Wilde & Partner, Germanblogs, ihre PR-Fakeblogs und Christiane Wolff
Momentan wird ja ziemlich viel über Fakeblogs in den USA geredet, in denen nicht klargestellt wird, dass die Autoren von Dritten dafür bezahlt werden, die Blogs zu füllen. Betroffen: Der Einzelhandelsriese Wal-Mart und die bekannte PR-Agentur Edelman.
Und so was ähnliches gibt es ab jetzt auch in Deutschland. Betroffen: Die grosse Münchner PR-Agentur Wilde & Partner, der Medienkonzern Holtzbrinck (Handelsblatt, Tagesspiegel u.v.m.) sowie ihr Tochterunternehmen Germanblogs. Germanblogs ist gewissermassen der Versuch von Holtzbrinck, unter der Blogosphäre eine qualitative Kloake anzulegen, was sich mitunter in Bilderklau, offenen Bitten um Autorenschmierung und Bewunderung für strafbare Handlungen äussert. Kurz, was als Profinetzwerk verkauft wird, hat sich bislang nicht gerade um die Abschaffung von Peinlichkeiten verdient gemacht. Und irgendwie scheint sich da auch keiner so recht drum zu kümmern, was da eigentlich geschrieben wird.
Dem miserablen Ruf in der Blogosphäre konnte es auch nicht helfen, dass Germanblogs sich Unterstützung der PR-Agentur Wilde & Partner geholt hat, die sogleich im Newsletter vom Juli behaupten:
Die Autoren sind keine Journalisten, sondern Experten ihres Themengebiets. Alle Artikel zeichnen sich durch anspruchsvolle, glaubwürdige und unabhängige Inhalte aus. germanblogs.de ist damit Deutschlands erstes Portal für Qualitäts-Bloggen.
Ah schön. Dann schauen wir uns doch mal diese glaubwürdige und unabhängige Autorin hier an, mit dem Namen Christiane Wolff:
Mein Name ist Christiane. Ich bin in Offenbach groß geworden und lebe seit fast sieben Jahren in München. Zwischendurch war ich noch mal für ein Jahr in Wiesbaden und habe gemerkt: München fehlt mir! Also lebe ich jetzt mit noch größerer Freude in der bayerischen Metropole. Aber im Herzen bleibe ich doch Hessin…
Oooch, die Arme. Vermutlich hat sie sich auf ihrem Autorenbild mit Lappenmütze und Sonnenbrille vermummt, damit sie keiner hessischen Vendetta gegen Landesverräter zum Opfer fällt. Aber das Leben, das ist lustig und schön, nicht wahr, und deshlab macht sich Christiane auf zu den Events, wo der Boden wackelt, der Sekt fliesst und BussiBussi abgelichtet wird. Und schreibt darüber im Münchenblog. Etwa, wenn es medienmässig mal wieder voll abgeht oder was los war:
Michael Westphal, Geschäftsführer von TV1.DE, erläuterte im Rahmen seines Vortrags, wie die neue Medienwelt funktioniert – von youtube.com bis zu IPTV Sendern.
Den Michael Westphal kenne ich noch aus meiner aktiven Zeit als Höllensöldner in der Munich Area. Da ging es TV1 grade nicht mehr so gut. Aber dank der flotten Christiane weiss ich jetzt, dass TV1 auch auf die Medientage durfte. Zufällig hat sie nämlich beim Knipsen auf der langen Nacht der Medien alle möglichen Medienleute immer mit dem Michael Westphal abgelichtet. Und bei Germanblogs eingestellt. Na, es war ne geile Zeit, bei dem Schampus kann das schon mal passieren:
Die Stimmung war klasse und die am meist besuchteste Bar war wie immer die Champagner Bar von HSE 24…
Ansonsten treibt sich Christiane gern fern der Heimat in der weiten Welt herum. Indien zum Beispiel. Ãœber Indien hat sie einen ganzen Haufen Elogen bei RGermanblogs verfasst, das Shoppen, die Wellness-Hotels der Taj Hotel Gruppe, Dates mit dem Maharaja und vieles mehr. Klingt ja alles fast so gut wie aus einem mieseren Reisekatalog, den eine halbseidene PR-Agentu verbrochen hat.
Und jetzt schauen wir uns mal die in München residierende Namesvetterin Christiane Wolff an.Diese Christiane Wolff rennt nicht mit Lappenmütze rum, schreibt aber auch lustige Geschichten. Denn sie
ist seit 2004 Senior PR-Consultant bei Wilde & Partner. Christiane Wolff ist Teamleiterin und verantwortet die Kunden aus den Bereichen Messen und Events, Medien und TV, Lifestyle und Luftfahrt, sowie Neukundengewinnung.
Deren Kunden, welch ein Zufall, ein einige Touristikunternehmen unter anderem des indischen Subkontinents sind. Oh, und übrigens auch TV1 mit Herrn Westphal, betreut von Christiane Wolff:
– Kontaktaufbau zu relevanten Medien
– Produktinformation und Präsentation bei Key-Medien
– Kontinuierliche Pressearbeit und Beantwortung von Journalistenanfragen
– Organisation und Durchführung von Speaking-Opportunities
– Regelmäßige Presseaussendungen
– Organisation von Medien- und Marketingkooperationen
– Vernetzung mit Wilde & Partner-Kundenportfolio
Na, letzteres scheint ja bei Germanblogs gelungen zu sein. Ob das vielleicht der Grund ist, dass die Wilde&Partner Christiane Wolff so ganz anders erscheint als die bemützte Fluchthessin Christiane Wolff bei Germanblogs?
