14.2.2005 | 15:29 von DonAlphonso

Antville blutet aus,

und langsam aber sicher wird es duster im Ameisenhügel: Als ich Antville vor etwa 2,5 Jahren zum ersten Mal sah, war das hübsch lebendig, dauernd kamen irgendwelchen neuen Leute, die ihre eigenen Geschichten schrieben. Dann haben sie den Laden für neue Blogs dichtgemacht, und einer nach dem anderen knipste sein Blog aus, verlor die Lust, und so weiter. Infusionen wie belledejour brachten auch kaum was. Nach Ingeborch und etc.pp hat jetzt auch die Meisterköchin den Kochlöffel abgegeben, was sehr traurig ist.

Und sonst? Die Doo-kommSe-ma-Clique kreist immer noch um ihr Antville-Sprech, Convers.antville liegt schon mal wochenlang brach, es gibt noch die Standards, aber nichts mehr zu entdecken, und wenn da nicht bald mal frische Larven auftauchen, wird das noch der Nirvana-Wartesaal der Bloggeriatrie. Bin ich der einzige, dem sowas auffällt? Echt schade.

Ameisensäure bitte da unten in den Kommentaren einfüllen.

13.2.2005 | 22:18 von DonAlphonso

Bubbler: Bloggen für Analphabeten, ABER…

Copy and Paste war gestern – jetzt kommt Drag and Drop für alle, die selbst für das Markieren und Kopieren zu doof sind! Das amerikanische Startup Five Across stellt Bubbler (nomen es omen) vor, eine Software (und gleichzeitig ein Bloghoster), bei der man im Prinzip alles durch Anfassen mit der Maus und Rüberziehen online stellen kann. Nicht nur Texte oder Bilder, sondern auch Videos, Präsentationen, Audio und was sonst noch Bandbreite frisst und sich fast niemand antut. Wie genau das geht, erklärt das dicke Whitepaper. Umsonst ist das ganze nicht – man zahlt inclusive Hosting 4,99 Dollar pro Monat in der Basisversion oder 9,99 Dollar in der Proversion. Das Angebot umfasst neben dem Depperl-Editieren auch hübsche Dinge wie mehrere Blogs pro Account und einiges an Speicherplatz und Traffic. Momentan ist es noch als kostenlose Beta-Version erhältlich. So weit, so gut.

Zum grossen ABER: Ich kann mich des Eindrucks nicht ganz erwehren, dass Five Across nicht ganz zufällig eine gewisse Namensähnlichkeitmit Six Apart hat. Besonders, wann man das Angebot von Six Apart/Typepad mit dem von Bubbler vergleicht. Nun ist es nicht ganz unüblich, sich durch grössere Accounts und grosse Sprüche einen gewissen Vorsprung zu verschaffen, wenn man als x-beliebige Firma in einen Markt einsteigt, in dem es schon altweingesessene, VC-finanzierte Player wie Six Apart gibt. Und es wäre auch nur just another Bloghoster, wenn nicht –

Adobe Ventures und Granite Ventures Five Across mit 2 Millionen Dollar finanzieren würden. CEO und Gründer von Five Across ist Glenn Reid, Apple-Freaks bekannt als der Kopf hinter iMovie und iPhoto. Five Across verfolgt im Kern einen anderen Ansatz als Six Apart; im Zentrum stehen Produkte für vereinfachte und beschleunigte Kommunikation etwa in Firmen oder Arbeitsgruppen. Die Blogs und ihre Eigenschaften dürften ein Teil dieser Strategie sein. Und trotzdem, hier mein neues Bloggeschäftsmodell ;-): Hier werden wetten angenommen, wann Typepad seine Konditionen nachbessert, und ob Bubbler zu Six Apart in den Ring steigen kann!

