Statt Etikette: Blogger etikettieren
Ich meine die theoretische Frage durchaus ernst: Was spräche dagegen, irgendwo im Netz Buch zu führen über Blogger, die für finanzielle Zuwendungen von Firmen wie trigami, Blogpay, Opel, Ask.com und wie sie alle heissen, Artikel verfassen, in denen sie deren Produkte vorstellen und verlinken? Vielleicht aufgeteilt in diejenigen, die es wenigstens irgendwie mit einem verschämten “Sponsored”-Button einräumen und die, die wirklich Schleichwerbung machen. Da stünde dann etwa drinnen:
Blogger XY hat für diese und jene Beiträge über den Grüntrunk der Krötenschleim GmbH Geld vom Blogvermarkter Spamschleuder AG genommen, zur Summe wollte er nichts sagen, aber er verfasste dafür diese und jene Begründung:
Blabla… jung und brauche das Geld …. ist doch lustig …. macht doch jeder …. bla bla
Leicht auffindbar, damit sich jeder schnell ein Bild von den Aktivitäten machen könnte. Ich würde mich natürlich auch eintragen nach dem Motto:
Don Alphonso hat die Blogbar mitgegründet, die sich von 2004 bis 200X unter anderem mit der Vermarktung und PR für das Buch “Blogs!” beschäftigte, wozu er sagte: “Natürlich mag ich es, wenn das Buch verkauft wird”.
Offen, transparent, in meinen Augen kein Problem und eine Hilfe in einer Zeit, da die Grenzen zwischen Bloggen und Strichjung bezahlter Meinung mehr und mehr von einzelnen für mehr oder weniger Geld verwischt werden, die damit kein Problem haben. Was sollte dann an so einer Liste stören, wenn sie sauber gemacht ist? Werbeagenturen, PR-Klitschen, Google-SpammerOptimierer und Marketingfirmen lassen sich doch auch listen, warum sollte man das bei Bloggern, die das als Nebenerwerb tun, nicht auch machen können? Weil sie ihre Einkünfte nicht versteuern? Weil es ihnen peinlich ist?
Disclosure: Ich glaube ohnehin nicht, dass solche Geschichten mehr als Geldverschwendung sind, denn da herrscht auf allen Seiten ein hübsch ungesund-zynischer Opportunismus, und mir wäre auch die Zeit zu schade, mich durch schlecht geschriebene Promogülle langsweiliger Blogs zu lesen, deren Autoren sich für jeden Marketingdreck einspannen lassen. Insofern wüsste ich nur gern theoretisch, warum da manche so einen Aufstand machen, wenn man diesen Vorschlag einer transparenten Liste macht und sich keiner für andere Vorschläge erwärmen konnte.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Wichtiger Hinweis: Kommentare von den Betreibern solcher Geschäfte lösche ich ohne weitere Warnung. Youre not welcome.
Dass solche Geschichten Geldverschwendung sind, das will niemand einsehen. Nicht die Firmen, die sich an sowas beteiligen, noch die PRoleten, die das als “das große Ding” verkaufen (Siehe Culture-buzz/Vanksen, die fast genau den gleichen Mist auf ihrer Seite stehen haben wie trigami, bloss halt auf frz.)
Die Liste hat ein wenig was von “Pranger”, und trotzdem wäre es die Schaffung von dem, was bei solchen Dingen (oft) fehlt: Transparenz.
Ich hab mich bei trigami angemeldet. Bin aber nun deiner Meinung. Mich stört im Moment auch diese lästige Redundanz in meinem RSS-Reader. Überall Sharepoint und Aufkleberbeiträge *g*
Nun, der Pranger ist von der Idee her ja ein Mittel der Transparanz. ;-)
@Don:
Don, ich lese und schätze die Blogbar seit geraumer Zeit – das ist jetzt das erste Mal, dass ich kommentiere. Und zwar Deinen (eigenen) ersten Kommentar, dass Du “Kommentare von Betreibern solcher Geschäfte” löscht. Ich fände es sehr spannend, wenn die Jungs & Mädels sich an der Diskussion, die jetzt hier (hoffentlich) beginnt, beteiligen könnten (und würden) – wenn sie sich klar als solche zu erkennen geben. Dass Du vermutlich keine Plattform für sie bieten willst (?) kann ich nachvollziehen, aber ohnehin sind sie ja immer nur wenige Klicks entfernt. Dein Wohnzimmer, Deine Regeln. Wäre meiner Meinung aber einfach eine sehr interessante Sache.
Und statt etikettieren hätte ich auch “brandmalen” schreiben können, aber so klingt es höflicher und passt zur früheren Geschichte.
don, wäre wenigstens in auch nur irgendeiner art und weise nett gewesen, zu erwähnen – dass ich die idee mit den listen hatte. danke für den fisch.
Antwort: Nix.
Tut mir leid, hkr, aber ich beobachte das Kommentartreiben eines gewissen Remo in diesem Kontext schon etwas länger, und nachdem mich deren Geschäftsmodell mit einem Wort anwidert, will und werde ich denen keinen Raum geben. Ich habe kein Problem mit Leuten, die sowas mal gemacht und sich ansonsten gewisse Verdienste um die Blogosphäre erworben haben, sowas kann mal passieren – aber die jetzigen Blogvermarkter sind in meinen Augen reine Trittbrettfahrer, die sich einen Dreck für die Kultur der Blogs interessieren.
http://www.nerdcore.de/wp/2007/02/26/ein-scherz-herz-fur-schlammer/#comment-73494
“Vielleicht aufgeteilt in diejenigen, die es WENIGSTENS irgendwie mit einem VERSCHÄMTEN Sponsored-Button einräumen und die, die wirklich SCHLEICHWERBUNG machen.”
… und wieder mal gleich die Frontlinie durch abwertende Formulierungen gezogen – schade!
Dabei hätte das ein guter Einstieg in die Transparenz-Diskussion werden können. Und wo, wenn nicht hier, sollte man sie führen?
Ich bin entschieden für ein freiwilliges Label. Statt “gedruckt auf säurefreiem Papier” müsste da stehen: “Transparentes Bloggen: Anzeigen und PR-Beiträge sind in diesem Blog als solche gekennzeichnet”.
Aber ebenso entschieden bin ich gegen einen “Pranger”. Wer dem vorgeschlagenen Label freiwillig beträte und dennoch dagegen verstieße – meinetwegen, ab zum unfreiwilligen “Outing”. Aber nicht einfach so.
Mit keinem Recht der Welt nämlich kann irgendwer für irgendwen moralische Statuten aufstellen (“Du sollst nicht gegen Geld bloggen, und wenn Du’s tust, dann tue es wenigstens nicht heimlich”), an die der Betroffene sich gar nicht halten will. Schließlich geht’s beim bezahlten Bloggen nicht um Kapitalverbrechen.
Ich verstehe die theoretische Frage nicht, denn praktisch macht hier doch eh jeder was er will; und auch beim Anprangern kanns doch nur darum gehn, wer als erstes damit anfängt. Oda ned?
Auf Pickings.de haben wir einige Jahre hin und her überlegt, ob es sinnvoll ist, irgendwo deutlich hin zu schreiben, dass wir werbefrei und unabhängig sind. Mein Mitherausgeber meinte immer, das sei überflüssig, weil der Leser das auch selbst merke, ohne es ihm unter die Nase zu reiben. Ich habe mich dann irgendwann durchgesetzt und das Versprechen gut sichtbar auf der Website platziert. So etwas wäre vielleicht eine Alternative zu der von Dir vorgeschlagenen Liste. Aber selbst das hat negative Begleiterscheinungen.
Trigami und Konsorten können mir ebenfalls gerne gestohlen bleiben. Billige Manipulation, Werbeaufkleber hin und her. Wird dem otto-normal-surfer wahrscheinlich eh nicht auffallen, wenn er zufälig über einen solchen Blogeintrag stolpert.
Überhaupt, wenn man sich Trigami mal anschaut, erkennt man schon, wie der Hase läuft. Was wird bei der Grafik über die beiden Akteure zuerst genannt? Genau, Marketing links und Verdienst rechts.
Und dann vermeldet der Vogel noch stolz die Aqkuise der Planet29 Klitsche, die ihr Geld durch gewinnspielbasierte Kundendatenweiterleitung zum (Telefon)spammen verdient. Kopfschüttel echt
ned.
Kurzer Hinweis an dieser Stelle auf die rechtliche Komponente des Ganzen – siehe bspw. http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23968/1.html auf Telepolis -, insbesondere auf die (neuen) §§ 54, 58 des Staatsvertrags für Rundfunk und Telemedien (siehe http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23968/1.html, S. 32, 34).
Ups, beim zweiten Link war dieser angedacht: http://www.lfk.de/gesetzeundrichtlinien/rundfunkstaatsvertrag/download/RStV9Aenderung.pdf.
Japan, ich sach nur Japan. Aufgeräumt, gut aufgestellt, aufstrebende Märkte vor der Haustür.
Da geht was, erinner mich mal in nem Jahr an mein Posting hier ;-)
Gruß MIC
Ach sch… das war ja jetzt eigentlich für den Rebellen ohne Markt (den letzten Beitrag).
