30.6.2005 | 14:58 von DonAlphonso

Buzzword Bullshit Bingo

Irgendwas müssen die in gewissen Agenturen der Munich Area an der Zusammensetzung ihrer Genussmittel wieder geändert haben, eine Lieferung des guten alten 99er Stoffs, den man vor dem dann doch gescheiterten IPO konsumieren wollte – jedenfalls ist das hier pures Lachgas:

Blogs: Corporate- und CEO-Blogs, Blog-Guidelines und Mitarbeiterinformationen, Krisenmonitoring, Blog-Coaching und Influencer-Kampagnen mit Bloggern ? dies sind nur einige der Anwendungsmöglichkeiten, die Ketchum seinen Kunden zukünftig bietet.

Influencer? Dann doch lieber eine Runde Influenzia, als sich die Blogbizz-Pest zu holen. Aber kein Grund zur Beunruhigung: Die namentlich genannten Leute weisen schon über einen erheblichen Track Record aus Zeiten der New Economy auf – einfach mal nach der Firma Brokat googeln, oder nach Content Bizz oder Pay Content. Vielleicht finden sich auch irgendwo ein paar alte Kundenlisten von Ketchum, als die die New Economy noch als Zukunftsmarkt betrachteten und ihre Blondinen auf den First Tuesday schickten.

Jetzt krisenmonitort mal schön. Via Girl.

29.6.2005 | 19:51 von dogfood

Ja, 1.5.1.3

Nur um entsprechende Anfragen schon im Vorfeld zu begegnen: ja, das allerneueste Update von WordPress 1.5.1.3 ist soeben installiert worden. Ja, es ist wieder ein sicherheitsrelevantes Update, auch wenn man bei wordpress.org erstmal zwei Sätze lang sich selber feiern muss, bevor das böse S-Wort “security issue” dran kommt.

Es täte der Dringlichkeit von solchen Updates gut, wenn man wenigstens als Open-Source-Projekt in Warnhinweisen das Werbegeschwafel weglassen könnte und gleich auf den Punkt kommt. Kein Schwanz interessiert sich in diesem Zusammenhang ob die Entwickler gerade über hippe 1.6er Feature brüten (“Development has moved on to some exciting new features for the next major release, but…“).

Hinweis: ein weiteres Update ist auch schon in der Mache, denn im Zusammenhang mit externen Editoren wie Ecto macht 1.5.1.3 noch Schwierigkeiten.

Für alle die keine Lust auf ein quickes Update für Zwischendurch haben, empfiehlt wordpress.org dringend erstmal das Löschen der xmlprc.php-Datei. Womit man sich übrigens auch Ecto und Co. erstmal abschießt.

26.6.2005 | 2:21 von DonAlphonso

Spreeblick und die New Economy

Ein Gespenst geht um in der Blogosphäre – das Gespenst der New Economy. Das verrufene Wort, das Unwort, das von Hochmut, Versagen und Pleite kündet, tauchte auf, als Johnny Haeusler die Gründung der Spreeblick KG bekannt gab. Das entbehrt nicht einer gewissen Komik, nachdem nun schon seit Jahren die Restposten der eigentlichen New Economy aktiv sind, vom Contentklau bishin zu gefallenen Nemax-Stars. Trotzdem sollte man vielleicht mal ein paar Punkte klarstellen – was New Economy überhaupt ist und warum es bestenfalls zum Teil auf Firmen anwendbar ist, die in der Blogosphäre aktiv sind.

Denn New Economy ist etwas völlig anderes als ein beliebiges Geschäftsmodell im Internet. Genau genommen beschreibt der Begriff die erwartete Ablösung der klassischen 3-Sekoren-Wirtschaft (Acker- und Bergbau, Verarbeitung, Handel) durch einen übergeordneten, alle anderen Sektoren bestimmenden und verwertenden Dienstleistungssektor, der mittelfristig die eigentliche Wertschöpfung darstellt. Früher verkaufte der Kumpel die Kohle an den Metallarbeiter, der machte daraus ein Messer und der Händler verkaufte es an den Kunden – in der New Economy wurde aus dem Händler ein Online-Shop mit ausgeklügelten Feedback-Möglichkeiten, die dem Kunden jedes Messer nach Bedarf zum optimalen Preis liefern konnte. Durch einen omnipräsenten Marktplatz, eine virtuell-kommerzielle Erlebniswelt wurden über grosse Margen und geringe Kosten aus den Herstellern abhängige Lieferanten. Diese Veränderung, die Verlagerung der Wertschöpfung und Gewinne auf den vierten Sektor liess drei Verlierersektoren entstehen. Wer gewinnen wollte, musste aus den drei Sektoren raus in den vierten, den New Economy Sektor – entsprechend schnell schossen die Preise für Unternehmensbeteiligungen nach oben. So sehr, dass die Wertsteigerung des Unternehmens der entscheidende Gewinn der New Economy werden sollte. Das tatsächliche Ende sollte allgemein bekannt sein.

