Die unrühmlichen 10 1/2: Noch Web2.0 und schon bald Sand drauf
Anlässlich dieser Peinlichkeit des WLAN-Anbieters FON möchte ich kurz mal darlegen, welchen 10 Web2.0-Firmen und Projekte ich nur eine begrenzte Lebenszeit einräume:
1. Der WLAN-Vermittler FON – weil die, die wirklich überall WLAN brauchen, zu UMTS greifen – und die, die nur ab und zu Internet brauchen, zumindest in grösseren Städten genug andere Hotspots finden. Und im Kaff ist Internet eh nicht so verbreitet, dass man es mobil bräuchte.
2. Das VoiceIP-Startup Jajah: Nachdem die Jungs Ende 2007 10 Millionen Nutzer haben wollten, ist es verdächtig still um sie geworden. Nicht wirklich eine gute Idee in Zeiten der Handyflatrates.
3. Die Virtual-Reality-Plattform Cycosmos: Bevor die peinliche New-Economy-Leiche Cycosmos gerelauncht gegen Second Life anstinken kann, ist der Besitzer I-D Media selbst auf der falschen Seite der Veilchen.
4. Second Life: Wie war da nochmal das Business Model?
5. Der Stadtsuchdienst Qype: Auch nach zwei Jahren sind die Ergebnisse, von ein paar wenigen Vierteln in den schlechteren Gegenden des Landes unbrauchbar – und dort wissen sie ohnehin, wo sie die elterliche Apanage verprassen. Braucht also keiner.
6. Die Tauschbörse Hitflip: Erzählt viel von den Neuanmeldungen, aber nichts über Karteileichen. Wachstum ist halt immer eine Frage der Betrachtung.
7. Der deutsche Twitter-Clon Frazr: Ist jetzt schon etwas länger still um die geworden, kein Wunder, nachdem das offensichtlich ausserhalb einer kleinen Gruppe von Leuten keiner braucht.
8. Einestages von Spiegel Online: Offensichtlich wollen dort weniger mitmachen, als gedacht. Kein Wunder bei der elenden Klickerei, die der SPON einem da abverlangt.
9.-9 1/2: Die Frage-Communities Yahoo Clever und Holtzbrincks Gute-Frage: Beide leiden am gleichen Aufmerksamkeits- und Clickdeppensyndrom. Ein paar tausend bedingt Rechtschreibkundige, die sich gegenseitig Bewertungsbällchen zuwerfen, sind nicht zwingend ein Geschäftsmodell – ganz zu schweigen von den aberzigtausenden Karteileichen.
10 1/2: Die Personensuchmaschine (andere würden sagen: Stalkerhelfer) Yasni: Hätte mal besser vorher mit einem Anwalt reden sollen, statt demnächst enorme rechtliche Probleme zu bekommen. Die bereits im Anmarsch sind. Und das wird nicht billig.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Na ja, Fon verkauft immerhin ein “tatsächliches” Produkt, ich hätte die jetzt nicht unbedingt unter web 2.0 einsortiert. Bei jajah, cycocosmos, qype, hitflip, frazr, yasni könnte ich mir das schon eher vorstellen, hitflip kassiert immerhin noch direkt und nicht durch Werbung, das könnte auch klappen wenn sich genügend aktive finden. ebay, amazon etc dürften da aber entgegenwirken. bei den restlichen kommt’s wohl drauf an, wieviel Kohle die dahinterstehenden Firmen da reinpumpen wollen.
Hitflip stinkt aber nach Anerkennung im Web2.0, Trigamikaufblogger und Bloglibkaktionen der untersten Schublade sprechen eine deutliche Sprache, das rechtfertigt ihre Anwesenheit in dieser Liste.
Volle Zustimmung, bis auf Qype, damit mache ich den mieseren Läden hier auf dem nicht so platten Lande gerne den Ruf kaputt.
Auch wenn ich mich damit vielleicht unbeliebt mache: Ich finde einestages gar nicht sooo schlecht. Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob SpOn für so was das geeignete oder passende Umfeld ist (andererseits: die Reichweite ist natürlich da). Da waren jedenfalls schon einige durchaus interessante und lesbare Beiträge mit bei.
Und ja, die Benutzerführung saugt.
@DON: mich würde an dieser Stelle auch interessieren, welche Ideen deiner Meinung nach gute Chancen haben, weil sie entweder ein gutes Geschäftsmodell haben oder weil Du ihnen aus anderen Gründen gute Chancen einräumst…
Ich glaube, wer keinen echten und nachhaltigen Nutzwert bietet, wird verschwinden. Umgekehrt: Wer wirklich nützliche Funktionen und gute Inhalte anbietet, kann darauf hoffen, dass es irgendwann honoriert wird. Wie man das honorieren soll, ist nochmal die andere Frage, und auch da gibt es genug Risiken; sei es, dass Erlösformen nicht nachhaltig sind – Werbung – oder andere es billiger und besser machen.
