Drei Fragen gegen das dröhnende Schweigen zum derwesten
Ich mag meine Meinung nicht verstecken: Derwesten.de, das mit vielen Erwartungen und erheblicher Verzögerung gestartete Onlineportal der WAZ, ist immer noch voller technischer Fehler, und hat kein einziges Blog, das ich gern lesen würde, denn es wurde meist der übliche Fehler gemacht, unmotivierte/unfähige Zeitungsschreiber oder schreibunfähige Halbpromis an die Blogs zu setzen. Die machen dann enorme Peinlichkeiten wie die Promiblogs, die auch die BILD nicht in Sachen “Wir lauern auf Drogenexzesse” ekliger machen könnte. Es gibt ein paar technische Gimmicks wie Lokalisierung, die offensichtlich nicht besonders angenommen werden, und obendrein im Nachrichtenteil Autoren an der Tastatur, die online nicht gut schreiben können. Dafür, dass vor etwas mehr als einem Jahr sich ein Haufen geladener “Internet-Experten” hingestellt hat und das neue Portal als die heisseste Entwicklung des lokalen Onlinejournalismus in den Himmel gelobt hat, sind die Ergebnisse auch ohne Berücksichtigung der 300-Euro-Abspeisung angefragter Blogger irgendwo zwischen irrelevant und ernüchternd. Und das ist noch vorsichtg formuliert. Ich bin durchaus auf der Suche nach etwas, das derwesten besser machen würde als das ebenfalls nicht so dolle Westropolis, aber ich finde nichts.
Und nach dem hier habe ich einfach mal drei Fragen an die Leserschaft mit Ausnahme des PR-Tüpen Marc Pohlmann:
1. Gibt es dagegen jemanden, der derwesten richtig toll und gelungen findet?
2. Ist da etwas Wegweisendes, das ich übersehe, und das zumindest den früher formulierten Ansprüchen an eine radikale Neukonzeption des Lokaljournalismus im Netz so halbwegs entspricht?
3. Findet jemand die Blogs von derwesten genussvoll lesbar?
Bitte kein Bashing, keine persönlichen Animositäten, und wenn möglich mit Begründung.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Ich sehe da nicht wirklich etwas herausragendes. Es ist nett, aber wie man so schön sagt, nette Dinge trifft man an jeder Ecke. Mir fällt kein Grund ein warum ich diese Seite außer kurz nach der Hipeankündigung und jetzt kurz zum Narevidieren, nochmals besuchen sollte.
Ich kann es eigentlich nicht beurteilen. Ich war bisher nur zweimal dort. Ich hatte so ein Gefühl von “Im Westen nichts Neues”.
das Problem ist einfach, dass was dort geschrieben wurde für mich nicht von so viel Interesse war, dass ich zurückkehren möchte. Das mag arrogant klingen, aber ich habe ohnehin mehr Interessantes zu Lesen als Zeit, also sortiere ich stark. Der Westen fällt bei mir durch die Interessens-Masche. Vielleicht nehme ich Deinen Artikel als Anlass, mal wieder vorbeizusehen [wo ist der Affiliate-Button um Dich reich zu machen? ;-)]. Sonst hatte ich das Projekt bereits wieder verdrängt.
Gibt es bei den blogs was zu lesen? Mindestens 4 mit nur einem oder max. 3 Einträgen, eines mit Zweitverwertungstexten aus einem Fanzine, Laufsteg- und Klatsch-blog mit den Hochglanz-Bussi-Bildern und Standardtexten von “tiefen Einblicken”. Sonst nur Fussball-Blogs und Lauf-Blogs. Das Ruhrgebiet scheint sportlich zu sein.
Zu vielen Autoren keine Angaben oder Profil. Da kann man sich das Lesen abgewöhnen.
Hoffentlich war das jetzt kein bashing.
—
Disclaimer: Ich bin nicht ganz unbefangen bei dem Thema.