Wie man sich leicht vorstellen kann, hat das wenig mit Spreeblick zu tun. Spreeblick versucht, sich ein Stück vom Kuchen der Online-Medien zu verschaffen, und wählt dabei den Weg sogenannter Micromarkets. Das heisst, Spreeblick sucht nach Lücken im Gefüge der Mainstremmedien und versucht sie mit Blogs auszufüllen. Ausserdem will er einen Schluck aus der Pulle der Online-Werbung, und wenn er klug ist, eine “marktbeherrschende Stellung” in den Bereichen, die Spreeblick besetzt. Sein Weg dahin ist absolut nicht New Economy: Die Auswahl von bekannten, weit geschätzten Bloggern widerspricht dem früheren Ansatz, dass die New Economy anytime anywhere betrieben werden kann. New Economy wäre: Marktanalyse, Auswertung, Entwicklung, Wachstumsstrategie, Launch, Einsatz von Customer Relationship Management Tools. Das alles machen weder Spreeblick noch IT&W, weil sie eben auf die Kundenbindung der altbekannten Autoren vertrauen.

Bei den Machern von Minga.de, die nun wirklich aus der New Economy kommen und damals, in der bösen alten Zeit, auch ziemlich am Hype beteiligt waren, liegt der Fall etwas anders. Der Versuch, sich auf dem zugegebenermassen eher schlechten Heimatmedienmarkt in München thematisch mit einem Mix aus Boulevard und Geschichten am Wegesrand zu positionieren, schlägt sich bislang nicht in allzu hohen Leserzahlen nieder, und Google-Ads sind nun wirklich kein innovatives Werbemodell. Vielleicht wäre so eine Marktanalyse doch nicht schlecht gewesen. Gleiches möchte man auch Leuten wie Thorsten Jacobi von creative-weblogging.com empfehlen, dessen kommerzielle Blogs bislang keine Überflieger sind.

Und dann gibt es noch die, die gerne all das machen würden, wenn man sie denn liesse. Da sind die selbsternannten “Berater”, “Spezialisten” und “Marktforscher”, die zwar eigennützig den Blog-Trend in der Wirtschaft ausrufen, aber bislang hier in Deutschland erfolgreiche Projekte schuldig geblieben sind. Da hilft auch nicht der ewig gleiche, inzwischen doch sehr einfallslose Verweis auf einen bloggenden Sun-Mitarbeiter ? wenn es hart auf hart kommt, ist der auch nur ein Stück totschweigendes HTML.

Auf absehbare Zeit, mindestens ein Jahr, kann und wird es hierzulande keine New Economy geben. Der existierende Markt bleibt selbst bei den aktuellen Zuwachsraten zu klein, die Vermarktungsmöglichkeiten sind jenseits von Werbung extrem begrenzt. Potenzielle Investoren in diesem Bereich, ganz gleich ob Business Angels, Venture Capitalists oder firmeneigene Risikokapitalabteilungen verlangen Marktbeherrschung, sichere Zuwächse, grosse Märkte und am Ende eine Möglichkeit zum Exit, zum lukrativen Verkauf ihrer Anteile, um Gewinne zu realisieren. Ich wüsste nichts und niemanden, der seriös auch nur eine einzige dieser Anforderungen erfüllen könnte. Ausnahmen sind allenfalls IT&W wegen der Umwälzungen im Bereich der Mac-Medien, und Spreeblick wegen der Kombination von einzigartigen Autoren und der Konzentration auf kleine Märkte. Doch die wiederum sind genau diejenigen, die ihren eigenen Weg gehen wollen.

