Geistreiches aus Berlin
Neben den vielen, vielen Beiträgen von der gerade laufenden Konferenz Re:Publica, die das oft kritisierte Tagebuchbloggen auf fast höchstem Myblog-Niveau vorführen, gibt es doch noch welche, deren Hirnwindungen noch zu was anderem taugen als Visitenkarteneinstecken. Thilo Baum hat nachgedacht und zusammen mit Vorwissen einen glänzenden Beitrag über das Wesen lauter Minderheiten geschrieben, deren einzige Qualifikiation die Akustik und die Drängelei nach vorne ist – was immer das “vorne” sein mag.
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Erster! Aus Berlin!
Myblog-Niveau? Meintest Du den kostenpflichtigen SMS-Ticker?
Naja, etwas gewagt, vom IRL-Auftritt einiger Re:publicaner auf den impact von Blogs zu schließen. Und das Fehlen von Katzenbloggern bei soner Metashow zu bemängeln, das is auch nicht gerade fair.
Tatsächlich aber beschreibt er sehr schön die Abgehobenheit eines Sphäre. Was sich da in Berlin versammelt, steht tatsächlich für eine gewissen, recht engen Ausschnitt, der oft nicht mehr über viel Bodenhaftung verfügt. Ich würde mich da auch nicht ausnehmen, obwohl es meines Erachtens die Masse ist und nicht die paar mehr oder weniger ehrlichen Leuchttürme.
Den Ticker vielleicht auch, aber auch viele andere Belanglosigkeiten, die da so geschrieben werden. Den Ticker, weil ich es unhöflich finde, hinter dem Rücken anderer zu diskutieren, wenn man sie auch direkt ansprechen könnte.
@3: Er hat aber recht! Aus der Eigenbeschreibung der “re:publica”:
re:publica – Leben im Netz greift als Konferenz das auf, was einige unter Web 2.0″, andere unter Open Source oder Social Media verstehen: Soziale Netzwerke, Blogs, Podcasts, Videocasts, Online- und Offline-Communities und -Services – all diese Aspekte werden bei der re:publica ebenso umfassend zur Sprache kommen wie Hintergründe, die Philosophie, die Prinzipien, die rechtlichen Grundlagen der sozialen (R)evolution im Netz.
Kurzum: Es geht um Kultur.
Neben den Diskussionen und Vorträgen wird es Workshops geben und auch kommerzielle Aspekte kommen zur Sprache: re:publica wird diskutieren, ob und wie man als Blogger oder Podcaster seinen Lebensunterhalt verdienen kann und auf bisherige Erfahrungen zurückblicken.”
Ich sehe hier nur einen Bruchteil ALLER Blogger repräsentiert. Und wie “wir” Deutschen den Begriff Kultur verstehen (nämlich in der Regel als Hochkultur), brauche ich wohl nicht extra weiter zu erklären.
Die re:publica ist nichts weiter als ein kleines, selbstbezogenes Gruppengruscheln einer Minderheit, die selbst den Anspruch erhebt Blogs zu repräsentieren. Gruppengruscheln dürfen sie ja gerne. Aber dann sollen sie nicht so tun, als sie DIE BLOGS repräsentieren.
Kann es aber nicht sein, daß die Abgehobenheit eines Sphäre schon von vornherein im Bloggen drin ist? Essentiell quasi.
@4:
Dann werde ich mich anstrengen und hoffentlich keinen belanglosen Beitrag schreiben – aber es ist ja auch was anderes, wenn man kurz von einem Ereignis bloggt und einen kurzen Ausschnitt bringt oder sich nachher am Abend hinsetzt und ausführlich darüber schreibt.
@6: Das würde ich fast auch so sehen – denn Blogger sind ja per se irgendwie “abgehobener” und machen “komische Sachen im Internet”, die von der Majorität hierzulande eben nicht gemacht bzw. auch verstanden wird.
Mit der “eh alles abgehoben”-Analyse macht man es sich meines Erachtens ein klein wenig zu einfach, zumal Thilo auch sehr treffend die Mechanismen beschreibt, die zur Ablösung führen. Ich kenne das noch aus der New Economy: Die “da vorne” haben einen koksverseuchten Traum, jedem ist klar, dass es nichts taugt, aber die Rosettenlecker jubeln und der Rest macht Dienst nach Vorschrift.
Leute, ihr glaubt allen Ernstes, dass “Blogger” etwas besonderes sind?
Habt ihr Euch mal mit der Mehrheit aller Blogs beschäftigt? Mal so eine Stunde lang die Untiefen diverser Bloghoster erforscht? Sorry, ganz ehrlich … aber Einbildung ist alles, was Euch auszeichnet!
In erster Linie hat Jan Schmidt gedacht. Der Artikel ist eine gute Replikation und Refelxion auf die Erkenntnisse des Redners. Neu sind die Erkenntnisse jedoch nicht, sondern werden schon seit Jahren diskutiert.