Mist, das ist mir auch noch nicht passiert, das ein Kommentar im FALSCHEN Blog gelandet ist.
Grrrrr MIC
hab da grad was, was nicht zum thema gehört, vielleicht weiß trotzdem jemand was dazu? das hier kam gerade im studivz beim login:
“Neues Passwort
Sicherheitsmassnahme bitte neues Passwort erstellen:
Wir haben den begründeten Verdacht, dass Unbefugte heute versucht haben, sich Zugriff zu studiVZ zu verschaffen.
Wir gehen davon aus, dass noch kein Schaden entstanden ist.
Zu Deiner Sicherheit ist Dein bisheriges Passwort nicht mehr gültig.
Um Dir ein neues Passwort zu erstellen, gib bitte Deine Emailadresse unten an. Du bekommst dann eine Email von uns mit einem Link, um Dir ein neues Passwort zu erstellen.
Wir entschuldigen uns für das Problem und danken für Dein Verständnis!
Deine Emailadresse:
Dein studiVZ-Team”
entschuldigt bitte für off topic ;-)
Ich habe mit der Idee ein grundsätzliches Problem. An jeder Ecke in unserem Leben herrscht Überwachung, Data-Mining – demnächst soll schon einer Kinderdatenbank mit den Fähigkeiten unserer Kleinen aufgebaut werden. Das ist alles ziemlich grausam – und zumindest ein paar Leute kämpfen dagegen ohne Unterlass.
Eine Datenbank aufbauen mit *moralischen* Tätern, die wider einem imaginären Bloggercodex verstoßen, wäre genau das gleiche. Ist es nicht einfach nur ein Brandmarken? Was wäre, wenn jemand “unschuldiges” da aufgenommen werden würden?
Die, die diese Datenbank anlegen würden, würden sich mit den, die sie kritisieren auf eine Stufe stellen, es wäre IMHO moralisch noch verwerflicher, weil man sein eigenes Handeln ja für über dem der anderen stellt.
Auch, wenn es manchmal hakt, die Ächtung von den Business-Pfeifen da draussen funktioniert ganz gut. Es könnte perfekter sein, ohne Frage, aber eine perfekte Welt gibt es nicht – erst recht nicht, wenn so ein Blödsinn veranstaltet werden sollte. ;-)
Grosse trigami-Diskussion bei Nerdcore
Wer hat noch nicht, wer will noch mal?
Ab hier geht es los
Meine erste Stellungnahme:
@Don Alphonso:
âDas Problem sind beispielsweise die Trigami-Schreiber mit ihrem winzigen âAponsoredâ-Bapperl.â
Wie gross sollte die Kennzeichnung De
An den Herrn Dean da etwas weiter vorn in der Schlange: Und warum nachert dann ned, Herr Doktor?
gibt es das nicht schon in form dieser visualisierungstool? ich hab da noch was im hinterkopf von, wer wen verlinkt. hätte den vorteil ohne bearbeitungsaufwand daherzukommen.
btw. selbst wenn ich falsch liegen sollte. ich bin auf der suche nach solch einem visualisierungsdings allerdings “ohne verlinkung” anhand von suchmaschinenlisting.
nach dem motto: welche verbindungen hat politiker a) mit gewerkschaftler b) mit manger c). jemand ne idee?
Jetzt ein leckeres Twix und Coca-Cola!
Richtig lecker wäre jetzt auch eine Dose Maggi Ravioli. Oder eine Ristorante-Pizza von Dr.Oetker. Die mag ich am liebsten. Dazu trinke ich meistens Gerolsteiner Mineralwasser, das ist besonders lecker. Mit einem Schuss Hohes C mit Fruchtfleisch. W…
Chris, das Problem beim Rauspicken der Einzelfälle ist, dass es viel Arbeit ist und nur wenige bereit sind, es entschlossen zu tun. Auf der anderen Seite haben wir interessierte Kreise, und was ein paar Dutzend schmutzige Trolle anrichten können, habe ich bei StudiVZ erlebt. So eine Liste wäre die schnellste Form der Hygiene mit klaren Tarifen für das jeweilige Benehmen. Und ich bin mir sicher, dass es mit konsequentem gegenwind für Trigami und Co. erheblich schwerer wird, ihren Werbemüll abzusetzen. Die Frage ist also, ob Effektivität und Nachhaltigkeit nicht die Nachteile aufwieden würden.
don, da du noch immer nicht mit mir sprichst, stelle ich mir jetzt selbst eine frage – die frage aller fragen – wer soll das entscheiden und auf welcher basis? ich glaube das geht nicht – bzw. nur als allgemeine liste ala wikipedia – und schon sind wir bei einem denunziantentum. schlecht mein lieber, ganz schlecht. vielleicht eher so ne art worst list – statt best best list.
Neben meinen gundsätzlichen Problemen damit, mal anders:
Nehmen wir an, so eine Liste existiert. A-Blogger *g* berichtet über Produkt Y, bekommt dafür Kohle, und “vergisst” den Disclaimer.
A-Blogger wird dann auf die böse Liste gesetzt.
Glaubst Du, das würde irgendwas ändern? Der eine oder andere würde vielleicht klarer sehen, aber das Groß der dumpfen Masse da draußen ist es scheißegal. Die freuen sich, dass ihr Traffic-Liferant (jahaa, Trackback-Traffic, was geil) ein paar Euro verdient, hinterfragen tut es keiner.
Beispiel Schlämmer: Es war von Anfang an klar, dass es Marketing-Scheiß war, da genügte ein Blick ins Impressum – selbst jetzt wo es raus ist, werden zu dem Dreck Links gesetzt, Trackbacks gesetzt.
Doch nicht, weil ein HaPe Kerkeling Werbung macht – es bringt für die (Business-) Pfeifen vermeintlichen Traffic.
Nicht dass ein falsche Eindruck entsteht: Ohne Leser wäre es uns allen über kurz oder lang sehr langweilig, dagegen habe ich nichts – aber the case Schlämmer zeigt auch, dass das Gegenteil erreicht werden kann von dem, was erreicht werden soll. Wenn ich die ganzen gierigen Pfeifen sehe, die darauf verlinken, ja, geil manueller Trackback auch noch, dann wird mir ganz anders.
Disclaimer: *rofl* Ich hatte auch am Anfang – gleich mit Hinweis aufs Impressum – ein paar Zeilen verfasst. Nachdem dann aber offiziell wurde, was klar war, wanderten die Zeilen in den Orkus.
Und zu dem Mann mit dem moralischen Problem: Bei der eingangs gestellten Frage gehts ja wohl nicht um das Anlegen von Datenbanken und Ächtung, sondern nur darum, den von Ihnen sogenannten Business-Pfeifen sozusagen ihren Vogel zu zeigen. Zweitens ist dieser Space hier kein Staat, vermittels dessen Organe und Gewalten (Recht, Gesetze, Verordungen etc. sowie entsprechende Behörden) sich einer über den/die anderen erheben könnte, auch wenn er das wollte, weil der (Space hier) drittens gerenzenlohos groß und (bislang noch) so total ungeregelt ist, dass selbst geoutete Business-Pfeifen nicht das geringste zu befürchten haben, sondern einfach nur in eine andere Ecke fliegen können und auch womöglich unschuldig Beleidigte kurzum: Es kann hier keine “Opfer” geben, die unberechtigterweise an den Pranger gestellt werden, weil es hier anders als im herkömmlichen sozusagen realen gesellschaftlichen Verkehr nur Täter geben kann da auch hier, wie übrigens auch auf der Straße, im Kaffeehaus whereever jeder jeden anprangern darf, nicht zuletzt weil jeder jedem jederzeit den Vorwurf der üblen Nachrede, Schmähkritik etc. über die Rübe ziehen kann, wenn er sich ungerecht behandelt, verleumdet oder sonstwie sittenwidrig angemacht sieht, andererseits selbst die geoutetesten Business-Pfeifen sich mit ihrer PR einfach um den nächsten Block schleichen oder halt Web 3.0 ausrufen können, wenn ihnen danach ist.
Hilfe!
Dieses Weblog wird gerade ge-blogbar-t und ge-nerdcore-t. Ob ich das gut oder schlecht finden soll, weiß ich nicht. Das Thema Kommerz/PR in Weblogs halte ich für ein Nichtthema. Dafür braucht es keinen "Pranger"…
Nun, an einigen kleineren Abwehrscharmützeln war ich ja auch beteiligt, und wenn man irgendetwas nicht sagen kann, dann ist es, dass es den Erwähnten egal und gleichgültig war. Weder den Bloggern, noch den Mittelsmännern und schon gar nicht den Auftraggebern. ich werde ja durchaus offensiv beschuldigt, einigen Konzernen die Lust auf die Blogs verlitten zu haben. Und das mit dem vergessenen Disclaimer gab es auch schon mal – danach hatte Ask.com keine Lust mehr auf Blogmarketing. Es wird immer welche geben, die bei sowas mitmachen, manche verschämt und manche betteln geradezu darum – Donvanone etwa bei “Hustle the Sluff”, kein Wunder, dass er jetzt bei Trigami wieder auftaucht. Aber genau da könnte so eine Liste zur Orientierungt helfen. Ich weiss, wer wo kassiert – man muss es nur noch allgemein bekannt machen.