Was mich jetzt interessieren würde: Welche Konsequenzen ziehen Wilde & Partner und Holtzbrinck aus diesem “Qualitäts-Blogging” aka dieser Fakebloggeschichte? Wussten da alle, was da passiert? Und hat Christiane Wolff das für Germanblogs übliche Gehalt auch noch für diese PR-Geschichten aka “anspruchsvolle, glaubwürdige und unabhängige Inhalte” bekommen?
Anregung kam von einem Kommentar bei Thomas Knüwer.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Ich frage jetzt mal ganz blöd: Ja, und? Selbst wenn das so stimmt, wo schließt sich denn so etwas aus? Ein kommerziell betriebenes Blog-Allerlei ist ja von vorn herein für kommerzielle Inhalte anfällig, oder sehe ich da was falsch? Ob das jetzt richtig oder falsch ist, kann ja jeder selbst bewerten, aber ich finde die Sachen dort vor allem profan.
Na gut dass Germanblogs billigste Reiseprospektschmiererei ist, das war unübersehbar. Trotzdem immer wieder lustig, wenn das Mützchen fällt.
Aber solange das so dilettantisch durchsichtig gemacht wird wie bei Germanblogs, regt mich das kaum auf.
Schlimm wirds erst, wenn es bei Geo Spezial und anderen Reisepostillen ebenso läuft. Von TV-Reisesendungen ganz zu schweigen.
Nur würde ein wirklich “unabhängiger” professionell arbeitender Reisejournalist schlichtweg verhungern.
Blöd fragen kann man immer. Nur ist “Kommerziell” im Sinne von “wirtschaftlich” was anderes als “Kommerziell” im Sinne von Schleichwerbung und verseckte PR. Sogar Hehlerei und Waffenhadel sin kommerziell. Das kann also jetzt nicht wirklich das kriterium sein für Leute, die unabhängige Qualitätstexte schreiben wollen. Sag ich jetzt mal.
Schlimm genug, wenn die gute Frau ihr Geschreibsel als Qualitätstexte begreift. Noch schlimmer, wenn ihr das jemand glaubt.
Immerhin ist es nicht irgendwer, sondern, aber hallo, ein führendes Mitglied einer führenden PR-Agentur. Gewissermassen der deutsche Mike Krempasky.
Von der BILD wollen wir hier gar nicht erst reden:
“Von TUI-Urlaubern ausgezeichnet
Die 10 beliebtesten Hotels der Welt”
Da steht natürlich nirgendwo “Anzeige”…
Wie gesagt, schlimm wird das erst, wenn das mit Texten passiert, die wirklich glaubwürdig klingen…
[…] Spammer zählen weithin im Netz als Abschaum, Gewürm, niederes Gezücht. Doch im vergleich zu Germanblogs sind sie wenigstens ehrlich: Sie spammen, was das Zeugs hält und machen keinen Hehl darum, um was es geht. Germanblog dahingegen verdient noch nicht mal einen Link. Wenn das stimmt, was Don Alphonso behauptet – sag mal, kann es sein, dass der seine Saftausdrücke letzte Zeit stark zurückgenommen hat und auf seine alten Tage ziviler wird? – würde ich mich fragen, ob ich weiterhin bei Germanblogs mitschreiben würde, liebe ProBlogger und Möchtegern-ProBlogger, die da bisher mitmachen. […]
Da sollte man sich aber schon Sorgen um solche Agenturen machen. Aber das schreibt doch sicher AnjaTanja, oder?
Es fragt sich, ob ein Medium wie Germanblogs zu Selbstachtung in der Lage ist. Jedenfalls, solange es von den Holzbringern betrieben wird. Ich glaube nicht, dass die Holzbringer in der Lage sind, sich von PR fern zu halten oder von “Journalisten” wie den von rechten Propagandafabriken unterstützten C. Würgin.
Wie kommt es eigentlich, dass (viele) klassische Medien so wenig Berührungsangst mit verdrehtem PR-Müll und Spin haben??
Na ja, Wilde & Partner als “führende” deutsche PR-Agentur zu nennen, ist schon ne Spur ahnungslos. Wenn ich die schon nicht kenne… Und der Titel einer PR-Consultantin ist ja nun auch kein Ausweis für Führungstätigkeiten, sondern wird dadurch erworben, dass man a) sehr lange Praktikant/in war, b) den Vorgesetzten keine Widerworte gegeben hat und c) das Prosecco-Glas richtig herum halten kann.
In der Agentur, in der ich das äußerst zweifelhafte Vergnügen hatte, vier Jahre anschaffen gehen zu müssen – und DIE war eine führende deutsche PR-Klitsche! – sind inzwischen die Damen Senior Consultant, denen ich geraten habe, mal einen Deutschkurs zu besuchen, als sie mir unterstellt waren.
PR-Agenturen sind innerhalb der diversen Marketing-Dienstleister durchweg die mit den allergeringsten Qualitätsstandards. Wozu auch Qualität? ßndert eh nix.
Weil sie billig Zeilen füllen wollen.
Es ist manchmal erschüttert, wie wörtlich PR-Müll übernommen wird, oft gar nicht in böser Absicht. Es ist nur einfach so bequem.
Wann hat man das letzte mal einen “echten”, kritischen, selbstrecherchierten Bericht über eine Fünfsternewellnessklitsche gelesen?
Da müsste man incognito hinfahren, selber zahlen, kritisch schreiben, hinterher auf Anzeigen verzichten etc.
Ist doch viel einfache, sich zwei Tage lang “einladen und verwöhnen” zu lassen (hat hier jemand Bestechung gerufen?), dann den PR-Text umformulieren und alle sind glücklich. Wer ganz “objektiv” sein will, schmuggelt noch einen banalen “kritischen” Halbsatz rein, damit’s authentischer klingt.