Das ist es doch “blogger machen komische Sachen im Internet”. Eine Selbstbeschreibung, die wohl die Mehrheit und Leithammel auf der re:publika unterschreiben würden. Das ist abgehoben, weil es impliziert, dass es andere ausserhalb der Szene nicht interessiert. Es ignoriert den Rest der Internetnutzung und -nutzer.
Anmerkung am Rande. Zu Thilo Baums Beitrag passt wunderbar, dass sehr viele Apple-Notebooks zu sehen sein sollen, wie ich irgendwo lesen konnte.
Die Konferenz war ja schon länger geplant. Lange vor den ausufernden barcamps, webmondays, usw. Vor 2 Jahren wäre so eine Konferenz wirklich wegweisend gewesen und hätte nicht nur zur Selbstvergewisserung gedient.
Dass die Tagebuchblogger die ganz grosse Mehrheit sind, ist jetzt nicht so neu, das war schon immer so. Das entscheidende ist doch die Frage, welcher Kongress dann wo tanzt und welche Relevanz das dann in der Öffentlichkeit hat – und welche Relevanz es in der gelebten Realität des Netzes hat. Und – jetzt mal nur als Frage formuliert – ob da nicht der Blog-BDI auf die Westentaschen-Feuilletonisten der Netzschreiber trifft, während es dem Rest vollkommen egal ist. Was als abgehobene Debatte dann ähnlich realistisch wäre wie Christiansen.
Mehr Miezenkontent für alle!! Miau.
Die Eindrücke, die ich bisher im Internet lesen und sehen konnte, zeigen für mich, dass das Treffen sowieso wichtiger ist, als die Vorträge. Gruppengruscheln, netzwerken und A-Lister bestaunen. Teil einer digitalen Avantgarde sein. Das geht an der Realität ziemlich vorbei und wird auch den Verlagen, die ins blogbusiness drängen, nur ein müdes “Lasst die Kinder mal spielen” hervorlocken.
Das trifft ja wohl auch auf Dich zu, Don.
Zitat: “… Es sind zum Teil Freaks mit zum Teil exorbitanter Intoleranz entgegen dem Freiheitsgedanken, den sie predigen. Die anderslautende Meinungen abbürsten. …”
Das ist doch unser Don. So war er schon immer. as ist die Fazinazion seiner Schreibe.
Kevin, auf Dich trifft leider zu, dass Du ein struktureller Analphabet bist, sowohl in der Schreibe als auch in Erfassen von Inhalten. Wie in Kommentar 4 steht, würde ich mic bei der Kritik gar nicht ausnehmen. Und natürlich habe ich eine Meinung, die ich vertrete, und natürlich weiss ich, dass die Kämpfe “da vorne” da hinten keine alte Sau interessieren. Dich hingegen interessiert das unqualifizierte Sprecharschloch aufreissen, was Du bitte hier in Zukunft unterlassen wirst – denn auch, wenn Thilo recht hat, will ich anonyme Scheisse wie Dich hier nicht sehen. Nein, mytrashmail.com ist nicht das, was wir hier als Email einfordern, und jetzt verschwinde.
Ne Frage die sich mir stellt… geht es hier um die Anzahl der Blogger oder um die Reichweite (sprich Leser)? Was ist relevanter? Die vielen, vielen kleine Blogs mit Reichweite von 3 Freunden und 4 Familienmitgliedern , deren Qualität zumindest angezweifelt werden darf oder eben die mit der größten Resonanz, mit den paar tausend Lesern pro Tag?
(ist ne ehrlich gemeinte Frage, keine rhetorische.)
@18 – was bitteschoen hat denn die Reichweite zwingend mit der Qualitaet zu tun? Wenn dem so waere, dann koenntest Du auch behaupten Rolls Royce sei Muell weil nicht jeder Trottel damit rumfaehrt.
Der Grundgedanke der Re:Publica ist bestimmt nicht verkehrt, aber die Kritik in Thilos Post scheint mir nicht unberechtigt.
@19: Hö? Seit wann kosten Blogs was? Jeder Leser kann sich ohne Bedenken das beste Aussuchen, ohne Rücksicht auf irgendwelche Preise oder irgendwelche Leute. Wenn ich die Wahl zwischen einem guten z.b. Motorsport-Blog und nem schlechten habe wird das gute immer gewinnen, da mich nichts dran hindert einfach das schlechte wegzuklicken. Der Vergleich hinkt massiv.
Markey … Was verstehst Du unter “Relevanz”?