Umgekehrt wirbt Trigami auch mit Schweizer A-List-Blogger, und gerade die haben in der Vergangenheit irgendwann kapiert, dass es doch nicht so leicht ist mit der Vorteilsannahme
@ sunny 27: ich denke, so eine Liste kann machen, wer will. Es wäre kein grosser Aufwand, die üblichen Verdächtigen anzusurfen, die fraglichen Firmen aufzunehmen und dann mit Technorati die anderen Handlanger zu finden. Das ist ein freies Land, man kann es tun, solange man nicht lügt.
@DonAlphonso
Du bist ja immer so wunderbar informiert. Wie viel Geld haben denn die Blogger bekommen, die bei “Hustle the Sluff” mitgemacht haben?
Niemand weiss das besser als Du, Henning: Manche Teilnehmer haben durchaus ihre Enttäuschung zum Ausdruck gebracht, dass man nicht mal ein Handy mitnehmen konnte. Insofern ist das Wochenende in Berlin der Gewinner meines Erachtens allenfalls als “geldwerter Vorteil” zu bezeichnen, wäre es für Euch kein Rumgerödel mit Marketinghanseln gewesenl, die das Ausbleiben von Geschenken mit der Angst vor negativen Reaktionen aus der Blogosphäre begründeten :-)
Abgesehen davon: Habe ich irgendwo behauptet, Ihr hättet damals Geld bekonmmen?
Hast du nicht behauptet, aber mir hat’s einfach gestunken, diese Aktion in Kommentar 31 in diesem Kontext hier zu lesen.
Übrigens kann ich dir sagen, wie viel Geld ich bekommen habe: Gar nichts.
Das Wochenende war sehr nett, und ob Geld wert oder nicht, ich habe es sehr genossen. Als ich allerdings über die Hustle-the-Sluff-Aktion erstmalig berichtete, hatte ich keine Ahnung, dass da sowas am Ende bei rauskommt. Als ich erfahren habe, dass ich nach Berlin eingeladen werde, habe ich das auch gleich gebloggt.
War/bin ich jetzt käuflich?
Sag’s mir, denn du definierst das doch.
Dann hau Dein Kissen und nerv hier nicht mit irgendwelchen Unterstellungen rum. ich halte Leute für blöd, die sich für solche Aktionen bloggenderweise hergeben, aber das ist altbekannt – wenn Du unbedingt meine Definition hören willst. Aber jeder muss selbst wissen, mit welchem Marketingzeug er seine Freizeit vergeudet.
Man könnte alternativ zum Werbepranger auch ein Bapperl “Reklamefreies Blog” erwägen. Als eine Art schreibtechnisches/-ethisches Qualitätssiegel.
@DonAlphonso (36)
Ich habe nichts unterstellt, ich habe eine Frage gestellt.
Aber jeder muss selbst wissen, mit welchem Marketingzeug er seine Freizeit vergeudet.
Damit können wir die ganze Debatte dann eigentlich ad acta legen, oder?
Genau das ist die Frage des obigen Beitrags. Kann man – oder sollte man nicht was anderes tun?
ich kann diese scheißlistendiskussion nicht mehr ertragen. wer so blöd ist und sich kaufen, billig kaufen lässt kann auch gleich fernsehen schauen – dann war das hier alles nichts und ich werde wieder klavier spielen. meinen internetanschluss abschaffen und mich meines lebens freuen und drogen verkaufen – bringt vermutlich eh mehr… pfffff
Einfach machen. Gar nicht erst fragen. Denn was ich bisher so gelesen habe, kann man mit diesen bedenkenlosen käuflichen Werbeträgern nicht diskutieren. Die stehen auf dem Standpunkt: Mein blog, ich darf alles mit machen, ich muss niemanden fragen und auf nix Rücksicht nehmen. Mit Vertrauen, Transparenz, Ehrlichkeit oder gar Moral braucht man denen nicht kommen, da sowas diese Komplexität ihr einfaches Spass-Gemüt übersteigt. Die würden für ein paar Euro und eine Handvoll klicks ihre Seele verkaufen, weil sie sonst nichts haben. Ich habe das mal mit Trendsportarten verglichen, wo nur die Leute in der Szene anerkannt sind, die möglichst viele Werbeaufkleber bezahlt rumtragen oder wenigstens für den örtlichen pro-Shop werben dürfen. Das sind dann die von den Amatueren beneideten “pros”. Wo kann man sonst noch so schnell zum Profi werden? Ein adsense-Skript und das anbiedern an Vermarkter langt. Selbst im horizontalen Gewerbe braucht das länger.
Das ganze erinnert mich ein wenig an die Marketing-Methoden der Pharmaindustrie, die ich in meinem blog immer wieder aufdecke. Dort wird auch vernetzt und verdeckt gearbeitet, da werden Ärzte, Verbände und Patientengruppen gekauft, da wird oft vergessen Information und Werbung zu trennen usw.
Einsicht wird man mit der Veröffentlichung und Offenlegung nie erzeugen, aber ein wichtiger Beitrag zur Hygiene ist es allemal.
@ 39.): Weiter machen! Immer weiter machen. Nur so geht die schlechte Luft raus. Warum sachlich werden, wenn man persönlich bleiben kann! Das steht schon in der Bibel!
Don, so wie Du die Eckpfeiler einer solchen Liste formulierst, nämlich neutral, einfach darstellen, wer für wen Werbung machte, geht okay für mich. Mit einem Pranger hätte das nix zu tun, sondern wäre eine Liste der Werbetreibenden. Könnte man machen, wenn es auch eine Sisyphosarbeit wäre, das zusammentragen zu wollen. Deshalb ja auch die Theorie. Ich weiß.
Dass uns dieses Thema beschäftigen wird, war klar. Die Blogosphäre mag in den Zahlen der Schreibenden stagnieren, die Leserzahlen steigen nach wie vor. Darauf wird selbstverständlich auch die Werbeindustrie aufmerksam.
Ich persönlich habe kein Problem mit gekauften Artikeln, solange sie klar vom restlichen Content getrennt werden, wie auch immer, ob per Disclaimer oder Layoutmaßnahmen is wurscht. Ob eine Meinung tatsächlich unverfälscht bleibt, wenn Geld fließt ist eine Frage des Charakters.
Wenn ich nächste Woche mit ein paar anderen eine PR-Aktion starten, erwarte ich, dass Du mir das Ding auch um die Ohren haust. Ich bitte darum ;-)
Und: ich bin auf die Reaktionen der Blogvermarkter gespannt, sollte einer mal einen echten Verriß posten. Ich bin geneigt, mich selbst bei so nem Ding anzumelden und mir ein verrißsicheres Dings zu suchen, nur um zu schauen, was passiert.
Ansonsten kannst Du aussperren, wen Du willst, das ist Dein Wohnzimmer. Ich weiß. Ich denke da anders drüber. In meinem Wohnzimmer sitze ich grade und tippe was in einer virtuellen Raum, der Platz für alle bietet. ;-)
@ Sunny (40): Kaufen lassen heißt nicht billig sein. Ich habe mir so ein Blogvermarktersystem mal angeschaut, da gab es für einen Produkttest 100 Euro bei meinem Traffic. Das ist billig.
Ich werde demnächst selbst sowas machen und bekomme dafür das 25fache. Das ist angemessen und jede Menge Spaß werde ich dabei auch haben. Außerdem werde ich alle Zahlen und alle Beteiligten bekanntgeben und die Artikel kennzeichnen wie Sau. Und es wird eine Sache sein, die viele interessieren wird.
DAMIT hab ich kein Problem.
René, um von hinten anzufangen: Dieses Blog ist Teil eines Projekts, das sich mit Blogs als Kulturphänomen beschäftigt. Die Ansätze obiger Vermarkter sind das blanke Gegenteil: Blogs sind das Wirtstier der Parasiten, wenn die nicht mehr laufen, ziehen sie zum nächsten Ding weiter. Die Kultur ist ihnen scheissegal und mehr, ihr Ansatz zielt auf die Zerstörung der Kultur. Deshalb bekommen sie hier keinen Raum. Es ist eine Frage der Hygiene.
Abgesehen davon: ich habe hier mehrfach darüber geschrieben, wo ich sinnvolle Einsätze für Blogs in der Öffentlichlkeitsarbeit sehe: Reisen, Auktionshäuser, Antiquitätenhändler, Bücher, Museen, alles, was mit Geschichten zu tun hat, narrative Strukturen hervorbringt und Entwicklungen aufzeigt. Ich habe absolut nichts gegen PR-Blogs.
Aber ich habe im realen Leben was gegen die Typen in meiner K12 gehabt, die mit 18 versucht haben, in der Nachbarschaft sinnlose Versicherungen bei den Eltern von Freunden zu verticken, um sich einen Golf GTI zu kaufen. Keiner würde es akzeptieren, wenn beim normalen Gespräch einer mal eben 2 Minuten davon erzählt, wie toll sein neues Sakko ist und dass er dafür bezahlt wird, das zu sagen. jeder würde ihn für einen bescheuerten Freak halten.
