Finger weg von Bildern aus Datenbanken!
Nachdem momentan wieder viel über das Thema “Marions Kochbuch”, Urheberrechte und Alternativen diskutiert wird, vielleicht ein Hinweis, was die Idee gemeinschaftlich erstellter Bilddatenbanken irgendwelcher Nutzer angeht:
- FINGER WEG!
Irgendwelche Bilder irgendwelcher Leute aus dem Internet sind immer, immer, immer ein Problem. Es gab meines Wissens zufolge mindestens zweei Fälle, in denen es Leute in Bezug auf die besagte Bilderdatenbank erwischt hat, weil sie Bilder verbreitet haben, die Bekannte ihnen schickten, und dafür verändertes Bildmaterial eines Kochbuchbetreibers verwendeten. Man kann sich also nie sicher sein, wo jemand was herbezieht. Das Urheberrecht ist gerade bei Bildern äusserst tückisch, und die einzige Quelle, der man halbwegs vertrauen kann, ist die eigene Kamera – und selbst da muss man aufpassen. Die wenigsten Gschaftlhuber, die jetzt rumschreien, haben eine Ahnung von dem, was sie tun wollen.
Um das mal am Beispiel von den Planungen des Dieter Petereit aufzuzeigen, das momentan von einigen Blogs wie Spreeblick dummerweise mit ziemlich kurzer Denke als mögliche Alternative gesehen wird: Petereit selbst schrieb bis vor Kurzem bezahlt beim kommerziellen Portal Germanblogs. Im Rahmen von Germanblogs bediente er sich häufig beim kostenlosen Bildarchiv Pixelio.de, etwa hier. Seine Quellenangabe für das Bild sieht ganz unten so aus:
[Fotoquelle: pixelio.de]
Das ist aber ein eindeutiger Bruch der Lizenzvereinbahrungen von pixelio, denn die Kennzeichnung ist nicht im Mindesten ausreichend. Dieter Petereit verletzt damit den Lizenzvertrag von Pixelio und das Urheberrecht der Photographin Karina Sturm::
IV. Urheberbenennung und Quellenangabe
Der Nutzer hat in für die jeweilige Verwendung üblichen Weise und soweit technisch möglich am Bild selbst oder am Seitenende PIXELIO und den Urheber mit seinem beim Upload des Bildes genannten Fotografennamen bei PIXELIO in folgender Form zu nennen: ‚© Fotografenname / PIXELIO’
Bei Nutzung im Internet oder digitalen Medien muß zudem der Hinweis auf PIXELIO in Form eines Links zu www.pixelio.de erfolgen.
Kein Link, kein Name, damit ist der Vertrag hinfällig, und es gibt auch kein Verbreitungs- und Nutzungsrecht – und damit könnten Pixelio und/oder die Photographin jederzeit gegen Germanblogs und Petereit vorgehen. Man kann sich mal den Spass machen und durchschauen, wie oft Petereit die falsche Quellenangabe für seine kommerzielle Tätigkeit verwendet hat. Da findet man eine Menge.
Man könnte sich aber auch überlegen, ob man ausgerechnet solchen Leuten vertrauen will, wenn es um die Schaffung einer juristisch sicheren Bildquelle im Netz geht.
Also: Macht Eure Bilder selbst. Und wenn Ihr was braucht und findet, fragt den Urheber und lasst Euch das per Mail erlauben. Aber meidet irgendwelche Panikprofiteure, die nicht wissen, was sie tun. Und garantiert nicht die Geldbörse zücken, wenn Ihr die Sache ausbaden müsst, weil Ihr denen vertraut habt.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Lass doch den Anwälten auch ihren Spass.
Leider gehen die dann zu den gutgläubigen Nutzern, und nicht zu denjenigen, die sich mit sowas aufspielen.
Danke, mann. Mein Reden, seit Generatoren. Und, hörts jemand?
Ich persönlich greife fast nur noch auf CC-Material zurück. Davon findet man bei Flickr und Co. genug. Auch wenn auch dort der Bezug nicht immer ganz sicher ist. Doch spätestens beim Blick auf die restlichen Bilder eines Photographen kann man erkennen, ob ein Bild tatsächlich von ihm selbst stammt.
Wie wäre es denn mit kommerziellen Datenbanken, bei denen es Fotos schon ab 1 US-Dollar gibt? Z.B. Fotolia.de, Stockxpert.de, etc. Deren Preise kann sich ja wohl so ziemlich jeder leisten und damit wäre man doch auf der sicheren Seite, oder?
don, ich liebe es wie du es beherrschst leute vorzufuehren. ich hoffe ich komme dir nie in die quere ;)
du bist der deutsche loren feldman.
ich empfehl: istockphoto.com (besonders, jetzt wo der dollar down the toilet ist)
Auf der sicheren Seite ist man immer dann, wenn man sich auskennt und weiß, was man da tut!
Wobei das doch gar nicht so schwer zu sein scheint. Wie oft muss man es denn noch sagen?
Eigene Bilder verwenden! Beim Verwenden fremder Bilder klären, ob man sie verwenden kann. Sich über grundsätzliche urheberrechtliche Dinge informieren, wenn man ein Blog betreibt. EIGENE Inhalte verwenden. Im Zweifelsfalle ein anderes Bild verwenden.
Und bitte, bitte … nicht den gewerblichen Serienabmahner auch noch einladen, in dem man dick und fett sein Impressum und somit eine ladungsfähige Anschrift in ein kleines, privates Popelblog schreibt. Das schützt einen zwar nicht davor, wenn man wirklich Scheisse baut, kann aber den Rechercheaufwand in die Höhe treiben, damit man wenigstens vor solchen Schwachmaten die Ruhe hat.
Mark S: Nö, auch damit ist man nicht auf der sicheren Seite. Oder *weißt* du, ob derjenige, der die Bilder eingestellt hat, auch die Rechte daran hat?
@ Lim: Sorry, aber das ist ja wohl eine blöde Argumentation. Demnach dürfte man ja grundsätzlich nur eigene Bilder verwenden. Was machen denn alle jene, die keine guten Fotografen sind oder die geeignete Motive erst mit großem Aufwand suchen müssten?
Klar will keiner ne Abmahnung ins Haus bekommen.
Allerdings fällt mir auf, dass es mittlerweile nur noch um die richtige Vermeidungstaktik zu gehen scheint, ohne die Wut über die kulturelle Verstümmlung zum Ausdruck zu bringen. Oder täusche ich mich da?
Wer keine Digicam hat, kann dann eben nur noch 100%-lynx-optimierte weil komplett bilderfreie Seiten machen. Hat ja auch was für sich, von wegen accessibility und so…
Bei CC-Bildern kann man sich auch nie sicher sein. Ich verwende bei mir z.B. auch Bilder mit expliziter Erlaubnis der jeweiligen Fotografen, obwohl deren jetzigen Lizenzbedingungen das nicht zulassen würden.
Will sagen: Die Bedingungen können sich auch ändern.
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Lieber Herr Knieper,
wieviel Geld verdienen Sie eigentlich mit der Kochbuch-Seite und wieviel mit den Schadensersatz-Abmahnungen?
Würden Sie ernsthaft etwas gegen die Verlinkungen haben, dann könnten Sie 1) den Image Spider von Google einfach aussperren mittels robots.txt und 2) Verlinkungen vermeiden in Form einer .htaccess mit Refererschutz.
Aber ich denke das liegt nicht wirklich in Ihrem Interesse oder?
Herzliches Beileid,
Bernd
Hmmm… irgendwie scheint alles wieder auf das Thema “Bilderklau” hinauszulaufen. Allerdings ist die aktuelle “Dramatik” etwas anders gelagert, da es bei der Abmahnung von Rene nicht um ein geklautes Bild handelt, sondern um einen Screenshot und angebliche Persönlichkeitrechtsverletzungen.
Also brav beim Thema bleiben! ;)
BTW, wenn man mich um die Erlaubnis für eine Bildverwendung fragt, wäre ich die letzte, die NEIN sagt. Voraussetzung allerdings ist, dass das Bild auf keiner kommerziellen Seite (wozu ich auch jedwede Ad-Links werte) publiziert wird. So einfach handhabe ich es.
Das Thema ist, dass das Thema hochsensibel und juristisch problematisch ist, und es alles andere als erfreulich wäre, würde man Blogger tatsächlich mit so einem Projekt in eine Sicherheit wiegen, die aktuelle Gschaftlhuber nur bedingt garantieren können. Nicht umsonst wehren sich Photoseiten mit umfangreichen AGB gegen Fehler ihrer Nutzer; Typen, die selbst Probleme mit der Erfüllung der Erfordernisse der Gesetzeslage haben, sind die letzten, die ich da als Garanten sehen möchte. URL, Server und ein paar jubelnde Links ahnungsloser Blogger lösen keine Probleme.
@Don: okay, in diesem Punkt hast du vollkommen recht! Nur – die aktuelle Diskussion (auch auf Heise) zielt wirklich an der eigentlichen aktuellen Problematik vorbei.
Dass das Ehepaar K. in der Vergangenheit, und auch in der Zukunft, weiterhin sein Auskommen mit dieser Masche haben wird, ist dir und mir schon seit langem klar!Dennoch werden auch künftig, unabhängig von deiner Mahnung, weiter Menschen in die Bilderfalle tapsen – sei es aus Unwissenheit oder einfach Blödheit!