Jedes Medium im Web 2.0 lebt von seinen ‘Talking Heads’, gerade ein freies Medium wie die Blogwelt, die ohne zwangsbeglückte Abonnenten und einen Reklamechef auskommen muss. Ich gehe also im Web dahin, weil dort die ‘lanu’ schreibt, dorthin, weil da der ‘Knüwer’ zu finden ist, oder auch hierhin, weil ich weiß, dass ich auf ein ‘Don’nerwetter hoffen darf. Beim ‘Westen’ kommt es mir dagegen vor, als hätten sie diesen Punkt mit den ‘Heads’ übersehen. Bleibt eine Menge ‘Talking’ übrig, das aber ohne schreibfähige und kenntliche Personen dahinter für mich – und wohl auch für andere – ohne jedes Interesse ist. Sie hätten, wenn schon, denn schon, in die Blogs ihre besten Schreiber stecken müssen. Auf mich wirkt’s dagegen wie eine Galeere ohne ein ‘galore’ an Ruderern. Um mit den Ketzereien fortzufahren: Wo ist das Blog vom Reitz? Wo streitet sich die Eigentümerfamilie? Wo schreibt die Islamische Community in NRW? Was sagt denn dieser Rechtsaußenbischof dazu? Möchte der vielleicht auch ein Blog haben, um für Familie und Frömmelei zu streiten? Noch vieles mehr in der Art. So käme allmählich Leben in den Laden. Ziemlich ‘unique’ wäre er noch dazu …
Ich schau ganz gerne mal in den Blog des Videojournalisten Markus Huendgen: http://www.derwesten.de/blogs/fliegendesauge/
Allerdings bisher ohne einen Blick auf die Startseite derwesten.de zu werfen.
@Chat
Dann könnte man auch fragen: Wo ist das blog der online-Chefin?
@Chat: Die sind doch mit einem ganz großen Kopf der Szene gestartet. Sollte das nicht reichen? Es ist natürlich ein wenig blöd wenn dieser eine große Kopf hauptsächlich in der Szene bekannt ist und dem gemeinen Leser so rein gar nichts sagt. Noch blöder vielleicht, als wenn der große Kopf sich zum großen Schweigen entschieden hat. Naja…
@Thema:
Ich habe jetzt auf Anhieb 20 Blogs gefunden, kann aber nicht sagen ob das alle sind oder ob irgendwo noch weitere versteckt sind. Blöderweise sind die nämlich unter dem Punkt “Nachrichten” und nicht, wie ich gedacht habe, unter “Community” verlinkt.
Dafür hatten aber alle Blogs, bis auf das von Claus Leggewie deutlich mehr als 3 Einträge. Und einige von ihnen auch deutlich interessantere Themen als Fußball, Tratsch und Spocht.
Im Grunde genommen ist es bei derwesten genauso wie in der restlichen Blogsphäre: 90% Müll&uninteressant und von den verbleibenden 10% muss man hin und wieder ein paar Abstriche machen.
Immerhin sind die meisten Blogs halbwegs aktuell. Im Schnitt scheint es 1-2 mal pro Woche zu einem neuen Beitrag zu kommen. Für stark themenbezogene Blogs doch schon ein ganz guter Takt.
Da liegt vielleicht aber auch der Hase im Pfeffer. Die Blogs sind ZU themenbezogen. Es sind durch die Bank weg alles reine Fachblogs die sich ausschließlich mit einem Thema beschäftigen. Es fehlt die Persönlichkeit, alles wirkt sehr steril, künstlich bis hin zu zwanghaft.
Auch in der freien Blogsphäre haben es Fachblogs nicht immer einfach ihre Leser zu finden. Oft ist der Interessentenkreis viel zu klein und das Web viel zu groß.
Technisch bzw. Werbetechnisch ist derwesten immer noch katastrophal. Ohne Werbeblocker geht kaum etwas. Da reiht sich derwesten brav in die Fraktion der anderen Onlinemedien ein und hat überhaupt nichts Neues und schon gar nichts innovatives er- oder gefunden.
