The Future that didnŽt happen in 05: I – Literaten bloggen
Ich kenne eine Handvoll Schriftsteller der jüngeren Generation, sei es, dass sie mit mit ihr Debut hatten, sei es, dass man sich auf Events, Lesungen und so weiter kennengelernt hat. Alle haben eine Email, alle haben meistens das Nortebook dabei, und in vielerlei Hinsicht ist das Internet auch eine Inspirationsquelle. Allen gemein sind auch die Klagen über den Betrieb: Die lahmen Verlage, die Zeitschriften, die keiner liest, die Probleme, auch mal kleinere Dinge zu machen und vor Publikum auszuprobieren. Jeder von denen weiss, dass es Blogs gibt, die meisten haben meines und die paar anderen Blogs von ISBN-bewehrten Leuten auch mal angeschaut. Kein Interesse.
Es gibt mit Sven Regener eine Ausnahme, auch wenn man ihn zu denen zählen kann, die laut Zeit-Online-Boss und ostelbischem Blogmolester f. Randow “regelrecht eingekauft” wurden. Es gibt noch ein paar altbloggende Schriftsteller, aber auch da sind Verluste zu vermelden. Es gab ein paar Blogs, wo jemand under cover blogte, aber die, die ich kenne, wurden bald wieder eingestellt. Vom Protoblog AmPool, von dessen Revival immer wieder geredet wurde, bleibt nur die geparkte Domain übrig. Gut, es gibt ein paar Blogger, die Books on Demand (BOD) veröffentlichen oder sich anderweitig mit Zuschussverlagen abgeben, was der Literaturbetrieb als solcher aber gar nicht mag.
Und damit sind wir auch schon bei den Gründen, warum nichts aus der Liebelei zwischen Blogs und Autoren wurde. Obwohl man damit seine Fans bei der Stange halten kann, öffentlich präsent ist, jederzeit auch die krudesten Texte ausprobieren kann und das Feedback der normalen Leser bekommt, das im Betrieb so selten ist. Es gibt in dieser Szene zwei grosse Vorurteile, das erste hat mit den BODs zu tun: Der Gedanke, man würde etwas umsonst schreiben, Texte verschenken, die im Betrieb normalerweise verwertet, sprich bezahlt werden. Texte eines Buches ins Netz einstellen, du lieber Himmel, wo kommen wir denn da hin. Der Marktwert von Autoren richtet sich im Betrieb nach den Prozenten, die sie bekommen, nach dem Vorschuss und der Auflage, den Preisen und besonders den Preisgeldern, man mag oft gar nicht glauben, wie bodenständig da plötzlich die Literaten sein können. So ein verschenkter Text jeden Tag ist das Gegenteil dessen, worauf einen der Betrieb polt. Und dann ist da noch das Misstrauen gegenüber dem Internet und den Lesern da draussen, die nicht durch die Eingangstür der Buchhandlung vorsortiert wurden. Im Gegenteil, man nimmt an, dass Leute, die viele Bücher lesen und den Hauptmarkt (in der Regel gebildete Frauen zwischen 30 und 60) ausmachen, eher selten im Netz sind. Im Netz sind die Chaoten, die Pornorunterlader, aber – nach Meinung meiner Bekannter – eben nicht die, die Bücher kaufen.
Daneben ist auch noch schlichtweg der Zeitmangel, und, vermute ich, schlichtweg die Angst, dass man da draussen nicht mehr der qua Verlag hierarchisch abgesicherte Könner ist, sondern von alles und jedem angelabert, verhöhnt, attackiert, gemobt und in jeder Hinsicht in der Lesergunst überholt werden kann. Das grundsätzliche Problem der Journaille, von der einseitigen Sender-Empfänger-Kommunikation auf eine Dialogkommunikation auf fast gleicher Augenhöhe umzustellen, betrifft die weitaus bessere Gesellschaft (Vorsicht Ironie) der Literaten im Fundament ihres Selbstverständnisses. Und tatsächlich gibt es in der Blogosphäre genug zu Recht oder zu Unrecht (bislang noch) verhinderte Schriftsteller, die mit ihren Kommentaren zum Bachmann-Wettbewerb und ähnlichen Eiertänzen des Betriebs eine wenig systemfreundliche Meinung vertreten.