Bitte, wer deiner Leser, schaut sich das Impressum deines Rebellenmarktes an??? Nur um sich zu vergewissern, dass bzw. ob die Bilder einen (c) Vermerk haben oder nicht.
@Mark S:
Wie wär’s mit schreiben? Im Ernst: Gibt es irgendeine Verpflichtung, dass selbst das popeligste Blogposting mit irgendeinem bunten Bildchen ‘illustriert’ werden muss? Es heißt zwar oft ‘ein Bild sagt mehr als Tausend Worte’, aber das trifft nicht auf jedes Bild zu. Ein Bild kann imo genauso nichtssagend sein wie Tausend Worte ;o).
Mich persönlich beeindrucken wahllos und sinnfrei vollgepappte virtuelle Plakatwände übrigens eher nicht (mehr). Eyecatcher verfehlen ihre Wirkung, wenn sie so massenhaft eingesetzt werden, dass man gar nicht mehr weiß, wo man zuerst hingucken soll. Auf mich wirkt das mittlerweile an vielen Stellen nur noch, als versuchte man die Leere überzutapezieren, damit sie nicht mehr so leer aussieht.
In den seltenen Fällen allerdings, in denen es um ‘DAS’ Bild geht, das unbedingt dabei sein muss – was spricht dagegen, den Fotografen um eine Erlaubnis zur Veröffentlichung zu bitten? Womöglich fühlt der sich sogar geschmeichelt, dass ausgerechnet sein Bild so besonders ist.
btw wirklich stolz sein kann man doch sowieso nur auf etwas, was man selbst geschaffen hat, oder? Fremde Federn schmücken nicht das eigene Spiegelbild. Auch wenn andere es einem Bild nicht auf den ersten Blick ansehen, ich weiß ja, ob es meins ist oder nicht.
@Martina (15)
Ich setze mich halbfünf vor den PC, klicke auf Firefox (oder was auch immer), Seite blendet auf und ich fühle mich als “Herrscher des Internets”, weil ich ja alles klicken kann. Und auch downloaden.
Keine Sekunde verschwende ich an Dinge wie Urheberrecht et al. Warum auch, schliesslich bin ich zuhause und da geht das Niemand was an, was ich downloade. Oder?
Dann habe ich da meine eigene Seite und paste da alles rein, was mir gefällt, weil das ist ja so einfach downloadbar, dieses Irgendwie-HTML-Zeuchs. Und dann stänkert mir so’n Don oder wie die alle heissen mit “Recht” an. Boah, jetzt auch in meiner Freiheitszone Inet so’n Müll mit “Du darfst nicht”. Darf ich nicht mal zuhause den Larry raushängen lassen ohne diese Dumpfbacken????
Wenn man als erfahrener Netz-Nutzer dann sagt: Nein! Darfst Du nicht!, kommt *die aus eurer Ecke* fast schon selbstreferenzierende neoliberale Lobby mit “Kann ja mal passieren” übern Tisch, die keine Ahnung vom Netz hat, aber dumpf mitschreien will, weil das Net ist ja ‘ne “Erfolgsstory” oder sowas wie geschnittenes Brot…
Selbst streng linke Sozialdemokraten (wobei ein Riesen-Fragezeichen auf “demokraten” zu setzen ist) wie Du werden nicht über eine Selbstkritik ihres Wissens hinweg kommen, wenn es um Dinge geht, die euer Bildungsniveau fundamental überschreiten.
Es geht ja in erster Linie gar nicht darum, Seitenbetreibern gute Bilder zu liefern, sondern Kniepers Bilder von den ersten Google-Plätzen zu verdrängen. Diese Projektidee ist etwa 24 Stunden alt und nichts ist ausgegoren – diesen Anspruch erhebt Herr Petereit auch nicht. Konstruktive Kritik wäre eher angebracht, als einfaches Niederreden.
Urheberrecht hat auch immer etwas mit einer gewissen Schaffenshöhe zu tun, und die sehe ich beim Foto eines Brötchens nicht in dem Maße, dass sie 1000 Ecken wert ist.
Das Thema ist also gar nicht wirklich “Urheberrecht”, sondern Abmahnwahn. Und warum ihr etwas dagegen habt, dass einzelne oder auch eine community in irgendeiner Form Initiative ergreift, diesen Missstand wenn nicht zu beheben, so doch darauf aufmerksam zu machen, erschließt sich mir nicht.
Pantoffelpunk, tu Dir den Gefallen und mach hier nicht einen auf Petereit den Vollahnungslosen: Bei Bildern geht es einerseits um Persönlichkeitsrechte und andererseits um einen Urheberrechtsschutz, der nicht im Mindesten mit den Massstäben der Schöpfungshöhe bei Texten zu messen ist. Willst Du Probleme, klaust Du ein Bild. Spätestens mit dem Bearbeiten, dem Zuschneiden und Konvertieren ist die Schöpfungshöhe auch beim windigsten Schnappschuss gegeben. Da kann man sich auch nicht mit “Bildzitat” rausreden.
Und deshalb reden wir hier auch über Abmahnwahn, und wen man besser bei so einer Thematik nicht zum Gärtner macht: Leute, die offensichtlich nicht die geringste Ahnung von der Problematik ihres Tuns haben. Und sich an etwas versuchen, womit sie Dritten schaden, weil die sich auf sie verlassen haben.
Und jetzt kannste wieder zum Anlass des Schreibens zurückkriechen und dort Deine üblichen Sprüche absondern.
OT: Warum musst Du eigentlich immer so persönlich werden?
Du schilderst unter Kommentar 19 die aktuelle Rechtslage – geschenkt, Digga, kenn ich, kennt wahrscheinlich jeder (fast jeder). Aber mit dieser muss man sich ja nun nicht wirklich abfinden … bzw. sollte man es nicht, solange mit dieser Lage so ein Schindluder getrieben werden kann. Oder findest Du es korrekt, dass jemand für ein Brötchenbild so viel Geld bezahlen muss?
Und da ist mir dann eine Aktion dieser Art lieber als Kluggescheiße und tatenlose Rumjammerei.
Weil ich nicht ganz doof bin und schon mitbekomme, was Du so bei Dir und Petereit betreffs meiner “persönlichen” Person als Lakaiensprüche ablässt, also sei so freundlich und sondere Deinen Schleim dort ab, wo Du hergekommen bist. Zumal, wenn Du nicht in der Lage bist, die Problematik zu verstehen, die hier seit 2004 in all ihren Facetten immer wieder angesprochen wurde.
Was man dem Petereit anrechnen muss: Er macht es mit eigener Domain. Andere rufen zur lustigen Bildersammlung bei blogger.de auf. Und legen Dirk Olbertz die Minen ins Bett.
@ Pantoffelpunk: Ich fürchte, die Aktion die Petereit angeregt hat, birgt tatsächlich erhebliche Gefahren für den „gemeinen Netzuser“. Das Problem missbräuchlicher Rechtsanwendung ist viel komplizierter, als es auf den ersten Blick erscheint. (Wohl auch ein Grund, warum sich die bloggenden Anwälte so zurückhalten, mit Empfehlungen oder Aktionen.)
Einmal, ist der Aufbau einer relevanten Datenbank, samt entsprechenden Verlinkungen, die ja dann erst zu den ersten Plätzen bei Google/ Yahoo etc. führen, ziemlich aufwendig und langwierig. Dem werden die Rechtsverdreher nicht tatenlos zusehen. Denn hier geht’s um eine munter sprudelnde Einnahmequelle, die kaum Aufwand erfordert, aber viel, sehr viel Gewinn abwirft.
Dann spielt eben nicht nur das Urheberrecht, sondern auch Persönlichkeits- und andere Rechte eine Rolle, die bei Petereit gar nicht berücksichtigt wurden.
Drittens, es wurde bei Petereit und auch hier schon angesprochen: die Gefahr, daß Interessierte Bilder einschmuggeln, die später abgemahnt werden können, ist sehr groß.
Alles das führt in eine rechtliche Grauzone, die zwar geklärt werden kann, wenn jemand klagt, das birgt aber ein erhebliches Risiko, sowohl für den Betreiber der Datenbank, also Petereit, als auch für jeden, der Bilder einstellt, bzw. nutzt.
Die beste Lösung, solchen perfiden Fallen, wie sie hier gestellt werden, zu entgehen ist immer noch Dons Rat, „Finger weg, von fremden Bildern“ (es sei denn, die Genehmigung des Rechtinhabers liegt vor). Mit der letzten Urheberrechtsnovelle ist die „Schöpfungshöhe“ bei Bildern sowieso irrelevant, jedes Bild genießt den Schutz des Urheberrechts, basta.
Was aber das gravierendste Problem der Geschichte ist, ist die Tatsache, daß die menschliche Dummheit und Trägheit Legion ist: Ich habe schon vor langer Zeit einen Text verfasst, der auf die entsprechenden Gefahren hingewiesen hat und eindeutige Empfehlungen ausgesprochen hat. Diesen Text habe ich in mehreren Foren als Warnung an jene, die munter alle möglichen Bilder und Texte hineinkopiert haben, veröffentlicht. Das hat dann drei Wochen gehalten und danach war alles wieder beim Alten. Als dann tatsächlich der Eine oder Andere abgemahnt wurde, war das Gejammer groß – doch manche lernen wirklich erst, wenn es mal richtig teuer geworden ist. Leider ist das so.