Dafür hat man bei den so schnieken Web2.0-Dingern kräftig zugeschlagen. So kräftig, dass die Sidebar aus allen Nähten platzt. Sie ist in der Regel länger als alle Textbeiträge zusammen. Dadurch wird sie nicht nur unansehnlich, sie ist geradezu nutzlos. Geotagging und Tagwolke sind zwar nette Spielereien, jedoch weitestgehend nutzlos. Wer im Revier wohnt, sollte in etwa wissen wo sich das Opernhaus im Bochum befindet.
Schaltet man den Werbeblocker ab und lässt dann bis zu 6 (mit IVW sogar 7) Scripte zu, ist die Verwirrung perfekt. Gehört das Wort “Anzeige” nun zu der Fehlermeldung oben oder zum Stromspartarifvergleich darunter? Und wer macht heutzutage noch Werbung mit Popunder-Fenstern? Das ist Websteinzeit hoch drei.
Zumindest gibt es weder bei der Navigation noch bei der Aufteilung der Inhalte Missverständnisse. Alles gewohnt und bekannt aus den anderen, etablierten Onlinemedien wie z.B. SpOn. Wenn auch alles optisch ein wenig puristischer gehalten ist.
Allerdings frage ich mich auch hier wieder ob Rot-Grün-Blindheit bei den Webdesignern hartnäckig ignoriert wird oder ob sie im Fach Farbenlehre schlichtweg nicht aufgepasst haben.
Derwesten bringt mir im Großen und ganzen nichts neues. Für die wenigen halbwegs interessanten Blogs fehlt mir die Zeit sie zu lesen. Zudem sind sie i.d.R. viel zu Themenbezogen als das ich sie mir täglich antun würde.
Die so hoch gelobte Lokalisierung verliert sich in Banalitäten und Tickergeschreibsel. So macht es wenig Lust sich mit der Region zu beschäftigen.
Zusätzlich verleidet die schlechte Technik und lange Ladezeiten den Besuch auf derwesten.
Alles in Allem (noch) kein Durchbruch im Bereich (lokaler) Onlinejournalismus. Warten wir noch mal weitere 1-2 Jahre ab.
zu 1: War vielleicht doch ein Fehler, so hohe Erwartungen zu wecken. Ich kann jedenfalls eine gewisse Enttäuschung nicht verhehlen.
zu 2: Konnte ich bisher nicht feststellen. Aber für mich als Linksrheiner ist das anscheinend auch nicht gemacht.
zu 3: Das “Familienbande”-Blog finde ich gar nicht soo schlecht, ab und zu schaue ich auch beim ÖPNV-Blog und beim Heavy-Metal-Blog rein. Aber insgesamt wirkt das Blog-Angebot auf mich immer noch etwas artifiziell und arg gewollt, was bei Verlagsblogprojekten ja leider der normale Stallgeruch ist.
Nur die blogs auf der Startseite unter “Nachrichten”:
Querkraftwirkung: 1 Eintrag
Rotter: 3 Einträge
Typen: 1 Eintrag
Nahverkehr: 5 Einträe (3x nur Fotos)
Über uns: 7! Einträge (letzter 8.11.)
Korrekturblog: 4! Einträge (deutlich mehr als 3 – davon 2 Meldungen wegen technischer Probleme)
Von 18 blogs (ohne Westropolis und Wochenhoroskop): 5x Fussball, 2x Laufen.
Klatsch- und Modeblog machen auf mich persönlich den Eindruck von Werbeprospekte: Viel Brands und Fotos.
Ich halte 1-2x die Woche nicht für einen ganz gute Takt. Immerhin bekommen die blogger laut Aussage der Chefin deutlich mehr als 300 Euro – obwohl sich bei nur 6 Einträgen/Monat das Honorar dann halbwegs sehen lässt.
