Ich meide Barcamps
Ich war auf ziemlich vielen Konferenzen zum Themen wie Blogs, Web2.0, Onlinejournalismus und Internetkultur – letzteres ist übrigens ein Desiderat, eine oft übersehene Perle, falls das hier jemand liest, der eine Konferenz organisieren will und sich beim thema nicht sicher ist. Ich gebe freimütig zu, dass ich fast immer als Referent dort war, was vor allem damit zu tun hat, dass es in meinem Leben genau so viel Internet gibt, wie ich möchte. Alles andere würde sich zur Belastung entwickeln. Manchmal, wenn mir das Thema nicht gefällt, sage ich auch ab.
Was ich aber ganz sicher nicht tun würde, wäre: Ein Barcamp. Ich wurde heute von einem federführenden Organisator zu so einer Veranstaltung sehr freundlich eingeladen, ich habe ebenso freundlich abgesagt, und vielleicht ist es ganz gut, das mal öffentlich zu diskutieren. Ich weiss, dass es nicht ganz fair ist, über etwas zu urteilen, was man nicht erlebt hat. Allerdings kenne ich “Barcamps” aus dem Bereich Kultur und Lesung, da heisst sowas “Open Mic” oder “Poetry Slam”. Auf deren Pfad sehe ich Barcamps, gerade in Deutschland. Und es ist kein guter Pfad.
Denn im Gegensatz zu den Blogs, wo jeder schreiben kann, was er will, hat sich die entsprechende Szene in meinen Augen verklumpt. Es gibt da zum Beispiel die Adabeis, die in Sachen Barcamp das Land abklappern und dann “zufällig” allerorten auch als Vortragende auftauchen. Weil sie die bei der Organisation der Tagesabläufe die nötige Durchschlagskraft und einen eklatanten Mangel an Einsicht in die eigenen Unzulänglichkeiten haben. Bezeichnenderweise tauchen diese Leute so gut wie nie auf, wenn es darum geht, grössere Konferenzen zum gleichen Thema zu organisieren. Es hat sich so eine Art “Barcamp-Adel” gebildet, der sich allein durch Gewohnheitsrechte und entsprechende Drängeleien definiert, und in gewissem Rahmen auch durch eine Art “Gefolgschaft”. Da setzt sich dann nicht unbedingt Qualität durch.
Qualität ist auch bei normalen Konferenzen oft genug ein Thema, von dem im Zusammenhang mit “Mangel” gesprochen werden muss. Das reicht von der klassischen Powerpointstöpselei Richtung Leinwand bis zur fehlenden Vorbereitung auf eine eventuelle Diskussion der eigenen Thesen. Manche Blogger, Professoren und Unternehmer sind im realen Leben langweilig, öde, können nicht vortragen und auf das Publikum eingehen. Das sind aber genau die Fälle, die nach ein paar Fehlschlägen draussen sind, weil sich so etwas rumspricht. Klassischerweise sitzen in jeder Konferenz Leute, die selbst etwas organisieren, und dann entscheiden, wen sie wollen, und wen nicht. Dieser flexible Erkenntnisprozess, der in ein effektives Qualitätsmanagement ohne allzu viele Aussetzer mündet, fehlt bei Barcamps weitgehend. Mit dem Ergebnis, dass der Gehalt so einer Veranstaltung von den Pfeifen und Gschaftlhubern runtergezogen wird. Man kennt als Vortragender die nervigen Coreferenten im Publikum, die keine Frage haben, sondern ein sexuelles Verhältnis mit ihrem Selbstwertgefühl: Für solche Leute sind Barcamps ideal.
In der Folge wird ein Barcamp Schwierigkeiten haben, die Qualität einer Konferenz zu erreichen. Zudem fehlt eine Komponente des Poetry Slam: Es gibt keinen Wettbewerb um Qualität, und keine Jury, die entsprechend Druck macht. Die dafür sorgt, dass die theoretischen Vorteile der Offenheit eines Barcamps nicht durch ihre praktischen Nachteile überwogen werden. Bleiben also die Zyniker, die sagen, dass sie eh nur wegen dem Socialisen hingehen, und die Vorträge egal sind: Kann man machen. Aber genau aus diesem Grund möchte ich dort nicht vortragen. Wenn man sich schon die Mühe macht, sollte das Publikum das Gebotene achten, und nicht nur als Drumherum für den Smalltalk auf dem Gang begreifen.
Allgemein wird über die hohe Zahl derer geklagt, die sich einfach nur anmelden, und dann doch nicht kommen. Das ist natürlich unschön, aber ich wage mal zu behaupten, dass es nur die Form der gleichen Beliebigkeit im Publikum ist, die so ein Barcamp ausmacht. Das bedeutet nicht, dass Pleitenkonferenzen wie die Web2.0 Expo in Berlin ausgeschlossen wären, und natürlich gibt es auch bei den horrend teuren Businesskonferenzen Vernastaltungen, die sich nicht lohnen. Aber wenn die kostenlosen Barcamps hier eine echte Konkurrenz sein wollen, müssen sie in Zukunft mässig regulativ eingreifen. Sonst werden sie mittelfristig der Web2.0-katzentisch derer, die es sonst nicht auf ein Poduim schaffen.
Und bevor die Beschimpfungen anfangen, fände ich es nett, wenn sich jeder Barcamper mal überlegen würde, ob meine Überlegungen nicht doch irgendwo ein klein wenig zutreffen.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Ich war vor einigen Wochen beim Barcamp in München. Und ich muss sagen: Für mich war das auch nichts. Nach zwei Vorträgen und einem Vormittag bin ich gefahren.
Mein Kritikpunkt hängt mit Deinem zusammen: Dass das Programm erst am Morgen der Konferenz beschlossen wird, sorgt dafür, dass die Referenten überhaupt nicht vorbereitet sind. Sie plaudern einfach aus dem Nähkästchen. Und das wiederum zieht eine besondere Spezies von Schlaumeiern an. Es entwickelt sich eine eigenartige Art von Kamingespräch mit irgendwelchen Wichtigtuern, die wie der Opa vor’m Kamin von ihren (angeblich reichhaltigen) Erfahrungen berichten.
Ich habe zum Beispiel an einer “Session” zum Thema “bezahltes Bloggen” teilgenommen, in dem einer der Leiter sein eigenes “Produkt” vorstellen wollte und der andere sich anscheinend nur so gerne reden hört. Unabhängig davon, dass ich genau anderer Meinung bin als Du, Don, eine ordentliche Diskussion hätte ich mir schon gewünscht. In einer zweiten Session (zum Thema Twitter wurde) nur die technischen Funktionen vorgestellt. Muss ich dafür auf eine Konferenz, sorry Un-Konferenz?
Ich fand es gut, da gewesen zu sein, um mir ein Bild zu machen. Aber noch einmal werde ich mich das nicht antun.