Und ALLE machen das so
Ne doch, ich kenne die gut, jedenfalls im Tourismusbereich ist das keine Klitsche
Ich kenne die auch aus dem Tourismusbereich ganz gut, da sind sie fett mit dabei. ßbrigens auch hier bei uns vor den Toren der Stadt, bei einem Outlet Center der ekligeren Art. Zumindest hier in Bayern haben die ziemlich ordentlich Kundschaft. OK, sie sind nicht Ketchum. Aber für ein Heimgewächs durchaus nicht schlecht.
Und wenn du dann mitkriegst, wie sich auch “renommierte” Reisejournbalisten dort ihre Schecks abholen ist das nicht mehr lustig.
Das ist doch in anderen Germanblogs nicht anders. Wenn auch etwas offerner: Bsp: Gesundheitsblog: Dr. Michael Prang, Inhaber einer Medizin-PR-Agentur.
Ich möchte eine Wette abgeben, wie die Verteidigungsstrategie von Holtzbrinck aussehen wird:
Man habe doch Germanblogs an das Redaktionsbüro “BOOGIE MEDIEN” ausgelagert (die Jungs mit den HLX-Blog-Problemen) und die Verantwortung liege alleine bei diesem Dienstleister, den man gebührend abstrafen werde.
Ich meine, warum auch nicht, wenn der Inhaber von BOOGIE MEDIEN zufällig einer von 26 Absolventen des 2001er-Medien-MBAs in der Steinbeis-Hochschule Berlin war. Wie auch Christiane Wolff.
Ach, wat is doch die Welt kleen.
PS: Sage keiner, er habe es nicht kommen sehen.
Du, ich hab jetzt doch meine Zweifel: Kann jemand, die einen Steinbeis MBA hat und in der PR täglich mit Texten arbeitet, sowas schreiben?
“die am meist besuchteste Bar”
;-)
Da schmeckt’s halt am liebsten…
Die Welt ist noch kleiner. Auch jener Michael Westphal (TV-Null), den die Dame da bebloggert, kommt aus dem gleichen Keller. 2001 war wohl kein guter Jahrgang.
Dann könnte es also auch einfach eine Verlinkung unter Freunde sein? Eine Gefälligkeit? Nachbarsschaftshilfe? Wie Blogrolls, nur mit Bannern?
öre Michaele, isch bauche Deine Hilfäh als gutär Nachbahr. Kannst Du bringen diesen Pizzakarton mit dem Pulva und den Geigenkoffär zu Christiane…
Könnte es also nicht?
Nee klar. Ich hab meinen Kumpels früher auch immer beim Umzug geholfen und die mir. Bloß dass wir alle irgendwie keine Umzugsunternahmen waren und und nicht hinterher auf Werbebannern toll dafür gelobt haben, wie gut wir umziehen. Irgendwie würdelos, dieses Medientage-Gebussel unter Spezl’n. Dagegen ist je OpenBeeCee richtig seriös.
Aus dem gleichen Keller? Verlinkung unter Freunden? Geht’s nicht genau darum? So ein PR- äääh MedienMBA verschafft Zugang zu einem ” einmalige(n) Netzwerk aus Studenten, Absolventen, Dozenten, Partnerhochschulen und Unternehmenspartnern aller Medienbereiche. Hier werden Ideen geboren, gemeinsame Projekte auf den Weg gebracht und Know-how ausgetauscht.”
@BrainBomb: Jo, darum geht es.
(FTD, 18.2.2006)
Nee, ihr habt euch aber gegensietig geholfen. Und wenn jemand gefragt hat, dann: “Zum Glück hatten wir ja so viele helfende Hände!”
Es ist dämlich, es ist platt, aber es ist auch so verdammt banal. Wenigstens die Fotos hätte sie weg lassen können. Diese Krawatte, oh Gott.
Aber mal im Ernst: Wer geht denn davon aus, das es irgendwo anders anders läuft. Solange Briefe die Redaktion erreichen, mit der Anrede: “Liebe Medienpartner, …” wird sich nichts ändern. So entstehen Autozeitschriften, Golfbeilagen, Reistberichte. Das ist ja keine Erfindung von Germanblogs. Und sie geben ja nicht aus, anders als klassische Medien zu sein, sondern nur anders als Blogs. Na gut, das Ziel haben sie doch erreicht.
Wenn es das Ziel war, mit roten Blitzlichtaugen neben dem vollschlanken Markwort in einem grottenseriösen Blog abgelichtet zu werden, dann ja. Immerhin, die Methoden sind feiner geworden. Früher gab es das nur unter Männern und man musste sich als Fux auf dem Paukboden die Fresse aufschlitzen lassen ;-)
Komm, die sind doch alle nicht satisfaktionsfähig.
Scheint ein umfangreiches Netzwerk zu sein:
Class of 2004:
Dr. Michael Prang, Mediziner, MBA, Geschäftsführer â??Medienärzteâ?? Autor im Germanblog “Gesundheits blog”
Das klingt für mich aber wirklich nur nach Autorenschacherei aus dem eigenen Bekanntenpool, als platzierte PR. “Gut plaziert” traue ich mich gar nicht zu schreiben.
