil von Lesern zugrunde gelegt wird. Und, schwupps, würden die Spam- und SEO-Schweinchen angeschissen kommen und manipulieren.
Ergo: Macht keinen Sinn.
Haha! Sehr geiler Beitrag !!
Vor allem weil die Toplisten-Anführenden meist eh nur unwichtigen Kram posten (siehe Basic Thinking, Bildblog).
Blogs sind eh der letzte Rotz. Kaum eine Suchanfrage mehr bei Google, wo nicht Blogdreck zumindest Teile der ersten Trefferseite zuspammt. Und ist der Mist brauchbar? Hab ich bislang noch nicht erlebt. Das gleiche Elend mit den RSS-Feeds. Die nächste große Suchmaschine wird die sein, in der man Blogs und RSS und ähnlichen Krampf direkt von vornherein ausblenden kann.
Vielleicht entwerfe ich ein Schild und lass es aufbauen: “Hier kein do-follow”. Dann lassen schon mal 50% die Maus weg vom “Kommentar abschicken-Knopf”. Das Problem könnte sein, das Gugel diese Trackback- und Kommentarmarkierer mit Pangrankaufstieg belohnt.?
Ich schlage vor, ein begrenztes Konto an Links und Trackbacks pro Monat zur Verfügung zu haben, das man einsetzen darf bzw. kann.
Viele, die SEO betreiben, versuchen einfach möglichst viele Backlinks zu bekommen und tragen sich dazu in viele Blogs mit unterirdischem PR oder 30 KOmmentaren pro Beitrag ein. Die vielen ausgehenden Backlinks bringen für den PR eigentlich nichts. Um wirklich Erfolge zu haben, muss man meines Erachtens Links sinnvoll tauschen – nur so haben die Links eine hohe Qualität und entstammen einer Umgebung von gutem Content. Wenn man halt nicht tauschen will, muss man eben etwas für die Links bezahlen. Die zugespammten Blogs kann ich aber auch nicht leiden und halte mich da immer fern – da gebe ich überhaupt keine Kommentare ab, denn wenn sich jmd. nicht um die Administration seines Blogs kümmert, wird er wohl auch kein Interesse haben, meinen Kommentar zu lesen.
Wenn ich jetzt böse wäre, könnte ich euch allen, die ihr hier kommentiert habt, unterstellen, dass ihr nur kommentiert habt, um eure Seite zu verlinken. Solche me2-Statements tragen nicht wirklich zu irgendwas bei.
Andererseits. Wenn ihr jetzt wiederum böse wärt, könntet ihr mir unterstellen, dass ich nur kommentiert hab, um meine Seite zu verlinken. Und schwupps! kommt überhaupt keine sinnvolle Diskussion mehr zu Stande.
Keine Ahnung, in dem Teil der Blogsphäre in dem ich mich bewegen, werden täglich gute Blog-Posts verlinkt. Einfach so. Aus Freude am so etwas Schönes gelesen haben zu dürfen.
Wo ist das Interesse? An der Diskussion oder daran, Besucher auf die eigene Seite zu bekommen. Da ist genau das Problem, dass in dem Blogblues-Postings in der Blogbar thematisiert worden ist: Was erwartet man von seinem blog? Welche Ziele hat es?
Bei meinen Kommentaren findet man selten einen link (ausser bei blogger.de wo es automatisch ist) weil es z.B. mir um eine ganz bestimmte Zielgruppe/Interessenten geht. Die erreiche ich in der blogbar eher nicht, aber auch kaum von anderen blogs. Daher braucht es keinen link.
Solange sich die Blogospähre vernehmlich um die eigene Achse dreht, gibt es keine Lösung. Dann sind Links und Backlinks das einzige Relevanzkriterium. Erst wenn es gelingt Internet-User, die keine blogger sind, für blogs zu interessieren, wird die Chart-Abhängigkeit eingedämmt.
Dazu braucht es blogs, die interessieren. Und da wären wir wieder bei der Qualität der Inhalte.
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Ich erinnere mich da an Statistiken, dass in Deutschland relativ wenig Internet-User blogs verfolgen.
@ strappato
“Ich erinnere mich da an Statistiken, dass in Deutschland relativ wenig Internet-User blogs verfolgen.”
Ich auch.
Seltsamer Effekt aber, dass viele User gar nicht wissen, dass sie sich gerade eben auf einem Blog befunden haben und es “verfolgen”, (da interessant, also häufiger reinlesen). Sie nehmen das Blog als eine stinknormale Website wahr, die sie öfter aufsuchen. Das verfälscht solche Untersuchungen enorm.