Aber jedem das seine. Sind ja eh nie genug Plätze für alle da, insofern kann man dort sicher gut auf mich verzichten:-)))
“in dem einer der Leiter sein eigenes “Produkt” vorstellen wollte und der andere sich anscheinend nur so gerne reden hört”
Das hätte ich Dir auch vorher sagen können. Ersterer hat übrigens vor anderthalb Jahren schon in Karlsruhe mal versucht, auf Basis seiner Podcastumfrage eine Zukunft des Kommerzes vorzustellen, die dann doch nicht ganz so gekommen ist.
ich habe kürzlich mit meinem team selbst eine kleine konferenz zum thema (“neue”) medien und kommunikation organisiert und seh die sache mit barcamps ähnlich wie don und christian. im vorfeld unserer eigenen konzeption haben wir in relativ kurzen abständen eine ganze reihe von etablierten kongressen besucht und sind übereinstimmend zum schluss gekommen, dass die sorgfalt bei der zusammenstellung der referenten/podiumsteilnehmer wohl _der_ ausschlaggebende faktor für die inhaltliche qualität einer konferenz ist. diverse veranstaltungen (etablierte wie neue/”experimentelle”) wirken oft eher wie “gefälligkeits-veranstaltungen” bei denen jeglicher diskurs fehlt. änhlich wie von christian beschrieben, hatte ich mir da von barcamps deutlich mehr erwartet, wurde in der hinsicht aber ebenfalls enttäuscht.
Das schöne an BarCamps ist, dass man sich selbst aussuche kann, was man sich anhören will und was nicht. Du hast sicher Recht, dass da viele Blender unterwegs sind – und auf die fällt man beim ersten Mal vielleicht wirklich herein.
Aber wenn man das erst gelernt hat, kann man sich sehr schön kleineren Themen zuwenden, über die mit sehr viel Können und Wissen referiert wird. Dass nicht alles perfekt ist, macht das BarCamp aus. Denn der, der vorne steht, ist nicht der, der immer alles wissen muss – und bis auf die Blender verhält sich auch keiner so.
Auch wenn es also weh tut: vielleicht wirklich ein- oder zweimal hingehen und auch selbst etwas als Session anbieten.
Für mich ist ein BarCamp eher ein Austausch an Informationen und großes Brainstorming – beides bekommt man online sonst nicht so schnell hin.
Ich war bisher noch auf keinem Barcamp, werde es mir aber vielleicht mal antun, um mir eine eigene Meinung bilden zu können.
Aber nochmal zur Qualität von Konferenzen: Der Mangel an Qualität ist meiner Meinung nach eigentlich die Regel und nicht die Ausnahme, weshalb ich keine Konferenzen mehr besuche.
[…] Don Alphonso geht nicht auf Barcamps, erklärt wieso und Dirk hat genau den richtigen Kommentar zu der Sache. Ähnlich sehe ich es auch – Schaumschlägersessions kann man gut ignorieren, wirklich spannend sind die Unterhaltungen auf den Gängen. […]
Das Problem sind teilweise auch die tonangebenden Hardcore-Figuren wie der verlinkende Frank Patzig, ich zitiere:
(http://www.franztoo.de/?p=587#comment-8616)
Komische Reaktion, wenn man einfach mal aufschreibt, was einem da komisch vorkommt. Da mag ein sich Berater Nennender die Probleme einfach nicht erkennen, der mit dem Thema, nun, sagen wir mal, halbgross geworden ist. Und gerade das zeigt das Problem auf: Die meisten Konferenzmacher, die ich kennengelernt habe, sind erfreulich entspannte Leute, die einen Sinn in ihrer Arbeit sehen, und die Probleme nachbereiten. Barcamps wirken via Netz und die Protagonisten der Szene ziemlich unentspannt ideologisch, um nicht zu sagen sektiererisch. Und das sind dann diejenigen, die sich tatsächlich wundern, wenn es für viele ein einmaliges Erlebnis bleibt.
Stichworte Abspaltung einer Szene, Drehen um sich selbst, Auftritt der immer gleichen Leute, Inside-Outside-Denken, no show Rate, Open Mic auf dem Weg zur Lesebühne, wo auch alle auf den Buchvertrag hoffen und jeden ankläffen, der meint, dass die Performance besser sein könnte.
[…] Gleichzeitig geht Don Alphonso auf das Thema ein und konfrontiert BarCamp-Geher und -Veranstalter mit einem Aspekt der BarCamps, der bei der Masse der Veranstaltungen, die da in den kommenden Monaten aufkommen, nicht aus den Augen verloren werden sollte: Qualität. […]
[…] Don Alphonso geht auf der Blogbar auf das Thema “BarCamp” ein (ohne je auf einem gewesen zu sein), und spricht einen Aspekt an, den man denke ich nicht aus den Augen verlieren sollte: Qualität. Ein BarCamp organisiert seine Sessions selbst, was zur Folge hat, das sich brilliante und weniger erbauende Vorträge ergeben. Einmal natürlich weil vielleicht manches Thema nicht interessiert, einmal aber auch aufgrund der Facette, die Don Alphonso in der Blogbar anspricht: Weil manch Vortragender nicht zum Vortragenden geeignet ist oder einfach Quark erzählt. […]
alles stimmt. vor allem aber satz #7.
Ich war persönlich auch noch nie auf einem Barcamp. Hatte aber vor, das in Berlin zu besuchen. Habs mir aber anders überlegt. Es sind ja doch immer die selben Leute dort und die haben nur eins im Kopf: Webdingspunktdings. Ich finde das manchmal ein nettes Thema, aber ein ganzes Wochenende NUR darüber reden, ne. Kein Bedarf. Vor allem, weil mir dort auch immer viel zu viele Leute rumhängen, die eigene Interessen daran hängen. Irgendwann ist man nur noch ein Kontakt. Das ist mir irgendwie zu anstrengend, zu monothematisch und schlicht zu fade.
Dennoch bin ich ein sozialer Mensch und freue mich über jede Gelegenheit Blogger kennenzulernen. Aber eben nicht vor allem, Techblogger, sondern auch “normale” Blogger. Z.B. Dich, Don. ;-)
Also: Irgendwohin muss man ja mal gehen, um sich kennen zu lernen. Und wenn Barcamps etc. scheiße sind, dann liegt das meist nicht an den Leuten, die da sind, sondern die NICHT gekommen sind.
Schau, Kosmar, es war so: Die Einladung kam von jemandem, den ich mag. Und das Thema hätte mir gefallen. Und trotzdem hatte ich allein schon aufgrund der diversen Debatten um Barcamps keine Lust. Ich kenne viele Leute, die dort waren, und ich kenne derne Eindrücke. Also habe ich mit ihm ein wenig argumentiert, wieso ich nicht auf ein Barcamp möchte, und wie man das ais Kommentaren kennt: Plötzlich hat man den Eindruck, dass es eigentlich ein eigener Beitrag wäre. Deshalb die Einleitung und die Einschränkung: es ist die Meinung von einem, der eigentlich könnte und sollte, und der aber Gründe hat, es nicht zu tun. Gründe, die so stark sind, dass er sich nicht vorstellen kann, dass es ihm Spass machen würde. Das habe ich aufgeschrieben. Und wenn Barcamper Listen von No Shows aufstellen und die abgleichen, und in so einem Verhalten nichts als böse Absicht sehen, und keinen Gedanken an die möglichen anderen Probleme verschwenden, ist es vielleicht mal an der Zeit zu erklären, warum ich, der ich laufend auf Konferenzen bin, eben nicht auf Barcamps gehe.