Die Bilanz ist bescheiden, wenn man es an der Erwartungen in der blogospäre misst. Was mir da spontan einfällt wäre “lieblos” oder “desinteressiert”.
@7: ralf: Ein Blog, wenn es denn ‘Impact’ machen soll, muss m. E. mindestens einmal täglich, am besten mehrmals täglich ‘betankt’ werden. Vielleicht ist dafür ja wiederum dieses Ein-Schreiber-Ein-Blog-Prinzip verkehrt, warum nicht drei, vier Schreiber in jedem Blog und dafür weniger Blogs? Sollen sich doch VfL und Borussia in einem Blog die Köppe einschlagen. Die geringe Frequenz der Postings finde ich jedenfalls eher demotivierend: Ich gucke vorbei – und wieder ist nichts passiert.
@ strappato und ralf / zur ‘Chefin’: Vielleicht darf man vom Hirtenhund nicht auch noch verlangen, dass er Wolle gibt?
@Ralf
Stimmt! Wo die Leserblogs bei “Der Westen” zu finden sind, hab ich auch noch nicht begriffen.
Aber man hat’s ja auch wirklich nicht leicht weder als Medien-Konzern noch als kleines regionales Anzeigenblättchen mit den örtlichen Schnitzel-Sonderangeboten. Sogar die fragen jetzt schon ihre Leser “Werden Sie unser Online-Reporter” (mal unter wochenpost.de schauen, wen’s interessiert). Da braucht man schon einen 48-Std.-Tag, um sich in all den Communities gehaltvoll zu engagieren. Man braucht ja schon 24 Std, um die Blogs zu lesen.
Für Don ein Link, kannst Du nach dem Lesen löschen, da off-topic:
http://www.ksta.de/html/artikel/1195816863549.shtml
Als regional Betroffener war DerWesten für mich nicht wegen Web-2.0-Kram interessant, sondern als Komplementärangebot zu RP-Online (RheinischePost) und WZ newsline (Westdeutsche Zeitung) sowie als Nachfolger des absurd schlechten NRZ-Portals (Neue Rhein/Ruhrzeitung). Deshalb vergleiche ich auch hauptsächlich auf der Ebene “Lokales”. In Bezug auf Düsseldorf ist DerWesten inhaltlich deutlich schwächer als die ehemalige NRZ, was wirklich was heißen will. Es wird selbst im Lokalteil viel Agentur verbraten, und es kommen nur ein paar Redakteure zu Wort. Kritisches fehlt – im Gegensatz zur NRZ – völlig. In optischer, inhaltlicher und nutzerfreundlicher Hinsicht besser zu sein als WZ newsline, ist kein Kunststück, denn übler geht’s nicht. Aber im Vergleich zu RP-Online bleibt DerWesten auch nur zweiter Sieger. RPO hat bereits vor längerem vorsichtige Ansätze in Richtung User Generated Content (nicht nur Opinio) unternommen, die allesamt recht lebendig sind. Von der Usability her gefällt mir DerWesten (aber nur unter Zurhilfenahme verschiedener Werbeblocker…) ganz gut, einen Hauch besser als RPO.
Alles in allem ist das Projekt aber in Relation zum Hype, der vorher darum gemacht wurde, eine herbe Enttäuschung. Und von den Blogs da gefällt mir kein einziges – die Beiträge sind durchweg belanglos und selten gut geschrieben.
Die technischen Probleme sind einfach viel zu groß, um daraus überhaupt noch was werden zu lassen. Selbst wenn Don dort bloggen würde, käme ich nicht vorbei.
Wer Kunden zwingt, beim Besuch seines Portals Ad- und JavaSript-Blocker abzuschalten, damit sein PC nicht wg. mangelhafter Trackback- und Kommentar-Skripte einfriert, der hat seine Kunden nicht wirklich lieb.