So. Wieso um alles in der Welt muss ich das dann in der Blogosphäre hinnehmen? Wieso soll das normal sein?
kann man ein klavier gewinnen?
ich bin und bleibe außenstehende, die sich den ganzen scheiß hier anschaut, um klüger zu werden, als ihr es jemals ward. deswegen werde ich generell ignoriert – was auch immer – ich finde gerade (im moment) dass das etwas sehr gutes hat. ich hätte auch gern mehr geld. definitv. dann könnte ich mir ein anständiges klavier kaufen.
@sunny: zur Sache Schätzchen. Du musst was zur Sache sagen, dann übergeht dich auch keiner und vielleicht gewinnst du sogar dein Klavier. Nix für ungut
Du meinst damit auch sowas hier? http://paybackblog.trnd.com/projektinfos/
Blogberatung gegen T-Shirt und Grönemeyer-Tasse. Die Tarife sinken…
trnd ist auch so ein Thema. Hatten übrigens auch schon mal eine nette Pleite, die ich demnächst mal aufschreiben werde. Sonst geht sowas unter, und das wäre schade.
@ Don: Ich bin bei Dir, Blogs sind eine Kulturtechnik. Es geht um das Schreiben als Ausdruck der Persönlichkeit vor einem potenziellen Millionenpublikum. Das ist gut. Das ist richtig. Das hat eine Menge Zukunft, an der irgendwelche PR-Hansels nix ändern werden, auch wenn die Blase irgendwann in 2 Jahren platzt. Blogs oder wie sie dann auch heißen wird es auch in 20 Jahren noch geben.
Wo jedoch das Problem ist, über ein Produkt zu schreiben, über das man (in meinem PR-Dings-Fall) sowieso geschrieben hätte, erschließt sich mir nicht. Reisen, Auktionshäuser, Antiquitätenhändler, das ist eben Dein Zeugs. Mein Zeugs sind Filme, Bücher und Musik. Und Gaming.
Nur weil Blogger sich bezahlen lassen, tragen sie noch lange nicht unpassende Krawatten und eine Föhnfrisur. Du weißt, was ich meine.
Wirtschaft ist Teil der Kultur seit dem Mittelalter, das weißt Du, da bist Du kompetenter als ich. Es kommt dabei auf den einzelnen Blogger an, ob er eben alle Geldgeber und die Präferrenzen öffentlich macht, oder verschleiert.
Letzteres ist mit Sicherheit ein Affront an die Kunst, ersteres der Normalfall (?).
@ Sunny: Nein, ein Klavier nicht. Dafür aber eine töfte Spielkonsole. Und mit Menschen, die von sich sagen, dass sie klüger seien, als der Rest, habe ich prinzipiell ein Problem. Sorry. ;-)
@rene habe ich nicht gesagt, klug zu sein. ich dachte daran es zu werden. (zukunft) und spiele finde ich pupslangweilig – aber die anderen 99 leute neben mir nicht – have fun. sorry but without me.
Bitte PR-Blogs hier eintragen!
Darf ich ochmal auf “Hustle the Sluff” zurückkommen? Finde ich persönlich nämlich ein Beispiel, wo doch Deine eigenen Ansprüche greifen, wofür auch im PR-Fall Blogs gut sein können: die ganze Geschichte ist deswegen doch hochgekocht, weil da etliche kleinere Blogger an einer (ich nenne es mal) Abenteuergeschichte beteiligt wurden. Das Ding war für die Beteiligten schlicht und ergreifend: spannend. Zumindest für ein paar Tage haben sich da Netzwerke gebildet von Leuten, die Hinweisen nachgehen, Vermutungen überprüfen etc.
Soweit ich das mitbekommen habe (ich war ja nur am Anfang beteiligt), waren am Ende tatsächlich ein paar enttäuscht – aber nicht hauptsächlich, weil sie kein tolles neues Handy bekommen haben, sondern viele, weil die Aktion so rabiat zuende gebracht werden musste; weil die nicht ganz vorgeschriebene Geschichte eine leicht flaue Auflösung hatte. Spaß an der Sache scheinen trotzdem alle gehabt zu haben.
PR-Effekt für den Ausrichter? Eigentlich Scheiße. Denn alle haben, sobald klar war, worum es geht, darüber geschrieben, dass es eben nur eine PR-Aktion war. (Oder sogar von vornherein.) Und das Interesse an der Marke wird wohl auch nicht wirklich gestiegen sein. Was genau willst Du den Mitmachenden also vorwerfen? Dass sie sich für ein paar Tage Spaß “hingegeben” haben?
@The great gate
Es macht in meinen Augen einen großen Unterschied, ob an 200 verschiedenen Orten irgendwo irgendwer als Erster eine Information gebloggt hat – oder ob an einem zentralen Ort, sozusagen einem Blog-for-Kohle-VZ nachzulesen ist, wie und in welcher Weise bestimmte Blogger abhängig oder käuflich sind bzw. waren. Das macht das Bloggen transparenter – und man wäre den alten Medien kilometer-, ach was sage ich, galaxienweit voraus.
Jedenfalls, ich fände so ein KaufmichVZ interessant.
Nur mal so ne Frage … sollte man nicht auch alle Blogs, die Links verwenden anprangern? Immerhin leiten die ja auch gezielt auf andere Seiten (auf denen dann evtl. auch Werbung ist …). Ich finde es schwer da eine Grenze zwischen Werbung und Nicht-Werbung zu ziehen. Bezahlung hat allerdings den negativen Effekt, dass diese Links gezielt fokussiert werden. Zu viele Aufkleberartikel finde ich auch nervig …
@Dr. Dean: Sorry – aber Du zeigst hier prägnant eine der Schwachstellen der Überlegung hier auf. Durch Aussagen wie “Blog-for-Kohle-VZ” oder “KaufmichVZ” legst Du von vornherein eine brutalst negative Wertung mit rein, die impliziert, dass immer und überall “Wes’ Brot ich ess…” gilt.
Filmkritiken taugen z.B. also alle nix, weil Pressevorführungen weit vor dem eigentlich Filmstart stattfinden, oder wie? Dieses Beispiel wäre doch für viele Filminteressierte schon ein Grund, bei solch einem PR-Blogging mitzumachen.
Bevor der Einwand jetzt kommt: ich weiß selber, dass in vielen klassischen journalistischen Bereichen tatsächlich die Qualität unter solchen Anreizen, sagen wir mal, mindestens leidet. Was jetzt? Generalverdacht? (Oder doch lieber froh sein, dass unter Bloggern sehr schnell eine solche Debatte von selbst gestartet wird?)
Diäet, jetzt rächt es sich, dass ich den Vergleich zwischen Hustle the Sluff und Philipp Retingshof noch nicht geschrieben habe – Zweiteres wurde hier an der Blogbar zur Strecke gebracht, ersteres hätte ich dank einem Leck auch frühzeitig abknallen können, aber ich wollte mal sehen, wie das ohne meinen Impact läuft. Man sieht hier ganz schön das Scheitern der Viralkampagne. Ein paar Leute fummeln zusammen rum, powern den überengagierten Donvanone in die Blogcharts, aber der Niedergang nach dem schnellen Start ist eindeutig. Ein paar haben für den Käse kostenlos Werbung gemacht, andere nicht, nach kurzer Zeit war die grosse Mehrheit draussen und der Rest hat gehofft, vielleicht doch zur Mac-Expo in Paris zu dürfen. Man findet immer welche, die sich vor diese Karren spannen lassen und das dann auch im Blog raushauen – vielleicht, weil es endlich mal spannender Inhalt ist statt dem Normalen. Am Ende waren sie halt Werbehansel für die Telekomiker und auf Events, die dem Dörfler das coole Leben in der Hauptstadt vorgaukelten.
Was wurde bewiesen? Ein paar Leute lassen sich auf sowas ein. Sie schreiben auch brav darüber. Mein mitleidiges Grinsen ist ihnen gewiss. Und VM-People hat seitdem nichts mehr in der Blogosphäre gerissen. Hoffen wir, dass es so bleibt.
Don: für das Scheitern der Viralkampagne musst Du technokratie nicht extra bemühen ;)
Aber was ich wirklich nicht verstehe, ist Dein mitleidiges Grinsen für ein “paar Werbehansel” (von denen ich einer war, und ich bin von Dir auch schon anders ‘beschossen’ worden) – die aber doch in den meisten Fällen tatsächlich etwas spannendes erlebt haben. Und das komischerweise auch gebloggt, sollte man ja gar nicht meinen, bei “Internet-Tagebüchern” ;)
Und sich selbst da alle sehr früh darüber im Klaren waren, dass da irgendeine Marketing-Aktion läuft, daraus keinen Hehl gemacht haben – und wie bereits erwähnt: das eigentliche PR-Ergebnis war übertrieben umschrieben mäßig.
Wie Du selber schreibst, haben da einige PRler seitdem nichts mehr gerissen. Also. Warum jetzt ein paar “kleinere Blogger” für Ihren Spaß und ihre Blog-Einträge attackieren – wenn Du darüber sehr glücklich sein könntest, dass PR-Geflöte auch ohne Dich so nicht läuft, selbst wenn Leute mitmachen? Dass unangemesse Jubelartikel und -perser, weil man dafür bezahlt wird, überflüssiger als ein -Verzeihung- Kropf sind – darüber müssen wir doch gar nicht diskutieren, oder?