Vielleicht liege ich falsch, kann sein. Vielleicht spreche ich aber auch etwas an, was längst irgendwo grummelt, und momentan noch kleingeredet wird.
Ich kann ja mal einen Tourneeplan aufstellen. MSPRO: Coming to FFM, DD, Münster, Osnabrück, Enschede (NL), Tongeren (BE), eventuell auch Lüttich, und das alles innerhalb einer Woche :-) Januar dann Berlin, Lesung und Podium, da sollte sich schon was ergeben.
Abgesehen davon sind Konferenzen zum Kennenlernen gerade für Vortragende nicht toll geeignet. Klassischerweise ist es so: Im Publikum sitzen die drei, vier Leute, mit denen man reden möchte, aber dazwischen ist ein Journalist, der Photograph, drei Fragensteller und eine Arschkrampe eines Werbe-Startups, das mit seiner Knipserei um eine Abmahnung und einen Rausschmiss aus der Konferenz bettelt. Nur zuhören – dazu finde ich den Themenkomplex zu langweilig, und ich platze, wenn ich einem da vorne bei der Diskussion nicht direkt angehen kann. Ich habe eine Mail, man kann mir schreiben, nette Cafes gibt es überall.
Don, BarCamps sind nun mal keine Konferenzen. Deshalb leben sie auch davon, dass man sich sehr, sehr aktiv an einem Thema beteiligen kann – auch durch “direktes angehen”.
Es sollte bei einem BarCamp keinen Vortragenden im klassischen Sinne geben, sondern eigentlich nur jemanden, der das Thema anspricht und genügend Interessenten findet, die auch darüber sprechen wollen.
Es ist also kein großer Unterschied ob jemand sagt: “Ich möchte was zu Thema XYZ erzählen”, oder “Ich möchte was zu Thema XYZ hören”.
Ja, das haben noch nicht alle begriffen, aber die haben auch nicht so viel davon, auf so einem BarCamp etwas vorzustellen, weil es halt nicht interessant genug ist für die Leute, die da sind.
Vielleicht kannst Du Dich ja mal inkognito in eines reinschleichen :-)
An dem Kommentar von Franz Patzig sieht man eines der Probleme. Die mangelnde Kritikfähigkeit. Da ist so viel Vereinsmeierei im Spiel. Und jeder, der nicht im Verein dabei sein will, kriegt Ärger. Das Gleiche blüht einem, wenn man Studentenverbindung oder den Kolping oder oder oder kritisiert.
Das zeigt zum einen, wie unprofessionell die selbsternannten Web 2.0 Experten teilweise sind und zum zweiten, wie weit die Bloggerszene von dem entfernt ist, wofür sie gerne stehen möchte – für die Meinungsfreiheit. Diese Leute scheinen nicht zu verstehen, dass die Blogosphäre nur dann für Menschen interessant ist/bleibt/wird, wenn sie das einzige öffentliche Forum ist, in dem jeder immer seine Meinung sagen kann.Das ist ihr USP. Für Kleingärtnervereinsgetur nimmt niemand die hölzernen Texte in Kauf, die bei vielen von uns (inkl. mir) stehen. Erst die offene Diskussion macht das Ganze interessant.
Ist ja lustig, dass der von Dir verlinkte weweezo anscheinend in Mannheim den gleichen Vortrag gesehen hat wie ich in München (mit zumindest auch einem der Vortragenden aus München, nicht den, den Du, Don, in Karlsruhe gesehen hast).
Toll finde ich übrigens wie sich Dirk Olbertz hier verhält. Ich wäre wesentlich optimistischer bzgl Web 2.0, wenn es mehr Leute wie ihn gäbe.
Man darf das ja nicht so ideologisch sehen. Ich halte das für ein Generationending. Auf den Barcamps tummeln sich ja vorwiegend jüngere Leute – was ich so lesen konnte. Früher gab es andere Formen, um selbstbestimmt, informell sich auszutauschen. Was waren denn die Treffen von politischen Aktionsgruppen? Irgendwie barcamps.
Barcamps haben einen vorwiegend sozialen Charakter. Denn der fachliche oder inhaltliche Austausch sollte gerade in der web2.0-Community über andere Kommunikationskanäle funktionieren. In so fern sind barcamps ein wenig anachronistisch. Im Gegensatz zu “echten” Konferenzen, bei denen die Teilnehmer die Chance haben, Referenten zu sehen, die – wenn gut ausgewählt – einen Mehrwert bieten und über andere Kommunikationsformen für sie nicht erreichbar sind.
Was mir auffällt. Da wird gleich eine Ideologie und “Bewegung” draus gemacht, es bilden sich Meinungsführer und Unternehmen versuchen, wirtschaftlichen Nutzen daraus zu ziehen.
2x @Christian:
Mein Ziat bezieht sich keineswegs auf das, was hier oben steht, sondern auf folgendes, ebenso von DonAlphonso (welches nicht das erste dieser Art ist):
“Barcamps zum Beispiel, gerade in Deutschland, werte ich als Sammelpunkt
von Deppen, die zwar auf Podien wollen, aber dafür zu blöd sind und
sich jetzt gegenseitig zur Wichtigkeit ihres Gelabers anbrüllen; da
haben sie die Chance, das zu leben, was ihnen ansonsten von Netz bis
Kongress keiner abkaufen würde.”
Soweit ich weiss, haben wir noch nie ein Wort miteinander gewechselt, deshalb bitte ich Dich, nicht über meine Kritikfähigkeit zu urteilen.
Auch Dein Kritikpunkt, dass Referenten nicht vorbereitet sind, weil das Programm erst am Morgen durch die Anwesenden festgelegt wird, ist so nicht richtig. Die Vortragenden sind im Vorfeld dazu aufgerufen, sich auf ihre Themen vorzubereiten. Sie werden auch nicht bestimmt, sondern melden sich freiwillig. Als Beispiele für Redner, die hochqualitative und gute Vor Vorträge auf BarCamps hielten, eignen sich sowohl Kosmar als auch Dirk, die hier an der Diskussion teilnehmen.
Das einzelne und zwar ein sehr kleiner Teil Redner schlecht vorbereitet sind, ist bei diesem Format nicht zu verhindern – es ist aber nie völlig zu verhindern.
Ansonsten habe ich versucht die Entwicklung der BarCamps in Deutschland und in China zu treiben. Ich halte das Format für äußerst interessant und es hat die Vernetzung, die es in dieser Form hier bisher nicht gab, gefördert.
BarCamps sind ein experimentelles Format und durch ihre Offenheit verletzbar. Die Organisation schafft lediglich einen Rahmen für den Austausch. DonAlphonso geht von falschen Prämissen aus, das beginnt bei dem Vergleich mit Poetry Slam und OpenMic, was etwas völlig andere Formate sind und zieht sich in grossen Teilen durch den Artikel fort.
Natürlich gibt es Probleme, aber die sind lösbar – aber bestimmt nicht durch jemanden, der nur ein Halbwissen über das Format besitzt.