Weshalb meines Erachtens auch 2006 die Literatenblogs eine Ausnahmeerscheinung sein werden. Es sei denn, es gibt ein einen Bloggerdebutanten, der auf Platz 1-5 der Spiegelbestsellerliste landet. Dann, dessen dürfen wir uns gewiss sein, kommt die Invasion der Nachahmer. Denn der Erfolg ist letztlich der einzige Treibstoff des Systems, in dem Literaten agieren. Für den Erfolg steigen sie mit Lektoren ins Bett, erdulden die Schwachköpfe in Klagenfurt und die neidischen Hunde der Journaille, von denen jeder zweite auch ein Manuskript rumliegen hat – dafür, so viel ist klar. würden sie sogar bloggen.
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Wenn die jungen Autoren wüssten, über was sie in einem Blog schreiben sollen, würden sie es wohl bereits tun. Aber in diesem Punkt hast du Recht, wenn sie in ihrem Blog Niveau und Form der Texte erreichen würden, die sie in Buchform gegen Vorlage eines 20-Euro-Scheines veröffentlichen, dann können sie das Bloggen auch gleich lassen. Nur was spricht dagegen, im Blog von der aktuellen Lesereise zu berichten? Oder vom Alltag des Schreibens? Man muss es nur wollen. Wenn der Wille allerdings vom Verlag ausgeht, kommt wahrscheinlich nur das heraus, was wir im letzten Wahlkampf schon auf Focus nicht gelesen haben. Da war doch was, oder? – Es ist, glaube ich, die falsche Frage, ob Literaten bloggen. Oder Journalisten. Oder Politiker. Das muss wohl jeder für sich entscheiden. Ansonsten käme auch nichts Lesenswertes dabei heraus.
Also, ich kann nicht klagen. Auch wenn mir jemand, der sich im Buchmarkt bestens auskennt, die BoD-Chose erfolgreich ausgeredet hat: Knapp 100 treue Seelen waren bereit, meinen Roman (den sie auch komplett als PDF herunterladen konnten) als gedruckte Schwarte zu bestellen. Ich hab’s trotzdem abgebrochen, weil man sich a) tatsächlich als Schreiber mit BoDs die Chancen bei Verlagen mindert und b) sich das bei einer Hunderterauflage nicht gerechnet hätte.
Somit ist mein Vorschlag “Erst lesen, dann kaufen” gescheitert.
Trotzdem biete ich über mein Blog weiter Stories für lau an. Mit einigem Erfolg: Im vergangenen Jahr haben rund 10.000 Besucher die Seite mit den Geschichten zum Lesen am Bildschirm und/oder Download angesteuert. Das bringt zwar keine Kohle (wie alles, was in Bloganien so veranstaltet wird…), aber Kontakt zum Leser und damit eine positive Verstärkung der eigenen literarischen Aktivitäten.
Und, oh Wunder, mir hat das Anbieten der Belletristikschnipsel zwei Kontakte zu Literaturagentunren und zwei Einladungen zu (einigermaßen seriösen) Anthologien eingetragen. Wie gesagt: Ich bin mit der Wirkung meines Blogs in Sachen ‘Literaturkarriere’ ganz zufrieden. Und natürlich wäre ich im Jahr 2006 gern der “Bloggerdebutanten, der auf Platz 1-5 der Spiegelbestsellerliste landet.” Ist doch wohl klar…
Ich spekuliere mal drauf los:
Literat/Autor zu sein, ist ja Kunst und viele Künstler sehen die Kunst auch als Gegenstück zu Dingen wie Pflicht, Planung, Abhängigkeit, Pünktlichkeit und all der anderen Dinge, die das normale Erwerbsleben bestimmen. Ein blog zu füllen, mit den Lesern im Diskurs zu stehen bedeutet aber ein gewisses Mass an Regelmässigkeit, Verlässlichleit, Kontinuität und auch Strategie bezüglich des Ziels des blogs als Teil der “Autorenkarriere”. Nicht dass man sich nur mit den drängenden Lektoren herumschlagen muss, es warten im blog Leser auf Antworten oder Einträge. Für viele mag da die Grenze der Fremdbestimmung schon überschritten sein. In der Literaturszene kann man seine Neurosen und Schrulligkeiten pflegen, im Internet lauert der unbarmherzige plebs.
