Vodafone – Kommunikation ohne Reissleine
Mal abgesehen davon, dass ich eher mit Brunzkacheln als mit Marken reden wollte – bei ersteren hat man es wenigstens nicht mit Cretins zu tun, zu deren Gunsten bezahlte PR-Schleimbatzen Kommentare schmieren, wobei ich natürlich absolut rein gar nichts gegen den ehrenwertesten Agenturbesitzer Mirko Lange sagen will, der regelmässig bei seinen Abhandlungen für Vodafone zu erwähnen vergisst, dass er die PR für einen Teilbereich von Arcor gemacht hat, das ist allenfalls nur der gute alte Jambastil und Egopromotion – mal abgesehen davon gestaltet sich mein Umgang mit Vodafone und ihrer neuen Kampagne erfreulich still.
Weil diese Leute einfach nicht reden wollen. Oder können. Ich habe keine Ahnung, ich habe nur ein paar Sprüche gelesen, mit dem sich Leute aus der Debatte verabschieden. Nehmen wir nur mal dieses superflauschige PR-Interview, das sich bei Meedia anschickt, jedes Fitzelchen heisse Luft aus Nico Lumma, den Verantwortlichen für Social Media der Vodafone-Kampagne abzuzapfen:
Wir werden auf der Kampagen-Website www.es-ist-Beine-breit.de [editiert] und auch auf Facebook, MySpace, StudiVZ, dem Vodafone-Blog sowie mittels Twitter dafür sorgen, dass der User im Mittelpunkt steht. Sei es durch Aktionen, sei es durch einen Dialog-orientierten Ansatz in Diskussionsforen, sei es durch einfaches Zuhören im Web.
Göttin des Zuhörens und des Dialogs bei Vodafone ist meines Erachtens deren Pressesprecherin Carmen Hillebrand mit einer Gesprächsbereitschaft, die man seit dem Untergang der DDR und den Pressstellen der dortigen Ministerien auf deutschem Boden nur noch selten erlebt hat. Ich mein: Da wird Vodafone von ein paar tausend Wortmmeldungen gesagt, dass ihr Image durch die Pressekonferenz noch mieser wurde, als es ohnehin schon ist, dass man sich von der Buzzwortscheisse deren Chefs verarscht fühlt, um es deutlich zu sagen, dass man die Tarife für bescheuert hält, dass man den Spot schlecht findet und der Meinung ist, dass der Laden was zu Zensursula und dem eigenen Treiben sagen sollte.
Und Carmen Hillebrand schreibt auf diese Welle hin am Freitag nur einen Beitrag ins Blog, dass sie ein eForum einrichten wollen [blog.vodafone.de/2009/07/10/reaktionen-auf-die-livepk-service/]. Aber erst im Spätsommer, also ungefähr dann, wenn die Kampagne vorbei sind. Drunter wird auch Kommentarspam in den Kommentaren zugelassen, ansonsten hat Frau Hillebrand nichts mehr zu sagen. Keine Antwort, keine weitere Reaktion, auch nicht bei Twitter [twitter.com/vodafone_de], während man draussen weiter debattiert. Über die eigentlichen Themen. Aber vielleicht war es einfach Wochenende, da arbeitet man nicht. Vielleicht hätte man der Pressesprecherin mal sagen sollen, dass es mit einer PR-Verlautbarung heute nicht mehr getan ist. Und dass das Netz ein klein wenig schneller und lauter als ein paar mit Handies und Sonderverträgen erfreute Blogger und Journalisten ist.
Heute, Montag dann auf dem Blog ein Beitrag aus Ghana, wo PR-Mitarbeiter sicher auch nicht fleissiger sind, und nur 24 Stunden nach dem Formel-1-Rennen vom Nürburgring ein Blogeintrag – es haben ja sicher nur 235.000 andere Medien inzwischen davon berichtet, nur noch nicht über die spannenden Dinge in der Box des gesponsorten Teams. Weiterreden mit der Tänäräschn Aploht? Kann offensichtlich warten. Und inzwischen hat man ja auch die tolle Projektsite angeschmissen.
Dort soll man mitmachen. Und zwar, weil es was dafür gibt [esistdeinezeit.de/werde_held_fuer_einen_tag]:
Es gibt vieles zu gewinnen, unter anderem einen Tag als Held auf es-ist-deine-zeit.de und Karten für ein exklusives Event in Berlin.