Zum Schluss noch mal: Die Organisation für BarCamps wird von Leuten gemacht, die etwas bewegen wollen, sie sind non-profit und keiner verdient einen Euro daran. Es ist immer leicht, aus einem bequemen Sessel zu maulen. Ich komme gerne zu einer Veranstaltung, die besser oder von höherer Qualität ist und die keinen der Teilnehmer etwas kostet. Ich freu mich schon drauf. Macht mal!
Seid wann geht es denn bei einer Konferenz um die Vorträge ?
Das ist ja ganz was Neues.
Wichtig sind die Pausen und der abendliche Umtrunk … da werden dann, ggfs., auch die Geschäfte eingestielt.
Da kommt dann eben einiges zusammen, gerade beim Thema Vermarktung. Das hatten wir schon bei den Podcasts, wo sich Leute des Themas als übergeordnete Instanz bemächtigten, die jetzt teilweise in Personalunion wieder auf den Barcamps vorne mit rumturnen, immer auf der Suche nach dem neuesten Trend. Wünschel, Eck mit dem Social Media Frühstück, Gassner, Nicole Simon etc. pp.. Wenn ich gewisse Namen lese, gflaube ich keine Sekunde mehr an gleichberechtigten Austausch und Diskurs, dazu habe ich die ein paar mal zu oft live und in Farbe erlebt. Der Eck, beispielsweise: Als ich auf den Medientagen als Herausgeber des Buches vorgestellt wurde, hat der Eck sich selbst dann auch gleich als Autor nachgetragen. Und dann die verkaufsshow angeschmissen.
Im Prinzip finde ich es ja gar nicht schlecht, wenn dieses Umfeld “woanders” hingeht und lieber auf Barcamps selbst plappert, statt auf Konferenzen zu nerven. Ist halt nur schlecht für die, die dort ihren Spass haben wollen. Und genau darum würde ich mir schon überlegen, wie ich dem Getingel mit den immer gleichen Nasen nicht irgendwo eine Grenze ziehe.
Franz, mit Verlaub: Es gibt massenhaft Konferenzen von guten Organisatoren, die keinen Eintritt kosten. Wenn Du sie nicht findest: Dein Problem. Da oben findest Du nochmal auseinandergedröselt, wieso ich zu meiner von Dir zitierten Meinung komme. Du kannst Dich auch angepisst fühlen; nach Deinen Reaktionen tendiere ich sogar dazu zu sagen, dass diese kleine Demonstration in verbohrter Sektenhaftigkeit ein prima Beispiel dafür ist, warum ich gerne ein Mikro und einen Tontechnicker habe, um sowas abzuschalten, wenn es rumnervt. Dass Du es in China patzigmässig voranbringen willst, ist ehrbar, aber ich habe eine schlechte Nachricht für Dich: Korrupte Pfeifen, geldgeile Säcke, Gschafthuber und keifende Meinungskontrolletis auf einen Haufen gibt es dort schon. Man nennt es “Volkskongress”.
Ansonsten: Die gute alte Problematik, ob jemand Teil des Problems oder Teil der Lösung ist.
Ausgehend von einem durchaus diskussionswürdigen Artikel driftet die Sache jetzt aber doch ins Emotionale und Persönliche ab. Müssen hier Namen genannt werden?
Zudem ist beispielsweise das Social Media Frühstück des Herrn Eck kein Barcamp. Warum wird das hier in einen Topf geworfen?
Ansonsten gilt für meine Person: Ich war noch auf keinem Barcamp und fühle mich davon auch nicht übertrieben angezogen.
Ich war noch nie bei einem Barcamp…eigentlich wollte ich das mal “ausprobieren”, befürchte jetzt aber, dass ich den Zeitpunkt mal wieder verpaßt habe, bis zu dem solch alternative Dinge noch kreativ und inspirierend sind. Anscheinend sind inzwischen auch Barcamps in die Maschinerie von Selbstdarstellung und Kommerz integriert worden – schade. Wohl wieder ein typischer Fall, in dem die Realität sich immer weiter vom Ideal entfernt…
Ein Barcamp ist nur eine leere Hülle. Was draus gemacht wird, ergibt sich. Ein Spiegel dessen, was so geht in der Webgemeinde. Wenn das nicht cool für Dich ist, Don, dann sei es so. Aber zumindest wäre es angemessen, ein Barcamp mal komplett mitzumachen, bevor Du dich äußerst. Mutmaßungen und Berichte anderer Blogger von vergangenen Barcamps tragen nichts dazu bei, wie ein zukünftiges Barcamp aussehen wird. Ich wundere mich sehr, mit welch schlechter Informationsgrundlage Deine Kunstfigur hier argumentierst. Das war schon mal glaubwürdiger.
Sorry, aber ich habe oben offen gelegt, warum ich so denke und schreibe. Wenn das meiner Glaubwürdigkeit bei irgendwelchen Barcamprumreichern abträglich ist und dann Vollpfosten wie “Barcamp-König” Franz Patzig mitsamt Entourage und dem Pornospammer Sven Augustin aufschlagen, geht mir das offen gesagt sonstwo vorbei. Ich meide Barcamps, hauptsächlich wegen dem fehlenden Qualitätsmanagement und der da rumturnenden Hätschelmich-Clique. Ich habe eine Menge der Hüllenfüller schon mal hier und dort erlebt, und da muss ich mir das nicht nochmal in anderer Form antun. Mit solchen Typen ist das System schlichtweg nicht reformierbar, geht bittschön den Weg allen Podcastens und lasst mir meine Meinung, ich zwinge ja auch keinen, sich einen Gedanken über die exorbitant hohe Zahl der Nichtkommer zu machen.
“schlechte Informationsgrundlage”? Ich frage mich oft und auch wieder jetzt: Gibt es besser dokumentierte Veranstaltungen als Barcamps? Auf dem Planeten Erde? In der Weltgeschichte? Im All?
@ Franz: Nein, wir haben noch kein Wort gewechselt. Ich habe Dein Statement als Beispiel für die Kritikunfähigkeit der Barcamp-Fans gewertet. Dabei bleibe ich. Sicher will der Don provozieren, das ist mir auch klar. Aber als “Linkstricher” würde ich ihn deshalb nicht bezeichnen. Selbst wenn ich das Trigami-Prinzip OK finde und selbst hauptberuflich PR mache und damit hier wirklich nicht gerade freundlich behandelt werde, so bin ich dafür, den Kern jeglicher Kritik aufzunehmen. Ich würde mich freuen, wenn Du mal selbst schaust, ob es vielleicht doch das ein oder andere der genannten Phänomene gibt und ob man das in den Griff bekommen kann.
Zur Vortragsauswahl bei Barcamps: Da setzen sich doch nur die größten Schreihälse durch. Wenn einer eine laute Stimme hat – und die Art und Weise der Sessionplanung kennt – ist er klar im Vorteil. Wie oft habe ich von Oliver Gassner bei leisen Ankündigungen sagen gehört “Wenn er nicht lauter spricht, ist er selber schuld.” Er mag ja recht haben, aber der Vortrag des Leiseredners wäre evtl. um Längen besser als sein eigener. Vielleicht gäbe es ja doch einen Weg, bei dem auch leise Naturelle eine Chance haben.