Das sind eben die Nachteile der günstigen Startkosten des Netzes, und der AAL-Strategien des Betriebs. Weil es so einfach ist, werden Dinge umgesetzt, die nicht klug sind, oder auf zu viel Konkurrenz treffen, und selbst das Gute hat keine Überlebensgarantie. Mir wäre es zu riskant.
Fon spart ja nun eh nicht mit Peinlichkeiten. Deren deutsches Weblog besteht nur aus leicht durchschaubaren Hurrameldungen und jeder dritte Post muss dem Gründer bauchpinseln um allen zu zeigen, was für ein Visionär er doch ist.
Das ganze dann noch als mildtätige Bewegung verbrämt ist sicher geschickte Propaganda, aber von der Realität natürlich weit entfernt.
also ich würde echt gerne ein paar beispiele lesen, die wirklich chancen haben zu überleben bzw es . also ich meine startups, die die generation web 2.0 “repräsentieren” und noch dazu ertragsmodelle haben, die nicht nur auf klickvieh basieren.
ich kenne keines, deshalb frage ich…
ich habe keine zeit mich mit irgendwelchen unternehmensmeldungen auseinander zu setzen und projekte wie deutsche-startups bringen nicht wirklich tiefgründige und seriöse meldungen diesbezüglich.
also ich würde echt gerne ein paar beispiele lesen, die wirklich chancen haben zu überleben …
Martin, von denen liest Du dann, WENN sie es überlebt haben und aus eigener Kraft wirtschaften können. Wer das sein wird? Only time will tell!
Aber Don hat ja schon einige Kriterien aufgelistet, die unabdingbar sind, um zumindest eine Chance zu haben. Gesichtert ist der Erfolg damit noch lange nicht.
Ich schon, aber das ist halt, hm, wie soll ich sagen…
Es gibt ein Unternehmen in München, das jetzt schon länger eine Art Plattform zur Beurteilung kommerzieller sexueller Dienstleistungen betreibt, das voll auf user generated Content basiert, irrwitzige Besucherzahlen hat, und gut davon lebt. Ein anderes Beispiel ist party-bei-uns.de, hier aus meiner Region, ein grässliches Ding, aber soweit ich weiss, extrem erfolgreich als lokal aufgestellte Community. Mein Ding sind beide Firmen nicht, aber ökonomisch sind das eindeutig Erfolge.
In beiden Fällen ist für die Nutzer der Nutzwert da, es gibt keine Konkurrenz, also läuft da auch die Werbung voll rein, die woanders zu hohe Streuverluste hätte.
Second Life hat eigentlich im Vergleich ein sehr gutes Geschäftsmodell. Im Grunde ist die Firma ein Hosting-Provider, nur dass die Webserver eben keine herkömmlichen Websites sondern 3D-Inseln für eine (bald beliebige) Clientsoftware bereitstellen.
Man geht dort auch in die richtige Richtung und arbeitet auf technische Standards für das 3D-Internet hin. Der Client von Linden Lab ist auch bereits Open Source und kann nun von jedem beliebig angepasst werden.
Bei den meisten anderen Firmen stimme ich zu, aber schließe dich doch nicht dem After-Hype-Bashing an, nur weil die anderen Journalisten es auch tun.
Die 10½ könnte man auch auf dem Weg zur Explosion oder Implosion der Blase interpretieren. Bis zur 12 ist nicht mehr lange. Wobei die Anzeichen nicht in den gefakten Jubel-Meldungen der Unternehmen zu sehen sind. Eher die Nebenschauplätze, die schon sehr nach NE aussehen. Wenn z.B. FON-Beiratschefin von Salms sich im Handelsblatt als Kunstsammlerin feiern lässt und dadurch von der schlechten Performance ihrer Web2.0-Medienbeteiligungen ablenkt (alles so in Richtung Handy-TV und personalisierte Werbung). Oder wenn XING überraschend nun Werbung auf der Plattform schalten will, weil immer weniger Leute Premium-Kunden werden wollen … und daran denkt neben Stellenvermittlung auch Immobilienangebote zu integrieren. Sehr aktionistisch.
Was bleibt?
Angebote, bei denen der User echten Kommunikationsdrang hat, auch ausserhalb der kommunikativen Phase zwischen 13 und 33 Jahren. Partnerbörsen laufen immer, auch Gesundheitscommunities werden sich etablieren.
@kajetan: ich finde, daß jetzt schon die web 2.0 geilheit vorbei ist und man jetzt schon resümieren kann. und sollte. je schneller man eine grab gräbt, je schneller fällt jemand hinein…:)
ich denke jetzt kommt noch so ein meta-community-hype, wo man bei anmeldung gleichzeitg in 20 communities mitglied wird ähnlich jabra oder trillian. da werden die gleichen mitglieder schön herumgereicht und am ende kauft dann holtzbrink von den samwern alles ab.
aber wie ihr das noch alle hier kennt, die kreativen warten schon auf den nächsten hype, den sie ihren werbekunden vorlügen können…
ich denke auch, auf jeden fall werden die lokalen geschichten überleben, weil diese noch auf echten interessen basieren und “in Ruhe gelassen werden” von den Holztbrinks und Springern.
so wie die kernaussage dieses Blogs ist: klickvieh und koofmichs sind keine basis fürs langfristige geschäft und das ist ja meistens das vorhaben der investoren
Ich behaupte, dass EinesTages bleiben und sich etablieren wird. So lange gibt es das noch nicht, trotzdem gibt es dort schon viele tolle Bilder und Geschichten (finde ich zumindest).