Germanblogs
Diese GermanBlogs waren mir schon früher aufgefallen, aber mein erster etwas tieferer Blick in dieses Projekt ließ mich kein zweites Mal wieder zu Besuch kommen. Mag es aus einer mir entgegenschreienden Langeweile gewesen sein oder auch Nich…
Wobei mich dieses “Netzwerkern” gar nicht so stören würde. Denn genau das ist es doch, wofür man eine PR-Agentur bezahlt! Vielleicht zusätzlich noch, dass mir die Senior-Consultin einen schicken Krawattenknoten zeigt (oder noch besser bindet ;-)
Was aber wirklich ärgerlich ist, dass diese Agenturen anfangen, das Web mit ihren Spam-Schleudern zuzumüllen und die Aggregatoren (Technorati) unter ihren Einfluss bringen wollen :-(
Was aber alle vergessen: Technorati hat Edelman angeheuert. Sie haben nämlich ein Produkt zu verkaufen (die Leistung von Technorati). Edelman macht nur ihren Job, zugegeben das sehr schlecht.
@Tobias:
Schau dir die Einträge von Christiane Wolff an. Schau dir die Verlinkungen in den Einträgen an. Frag dich, was ist berichtenswert, was ist verlinkenswert und gleiche mit der Kundenliste von Wilde & Partner ab…
Die z.B. dort betriebene Rosettenschleckerei von TV1 und BMW, beides Kunden von Wilde & Partner, wird ziemlich ekelerregend, wenn man nicht gleichzeitig schreibt in was für ein Abhängigkeitsverhältnis man zu den beiden steht.
Ist Ethik-Unterricht beim MBA nicht drin?
@tobias: Re: Technorati/Edelman
Falsch. Das ist eine Geben/Nehmen-Beziehung, denn z.B. bei der Europatournee waren gleichrangig neben Technorati- auch Edelman-Vetreter bei den Präses dabei. Edelman verkauft Konzepte, verkauft (scheinbares) Blogger-Know-How und beteiligt sich konzeptionell an der Auswertung der Technorati-Zahlen.
Das ist mehr Symbiose als einfacher Einkauf einer Dienstleistung.
Wahrscheinlich ließen sich die PR-Texte nur hervoragend benutzen, um die Mindestanzahl Artikel/p.M. zu kommen?! Ich glaube kaum, dass BMW PR-Arbeit bei muenchen.germanblogs.de plaziert. Da würde man die Reichweite um einiges überschätzen. Ich glaube wirklich, hier war jemand/eine nur sehr faul und brauchte etwas zum rumzeigen, beim gemeinsamen MBA-Käse-Fondue-Abend.
Edelman verkauft nur Konzepte, die scheinbar aussagen sollen, was man mit den Daten von Technorati ansammeln sollen. Das auf PR-Veranstaltungen (siehe lauschiger Videoabend) PR-Leute anwesend sind, gern auch als Gruppengeschmeiss, ist ja erst einmal nicht ungewöhnlich, es ist sogar normal. Glaube mir, für Technorati war Blogger-Knowlegde sicher kein Zuschlagsgrund für Edelman (das haben sie nämlich nur von Technorati), sondern die Reichweite ihrer Verteiler.
Es heißt natürlich: “… Daten von Technorati anfangen soll.”
MBA-Käse-Fondue-Abend: Zu dem dann auch der Weihnachtsmann kommt, an den wir alle glauben.
“das haben sie nämlich nur von Technorati”. Hihi. Wenn mamn weiss, wie die Originallisten ausgesehen haben, hat Technorati kein Wissen, das sie an jemanden weitergeben könnten.
Ja, oder die böse Hexe, die hier ja auch überall rumfliegt…
Deshlab ergänzen sich Edelman & Technorati natürlich so gut :))
@Tobias: Fakt ist aber, das europäische Edelman-Mitarbeiter bereit vor dem Veröffentlichen der Top-Blogger-Listen in Quasi-Redaktioneller Betreuung das Technorati-Ranking händisch nachgebessert haben. Da kann ja wohl nicht die Rede davon sein, “Technorati hat sich nur PR-Dienstleistung eingekauft”.
Nein, aber sie “beraten” natürlich in der Richtung, was sich am besten verkauft. Genau das ist deren Job, und genau dafür wollten die auch so lieben Aggregatoren wie Technorati, Edelman nämlich haben.
[…] Nachdem die renommierte PR-Agentur Edelmann mit ihren Flogs (Fake-Blogs) von einem Skandal in den nächsten stolpert und schon arg an Glaubwürdigkeit verloren hat, scheint sich in Deutschland etwas ßhnliches anzubahnen: Robert Basic, Don Alphonso und Peter Turi (friedlich vereint gegen die “Blogfälscher”) berichten über einen “Fake-Blog” im German-Blog-Netzwerk des Holzbrinck-Verlages. […]
[…] Wilde & Partner, Germanblogs, ihre PR-Fakeblogs und Christiane Wolff So, nun hat DonAlphonso ein deutches Flog – um das nette Wort zu gebrauchen – entdeckt, und zwar bei den Germanblogs (tags: weblog Ethik pr) […]
… Nun mal halblang, Martina: In den germanblogs mache zum Beispiel ICH das woerterblog …
So ist das, Chat: Mitgefangen, mitgehangen. Wenn ich Holtzbrinck einen Rat geben sollte, wäre das: Stecker ziehen, öffentliche Bestrafung der Verantwortlichen. Holtzbrinck hat offensichtlich wenig aus den alten Projekten wie Tanto gelernt, sonst hätten sie effektive Kontrollen eingeführt. Dass sich die Jungs kennen dürften, ist offensichtlich, und wenn sowas über Mittelvergabe entscheidet, sollte man die Leute schleunigst los werden. Am besten den ganzen Laden. Und nochmal neu starten. Es spräche nichts dagegen, die 5 besten, ehrlichen zu kaufen. Aber ein teure Netzwerk mit 95% Schrott und Versagern wird nie was werden.
muenchen.germanblogs.de ist nicht mehr erreichbar.