Sandförmchenbacken mit Nico Lumma? Ein 99-Cent-Döneressen mit Sascha Lobo? Ein Twitter-Vermeidungs-Seminar mit Carmen Hillebrand? Die 1000 schönsten Buzzwords in einer Performance mit Gregor Gründgens feat. ÄFF-ÄMM von Scholzens Frienz? Seit drei Tagen rollt die Kampagne, seit drei Tagen kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass man bei Scholz & Friends und Vodafone auch nicht so genau weiss, wie das laufen soll, und was man eigentlich jenen bietet, die da mitmachen sollen. Und wer das nicht glaubt, drücke mal auf diesen Link:
http://www.esistdeinezeit.de/rechtshinweise.html
Vielleicht wäre es einfach mal an der Zeit zuzugeben, dass man zwar den Spot und die Website so halbwegs fertig hatte, aber mit einem reichlich unfertigen Ding an die Öffentlichkeit ging. Anderes Beispiel: Mitmachen! Tut die Tschänäräschn Aploht ja so gerne! Man kann auf dieser Site folgenden Text anclicken:
Schauen, Staunen, Voten! Wirf einen Blick auf unsere Heldenclips und -fotos und vote für Deinen Favoriten.
Dabei kommt man bei den Imagevideos der Testimonials raus. Und nein, dort gibt es nichts, wofür man voten kann. Null. Nada. Nicht mal die grosse Garde der Mastdarmakrobaten vom Rektalturnverein PRevanschissmus 09 könnte mitmachen, selbst wenn sie wollte. Ich finde das ja putzig, wenn so die Kommunikation und das Empowern der User ins Nichts ausläuft, aber mal ehrlich: Riesenetat, Riesenfirma, Riesenagentur, und das ist alles, was die können? Und entsprechend mau wird es auch angenommen, wenn man sich mal die Microsite bei Youtube anschaut:
[youtube.com/vodafonedeutschland]
Wie bei solchem Kommerzdreck üblich, läuft sofort das Video los. Das ist einerseits widerlich, weil es den Nutzer natürlich nicht empowert, sondern ihm was reindrückt. Andererseits ist es für unsere Zwecke prima, denn jeder Aufruf wird auch als Abruf des Videos gezählt. Und da sind wir 3 Tage nach Beginn der Kampagne bei 2785. Das auf der Youtube-Startseite verlinkte Video kam bislang auf 16685 “Abrufe”. Und wenn das im Vergleich zu Werbung in drittklassigen TV-Kanälen mickrig ist: Es gibt dort auch haufenweise Videos, die nach Start der Kampagne auf ein paar Dutzend Aufrufe kommen, ohne klickende Omi, Cousinen und Freunde der Testimonials rauszurechnen. Vodafone könnte diesen “Dialog” bei mir am Tegernsee mit einem wackligen Projektor und Leinwand oben auf der Baumgartenschneid auf 1336 Meter Höhe im Regen machen, und sie hätten in drei Tagen mehr Zuschauer. Sie könnten es auf dem Marktplatz in Gmund Nachts um Drei von Sascha Lobo und Carmen Hillebrand spielen lassen, und sie hätten mehr Zuhörer. Der eklatante Unterschied zwischen den 16685 Nutzern, die auf der Seite gelandet sind, und den paar Typen, die an einer weiteren Beschäftigung Interesse hatten, macht selbst Keilschrifttafeln zu einer Massenkommunikation. Auch in Altakkadisch, noch heute. Und das, obwohl Vodafonemitarbeiter auf ihrer gekauften StudiVZ-Seite nicht müde werden, immer wieder den Link zu youtube in die Runde zu werfen:
Danke an schon weit mehr als 4000 Freunde von Vodafone Deutschland hier auf studiVZ und meinVZ!
Wir möchten an dieser Stelle noch einmal auf unsere Aktion hinweisen und uns für die bisherigen Verlinkungen bedanken.
Für alle neuen Freunde, die den Spot und Making Of Material anschauen wollen, ist hier der YouTube Link:
http://www.youtube.com/vodafonedeutschland
Dialog, hm?