Seltsam, dass in anderen Ländern die user anscheinend wissen, dass sie ein blog lesen.
@Presseblog: diese “vielen, die SEO betreiben” sollte man mit Axt und Fackel über die Felder jagen. Die Tatsache, dass das Setzen von Links anscheinend nur noch anhand des Pageranke anstelle des Contents (nein, das eine zieht noch lange nicht das andere nach sich und umgekehrt), macht das Web jeden Tag ein wenig unbenutzbarer.
Dann doch lieber Verzeichnisse und Toplisten. Sinn hin, Sinn her – das sind Inseln, die keinem weh tun.
[…] Der Un-Nutzen der Charts : 22. September 2007 Die blogbar kotzt berichtet über die stetige Zunahme der Chart-Geilheit. Ob es im Fernsehen die Chart-Show oder im Internet die “10 meisten/häufigsten/besten xyz” sind. Charts sind überall.Angeprangert wird die Trafficgeilheit, Linknutten und das Prozedere in Blogs. (”Nein du kriegst von mir nur einen halben nofollow wenn du mir keinen echten link mit anchor text cialis setzt…”) […]
Ganz schön hitzige Diskusion,
vielleicht verstoße ich ja gegen einen Brudschaftsblogcodex, aber ich will bloggen, für mich, aber auch für andere, weil ich Lesern, Wissen vermitteln möchte.
Ich lese ja auch andere Blogeinträge um mich zu bilden oder zu informieren.
ich persönlich hab noch nie so eine Toplist mir angeschaut oder bin danach gegangen, ich komme über Links von Leuten an Blogeinträge, die sich für das gleiche wie ich interessieren.
Für mich zählt auch der Inhalt, doch diesen Inhalt möchte ich auch weitervermitteln.
Ich schreibe seit 1996 ins Web – früher nannte man es “Homepage” und Beiträge/Kommentare anderer wurden per Mail geschickt und händisch verwebbt. Jahre später hieß es dann “bloggen”, ein neuer Hype startete, wieder mit dem großen Gefühl, die Welt werde sich grundsätzlich ändern, “weil jetzt jeder publizieren kann”. Ich lese gelegentlich in die Blogosphäre rein und stelle fest: genau dieselben Diskussionen und Kontroversen wie früher (Werbung ja/nein, inhaltsarme Blogs, etc.) – es gibt halt nichts neues unter der Sonne.
Die Charts, die damals den “Nabel der Welt” für engagierte Homepager darstellten, war webhits.de und seine Top100. Die “Währung” war TRAFFIC, nicht Links (Google und PR gabs noch nicht).
Es wird immer eine Menge Leute geben, die auf einen Zug aufspringen und versuchen, beim “neuen Hobby” (jetzt sogar mit Business-Perspektive) dabei zu sein. Wer aber keinen Spass am schreiben hat und keinen Bezug zu irgend einem eigenen Thema, wird auf Dauer auch wieder verschwinden. Eigentlich kein Grund für eine Riesenaufregung.
Manchmal denke ich, TRAFFIC war eine ehrlichere “Währung”: echte Leser, nicht irgendwo gesetzte Links, zu denen man ja auf verschiedensten Wegen kommen kann, ohne dass deshalb irgend jemand drauf klickt!
Also liebe Claudia, es ist ja schön, dass du das Internet schon seit 1996 nutzt, denn dann weisst du ja sicher auch, dass web-traffic nicht nur von der Anzahl PIs bestimmt wird, sondern auch von der herunter geladenen Datenmenge. D.h. dass Webseiten mit viel Bildchen und Java-Quark bei geringeren unique PIs (also geringeren Leserzahlen) wesentlich höhere Traffic-Mengen haben. Eine Traffic-basierte Wertung ist also noch schlechter als überhaupt eine Bewertung.
Off-topic möchte ich nur mal mitteilen, dass jegliche Aussage eines Bloggers bezüglich seines “ich bin schon so und so lange dabei” total disqualifizierend ist. Schliesslich ändert die Tatsache, dass man seit 20 Jahren Murks macht, nichts daran, dass es eben Murks ist. (gilt im übrigen für jegliche Diszipline der Kreativität)
Den Begriff “Trafficnutten” soltest dur dir patentieren lassen ;-) – er trifft das Ganze meiner Meinung nach gut auf den Kopf.
Trafficnutten, Link(spam)nutten – was auch immer, alles die gleiche Sosse. Alle versuchen sie, statt durch Inhalte durch Linkspam und SEO-Gedöns ihre meist mülligen Sites nach vorne zu pushen. Content is king, spam is shit – mehr braucht man dazu eigentlich nicht mehr zu sagen.