Die Autorin ist auch weg, aber: Holtzbrinck ist informiert, und ich habe Screenshots :-) Zu spät, zu spät, tralalalala.
Naja – hängen wie einst Tom Dooley tue ich (noch) nicht. Weshalb auch? Ob aber PR 1.0 fürs Web 2.0 taugt, darüber dürfen sie dort und anderswo gern mal nachdenken …
;-)
Findest Du nicht, dass sowas ganz schön abfärbt? Fühlst Du Dich dennoch wohl?
Die Frage ist für mich, ob ich irgendetwas «Gefälliges» dort veröffentlicht habe. Das habe ich nicht. Im Prinzip darf ich sogar treiben, was ich will, solange es sich auf das Thema Sprache bezieht. Am meisten ärgert mich die umständliche Technik, mit der man sich dort herumschlägt.
Vielleicht liegt in diesem Laissez-faire ja auch in diesem Fall das Problem. Sobald es nämlich um monetär anfällige und daher charakterbefallende Themen wie das Reisen etc. geht. Doch wie gesagt – ich weiß nix Genaues nicht.
In meinen Augen ist das wörterblog, das ich dort mache, ein gutes Blog, in gewisser Weise ist es sogar ein nützliches. Wer’s meint, besser zu können, soll’s besser machen – die Kleinstadt Blogville ist bekanntlich ziemlich groß. Das kann man vielleicht auch mal so sehen.
Ein Journalist ist vergleichsweise auch nicht für «die Presse» verantwortlich – und selbst in ein- und derselben Tageszeitung folgt auf den politischen Teil der Immobilienteil, wo’s schon unappetitlicher zugeht, vom Inseratenteil mit den Damenringkämpfen im griechisch-französischen Stil gar nicht zu reden. Da färbt aber auch nichts ab.
Wenn Holtzbrinck Termiten im Dachstuhl hat, dann sollen sie die eben ausräuchern – oder das Dach fällt irgendwann zusammen. Davon ginge aber die Welt auch nicht unter.
Eine sehr geschmeidige Haltung für jemanden dessen Sprachschatz vor einigen Tagen für Edelman noch “braune Streifen” übrig hatte. Die Brandmauern werden anscheinend je nach Gusto eingezogen.
Um es mal so zu sagen: Die ßhnlichkeit beider Fälle ist schon frappierend, als ob eine Edelman-Blaupause auf dem Vorstandstisch von Germanblogs lag.
Hallo liebe Blogosphäre, liebe Leser,
in einem Blog wurde mir vorgeworfen, dass meine Beiträge Schleichwerbung beinhalten. Komme jetzt gerade ins Büro und möchte an der Stelle gern Licht ins Dunkel bringen.
Ja, ich arbeite bei Wilde & Partner und wir machen auch die PR für germanblogs.de. Ich kümmere mich z.B. darum, dass Beiträge der germanblogs-Blogger auch in Tageszeitungen und Magazinen publiziert werden.
Da ich den München Blog rein privat schreibe, hat dieses Blog und seine Inhalte in der Regel nichts mit meinem Job in der Agentur zu tun. Ihr habt gesehen und gelesen, dass ich hier sehr viel Privates und persönliche Fotos reinstelle, die nur mit mir und meinem Leben in München zu tun haben. Deswegen habe ich meine Tätigkeit in der Agentur auch nie erwähnt. (http://muenchen.germanblogs.de/archive/2006/07/26/1s6autxg7rdkk.htm#fulltext, http://muenchen.germanblogs.de/archive/2006/07/18/1kee6ir1viy7v.htm#fulltext.)
Außerdem schreibe ich unter meinem echten Namen. ßber OpenBC kann jeder meinen Lebenslauf ansehen, der Vorwurf, ein â??Tarnkapper-Bloggerâ?? zu sein, ist also ziemlich haltlos.
Ein Event â?? der Elephants Club (http://muenchen.germanblogs.de/archive/2006/10/16/731o7fi6o9tr.htm#fulltext, http://muenchen.germanblogs.de/archive/2006/10/09/1wka3bcp2q8n4.htm#fulltext) â?? und auch meine private Reise nach Indien (http://reise.germanblogs.de/archive/2006/09/29/xuzzebi1qbhu.htm#fulltext, http://reise.germanblogs.de/archive/2006/09/29/b695amvb755b.htm#fulltext), haben die beiden Welten vielleicht vermengt. Aber das liegt sicher auch daran, dass sich berufliche und private Interessen nicht immer strikt trennen lassen. Das werde ich mir für die Zukunft merken und anders machen. Aber hätte ich tatsächlich PR machen wollen, hätte ich das sicher anders angestellt.
Trotzdem schade, dass es so angekommen ist. Meine Bloggerkarriere ist noch sehr jung und ich lerne täglich dazu. Darüber diskutiere ich auch gern mit euch.
Liebe Grüße
Christiane
Frau Wolff, schauen Sie sich mal das hier und das hier an. Der Text ist weitestgehendst identisch bis auf die Erklärung, dass das zweite eine Pressemitteilung ist – das andere ein Beitrag bei Germanblogs. Wie Sie behaupten können, Sie “haben die beiden Welten vielleicht vermengt”, ist mir völlig unerklärlich. Sie haben definitiv PR, Ihre eigene Firmen-PR unkenntlich in das Blog gepackt. Meines Erachtens haben Sie entweder einen phäomenalen Knick in der moralischen Optik, oder Sie verstehen überhaupt nicht, was Sie da tun.
Ich pfeife auf eine Diskussion mit Fälschern und Fake-Bloggern.