Ich finde das prima. Wirklich. Eigentlich müsste ich Scholz & Friends bezahlen, denn damit sorgen sie dafür, dass all die mit social Media belaberten Kommerzdödel auf Jahre wieder andere Methoden verwenden, die genauso blöd, aber nicht so offensichtlich anfällig gegen verärgerte oder gelangweilte Nutzer im Internet sind. Scholz & Friends schlachtet einen Markt, und das mit grösster Aufmerksamkeit. Fachlich gesehen ist die Kampagne ein Totalversagen auf allen Ebenen, aber ideologisch betrachtet bin ich auch hier glücklich, dass Leute wie Kosmar, RobGreen und PickiHH unzusammenhängenden Blödsinn in die PR-Site von Vodafone twittern, ich danke Frau Hillenbrand für die vorzügliche Indolenz angesichts des Meinungssturmes, ich beglückwünsche jene, die ein Autorennen öde niedertwittern lassen, ich freue mich aufrichtig, wenn industrienahe Journalisten jammern, dass sich die Blogs einen Bärendienst erweisen würden, ich mag das Verbraten von Möchtegernwebgrössen in kranken Pressekonferenzen und langweiligen Spots, ich lache herzlich über den Glauben der Verantwortlichen, dass jemand ausserhalb dieser Hungerleider-Ingroups was mit den Figuren anfangen kann, ich finde es super, wenn Hofschranzen erkennbar Werbesprüche absondern, für die bezahlt werden, und ich bin ein Fan der Geschwindigkeit, mit der all das Gerede von der Kommunikation ohne Reissleine in den Asphalt geknallt ist.
Ich mag diese Kampagne. Geschätzt 50 Millionen, ein grandioses Desaster, verbrannte Erde und verkohlte Testimonials, bitte keine Verschwörungstheorien, ich hatte die Hände nicht im Spiel – aber da haben sie etwas abgeliefert, was Hunderten von Mitläufern, Geschäftemachern und Adabeis die Türen der Konzerne in die Fressen knallen wird. Mit all der Wucht der fehlenden Reissleinen bei Scholz&Friends und Vodafone.
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Um es vorweg zu sagen, ich mache PR und u.a. war ich bereits für einen Konkurrenten von Vodafone tätig.
Ich sehe das ehrlich gesagt – und vielleicht für Dich, Don, natürlich – etwas anders. Natürlich ist nicht alles so gelaufen, wie die Macher sich das vorgestellt haben (nehme ich zumindest an). Aber dennoch sind zwei Dinge festzuhalten:
1. Für ein Unternehmen wie Vodafone sind Blogger & Co eine wichtige Zielgruppe, weil sie “Heavy User” sind. Es ist also sinnvoll, diese anzugehen.
2. Auch wenn sich vielleicht Twitter & Co nicht in der breiten Öffentlichkeit durchsetzen: Die Art zu kommunizieren wird sich m. E. schon durchsetzen – die Statusmeldung in Sozialen Netzwerken etwa. Es ist also sinnvoll, diese Formate einzusetzen.
Insofern finde ich auch gut, dass Vodafone Kommunikationschef Ellerbeck zu den Vorwürfen bei mir im Blog gesagt hat “aller Anfang ist schwer” – genau dies ist die richtige Einstellung. Denn ich denke, dass dieser Anfang sich lohnt. Wenn bestehende Kanäle wegbrechen, muss man eben neue für sich erschließen – und idealerweise solche, die einem die besten Chancen eröffnen. Nicht um Alphonso, Lobo oder mich zu erreichen, sondern weil auch Millionen Mitglieder der tatsächlichen Zielgruppen hier unterwegs sind – nicht bei Twitter, aber bei StudiVZ schon.
Zum Thema Service und der Anfrage im Blog: Natürlich wäre es ehrlicher gewesen zu sagen: Liebe Kritiker, ihr müsst Euch eben auch entsprechend verhalten. Wenn ihr bereits seid 5 Euro mehr im Monat für guten Service zu zahlen, dann wird sich jemand finden, der ihn bietet. Wenn nicht, dann nicht. Aber wie gesagt: Aller Anfang ist schwer. Und ein solcher Anfang ist nun gemacht.
So viel ich weiß, lieber Don, werden YouTube-Videos, die automatisch abgespielt werden nicht auf den Zähler draufgezählt.
Wenn man es so macht wie Vodafone, stellt man zwar sicher, dass jeder Klick auch den Anfang des Videos sieht. Aber weil der Zähler nicht hochgeht, wird das Video auch nicht intern bei YouTube beworben. Jeder Klick muss also weiter bezahlt werden.
Hi Don.