Gruß
Alex
[…] Erstaunlich, manchmal könnte man meinen, die Blogs seien endlich doch im Internet angekommen. Fehlen nur noch die zehn ganz legalen Traffictricks. […]
Wunderbarer Beitrag – schön geschrieben. Ich bin immer wieder auf der Suche nach dem Blog, der wirklich regelmäßig lesenswert ist – von meinem eigenen habe ich dummerweise die Adresse vergessen :-)
Ein gutes haben die ganzen Toplisten dennoch; das musst du doch zugeben: Die ganzen “Blogspamschlampen/r” sind so damit beschäftigt, sich in den Rankings nach oben zu pushen, dass sie nicht mehr zum Posten von Beiträgen kommen. Ist das kein positiver Nebeneffekt?
Ich glaube, letzten Endes gibt es nicht wirklich ein probates Mittel dagegen. Wem es am nötigen geistigen Rüstzeug mangelt, der wird sich auch von solchen Listen nicht trennen können. Entscheidend ist für die, wer oben steht (und dementsprechend hip ist). Entscheidend ist nicht Qualität oder Anspruch. Noch der letze Depp, selbst der gescheiterte Pisa-Abbrecher ohne Blogführerschein, kann da mitmischen. Der bloggende Pöbel hat sich erhoben, hat endlich eine Stimme, und die gilt es unters Volk zu bringen. Er hat ja sonst nicht viel zu sagen. Das sich da auch mal einer mit der Fresse gegen die Wand bloggt, nun ja. Bisschen Verlust ist ja immer. Wer hart bleibt schafft es bis ganz nach oben. Wobei sich “oben” bei unterschiedlichem Niveau auch unterschiedlich definieren ließe.
Es werden sicherlich auch ein paar von diesen Werbefritzen und Linklistenmachern belly up vorbeitreiben, ich bin aber ziemlich sicher dass das Gros dieser Schmarotzer auf lange Sicht ein mehr oder weniger gutes Auskommen haben wird. Weil das Gros der mittlerweile vorhandenen Blogszene eben dämlich genug ist, die Golden Gate Bridge zu kaufen. Und zwar immer wieder. Bei der schmuddeligen Krämerseele um die Ecke, die den Daumen schon auf der Waage hat. Sie wissen es eben nicht besser. Bezahlt wird mit der Währung des 21. Jahrhunderts: Informationen. Nicht mehr “Alles für 1 Euro” sondern “Alles für Deine Privatsphäre”. Die kann man auch dem letzten Sozialhilfe-Empfänger noch abknöpfen.
Ich bin andererseits aber recht zuversichtlich das irgendwann die Darwin’sche Auslese durch die zugemüllten Raucherecken fegt und den bigotten Gestank nach angefurzten Plüschsesseln und verlogenen Beichstühlen in die Gosse vertreibt. Vielleicht wird das dann mal der grösste Datenvorratsspeicher der Welt. Und Alle haben fleissig mitgemacht und dafür auch noch bezahlt. So lob ich mir die freie Marktwirtschaft.
[…] Jetzt bin ich wieder zurück aus dem Urlaub. Und ich habe nix, aber auch gar nix vermisst, was irgendwie mit Internet oder Onlinegedöns zu tun hat. Vor allen Dingen keine Blogs. Ich lese ehrlich gesagt eh fast keine mehr, zumindest nicht regelmäßig. Es macht einfach keinen Spaß mehr. Wenn ich dann auch noch feststelle, dass diese Scheißdiskussion immer noch – oder wieder – läuft, dann wird es bald gar keines mehr geben, das ich lese. Und wenn ich dann in den dortigen Kommentaren auch noch auf ein Blog stoße, das sich mit der Auszeichnung hard bloggin’ mothafuckas since 2002 schmückt, wende ich mich mit Grauen von diesen geistigen Exhibitionisten ab und und möchte da einfach nicht mehr dazu gehören. Nee, echt nix vermisst. Meine Gitarren habe ich vermisst. Sehr sogar. Gitarren sind weder eitel, noch dumm. Gitarren sind einfach nur schön und wenn man sie richtig behandelt, erzählen sie einem Geschichten, die kein Don, kein Dunzl oder sonst wer zu erzählen vermag. Der Wind flüstert “Mary”? […]
@Dr.Sno
Robotabrufe etc. aus dem Traffic rauszurechnen, schafft man aber auch schon lang, nicht wahr?
Und wenn es dich nicht interessiert, wie diese Fragen zu Netz-Urzeiten diskutiert wurden, steht es dir ja frei, entsprechende Kommentare zu überspringen!