Beim Recht hast Du wohl Recht. :)
Das erste „Recht“ soll natürlich „Rest“ heißen. :D
[Edit: Hier stand der definitiv unerwünschte Kommentar eines Mitarbeiters der Firma Yasni, der wissen wollte, wo es demnächst juristisch kracht. Ich weiss, dass er es bald erfahren wird, und ich weiss auch schon, was es ihn und seine Leute kosten wird. Don]
@Stalker:
1. zum Anwalts-Link: TLDR
2. “Offizielle Stellen” bei Heise, haha!
3. Metasuchmaschine für den ekelhaftesten denkbaren Anwendungsfall bauen = Technischer Fortschritt? Nochmal haha!
Hm, weder ich noch irgendjemand den ich kenne, sind bei irgendeiner dieser Plattformen angemeldet. Die meisten Deutschen haben sich ja gerade erst an Foren und Online-Spiele (z.B. Hattrick) gewöhnt. Statistiken werden in Excel vorbereitet und dann manuell in die Homepage des Kegelvereins gehievt. RSS-Feed? Fehlanzeige. Ajax ist nur als niederländischer Sportverein ein Begriff.
Bis hier im Web 2.0 Geld zu verdienen ist, wird es noch ne Weile dauern. Der Normal-Verbraucher kann schon mit dem Begriff nichts anfangen und im Moment ist es für ihn unbequem sich damit auseinanderzusetzen, weil es keinen erkennbaren Mehrwert hat.
all diese gimmicks – mehr ist es meist nicht – sind wenn überhaupt dann nur für einen sehr begrenzten nutzerkreis (häufig: unmittelbares umfeld des startuppers) interessant. zumeist noch nicht mal für den.
sinnvolle informationen gibt es dort ebensowenig wie ansprechende unterhaltung.
zu bedenken ist immer auch die begrenzte zeit. entweder ich will zügig an brauchbare informationen gelangen – die bekomme ich da generell nicht, denn web2.0-sites sind auf community, nicht auf informationsmedium programmiert. oder ich will echtes entertainment geboten bekommen – gibts da aber auch nicht.
alles andere ist verplemperte kostbare zeit. abgesehen von kiddies und chatsüchtigen hausfrauen müssen menschen ja auch noch ab und zu mal arbeiten nebenher.. unproduktives twittern und rumspielen in virtuellen welten taugt da nicht. halbwegs erwachsene leute halten sich eh kaum in solcherlei communities auf. alles kinderkacke, vollkommen am eigentlichen, zahlungskräftigen markt vorbei.
dazu problem crowdsourcing: bei wisdom of the masses kommt eh nur populärer schwachsinn raus. merke: viele köche verderben den brei. mindere qualität, die halbwegs niveauvolle interessenten wegekelt. sehr gut zu sehen bei den diversen “antwortplattformen”, wo sich minderbemittelte legastheniker berufen fühlen, antworten auf qualifizierte fragen zu geben. am besten mit “guck mal bei google”. na schönen dank. ebenso schwachsinnig bewertungsplattformen a la qype. wer will sich denn ernsthaft von irgendwelchen unbekannten dahergelaufenen leuten, mit denen sich auf diesem wege niemals geschmackliche übereinstimmung feststellen lassen wird, tipps für die freizeitgestaltung gegeben lassen. sowas klappt wenn überhaupt nur von oben herab, von einer unabhängigen redaktion, einem vertrauenswürdigen guide, der sich wirklich thematisch auskennt. wisdom of few experts. sonst könnts ja jeder.
abgesehen davon sind solche plattformen viel zu unvollständig, fehlerhaft und dauerhaft datenmäßig nicht instand zu halten und zu pflegen.
also alles kompletter schwachsinn, braucht kein mensch. rant over.
unproduktives twittern und rumspielen in virtuellen welten taugt da nicht. halbwegs erwachsene leute halten sich eh kaum in solcherlei communities auf. alles kinderkacke, vollkommen am eigentlichen, zahlungskräftigen markt vorbei.
Ich liebe es, wenn irgendwelche Behauptungen aufgestellt werden, ohne dass man diese auch nur annähernd beweisen könnte. :>
Mh, ich wollte eigentlich per “blockquote” zitieren, ist der Befehl nicht erlaubt? Schade. :/
@ Moti
Sehe ich auch so.
Dass das unreifes Zeug für Spielkinder ist, das kein vernünftiger erwachsener Mensch braucht.
Hier aber greift möglicherweise etwas, was auch Banken in ihrem unglaublich verlogenen Privatkundenmarketing schon längst begriffen haben (von den 5 € aufs Sparbuch des Neugeborenen bis zum Teenie-Girokonto):
Die Gewöhnung der jungen – noch – nicht zahlungskräftigen Kundschaft an das Branding, an den Umgang mit sowas, damit man punkten kann, wenn sie denn mal zahlungskräftig sind.