Ich für meinen Teil habe mich ehrlich gesagt bisher nicht getraut, etwas Negatives zum Barcamp zu schreiben, weil ich meine Probleme mit Teilen der Blogger-Urgesteine für “mein Problem” gehalten habe. Aber das stimmt anscheinend nicht, es gibt durchaus auch andere, die das so sehen. Ich stimme dem Don voll zu: Auch ich werfe Klaus Eck und Konsorten in einen Topf mit den Barcamper-Urgesteinen. Ich habe nicht das Gefühl, das jemand dieser Riege wirklich Austausch mit neuen Leuten sucht. Alle scheinen mit sich selbst zufrieden zu sein. Ich habe bewusst für die Barcamp-Sessions den Begriff der Kamin-Gespräche gewählt, bei dem man ehrführchtig dem Opa lauschen soll.
Für mich entfernt sich diese ganze Szene von der Realität. Sonst würde Kollege Eck ja nicht ständig schreiben, dass SNs bald die E-Mail ablösen könnten. Hat er noch einen Blick für die Realität?
Ich hätte mich ehrlich gesagt darüber gefreut, wenn man in den Sessions beim Barcamp ernsthaft hätte diskutieren können. So wie das z.B. im Blog von Robert Basic geht. Der zeigt doch, dass es anders geht. Ich hätte gerne über Eure Allgemeinplätze diskutiert – aber nur anhören langweilt mich. Deshalb: Beim nächsten mal ohne mich!
Ich will das ganze mal aus einer etwas anderen Warte betrachten: Zunächst ist Barcamp ja nur eine Organisationsform, nämlich eine partizipative (Un-)Konferenz. Hintergedanken sind der freie Austausch von Wissen und das Lernen voneinander. Kostenlos und absolut freiwillig. Nur, und das ist eben die Eigenart einer Veranstaltung, die auf Partizipation fußt: Sie kann immer nur so gut sein, wie die Leute, die mitmachen und was beisteuern.
Die Grundfrage sollte also erstmal sein: Finde ich so ein Modell generell gut oder will ich es bei einer Konferenz doch lieber Top-down? Keine Ahnung wie du diese Frage beantworten würdest Don. Sollte man die Grundidee allerdings für unterstützenswert und interessant erachten, aber mit der konkreten Ausgestaltung unzufrieden sein, dann fände ich eine “Find ich so wie es ist blöd, also geh ich nicht hin”-Position unangemessen.
Denn Barcamp, so wie ich es verstehe (auch wenn ich leider noch selbst auf keinem war) bedeutet: Barcamp ist, was du draus machst. Also müsste der Schluss doch lauten: Freies, geteiltes Wissen, spitze. So wie es jetzt ist finde ich es aber nicht gelungen, also sorge ich dafür, dass es besser wird. Indem ich selbst Qualität beisteuere und indem ich andere Menschen, von denen ich mir gute, informative Beiträge erwarte, für die Idee begeistere.
Klar, wenn eine Plattform wie das Barcamp nur von Leuten missbraucht wird, die es als reine Eigenmarketingplattform sehen (ob das so ist, weiß ich nicht, war ja noch nie da),
wird es vermutlich wenig Sinn entfalten. Aber wenn man die richtigen Menschen zu einem Barcamp holt, kann sicherlich eine produktive Atmosphäre entstehen. Nur wie gesagt: Dazu muss jeder eben seinen Beitrag leisten.
Ich oute mich mal als Barcampbesucher der auch schon mal selber eine Session gehalten hat (vorbereitet).
Natürlich lässt sich das Programm nicht mit einer durchgeplanten Analystenkonferenz für x-tausend Euro vergleichen. Gleiches gilt für die Vortragenden. Es ist ein Unterschied ob ein Referent sich mehrere Wochen auf seine 30 Minuten vorbereiten kann und mehr Geld bekommt, als manche Web 2.0 Arbeitssklaven in einem ganzen Jahr oder ob man spontan eine Session auf einem Barcamp anbietet.
Von den angebotenen mehreren Dutzend Sessions (der von mir besuchten Barcamps) interessierten mich inhaltlich allenfalls 10-20%. Mehr nicht. Rhetorisch hätten viele Vortragende Nachhilfe brauchen können. Anonymenes Schreiben im Netz und Reden sind doch zwei paar Schuhe. Trotzdem denke ich ist das Konzept Barcamp (oder wie vergleichbare Treffen auch immer benannt werden) brauchbar. Ich sehe Barcamps auch als Einstieg für den “Nachwuchs”. Und, auch schon gesagt, Barcamp ist das was man draus macht!
Im Socialising empfand ich die lockere Atmosphäre als sehr angenehm. Bei anderen (bezahlten) Konferenzen waren viele nach der Vorstellung mir gegenüber doch reservierter. Ich habe schon einige Veranstaltungen (keine Barcamps) besucht von denen ich im Nachhinein sehr enttäuscht wurde. Da sassen aber dann auch Menschen neben mir, die das ganz klasse fanden. Wie sag der Kölner: Jede Jeck is anders.
Dass Diskussionen zu wenig Raum haben kann ich aus eigener Erfahrung nicht bestätigen. Bei der von mir gehaltenen Session überwog der Diskussionsanteil um ein vielfaches. Man muss natürlich auch den Raum geben und die Diskussionen zulassen.
Da Barcamps, wie oben schon beschrieben, extrem gut dokumentiert sind, kann man sich aber eher ein Urteil bilden als würde man über die Gartner Konferenz von gestern unterhalten die eben nicht offen dokumentiert ist. Aus diesem Grund kann ich eine Vorherabsage verstehen.
Mir haben meine wenigen Barcampbesuche viele interessante (und für beide Seiten brauchbare) Kontakte beschert. Die möchte ich nicht missen.
Sorry, die wahre Musik in Sachen Dingspunktzwonull spielt derzeit eh woanders. Und zwar außerhalb der selbstreferenziellen Zirkeln. Da draußen gibt es nämlich Leute, die wollen nicht immer bloß Fjutscher-Trends, sondern haben ernsthafte Sorgen. Denen helfen weder Barcamps, noch Bootcamps oder andere Zeltlager, sondern Veranstaltungen, bei denen ihnen Menschen, die sich wirklich auskennen und ihnen nicht bloß was verticken wollen, ihnen auf die Sprünge helfen. So ganz seminarmäßig, quadratisch und praxisorientiert. In sofern ist diese Debatte ein weiteres Häppchen selbstrefrenzielle Beißerei.
Also, ich habe soeben mit jemandem gesprochen, den ich oben kritisiert habe. Eine Gesprächsbreitschaft, die ich nicht erwartet hätte – weil mein Tonfall oben ja nicht sehr nett war. Zumindest in punkto Kritikfähigkeit muss ich mein Urteil deshalb auf jeden Fall korrigieren und auch eine Entschuldigung ist sicher fällig:Entschuldigung.
Es war und ist so, dass ich gegenüber bestimmten von mir wahrgenommenen Trends in der Web 2.0 Welt sehr skeptisch bin. Auch Barcamps gefallen mir nicht. Aber ich werde in Zukunft versuchen sachlicher zu bleiben.