12.2.2005 | 3:33 von DonAlphonso

Leichen pflastern den Weg

eines grossen feutschen Bloganbieters: Die erste Referenzgruppe von 30 im letzten November eingerichteten Blogs hat sich nach mieser Entwicklung inzwischen auf niedrigstem Level stabiliesiert: 2 Blogs werden noch halbwegs regelmäsig gefüllt, die anderen haben seit mehr als einem Monat keinen Mucks mehr von sich gegeben.

Die zweite Gruppe, die ein paar Wochen jünger ist, hält sich etwas besser: Hier gibt es inzwischen “nur” 24 Totalausfälle, 3 Autoren bloggen fast täglich, die anderen 3 sporadisch.

Eine weitere Gruppe läuft jetzt seit 4 Wochen, das vorläufige Ergebnis besagt, dass noch 4 Blogger aktiv sind – aber das kann ja noch kommen. Vielleicht. Wie auch immer: Jubelmeldungen über gigantische Mengen von Blogs bei diesem Anbieter sind eher peinlich; wenn auch nur 20% der Blogs tatsächlich als genutzte private publishing Medien existieren, wäre das schon viel.

10.2.2005 | 18:14 von DonAlphonso

Sixapart und der Fluch des Venture Capitals

Heute Abend stehen die Macher von Sixapart in Berlin Rede und Antwort bei einem Blogger-Treffen – wie es aussieht, wird es ziemlich wirtschafts- und PR-lastig, und manche der Anwesenden – altgediente Neuökonomisten – würden mir sicher nicht gern im Dunkeln begegnen. Gut, kein Problem, ich bin ja in München, und ich weiss nicht, ob ich wirklich was versäume, wenn ich mir von einer mir altbekannten Studienfirma nicht die Weblogwelt erklären lasse.

Andererseits würde mich die Frage schon sehr interessieren, wie es mit Sixapart weitergehen soll. Schliesslich hat die Firma auf der einen Seite Venture Capital aufgenommen, das möglichst schnell möglichst hohe Rendite erwirtschaften soll, und hat auf der anderen Seite durch Merger und Zukäufe eine ziemlich komplexe Geschäfts-, Aktionärs- und Gesellschafterstruktur. Nun kam in einem Kommentar die Frage nach einem Börsengang von Sixapart auf. Ich möchte folgende Überlegungen keinesfalls als Kritik oder Schmähung, sondern nur als die neutrale Analyse verstanden wissen, die jeder macht, der in der VC/Investment/IPO-Branche tätig ist. Ich persönlich denke, dass Sixapart inzwischen verzweifelt nach jemandem sucht, der die Firma aufkauft. Die Gründe sind denkbar einfach: Die VCs wollen Geld, die Gesellschafter wollen Geld, und ein Börsengang ist unmöglich. Dass es so ist, liegt in der Natur der Sache.

Zu den VCs: In Sixapart stecken mittlerweile fast 12 Millionen Dollar VC – wieviele Anteile die VCs dafür bekamen, ist meines Wissens nicht bekannt, hier schätze ich das, was marktüblich ist. Die Firma ist bislang nicht profitabel, und ein Grossteil des Geldes ist verbrannt. Das ist kein Problem, VC ist zum sinnvollen Verbrennen da, und Sixapart hat sich recht massvoll benommen. Die Leistung einer VC-Gesellschaft wird an der Verzinsung ihrer Fonds gemessen, aus dem das Geld an die Startups fliesst. Man erwartet allgemein dabei Renditen von 15 bis 25% auch in schlechten Zeiten. Um solche Renditen zu erwirtschaften, müssen den diversen Pleiten eines Fonds ein paar Deals gegenüberstehen, die überdurchschnittlich hohe Rendite bringen, zwischen 50% und 100% Wertzuwachs pro Jahr. Das Ziel wird offensichtlich, wenn man sich die Exit Preferences anschaut, die Regelungen zum Verkauf der Firma, die Bestandteil des Vertrages zwischen VC und Firma sind. Dort wird momentan in der Regel festgelegt, dass der VC beim Verkauf vor allen anderen Gesellschaftern bedient wird, und zwar mindestens mit 200% der investierten Summe. Klingt hart? Ist es nicht, es gibt auch Verträge mit 400%. 200% ist die Einstiegsklasse, die wir für Sixapart in unserem Rechenbeispiel gnädigerweise annehmen wollen. Grob gesagt heisst das: Nach momentanen Stand müssen allein für die Anteile, die die VCs an Sixapart gekauft haben, 24 Millionen Dollar reinkommen. Selbst ohne die Festlegung in den Exit Preferences ist es das, was die VCs marktüblich und billigerweise erwarten.