Doch. Darüber muss man diskutieren und über die anderen Formen, wie sich Blogger einspannen lassen. Dann – wenn Transparenz hergestellt ist – dann kann auch jeder für sich entscheiden, wie er die Interessenverbindung bewertet.
Ich persönlich habe mit z.B. mir wirres bzw ix weniger Probleme, einmal weil er seinen Werbedeal transparent gemacht hat, zum anderen, weil hier immer klar war, was lief. Und ich habe auch Verständnis für Blogger, die sich richtig (und nachvollziehbar) freuen, wenn sie mit ihrer Bloggerei mal eben 1.200 Euro einsacken können – und ein paar Erfahrungen machen.
Aber nicht immer läuft es so Transparent wie bei Wirres oder beim Irgendwasistjaimmer-Don. Gegenfrage: Was spricht denn gegen ein öffentliches Verzeichnis? Okay, der Werbewert des eingekauften Bloggers sinkt, aber, hey: Das wäre schonmal kein Argument.
Dr. Dean: dann spricht von unser beider Seite überhaupt nichts prinzipiell gegen ein öffentliches Verzeichnis. Wie eigentlich (anders als dargestellt) in der bisherigen Diskussion eh nicht.
Bei der nämlich auch eher Fragen auftauchten wie “ab wann” (bei Hustle haben früh viele vermutet, dass es PR sein könnte – alle Einträge ab da kennzeichnen mit “könnte PR sein”? Um beim Beispiel von vorhin zu bleiben: zu Pressevorführungen kommt man mitunter früher: als PR kennzeichnen?)
Und wieder das eh schon bestehende Problem: wenn ich (anderes Beispiel) über einen Künstler/ein Album so oder so was geschrieben hätte – wann wird’s PR? Weil ich eventuell vom Label die Platte auch so bekomme?
Und wie ist es bei Hustle? Ich blogge über die Story, weil ich involviert werde – bin ich dann automatisch Werbehure, auch wenn ich noch gar nicht weiß, ob ich’s bin? Darf ich nur noch über (für mich) Ereignisse bloggen, nachdem ich mich 300%ig versichert habe, dass ich da nicht gerade PR mitblogge? Das würde die Freiheit nicht einschränken?
Ich sehe das Problem sehr wohl – aber sehe noch keine Lösung, ohne hier auch wirklich zu diskutieren; inklusive der Möglichkeiten, Befürchtungen, jenseits der Scheuklappen begrenzter und klarer Werbung…
Es wird immer eine gewisse Grauzone geben – aber die kann man mit Ehrlichkeit durchaus aufhellen. Wenn einem ein Buch einfach so gefällt, kann man das auch schreiben. Hier geht es um den dunkelgrauen bis kohlrabenschwarzen Bereich: Gekaufte Blogeinträge bzw, geldwerte Vorteile.
pah – ehrlichkeit – don – dann leg mal los
@55: Eben. Kein Problem. Es geht nur um die Frage, wann der erste anfängt, so eine Liste einzurichten. Wie das als Pay-Service gehen soll, ist mir zwar schleierhaft es sei denn der Blog firmiert unter Cosa Nostra und gezahlt wird Schutzgeld, mit dem sich die Werbetreibenden ihr Bloggerdasein erkaufen was ja wohl nicht gemeint sein kann mit Kohle-VZ bzw. Kaufmich-VZ. Aber entre nous bin ich erst zwei Tage alt, äh hier, interessiere mich nicht für IT, virales Marketing und andere exotische Fremdsprachen und weiß noch nicht mal, was ein oder eine VZ überhaupt sein soll. Trotzdem bleibe ich dabei: Die eingangs gestellte Frage ist keine theoretische, sondern stellt sich wenn überhaupt praktisch. Und dabei gehts dann nicht um moralische Prinzipien, die da eventuell aufgestellt oder eben eventuell verletzt werden könnten, sondern schlicht und einfach darum, wer als erstes anfängt. Und überhaupt. Es hat ja längst angefangen. Der ganze Blog hier ist ja schönstes PR-Pfeifen verpfeifen, bzw. und das ist zwar seltsam, aber auch wieder richtig toll die Burschis verpfeifen sich ja sogar selbst die ganze Zeit. Die muss man ja offenbar nur mal so richtig anreden und sich dann so richtig ausreden lassen, schon stehn sie mit heruntergelassener Hose im Wind.
DonA, bei aller lieber – aber diesmal schiesst Du gehörig über’s Ziel raus? Wo genau liegt denn Dein Problem? Dass Leute Geld für’s schreiben bekommen und das auch noch zugeben?
Ich gehe soweit vollkommen dacor, dass es für bezahltes bloggen auch einen Disclaimer braucht – wenn (wie im falle von Trigami) nicht der ganze Blog bezahlt ist, dann eben bei jedem bezahlten Artikel. Das gibt es ja im Fall von Trigami auch. Was da nun schlecht dran sein soll, versteh ich allerdings nicht.
Verurteilst Du nun alle Blogger die sich damit ein paar Euros verdienen, weil sie nicht die Kohle für die verbleibenden 400 Lebensjahre geerbt haben? Glaube mir – ich würde mich gerne 24 Stunden am Tag für Redefreiheit, Menschenrechte und andere gute Dinge einsetzen, an denen mir wirklich was liegt – dummerweise erlaubt das aber mein Geldbeutel nicht.
Die Zeiten in denen jeder ausschließlich 8-10 Stunden pro Tag ans Fließband in der Fabrik geht sind nunmal auch vorbei und wir erleben v.a. durch’s Netz immer mehr eine Art Meta-Situation in Sachen Geld verdienen. Warum also nicht auch durch unsere veröffentlichte Meinung?
Dass Du behauptest man würde bei Trigami die Meinung der Blogger kaufen bzw.die Blogger würden sich kaufen lassen ist ja lediglich Deine Meinung und soweit ich das bisher gesehen hab teilt die auch keiner mit Dir. Scheint also eher irrelevant zu sein, dass Du so denkst.
Du selbst bist nun mal kein Maßstab was das Geld verdienen angeht, also bist Du für mich auch jemand der das nur schwerlich beurteilen kann. Der Großteil der Menschen macht Dinge eben nicht unbedingt nur zum Spaß sondern muß auch von irgend was leben. Wenn jemand mehrere Stunden pro Tag bloggen kann und dabei auf jegliche Verdienstmöglichkeit locker verzichten kann, hat er in meinen Augen viel Glück und sollte das schätzen anstatt nur andere zu Verurteilen, denen es eben nicht so geht.
Und nochmal: Dass eine gewisse Fairness (Disclaimer) dabei unabdingbar ist, steht außer Frage. Meines Erachtens ist auch ein gewisses Niveau von nöten, aber das kann ja dann der Leser beurteilen ob er den Eindruck hat, der Blogger würde nur noch geschmiert bloggen anstatt in eigenen Worten die eigene meinung zu formulieren. Durch die Kennzeichnung ist auf jeden Fall der Offenlegung genüge getan.
also ich halte von solchen Pranger-Geschichten erst einmal nix und ich bin nirgendwo angemeldet. Solche Listen sind ein ideales Tool, andere anzuschwärzen. Ich würde sogar wetten, dass nur kurz nach der Eröffnung irgendwer z.B. den Namen vom Don draufsetzen würde, nur um ihm eins auszuwischen. Außerdem denke ich, ich bin intelligent genug Schleichwerbung zu erkennen, wenn ich sie sehe.
Vielleicht die gelbgrünen (pissfarbenen) Seiten gründen, das Verzeichnis schleichwerbender Blogger?
Stefan, hast Du das da oben denn gelesen? Hm? Dann lies Dir nochmal die Kommentare und den obigen Text durch. Es ist eine theoretische Frage, und die Liste wird von einigen für gar keine so dumme Idee gehalten.
Schreiben dagegen ist nicht gleich schreiben. Ich mache natürlich einen Unterschied zwischen einem Klaus Ott und einem käuflichen Journalisten. In meinem Beruf wärst Du sofort erledigt, wenn Du für einen Test von was auch immer Geld annehmen würdest. Dass ich gutes Geld verdiene, liegt vor allem daran, dass ich nicht käuflich bin. Und ich sehe nicht, dass im Journalismus wenigstens halbwegs wirksame Regel plötzlich bei den Blogs überhaupt nicht mehr gelten sollte. Es gibt hier zwar keine Regeln, aber jeder kann schreiben, was er will, und wenn sich die einen die Freiheit zur bezahlten Meinung herausnehmen, sehe ich keinen Grund, warum man sich nicht die Freiheit nehmen sollte, das öffentlich zu beobachten.
natürlich wird das manchen nicht gefallen. Aber bezahlte PR machen ist immer die billigste, dümmste Lösung für die Notwendigkeit, was dazu zu verdienen. Selbst wenn die eigenen Leser die gleichen zynischen Koofmichs wie der Autor sind
Don, mir geht es auch gar nicht darum so eine Liste nicht zu führen – who cares? Klar kann so eine Liste existieren. Die Frage ist einerseits wie sie geführt wird und andererseits wer sie führt?