Interessant zu lesen. Ich versuchte letztes Jahr erstmals an einem Barcamp teilzunehmen, was mir aufgrund familiärer Verpflichtung nicht gelang. Trotz dieses Artikels interessiert mich das Phänomen weiterhin und ich werde – sollte ich jemals die Chance haben, mir eine eigene Meinung zu bilden – sofort darüber bloggen :)
Ansonsten nehme ich lieber als geladener Gast oder Vortragender an interessanten Veranstaltungen teil ;-)
Ich war vor kurzem auf einem “halben” Barcamp, dem “mediacamp / Jonet-Tag” in Hamburg. Blogger/Barcamper und Journalisten sollten zusammengebracht werden. Hat nicht sonderlich gut funktioniert. Bei den Sessions von typischen Barcampern kann ich Dons Befürchtungen nur teilen: Selbstbeweihräucherung ohne Ende. Bei den Journalisten veraltete Vorurteile ohne Ende (was wiederum ein wenig Dons Beitrag “Debatten über Blogs und Journalismus von vorgestern für übermorgen” bestätigt).
Ich wollte am Ende mit beiden Gruppen gar nicht so viel zu tun haben ;)
Don – schön, dass Du Dich nach Deinem kurzen Kommentar auf Rebellmarkt des Themas nun ausführlicher auch hier annimmst.
Ein paar Gedanken dazu.
Als erstes vielleicht einmal zum Hinweis darauf, dass diejenigen, die “langweilig [und] öde [sind], nicht vortragen und auf das Publikum eingehen” können bei “normalen” Konferenzen, anders als bei Barcamps, schnell draussen seien: mein Gefühl ist, dass so etwas auch bei Barcamps passiert.
Die Kontrolle, das Feedback findet bei Barcamps – naturgemäß – zwar nicht dadurch statt, dass solche Vortragenden nicht wieder eingeladen werden. Diese Art von Qualitätskontrolle funktioniert bei einer Veranstaltungsform nicht, die nicht auf Einladungen basiert, sondern im Gegensatz dazu darauf, dass die Menschen, die Teilnehmer sich von sich aus einbringen. Trotzdem sind auch Barcamps nicht frei von einer eigenen Art von “Qualitätskontrolle” – und zwar einer, die vielleicht zugleich demokratischer und nicht unbedingt weniger effektiv ist als der bei Konferenzen: nämlich einer unmittelbaren Sozialkontrolle. Ganz wie bei herkömmlichen Konferenzen erhalten die Teilnehmer aka Vortragenden bei Barcamps Feedback durch die Teilnehmer – bei Barcamps allerdings womöglich in einer wesentlich transparenteren und damit effektiveren Weise. Während bei Konferenzen eingereichte Evaluationsbögen letztlich nur den Organisatoren (und manchmal auch den Referenten) zugänglich sind, stellt gerade bei Barcamps die anschließende Diskussion in der Öffentlichkeit (insbesondere in Blogs) eine in meinen Augen für Interessenten wesentlich nachvollziehbarere Evaluation dar. Gerade die auch kritischen Postings, auf die Du ja hinweist, sind für jeden zugänglich. WYRIWYG: What you read is that what you (probably) get (the next time) – und wenn ich über die Session von jemandem eine schlechte Kritik lese, wieso sollte ich mir das dann bei der nächsten Veranstaltung auch holen?
“Es gibt keinen Wettbewerb um Qualität, und keine Jury, die entsprechend Druck macht.” Doch. Sicher. Siehe die eben schon erwähnte Sozialkontrolle. Was man sicherlich diskutieren kann ist, ob Barcamps weniger herausragenden Referenten AUCH eine Bühne bietet. Das tun sie – qua Konzept – durchaus. Aber die Chance ist groß, dass sich das “Problem” mit Blick auf die einzelnen Vortragenden dadurch löst, dass sie sich, durch das Feedback motiviert, verbessern – oder in ihrer Präsenz schlicht zurückstecken.
Zudem: die, oder besser gesagt, eine der Ideen von Barcamps ist, dass es wegen der Partizipation eines jeden weitaus mehr Tracks, Session, Workshops und Angebote gibt, als man überhaupt mitnehmen kann. Durch die (gewollte und meist erreichte) Vielzahl gleichzeitiger Sessions ist die Auswahl meinem Eindruck nach meist groß genug, genügend Perlen zu finden. Nicht immer, meiner Erfahrung nach aber meistens.
Zur Drängelei, zum “Barcamp-Adel”, dazu, dass leisere Menschen bei der morgendlichen Ankündigung mit ihren Sessions an den Rand gedrängt werden könnten: bei jedem Barcamp, auf dem ich bis jetzt gewesen bin, gab es ausreichend Slots, um (noch) eine eigene Session anzubieten. Die Slots sind kein knappes Gut, um das zu kämpfen wäre und das die Lautesten, die Aggressivsten allein für sich sichern könnten. Wer will, der kann. Und was er/sie dann daraus macht, das hängt dann allein von ihm oder ihr ab.
“Wenn man sich schon die Mühe macht, sollte das Publikum das Gebotene achten, und nicht nur als Drumherum für den Smalltalk auf dem Gang begreifen.” D’accord. Aber: das wird sie in den meisten Fällen auch tun. “Das Publikum” sollte nur nie als die Gesamtheit aller Teilnehmer eines Barcamps begriffen werden (die wohl nur Guido Karl alle auf einmal in seinen Bann ziehen kann). Eine Session mit einer handvoll engagierter, interessanter Teilnehmer ist mir persönlich lieber als ein gefüllter, aber schweigender und passiver Saal.
“Aber wenn die kostenlosen Barcamps hier eine echte Konkurrenz sein wollen, müssen sie in Zukunft mässig regulativ eingreifen.”
Da sprichst Du in meinen Augen einen (weiteren) wichtigen Punkt an. Barcamps sind nicht perfekt (ohne hier die Diskussion am Merkmal der unperfekten “Un”-Konferenz aufmachen zu wollen…). Sie erreichen meiner Meinung nach noch nicht genügend Menschen – was den Trend zum Socialising sicherlich bewegt hat: wenn die potentielle Teilnehmergruppe aus derzeit mehreren Hundert, eventuell ein, zwei oder drei Tausend Menschen besteht, dann ist der Wiedersehenseffekt naturgegeben. Was sich aber auch ändern könnte, wenn Barcamps im nächsten Jahr thematisch in der Gesamtheit vielschichtiger und im Einzelnen zugleich gezielter ausgerichtet werden: von themenorientierten Barcamps (weg vom bloßen “2.0”) erhoffe ich mir eine deutliche Verbreiterung, “Vertieferung” – und dass die Idee des freieren Wissensaustausches noch populärer wird.
Ich würde mich freuen, wenn Du Dir das Ganze auch einmal aus der Nähe ansehen – und dazu beitragen – würdest.
Ein kleiner Nachtrag noch zu meinem obigen Post: natürlich wollte ich nicht zum Ausdruck bringen, dass Barcamps perfekt wären. Und ja, natürlich trifft man auf Barcamps auch immer wieder auch auf Menschen, die die Veranstaltung eher als Bühne für sich (oder ihre Firma) denn als Forum zu begreifen scheinen. Das bin ich aber auch von Konferenzen her nicht anders – oder nicht in einem wesentlich geringeren Maße – gewohnt. Ausschlaggebend für mich ist, dass das “Gesamtangebot” regelmäßig so groß ist, dass man – wie gesagt – meist ausreichend Perlen findet.