[…] Mehr zu Germanblogs.de, Christiane Wolff, Wilde & Partner bei Don Alphonso unter http://www.blogbar.de/archiv/2006/10/22/wilde-partner-germanblogs-ihre-pr-fakeblogs-und-christiane-wolff/ […]
P.S.: Chat, eigentlich müsstest Du hier mal den Leuten eine Menung geigen, oder ? ;-)
Dieser karnevaleske Maskenball der teilverdeckten Identitäten ist albern.
Schreiben die das auch in ihre Stundenzettel.
14.10. 22:00-23:30 Unser MA Christiane W. stützte im Pyjama und mit Zahnbürste im Mund die Indien-Hotel Kampagne auf einem Schein-Privat-Blog.
Ich erkenne an mir nichts “Geschmeidiges”, bester dogfood. Zwischen Edelman und dem Fall hier besteht nämlich ein grundlegender Unterschied: Bei Edelman waren die bloggenden Figuren samt Leben und Erleben reiner “Fake”, bloße Handpuppen eines strategischen Bauchredners weit oben in einer großen PR-Agentur, hier aber schrieb eine Tanja-Anja unter eigenem Namen und gab auch nie vor, jemand anderes zu sein. Ich weiß, ich weiß – diese Brille und die Mütze: Dolle Verkleidung das – fast wie bei Inspektor Clouseau!
Jedenfalls male ich weiterhin nicht gern grau in grau, denn “es ist der Unterschied, der den Unterschied macht” (Gregory Bateson).
Die Frage, die sich mir jetzt ganz spontan stellt, was wollt ihr von der guten Frau?
Ein Eingeständnis?
Eine Entschuldigung?
Eine gelobte Besserung?
Also ernsthaft und völlig ohne Wertung: Was soll sie tun, damit ihr zufrieden seid? Den Blog zumachen? Weiterbloggen, aber anders?
Würde mich wirklich interessieren.
Zumal ich täglich selbst in der Versuchung bin, berufliches mit “privatem” zu mischen.
@ Don: Wenn ich jeder Nachwuchs-Prekarialala die Meinung geigen sollte, hätte ich viel zu tun. Außerdem spiele ich Gitarre – und nicht Geige.
@ Patrick: Es ist mir völlig egal, was aus solchen Leuten wird. Hauptsache, die Geschichte wird jedesmal wieder bekannt. Die Frage ist vielmehr, was Holtzzbrinck macht.
Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: PR-Frau bekommt Auftrag von zwei Bekannten Aufträge, der eine Unternehmer, der andere verwaltet eine Blogcommunity. PR-Frau schreibt Pressemitteilung für den Unternehmer und stellt die ohne Hinweis auf Hintergrund und Herkunft ins Blog ein. Und ist danach als PR-Frau wieder verantwortlich für den Vertrieb dieser Blogmeldungen an Medien. Hallo? Eine PM schreiben, dreimal verdienen? Einmal fürs schreiben, dann als Content für Germanblogs und dann auch noch für das Rübertragen in die Medien als Germanblogsbeauftragte? Ich weiss es nicht. Ist aber auch egal.
Wäre ich Holtzbrinck, würde ich mir Gedanken darüber machen, was das für meine Reputation bedeutet, wenn eine PR-Agentur bezahlt wird, die Holtzbrinck als PR-Plattform missbraucht und anschliessend darüber bestimmt, was davon in die Medien kommt. Das ist das Problem von Germqanblogs. Und das werden die internen Freundeskreise wohl eher nicht anpacken. Also muss es von aussen kommen, wenn überhaupt. Wie auch immer, Holtzbrinck weiss Bescheid, und ich warte auf Reaktionen.
P.S.: Schon irgendwie typisch für PRler, die am Nachmittag um 4 ins Büro kommen. Proseccotime, I suppose.
PRoseccotime – wenn schon …
@Don: Okay, das verstehe ich. Solche Sachen müssen bekannt werden und in erster Linie sollte Holtzbrinck die Konsequenzen ziehen.
Leider wissen sie es nicht besser, so jedenfalls mein Gefühl. Sie schaffen das Upgrade nicht. Achtung Buzzwording: Web 2.0 (im Sinne von stärkerer Vernetzung und breiterer Kommunikation) ja, aber PR und Marketing 2.0 lassen immer noch auf sich warten. Von daher fehlt mir manchmal der konstruktive Ansatz, aber das ist sicherlich nicht dein Job. Das müssen andere übernehmen.
Die Zeiten ändern sich und Marketing und PR hat leider noch nicht kapiert, dass der Mensch da draußen nun auf ihren Bullshit antworten kann und wird. Ich bin sehr gespannt, wann ein Umdenken stattfindet und in welcher Form. Denn noch werden solche Mediengrößen das Blogdings als “Winzszene” betrachten und entsprechend dicht machen. Mal sehen wie lange noch. Aber der Job den Unternehmen das zu verklickern ist verdammt hart und erfordert Fingerspitzengefühl. Leider lässt sich das nicht über das Knie brechen. Von daher vielleicht tatsächlich lieber die Finger von der Geige lassen, wenn man sie nicht spielen kann (um bei Chats Gleichnis zu bleiben).