So eine Liste kann evtl. eine gute Sache sein, solange sie sachlich, fair und fehlerfrei ist.
Die Liste ist das eine – das was du aber hier an Rant gegen trigami & allgemein abziehst, geht meines Erachtens gar nicht. Du kannst es auch nicht wirklich begründen. Deine ganzen Argumente treffen eben gerade trigami (ich muss die leider immer wieder erwähnen, weil deine Schüsse immer gegen sie gehen und weil sie die bisher einzigen erstzunehmenden im deutschsprachigen Raum sind). trigami ist in meinen augen (und ich betrachte das Thema Werbung im allgemeinen auch kritisch und halte die Schlämmereiaktion auch für Betrug am Leser) definitiv ein good player. Sie verpflichten den Blogger zur Kennzeichnung, suchen den Dialog mit den Blogs anstatt einfach ihren weg zu gehen und haben ideen.
Die Tatsache, dass du sie hier aus den kommentaren aussperrst, erweckt den Eindruck, dir würden die argumente ausgehen? du weichst auch immer wieder aus oder wirst unsachlich wenns darum geht was denn an dem trigami-verfahren nun so verwerflich sein soll?
Ich wiederhole gerne was oben steht: so lange der disclaimer vorhanden ist: was spricht gegen bezahlte beiträge? Wenn die mir in einem blog zu viel werden, weil der blogger einfach schreibt wie mit dem stock im arsch (ist mir mehrfach begegnet), dann fliegt der aus meinem reader und ich hab den zum letzten mal angeschaut. Ich hab aber in den letzten wochen auch einige Blogs gelesen die mit dem sponsoring-thema umgehen konnte. da waren die sog. reviews ebenso kritisch und unterhaltsam geschrieben wie der rest des blogs – eben so, wie ich den blogger kenne. Dass er nun evtl. über ein thema geschrieben hat, auf dass er sonst nicht gekommen wäre – who cares? sein problem. solange er mich angemessen unterhält lese ich – wenn nicht und wenn das durch die bezahlpostings flöten geht, dann lese ich eben nicht mehr.
Ein Good Player? Mein guter Mann, lass uns diese Debatte zurückstellen und in ein paar Tagen nochmal führen. Du hast Deine Meinung, ich halte sie für einen bad Player. Weil deren gesamter Ansatz weder mit meiner Auffassung voin Bloggen noch – und vor allem – nicht mit meiner Auffassung von Journalismus übereinstimmt. Es ist ein gekaufter, bezahlter redaktioneller Beitrag. Und Leute, die sowas tun, sind die Fortentwicklung der PR, die Journalisten besticht.
Wir bekämpfen das Pack im Journalismus. Es ist dringend notwendig, den gleichen Ansatz auch in den Blogs zu thematisieren. “Good Player” und Bapperl sind in diesem Kontext keine Argumente, sondern nur Augenwischerei. Und solange ich als Blogger dann mit dieser Koofmichsphäre auf den Podien in einem Topf geworfen werde, werde ich auch eine Menge tun, um klar zu machen. dass es diese Leute gibt – und dass sie bislang eher traurige Ausnahmen sind.
Ich glaube Du verwechselst da was:
1. Blog ist nicht gleich Blog
2. Blogger sind keine Journalisten
3. Kennzeichnung
Ich will das mal aus meiner Sicht erläutern:
zu 1.: Unter den Trigami-Kunden sind genug leute dabei die in der blogosphäre überhaupt keine rolle spielen. Das Blog ist hier nur technisches Mittel keinesfalls aber kulturell relevant. wenn wir von trigami kunden (bloggende user) sprechen, dann sprechen wir nicht vom zentrum der blogosphäre sondern von der vollen Bandbreite.
zu 2.: gibts wohl nix zu sagen. das gro der blogger hat weder journalistische qualitäten noch deren anspruch – wozu sie also ständig mit journalisten vergleichen? weil es 3 leute gibt, die den mist lesen? Dann ist jeder ein journalist der eine rundmail an ein paar freunde schreibt.
zu 3.: Wird die bezahlte PR, die ihr (also ich vermute du sprichst aus der Identität Rainer Meyer, denn der ist ja der journalist und nicht der Don Alphonso) bekämpft denn auch als solche gekennzeichnet?
Du weichst dem zwar immer wieder erfolgreich aus, aber die Kennzeichnung macht das ganze doch zu einem fairen Spiel oder? Du schreibst doch auch für printmedien, die sich u.a. durch Werbung finanzieren oder? Durch was noch, will ich offen gesagt gar nicht wissen. Dort wird Werbung auch als solche gekennezeichnet und so ist’s hier auch.
Meines Erachtens versuchst Du hier aber dennoch zu stark die PR-Verbrechereien mit dem zu vergleichen was hier in sachen trigami oder interational auch review me passiert. Allerdings hinkt der Vergleich ziemlich und leider kommst du mit deiner kritik auch nicht wirklich auf den punkt.
Ich würds mir wünschen.
Nur um die Fakten hier einigermaßen korrekt zu halten (diskutieren macht ja nicht so viel Sinn): Anders als in (58.) behauptet, hab ich den Einstieg in die Blogcharts ohne Hustle the Sluff geschafft, die haben nur weiteren Auftrieb gegeben.
Blogs ist nicht gleich Blogs. OK. Dann ist es aber auch kein Problem, wenn sich manche kaufen lassen und andere sie dafür entsprechend kenntlich machen.
Blogger sind keine Journalisten. Sobald Du ein Blog gewerbsmässig betriebst, bist Du hierzulande faktisch journalistisch tätig. Und damit gibt es jeden Grund, die Messlatte auch am Blogger anzulegen. Gerade, wenn es um das Kernthema Korruption und Käuflichkeit geht. Mit dem Scheck ist es vorbei mit der netten Bloggerei, ab da herrscht ein anderer Wind.
Und es gibt das sehr umstrittene Mittel des ebenfalls gekennzeichneten “Advertorial”. Es gibt im Journalismus Korruption an allen Ecken und Enden. Aber ist das ein Grund, nicht hier über die Käuflichkeit zu reden? Darf ich keinen Bankräuber mehr anzeigen, nur weil Al Capone schlimmer war?
Ich weiche nicht aus – Du hast offensichtlich nicht gelesen. Glasklar: Gekaufte Beiträge und Meinung im redaktionellen Teil gehen meines Erachtens nicht, egal wie gross der Disclaimer oder richtig das Disclosure ist. Und deshalb hielte ich diese Liste für einen gangbaren Weg.
Faires Spiel? Das ist kein Spiel. Es geht ums Geschäft.
Und die Argumente wie die von Stefan zeigen mir genau den Geschäftssinn, den Don oben bei seinen Versicherungen vertickenden Mitschülern beschrieben hat.
@Don himself: hoffe die verlinkte Website ist ok, falls nicht einfach löschen und auch diesen Hinweis, danke
Eine solche Liste könnte wirklich hilfreich sein und würde auch die Qualität im Online-Journalismus steigern helfen. Es kommen schliesslich immer mehr Redaktionen unter Druck, weil es zuviele “Content-Produzenten” gibt, die jedes Spiel mitmachen. Diese negativen Beispiele färben dann auch auf klassische Medien ab und bringen respektable Blogs und einer hohen Qualität verpflichteten Redaktionen in einen unfairen Wettbewerb.
Die Folgen sieht man dann hier http://www.editorix.org/article1048.html und am Ende auch hier http://www.cio-weblog.de/50226711/pcwelt_bietet_spaa_und_spannung_mit_erotik_und_porno.php und schliesslich hier http://de.wikipedia.org/wiki/Computerzeitschrift#Zukunft_des_Marktsegments
Doch, natürlich darfst Du – zum Glück haben wir neben Erkenntnis- in diesem Lande auch (noch) Meinungsfreiheit. Du sollst sogar, und ich glaube gerade Deine Erbarmungslosigkeit diesbezüglich schätzen ja auch viele (wovon ich mich gar nicht ausschließen möchte). Darum geht’s aber doch auch bei der Listen-Überlegung gar nicht mehr. Dass hier keiner ein Problem damit hätte, Schleichwerber (die somit sich und Ihre Meinung verkaufen) auch outen zu dürfen, sollten doch m.A.n. alle zur Genüge kundgetan haben. Sondern:
Wo und wann ist Deiner Ansicht nach der Unterschied zwischen “gekaufter Meinung” und “bezahlter Meinungsäußerung”? Ist ein Advertorial schon korrupt? Vielleicht. Ist ein Blogger, der über etwas schreibt, an dem er vermutlich so oder so Interesse gezeigt hätte, korrupt, wenn er für sein Interesse zusätzlich vergütet wird? Meiner Ansicht nach ist das eine sehr schwierige und komplexe Grenzdebatte – und ich wäre froh, wenn wir hier zumindest einen guten Grundstein für diese Debatte legen können…
@wingthom:
Entschuldige – aber dieses Phänomen hat nun wirklich mit dem Aufkommen von Blogs herzlich wenig zu tun. Und “abfärben auf klassische Medien” – no way. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Umso besser, dass Blogger wenigstens im öffentlichen Raum drüber diskutieren können…
Ich denke, wir werden diese Debatte demnächst anhand eines Exemplums vertiefen müssen. Das Problem bei jeder Form von Störfall ist, dass er bestritten wird, bis er eintritt. Nur bin ich es inzwischen leid, däumchendrehend rumzusitzen und zu warten, bis der grosse Schlag kommt. Vorher sagen, wie man nachher zu dem Thema steht, hat sich bislang noch nie als Schaden erwiesen. Man kann nicht alles über einen Kamm scheren, das ist klar. Noch nicht mal bei denen, die an Trigami und Co. teilnehmen; auch da gibt es welche, die sich überlegen, was sie tun, und andere, die es geil finden, für 20 Euro irgendwas runterzuschmieren.