Das ist weise. Alles andere – immer nur zu, ran an die Buletten. Manche Leute haben ohnehin nichts mehr zu verlieren, da macht es nichts, wenn sie es noch einmal versuchen. Ich persönlich glaube, dass es die mögliche Freiheit von kommerziellen Zwecken, Sinn und Zwang ist, die die Leute Blogs schreiben und lesen lässt. Ich glaube nicht, dass man aus dem Nichts erolgreiche Blogs entstehen lassen kann, indem man einfach einen billigen Textstricher Journalisten, einen abgehalfterten Politiker oder die Presse-Tanja eines C-Promis miese Texte schmieren lässt. Ich sehe für Blogs dann Chancen, wenn sie einerseits gute Autoren hat und andererseits irgendwie die riesige Mehrheit der Leute bekommt, die mit Blogs noch nichts anfangen können.

Das ist verdammte Kärrner-Arbeit – und alles andere als New Economy.

25.6.2005 | 10:39 von dogfood

You’re were hacked!

Blogbar wurde heute nacht gegen halb zwei gehackt. Jemand hat sich als neuer User eintragen können und die aktuellsten Einträge durch den Schredder gejagt.

Was genau abgelaufen ist, weiß ich nicht, werde ich versuchen im Laufe des Tages mir nochmal anzusehen.

Auf Blogbar lief bislang WordPress 1.5.1. Inzwischen sind zwei Updates herausgekommen (1.5.1.2), wobei die für 1.5.1.2 behobenen Sicherheitslücken in diesem Fall es nicht gewesen sein können.

Die aktuellsten Einträge sind jetzt erst mal übern Jordan, aber da ich inzwischen auf Fulltext-Feeds umgestellt habe, liegen die Inhalte noch in meinem Feedreader :-) und ich kann sie im Laufe des Tages wieder in die Website einfliessen lassen (möglicherweise tauchen sie in den Feeds nochmal auf).

Wir geben wieder zurück in die angeschlossenen Sendeanstalten.

21.6.2005 | 10:46 von DonAlphonso

Zeitlich ausgeblökt.

Da sassen sie also zusammen, in der Hansestadt, blickten über den grossen Teich, wie Hanseaten das nun mal machen, rührten in ihrem Friesentee und redeten langsam, bedächtig, wie man das eben tut, wenn man sich beruflich mit Vertretern des Pleistozäns beschäftigt, über eine Modernisierung des nicht wirklich immer aktuellen Online-Auftritts. In Amerika, sagte man, gäbe es so Leute wie eine Wonkette, einen Instapundit, Leute, die von fremden Orten erzählten und noch viele andere, die sich Blogger nannten. Und berühmt wurden. Sowas, dachten sie sich, könnte man doch auch machen, und starteten die erste grosse Blog-Offensive eines deutschen Mediums. Wer braucht schon eine Wonkette, wenn er eine Clara mitsamt Loft bekommt (super jugendliche Kundenansprache übrigens), statt einem Herrn Winer hat man einen Gero f. Randow, hier noch eines und da noch was, und dazu noch ein Preisbloggen.

Jetzt hat besagter Randow kurz nach dieser Einlassung und einer längeren Phase kurzer Moblog-Texte keine Lust mehr und macht sein Blog dicht. Bei der Gelegenheit kann man auch gleich mal den aktuellen Zustand der anderen Zeit-Blogs begutachten. Nein, allzu viel rührt sich da auch nicht mehr, meistens jede Woche ein, zwei Postings oder Schnipsel. Bei Clara ist scheinbar auch die Loft äh Luft etwas draussen. Die Geldseeligkeiten sind daneben auch noch ziemlich anders, aber irgendwie auch so anders, dass schnell klar wird, warum das Ding nicht wirklich grosse Aufmerksamkeit bekommt.

Mein persönlicher Eindruck ist, dass da ein Haufen Journalisten in einer eigenen Blase nebenher mehr oder weniger engagiert irgendwas schreibt, weil das Blog halt jetzt da ist und auch gefüllt werden muss. Ich habe, wie übrigens auch bei einigen anderen Beispielen vom österreichischen Kurier oder vom Handelsblatt den Eindruck, dass da Leute sitzen, die es machen, weil sie dazu verpflichtet oder verdonnert wurden oder sich selbst beworben haben und es nun nur noch runterreissen. Und ich vermute, dass das Ende des Randow-Blogs nur ein Teil des Anfangs ist – so hat sich die Wirtschaftswoche längst von den Blogs auf ihrer Startseite verabschiedet, das Blog des Chefredakteurs ist nach einem Eintrag schon wieder in Nirwana, und auch die drei überlebenden Blogs sind mitunter seit Monaten nicht mehr gefüllt worden.