[…] Heute berichtete das PR-Kloster über mögliche Eklats, die sich nach den USA (beachte zum Thema Edelman und WalMart die Artikel auf: MediaPost Publications und darauf referenzierend beispielsweise The Last Podcast) möglicherweise auch in Deutschland anbahnen mögen. Demnach seien die PR-Agentur Wilde & Partner und die Holtzbrinck Verlagsgruppe mit seinem Unternehmen Germanblogs in einen ähnlichen Vorfall wie Edelman und WalMart verwickelt. Einen Tag zuvor hatten bereits blogbar.de, basicthinking.de und turi2.de Artikel zum Thema veröffentlicht. […]
[…] Aktuell machen ja die "Edelman" und "Wilde & Partner" Fake-Blogs (Flogs – geprägt durch pr-kloster) in Kleinbloggersdorf die Runde.(u.a. hier basicthinking.de und hier blogbar.de)
@Patrick: “Die Frage, die sich mir jetzt ganz spontan stellt, was wollt ihr von der guten Frau?”
Ich würde weniger etwas von der Frau wollen, als mehr von BOOGIE MEDIEN bzw. Holtzbrinck ein “Uuuppss… kommt nich wieder vor”. Ein “Oha, da hat es ein Problem gegeben, wir weisen unsere Blogger nochmal auf mögliche Interessenskollisionen hin”. Ein “Wir haben gehört, wir haben verstanden”. Sind doch berufliche Kommunikatoren, die Jungs und Mädels. Stattdessen wird die Wolff an die Front geschickt. Das ist arm.
Da wird erst einmal der Kram für einige Stunden vom Server weggesperrt und dann ebenso wortlos wieder draufgelegt.
@Christine: “Aber das liegt sicher auch daran, dass sich berufliche und private Interessen nicht immer strikt trennen lassen.”
Ja, die Vermutung hatte ich bzgl. Indien auch gehabt. Aber wenn man nicht merkt, dass man als PR-Verantwortliche von TV1.de in einem Interessenskonflikt gerät, wenn man eine TV1-Veranstaltung in einem Blog ankündigt OHNE zu erwähnen, dass man quasi selber hinter der Veranstaltung steckt, die in einem Veranstaltungsort eines anderen eigenen Kunden stattfindet, da frag ich mich doch ernsthaft was für Leute inzwischen MBAs schießen dürfen.
Das ist eine Aussage, so unsagbar hohl, das es einem im Hals würgt.
@Chat Atkins: “Jedenfalls male ich weiterhin nicht gern grau in grau, denn â??es ist der Unterschied, der den Unterschied machtâ??”
Ja. “Er klingt anders, der Pfiff, wenn er aus der eigenen Rosette kommt” (Paul Bocuse).
Seit Tagen legst du hier in den Kommentaren in Sachen Edelman und PR-Agenturen im Allgemeinen ein Brikett nach dem anderen nach, aber wenn es um den eigenen Arsch geht, wird plötzlich Differenzierung eingefordert. Lies mal deine gesammelte Werke der letzten Tage hier auf Blogbar oder in anderen Blogs nach. Lies mal wie sehr du hier in den letzten Tagen in Sachen Edelman und PR-Agenturen “differenziert den Einzelfall” betrachtet hast.
Höhöhö “es ist der Unterschied, der den Unterschied macht”.
Auf einmal. Viel Spaß bei Germanblogs.
“Um meinen eigenen Arsch”? Meinst du denn, ich lebe von 200 Euro?
Wenn man seinen Verstand extra tief legt, mag man so etwas ja glauben …
;-)
Erzähl doch mal, wie Germanblogs/BOOGIE MEDIEN auf deine eMail reagiert haben.
Tips für Unternehmer zum Web 2.0 und PR-Agenturen
Unternehmer wird in letzter Zeit des öfteren von PR-Agenturen empfohlen, sie mit der Kommunikation im Web 2.0, also beispielsweise dem Betreiben eines absatzfördernden Blogs, zu beauftragen. Bereits der Ansatz ist unehrlich und zum Scheitern verurte…
Nun, sie haben mich schlicht darauf hingewiesen, dass die Angegriffene jetzt selbst zu den Vorwürfen Stellung beziehen würde und dass sie keine der unterstellten Absichten gehegt habe. Wofür allein schon spräche, dass die Dame es doch wohl anders angestellt hätte, hätte sie wirklich die Absicht gehabt, mit ihren Blogversuchen Public Relations zu betreiben.
Das allerdings hoffe ich zu ihren Gunsten auch … denn so etwas hätte nicht einmal bei Stottermaier Communications durch den Presseverteiler gepasst. Und deswegen verstehe ich die ganze Aufregung und vor allem die Parallelführung zum Fall Edelman hier auch nicht. Hier gibt’s mir zu viel Anglerlatein …
Soso. Einmal treuherzig in die ßuglein geguckt und alles ist wieder heile heile. Die Wolff hat Schuld, die Wolff hat Schuld.
Die Parallelführung zu Edelman geschieht nicht durch mich. Ich beobachte nur das “Krisenmanagement” von Germanblogs. Sehr viel geringer konnten die Anstrengungen zur Korrektur nicht ausfallen. Geänderte Autoren-Bio, ein Blogeintrag und eine Mail an Herrn Atkins. Sowas wie einen “Codex” für Autoren oder zumindest einen formlosen Hinweis an alle Autoren nochmal über etwaige Interessenskonflikte nachzudenken, scheint es dann ja nicht gegeben zu haben. Wir reden ja hier nicht über einen 08/15-Bloghoster, sondern ein Medienprojekt des Holtzbrinck-Konzerns. Wir reden hier über das Resultat von zweijährigen Planspielen des Holtzbrinck-Konzerns, wie man Blogs ins Medienhaus reinnimmt. ßber ein Redaktionsteam, dass seit mehr als zwei Jahren Erfahrungen im Blogbereich mit Opinio sammelt und mit den Start der HLX-Blogs in Sachen Transparenz & Glaubwürdigkeit bereits erste dunkle Flecken auf der Weste bekommen hat.