Und was mit Goetz, Rainald, dem unsäglichen, der 2000 mit seinem “Abfall für alle” bloggte, bevor es den Begriff “Blog” im Volksmund überhaupt gab? Der das ganze dann im Nachhinein hat als Buch veröffentlichen lassen und in dem es um eben dieses ging: Das Schreiberleben, das Leben drumherum, den Text und das Gefühl?
Wie sieht es mit dem Abstand Blogger zu Literat aus, Herr Alphonso?
C.
Ich kann das in meinem Fall schlecht sagen. Bücher veröffentlichen ist was anderes als Romane schreiben ist was anderes als Kurzgeschichten Schreiben ist was anderes als bloggen. Aber alles entsreht bei mir im gleichen Gefühl und im gleichen “Flow”. Ich sehe die Widersprüche nicht, die andere sehen. Und ich kenne sehr viel unsäglichen Mist zwischen Buchdeckeln, falls sich die Frage nach dem Abstand auf die Qualität bezieht.
Aber das ist nicht wirklich das Thema des Beitrags. Abgesehen davon ist das mit dem “Abstand” nicht wirklich zu erklären, das dürfte jeder Autor, ganz gleich ob Blog, Buch oder beides, selbst definieren.
In Weblogs wird Literatur einfach in eine neue Form gegossen, kurze Kurzgeschichten sozusagen, vielleicht der Geschwindigkeit des Internetzes angepasst. Und die damaligen Short-stories hatten es doch genau so schwierig sich zu etablieren wie die literairen Weblogs heute. Welcher sogenannter grosser Schreiberling will sich schon auf ein niedrigeres Niveau herabsetzen wenn es doch darum geht einen Roman zu schreiben und von den Zeitungen gefeiert zu werden.
Das Interesse von vielen Schreibenden ist da, zumindest aus lesender Sicht, zum Schreiben fehlt vielen eine Art Mut, sich dem Pöbel da draussen auszuliefern, oder gar von anderen Kollegen belächelt zu werden.
Sehen wir unsselbst einfach mal als Pioniere und lesen weiterhin in verrauchten Bars, bis wir irgendwann von selbst als neue Literaire Gattung gelten. (Wenn schon Ziele, dann sollen sie auch dementsprechend hoch angesetzt werden)
Noch ein kleiner Zusatz, der nicht ganz so sehr vom Thema abweicht. Was mich in der Welt der Künstler am meisten nervt, ist dieser Drang, von der Kunst leben zu können, diese Verbissenheit immer für alles Geld haben zu wollen. Natürlich verstehe ich es, auch ich würde gerne tagein tagaus Geschichten tippen und mir davon die Miete und geile Anzüge bezahlen, aber weil das nicht Morgen geschieht und wahrscheinlich sowieso niemals, gehe in die Fabrik und sorge dafür, dass es mir dort Spass macht. Und gerade Menschen die diesen finanziellen Druck nicht haben, gehen entspannter mit deren eigenen Kreationen um und wählen diesen anarchistischeren und befreienderen Weg. Hierzu zählen Leute die Bloggen, Freie Musiker, und das ganze Spektrum der untergrundigen Kreativen. Man macht es weil man Spass daran hat und weil es ein seelisches Bedürfnis ist. ßhnlich wie pinkeln.
http://albannikolaiherbst.twoday.net/
http://www.titusmueller.de/
http://www.nachwort.de/
http://www.christof-staehlin.de/aktueller_gedanke.php
http://www.litblogs.net/
Nicht viel aber doch. Oder gelten die nicht Don?