Zu den Gesellschaftern: Als da sind die Trotts, der Franzose Loic le Meur und der Gründer von Lifejournal, die Shares erhalten haben, als sie mit Sixapart zusammengegangen sind. Nehmen wir mal an, sie haben alle zusammen 50% der Anteile an Sixapart, die VCs auch 50%. Die Gesellschafter müssten zusammen 24 Millionen bekommen, um in der Performance des VCs mitzuhalten – insgesamt also müsste Sixapart demnächst für 48 Millionen verkauft werden. Gäbe es nur 30 Millionen insgesamt, blieben bei den Gesellschaftern nur 6 Millionen, wobei da noch einiges an Steuern, Kosten etc. weggehen würde – aber immerhin!

Denn was wäre, wenn Sixapart einen IPO hinlegen würde? Da sind zuerst mal die Probleme der Integration von Lifejournal. Um ein nach aussen einheitliches, funktionierendes, finanziell stabiles und dauerhaft Gewinne erwirtschaftendes Unternehmen aus den beiden Firmen zu machen, braucht man gut und gerne ein Jahr. Damit ist nicht die neue Website gemeint, sondern die Entwicklung und Feinjustierung ganzheitlicher Revenuemodelle. Klingt pedantisch, aber das sind nun mal die Dinge, auf die die Konsortialbanken, die den IPO letztlich machen, schauen. Und von da an dauert es ein weiteres Jahr, bis der IPO dann auch wirklich kommt. Das heisst aber auch, dass die VCs bis zu diesem Zeitpunkt eine weitaus höhere Verzinsung brauchen, um ihre Performance zu halten; statt der jetzt fälligen 24 Millionen sind es dann schon ? sehr konservativ gerechnet – 40 Millionen auf Grundlage der bisherigen Investments. Aber da kommt noch einiges dazu: Sixapart muss mit einem harmonischen Personalbestand so lange durchgefüttert werden, und die IPO-Vorbereitung verschlingt ebenfalls Geld. Das heisst, die VCs werden nochmal gut 5 Millionen für vielleicht 10% der Anteile an Sixapart locker machen müssen, die den VCs verzinst nochmal 10 Millionen einbringen sollen – damit wären wir das bei 50 Millionen, die ein IPO allein für die Anteile der VCs einbringen müsste. Wenn, ja wenn die Banken dabei nicht auch 15% haben wollten, womit wir bei geschmeidigen 58 Millionen angekommen wären, die das Paket der VCs bringen müsste.

Damit müsste Sixapart beim Ausgabepreis der Aktien, ohne einen Cent Gewinn an der Börse schon 100 Millionen wert sein – und was hat Sixapart dafür zu bieten? Welches Kurs-Gewinn-Verhältnis? Welches Kurs-Umsatzverhältnis? Um an der Börse als “faire Bewertung” zu gelten, müsste Sixapart einen Jahresumsatz von 25 bis 50 Millionen machen! Selbst, wenn man einen Worst Case-IPO für die VCs annimmt, müssten nach 2-3 langen Jahren die 200% erreicht werden – es blieben dann immer noch 40 Millionen, die der IPO bringen müsste, und 70 Millionen Marktkapitalisierung. Um in diesem Fall beim Ausgabepreis ein faires Kurs-gewinn-Verhältnis hinzubekommen, müsste Sixapart mindestens 4, 5 Millionen Gewinn pro Jahr machen – innerhalb von 2 Jahren ab jetzt. Während der New Economy war das noch anders, aber heute zählen Umsatz und Gewinn, und dafür würde sich Sixapart sehr lang machen müssen.