Werte Claudia, ich empfehle einfach mal Begriffe die man so dahin schreibt vorher mal nachzuschlagen. Hilft ungemein bei der Vermeidung von Missverständnissen.
Hallo!
Hier ein kleiner Hinweis, warum Suchmaschinenspammer u.ä. wirklich nicht vorzeigbar sind: Sie manipulieren und verzerren im Nahmen des Profits. Vielleicht zeigt mein Link, warum ich Maingold und auch Don sehr gut verstehen kann: http://insmwatchblog.wordpress.com/
Falls mein Link nicht funktioniert, einfach auf den INSM-Watchblog schauen, Eintrag von heute. Meiner Meinung nach ist das ein sehr schönes Beispiel für Suchmaschinen- u.a. Spamming.
H.S.
Oh sorry, ich habe mich vertippt: Es muß natürlich “im Naman des Profits” heißen:) H.S.
Nochmal sorry: Im Namen..so jetzt hab ichs. H.S.
“Ah, ein kleiner, hungriger möchtegernproblogger. Wie ist es denn so, wenn 8 Wochen der erhoffte Geldsegen ausbleibt?”
— dann weine ich. nein, ehrlich, es gibt doch noch andere arbeit. findest du auch schnell raus, wenn du auf meine journalisten-website schaust ;)
Und wo hast Du ein Problem, wenn ich ein Problem anspreche?
— ich habe kein problem mit dir. ich wollte nur einmal die motivation verstehen, die dich antreibt, so zu wettern. so ein büsschen habe ich dich jetzt verstanden.
magst Du lieber Kuschelblogger und nette Jungs von ahoo, die Euch Geld geben?
— ich mag inhalte. gute. inhalte die mich weiterbringen und unterhalten. und über die selbstreferentielle deutsche blogosphäre habe ich mich noch nie gekümmert. ich dokumentiere lieber neue gefunden mp3s aus der netlabel-szene, spiele, netzkultur oder bücher. das finde ich spannender.
darum wundere ich mich immer wieder, dass du immer wieder auf diesem thema hier rumeierst. machst du ja auch seit jahren. als journalist könntest du doch auch mal über schreibtipps schreiben oder über strategisches publizieren. so ein “how-to-be-a-badboy-blogger”, indem du dich mal selbstironisch auf die schippe nimmst, fände ich spannend. das würde ich dann sogar verlinken.
selbstironie vermisse ich bei dir oft schmerzlich.
“das würde ich dann sogar verlinken.”
Das ist mir nun mal leider sowas von egal. Du findest andernorts aber sicher Linkstricher, die das supergeil finden und Dir für solche Anheischigmachungen “den Polante” machen. Das hier ist, wie es ist, und braucht sich deshalb nicht von einem dahergelaufenen Kaufblogger das Wort “rumeiern” anhören. Und wenn Dich die selbstreferenzielle Blogszene hier nicht gefällt – heul doch!
So sehr ich den Frust (zu dem ich ja selbst vielleicht mal beigetragen habe) verstehen kann, denke ich inzwischen, man muss auch aufpassen, dass man nicht übertreibt und nicht hinter jedem nach Standard-Aussage klingendem Kommentar und hinter jeder Aktion gleich böse Link-Sammler vermuten. Das kann die Blogosphäre auch schwermütig-depressiv machen. Es kann doch z.B. nicht sein, dass man nicht mal mehr Blog-Rezensionen schreiben kann ohne dass einem vorgeworfen wird, man wolle nur Pseudo-Content produzieren um seine Seite bekannt zu machen. Und dass man sich schon nicht mal mehr traut, einen Link zu setzen oder seine Homepage anzugeben, weil sonst alle denken, der will gar nicht das sagen, was er hier schreibt, sondern nur Leute auf seine Seite locken.
Andererseits: Ich sehe täglich viele Blogs, die sich um diese Dinge gar nicht scheren, die über alles mögliche schreiben nur nicht über das Bloggen, und die werden wohl auch nicht vom Blues erfasst, wenn in ihren Kommentaren mal einer auf einen eigenen Beitrag verweist.
Natürlich kenne ich das wahre Ausmaß des Problems nicht und deshalb kann ich mir auch nicht wirklich ein Urteil erlauben, wie berechtigt der Ärger ist.
Es tut mir leid, aber “die hinteren Plätze bei der Tischtennis-D-Jugend in Kleinweilersdorf” sind wichtig. Zumindest für die Kinder in Kleinweilersdorf. Warum müssen die für diesen Eintrag als Negativbeispiel herhalten?
“Das ist mir nun mal leider sowas von egal.”
— ach ich dachte du wärest ein fan von mir.
“Linkstricher”
— was ist ein linkstricher?