Und das merkt man dort an jeder Stelle. Mittlerweile sind auch die Mods des noch einfach gestrickten phpBB-Forums untergetaucht. Ich hab eher das Gefühl, dass man ganz oben das Portal am ausgestreckten Arm verhungern lässt.
Ich gehöre ja zu denen, die große Stücke auf das Konzept gegeben hatten. In sofern war die Enttäuschung vermutlich um so größer. Aber selbst, wenn ich aus Symphathie zur großen Chefin mal ganz zurückhaltend zu sein versuche…
Nein! Ich kenne niemanden, der den Westen gelungen findet. Für mich persönlich kann ich sogar festhalten, dass ich die Umsetzung für überwiegend misslungen halte.
Hauptgründe:
– Bei der Technik knirscht es dermaßen im Gebälk, dass es sich kaum um “Beta-Probleme”, sondern nur um grundsätzliche Strukturmängel handeln kann.
– Die Site hat ohne Frage den den Un-Usability-Award des Jahres verdient.
– Die angeblichen Highlights (Geotagging, Kommentarfunktion, …) sind gut von Idee aber unterirdisch in der Umstzung.
– Das System ist fast vollständig geschlossen. Statt FlickR-Einbindung eine pisselige und unbenutzbare Upload-Funktion, Trackbacks kann man nur mit einem Hack machen …
Aber am schlimmsten:
– Die Leistungen der Lokalredaktionen sind mehr als peinlich. Das riecht nach Boykott. Hier steckt noch Arbeit für Jahre drin.
Nein! Du hast nichts übersehen. Da ist wirklich nichts.
Nein! Mit Ausnahme einiger Autoren bei Westropolis ist da wirklich kein vernünftiges Blog.
Und abschließend noch ein Wort zum Erfolg: Seit Wochen kratzt die Community immer noch an der 6.000er-Marke. Nehmen wir als Zielgruppe mal bescheidene 6 Mio. Menschen an: Dann sind wir jetzt bei einem 0,1 Prozent. Und das Wachstum geht schon gegen Null. Trotz massiver Werbung in den Printablegern, auf Plakatwänden, Citylights und Bussen…
Wäre ich dort investiert, ich würde schnell die Flucht antreten.
Der von mir sehr geachtete Merlix schreibt ein ganz hervorragendes Wochenhoroskop. Sogar mit RSS und Kommentaren…
Nö, ansonsten findet DerWesten für mich nicht statt.
zu 1: nein
zu 2: nein
zu 3: nein
Begründungen? “derwesten” ist nervig, lieblos, unambitioniert, niemandem wird wehgetan inhaltlich – ein überflüssiger mülliger kropf, das ganze. Wenn ich dann die Relation des “Hypes” zuvor setze und des riesigen Aufwands (wieder ganz viele tolle Experten an der Entwicklung beteiligt und so), dann ist “derwesten” sogar unter Null anzusiedeln – hier greift die Quantenmechnik voll: ja, es gibt negative Energie!
“derwesten” belegt das, und das sogar auf der “atomaren” Ebene, allerdings auf der “subkortikalen”.
Ach, es gibt noch Leserblogs zu den Redaktionsblogs? Warum habe ich die bisher nicht gefunden? (Weil ich sie nicht gesucht habe, ja, ja, schon gut.)
1.) Nein, ich finde DerWesten auch nicht gelungen. Wer einen dazu zwingt sich NoScript und Adblock zu installieren damit man sich die Seite anschauen kann ohne einen Schreikrampf zu bekommen hat eindeutig sein Ziel verfehlt. Ich weiß gar nicht wie der User, der die beiden Programme nicht kennt oder mit dem IE unterwegs ist die Seite ertragen kann. (Da lagern dann schon mal Werbeanzeigen direkt auf den Kommentaren unterhalb der Blogs – weia…)
2.) Nö. Du übersiehst nichts. Geotagging und Community sind gewiß gut gemeint, aber interessieren mich als Ortskundiger nicht die Bohne. Denn wie schon angemerkt: Ich als in der Region Lebender – und damit auch Zielgruppe – WEISS wo das Opernhaus in Bochum ist, das Aalto in Essen oder die Oper in Duisburg. Selbst wenn ichs nicht wüßte, ich würde eher den Kartendienst meiner Wahl befragen. Und die Community mag nett sein, aber mehr als das übliche Soziale-Netzwerken springt da auch nicht bei rum – warum ich mich da engagieren oder anmelden sollte ist mir sowieso ein Rätsel. Was hat das Teil was andere Systeme nicht haben? Ebend.