Die Spielkinder von heute sind dann die Games- und tralala-chichi und chatgewöhnten kaufkräftigen Erwachsenen von morgen. Womöglich denken die verschiedenen Gimmicks-Wurschtler (weil sie überhaupt nicht mittel- und langfristig denken, sondern nur wie toll ihr Gimmick doch sei, nur weil es ihnen selber gefällt – klassischer Gründerfehler) strategisch noch nicht an diese widerliche Form von Froschanheißeswassergewöhnung, ähm Generationenmarketing, einige aber schon, da bin ich mir sicher, ohne sonderlich paranoid zu sein.
Was Hitflip soll, habe ich nicht verstanden. Da muss ich denen was zahlen, um mit anderen Usern Medien tauschen zu dürfen? Total unsinnig, wo es doch schon vor Hitflip Tauschticket.de gab. Das gleiche Modell, aber für alle Beteiligten gratis.
Antwortplattformen à la “wer-weiß-was.de” würde ich nicht so einfach abtun wie einige meiner Vorredner. Ich bin dort schon oft zufällig beim Googlen auf hilfreiche Einträge gestoßen. Bei fast jedem Thread waren zwar Antworten dabei, die man, zu Deutsch gesagt, in die T… kloppen konnte, aber manche Auskünfte hatten Hand und Fuß. Zumindest waren sie besser als das meiste, was sich anderswo finden ließ. Ähnliches gilt übrigens (bei allem Müll dort) auch für Wikipedia. Aber die interessante Frage dürfte dabei wie immer sein, ob ein Betreiber auf Dauer in großem Umfang Geld mit Inhalten verdienen kann, die andere produziert haben.
Das mit SPON ist wohl wahr. Die Texte sind teilweise ja erste Sahne, aber ehe man sich dahin durchgeklickt hat … mann-o-mann.
Schön dass das mal jemand, der wichtig ist, geschrieben hat.
“Ich liebe es, wenn irgendwelche Behauptungen aufgestellt werden, ohne dass man diese auch nur annähernd beweisen könnte. :>”
willst du bestreiten, dass chatten und gamen unproduktiv ist?
und guck dir mal die nutzerstatistik einer typischen webzwonull-community an. 14 bis ende 20. myspace, anyone? entspricht in keinster weise mehr dem altersdurchschnitt der netzweiten internet-userschaft. und alle zielen sie – bewusst oder unbewusst – auf diese klientel ab. sogar wie studivz mit produkterweiterung schülervz noch eine altersstufe runter. nur: da sind kinder, aber da ist kein markt.
und bör, da wirds auch keinen geben, wenn du die leute nicht mit passender = altersgerechter information oder sozialer vernetzung begleiten und auf der plattform halten kannst. mit nicht-usern kannst du dann auch keinen euro mehr machen.
klar kann eine website mit dem publikum altern. ich hab eine informationsplattform, altersschnitt junge 30. das sind aber schon leute, die zehn jahre zu alt sind, um sich in diesen kindercommunities anzumelden geschweige denn wohl zu fühlen. abgesehen davon: keine zeit für son quatsch – anderes, weil ergebnisorientiertes nutzerverhalten. die suchen *händeringend* nach adäquaten halbwegs niveauvollen informations- und unterhaltungsangeboten. online sowie offline übrigens.
@Bör:
Das mit dem “Heranziehen” klingt auf den ersten Blick richtig … doch heute finde ich mit 40 NICHT an dem Gefallen, was ich früher mit 15 oder 20 noch für die letzte Offenbarung hielt.
Das funktioniert nur, wenn die Zielgruppe größtenteils “kindisch” bleibt und emotional/geistig auf der Stelle tritt.
> willst du bestreiten, dass
> chatten und gamen unproduktiv ist?
Nein. Aber viele Dinge sind unproduktiv und man macht sie trotzdem gerne. Wie bspw. Blogs lesen und kommentieren. Ich bestreite vielmehr, dass sich „halbwegs Erwachsene“ nicht mehr in diesen Portalen aufhalten (wenn man mal von StudiVZ absieht, das sich an Studenten richtet).
Ich persönlich glaube ja, dass es hier noch ein wenig dauert, dann nutzen auch andere Bevölkerungsschichten als nur überwiegend Jugendliche typische Webzwonull-Anwendungen. Wie immer kann man nach Amerika schauen und dort unsere Zukunft beobachten. Ist es hierzulande noch die Ausnahme, wenn Politiker ein Blog betreiben, ist es in Amerika die Regel. Ich weiß nicht, woran das liegt, auf jeden Fall ist das so. In ein paar Jahren wird man gutes Geld mit diesen Anwendungen machen können. Wenn es sie bis dahin noch gibt und sie nicht von noch besseren überrollt wurden. (Wobei ja auch bekannt ist, dass gerade im Internet- und Technikbereich nicht immer die besten Anwendungen gewinnen. Beispiele spare ich mir.)