Es könnten mehr sein, ja!
Kennt noch wer welche?
Wer des Lesens mächtig ist, könnte erkennen, dass der Text da oben weder einen Anspruch auf eine vollständige Aufzählung erhebt, noch behauptet, dass es nicht ein paar Literatenblogs gibt. Herbst ist schon länger als 05 dabei, und ich kann auch nicht erkennen, dass Titus Müller eines der angedachten Blogs als Literaturplattform führt. Angesichts der Grösse des Betriebs ist das aber so oder so ausgesprochen marginal.
Was mich in der Welt der Künstler am meisten nervt, ist dieser Drang, von der Kunst leben zu können, diese Verbissenheit immer für alles Geld haben zu wollen.
Peter Hein und Harvey Pekar rule!
@Mek Wito:
“Was mich in der Welt der Künstler am meisten nervt, ist dieser Drang, von der Kunst leben zu können, diese Verbissenheit immer für alles Geld haben zu wollen.”
In diesem Satz stecken zwei Dinge, die nichts miteinander zu tun haben. Ja, es gibt diesen “Drang, von der Kunst leben zu können”. Es ist aber gleichzeitig der Drang FßR die Kunst leben zu können. Was aus meiner Sicht ‘echte’ Künstler auszeichnet, ist der Versuch außerhalb des Systems von Angebot und Nachfrage zu leben, sich dem kapitalistischen Zwang zu widersetzen.
Das führt aber nicht (zwangsläufig) zu der “Verbissenheit, immer für alles Geld haben zu wollen.” Wenn ich Kunst schaffe (male, schreibe, singe, spiele, tanze), dann ist das naturgemäß nach außen gerichtet – ich suche die Reaktion anderer Menschen (der Betrachter, Leser, Zuschauer, des Publikums) – dafür mache ich das. Allerdings unterliegt auch der Künstler dem Zwang zur Reproduktion (jedenfalls so lange die Staatswesen nicht erkennen, dass es eine notwendige infrastrukturelle Maßnahme wäre, Künstlern eine Minimalalimentierung zu gewähren…) – er muss Geld verdienen, um ein Dachübermkopf und das Täglichbrot kaufen zu können.
Was liegt näher als dies durch das Kunstschaffen zu erreichen? Die grundsätzlicheste Form der Künstlerernährung ist das Mäzenatenum: Jemand, der genug hat, ernährt einen (oder mehrere) Künstler, dessen/deren Werk er wichtig findet. Das findet auch heute noch recht regelmäßig in der bildenden Kunst statt (und sei es durch Unternehmen, die Kunst ankaufen, ohne dass dies zu spekulativen Zwecken erfolgt). Die systemkonformere Strategie besteht darin, die Kunst zu verkaufen. Das als Verbissenheit zu denunzieren, ist bestenfalls sozialromantisch, wenn nicht gar künstlerfeindlich, denn es impliziert, dass jeder Künstler, der für seine Kunst Geld nimmt, vom Kapitalismus korrumpiert ist.
Und, mein lieber Felix, Peter Hein (mit dem ich einige Zeit bei RX zusammengearbeitet habe…) als Beleg für den Künstler anzuführen, der sich von stinknormaler Arbeit ernährt und seine Kunst kommerzfrei macht, haut nicht hin: Peter Hein hat das so gemacht. Punkt. Keine Strategie dahinter. Keine Botschaft.