Das Aquivalent zum Buchvertrag sind die VCs und “Business-Angels” auf den Barcamps.
Vielleicht würde sich diese Barcamp-Szene einen Gefallen tun, indem sie das scheinheilige “wir sind offen”-Gerede komplett über Bord werfen, noch näher an ihre Sponsoren rücken – sofern das möglich ist – und dafür sich von vornherein auf die Themen konzentrieren, für die sich der innere Kreis der Barcamp-Szenerie schwerpunktmäßig interessiert.
Auf Barcamps tummeln sich nicht etwa die normalen Web 2.0-Nutzer, im Gegenteil, die sind dort ein Fremdkörper. Eher wird man dort die immergleichen Gesichter sehen von Leuten, welche ihre Web 2.0-Projekte promoten wollen.
Natürlich gibt es auch positive Ausnahmen, es gibt auch ein paar gute Sessions, aber der Rahmen von Barcamps eignet sich für eine bestimmte Szenerie ganz hervorragend, um Barcamps für ihre Anliegen zu vereinnahmen.
Und genau das findet statt – Kritik daran wird von Leuten wie Kosmar oder Frank Patzig niedergebrüllt. Oder in Abrede gestellt.
@ MSPRO
Dass die Leute, die nicht kommen, auf Barcamps nicht (mehr) kommen, dafür gibt es gute Gründe.
Ich werde mit Sicherheit nie wieder an einem “Barcamp” teilnehmen, so sehr mich z.B. der Kontakt mit den Werbebloggern auch gefreut hat. Ein Unbarcamp, quasi eine Ununkonferenz: Das wäre schon interessanter…
@ all
Ich könnte mir gut vorstellen, dass man zusammen mit ein paar Gleichgesinnten und einer echten Thematik und sorgfältiger Vorbereitung ein Barcamp auch gezielt rocken könnte.
Das Problem ist: Die etablierte Barcampszene tut genau das – und sonst niemand.
[…] Don Alphonso macht sich Sorgen um die Qualität der Vorträge auf den Barcamps, dass das systemisch bedingt auch nie wirklich gut werden kann insgesamtheitlich: Klassischerweise sitzen in jeder Konferenz Leute, die selbst etwas organisieren, und dann entscheiden, wen sie wollen, und wen nicht. Dieser flexible Erkenntnisprozess, der in ein effektives Qualitätsmanagement ohne allzu viele Aussetzer mündet, fehlt bei Barcamps weitgehend. Mit dem Ergebnis, dass der Gehalt so einer Veranstaltung von den Pfeifen und Gschaftlhubern runtergezogen wird. Man kennt als Vortragender die nervigen Coreferenten im Publikum, die keine Frage haben, sondern ein sexuelles Verhältnis mit ihrem Selbstwertgefühl: Für solche Leute sind Barcamps ideal. In der Folge wird ein Barcamp Schwierigkeiten haben, die Qualität einer Konferenz zu erreichen. Zudem fehlt eine Komponente des Poetry Slam: Es gibt keinen Wettbewerb um Qualität, und keine Jury, die entsprechend Druck macht. Die dafür sorgt, dass die theoretischen Vorteile der Offenheit eines Barcamps nicht durch ihre praktischen Nachteile überwogen werden. […]
Kosmar und Frank Patzig brüllen Kritik nieder? Wo denn? Ich sehe hier nur einen, der einmal mehr eine gute Kinderstube vermissen lässt.
Wenn Kosmar als Antwort auf die beschriebenen Mängel nur einfällt, pseudooriginell-rüpelhaft darauf hinzuweisen, dass Don halt noch kein Barcamp besucht hat: Dann entspricht das original einer “Halts Maul!-“Kommunikation.
Barcamps haben nun einmal, teils bedingt durch eine Barcamp-Szene, zu der auch Kosmar gehört, einen bestimmten Zuschnitt und werden von einer bestimmten Szenerie vereinnahmt.
Wem das nicht gefällt bzw. zu eng vorkommt, wer den Gegensatz von Anspruch und Wirklichkeit auch nur anschneidet, wird niedergemacht bzw. bekommt eine Form des “Halts Maul!” zu hören.
Trotzdem können Barcamps interessant sein
Für Leute, die sich vor allem für technische Fragen rund um Web2.0 interessieren, für Leute, welche Blogistan kommerzialisieren wollen, und für Leute, die sich für teils idiotische, oft unangenehm hochgehypte Projekte interessieren bzw. selbst ein solches Projekt vorstellen wollen, vielleicht auch auf der Suche nach Kooperationspartnern und Venture Capital-Gebern:
Für diese Leute sind Barcamps, so wie sie in Deutschland stattfinden, okay. Da findet man auch Trigami, lügende Klein-PR-Größen, haufenweise Computer-Nerds und halt eine spezielle Szenerie, die sich untereinander ausgesprochen wohl fühlt.
Es gibt dort Gutes, recht viel Mäßiges und auch Übles, man findet nette Leute und sonderbare Freaks – aber der eigene Selbstanspruch von Barcamps:
Der lässt sich dort m.E. eher nicht finden.
Hui! Das hört sich ja alles an, als ob klein-Phonso beleidigt ist, weil er im schönen Sandkasten nicht mitspielen darf.
Nur hat er es ein wenig missverstanden. Keiner hat es ihm verboten, und es ist auch kein club. Allerdings muss ich schon anmerken, dass Donny hier grob verantwortungslos etwas wovon er keinerlei Ahnung kaputt redet. Aber darin ist er ja ganz groß, und bezieht daher ja auch seine Leserschaft. Jedem sein Markenzeichen.
Im Gegensatz zu Donny war ich auf vielen Barcamps, und nicht wie die meisten hier im deutschsprachigen Raum, sondern auch in UK und CN. Und da kommt direkt die erste Information auf, die Don aber gar nicht wissen kann: Barcamps in Deutschland sind anders als in UK, USA oder CN. Dort habe ich bisher noch kein einziges Startup gefunden, dass Flyer verteilt oder seinen Webdienst promotet. Es ist ein Sonderfall auf einigen Dt. Camps. Dies wird aber auch sehr viel besser.
@Dr. Dean: Einige nett gemeinte Korrekturen: Es waren bisher keine oder fast keine VCs auf Barcamps. Auch von den Business Angels habe ich sehr wenige gefunden. Wohl aber sind dort Scouts und Leute, die BAs kennen. Trigami kommt sehr selten auf Barcamps, auch nicht sonderlich viele, die den Dienst nutzen.
Zum Thema Qualität: die Qualität ist besser als bei den meisten Konferenzen. Klar, es gibt einige Ausnahmen, aber die gibt es immer. Ich denke da nur an Vorträge von Gerrit (Typografie), Dirk (Dezentrale Social Networks), Kosmar (Social Media), Guido (Polizeiliche Anlaufstellen und Entwicklungen im Web – sehr interessant), Irakli (Feuerwehr), Henning (Recht, sehr gut) und zahlreiche andere Leute, die weder Blogger, noch “Kommerzgeier” noch technik Freaks sind. Man kann sich durchaus gut über zahlreiche Themen austauschen und eine Menge Erfahrungen austauschen.