Ich mag Jajah und bin sogar Kunde…
[…] weiter […]
Ich empfehle allen Studenten, die keinen Grund sehen, warum sich nicht Erwachsene in den Communities aufhalten sollen, einfach einmal zu arbeiten, einen eigene Haushalt zu führen, womöglich Haus und Familie zu haben. Das relativiert die Relevanz des Internets für das eigene Leben ungemein.
@ 32: Das könnte wortwörtlich von meiner Oma sein. Die sagte auch immer “Werd Du erst mal erwachsen!”
@Strappato: >>>Das relativiert die Relevanz des Internets für das eigene Leben ungemein.
Sorry, das bringt mich jetzt etwas auf die Palme. Wie viele Stunden, lieber Strappato, verbringen denn klassische Familienväter (ich sage jetzt bewusst “Väter”, um bei den traditionellen Strukturen zu bleiben) wohl vor dem Fernseher?
Es könnte auch so sein, dass die in Communities verbrachte Zeit beim Fernsehkonsum wieder eingespart wird. Ob das nun ein Gewinn oder Verlust ist, lasse ich dahingestellt (es hängt sowohl von der Qualität des verpassten Fernsehprogramms als auch von der des genutzten Internetangebots ab).
@ Moti
Klar.
Mir ging es erst mal um die allmähliche Gewöhnung an die Technik selber. An die Nutzungsarten und Nutzunsspielereien: die Widgets und das. Auch das Rumnavigieren ist leicht anders als in Foren. Selbst das Lesen von Blogs braucht Gewöhnung, denn die Historie ist absteigend. All das. Das ist uns allen gar nicht mehr so bewusst, die wir hier so rumstreunen, weil wir das schon drauf haben. Aber die vielen draußen nicht, denen ist ein Forum schon was Neumodisches. Für viel hier ist das steinalt.
Die Inhalte selber müssen natürlich schon auf das Alter passen.
Sogar meine Mam ist 69 und surft ab und an im Netz. Und sogar für sie gibt es eine Community (ob sie da drin ist, weiß ich nicht), das Platinnetz.de
Kann nicht behaupten, dass sie kindisch ist.
Sie tut sich aber schwer mit den vielen bunten Knöpfchen und hat Angst, sich einen Blödsinn einzufangen.
> sogar wie studivz mit produkterweiterung
> schülervz noch eine altersstufe runter.
> nur: da sind kinder, aber da ist kein markt.
Falsch. Kinder/Schüler sind für Werber ein sehr interessanter Markt. Leider. Sie können die Lüge hinter der Werbung noch nicht so gut erkennen und lassen sich leicht (durch Werbung) Manipulieren.
Und sie bestimmen ja nicht nur über ihr eigenes Taschengeld, was manchmal höher ist als der bei Berufstätigen “freie” Geldbetrag, sondern sie bestimmen auch die (Kauf-)Entscheidungen ihrer Eltern mit. Z.B. hat eine Studie unlängst ergeben, dass meist keine Familienautos gegen den Willen der Kinder gekauft werden. Deswegen zielt verschiedene Autowerbung auch auf Kinder ab und nicht nur auf Erwachsene.
Ausserdem werden Kinder älter. Wenn man ihnen bereits früh ein Markenimages einpflanzt, behalten sie dieses meist über viele Jahre lang, was ihr Kaufverhalten über Jahre beeinflusst.
Leider.
Daß die heute +30-jährigen bestimmte Info-/Community-Bereiche meiden, könnte sich altersmäßig erledigen. In der Tat hängt “alles” vom Info- und Konsumverhalten der nachwachsenden Generationen ab. Es weiß keiner so richtig, was wirklich Umsätze (Gewinn) erwirtschaftet.
Ich bin nach wievor der Meinung, daß *offline-Unternehmen* die besten Chancen haben, weil sie Produktentwicklung, Preisgestaltung, Verwaltung, Logistik im Griff haben … allerdings bin ich auch der Meinung, daß die @-Generation verhaltensprägend sein wird.
Fazit: Vllt. haben die *second-mover* den wahren Vorteil von Web2.0-5.0. ;)
Der Nutzwert der aufgeführten Dienste ist in der Tat zweifelhaft.
Allerdings sind sehr viele Web 2.0 Dienste leider nur dazu konzipiert, verkauft zu werden.
Insofern relativiert sich der Nutzen je nach Sichtwinkel.
> Ich empfehle allen Studenten, die keinen Grund
> sehen, warum sich nicht Erwachsene in den
> Communities aufhalten sollen, einfach einmal
> zu arbeiten, einen eigene Haushalt zu führen,
> womöglich Haus und Familie zu haben. Das
> relativiert die Relevanz des Internets für
> das eigene Leben ungemein.