3.) Ich habe bisher nur die Redaktionsblogs gefunden. Also die mit dem Verkehr, das Klatschgedöns und das Fliegende Auge etwa. Dass es da Leserblogs gibt ist mir total entgangen – angesichts der Tatsache, dass man die Blogs auch sehr gut in der Navileiste versteckt vielleicht kein Wunder, schämt man sich derer?
Nein, die Blogs sind weder spannend noch gut geschrieben noch so interessant dass ich reinblicken würde. Nehmen wir mal das mit dem Verkehr, dass sich ja dem ÖPNV im Ruhrgebiet widmet. Als die Hochphase des Bahnstreiks war – nun, die kommt eventuell ja wieder – hätte ich mir Leser des Portals ja jede Information gewünscht die ich irgendwie bekommen konnte. DerWesten hatte auf der Startseite zwar einen Artikel darüber mit den üblichen Fakten – das bezog sich aber ja nur auf die Bundesebene und die Verhandlungen. Auf Bahn.de fand ich zwar einen Notfallfahrplan, der aber auch nicht unbedingt geschickt eingebunden war. Wenn ich also ein Blog zum Thema Verkehr betreibe und der ÖPNV gerade ausfällt – was tue ich da als Blogger eventuell? Richtig – ich schildere mal meine Erlebnisse mit den Verspätungen vor Ort, dass ich zu spät zur Arbeit war, weswegen vielleicht der Blogartikel auch ein wenig später erscheint als sonst, dass ich mich geärgert habe, dass aber eventuell der Bahnservice dann doch gut war, dass ich Leute getroffen habe die das so und so und so sehen… Ich könnte meine Leser auch mal auffordern in den Kommentaren ihre Ansichten zur Sache zu schreiben um eine Diskussion hervorzurufen und könnte aus den Kommentaren die bemerkenswertesten Statements als Artikel bringen, die wiederum dann als Ergänzung im normalen Artikel der Startseite verlinkt sind…
Na ratet mal was das Blog nicht gemacht hat.
Da ich auch weder Fußball-Fan – und als vermeintliche Zielgruppe ist mir das Zebrablog über den MSV Duisburg dort auch nicht gerade als DIE Sensation schlechthin erschienen – noch Läufer bin und die anderen Themen mir nicht zusagen habe ich keins der Blogs in meinem Feedreader und die Leserblogs müsste ich ja jetzt mal suchen um beurteilen zu können ob ich sie interessant finde oder nicht.
Aber ansonsten: Viel Lärm um Nichts.
Ad Astra
@prospero:
Schau mal hier.
[…] Mag der Inhalt auch noch so mies sein, als ich gerade zum zweiten Male in meinem Leben bei DerWesten gewesen bin, ist mir doch eher das aufgefallen. Dass die Seite krampfhaft nach zwonull aussehen soll verstehe ich ja, aber dann die Tagcloud irgendwo in der Sidebar zu versenken (und dann auch noch am Ende), ist einfach inkonsequent. Wer soll das Ding sehen, geschweige denn benutzen? […]
Hm.Es ist schade, dass es den Insider “Wazsolls” nicht mehr gibt, zwecks genauere Information, was da eigentlich schief gelaufen ist. Man hört zwar einiges, aber aus Kanälen, die man nur ungern in das eigene Blog leiten würde. Manchmal frage ich mich aber schon, was der beste Hirtenhund bringen kann, wenn die Schafe räudig sind und kein Geld da ist, neue Schafe zur Genpoolauffrischung unterzumischen.