Nun wird es ja so sein, das sich da eine Datenbank füllt und das die Bilder dann auch irgendwann genutzt werden. Doch wie der Don schrieb, auch die „CC- Lizenz“ hat ihre Tücken und die Wenigsten, die Bilder oder Texte verwenden, die unter dieser Lizenz stehen, machen sich die Mühe, das „Kleingedruckte“ zu lesen und entsprechend zu verfahren. Also wird es nicht lange dauern, bis wieder ein findiger Rechtsverdreher auf die Idee kommt, daraus ein Geschäft zu machen – und schon wendet sich die, der Intention nach gute Idee, gegen ihren Schöpfer und seine Protagonisten…
Ich habe jedenfalls nach anfänglicher Begeisterung für die Idee beschlossen, dabei nicht mitzumachen.
@Kajetan: Das kommt aber ganz darauf an. Wenn Du Dein Blog z.B. auf Deiner eigenen DE-Domain mit Deinem eigenen Webspace betreibst – was ja auch viele machen und was eben gewisse Vorteile mit sich bringt – ist es auch ohne Impressum sehr einfach, Deinen echten Namen rauszubekommen. Da ist es dann fast egal, ob man ein Impressum hat, oder nicht.
Ich weiß nicht, was aus Petereits Idee wird. Ein schlechter, genauer gesagt, unzureichender Start muss nicht immer viel bedeuten, zumal, wenn die Hartnäckigkeit von Petereit ins Spiel kommt.
Nehmen wir für einige gedankliche Sekunden einfach mal an, dass ihn die Kritik ärgert, nicht zuletzt, weil es seine guten Absichten verleugnet, und er zugleich die charakterliche Größe hat, die Kritik an- und aufzunehmen, und in etwas Brauchbares umzusetzen.
Was dann? Dann könnte z.B. diese Fotosammlung so gestaltet werden, dass der Nutzer genügend Informationen erhält, z.B. exif-Daten, Fotograf/in, Ort, Datum der Aufnahme, Kommentar von Fotografen/in).
So wird er dann in die Lage versetzt, selbst zu entscheiden, wie zuverlässig das freie Bildmaterial ist. Material, dessen Herkunft nicht einwandfrei frei ist, wird gnadenlos gelöscht, die rechtlichen Hinweise auf eine belastbare Weise gestaltet.
Nur: Bis dahin ist es noch viel Arbeit.
Es ist jedenfalls nicht viel erreicht, auch nicht in Bezug auf das Suchmaschinenranking der eigentlich anvisierten Internet-Fallensteller (M. K***b***), wenn einfach mal so schnell ein paar Bilder in ein Blog gestellt und fix kategorisiert werden.
Sowas ist Kinderkacke.
KA.OS, natürlich ist das keine Lösung im Sinne eines hundertprozentigen Schutzes :)
Aber wie beim Eintragen privater Daten in (a)sozialen Netzwerken, so muss man doch nicht gleich ALLES auf dem Silberteller preisgeben, wenn man nur ein kleines Blog betreibt, welches keinerlei kommerzielle Absichten verfolgt. Stattdessen finde ich bei so vielen Leuten neben dem üblichen Link-Disclaimer-Mist auch die komplette Anschrift samt Telephonnummer. Und mit etwas Geduld auch haufenweise durchaus abmahnbare Inhalte. Wäre ich Anwalt und ohne Skrupel … hey, easy money!!!
Wie schon gesagt, ich bin nicht anonym im Netz unterwegs, ich bin NICHT unsichtbar. Ich kann allerdings den Rechercheaufwand nach einer ladungsfähigen Anschrift so in die Höhe treiben, dass ich zumindest von manchen gewerblichen Serien-Abmahnern und Leuten, deren sozialer Kontakt mit der Umwelt nur noch über Anwälte stattfindet, einigermaßen verschont bleibe.
@Iris (16) Natürlich sollte ein Blog-Beitrag erst einmal durch seinen Text überzeugen. Aber Blogs, die reine “Textwüsten” sind, lese ich weniger gern als jene, die sich alle drei, vier Beiträge auch mal mit einem Foto schmücken. Ein Beitrag über Wälder wird z.B. schöner, wenn er mit einem stimmungsvollen Foto eines Waldes daher kommt. Oder stell Dir vor, Du schreibst etwas über Meeresschildkröten. Um so besser, wenn daneben eben solch ein Tier zu sehen ist! Setz die Reihe beliebig fort, das waren jetzt spontan zwei Beispiele, die mir gerade in den Sinn kamen.
Ich wollte ursprünglich ja auch nur dazu anregen, sich mal in jenen Bilderdatenbanken umzusehen, in denen es gute (semi)professionelle Fotos gegen kleines Geld gibt. Mit Name des Fotografen und der Agentur versehen, dürfte man mit solchen Bildern kaum Probleme bekommen.
@Kajetan: Ok, ich glaube, wir sind einfach von unterschiedlichen Personengruppen ausgegangen ;)
Was ich meinte: Wenn jemand z.B. ein Blog mit eigener Domain betreibt, ist es sehr einfach, an seinen Realname zu kommen. Viele Leute hier in Deutschland sind (bedingt auch durch die ganzen Berichte bei heise über solche Fälle) sehr verunsichert, ob sie ein Impressum brauchen und stellen vorsichtshalber eines mit den minimal benötigten Daten zur Verfügung. Das ist, auch wenn es vielleicht nicht nötig ist, doch eine andere Motivation.
Bei dem von Dir beschriebenem Unser-Typus würde ich Dir aber auch Recht geben. Es ist schon ziemlich dämlich, wirklich alles über sich und sein Privatleben (mehr als man vielleicht wissen möchte) ins Netz zu schreiben und dann auch noch seinen Realname ranzuklatschen. Was, finde ich, auch ohne das letztere schön blöd genug ist.
Ich halte diese Aktion genauso wie Don für arg unausgegoren.
Noch schlimmer: für SEO-Kinderkacke.
Ehrlich, was soll dieses Anarcho-Googlebombing, nur um jemanden zu ärgern oder in der “Bildersuche” von ersten Plätzen zu verdrängen, wenn es nach hinten losgeht. Und zwar für arglose User nach hinten losgeht. Dass der Betreiber P. eins verbraten bekommt, damit könnte ich noch leben :-)
Lanus Argument, wenn man immer gleich ängstlich nach dem schiele, was gerade nicht ginge, dann gäbe es nie neue Ideen, möchte ich hinzufügen, dass jeder gern “lustiche” Revoluzzion mit auf gleicher Ebene informierten Gleichgesinnten anzetteln mag, wenn er will.
Aber bitte nicht auf Kosten von Leuten/Nutzern, die das nicht blicken. Das Internet ist leider voll von Usern, die vom Informations- oder auch strukturellem Intelligenzlevel her ums Verrecken nicht begreifen (und nie begreifen werden), dass sie mit ihrem copy & paste in Schwulitäten gerissener Anwälte kommen.
Ist es wirklich nur wurstegale Ansichtssache, ob man als risikofreudiger Aktionist/Betreiber diese grundsätzlich und immer vor ihrer eigenen Dummheit schützen soll, oder ob man sie ruhig reinrasseln lassen darf? Oder ist es soziales Verantwortungsgefühl? Im Zweifel bevorzuge ich letzteres. Und das schient mir zu fehlen.
Wirklich gute, listige Anarcho-Ideen zeichnen sich dadurch aus, dass sie nur den schaden/ärgern, der gemeint ist und der es “verdient”. Wenn das nicht klappt, dann war es eben… keine gute Idee. Basta.
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Was hier noch gar nicht besprochen wurde, mir aber am Herzen liegt:
Die Gratis-Seuche im Netz, alles umsonst haben zu wollen und die mangelnde Achtsamkeit, der Respekt vor dem, was andere mit ihre Kamera oder ihrer Kreatitivät machen, wird mit einer solchen Aktion noch zusätzlich böse gefördert.
Und diese Gratisfotos (habe sie gesehen) sind vor allem eins: schlecht bis mies fotografiert. Schlechte Bildaufteilung/Komposition, fürchterlich und unmotiviert angeschnitten und schlechtes Kameralicht.
Mit stößt brutal auf, dass nur das blindwütige “Gratis” damit einen unberechtigten Wert darstellt und nicht die sensitive Wahrnehmung und die Fähigkeit zu unterscheiden (was nach Rathenau das Denken erst ausmacht).
Es ist also auch aus dem Blickwinkel der “Volksbildung”^^ (die eh verlottert bis kaum mehr wahrnehmbar ist, da kann ich Bände drüber schreiben über diesen Niedergang) eine enorm schlechte Idee.
Lanu: setzen 6.
Ich nutze selbstgeschossene Fotos, ich nutze Fotos anderer nach vorheriger Absprache (bspw. Anfrage per email), ich nutze selten mal Fotos von Diensten wie bspw. pixelio (dann halte ich mich allerdings auch strikt an die Lizenzbedingungen).
Das ist die sichere Seite, ich schädige niemanden, niemand kann mich schädigen (durch Abmahnungen u.ä.).