Die Gesellschafter müssten sich in diesem Fall wohl noch dazu verpflichten, ihre Aktien zu behalten. Sprich, sie könnten die nächsten 6 bis 12 Monate nicht Cash machen, und müssten um den Aktienkurs bibbern. Aber auch dann könnten sie kaum grössere Pakete verkaufen, ohne den Kurs zu gefährden. Und ein Loic le Meur ist garantiert niemand, der so lange wartet – durchaus verständlich: Zu lang, und deshalb viel zu riskant. Dazu kommt noch aus Sicht der Börsianer die Frage, was Sixapart eigentlich ist. In der Blogosphäre gelten Sixapart und Lifejournal als Giganten; von aussen betrachtet sind sie aber nur ein Anbieter eines reduzierten Content Management Systems, das nirgendwo ausser der kleinen Nische der Blogs auch nur ansatzweise eine Art Marktführerschaft beanspruchen kann, und eine Jugendcommunity. Auf der anderen Seite muss man auch mal die Konkurrenten sehen: Microsoft mit Spaces, Google mit Blogger, AOL mit seinen Diaries und Yahoo mit seiner Eigenentwicklung. Und gegen diese Player mit enormen Verwertungspotential will Sixapart mit einem Abodienst anstinken? Das klingt nicht nett, sorry, aber so tickt nun mal die Börse. Marktführer bekommen Geld, die anderen nicht.

Natürlich wäre Sixapart mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn sie den IPO nicht immer wieder ins Gespräch bringen würden, um ihren Verkauf zu beschleunigen: Ist Sixapart erst mal an der Börse, sind die Aktien in Streubesitz, kann es nur schwer von Interessenten übernommen werden. Eine Übernahme wäre auf jeden Fall billiger, so die schlüssige Argumentation. Ein Trade Sale, ein Verkauf der Firma an einen Konkurrenten würde Sixapart viel ersparen: Den weiteren Ausverkauf an die VCs, die zwangsweise enormen Wachstumsraten bei Usern und Wert, die problematische Entwicklung der Wertschöpfung, das Erreichen eines Break Evens, die Risiken auf einem langen Weg, an dessen Ende niemand sagen kann, ob Blogs dann noch irgend jemanden interessieren. Bleibt nur die Frage: An wen soll man das verkaufen?

Microsoft scheidet aus, Microsoft macht das immer selbst. AOL hat schon, Google hat schon, Yahoo macht gerade selbst. Vielleicht Disney, vielleicht Universal; Firmen, die mit Jugendmedien zu tun haben. However, meine Meinung ist: Es sieht gar nicht gut aus für Sixapart. Dass sie ein Problem haben, wurde meines Erachtens in dem Moment klar, als sie Lifejournal übernommen haben. Man erinnere sich an die rührselige Geschichte des Gründers, der keine Lust auf Business hatte und Sixapart sehr apart fand. Ich bin ein gutgläubiger Mensch, man nennt mich auch Don der Nachsichtige oder Alphonso Bonsperanza, aber:

Ich glaube nicht, dass jemand einfach so seine Firma für eine Millionensumme an eine andere verkauft, ohne dass irgendein Berater, Rechtsanwalt oder die Mama ihm sagt, er solle doch mal schaun, was andere dafür zu zahlen bereit sind. Ich bin mir sicher, dass das Angebot von Sixapart nicht das einzige war, das eingeholt wurde. Es war am Ende das beste, aber das heisst auch, dass alle anderen weniger geboten haben – oder kein Interesse hatten. Ich denke, auf die Folgerungen kann ich an dieser Stelle verzichten.