Dass sie nicht jeden wie den Spammer Dieter Petereit nehmen, ist zwar richtig, aber die Vermeidung von Schlechtem macht noch lang nichts Gutes.
Jens: Das ist kein Blogartikel – das ist ein ganz normaler Bericht wie ich ihn auch im Print finden kann. Da hat ein Blog mehr Möglichkeiten – und genau die hats nicht genutzt.
Ad Astra
Ad 1: Beim ersten, zweiten Eindruck: Nee! Ãœbliche Nachrichtenaufarbeitung. Eigentlich “Nachrichten”aufarbeitung: Reproduzierung von Agenturmeldungen, für mich keine erkennbare Eigenrecherche auf lokaler Ebene.
Ad 2: Nichts Wegweisendes zu finden. Geotagging ist technischer Schnickschnack; lädt gerade dazu ein, falsche Orte anzugeben. Und: Was soll das, dass die Leser die Arbeit der Journalisten erledigen sollen? Ja, ich vermute, Geotagging war als Anreiz zur “Mitarbeit” — oder besser, als Bonbon — für die Leser gedacht. Bin doch kein Kind mehr!
Ad 3: Ich werde mal 2 Blogs, die mich vom Thema her interessieren, im Auge behalten: “gerockt” und “querkraft”. Beide liefern bislang eher biedere Kost. “querkraft” hat wenigstens in der “Szene” einen guten Ruf, aber die Schreibe muss noch besser werden. “gerockt” ist — bisher — eher “Gala”-mäßig.
@prospero:
Ja, ist ein normaler Artikel – aber da hat man es ansatzweise versucht. Das fand ich so interessant daran.
‘Gala’-mäßig ist ein gutes Stichwort: Allzu viele Medien, auch Onliner, scheinen mir in der Deppen-Techno-Zeit der 90er steckengeblieben zu sein, als ein Philosaufix wie Dieter-Bohlen dem gleichgestrickten Redakteur als Spinoza der Jetztzeit galt. Diese Fun-Episode der deutschen Kulturentwicklung ist aber lange vorbei, der Erfolg gibt jedem Trottel eben nicht recht – und die retardierten Medien sollten allmählich mal lernen, ihre Leser wieder mit Respekt und als denkende Wesen zu betrachten, und ihr patinabehaftetes Taka-Tuka-Land verlassen.
Jens: Natürlich ist es nett, wenn sie es versuchen. Aber das Thema wäre halt im Blog… Nun ja. Was solls. Vergossene Milch.
Und zudem du da ja jetzt mitschreibst wie ich gerade gesehen habe… ;-)
Ad Astra
@Prospero:
Kam aber noch nicht wirklich dazu.
Neues Genöle in Sachen DerWesten
Nachdem mir ja vor einiger Zeit vorgehalten wurde, ich würde über DerWesten.de, das Internet-Portal der WAZ-Mediengruppe nur nölen, will ich diesem falschen Ruf auch gerne weiter entsprechen!
***
Aktuelle DerWesten.de-Blogschau:
Abgesehe…
Es fehlt in den Blogs an Hingabe.
Herr Rotters Gedanken finde ich beispielsweise nett zu lesen. Aber wenn der Mann sich nur einmal im Monat Gedanken macht, ist ein Blog eben die falsche Form.
Tatsächlich scheint es in den meisten Fällen so zu sein, dass die dort Schreibenden diese Blogs als fünftes Rad am Wagen ansehen, als eine Art Textablage. Und wenn dann eben kein Blogger erkennbar ist, wenn die Regelmäßigkeit fehlt, dann hapert’s eben an der Kommunikation.
nein, nein und nein.
und da es auch noch schlecht zu benutzen ist, wird sich da nix dran aendern.
das ist so richtig down the drain und das finde ich sogar ein bisschen schade, weil einiges drin gewesen waere.
mir ist es grundsaetzlich immer unverstaendlich, wie man aus geiz oder auch einfach nur dummheit etwas, das potential geboten haette, zum nichts degradieren muss.
dann haette man es ja auch von vorneherein bleiben lassen koennen.
so hat man vielleicht 10% weniger geld als notwendig ausgegeben und bekommt eine totgeburt.
super konzept!