Ich gehöre nicht zu denen, die es sonderlich schlimm finden, wenn eines meiner Fotos irgendwo eingebunden wird (als Beispiel nenne ich mal den “Schimmelkäse”, der seit Monaten durch Foren und Gästebücher geistert, darf er ja auch, solange das Bild nicht verändert wird – auch wenn ich es nicht ganz so toll finde, daß da zu 99% deep-gelinkt wird) – was ich aber zum Kotzen finde ist, wenn ein User einer Community ein Bild von mir nutzt, ohne darauf hinzuweisen, daß ich der Urheber bin und dann nach Aufforderung, das zu unterlassen, das Bild einfach unbenennt und weiter benutzt, da sagt mir dann jemand ganz klar: interessiert mich nicht, dein Urehberrecht, leck mich am Arsch, ich mach, was ich will. In dem fall kann es dann doch mal sein, daß ich die Schnauze voll habe und einen solchen dann zur Kasse bitte, nicht weil er mein Bild benutzt, sondern weil er sich so asozial dabei verhält.
Ganz klar, so was wie das Kochbuch ist in meinen Augen reine Abzocke, da sollte mal endlich ein Riegel vorgeschoben werden, und die Argumentation mit dem Persönlichkeitsrecht (indem ein Screenshot eines über den Äther gegangenen Filmbeitrags als Persönlichkeitsverletzung bezeichnet wird, was ich absurd finde) ist auch nur ne dünne Tünche, um erneut Kohle abzuzecken, aber das hat ja nun auch nix mit einer wie auch immer gearteten Urheberrechtsdebatte zu tun.
Worin ich Don allerrdings recht gebe ist, sich rechtlich nicht auf Leute zu verlassen, die selber das Recht mit Füßen treten.
Als schlecht bis übel bezeichnet habe ich die Bilder von mah lzeit.blogger.de/
Das was Lanu so toll fand.
@Kajetan
Ja wie putzig, einfach kein Impressum anzugeben. Da sagt und schreibt auch jeder was anderes … und im Zweifelsfall würde ich mal behaupten, man steht am besten zu dem, was man schreibt, und gibt seinen Real-Namen an.
@bör: Full ACK! Diese Gratismentalität geht mir persönlich auch ziemlich auf den Senkel, übrigens nicht nur bei Bildern, sondern auch bei Musik, bei Filmen und so weiter. Das die Musik- und Unterhaltungs-Industrie das Internet verschlafen hat, ist eine vollkommen andere Sache.
Aber wenn jemand eine schöpferische Leistung erbracht hat, dann hat man dem gefälligst mit Respekt zu begegnen. Und wenn der Erwerb, die Verwertung oder Verbreitung Geld kostet, dann bezahlt man entweder dafür oder läst es eben sein – wenn ich nicht bereit bin, für ein Musik-Stück, einen Film oder sonst was, das Geld zu bezahlen, das der Anbieter dafür haben will, dann brauche ich es auch nicht auf meinem Rechner.
Ich fühl mich irgendwie angesprochen und dann wiederum nicht. Um was es in der Diskussion untere diesem Beitrag geht, ist mir noch etwas schleierhaft. Herr Bör fand meine Bilder auf “Mahlzeit” schlecht, na und? Ich finde den Bör auch Bör, na und? Ich wollte zwei, drei Bilder der Allgemeinheit zur Verfügung stellen, ohne dass ich zuvor alle letzten möglichen Konsequenzen durchdacht habe, welche dies für den Betreiber einer solcher Site haben könnte. Darf man noch Bloggen ohne Rechtsschutzversicherung, ohne Anwalt und ohne eine minimalst gefüllte Kampfkasse?
Bullshit, man muss!
Ugugu
Das Thema scheint auch international gerade aktuell zu sein. Vor einem Monat lief eine ähnliche Debatte auf Slashdot. Auslöser waren drei Artikel im Blog von Dan Heller, der sich mit der Unzuverlässigkeit von CC-Lizenzen beschäftigte (Links auf alle drei in der /.-Meldung). Eine diskutierte Variante: Bilder unter CC-Lizenz in die Welt blasen, später diese Lizenz zurückziehen. Kochbuch++ sozusagen.
Ja, Peter, ich finde es auch ziemlich putzig, wenn jeder Dödel sein Blog mit etlichen DIN-A4-Seiten Rechtsbelehrungen, Disclaimern, Datenschutzerklärungen und vollständiger Anschrift zukleistert, nur weil man denkt damit aus dem Schneider zu sein.
Aus dem Schneider ist man nur dann, wenn man weiß, was man da tut. Ich wiederhole nochmals:
– eigene Inhalte verwenden
– beim Verwenden fremder Inhalte sicher gehen, dass dies in Ordnung ist
– Im Zweifelsfalle diese Inhalte eben NICHT verwenden
– and for the love of god, please … nicht jedem dahergelaufenen Abmahnanwalt eine ladungsfähige Anschrift unter die Nase reiben, wenn man nur ein kleines Popelblog betreibt und eh nicht das Geld oder Zeit hat, sich mit diesem Pack herumzuschlagen
@ Kajetan
Bitte unterscheiden:
Wer in seinem Blog an_gekommerzialisiert ist (wie bei uns, wir haben ein Designblog und sind Designer)dann pidde Betreiber und Anschrift nennen.
Sofern das Blog in D gehostet ist.
Sonst d’accord.
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an alle
Es geht doch nicht darum, ehrerbietig vor Kniepers-Typen, Rechtsverdrehern und Winkeladvokaten zu buckeln, wenn man darauf achtet, wasserfest und rechtssicher zu veröffentlichen.
Es geht darum, solchen Typen keine Steilvorlage zu schaffen.
Aber das begreift ein emotionalgesteuerter Punkblogger wohl nie.
@bör: Was spricht denn dagegen, etwas “4free” ins Netz zu stellen? Wenn ich morgen Bilder für jedermann hochlade und nichts dagegen habe, wenn das jedermann veröffentlicht, ist das doch nichts ehrenrühriges.
@29
Ehrenrührig nicht, aber unrealistisch.
Mal ganz grob:
Der Grundsatz des deutschen Urheberrechts: Der Urheber kann seine Rechte nicht verschenken, verkaufen oder sich anderweitig entledigen. Was ist, wenn du dir das morgen anders überlegst? Sicher kann sich der Nutzer nur über einen Vereinbarung mit dem Urheber direkt oder vom Urheber beauftragte Verwertungsgesellschaften sein. Das verhindert im Grunde freie Fotosammlungen in Deutschland. In anderen Ländern sieht das Urheberrecht anders aus. In Österreich oder der Schweiz sind Werknutzungsrechte/Urheberverwendungsrechte möglich, in der Schweiz auch sowas wie Übertragung der Urheberrechte. Auch in den Niederlanden. In den USA ähnlich. Aber in Deutschland gilt halt das “Schöpferprinzip” ist der Urheber immer der menschliche Schöpfer.
Und warum erzählt ihr denen dann, dass sie nur für “an_gekommerzialisierte” Blogs ein Impressum bräuchten? Kinners, die Lage ist vergleichsweise übersichtlich:
…
Auch das ist im Fall des Falles vollkommen schnurz.
Wenn schon, denn schon. Ebenfalls aus dem zitierten TP-Artikel:
“Eine Ausnahme besteht nur für Angebote, die “ausschließlich persönlichen oder familiären Zielen” dienen.”
“Der neue RStV gilt für alle Telemedien, also grundsätzlich auch für Blogs und Podcasts. Das Gesetz unterscheidet aber zwischen solchen Telemedien, die journalistisch-redaktionell gestaltet sind, und solchen, auf die dies nicht zutrifft. Bestimmte Mediendienste, wie etwa ein journalistisch anmutendes Nachrichtenblog, haben dann den anerkannten journalistischen Grundsätzen zu folgen. Zum Beispiel müssten die Nachrichten vor ihrer Verbreitung auf Inhalt, Herkunft und Wahrheit vom Anbieter geprüft werden.”
“Welche Weblogs und Podcasts gemeint sind, muss von der Rechtsprechung erst noch genauer geklärt werden. In jedem Fall werden das aber die Blogs sein, die sich an ein Massenpublikum richten, und die auch entsprechend wahrgenommen werden – also z.B. das Bildblog oder Spreeblick. Weniger stark besuchte Internetseiten und Podcasts wird diese Verpflichtung wohl nicht betreffen.”
Ich sehe hier keine prinzipielle, grundsätzliche Impressumspflicht für Blogs.
Ich darf kurz mein Statement zur erwähnten “Gratis-Seuche” oder -“mentalität” abgeben:
Auf meiner Website gibt es einige Tools herunterzuladen. Ich gebe sie einfach so weg: sie sind Freeware, d.h. sie kosten den Anwender nichts (außer etwas Zeit, sich damit auseinanderzusetzen). Ihre Erstellung hat einiges an Zeit und Hirnschmalz gekostet, ich vermute mal: mehr als das Erstellen und Photoshoppen eines Brötchenfotos. Dennoch verschenke ich sie und ermutige auch noch die Besucher meiner Site dazu, sie sich herunterzuladen und zu benutzen. Das ist meine “Gratismentalität”, mein aktiver Beitrag zur “Gratisseuche”.
Warum macht man sowas? Seit 15 Jahren bewege ich mich im Internet, davor war ich in anderen Netzen. Man hat eine Menge Zeugs gesaugt und natürlich auch eigenes Wissen zurückgegeben, das war selbstverständlich. Wenn Don heute seine Foodporn-Bilder zur allgemeinen Verköstigung freigibt oder anderswo ganze Betriebssysteme frei verfügbar sind, dann sind wir weit entfernt vom Internet der Koofmichs, denen diese Denkweise natürlich fremd ist und für die das Web nur ein weiterer Vertriebskanal ist.
