Es gibt erfolgreiche Startups. Die haben einen Markt, gute kunden, schreiben Gewinn und werden eher früh als spät als lohnendes Objekt für einen Kauf durch Google, Yahoo, Microsoft oder einen anderen Giganten entdeckt, der die kleine, coole Firma in einem Jahr in den Abgrund wirtschaftet.

Und dann gibt es noch die Blogsuchmaschine Technorati. Technorati treibt sich auf dem nicht wirklich attraktiven Bereich der Blogosphäre herum, hat einen umstrittenen Relaunch und eine in Peinlichkeit ersoffene Kooperation mit der bloggerschmierenden Agentur Edelman hinter sich, kein erkennbares Produkt, und die Nutzerzahlen scheinen auch nicht wirklich gigantisch zu sein. Man hört immer wieder davon, dass Technorati auf der Suche nach einem Käufer ist, was angesichts des investierten Risikokapitals nicht wirklich überrascht. Und wenn so eine Firma verkauft wird, bleiben die führenden Mitarbeiter in aller Regel an Bord. Einerseits will man sich als funktionierendes Team präsentieren, andererseits haben Manager beim Verkauf meist auch Anteile an der Firma, und bekommen gutes Geld.

Und wenn ich jetzt lese, dass bei Technorati drei führende Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, dann sieht es nicht wirklich nach einem baldigen, erfolgreichen Verkauf oder einer glanzvollen Zukunft von Technorati aus. Was die möglichen Käufer angeht: Google hat eine eigene Blogsuche, Yahoo hat sich von der grossen Idee eines blogbasierten Yahoo 360° weitgehend verabschiedet, Microsoft, Murdoch/Myspace und AOL setzen auf Binnenlösungen, und wer sich mal eine Weile mit Technorati auseinandergesetzt hat ahnt, dass die technischen Probleme sicher weitere Investitionen nach sich ziehen werden. Aber kein tragendes Geschäftsmodell.

Aber wer weiss, vielleicht wird es ja am Ende von Springer oder Holtzbrinck aufgeschlunzt.