Der Don fragt/sagt wie’s ist:
3 fragen"1. Gibt es dagegen jemanden, der derwesten richtig toll und gelungen findet? 2. Ist da etwas Wegweisendes, das ich übersehe, und das zumindest den früher formulierten Ansprüchen an eine radikale Neukonzeption des Lokaljournalismus im N…
haha, wo ich jetzt gard auf den trackback geklickt habe, faellt mir noch auf: links sollten vielleicht deutlicher hervorgehoben werden. aber da kaeme man ja vom hundertsten ins 1000ste.
der beste witz ist uebrigens, das die suche nur ueber die “redaktionellen beitraege” laeuft, nicht aber ueber die blogs.
warum also sollte man da was reinschreiben, was dann eh keiner liest, oder vielleicht meine 2 freunde dort, da kann ich auch bei myspace “bloggen”.
@23: dante (to myself):
Inzwischen glaube ich eher, dass das Geotagging (ad 2) das Bedürfnis nach Skandalen in meiner unmittelbarer Nachbarschaftft befriedigt.
!Baahhh!
Ah, die Sortierung der Blogeinträge in der Leiste erfolgt nach dem “zuletzt aktuell kommentiert” Prinzip – nicht nach dem “zuletzt aktuell geschrieben” Prinzip. Muss einem ja auch mal einer sagen… Schön.
Gut – warum aber der aktuelle Eintrag von uns Jens ;-) im Kästchen letzte Kommentare ganz unten mit einem X ausgezeichnet? Ts. Und warum sehe ich bei Herrn Tolan überhaupt keine letzten Kommentare obwohl da zwei stehen – momentan die erst Meldung im Blog-Kästchen.
Ich habe jetzt etliche Blogs angesteuert, die Einträge dort – Leggewie, Tolan, Familienbande – datiert alles aus dem November. Aber sich dann wundern wenn keine Kommunikation zustande kommt, wie auch bei einem Eintrag im Monat. Höchstens…
Ad Astra
ach, als leggewie wuerde ich ja fuer 300ocken auch nur einen eintrag raustun, den hat vermutlich dann noch ein hiwi geschrioeben.
@prospero (34):
Das X lag an mir. Ich hatte einen Beitrag “vorgeschrieben”, aber noch nicht veröffentlicht und der hatte das X in der Ãœberschrift.
derwesten hat endlich ‘ne Bloggerin mit Herz und Lokalkolorit gefunden.
Dat könnte war werden!
http://www.derwesten.de/blogs/ingeborch/stories/335/
reaktiviert, nech.
1. Nein
2. Nein
3. Nein
Schade, wenn man bedenkt, mit wie viel Kohle, Zeit, “Web 3.0”-Brimborium und Lokalzeitungsbashing Lyssa gestartet ist. Als Lokalfuzzi finde ich die Nachrichten vor Ort nicht, als Onliner ist mir alles zu vollgepfropft, unübersichtlich und kompliziert. Selbst wenn sich irgendwo gute Blogs verstecken, ich finde sie nicht. Lyssa sollte wieder bloggen, das konnte sie besser. Und die WAZ sollte sich einen guten Journalisten holen, denn die können das andere besser.
Beck ist hessischer Ministerpräsident…
Wird ja viel geschrieben über dieses Portal Der Westen, in das scheinbar viel Geld gepumpt wurde und das nicht funktioniert. Kein Wunder, immerhin darf da auch (mindestens) geschlagene 17 Stunden stehen, dass (Kurt) Beck hessischer Ministerpräsiden……