Lächerlich. Ich bin froh, dass meine Eltern noch nie die allgemein bekannte Werd-erwachsen-Karte ausgespielt haben und das wohl auch nie tun werden. Schon ziemlich peinlich. Als ob „Erwachsene“ nur arbeiten und sich nicht nach Zeitvertreib umschauen würden. Es gibt es keine Gesangsvereine, Sportvereine und so, nein, dort sind nur Arbeitslose und der Gemeinschaft schadende Kinderlose vorzufinden. Meine Güte. Wirklich peinlich. :)
Schön, dass mir jemand die Welt erklärt.
Einer muss es ja tun. :)
Ich finde strappatos Argument eigentlich ganz gut. Es ist doch eigentlich auch unübersehbar, dass der Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen den community-Markt prägt.
Neben der Tatsache, dass Kinder und Studis mehr Zeit haben, kommt doch einfach dazu, dass in dem Alter das Kontakt-Bedürfnis noch viel ungerichteter ist (auch durchaus im Sinne von sexuell Anbandeln). Man sucht einen Platz in der Welt und ist offen für Vieles.
Der Erwachsene hängt dagegen in der Regel in Zusammenhängen fest, ist gestresst von Job und Familie, sucht in seiner Freizeit eher die Entlastung davon und damit auch eher passive Unterhaltung wie z. B. Fernsehen. Wenn er ein Bedürfnis hat, dann versucht er es möglichst zielgerichtet zu erfüllen, um möglichst wenig der kostbaren Freizeit herzugeben.
Das würde bedeuten: Für Schüler/Studis haben allgemeine “Communities” durchaus Zukunft, für Erwachsene dagegen abgesehen von der Partnersuche nur zielgruppen-genau ausgerichtete Spezial-Communities.
Interessanterweise wird z.Zt. in den USA die “Anknunft im Beruf” der sog. Millenials festgestellt.
Millenials – die zwischen 1980 und 1990 Geborenen. DEREN Umgang mit Internet, mobiler Kommunikation, communities, deren kinderlose Spät-Adoleszenz und deren (mangelnde) Arbeitsethik wird als “relevant” bezeichnet, d.h. Unternehmen stellen sich auf diesen Phänotyp als zukünftige Arbeitnehmer ein.
Klare Frage: ist “Verhalten” abhängig vom Alter oder eher von der Generation ? Werden die heute 20-jährigen mit *30* ebenfalls community-Meidende oder nehmen sie ihren Lebensstil (weitestgehend) mit ?
In einigen Foren, in denen ich angemeldet bin, halten sich selbstverständlich Berufstätige auf. Die Behauptung, dass nur Studenten Zeit für so „Online-Krams“ hätten, ist schlichtweg falsch. Und auch ziemlich anmaßend. :)
Es gibt übrigens online den *60 Minutes*-Beitrag von CBS, der die “grausige Wahrheit” verkündet, daß die heutigen community-surfenden Studis dieses ihr Nutzungsverhalten auch als hart arbeitende Werktätige zeigen werden. :)
Ich studiere nicht, bin aber altersmäßig noch halbwegs nah an dieser Zielgruppe. Und, ja, ich bin viel im Internet unterwegs, zum Beispiel kommentiere ich gelegentlich in Blogs, außerdem quatsche ich mit Freunden via Instant Messenger, spiele gelegentlich Online-Kartenspiele gegen echte Menschen und bin sogar in einigen Social Networks eingetragen. Was noch lange nicht bedeutet, dass ich wahllos alles nutze, was das Internet bietet, ganz im Gegenteil.
Auf der anderen Seite liegt mein wöchentlicher Fernsehkonsum bei nahezu Null Minuten. Meine private Mediennutzung entfällt zu etwa 30 Prozent auf das Internet (einschließlich der Lektüre von Online-Medien, Gedrucktes habe ich nicht abonniert) und zu 70 Prozent auf – ja – Bücher. Also: 30 Minuten Surfen nach Feierabend, und mehr als eine Stunde Lesen. Gerade weil ich konstant so viel lese, bezweifle ich stark, dass meine Aufmerksamkeitsspanne durch die Internetnutzung gelitten hat.
@derherold (43)
Interessante Frage. Meine Meinung: Man muss unterscheiden zwischen Werten und Sozialverhalten. Die ersteren bleiben bei den meisten Menschen über das ganze Leben mehr oder weniger konstant, das letztere ändert sich lebensabschnittsbedingt mehr oder weniger stark.
Community-Nutzung fällt für mich aber mehr unter Sozialverhalten als unter Wert-Orientierung. Ist z. B. das selbe wie mit In-die-Disko-Gehen. Ein Vierzig-jähriger mag im Großen und Ganzen noch die selben Werte haben wie mit 16/17, aber er wird in der Regel nicht mehr in die Disko gehen.
So gesehen kann man meiner Meinung nach auch nicht Dinge wie Arbeitsethik mit Community-Nutzung gleich setzen. Das letztere ist in der Regel stärker veränderbar und lebensabschnittsabhängig als das erste.