Darum ist es für mich unerträglich, wenn hier von einigen Kommentierenden Dinge wie Content-Klau, die Ästhetik von Bildern und die “Gratismentalität” in einen Topf geworfen werden. Mittlerweile faselt ja jeder vom Urheberrecht und scheint sich im Beuysschen Sinne als Künstler zu empfinden, dessen Kostbarkeiten den Fährnissen des Webs ausgeliefert sind, aber Leute: dem ist nicht so. Ein Brötchenbild bleibt ein Brötchenbild, öde und uninspiriert. Wer es ohne Nachfrage und Angabe seiner Quelle weiterverwendet, weiß vielleicht nicht, wie man korrekt zitiert – so etwas ist eine Kulturtechnik, das läßt sich lernen. Wenn aber so eine Fahrlässigkeit ernsthaften Rechtshändel nach sich zieht, dann stimmt mit dem Recht etwas nicht.
Wenn nun einige Leute diesen Unfug mit selbstgemachten Antibrötchenbildern kontern wollen, ist das eine noble Geste, die keinesfalls die Häme verdient, die hier einigen Kommentaren zu entnehmen ist. Und ob diese Bilder schön anzusehen sind, spielt erst recht keine Rolle, genausowenig ob meine Tools nach zehn Jahren noch lauffähig sind.
was heute scheisse ist, ist morgen kunst.
die user die heute im web ausgelacht werden, weil sie eben keine kohle mit ihren dingen verdienen wollen, sind die künstler von morgen.
wenn man natürlich mit beiden beinen im jetzt steht, versteht man das nicht.
macht aber nichts, es gibt eben auch welche, die beide beine in die luft heben und einen weiten schritt machen und mal schauen, ob da hinten, in der ferne, dem rand des gewinns, noch leben möglich ist.
unsere heutige gesellschaftsmentalität gleicht im grunde einer alten landkarte, auf der noch ungeheuer einzeichnet waren, an den unendeckten stellen. das ändert sich aber, irgendwer ist jetzt schon dort und schaut für uns alle.
die dikussion hier dreht sich ähnlich im kreise, wie damals, als die musikindustrie noch meinte, ihre kunden wären viecher, die man nach gutdünken schlachten könnte.
heute wissen sie es besser, hätten sie gleich mal auf die gehört, die schon dort waren.
unglaublich, wie sich alles immer und immer wieder wiederholt.
43. Madscientist: Indirekt zum Thema, denn ich meine, daß mit dieser Latrinenparole endlich Schluß gemacht werden sollte: So, wie (bis hin zur Postkarte) weit verbreitet, hat Beuys sich NIE geäußert bzw. ist das Zitat aus dem Zusammenhang gerissen und damit mit einer gänzlich anderen Aussage behaftet. Beuys sagte in einer kritisch-ironischen Anmerkung zu einem seiner Studenten in der Düsseldorfer Kunstakademie: Jeder sei ein Künstler, nur ER sei keiner. Ein halber Satz also, aber damit eine ganz andere “Wahrheit”. Doch genommen wird sie gerne, vor allem von denen, die’s gerne etwas bequemer haben.
Blanke Gier stößt immer an ihre Grenzen. Selbst dort, wo beim erfolgreichen Auswaiden der Mitmenschen sich der Charakter so abstumpft, dass man als Betrachter nicht mehr in seiner Haut stecken möchte. Denn – so sehe ich das jedenfalls – es kann ja nicht angenehm sein, dauerhaft ‘mit so jemandem’ unter einem Schädeldach zusammenzuleben.
In meinen Augen gilt das eben auch für mancherlei Kleindarsteller in Fernsehmagazinen. Entweder jemand ist moralisch defekt – ODER er kann sich selbst noch in die Augen gucken. Beides zusammen geht nicht. Übrigens fing ich fast wieder an, an Physiognomik zu glauben. Einen Fotonachweis darf ich leider nicht liefern …
@madscientist: Danke
@strappato: Also spricht einiges dafür eine solche Bilderdatenbank von der Schweiz aus zu betreiben. Soviel mir bekannt ist, kann man das Urheberrecht zwar übertragen, was am Recht der Namensnennung nichts ändert.
Bliebe noch die Frage ob sich der Betreiber eines Blogs strafbar macht, wenn ihm jemand ein urheberrechtsgeschütztes Bild unterjubelt. Die Frage kann ich nicht schlüssig beantworten, weil ich kein Jurist bin. Ich vermute aber, dass sich die Person strafbar macht, welche durch arglistige Irreführung jemand anderem eine Straftat unterschieben will, und nicht der Betreiber der Website. Sonst sehe ich in der Tat keine Zukunft für Weblogs, Foren, etc.
Klar, seit dem Niggemeier-Urteil laufen die Nerven mancher Leute in Deutschland auf Grundeis, was in einer Demokratie niemanden daran hindern sollte, für eine Änderung des bestehenden Rechts einzutreten. Etwas ziviler Ungehorsam kann da nicht schaden.
@Kajetan
Zunächst zwar erstmal danke für die Info, und natürlich ist die Disclaimer-Seuche auch als solche zu benennen, aber:
Jedesmal, wenn es ums Impressum geht, hab ich den Eindruck eine Recherche-Arbeit equivalent zu einer Hauptseminars-Arbeit machen zu müssen … nur um dann immer noch vollkommen gegensätzliche Meinungen zu haben.
Zumindest auf meiner Sicht ist das Thema Impressum alles andere als geklärt!
Zum Thema “Gratis-Mentalität”:
Grundsätzlich zwingt mich niemand, werthaltigen Content ins Netz zu stellen. Wenn ich es trotzdem tue, will ich damit irgendetwas (Kunden anlocken, bekannt werden, Freunde amüsieren oder was auch immer). Dass mein Content dann auch den Leuten nutzt, die ich damit gar nicht gemeint habe, ist halt der Preis, den ich quasi an Stelle der höheren Publikationshürden in den klassischen Medien zahle.
Aus Sicht des Users sieht es doch so aus: Der Inhalt, der ihn zum download interessiert, konnte von der anderen Seite ohne Kosten ins Netz gestellt werden. Und niemand hat sie dazu gezwungen. Aus irgendeinem Grund hat sie es trotzdem getan, verfolgt damit irgendwelche Zwecke. Also, warum soll ich dafür zahlen?
Ist so ein bißchen, wie wenn man in der Fußgängerzone Musik aufführt. Klar kann man da den Hut vor sich aufstellen. Aber sauer sein, bloß weil Leute zuhören, ohne was zu geben – das bringts doch nicht wirklich.
@MadScientist: Aber das ist doch etwas vollkommen anderes. Ich sage schließlich auch immer: Wenn Ihr kostenlose Software wollt, dann nehmt Freeware. Wenn Ihr Software haben wollt, die etwas kostet, dann bezahlt dafür. Respekt vor der schöpferischen Leistung des Urhebers bedeutet nicht automatisch, dass man Geld bezahlen muss. Aber einfach alles überall her zu saugen und nichts zurück zu geben: Ja, das finde ich schon widerlich und würde es auch als Gratismentalität bezeichnen. Wenn sich jemand explizit nach frei verfügbaren Inhalten erkundigt, eventuell sogar den Urheben persönlich fragt, dann ist das etwas anderes.
@Urs, nett gesagt :)
Ich sehe das ähnlich, obwohl ich sogar einen Teil meines Lebensunterhaltes mit Werken verdiene, die es NATÜRLICH auch für umme im Netz gibt, ohne dass das so offiziell geplant war. Was soll ich mich über Leute aufregen, die eh kein Geld zahlen würden? Warum sollte ich mich der Illusion hingeben, ich hätte nach der Veröffentlichung die Kontrolle über meine Werke? Nur, weil im Urheberrecht steht, das mir das zustehen würde? Bruhahahahaha! :)
Ich lebe lieber mit der Wirklichkeit, anstatt mir mit unerfüllbaren Wunschvorstellungen das Leben zu vermiesen.
Ich spare mir lieber das fruchtlose Faustschütteln gen Unbekannt, hebe mir das Magenschwür für “richtige” Krisen auf, freue mich stattdessen über jeden, der seinen Geldbeutel zückt und belästige ihn nicht mit moralinsauren Klagen über Dinge, die sowieso nicht zu ändern sind.
@Kajetan
Es ist tatsächlich eine Frage der Perspektive. Das Internet ist ein Schenk-Medium. Und wir Menschen verfolgen Zwecke, wenn wir etwas schenken. Wirtschaftlich, emotional, oder Beides. Erforderlich ist im Netz somit eine Art “Schenk-Management”. Das ist viel weniger business-mäßig gedacht, als es sich jetzt zunächst anhört. Mehr in dem Sinne, dass man sich selbst ehrlich fragt: Was will ich eigentlich damit erreichen, indem ich den Content hier “verschenke”? Geht es mir um mich, oder um bestimmte wirtschaftliche Zwecke? Sich diese Frage früh (d. h. vor der Veröffentlichung) und vor allem auch ehrlich vorzulegen, spart später Ärger über “Content-Diebe”. Und wenn Du die Sache so angehst, spielt das Urheberrecht tatsächlich erstmal eine ganz untergeordnete Rolle. Denn wenn Du selbst weißt was Du willst, und diese Ziele konsequent verfolgtst, indem Du bewusst entscheidest, welchen Content Du ins Netz stellst (und damit freigibst) und welchen eben auch nicht, brauchst Du gar keine Paragraphen.