Das wäre natürlich heute Abend ein Co-Referat, das würde sich nicht gehören, deshalb sei es hier vermerkt. Nichts für ungut, hier stehen nur die Überlegungen des Systems, in das sich Sixapart aus freiem Willen begeben hat.

8.2.2005 | 13:19 von DonAlphonso

Ein weiteres Businessblog, das nicht kommt,

oder warum PR-Blogs und die PR-Blogger vollkommen überflüssig sind, wenn man sich des eigenen Gehirns bedient.

Gestern kam ein Artikel in der Werben & Verkaufen über Blogs, der sich mit dem Verhältnis von Blogs und Unternehmen auseinandersetzte, Stichworte Jamba, Sun und die Clique der sattsam bekannten Berater, die das Thema für ihre eigenen Profit gern hypen würde. Ich habe damals im Interview mit w&v ziemlich auf die Bremse getreten, aber wenn so ein Zug mal im Rollen ist, kann man wenig gegen die Dominanz der Geldbrüllaffen und ihre brillianten Theorien tun.

Gestern kam allerdings auch die Praxis in Form eines Onlineshops zu mir. Kleines Unternehmen, hochwertige Produkte für alles, was mit Holzverarbeitung zu tun hat, und gute Preise im umfassenden Sortiment. Und der Emissär des Unternehmens beklagte sich, dass der Verkauf über Ebay ganz gut laufe, nur der Onlineshop an sich wäre eine blanke Katastrophe. Wahrscheinlich, weil er nicht bekannt ist. Ob man das mit einem Blog verbessern könnte – und was sowas kostet?

Wir sind dann erst mal den Shop durchgegangen. Erster Ergebnis: Die aufklappbare Navigation ist die entscheidende Bremse für alle Suchmaschinen. Google findet fast nichts von den Produkten, und dass jemand erst die Firma und dann dort die Produkte sucht, ist eher unwahrscheinlich. Der Pagerank der Seite bei Google liegt bei 2 – und der Emissär wusste nicht mal, was der Pagerank bedeutet. “Existiert für Google nicht”, erklärte ich ihm. Dann ging es weiter zu den Produkten. Irgendwer bei der – laut Referenzen nicht schlechten – Agentur hat die Graphiken mit höchster Auflösung online gestellt. Thumbnails haben schon mal 25 kb, grössere Bilder schnell über 100 kb bei einer Breite von 450 Pixeln. Niemand hat dem Unternehmer bislang gesagt, dass der Shop an sich das Problem ist – jetzt weiss er es, und die Agentur hat hoffentlich einen Kunden weniger.

Trotzdem war da immer noch die Frage eines Blogs. Das Problem: So richtig gut schreiben kann in der kleinen Firma niemand, und der Chef ohnehin ist überarbeitet. Um das Ding für Google attraktiv zu machen, müsste das Blog täglich beliefert werden, aber dazu hat er keine Zeit und eigentlich auch keine Ideen. Er würde das aber eventuell an eine Agentur abgeben. Schöne Vorstellung: Eine der Fingernagellackiererinnen der typischen PR-Agentur schreibt Artikel über hochspezialisierte Holzverarbeitung….

Dabei gäbe es für kompetente Informationen aus dem Bereich durchaus Bedarf – schliesslich wollen die PR-Tanjas ihre Berater-Klausimausis auch mal mit der Restaurierung der verarmten Wohnung beauftragen, neues Laminat auf den Boden auftragen – und Klausimausi, der auch keine Ahnung von jeder Form von handwerklicher Arbeit hat, schaut natürlich im Internet nach. Insofern wäre es nicht dumm, eine Art “Wissensdatenbank” aufzubauen, die erklärt, wie es geht, und welche Werkzeuge man aus dem Onlineshop braucht. Idealerweise stellt man die Werkzeuge in drei Qualitäten/Preisklassen vor, für Ahnungslose, für Amateure und für Profis. Das könnte dann langsam innerhalb einer Blogsoftware und heftig mit den Seiten der Hersteller und des Shops verlinkt aufgebaut werden – warum auch nicht, WordPress ist kostenschonend, und erleichtert die Eingabe von Links. Das hätte dann auch den Vorteil, dass der Kunde, der über Google kommt, zuerst mal die Lösung seines Problems findet, und dann das Werkzeug. Die wenigsten wissen, welche Massaker SSK 666 Kettensäge sie brauchen, und warum die G-METZ 3000 nicht taugt – die klassische Suchanfrage lautet immer noch “Womit zersäge ich das Laminat und wenn Tanja dann immer noch rumzickt, auch Tanja”.