@strappi (40)
“Lächerlich. Ich bin froh” etc. lässt darauf schliessen, dass hier Chicks unterwegs sind, die unter Deinem Hinweis aufs Erwachsenwerden richtig Druck verspüren. Um mit Wowi zu shouten: Und das ist auch gut so…;-)
@christian et al.: get a life. Und: Bitte ein produktives.
aber echt..
den arbeitgeber möcht ich sehen, der aus “rücksicht vor den nutzungsgewohnheiten der generation @” täglich ne stunde online-gruscheln akzeptiert..
muss man verstehen, bei dem begriff “produktivität” bekommen manche leute (studenten) regelrecht angst. klingt zu sehr nach arbeit.
@Moti (49)
Das ist keine Angst, das ist regelrechtes Unwissen. Und da sie den grossen Unterschied zwischen regelrecht und regel-gerecht nie im Leben kennenlernen werden, entsteht auch kein Bedürfniss nach Wissen, welches u.A. durch Arbeit erworben werden könnte.
“…lässt darauf schliessen, dass hier Chicks unterwegs sind, die unter Deinem Hinweis aufs Erwachsenwerden richtig Druck verspüren. Um mit Wowi zu shouten: Und das ist auch gut so…;-)”
Sorry for OT: Nein, das wäre nicht gut so! Irgendwie scheint mir da so eine Einstellung durchzuscheinen nach dem Motto: Ich führe selbst als Erwachsener ein Leben voller Sachzwänge, mit dem ich nicht zufrieden bin, und also freu ich mich schon drauf, dass den nachwachsenden “Chicks” das irgendwann auch blüht. Psychologisch gesehen ein klassischer Fall von Ãœbertragung eigener Lebensprobleme auf die nächste Generation. Ich hab mein Leben lang gebuckelt, also soll mein Sohnemann (im direkten oder übertragenen Sinne) das gefälligst auch tun. Meines Erachtens ein Irrweg. Man gibt da ein Paket, dessen schmerzvoller Inhalt einen primär selber angeht, einfach ungeöffnet an die nächste Generation weiter.
@49(Moti): Eine Firma kann und sollte durchaus auf die Bedürfnisse und Gewohnheiten der Mitarbeiter eingehen. Soweit es im Rahmen bleibt und nicht betriebliche Erfordernisse dagegen sprechen. Durch höhere Identifikation, Motivation und Produktivität der Mitarbeiter, kann eine Firma davon sogar profitieren.
Bei Mitarbeitern, die für ihre Leistung bzw. Ergebnisse bezahlt werden, und nicht dafür, ihren Bürostuhl warmzuhalten, klappt das meiner Erfahrung nach auch ganz gut.
@urs:
i wo, also ich z.b. war selber vor ein paar jahren noch student. arbeite inzwischen gern und viel, weil selbstständig. produktiv sein kann auch spaß machen und ist grundvoraussetzung fürs geld verdienen. muss man denn sowas erklären?
was mich nur anwidert ist diese komische pseudo-rebellische art von manchen jungspunden. ich war und bin selber alles andere als standardkonform, aber was soll diese verweigerungshaltung vorm arbeiten? hör ich einen gegenentwurf?
wer sichs leisten kann, bitteschön. aber bitte nicht flennen, wenn keiner bereit ist, einem einfach so kohle in die hand zu drücken.
ist doch alles nur ne abwehrreaktion, um sich weiterhin den süßen *zwängen* der simplen bespaßung im internet hinzugeben. und wahrscheinlich auch die “für umme, aber dalli”-mentalität, die sich zudem breitgemacht hat. verflixt aber auch.
soziale interaktion im netz schön und gut, aber eins ist klar: das frisst wahnsinnig viel zeit. und die hat der berufstätige üblicherweise schlicht und einfach nicht. man optimiert sein zeitbudget: austausch relevanter informationen = sinnvoll. gimmicks = kinderkacke.
@andreas:
klingt ja ganz gut. aber solange der arbeitgeber es sich aussuchen kann, nimmt er dann wohl doch lieber den mitarbeiter, der auf solche “nebentätigkeiten” verzichten kann. süchte bitte zu hause ausleben ;)
@moti
Mir wird klarer, was Du meinst. Dass unsere Jugend keinen “Gegenentwurf” hat, wie Du es nennst – das empfinde ich auch so, und zwar als schmerzhaft. Macht viel von der mentalen Stagnation aus, die ich in unserer Gesellschaft gegenwärtig zu verspüren meine (Job, Shopping, Angst vor Krankheit und Katastrophen als der kleinste gemeinsame Nenner). Da kommen von den “Jungspunden” kaum Impulse. Erstaunlich, wie rasch man diese Generation der jetzt um die 20jährigen mit Ängsten vor Arbeitslosigkeit und Karriere-Knick im Sack hat. Von denen traut sich ja kaum einer mehr, mal ne Weltreise zu machen, weil es ein Semester kostet und der spätere Arbeitgeber dies missbilligen könnte. Und diese “Angst-Stimmung” hat die kritische Masse längst erreicht: Inzwischen sind nämlich tatsächlich so viele auf den stromlinigen Lebenslauf aus, dass der Typ mit der Weltreise tatsächlich aussortiert wird (wenn er nicht ansonsten astronomisch gut ist). Hinter der “coolen Fassade” hat sich unsere Jugend da in ein ziemliches “Nichts-geht-mehr” verrant. Und das schlimmste: Wirklich helfen kann man ihnen dabei nicht.