Fairerweise eine Ergänzung und damit also teilweile Widerlegung eines Vorwurfs: Mirco Lange hat die Info, dass seine Firma bis zum Ende für den Arcor Geschäftskundenbereich gearbeitet hat, zumindest am Ende eines Beitrag seines Blogs ergänzt. (siehe blog.talkabaout, »Dschäneräschän Ooopsload trifft auf Dschäneräschän Popelklinik«)
Nachdem er das drei Tage lang vergessen hat und in seiner Eigenschaft auch bei der FAZ marodiert hat, ist das nicht reichlich spät, sondern irrelevant. Entweder man macht das, oder man wird damit ins Netz genagelt.
Christian, StudiVZ ist ein gutes Stichwort. Hast Du Dir mal die Debatte dort angeschaut? Zuerst mal: Trotz massiver Bewerbung gestern Nacht um die 5000 Leute, die das auf ihrer Seite verlinken. Das ist jetzt nicht so brennend viel. Witziger sind dann aber die Reaktionen der Nutzer. Und wenn dort nicht gerade wieder gelöscht wird, liest man Dinge wie
“habe nichts gegen Vodafone, aber das sich Unternehmen in solchen Platformen breitmachen und Marketing-Prostitution betreiben, ist schon der hammer – einfach nur peinlich”
am laufenden Band. Ich denke natürlich auch, dass StudiVZ eine tolle Sache wäre, würden sich die Nutzer so verhalten, wie sich Vodafone das wünscht, aber die “Es ist Deine Zeit”-Gruppe hatte nur 136 Mitglieder.
vodafone, die Berater und der Mythos ‘Social Media’…
Während Don Alphonso sich zurecht in die Niederungen der vodafone-Kampagnendetails begibt, soll hier von den philosophischen Grundlagen des Social Media die Rede sein. Zur Sache: Social Media Es wird den ein oder anderen überraschen, aber ‘Social Medi…
Irgendwelche Marketingdarsteller mit Links auf Ihre versiffte Eigen-PR-Website brauchen hier erst gar nicht in die Tastatur zu greifen.
Als “Heavy User” aller Arten von Internet- und Social-Media-Angeboten ist die beschriebene Kampagne sowas von an mir vorbeigegangen. Handverlesene Feeds, Twitter-Abstinenz, Vermeidung “reichweitenstarker” Social Networks, Fernsehen nur mit Zeitversatz um Werbeblöcke zu überspringen, Ad-Blocker im Browser. Ach, das Leben kann so friedlich sein.
Den Long-Tail des Internet kann man wunderbar personalisieren. Ich reg mich über diesen ganzen PR-Kram nicht auf. Weil ich Ihn nicht sehe.
Erst wenn Unternehmen bzw. deren PR-Schergen begreifen dass “mündige” Netz-User nur sehen was sie sehen wollen, werden Sie begreifen dass der Schlüssel zur “Virulenz” einer solchen Kampagne nur ein überlegenes oder zumindest attraktives Produkt sein kann. Millionen in Imagekampagnen zu stecken ist sowas von 90er. Vielleicht erreicht man damit irgendwie die “Massen”, wer immer das ist. Aber die “Heavy User”, “Meinungsmacher” oder so im Netz? Nö. Zum Glück !!!
Schön dämlich auch der mir bislang so nicht bekannte Komparativ “menschenverachtendsten” auf dem VF-Blog. Da weiß ich als mit PR-Geldverdiener nicht ob ich wegen der Chancen lachen oder wegen der fortgesetzten Berufsbildbeschädigung weinen soll.
Mal so ein Gedanke: wenn eine Firma wie vodalone und vor alem auch ihre Berater nach all der Zeit immer noch so gar nichts vom cluetrain manifest verstanden haben, wie ja wohl jetzt offensichtlich ist – wir es dann nicht langsam Zeit, dieses zusammen mit Büchern wie “Wir nennen es mal Arbeit” im Altpapier zu entsorgen?
Wir nennen es Armut. Geistige.
Sorry, Don Alphonso, so war das nicht gemeint.