Diäet: Man kann das ja zweiteilen. Das eine ist die Liste, die zunächst mal Transparenz schafft, es aber noch nicht per se fragwürdig ist, darauf zu erscheinen.
Das andere ist dann die Bewertung der Einträge. Zum einen muß das jeder mit sich klarmachen, zum anderen kann man sich diese auch aufheben bis man eine Liste hat.
Die Diskussion, was erlaubt ist und was nicht, kommt hier meines Erachtens etwas zu früh und die an sich charmante Idee, zunächst erstmal Transparenz zu schaffen, wird dadurch zerredet.
Don: Ich wills auch nochmal verdeutlichen. Ich habe kein Problem mit der Liste.
Das einzige was mir sauer aufstößt ist diese Generalverurteilung. Deine korruptionserfahrungen im journalismus 1.0 in allen ehren, aber ein argument warum ein disclaimer nicht ausreicht hast du immer noch nicht genannt.
das kommerzblogger per gesetzt zu journalisten werden macht sie meines erachtens dennoch keinesfalls mit dem beruflichen journalisten vergleichbar. journalistischen anspruch an ein blog zu haben, dessen betreiber über das leben seiner katze schreibt und mit tiernahrungs-partnerprogramm-bannerlein 5,50 Eur pro Jahr verdient ist schon etwas lächerlich oder? Wenn er nun im auftrag von $tiernahrungsversand den shop des selbigen testet, selbigen test als solchen, bezahlten kennzeichnet und dafür 50 bekommt… who cares? wir reden hier doch von offenen aktionen. eine liste von leuten zu führen, die das so machen: gerne – why not?
Wäre es aber nicht viel spannender die eigene energie auf diejenigen zu verschwenden, die nicht entsprechend offen kommunizieren?
Der Vergleich mit Bankräuber und AlCapone hinkt natürlich wieder grandios. Ich kann hier kein Verbrechen erkennen, wenn ein Review bezahlt wird. Ich bin aber auch nicht Anwalt genug um zu wissen ob es per Gesetz ein verbrechen wäre sich für einen Artikel ohne kennzeichnung bezahlen zu lassen. Das kannst Du mir aber sicher erklären.
Schön finde ich, dass du in deinem letzten Kommentar mal realistisch wirst und siehst das man nicht alles über einen Kamm scheren kann – wieso aber bitte ist dann trigami so böse – weil sie auch die user bezahlen die eben nur für 20 Eur was runterschmieren? Ich denke eine etwas konstruktivere herangehensweise wäre bei der Diskussion sinnvoll. Wo sind denn die alternativen? Wie könnten solche Geschichten in deinen Augen fair ablaufen?
Als geneigter blogbar und rebellmarkt-leser wird man den eindruck nicht los, dass du dich einfach partout gegen alles kommerzielle stellst. Internet = geld verdienen verboten?
Bin gespannt…
@Don: ich denke, hier bestreitet doch niemand, dass es “Störfälle” geben kann und wird. Im Gegenteil – wir überlegen doch, was die Störfälle sind, und wie man die Nicht-Störfälle davon abgrenzen kann, um es eben nicht in einen Topf zu werfen. (BTW: schön, auch von Dir wieder diese Differenzierung mitzubekommen. Ernst gemeint, keine Attacke.)
@stralau: findest Du wirklich, die Diskussion kommt zu früh? Hier werden doch erstmal nur Ideen dargestellt, was Transparenz schaffen könnte – und dafür kann man doch schon im Vorfeld nachdenken welche Form von Transparenz, für welche Fälle überhaupt, etc. pp.
Oder verstehe ich dich gerade vollkommen falsch?
Ja, natürlich kann man sich Gedanken über alles mögliche machen.
Ich fände es nur schade, wenn die ganze Idee der _Transparenz_ (die ja noch nicht wertend ist) dadurch zerredet würde, daß man sich schon vorher über die Bewertung in die Haare kriegt. In einem ersten Schritt würde ich nämlich keine Beschränkungen machen, wer auf die Liste raufkommt und wer nicht. Je mehr, desto besser. Es ist also erstmal keine Schande, auf der Liste zu stehen. Dafür müssen die Merkmale auf der Liste dann aber detailreich genug sein.
Im zweiten Schritt würde sich dann vielleicht ein Konsens darüber bilden, was geht und was nicht. Und selbst wenn sich kein Konsens entwickelte, hätte die Liste immer noch einen Sinn: jeder Leser könnte dann wenigstens seine eigenen Bewertungskriterien anlegen.
Ah, OK – jetzt hab ich’s verstanden, danke :)
Klingt in der tat sinnvoll (auch wenn ich noch keine Idee habe, wie die “Schande” in mancher Leute Augen zu vermeiden wäre. Aber man kann’s wirklich zerreden…)
Ich schließe mich definitiv der Meinung an, dass möglichst viel auf die Liste sollte um dann nach einem Zeitraum X (evtl. vorher festlegen) darüber zu sprechen was nun im Rahmen ist und was außerhalb.
Ich frag mich nur immer noch wer die Liste führen soll? Eine einzelperson? ein erlauchter Kreis? ein offenes team?
Ich bin so circa 15 Jahre lang von der Industrie gesponsort worden. Natürlich nicht für meinen Blog sondern eben für’s total profane Schneebrettfahren. Dabei habe ich natürlich nicht in jedem Gespräch den Leuten mein Brett so ins Gesicht gehalten dass sie mindestens 5 Minuten den Schriftzug des Herstellers vor Augen hatten, sondern die sahen halt: oh, der Kasper fährt die und die Marke und legt sich hier und da damit aber gekonnt auf die Fresse. Und wenn das eine oder andere Brett wirklich gelungen war, dann war das hier und da eben auch mein Gesprächthema beim ersten Date. Wenn mich jemand bezüglich einer Kaufempfehlung gefragt hat, hab ich mit ehrlicher Meinung zu meiner Marke geraten, schon schlichtweg deswegen, weil ich nie dazu gekommen bin etwas anderes zu fahren.
Das Lustige an der ganzen Geschichte ist allerdings die Tatsache, dass man damals schon ordentlich vor Kumpels vom Leder ziehen konnte, wenn man ein Brandrider war. Das Sonsoring schreibt man sich noch heute so gross wie möglich auf sein Portfolio. Nur wenn man aus Spass eben nicht ein Snowboard fährt, sondern ein Blog schreibt, dann tut man soetwas nicht. Schliesslich begiebt man dann ja wohl auch auf die dunkle Seite der Macht, oder?
Warum nicht gleich jedem Blogger, der mal was geldwertes gemacht hat, einen grünen rechteckigen Wimpel (der den “almighty buck” symbolisiert) mit dem Dollarzeichen $ zwangsweise aufs Sakko tackern?
Darauf würde so eine Proskriptionsliste doch hinauslaufen im Endeffekt. Die Annahme, so eine Zusammenschau würde wertneutral im Raum schweben, solange keine explizite Bewertung vorgenommen wird, scheint mir doch einigermaßen blauäugig.
Mark: sehe ich nicht so. Wenn da wirklich alles und jeder draufsteht (mit Angabe von Hintergründen), dann sehe ich da eher eine Parallele zur Forderung an Bundestagsabgeordnete, ihre Nebeneinkünfte offenzulegen.
OK, aber wenn die Hose schon mal unters Knie gerutscht ist mit Hilfe von so einer Blogger-Liste, dann landet sie über kurz oder lang auch unausweichlich auf Knöchelhöhe. Sprich: Dann kannste auch gleich Impressum mit Klarnamen, ladungsfähiger Adresse, Bankverbindung uns Steuernummer von jedem Blog einfordern.
Kann man, muß man aber nicht ich sehe gerade nicht, worauf Du hinauswillst.
Ich wollte darauf hinaus, dass es wenn mans mal konsequent weiterdenkt irgendwie widersinnig ist, von Bloggern Transparenz in Businessdingen zu fordern (oder eben vorzuschlagen, die Transparenz mit so einer Liste herzustellen) und dann vor persönlichen Angaben haltzumachen, die noch mehr Transparenz gewährleisten.
Um bei Deinem Beispiel mit den Bundestagsabgeordneten zu bleiben: von denen hat man ja Namen, eine Anschrift im Bundestag und welchen Wahlkreis sie vertreten. Und nur im Lichte dieser zusätzlichen Angaben macht die Offenlegung der Nebeneinkünfte wirklich Sinn. Daher meine ich: Überzogene Transparenzforderungen (und so würde ich diese Liste tatsächlich sehen) können auf den zurückschlagen, der sie stellt.