Weiterführende Fragen, wie etwa, wer denn bitte Business Bloggen soll, wenn es “noch nicht mal” Journalisten gebacken bekommen, und was es überhaupt bringt, wenn ganze Medienkonzerne die Sache nicht so auf die Reihe bekommen, wenn sie mit all ihrer publizistischen und ökonomischen Kraft in der Blogosphäre keine Rolle spielen, könnten hier durchaus gestellt werden. Vielleicht ist es auch überflüssig: Vielleicht können sie es nicht, und sie merken bald, dass sie das Generve mit den Kommentaren und dem Gerede der anderen Bloggern und diese relative Bedeutungslosigkeit in der Masse nicht mögen. Ist schon scheisse, wenn man als grosser Fisch in den Blogteich geworfen wird und plötzlich nur noch eine sterbende Mikrobe wie zigtausend andere Myblog-Blogger ist.

Oder noch einfacher: Vielleicht haben sie einfach das Internet nicht kapiert. (Wie es geht, weiss ich auch nicht, aber hey, wir leben, wo andere draufgehen)

14.6.2005 | 10:59 von DonAlphonso

Preisblöken

Preisbloggers Gero v. Randows* Bewerbungsbeitrag für den Marius-Müller-v.-Blumencron-Gedächtnispreis für applied Blogjunking findet sich hier: So richtig relevant und ansprechend und humorvoll und anregend zugleich – eigentlich keines, bis auf IT&W vielleicht….

Der Mann ist auch noch Jurymitglied beim Zeit-Preisbloggen… Kann da bitte mal jemand mein Blog aus der Vorschlagsliste streichen Danke.

* Für alle, die den Herrn v. Randow nicht kennen: Er ist Teil einer nicht übermässig erfolgreichen Offensive der Gerontokratenpostille “Die Zeit”, in der Blogosphäre mitzumischen. Opa inner Disco, oder so.

13.6.2005 | 11:11 von DonAlphonso

Punkrock, Johnny

Etwas mehr erhofft” hätten sich die Bildblogger mit ihrem Spendenaufruf, und auch sonst ist vom herbeigestammelten Trend Businessbloggen, was immer das auch sein mag, nicht viel zu sehen. Johnny Haeusler von Spreeblick geht jetzt mit seinem “Blog-Verlag” einen anderen Weg: Er vermarktet zusammen mit Tanja und Fabian neue Blogs von bekannten Autoren, so etwa auch Frank Lachmann und Herrn Shhhh, die beide auch Autoren dieses Buches sind. Komtakte sind Alles im Media Buzz, und so haben wir Johnny nach reichlich durchzechter Opening-Party-Nacht noch zu einem Interview bekommen, das ziemlich auf seine Punk-Haltung in der Sache abzielt.

Hi ho Johnny, let´s go, die neuen Blogs sind ja noch ziemlich leer. Sprich: Leise. Sprich: Ungefähr so lebendig wie Johnny Ramone, mag er in Frieden ruhen. Wo ist der Punk?

Lieber Don, du kannst es nicht wissen, aber: Die Sex Pistols haben wochenlang Gage kassiert, ohne die Konzerte zu spielen. Und wir wurden bereits verlinkt, bevor das erste Wort getippt war. :)

Hey, ich war Popper und habe solche Typen nur im Fadenkreuz meiner Vespa gesehen! Meinst Du, dass man Blogs einfach so aus der Retorte machen kann? Die Liste der Pleiten und Versager dieses Ansatzes ist in Sachen Traffic, Verlinkung oder Akzeptanz der Szene ziemlich lang, IT-Frontal, ein ganzer Packen von Blogs beim Focus und beim IDG-Verlag, ein angebliches “Kult”-Weblog beim österreichischen Kurier….

Ich glaube an gute Autoren mit Blog-Erfahrung. Die haben wir, mit Ausnahme von Johannes (antifreeze) kennst du ja alle Autoren bereits. Die Themen wurden von den Schreibern selbst gewählt und stammen meist aus der Kategorie “da wollte ich schon nimmer drüber schreiben, auf mein Blog passt’s aber irgendwie nicht”.