In so einem Umfeld kann es durchaus sinnvoll sein, Texte mit Kundennutzen in einem als Firmenangebot gekennzeichneten “Blog” online zu stellen. Nur: Auch das ist ein ganz alter Hut aus der Steinzeit der E-Commerce-Beratung und hat mit Blogs, dem neuen Hypethema geldgeiler Consultant-Darsteller und Werbefritzen, nichts zu tun. Wenn es gut und kostengünstig gemacht wurde, hat diese Strategie (früher nannte man das schlicht und einfach “Kundenberatung”) schon früher gute Erfolge nach sich gezogen, auch wenn es nicht als Blog bezeichnet wurde. Nur: Gute Inhalte sind teuer, und im Zweifelsfall verschwendet man sein Geld dabei an unerfahrenes Pack, das genauso mies arbeitet wie die Agentur, die man eben wegen erwiesener Inkompetenz gefeuert hat.

Eines sollte man sich dabei auf jeden Fall vor Augen halten: Es gibt im deutschen Sprachraum nur sehr wenige Beispiele für erfolgreiche Blogs mit wirtschaftlichem Interesse. Das hier ist eines davon, und dass ein Autor dieses Blogs dennoch die generelle positive Wirkung von Blogs auf PR und Marketing bestreitet ? das sollte Ihnen zu denken geben.

7.2.2005 | 19:04 von DonAlphonso

Hell freezes over: BLOGS! auf der Leipziger Buchmesse

Nachdem wir schon in Frankfurt auf der Messe gelesen haben, sind wir diesmal wieder präsent – genauer, ich bin zu einem Gespräch & Vortrag an einem Stand eingeladen. Nicht der Stand des Verlages, wo ich auch sein werde, nein, es ist

Der Stand des SPIEGEL.

(Nach einigen Minuten vernimmt man die Zuklappgeräusche ehedem offen stehender Münder) Richtig gelesen, der Spiegel, der Magazinableger von SpON, und die wollen über Blogs reden. Herr v. Blumencron ist hoffentlich da, dann gibt es schöne Grüsse für äh aus dem Müll.

Geplanter Termin: Samstag, 19. März, 13 Uhr. Und ich würde mach natürlich freuen, wenn viele Blogger kommen würden. Bei Bedarf frage ich den Verleger, ob wir dann ab 10 Uhr einen Crashkurs M***-Basteln an seinem Stand (100 Mindestteilnehmer) durchführen können.

3.2.2005 | 4:49 von siebenviertel

Larry Mantle mag blogs

Ein link extra für Don, zu einem Radiomitschnitt. Der Moderator weiß nicht nur, was blogs sind und wen man sich kompetentes dazu ins Studio einladen könnte, er nutzt sie auch noch selbst. Larry Mantle mit Mark Frauenfelder und Kevin Roderick: AirTalk – about blogs, bloggers and how they have affected our world. (35min real audio, von KPCC.org)

3.2.2005 | 4:33 von siebenviertel

Die Kaltmamsell mag blogs

Das Blogs!-Buch hat da viel besser funktioniert, da es als Sammlung verschiedener Quellen und Autoren angelegt war. Das transportierte den Blog-Charakter angenehm und wirkungsvoll, verstärkt durch das aufwendige Layout im Webpage-Format.

Danke.