Von Bloggern einen freiwillgen Striptease zu erwarten, zu dem sich bisher nicht mal die Volksvertreter zwingen ließen, wie kommt man denn auf so ein dünnes Brett?
Das eine ergibt sich doch aus dem anderen. Wenn ich Werbung auf das blog packe oder mich für Einträge bezahlen lasse, ist mein Tun geschäftsmässig. Dann brauche ich eh ein Inpressum. Dazu: Das Unternehmen, das mich bezahlt, wird die Summe ja wohl kaum aus der Schwarzgeldkasse nehmen. Also gaht das ans Finanzamt und ich muss damit rechnen, dass per Kontrollmitteilung mein Finanzamt davon Wind bekommt. Es ist daher anzuraten, diese Einnahmen zu versteuern. Wenn es mehr als nur die einmaligen 20 Euro sind, dann wird u.U. auch ein Gewerbe fällig und eine Einnahme-Überschussrechnung. Wenn am Ende des Jahres wirklich was über bleibt, dann will das Finanzamt auch schon mal Vorauszahlungen sehen. Usw.
Fazit: Wer mit seinem privaten blog anfängt, Einnahmen zu generieren, der überschreitet eine Grenze. Da ist so eine Liste noch das kleinste Problem.
Gut gegeben ;-)
Diese Meinungsverschiedenheit werden wir wohl hier nicht klären können: Mir ist der Realname ziemlich wurscht, ich will aber schon wissen, wer die Artikel bezahlt.
Eine Alternative zu einer zentral geführten Liste wäre übrigens eine Selbstauskunft á la P3P.
Ich weiss gar nicht warum hier von “Offenlegung” von “Businessdingen” geredet wird. Es geht doch lediglich um
Blog ABC
Beitrag XYZ – sponsored by Firma LMN via trigami
Beitrag HGT – sponsored by Firma RTZ direkt
Beitrag TUO – sponsored by Firma ERF direkt
Beitrag ASC – sponsored by Firma VCS via trigami
oder sowas in der art – was spielt das für ne rolle ob der 20 oder 100 euro dafür gekriegt hat? das geht ja nun wirklich keinen was an – ebenso wie die schuhgröße oder schwanzlänge des bloggers.
dass man aber auch gleich immer übertreiben muss.
Ich bin auch absolut dafür, dass es kenntlich zu machen ist, wenn für Blogbeiträge von interessierter Seite Zuwendungen fließen. Allerdings bin ich durch meine jahrelange Medientätigkeit auch einigermaßen illusionslos, was die Effizienz von Regularien zur Trennung von Werbung und Programm angeht. Es wird wohl immer welche geben, die sich für smarter halten und die solche Regeln nur als vage Empfehlung an den mündigen Bürger interpretieren. Trotzdem finde ich den Gedanken an eine selbsternannte Blogwart-Taskforce mit virtuellem Kommerzpranger nicht sonderlich prickelnd – selbst wenn sich sowas als KommerzbloggerVZ auf freiwiliger Basis tarnt.
Meine eigene Vorstellung ist bislang die vom Vorstellen ausgewählter Korruptis, Koofmichs und Kofferannehmern, aber einerseits ist das ungerecht, andererseits würde ich mir durchaus eine grosse Lösung wünschen, um den entsprechenden Firmen dahinter das Leben schwer zu machen. Das Ziel ist natürlich die werbende Firma, nur ist man da ab und zu auch eher unempfindlich.
Was ich aber für aussichtslos halte, ist das Vermitteln von Problembewusstsein an diejenigen, die sich dafür hergeben. Kommentare wie No. 93 zeigen ja auf, mit welchem unschuldigen Impetus an solche Fragen herangegangen wird – Einnahmen gehen natürlich die Steuerbehörden etwas an. Jeder Leser einer Zeitung kann nachschauen, was dort die Werbeseite kostet – warum sollten Blogger nicht darüber Auskunft geben? Ich habe ein wenig den Verdacht, manche wollen zu privaten Blogkonditionen öffentlich Geschäfte machen, und da gerät man eben schnell an Grenzen des Rechtsstaates.
Okay, Don. Du zeigst leider wiederholt dass es dir nicht um transparenz geht sondern ausschließlich um anprangern und hinrichten. “Das leben schwer” machen und andere Parolen sprechen leider den typischen Don-Slang. Schade, denn vor ein paar Kommentaren klangs noch konstruktiver.
Mach was Du willst, aber die Tour ist nicht die, die ich mir vorstellen kann. Wirst aber sicher auch für den Weg ein paar Mitläufer finden.
Viel Erfolg (ohne Ironie).
Warum ist mein Kommentar im Spam-Karma verschwunden? Versehen? Ansonsten war es das für mich hier konstruktiv mitzudiskutieren…
Das mit den Summen ist ja noch nicht einmal bei den Zeitungen so einfach. Klar gibt es Anzeigenpreislisten. Aber diese Preise werden nie bezahlt. Rabatte, Gegengeschäfte, kostenlose Zugaben usw.
Das ist beim blog noch viel schwieriger. Den geldwerten Leistungen setzt die Phantasie keine Grenzen.
Mir würde erstmal eine Liste langen, wo klar wird, welche Unternehmen und welche Kunden blogger kaufen und welche blogger die Werbe- und PR-Deals mitmachen.
Ich habe in den letzten Minuten nichts gelöscht. Muss Spam Karma sein.
Stefan, ich denke, Du wirst Deine Haltung überdenken.Und natürlich sehe ich nicht ein, wieso ich solchen Firmen Raum lassen sollte. Genauso, wie ich bei Media Markt nichts kaufe und gewisse Nahrungsmittelkonzerne boykottiere. Und wenn sie dann hier auftauchen, gibts was auf die Nuss. Hatten wir bei Killer Coke, werden wir auch diesmal haben. Und was Du dann tust, ist mir offen gesagt egal.
Sollten wir nicht mittlerweile gelernt haben, dass das Anprangern von Leuten weder produktiv noch hilfreich ist?
Wo? In totalitären Staaten mit gleichgeschalteter Presse? Bei der Atomlobby? In der bayerischen Staatskanzlei? Bei den Spamfirmen mit zweifelhaften Geschäftspraktiken? Die würden das alles sicher bejahen.
@_tango: Was, echt? hat doch im Mittelalter damals sooo gut geklappt!
Na, was sagt denn dann der Macher hierzu:
http://www.spreeblick.com/2007/02/28/adical-werbung-in-blogs/
Vom (Kult)ur-Autor zum Werbevermarkter. Wir nennen es Arbeit – passt ja. Hat ja keiner was von ehrlicher Arbeit gesagt.
Ehrlich oder nicht: Es wird auf jeden Fall harte Arbeit, einen diffusen Blogschwarm zu vermarkten. Um das vorherzusehen, muss man kein Kaffeweißer aus dem Medialand sein. ;-)
Wenn der Lobo das so doll hinkriegt wie bei Riesenmaschine.de und den dort geplanten gekauften Beiträgen, wird sich der eine oder andere vielleicht sogar eine Latte im Oberholz leisten können.
Oder zumindest ein Mineralwasser.
Man könnte ja schonmal eine kleine Unterscheidung anbringen: Es geht – wie Don ja auch betont hat – hier nicht um Blogs, die Werbung als solche kennzeichnen oder um Google-Ads, Amazon-Partner-Programm oder diese Zielrichtung. Ich vermute mal, dass Don da dacore mit mir ist.
Ähm – ja – mancher wird wissen, dass ich beim Medienrauschennetzwerk noch ein Blog über SF betreue – gehöre ich denn damit schon zur Gruppe über die diskutiert wird oder nicht? Da ist ja auch Werbung drauf und ab und an bekomme ich tatsächlich unverlangt zugeschickte Reziexemplare für das Teil, die ich ab und an auch abarbeite. (Okay, zwei Mal bis jetzt. Und eine davon war offenbar für ein anderes Projekt bestimmt vermute ich stark.) Ich fühle mich jetzt irgendwie so seltsam… Schluck.
Ad Astra
@ stefan
“[Don] geht’s nur um Anprangern oder Hinrichten..”
Ja was denn sonst. Ist sich echte ehrenvolle Aufgabe, die Gemeinschaft systemisch ergänzend.
“Die Elf Scharfrichter” (Wedekind ; good old Jahrhundertwende-Schwabing) gibbet es halt nimmer. Irschendwer muss deren Job machen. Don erledigt das, er macht seinen Job.
Weil: macht sonst keiner. Alles sonst Appeaser unter dem Herrn, verdammt. Abwiegler, Beschwichtiger. Zu viel davon davon, muss Ausgleich geben, reinigend. Gut so.
Ich erinnere mich noch gut an ein Erstlingswerk namens Liquide, welches ein gewisser DonA seinerzeit bei Dotcomtod quasi “prä-viral” zu vermarkten versuchte.
Ich stelle fest, dass sich Saulus zum Paulus gewandelt hat; oder: Wer im Glashaus sitzt, sollte beim Vögeln das Licht ausmachen.
Sorry ;-)
Offensichtlich hast Du vergessen, dass die Werbung damals klar gekennzeichnet war.