Zur Gratismentalität wurden nach meiern Meinung keine wirklich überzeuigenden Gegnargumente gebracht.
Das gerne Geben als Netzwerker und der wunderbare Open Source Gedanke, das hat doch nichts mehr mit dem zu dem, was im Web derzeit abgeht. Die gierige, verwöhnte Masse ist jetzt da drin- und nicht mehr vorwiegend der Internetler der ersten Stunde – und sie hat gelernt: krieg’ ich es da nicht umsonst, gehe ich eben dorthin. Der Wert der Dinge an sich wird geschmäht oder gar nicht erst erkannt.
Der Wert eines guten Textes wird mittlerweile ohnehin kaum erkannt (ob er kosenlos angeboten wurde oder nicht ist inzwischen egal), der persönliche Wert einer kreativen Arbeit wird nicht erkannt.
Muss ich wirklich noch mal Ruskin zitieren?
In der zunehmenden Industrialisierung sah er die Gefahr einer Verkrüppelung sowohl menschlicher Tugenden als auch künstlerischer Schaffenskraft.
Die Verkrüppelung menschlicher Tugenden wie Achtsamkeit und Respekt kann ich Tag für Tag auch in manchen Blogs beobachten, die sich eigentlich für die Statthalter des Miteinander halten. Besonders arg wird es mit der künstlerischen Schaffenskraft, wenn Youtube-Filmchen und fremde Inhalte als Eye-Catcher angeboten werden, der eigene Text dazu ein rudimentäres Skelelett ist.
Und das soll besser werden, wenn man diesen Leuten noch mehr Gratis-Downnloadbildchen gibt? Auf welchem Stern lebt ihr?
(Lanu sollte auch langsam mal etwas weniger so hibbelige, unüberlegte Aktionen starten, hat sie überhaupt noch Überblick? Normaler weise les ich sie ganz gern, aber das fällt auf)
Der gratisverwöhnte User hat meist genug Gadgets, wenn er eine Microsoft-Dose hat , hat zum Beispiel meist auch eine Digitalkamera. Mit lausigen 2-3 Miopixel kosten die Dinger kaum was, und dann können die bitte selber ihre Inhalte schaffen.
So herum geht das Bekämpfen von Kniepers und Konsorten. Und nicht damit, dass man mehr desselben macht. Die meisten Gratis-Kochbilder im Netz sind wirklich Allerweltskram bis richtig schlecht, ich wage es, das zu beurteilen, weil ich jahrelang selber Fotoregie, Foodaufnahmen und dergleichen gemacht habe. Das Argument, dass was heute Scheisse ist morgen Kunst wird, ist lächerlich. Im Internet gibt es schon genüg Müll, da müsst ihr nicht nicht noch mehr rausblasen.
Im Gegenteil zeichnet mal was, das ist noch besser als knipsen. Erst wer sich seine Welt mit dem Stift erarbeitet ahnt, was Achtsamkeit ist. In meinem Studium war 50 % der Zeit Zeichnen angesagt. Da lernt man Licht, Aufteilung, Komposition und Bildaussage.
Übrigens, Beuys war ein hervorragender Zeichner, die Bücher darüber habe ich daheim.
Doch noch ein bisschen Ruskin gefällig?
“Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann. Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen.”
Oder genug Zeit, es selbst zu machen.
Schönes WE euch allen und “schöpft” mal was selber. Nur das übt das Auge. Aber was Gscheits, keinen Knipsmüll.
Ein sehr achtsamer und sehr guter Amateur-Fotograf ist z. B Bardamu. Er stellt seine Sachen ebenfalls zum Betrachten ins Netz, produziert aber keine überaktivistischen ADSH-Monsteroutputs sondern ist bedächtig und sparsam. Fast ZEN. Man merkt, die Dinge kosten ihn Zeit, es löst per se Respekt aus, seine Bilder nicht zu missbrauchen und hastig dowzuloaden, sondern in Ruhe zu betrachten. Und das ist gut so.
http://ostblog.word press.com/category/fotos/
Bör, ein wenig klingt für mich dort Elitarismus durch: Wenn die Intelligenz sich ein ‘Social web’ für lau schafft, dann ist das okay, wenn dieser Avantgarde aber der Pöbel hinter den Trick kommt, dann hört sich ja wohl alles auf …
Es gibt übrigens eine Reihe (guter) Künstler, die ausschließlich mit Fremdmaterial arbeiteten (Heartfield, auch Max Ernst, Warhol etc., vermutlich noch sehr viel mehr, das Vernissagen-Volk ist aber nicht so mein Ding, deshalb fehlt mir der Überblick). Allein von der Mona Lisa gibt’s eine unüberschaubare Zahl von Varianten. Die Originalität lag bei den Künstlern dann nicht im Material, sondern in der Rekombination (oder Verfremdung) von Vorhandenem …
Dass bei Fotos jedermann aufschreit, während Texthurerei kaum jemand zur Kenntnis nimmt, darin hast du allerdings völlig recht. Ein Texter, der sich über Plagiatoren aufregen würde, der gilt bestenfalls als leicht komischer Anführer eines hoffnungslosen Zwergenaufstands. Also lässt er’s bleiben und schont seine Nerven. Was meinst du, wenn die Neue Frankfurter Schule jedes Zitat mit den ‘Kritikern der Elche’ abgemahnt hätte?
Das ist aber auch genau der Grund, warum ich die Knipser und ihr Copyright-Getute nicht wirklich ernst nehmen kann.
@ Chat Atkins
:-) Danke.
Elitarismus war mir eigentlich fern. Ich meinte damit, dass die Entwicklung entgleist ist und nicht mehr verstanden wird: der homo normalus versteht in der Menge das Feinsinnige hinter der “erst Geben”-Attitüde nicht. Er ist eher materialistisch eingestellt und vom Stamme Nimm, denn idealistisch.(Erst kommt das Fressen, und zwar im Sinne von viel und nicht im Sinne von wirklich gutem Essen, dann die Moral, siehe auch die Maslow’sche Bedürfnispyramide)
Und ich weiß das sehr genau, komme aus einer “mainstream”-Familie mit Haus, Auto und Garten, aber ohne bürgerlichen und kulturellen Hintergrund. Da gab es genau 2 Bücher, den Gesundheitsbrockhaus und vom Winde verweht. Kein Bilder außer Strohgestecke und Picasso hielt man für einen überbezahlten Schmierer, das könne man auch. Andere Künstler kannte man nicht.
Mode, angesagte Klamotten, Pop und Rudi Carell und TV waren aber seltsamerweise wichtig.
Und so sind die meisten drauf, sowohl in meiner Heimatstadt als auch in den größeren Orten in denen ich später lebte und studierte.
Es ist von meiner Seite also fast körperlich schmerzende Erfahrung, nicht Elitarismus.
Don ist ein Bürgerkind, ich bin ein katholisches Arbeiterkind. Wenn wir beide fast das Gleiche sagen, sollte man mal drüber nachdenken.
Zu Textplagiaten.
Auch Shakespeare hat sich hemmungslos” “inspirieren” lassen, die Romeo und Julia Themen lagen damals auf der Straße herum und waren bereits von anderen erzählt, historisch belegt.
Adalbert Stifter hat hemmungslos abgeschrieben.
In der Literatenzunft seit es sie gibt, ein gängiges Verfahren, sich inspirieren zu lassen.
Was heute aber geschieht, ist hirnloses Copy and Paste. Die meisten sind sogar zu faul oder zu dumm, den gestohlenen geistigen Inhalt wenigstens a bissi anders mit eigenen (!!)Worten umzuformulieren.
Warhol hat das Kopieren nicht so gemeint, er hat mit Fremdvorlagen etwas eigenes Unverwechselbares geschaffen, welches sogar eine inhaltlich neue Aussage trifft. Soweit kommen viele heutzutage gar nicht mehr, so etwas zu differenzieren.
Oder um mal beim Beispiel Fernsehen zu blieben, dem nachgesagt wird, dass das TV die Klugen noch klüger, die Dummen aber noch dümmer macht. So ist das auch mit dem Internet. Wer es zu nutzen versteht, wird daran wachsen, andere aber verdummen dabei: Es macht faul.
Die sofortige Bedürfnisbefriedigung wird ohm erfüllt, statt ohn dazu zu bringen, sich 5 Minuten mehr Zeit nehmen und sich ein eigenes Bild schaffen. Es sind wertvolle Kulturtechniken, die gar nicht mehr eingeübt werden. Statt dessen gibt es jetzt “Kulturtechniken”, die das Hirn faul machen.
bör, ich geb Dir mit vielem Recht, was Du schreibst, aber die Konsequenz aus dieser “Mitnahme-Mentalität” kann doch nicht sein, über die Leute da draußen zu schimpfen (die wir ohnehin nicht ändern werden) bzw. sich ein Magengeschwür zu holen.
Sondern dann eben zu sagen: Bestimmten “Content” biete ich eben nicht übers Netz an. Weil es mich zu sehr stört, dass der Mitnahme-Pöbel dann drankommt. Und nehme dabei in Kauf, dass eben dann auch einige Leute meine Leistung nicht zu sehen bekommen, die sie zu würdigen wüssten und mit denen der Kontakt für mich wertvoll wäre.