So, zuerst wollt ich mich für OT jetzt entschuldigen. Aber ist das wirklich OT? Möglicherweise steht ja die geistige Windstille vieler Web2.0-Projekte, die Don hier aufgelistet hat, in einer irgendwie gearteten Beziehung zu dem Zustand der Generation, aus der heraus man eigentlich interessantere Ideen für das Netz erwarten würde…
Was denn nun? Meiner Generation, und den Leuten, die zehn Jahre älter waren, hat man vorgehalten, dass sie lieber auf Weltreise geht, als sich einen stromlinienförmigen Lebenslauf zuzulegen. Angeblich war dies ein klares Anzeichen von Arbeitsverweigerungshaltung.
Den Unter-25-Jährigen wird nun vorgeworfen, dass sie alles tun, um sich einen stromlinienförmigen Lebenslauf zuzulegen (was vermutlich auch manchmal der Fall ist – und was ich nicht unbedingt positiv finde). Was mich aber ein wenig irritiert, ist, dass dieser nachwachsenden Generation nun genauso vorgehalten wird, sie würde – ganz im Gegensatz zu ihren weltreisenden Vorgängern natürlich! – die Arbeit verweigern.
Solange ein System (puritanische Arbeitsethik) die Arbeit als Hauptlebenszweck propagiert, solange wird es genau diese “Probleme” und Diksussionen geben über Arbeit und Verweigerung – über Anpassung – über Fleiß und Faulheit.
Und genau solange wird sich grundsätzlich nix ändern und der Zustand eher noch schlimmer werden, wenn ich mir die realen Gegebenheiten so anschaue.
Ich finde das alles recht sinnlos. Es ist sinnlos, nur an Symptomen herumzudoktern bzw. zu kritteln, nicht aber an die Wurzel des Ãœbels zu gehen.
Die wurzel des Übels ist diese unsägliche Neoliberalität, die die Wünsche der Wirtschaft sogar über das Leben des Menschen stellt.
@Moti(53): Ich schrieb ja nicht von “süchten”. Und es kommt auch auf die Art und Weise des Arbeitgebers an.
@Urs(54): Die ältere Generation wirft der Jüngeren immer mal wieder vor, dass sie keinen Gegenentwurf hat, weil die jüngere halt nicht das machen will, was die Ältere für richtig hält. Hatten die Punks damals einen Gegenentwurf? Ich kenne einige Eltern in der sog. “alternativen Szene”, die sich wundern, warum ihre Kinder zu “stromlinienförmigen Strebern” geworden sind. Mich wundert das nicht.
@Frank(56): Wenn man wirtschaftlich abgesichert ist, kann man sicherlich über “puritanische Arbeitsethik” philosophieren. Mann (oder Frau) die z.B. mehrere Jobs gleichzeitig haben und trotzdem kaum wissen, wie sie ihre Kinder “am kacken” halten können, werden über sowas nur müde lächeln, weil die ganz andere, existenziellere, Probleme haben.
@Andreas F. – tja, tut mir leid, dich nun enttäuschen zu müssen, aber ich bin nicht wirtschaftlich abgesichert.
Trotzdem nehme ich mir das Recht heraus, über die puritanische Arbeitsethik herzuziehen und diese als falsch zu bezeichnen.
[…] Nun mag man das bewerten, wie man will, es aber von vornherein als aussichtslos abzukanzeln, wie es derzeit in der deutschen Blogosphäre populär zu sein scheint, halte ich für verfrüht. Man muss ja auch mal die Frage nach den Gründen des Scheiterns vor 6-7 Jahren stellen dürfen. Und da sieht man: Neben der damals populären “Burn, Venture Capital, Burn!”-Haltung des Managements war man mit dieser Idee auch einfach schlicht zu früh dran. Zum einen waren damals noch nicht so viele leute online wie heute, zum Anderen gab es um die jahrtausendwende auch noch keinen wirklich ernstzunehmenden Online-Werbemarkt, der ein tragendes Geschäftsmodell ermöglicht hätte. […]
@58 (Frank): Die Tatsache, dass Du die Zeit findest, hier zu kommentieren, statt gezwungen zu sein, für die Erfüllung Deiner (oder die Deiner Kinder/Familie) dringlichen Grund- bzw. Existenzbedürfnisse (Essen, Trinken, Unterkunft/Wohnung, Wärme/Kleidung, …) Deine Zeit aufzubringen, zeigt, dass Du nicht die Person aus meinem Beispiel bist.
Natürlich darfst Du Dir das Recht herausnehmen, über alles Mögliche zu philosophieren, das habe ich doch nicht bestritten – dennoch gibt es Menschen, die keine Zeit dafür haben, weil sie Dringlicheres tun müssen, um ihre Existenz zu sichern, und die daher über solches philosophieren nur müde lächeln können.
[…] Blogbar. Don Alphonso reiht “Eines Tages” in eine Liste todgeweihter Neustarts ein. […]