Man darf Ihnen das nicht verübeln. In 10 Jahren werden sie Umair Haque gelesen haben. In drei Jahren wird ihnen jemand die Bücher “LongTail” und “FREE” erklärt haben und bis dahin wird der FM auch seine Franz-Josef-Strauß-Gedächtniskrankheit im Rücken auskuriert haben und wieder klarer Gedanken fähig sein. Das Problem an den erfolgreichen Werbe/Webagenturen ist ja, dass nichts mit dem anschwellenden Firmenkonto zu tun haben, außer unverschämte Leistungsträger durch gediegene Werkstudenten und Praktikanten zu ersetzen, da machen ein paar Feste Freie für 4000 € im Monat den Kohl auch nicht fett. Die verstehen weder, was sie falsch gemacht haben (double-bin, also pathologische Kommunikation) noch was sie hätten ändern können. Bezeichnend ist die neuartige Journalismusform des autistischen Interviews auf der Seite des dicklichen Türstehers.
Es ist wie immer: Wichtig kommt von Wicht.
@ Don: “bitte keine Verschwörungstheorien, ich hatte die Hände nicht im Spiel.”
Auch hier ist natürlich und besonders offensichtlich die gute alte Weisheit in Kraft:
Warum Verschwörung vermuten, wenn Dummheit als Begründung ausreicht?
Auf seinem Blog findet die biographische Lobotomie jetzt seinen großen Irokäse absolut ‘supi’ … (Link verkneif ich mir mal, ihr seid ja selbst erwachsen)
[…] Ich habe mich bekanntlich geärgert und ärgere mich immer noch. Beispielsweise über Lichtjahre an der Zielgruppe vorbei zielende Banner auf den Adnation-Blogs (MMS, SMS, Gewinnspiele?!), eine halbfertige Kampagnenseite in teilweise schwer erträglicher Jugendsprache, nur schwer in Gang kommende Kommunikation und eine floskoleske Stellungnahme zum Thema Netzsperren. […]
Diese ganze PR-Mischpoke macht immer die gleichen Fehler. Vor Geld-Geilheit sehen sie nicht die Realität, sondern leben in ihrer eigenen Scheinwelt aus Lügen.
Einer der vielen Fehler von Vodafone und ihren PR-Hengsten ist es, von ein paar Pappnasen aus der Social-Media-Welt auf alle zu schließen. Klar, ein paar Pappnasen wollen wichtig sein, ihre fünfzehn Minuten Ruhm bekommen, der Mehrheit ist das jedoch sowas von egal wichtig zu sein. Natürlich finden sich PRler in der “ich will wichtig sein” Fraktion wieder, entspricht es doch dem Naturell des kleine PR-Würstchens einmal wichtig sein zu wollen. So wird dann eine ganze Kampagne um Helden und das Machen von Helden gestrickt. Ein paar Pappnasen bekommen ihre fünfzehn Minuten Pseudo-Ruhm und Pseudo-Heldentum, der Rest schüttelt ob der heißen Luft den Kopf.
Journalisten machen übrigens einen ähnlichen Fehler, wenn diese altväterlichen Sprüche kommen “wenn ihr Bloger ernst genommen werden wollt, dann müsst ihr …”. Drauf geschi… Wer will den schon von Journalisten ernst genommen werden? Wieder nur ein paar wenige Pappnasen und Selbstdarsteller aus der Online-Welt.
drollig, bei focus online darf sich sascha bei seinem bekannten torsten mal ausheulen und ein werbevideo gibts dazu!
[…] Und somit wird Zensur und Piratenpartei schnell verdrängt, Sascha Lobo und Don Alphonso liefern sich einen lustigen Schlagabtausch, wobei der Don mal wieder zu Hochform aufläuft. Alles schön und gut im Web2.0. […]
Wo genau liegt eigentlich das Problem? Darin, dass ein Telekommunikationskonzern eine schlechte Kampagne gestartet hat? Darin, dass ein Blogger oder was auch immer als testimonial bereitsteht? Darin, dass ein TK-Unternehmen versucht, sich bei “der Jugend” anzubiedern? Bitte, das ist Werbung, was haben Sie erwartet? Und hat jemand wirklich geglaubt, Social Media etc. bliebe langfristig frei von Kommerz? Ich bitte Sie, das ist Kapitalismus, der hat sich noch alles einverleibt, um es zu verwerten. Wäre es nicht an der Zeit, Denkfähigkeit und Schreiben wichtigen Themen zu widmen?