Ach, was haben wir (ein bildender Künstler, der im Hauptberuf Lehrer ist, ein Schriftsteller, der sich von PR ernährt, und ein Musiker, der noch mit über 50 seinen Lebensunterhalt taxifahrend bestreitet) uns über dieses Thema schon die Köpfe heiß diskutiert und uns gegenseitig vorgeworfen, dass es der jeweils andere leichter habe, weil er seinen Kram einfacher verkaufen könne. Ich habe immer die These vertreten, dass es der Schreiber am schwersten habe, weil er ja einen Verlag finden müsse, der sein Zeug druckt und vertreibt. Und dann kam das Internet, und dann kam das Bloggen. Und dann hab ich Schreiberling auch mal gedacht, jetzt könnte ich publizieren ohne die Maschinerie und damit ein bisschen was dazu verdienen. Isses das, was schon verbissen aussieht?
Ich stimme zu, dass es unerträglich ist, wenn sich Künstler so weit auf das System der Markwirtschaft einlassen, dass sie gierig werden und verbissen. Es tut meist auch ihrer Kunst nicht gut.
http://www.jonathancarroll.com/blog1/archiveMain.html
http://www.nachwort.de/
Aufmerksam machen
möchte ich erstens darauf, dass es eine ganze Reihe normaler Blogs gibt, die streckenweise literarische Qualitäten haben.
Zweitens auf zwei Literaturblogs:
http://www.myblog.de/banausenrepublik
http://www.berlinerzimmer.de/
(Wenn man im Berliner Zimmer wühlt, findet man durchaus auch größere Eckchen mit Blogcharakter)
Drittens auf Abzocke mit “Literaturblogs”
http: //www. idea-verlag.de /literaturforum/agb.html
http: //blog. escapenet.ch /literaturblog/topics/Hilfe/
Die NYT schreibt heute über Amazon.com, die neuerdings Autoren Blogs auf ihren Produktseiten einrichtet â?? quasi als Zusatz zu den üblichen Leser-Kritiken der Werke. Klingt erstmal nur nach Werbung, aber laut dem Artikel verlinken einige Autoren auf ihre eigenen Webseiten, auf denen sie auch â??richtigeâ?? Weblogs führen. Mal sehen, ob Amazon.de diese Idee aufgreift. Und wenn ja, ob sie genauso seltsam daherkommt wie das Original.
Was aus meiner Sicht â??echteâ?? Künstler auszeichnet, ist der Versuch außerhalb des Systems von Angebot und Nachfrage zu leben, sich dem kapitalistischen Zwang zu widersetzen.
Sofern sich das nicht auf die Verwertungsmechanismen des Kunstgewerbes beziehen soll, ist diese Forderung ähnlich schwachsinnig wie die an einen Kommunisten, er dürfe nicht für einen Kapitalisten arbeiten oder müsse arm sein.
Ostelbischerseits (ach, wenn es denn stimmte) wäre auf http://blogg.zeit.de/weilerswunderland/ hinzuweisen.
Vielleicht hätte ich spezieller schreiben sollen “Blogs von Autoren, die irgendjemand anderes interessieren als die notorisch erfolglosen Auftraggeber, die einfach keinen Peil haben, wie das mit dem Bloggen geht”. Sprich, Blogs mit einer gewissen Aussenwirkung, nicht Blogs, die aufgrund ihrer abgehobenen Selbstverleibtkeit und Hirnfickrigkeit vielleicht sogar Frau Radisch gefallen könnten.
http://www.technorati.com/search/blogg.zeit.de%2Fweilerswunderland%2F?all=1
8 sites link to: Deutschland – Eine Lesereise
Und die Linkenden sind fast ausschliesslich die hauseigenen Blogs. Poinlich. Kennt und liest das Zeug eigentlich irgendjemand jenseits der Zeit-Redakation mit ihren Zeitruf-Rohrkrepierern und den Contentklauverteidigern?
The future that didn’t happen in 2005: Literatenmoblogs
Einer meiner beiden Lieblingsdons muss mal wieder versuchen, etwas Stimmung in die Bude zu bringen und erklärt daher, warum in 2005 weder Literatenblogs noch Moblogs wirklich erfolgreich stattgefunden haben.