Achja, ich vergaß, ihr wart ja kaum oder gar nicht auf welchen. Dann könnt ihr es ja auch nicht wissen. Dafür erzähle ich es Euch aber…
Zum Barcamp London (2 und 3) kann ich nur sagen: Technik, aber auf höchstem Niveau. BarcampShanghai: Sehr spannende kulturelle und gesellschaftliche Themen. Auch das BarcampCologne2 und das BarcampBerlin2 hatten eine Fülle an guten Sessions und noch viel mehr interessante Leute. Nur so zur Info.
Ach, schon wieder ein leseunkundiger Vollintelligenzbefreiter. Du gehst jetzt hoch und liest Dir nochmal g e n a u durch, was da steht, und dann entschuldigst du dich, oder verschwindest und kommst nie wieder.
Herrlich. Danke!
Nicht das mich die Debatte sonderlich interessieren würde, das Niveau ist gerade auch nicht besonders hoch, aber zur Ergänzung:
Barcamps sind Open Space http://de.wikipedia.org/wiki/Open_Space inspirierte Veranstaltungen, sie dienen primär der Kommunikation, Vorträge auf einem Barcamp sind im Idealfall ein Dialog zwischen den Teilnehmern, mit einem Vortragenden der ein bisschen mehr vom Thema versteht. Aber letztendlich sind Vortragender und Zuhörende auf einer Augenhöhe, das kommt nicht bei jedem an und funktioniert nicht immer perfekt aber was soll es oft genug funktioniert es.
Wenn ein Vortrag langweilig ist unterbrech ich ihn und fange an interessante Fragen zu stellen, das ist ok es ist ein Barcamp.
Der Vergleich von klassischen Konferenzen mit Open Space Events ( im weitesten Sinne ) ist völlig sinnlos beides funktioniert auf völlig andere Weise.
Das Barcamp Berlin war übrigens wesentlich besser als die Web Expo Berlin, nicht nur was die Organisation anging sondern auch was den Austausch und die Sessions betraf.
Der Unterschied lag häufig in den kleineren Gruppen und im Format des Barcamps, zwar waren am Barcamp teils die gleichen Vortragenden aber hier wurden Ihnen sofort Fragen gestellt und es gab einen Dialog ohne Mikrofon.
[…] Blogs! Buch Blog » Ich meide Barcamps Komisch… also prinzipiell ist die Kritik ja nett, nur war der gute Herr Meyer nicht auf einem barcamp. Das lässt seine Argumentation ins Bodenlose rutschen. Schade. (tags: Web2.0 barcamp blogging Blogs) […]
@ Oliver
Du schreibst:
Ich finde das spannend, erstens, was Du schreibst, zweitens, dass Du in verschiedenen Kulturen Barcamps besucht hast. Davon würde ich von Dir gerne mehr hören!
Wo siehst Du die Unterschiede? Sind in andernen Kulturen die Besucher “Mitmach-orientierter”? Gibt es dort auch sowas wie eine Barcamp-Szene, und falls ja, hat diese evtl. eine andere Orientierung?
Ich selber war nur auf einem Barcamp – und habe mir da ganz bestimmt auch nicht alle Sessions angetan, denn nach der dritten kommerziell verhunzten Session war ich zu bedient, um weiter neugierig zu sein. Der Kontakt zu bzw. die Session bei den Werbebloggern fand ich hingegen ziemlich toll. Damit hat sich das Barcamp für mich doch noch gelohnt. Die – alles in allem – recht einseitige Ausrichtung des Barcamps und z.B. die ernsthaft gemeinte Gegenfrage von einer netten, sehr bemühten Organisatorin (“Wie? Bloggen, ohne damit Geld verdienen zu wollen??”) fand ich allerdings etwas verwirrend. Das war dort kein Querschnitt von Bloggern und Teilnehmern aus dem “social Web”, sondern etwas völlig anderes.
Was – wie man z.B. bei Robert Basic lesen kann – durchaus von vielen Teilnehmern begrüßt wurde. Die wussten vermutlich besser als ich, was man auf einem Barcamp erwarten konnte – und welche Themen, Gespräche und Diskussionen dort stattfinden.
[…] Es gibt nicht nur Freunde der BarCamps […]
[…] Bei der Gelegenheit möchte ich auch noch einmal kurz auf eine Diskussion hinweisen, die Don Alphonso in der Blogbar angestossen hat – nämlich über die Qualität von BarCamps. Ich würde nicht an BarCamps teilnehmen, wenn ich dort nicht (auch) Qualität finden würde, doch die Diskussion um das “was ist” und “wohin geht es” halte ich für eine wichtige. Und Dons Beitrag – obwohl er selbst auf noch keinem Barcamp gewesen ist – ist durchaus Teil dieser als solcher sehr sinnvollen Diskussion. Share This […]
[…] Eine gute Ãœbersicht zu den 2008er-BarCamps gibt es drüben auf Medienrauschen. Dr. Kai-Uwe Hellmann hat sich an einer interessant zu lesenden soziologischen Einordnung der “BarCamp-Bewegung” versucht und Don Alphonso stößt in der Blogbar zu Recht eine Qualitätsdebatte an. Ein persönliches Highlight war für mich die Re-Publica in der Kalkscheune, enttäuschend dagegen die Web2Expo in Berlin. Nicht unerwähnt bleiben sollten die Webmontage, pl0gbars, WikiWednesdays, OpenSpaces – alles weitere Veranstaltungsreihen rund um das Web und das 2.0-Anhängsel. […]
[…] So, ich habe mich soeben beim Barcamp Ruhr angemeldet, dass am 15. + 16. März 2008 in Essen stattfindet. Das wäre dann mein erstes Barcamp – und das, obwohl ich inzwischen schon seit Dezember 2005 blogge ggg. Auf jeden Fall habe ich dann endlich mal die Chance, mir ein Bild davon zu machen, ob Barcamps wirlich so schlimm sind, wie die Blogbar behauptet. […]
[…] Sessions Insgesamt beobachte ich bei mir eine stetig abnehmende Teilnahme an Sessions. Das hängt aber definitiv nicht mit der immer wieder unterstellten schlechten bzw. sinkenden Qualität der Themen und Sessions bei BarCamps zusammen (siehe auch z.B. die wohl “bekannteste” Kritik unter blogbar.de). Zwar gibt es hier sicher nicht nur Perlen, sondern manchmal auch “Konfektionsware” und gelegentlich auch Werbemüll. Aber zum einen stimmen die Teilnehmer in aller Regel mit den Füßen ab – und gehen fast immer in die richtige Richtung… Und zum anderen steht es jedem Teilnehmer frei, selber ein Thema bzw. eine Session vorzuschlagen. An dem Punkt hat sich meines Erachtens etwaige Kritik ohnehin erledigt. Oder um das Fazit von Mitorganisator Tobias Kaufmann im offiziellen BarCampBerlin3-Blog (englisch) zu zitieren: YOU ARE BARCAMP! […]