Was das Anglerlatein angeht: Krokodilstränen deinerseits. Ich kann dir ja gerne mal die Sammlung der knapp 140 Atkins-Kommentare hier auf blogbar zuschicken und dann können wir uns mal über Anglerlatein unterhalten. Das Anglerlatein scheint nur dann weh zu tun, wenn man selber involviert ist.
Um mal das Anglerletein zu bemühen: Mir schient, als würden hier und da fünf Mitarbeiter von Germanblogs am Haken zappeln; Tobias, der zufällig wie Mathias Richel mit IPs von Arcor und Berlikomm hier auftaucht, Frau Wolff, Dieter Petereit als Störer bei Robert Basic und auch Chat, so richtig scheint es nicht egal zu sein, sonst hätten wir hier nicht diese Debatte. Ja, ich weiss, sowas kan unangenehm sein.
Denn eigentlich ist der Fall glasklar: PR schreibt PR-Texte für mehrere Kunden bei Germanblogs rein. Dass sowas nicht klug ist, versteht sich, aber wo bitte steht geschrieben, dass PRler sich beim Fälschen klug verhalten müssen? Oder wollen wir hier mildernde Umstände einführen? “Ach, Herr Richter, mein Mandant hat beim Kokainhandeln einfach nicht kapiert, dass er aus Versehen bei der Polizeiwache geklingelt hat, sagen wir, eine Woche Sozialdienst”?
Alle Artikel zeichnen sich durch anspruchsvolle, glaubwürdige und unabhängige Inhalte aus. germanblogs.de ist damit Deutschlands erstes Portal für Qualitäts-Bloggen.
http://www.wilde.de/aw/home/Presse_Lounge/Newsletter_4745246/Juli_2006/~cah/Juli_2006_6335595/
Carsten Schütte: “Die germanblogs- Blogger sind Experten in ihrem Fach z.B. Arzt, Steuerberater oder DJ. Diese Experten würden von einem Redakteur ausgewählt werden, wenn er ein Experten-Statement braucht. Bei germanblogs.de schreiben diese Experten direkt,”
Nicht nur im Fall Wolff: Anspruch und Wirklichkeit klaffen auch sonst ziemlich auseinander. Ist auch kein Wunder: Für 200 Euro bekommt man einen echten Experten, den ein Redakteur für ein Statement auswählen würde, bei vielen Themen gerade mal für eine Stunde.
Das Reinkopieren von 10 Pressemitteilungen sollte in einer Stunde monatlich zu machen sein.
Fußnote zum 400-Euro-Bloggen:
auf 400 euro job basis 4, demnächst 6 “industrie”-blogs “betreuen”, copy+paste, alle zusamm morgens mo-fr zwischen 9 und 12, gegen 18 uhr nochma kurz halbe stunde schecken, knapp anderthalbtausend teuros im monat für halbtags zuhause sitzen, finde ich nich schlecht
[…] Andersherum heisst das aber nicht, dass Unternehmen, die das nicht bieten können, gerade weil sie ein unethisches Geschäftsgebahren an den Tag legen, das Web 2.0 ignorieren können. Unethisch handelnde Unternehmen kommen weder durch unheimlich gute PR-Agenturen noch durch unfreundliche Anwaltsbriefe noch durch Ignorieren von kritischen Fragen noch durch Fernsehsendungen mit Fischgeruch aus einem Desaster im Web 2.0 heraus. Im Gegenteil, ein solches Verhalten gibt erst recht Anlass zur Kritik und die Regeln der ßkonomie der Aufmerksamkeit tun ihr übriges dazu, dass die peinlichen, am liebsten totgeschwiegenen Sachverhalte dann erst richtig bekannt werden. Fragen Sie mal bei AOL, IPA, MEG24, Die Dienstleister, HMI, Fischerwerken, AWD, Sportandoutdoor, Transparency International, Meinolf Lüdenbach, Jamba, Media Markt oder Siemens nach, wie das Web 2.0 funktioniert. […]
Hoppla, da hänge ich plötzlich am Haken. Als “Störer bei Robert”?? Ich habe bloß Augenmaß eingefordert, aber der grundsätzlichen Kritik zugestimmt.
Einfluss
Edelman hat ja kürzlich bei dem Versuch versagt, sich barbusig mit einer Top-Liste an die Top-Blogs heranzuschmeißen. Wie immer ging es um Einfluss; sowohl um den der vermeintlichen Top-Blogs als auch den von Technorati und Edelman in der Blogo
[…] Und genau hierfür können Blogs eine wichtige Rolle spielen – sofern Sie denn nicht gefaket sind, aber das ist eine andere Geschichte, über die Robert, Don und andere mehr berichten können. […]
Germanblogs
Diese GermanBlogs waren mir schon frÃher aufgefallen, aber mein erster etwas tieferer Blick in dieses Projekt lieà mich kein zweites Mal wieder zu Besuch kommen. Mag es aus einer mir entgegenschreienden Langeweile gewesen sein oder auch Nichtigkeit? …
[…] Ãberraschend: Gerade bei der Holtzbrinck-Tocher Germanblogs war eine Bloggerin unterwegs, die ungekennzeichnete Werbeeinträge verfasste. Und hauptberuflich bei der PR-Agentur Wilde und Partner angestellt ist. Und dort für alle die Unternehmen zuständig ist, die sie in ihrem âMünchenblogâ mehr oder weniger offensichtlich bewirbt. Dies hat die Blogbar ohne groÃe Probleme nachrecherchiert. Wie konnte es also Holtzbrinck nicht auffallen? Müssten die doch daran interessieren, ihre Blogs sauber zu halten, um als âtraditioneller Macherâ im Web 2.0 Fuà zu fassen. […]