Ah. Von Literatur verstehe ich eh nix, je…
Amazon wirds schon richten:
Amazon Autoren Blog:
http://www.amazon.com/gp/pdp/profile/A3JZTPVXXIUPTJ/ref=cm_blog_dp_pdp/104-0826885-5210327
Vergangenheitsbew
Ouch! Es ist schon heftig, wenn der RSS-Reader nach eineinhalb Wochen anzeigt:
Unread Topics (11345)
Da hilft nur ein beherzter Klick auf den “Mark all as read”-Link…
Ein paar interessante Meldungen der vergangenen Tage sind mir jedoch nicht ent…
Geht es um “Blogs von SchrifstellerInnen” oder um “Blogs als Marketinginstrument von SchrifstellerInnen”?.
Mein Leben und damit mein Blog ist genauso interessant/uninteressant wie das eines jeden anderen Menschens egal welcher Profession. Hin und wieder schreibe ich über das schreiben. Manchmal schreibe ich auch über Freude und ßrger mit Verlagen. Allerdings nicht so deutlich, denn schließlich sind das Geschäftsbeziehungen, die ich nicht naiv gefährden will. Mein Blog gehört zur ersten Kategorie und wurde unter einem anonymen Namen versteckt, nachdem mein erstes Buch erfolgreich wurde und mein Blog auf spon verunglimpft wurde. Als Marketinginstrument ist mir das Bloggen zu anstrengend. Aber ich liebe es. Und wer meine Bücher und das Blog liest, weiß, wieso ich zu manchen Thesen in den Büchern komme. Bloggen ist für mich Notizzettel. Es ist die Sammlung unfertiger Gedanken. Ich zähle nicht, wieviele Leute sie lesen und freue mich über Kommentare. Das ist (m)eine Art, als Schriftstellerin zu bloggen. Ich würdes es nicht als “undercover” bezeichnen. Es ist etwas, was neben der Schreiberei existiert und das gefällt mir so.
Um eine Frage kommt man in dem Zusammenhang der literarischen Blogs wohl nicht herum, und das ist die Qualitätsfrage. Ich bestreite nicht, dass eine ganze Reihe Blogger gut oder sogar hervorragend schreiben können. Dass die Blogform, das tägliche oder fast tägliche Publizieren ohne oder fast ohne ßberarbeitung der Qualität fast zwangsläufig abträglich ist, ist, denke ich, aber fast zwangsläufig. Die Debatte, die vor einigen Wochen auf epicore gelaufen ist, halte ich nach wie vor für wert, geführt zu werden, aber man kommt an der Tatsache wohl kaum vorbei, dass die meisten der Texte, die im Internet angenehm zu lesen sind, den Lackmustest des Drucks kaum bestehen würden.
Aber ich weiß es nicht. Und vielleicht wird 2006 uns ja alle überraschen.
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Obwohl Blogging/Self-Publishing (B-O-D/P-O-D) immer noch in der Baby-Phase stecken, sind diese Alt.Medien jetzt schon der Schrecken der Massenmedien und puritanischen Literatur-Aficionados.
Es gibt einen guten Grund, warum Rupert “The King of Mass Media” Murdoch (News Corp.) mehr als eine halbe Mrd. $$$ für MySpace.com locker macht, Blogging Portale sammelt…
…und Krisengipfel einberuft: Selfpublishing ist Staatsfeind No. 1 der Massenmedien — heute kann bereits jeder Dope so ziemlich alles nach eigenem Gutdünken veröffentlichen… ohne auf “anale Barrieren” (Verleger, Editoren,…) zu stossen.
In denselben Fluss
(M)Ein Problem, im Blog wirklich mit literarischen Formaten zu experimentieren und was weniger Eingängiges auszuprobieren: es lesen zwar gar nicht so Wenige (jedenfalls den Blogstats zufolge), aber kaum wer traut sich mal, einen Kommentar abzugeben. Im Gegensatz zu grausigen Kitschgedichten oder Fantasy-Storys von edlen Helden, die Drachen niederkämpfen, scheint bei Texten mit Brüchen, Leerstellen oder sowas Irritierendem die Reaktions-Schwelle hoch zu sein.
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