Warum soll ich Deine Blogs in meine Linkliste packen – oder ist Dir das egal, weil die Besucher sowieso wo anders herkommen sollen?

Die eigene Blogroll besteht ja meist aus Blogs, die der jeweilige Blog-Autor persönlich empfehlen mag. Wir werden an den gleichen Kriterien gemessen wie alle anderen: An den Artikeln.

Wo ist der Unterschied zwischen deinem Modell und dem von Weblogs Inc?

Keine Ahnung, ich hab mich mit Weblogs Inc. nur oberflächlich auseinandergesetzt.

Mal abgesehen von den üblichen Problemen mit Werbung, was für Konzerne, Firmen und Gruppen sollen bei den Blogs werben, und wie kommt ihr da ran?

Die meisten stehen im Telefonbuch, mache haben sogar schon E-Mail!

Natürlich sprechen wir Unternehmen an, mit denen wir uns eine Zusammenarbeit sinnvoll vorstellen könnten. Der Technologie- und Kommunikationsbereich macht ebenso viel Sinn wie alles rund um den fiesen Begriff “Lifestyle”.

Punks machen eine Band, von mir aus auch ein Rollkommando – aber eine Kommanditgesellschaft? Warum nicht eine GmbH, die bei einer Pleite wenigstens die Schuldner in die Scheisse reiten würde?

Eine GmbH wäre demnach Punk??

Die Entscheidung für die KG als Rechtsform basiert auf der Tatsache, dass keine 12.500 Euro als erste Hälfte des Stammkapitals vorhanden waren und außerdem haben wir keine Risiken, die eine GmbH abfedern müsste.

Wenn jemand mitmachen will, was kann er tun?

Gut schreiben, damit wir auf ihn aufmerksam werden, oder uns mit Ideen und Schreibbeispielen direkt kontakten.

Magst Du was zum Thema Kohle sagen – wer wann wieviel, und mehr als Gadgetmania?

Die Einnahmen werden 50:50 zwischen den Autoren und dem Verlag geteilt. Der Verlag kümmert sich dafür um die Technik (Hosting, Administration etc.), um die Vermarktung (auch PR) und stellt auf Wunsch einen Arbeitsplatz in unserem Büro in Berlin zur Verfügung.

Gibt es irgendwelche konkreten Zielvorstellungen für die nächsten 12 Monate?

Das wichtigste Ziel lautet “gut sein”. Im Sinne von hoher Qualität. Finanziell gesehen sind unsere Ziele sehr konservativ. Bisher schreiben wir ja alle ohne jede Einnahme, insofern wäre jeder Euro
ein Gewinn. Es wird sicher schwer, sich allein über ein Blog zu finanzieren, aber wenn irgendwann die Miete darüber reinkommt, wären alle happy.

Peter Praschl hat dem Focus was sehr schönes gesagt – sinngemäss, wer Geld nimmt, macht auch nur Journalismus. Wie siehst Du das?

Demnach wären viele Spex-, De:Bug und taz-Autoren keine Journalisten. Mir ist diese Diskussion einfach fremd. Wie sich jemand selbst sieht und versteht, hängt nicht davon ab, ob und wieviel Geld er für seine Tätigkeit bekommt. Ich war Musiker, als ich noch keinen Gig gespielt hatte und ich war Musiker, als ich einen Major-Deal hatte. Mit dem Deal hatte ich allerdings sehr viel mehr Zeit für meine Leidenschaft und habe daher in dieser Zeit die besseren Songs geschrieben.

13.6.2005 | 11:09 von DonAlphonso

Freiheit? Bloggen? Bei MSN?

Kannste vergessen. Wehe, wenn man in China den Begriff “Demokratie” in den Seitentitel eingeben will:

“Dieser Artikel enthält eine verbotene Sprechweise. Bitte löschen Sie die verbotene Sprechweise aus dem Artikel.”

Es wäre ja interessant zu wissen, ob MSN bei ihrem angeblich so wunderbar ankommenden Blogdienst Spaces Begriffe wie “Zensur”, “Unterdrückung”, “amoralische Handlanger von Massenmördern” in China auch unterbindet.