Dieses “Sich-für-seinen-Content-nicht-anerkannt-fühlen” hat häufig tiefere Wurzeln, Du hast es sehr schön angedeutet, und das Internet ist dann bestenfalls ein “Auslöser”. Und für manche Dinge daher einfach nicht das richtige Medium.
Da gilt dann die Devise, einen Ort oder ein Medium zu finden, wo ich die Leute zwingen kann, Geld für meine Leistung zu zahlen. Oder mir wenigstens in die Augen zu gucken, wenn sie sie entgegennehmen. Und dann eben einen Verzicht auf eine bestimmte Breitenwirkung, die ich über das Netz erreichen könnte, in Kauf zu nehmen.
Gerade für den Bereich Fotos scheint mir dies übrigens offensichtlich. Warum gibt es denn so viele kostenlose Foto-Ausstellungen, aber fast nix davon steht im Internet?
@ Urs
Um persönliche psychologische Befindlichkeiten geht es doch gar nicht. Da muss ich dich bremsen
Es geht darum, dass Leute wie Lanu oder der Herr P., um einen Abmahnabstauber zu ärgern, genau den gleichen SEO-Umsonst-Trash wie er ins Netz stellen.
Es gibt auch noch andere Wege um das Ziel zu ererichen als die gleichen SEO-Tricks wie die Feinde anzuwenden.
Auch ist eine Gesetzesinitiative auf dem Weg, Abmahnabstauber, die es nachgewiesenermaßen absichtlich und gewerblich tun, arglose User abzuzocken, den Hahn abzudrehen. Man hat auch in der ansonsten bräsigen Bundesregierung kapiert, dass Handlungsbedarf besteht. Wer also was tun will, soll sich zur Beschleunigung seinen persönlichen MdB vorknöpfen und ihn mit Briefen, Besuchen und Mails bombardieren. Gibt mehr Sinn als dieser SEO-Trash-Trick und Aufruf zu zivilem Ungehorsam, der einigen Leuten dann juristisch – derzeit – nur noch mehr Schwierigkeiten macht.
Den Knieper juckt das doch gar nicht, der lacht doch nur, ob sein Brötchen jetzt a bissi später in der Googlesuche auftaucht. Es ist – Tatsach – leider zwar nicht richtig gut, aber immer noch a bissi besser abfotografiert als so manches SEO-Zeuch wie von Lanu oder wie hier auf Seite 1 Bildersuchergebnis google derzeit
http://images.go ogle.de/imgres?imgurl=http://www.suchmaschinen-optimierung-seo.info/images/broetchen.jpg&imgrefurl=http://www.suchmaschinen-optimierung-seo.info/sosblog/2007/01/28/broetchen-fuer-lau/&h=347&w=450&sz=26&hl=de&start=13&um=1&tbnid=xP8OIxegsLtsxM:&tbnh=98&tbnw=127&prev=/images%3Fq%3D%2B%2522br%25C3%25B6tchen%2522%26um%3D1%26hl%3Dde%26lr%3D%26sa%3DN%26as_qdr%3Dall
“..Das Argument, dass was heute Scheisse ist morgen Kunst wird, ist lächerlich. Im Internet gibt es schon genüg Müll, da müsst ihr nicht nicht noch mehr rausblasen….”
ach so, du sagst an, was man im internet “noch” reinstellen darf?
kann es sein, dass dich das internet und seine möglichkeiten etwas überfordern?
oder hast du einfach nur den überblick verloren im dickicht des “eine meinung haben dürfen” und “anderen dieses recht nicht zugestehen wollen”?
“lächerlich” möchte ich dir auf diesem wege gerne wieder zurückgeben. behalte das mal so lange, bis du es anderen mit mehr respekt übergeben kannst.
@Strappato: Ein Urheber kann ein einfaches Nutzungsrecht für jedermann erteilen (§32 UrhG). Damit sind dann auch freie Bildersammlungen möglich.
§32 regelt den Anspruch auf Vergütung. Klar kann der Urheber etwas als “gemeinfrei” stellen. Nur würde ich mich als Nutzer nur darauf verlassen, wenn ich das “Werk” direkt vom Urheber habe. Kommerzielle Bilddatenbanken werden dafür bezahlt, dass sie mit dem Urheber die Lizenz und Weitergabe vereinbaren. Bei freien Bildersammlungen, bei denen der Urheber nicht persönlich bekannt ist und wo die Nutzunsgvereinbarung “auf Zuruf” passiert, kann der Urheber theoretisch immer sein Recht und die Vergütung beanspruchen. Sicher wäre es, wenn der Urheber die Nutzungsrechte komplett abgeben könnte. In Deutschland rechtlich meines Wissens nicht so einfach möglich.
Das einzige, worauf ein Urheber in Deutschland bei einer freien Verwendung für jedermann nicht verzichten kann, ist seine Nennung als Urheber.
Das Problem bei freien Bildersammlungen ist aber, dass Du im Zweifelsfall nachweisen mußt, dass der Fotograf selbst das Bild unter einer freizügigen Lizenz dort eingestellt hat. Die Möglichkeit der kompletten “Abgabe” der Nutzungsrechte bringt nichts, denn wenn Du ein Bild mit so einer “Abgabe” aus einer Datenbank verwendest, kannst Du trotzdem eine Rechnung vom Fotografen erhalten. Solange Du nicht nachweisen kannst, dass er das Bild eingestellt hat, sieht es schlecht aus.
@bör
Was die Abmahnerei anlangt, ist unsere Rechtsordnung im Moment einfach nicht optimal justiert. Dagegen was zu unternehmen, ist erstmal jeder Weg recht. Wenn das Projekt, um das es hier geht, allerdings für diejenigen, die daraus Bilder ziehen, auf juristisch zu tönernen Füßen steht, ist es richtig darauf hinzuweisen, dass das für die Betroffenen gefährlich ist. Soweit d’accord. Ich hab meinen Beitrag nur geschrieben, weil ich meinte, bei Dir eine Menge Groll gegen diejenigen rauszulesen, die das Internet als kostenlose Fundgrube nutzen. Da wollt ich nur drauf hinweisen, dass ich das zwar nachvollziehen kann, dass es aber meiner Meinung nach bessere Wege gibt, damit klarzukommen.
@Urs
Bitte weniger rauslesen, danke :-)
Nein, es gibt keinen Groll, höchstens müdes Kopfschütteln.
Und das was so 1:1 dasteht, reicht ja einigen wohl schon.
Greetz
@BÖR, 16.12 Uhr,
kennen sie diese Aktion?
http://ww w.oldblog.de/?p=336
Mit wem haben Sie damals Kontakt aufgenommen?
Mit welchem Ergebnis?
—
Lösen Sie sich doch einmal vom Feindbild F.K.
—
Ein Nachbar besitzt ausgedehnte Streuobstwiesen.
Da wächst Obst, was auch sonst. Äpfel wachsen dort und Birnen.
Die Plantage wird gehegt und gepflegt.
Ja, der Nachbar sperrt sogar ganz kleine Birnchen in Flasche
und lässt sie darin heranreifen. Viel Arbeit sag’ ich Ihnen.
Sehr viel Arbeit.
Diese Wiesen, abseits des Ortes gelegen sind nicht eingezäunt.
Das ist nicht üblich dort, verstehen Sie?
Jeder Mensch und jeder Hund kann darüber latschen und sich an
der Schönheit der Früchte erfreuen.
Wenn nun immer wieder Spaziergänger sich Obst pflücken, denn
es ist ja sooo viel davon da, und die besonders gepflegten Birnen
samt der Flaschen die immens viel Arbeit gemacht haben,einfach
mitnähmen, was würden Sie dann sagen?
Würden Sie dem Besitzer die Schuld geben? Hätte er seinen Besitz
umzäunen müssen? Oder ist das nicht ganz einfach ein schnöder
unüberlegter Diebstahl?
Wenn nun der Besitzer rechtliche Schritte ergreift, um die Diebe
zur Rechenschaft zu ziehen, was machen die übrigen Einwohner
des Dorfes dann?
Fallen sie über ihn her, reden schlecht über ihn und gründen eine
eigene Streuobstwiesenplantage?
Stellen sie in Zukunft selbst einen Birnenschnaps her um den
Besitzer der oben genannten Früchte vom Markt zu drängen?
Lachhaft.
“Ich will auch Obst aus meinem Garten anbieten, weiß aber nicht wie
ich es anbaue”, greinen einige.
“Der provoziert doch den Diebstahl um Geld zu verdienen mit
seinen ewigen Abwehrmaßnahmen”, behaupten andere.
–schnippelschnapp–
Himmel, Arsch und Zwirn, laßt doch einfach die Finger von
fremden Früchten!
[…] Nachtrag: Wie ich soeben bemerke, hat Don Alfonso die Sache noch mal von etwas anderer Seite aufgerollt und Spreeblick weist abermals auf die Dringlichkeit des Themas hin. Hintergrund: O.g. Abmahnung hat den René von Nerdcore erwischt – und das gleich mehrmals. […]
@ oldman
“Lösen Sie sich doch einmal vom Feindbild F.K.”
Wer, ich? Mein Feindbild?