@19 – Wo das Problem liegt? Das Problem ist schlicht, daß ausgerechnet diejenigen, die am lautesten “Zensursula” geschrien haben jetzt auf ihren Blogs Werbung für genau den Provider schalten, der als erster bei der Chose mitgespielt hat – mir ist ehrlich gesagt nicht ganz klar, wie die unter diesen Umständen morgens noch in den Spiegel schauen können ohne sich postwendend zu übergeben…
[…] Wednesday, 15. July 2009 | Autor: aw_2.0 Eigentlich wollte ich noch ein paar überflüssige verspätete Anmerkungen zum Vodefone-2.0-Hype der letzten Woche machen, aber der Galle verspritzende Meinungs-Einseiter Don Alphonso hat zu diesem Thema eigentlich schon alles gesagt, was zu sagen ist, und das auch noch, ich muss es widerwillig zugeben, gekonnt. Sein Credo lautet in diesem Blogbeitrag vor allem, und ich stimme ihm in jeder Hinsicht zu, dass diese ganzen Versuche, social-dieses und 2.0-jenes als Mittel zur Kommuniktion und Werbung zu verwenden, fast immer mangels Publikum scheitern. Wen wundert das? Denn das ist ja, aus Sicht des social-media-Nutzenden, der ganze Sinn dieses Mediums: Dass ich zum Beispiel bei Facebook nur den Quark meiner Ex-Kollegen und Freunde lese, nicht auch noch den von Vodafone und seinen PR-Kohorten. […]
im ersten kommentar steht es schon ganz richtig: aller anfang ist schwer.
ich verstehe die ganze aufregung daher nicht. ich weiß auch nicht, was don alphonso für ziele verfolgt. was ist eigentlich ihre triebfeder?
kann man sie mal in einer talkrunde zusammen mit lobo sehen oder bleibt das alles auf den cyberspace (wollte ich schon lange mal wieder schreiben) beschränkt?
ich würde gerne glauben, dass dieses ganze hin und her nicht nur auf ego-spielchen beruht…
@meistermochi
und talkshows beruhen also nicht auf ego-spielchen sondern auf
FAKTEN FAKTEN FAKTEN.
Mehr virtual reality als in talkshows gibts noch nicht mal im web…
@19 christoph: Auf alles, was Schwachsinn ist, schief geht, Mist produziert, Geld verbrennt und betriebs- und volkswirtschaftliche Verluste erzeugt, zu antworten: “Was haben Sie erwartet, das ist halt der Kapitalismus” – das ist, mit Verlaub, idiotisch. Profit ist das Ziel, da sind wir uns einig. Aber wenn einige derjenigen, die von sich selbst behaupten, die besten Profitjäger und “Leistungsträger” zu sein (und dementsprechend privat entlohnt werden möchten), derartigen Mist bauen und damit ihre Inkompetenz zur Schau stellen – nun, dann ist Kritik von allen Seiten nicht nur angebracht, sondern sogar im Interesse der Marktwirtschaft nahezu Pflicht.
@22 meitermochi: Was ist Ihre Triebfeder, hier zu kommentieren und einen Link auf Ihren Blog zu hinterlassen? Warum schweigen Sie nicht einfach, anstatt sich über die Aufregung aufzuregen?
Wähle die vodafonistische Worthülse einer neuen Zeitrechnung!…
In der Wochenzeitung “Die Zeit” beklagt der Politiker Gregor Gysi den Niedergang der Redekunst. In der Antik stand die Rhetorik noch in einem hohen Ansehen. Zu den Lehrmeistern zählt Gysi den Platon-Schüler Aristoteles, der mit seiner Rheto…
[…] Eigentlich wollte ich noch ein paar überflüssige verspätete Anmerkungen zum Vodefone-2.0-Hype der letzten Woche machen, aber der Galle verspritzende Meinungs-Einseiter Don Alphonso hat zu diesem Thema eigentlich schon alles gesagt, was zu sagen ist, und das auch noch, ich muss es widerwillig zugeben, gekonnt. Sein Credo lautet in diesem Blogbeitrag vor allem, und ich stimme ihm in jeder Hinsicht zu, dass diese ganzen Versuche, social-dieses und 2.0-jenes als Mittel zur Kommuniktion und Werbung zu verwenden, fast immer mangels Publikum scheitern. Wen wundert das? Denn das ist ja, aus Sicht des social-media-Nutzenden, der ganze Sinn dieses Mediums: Dass ich zum Beispiel bei Facebook nur den Quark meiner Ex-Kollegen und Freunde lese, nicht auch noch den von Vodafone und seinen PR-Kohorten. […]