Der F punkt K punkt ist ein gerissener rechteckig vorgehender Geschäftsmann, der Trottel ausnutzt. Mit “die Feinde” meinte ich tatsächlich nicht meine, sondern die vermeintlichen der orthodoxen oder auch nicht-orthodoxen – man muss da immer sehr vorsichtig sein, sonst wird man kakaoähnliche Getränke geschleift irgendwelcher Fraktionen, von deren Existenz im Netz man bis dato keine Ahnung hatte… – .. ähm Bloggerwelt.
__________________
http://ww w.oldblog.de/?p=336
Schöne Aktion, ne kenne ich nicht. Aber jetzt kenne ich sie.
Ich beteilige mich tatsächlich an derartig gelagerten politischen Schreib- und E-Mailaktionen, wer hätte das gedacht… Frühers war ich mal irgendso’n Delegierter und Schmuckvorsitzender einer politischen Jugendorganisation in der deutlich kein C ist, das hat sich aber dann zugunsten der weniger herzinfarktfördernden Pragmatik gelegt.
“Himmel, Arsch und Zwirn, laßt doch einfach die Finger von fremden Früchten!”
Ja mai, mei Red’.
@bör
“Bitte weniger rauslesen, danke :-)”
Na, Du bist gut! Mit dem “rauslesen” meinte ich meinerseits bereits, euphemistisch zu untertreiben. Du lieferst hier eine 60-zeilige kulturkritische Suada, dass man meint, die Debilisierung der gesamten Weltbevölkerung liege nicht fünf Minuten vor, sondern bereits hinter uns, und sagst, Du hast keinen Groll?
Sei ehrlich zu Dir, Mann! ;-)
Hey Urs, net rumtherapieren und projezieren. Über debile Weltbevölkerungen hab ich nicht geklagt, sondern festgestellt. Das Gros der Bevölkerung ist leider nicht idealistisch, sondern materialistisch eingestellt. Die Bedürfnispyramide ist nicht aus Gaudi erstellt worden und von mir schon gar nicht. Aber sie stimmt. Das war eine schlichte, abgeklärte Fest_stellung an die Adresse der Idealisten – kein Weltenkoller.
Mit der Ehrlichkeit sollte man bei sich selber anfangen.
@65
“Das ist nicht üblich dort, verstehen Sie?
Jeder Mensch und jeder Hund kann darüber latschen und sich an
der Schönheit der Früchte erfreuen.”
Das ist vielleicht in Frankfurt “üblich” oder in Freiburg und in Stuttgart oder Augsburg oder in Nürnberg; in D’dorf oder Kölle oder Doofmund nicht. In Hamburg schon garnicht. In Kiel: Bäh.
Moment, sachlich bleiben: Hier in Doofmund gibt es staatliche Stellen, die die naturnahe Interferenz mit Tieren auf ein Minimum des “Kleintier-Zoos” abdrücken wollen, obwohl hier ein Freilauf-Potenzial von 51,4% Freifläche existiert.
Man ist so schwer bedeutend, dass man das nicht vorhandene Rotwild-Vorkommen stets dem urbanen Kleintier-Gewirr unterordnet. Rot-Grüne “Überall”-Politiker schliessen einen unseligen Pakt mit Dackel-Lobbies und denken nur noch über smart-Dogs nach, die nach Denke der nationalistisch-einwandfreien “Demoskop-Mokraten” immer schon zur teutschen Bildung gehört hatten – auch wenn diese Bildung welttechnisch dümmer nicht sein könnte.
ach bör, findest du es nicht auch ein wenig unbeholfen, die kulturtechniken des vergangenen jahrhunderts auf das internet zu übertragen?
Wie ist das jetzt, schlagen jetzt alle Jünger hier auf.
ich meinte natürlich eins zu eins zu übertragen.
@BÖR und, und, und,
es mag nicht ganz der Stimmung entsprechen, aber:
Da hat sich wer eine Geschäftsidee ausgedacht.
Familie Folkert K.
Die Idee und das Gebaren mag nicht Jedermanns Zustimmung
finden und zu Kritk Anlass geben.
So lange sich diese Idee und deren Umsetzung im Rahmen der
Gesetze bewegen, können Blogger ja die Moralkeule schwingen.
Man darf allerdings nicht in Schrecken und Bestürzung verfallen,
wenn sich der Geschäftsinhaber zur Wehr setzt.
Mit Mitteln, die unsere Gesetze zulassen.
Setzen Sie in meinem obigen Beitrag einfach “Fotos” für Äpfel
und Birnen. Vielleicht geht Ihnen der Sinn des “Gleichnisses” auf.
Auch ich halte Abmahnungen für ehlenden Shit. Solange Blogger
allerdings den Schutz eines ‘geänderten’ Gesetzes beanspruchen,
solange müssen Sie sich den geltenden Regeln/Gesetzen unterwerfen.
So, wie sich teilweise in Kommentaren hier und dort ausgelassen wird,
mag es über den Gartenzaun zulässig sein. In einem Medium, für
die Netzwelt nachlesbar, sind Behauptungen/ Feststellungen mit
Verweis auf den Betrugsparagraphen schlicht unzulässsig.
Allein das Fehlen des Tatbestandmerkmals der Rechtswidrigkeit
wird durch/bei die Entscheidung (en) des Gerichtes ausgeschlossen.
Es sei denn, ein Gericht stellt die Betrugsabsicht fest und entscheidet
in eben diesem Sinne. Eine, von wem auch immer initiierte Sendung
im TV macht die Vorwürfe nicht gerichtsfester.
Die Abmahnung, die diese neue Diskussion auslöste betraf nicht
das unerlaubte Kopieren von Bildern, sondern das in Kontext Setzen
des Bildes der Person und schmähendem/ verleumdendem Text.
(Wo ist der Text nachlesbar??)
Den Aufruf zu Geschlossenheit und das Bemühen eine Datenbank
ins Netz zu stellen, die Mario ns Kochb uch von den ersten Plätzen
bei Google fegen soll ist so was von Träumerei ( schrieb ich schon )
daß ich mir hier eigentlich ersparen sollte, auf Herrn Petereit einzugehen.
Die Idee ist im Grunde gut, wie jede neue (?!) Idee .
Allerdings in der überhaupt nicht geschlossenen
Gemeinschaft deutscher Blogger nicht realisierbar.
Was soll das in diesem Falle, Herr Petereit?
Die von Ihnen gerne benutzte Bildquelle bietet 40 Gurken-,
60 Würstchen- 112 Brötchen- und 121 Nudelfotos und so weiter.
Rufen Sie doch dazu auf, eigene Bilder in diese Datenbank zu stellen.
Dabei entginge Ihnen allerdings der Sponsorenhinweis auf
Ihren Arbeitgeber, die m3 marketing + medien gmbh !!
Ein Schelm, der sich vor Lachen in die Hose beisst.
___________
schnippelschnapp
___________
@ oldman
Ich kann die Bloggerszene sowieso nicht mehr ernst nehmen, ob geschlossen oder nicht.
Das geht schon länger.
“Das ist aber ein eindeutiger Bruch der Lizenzvereinbahrungen von pixelio, denn die Kennzeichnung ist nicht im Mindesten ausreichend.”
Nicht *mehr* ausreichend. Pixelio hat die Lizenzbestimmungen vor einigen Monaten geändert. Früher reichte tatsächlich “pixelio.de” (bzw. “bilderquelle.de”) und kein Link und keine Namensnennung des Fotografen.
Das Schlimmste ist allerdings die FGNU-Lizenz, wie sie oft in der Wikipedia zu finden ist. Da müssen dann die ganzen 50 Seiten Lizenztext mit dran.
Für mich Ehrensache meine Bilder selber zu machen ;)
Eine Erlaubnis per Mail dürfte nicht reichen, sagen mir Juristen. Schon Fax ist wackelig. Immer schön vorsichtig.
Auch mit solchen Tipps.
[…] der Don warnt vor Bildern aus Datenbanken mit fragwürdigen Texten. spread the words, wie es so schön auf neudeutsch heißt–weitererzählen ausdrücklichst erwünscht, mts ähnlich beliebte Artikelmein Valentinstag-Geschenk: Grußkarten für das eigene FotoWeihnachtskarte mit eigenem Foto verschenkenWeihnachtsaktion-Weihnachtskarte +Foto=GeschenkWeihnachtsaktion – Weihnachtsgrußkarte mit eigenem FotoWeihnachtsaktion-Weihnachtsgrußkarte+eigenes Foto […]
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Finger weg von Lebensmittelfotos.com…
In den letzten Wochen wurden Lebensmittelfotos.com oder andere Projekte als Schutz vor Abmahnungen angepriesen. Wie so häufig wird an den Symptomen, nicht an den Ursachen eines Problems herumgedoktort. Und leider viel zu selten wird vor den grundleg……
wie ist es denn wenn ich fotos abfotografiere von einem buch oder cd oder sowas , und diese dann auf eineninterseite einbinde ???
vielen dank
Hochgradig riskant. Wenn Du ein Buch abbildest um des Buches willen, ist es ok, dann ist es quasi ein Zitat. Bilder aus Büchern geht dagegen eher nicht.
[…] blogbar.de – Finger weg von Bildern aus Datenbanken […]
[…] NachÂtrag 1: Wie ich soeben bemerke, hat Don Alfonso die Sache noch mal von etwas andeÂrer Seite aufÂgeÂrollt und SpreeÂblick weist aberÂmals auf die DringÂlichÂkeit des TheÂmas hin. HinÂterÂgrund: O.g. AbmahÂnung hat den René von NerdÂcore erwischt—und das gleich mehrÂmals. […]