Wenn in einem Blog Dinge stehen, die für Dich wichtig, hilfreich oder einfach nur nett sind, dann hat dieses Blog für DICH eine Relevanz. Gleichgültig, ob dieses Blog nur Du selbst liest oder noch zusätzlich 2 Mio. andere Leute. Du sagst es doch selbst :)
Das ist ja das faszinierende am Bloggen: Du entscheidest selber, was Du liest und was für Dich wichtig ist. Stimmst Du nicht überein, kannst Du kommentieren, weitergehen oder selber das Bloggen anfangen, wenn Du der Meinung bist auch etwas sagen zu müssen. “Meinungsführung” (wenn DU das mit Relevanz meinst?) ist im Grunde aber oft nur eine Folge der im verlinkten Blogbeitrag erwähnten Spirale des Schweigens.
Ich denke, jeder ist relevant für die, die ihn lesen.
Der ganze Rest über Grösse und Bedeutung ist Augenwischerei. Entscheidend ist nicht, was manche “bekannte” Leute schreiben, entscheidend ist, dass jeder schreiben kann. Und der “Impact” der 100 grössten deutschen Blogs auf das Ganze ist weitaus kleiner als der Impact von SZ oder Spiegel auf die Medien. Was ich sehr gut finde. Die Vorstellung, dass die sich als “Professionellen” bezeichnenden, letztlich aber nur “Kommerziell” meinenden den Ton angeben würden – finde ich nicht gut
blogger machen komische Sachen im Internet
@strappato:
Eine Selbstbeschreibung, die wohl die Mehrheit und Leithammel auf der re:publika unterschreiben würden. Das ist abgehoben, weil es impliziert, dass es andere ausserhalb der Szene nicht interessiert.
Das würde ich persönlich nicht für mich unterschreiben, da ich es nicht komisch finde. Damit meine ich jedoch einfach nur, daß ich per se Bloggen als Minderheitenbeschäftigung hierzulande bezeichnen werde, da die Mehrheit der Bevölkerung hierzulande eben nicht bloggt. Das sollte auch keinesfalls besagen, daß die “anderen ausserhalb” sich nicht drum kümmern.
[…] Den unmittelbaren Anstoss, wieder tätig zu werden, habe ich hier bekommen. Nachdem ich wiederum hier darüber gelesen hatte. Obwohl -Â ich interessiere mich nicht wirklich für Katzen. […]
@Jens
“Das sollte auch keinesfalls besagen, daß die anderen ausserhalb sich nicht drum kümmern.”
Leider ist genau das meine Wahrnehmung. Bloggen hat in Deutschland keine Zukunft. Die Resonanz außerhalb der blogosphäre ist gleich null. Die selbstreferentiellen Diskussionen der blogosphäre um ihre Bedeutung erinnern vor diesem Hintergrund an die Politiker-Vereins-Sitzung in Loriots “Ödipussi”. …dabei zeigt dieses blog hier, dass es eigentlich gar nicht so schwer ist: Interessantes Thema wählen, Kontakte ins Real Life knüpfen, recherchieren, parteiisch sein, kampagnefähig werden, last not least: Flotte Schreibe. Fertig ist der Laden.
Ähhh, Urs … ich glaube Du verwechselst da was …
Die “Blogosphäre” ist NICHT die Gesamtheit aller Blogs in Deutschland, sondern lediglich ein ganz bestimmtes Netzwerk. Es gibt auch andere Blogs mit anderen Themen, die sich nicht ausschliesslich nur ums Bloggen drehen. Wie Thilo Baum ja selber sagt:
“Warum ich eigentlich Blogosphäre in Anführungszeichen schreibe? Weil ich auch nicht von Radiosphäre, TV-Sphäre oder Printsphäre spreche.”
“Blogosphere is the collective term encompassing all blogs as a community or social network. http://en.wikipedia.org/wiki/Blogosphere
Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Blog auf ein bestimmtest Thema fokussiert ist oder nicht, es muß nur vernetzt sein.
Das mag ja so in der Wikipedia stehen, wird dadurch aber nicht im Zusammenhang richtiger.
Ich habe selbst ein Blog, bin aber nicht Teil der “Blogospäre”, so wie sie von Urs verstanden wird. Denn ich habe eine Zukunft. Und solange ich eine Zukunft habe, solange hat auch mein kleines, privates Geblogge eine Zukunft.
Die (Berliner) “A-List” als geschlossenenes, autopoietisches System, das seine eigene Realität produziert dabei unfähig, sich selbst zu beobachten. Ein Beispiel für selbstreferenzielle Kommunikation par excellence.
Thilos und Dons Argumente werden da nicht anschlussfähig sein.
Danke, dass du den wirklich sehr guten Beitrag verlinkst.
Das findet man sonst ganz selten so gut beobachtet und zusammengefasst:
“Es sind zum Teil Freaks mit zum Teil exorbitanter Intoleranz entgegen dem Freiheitsgedanken, den sie predigen. Die anderslautende Meinungen abbürsten.
Und die eine gedankliche Atmosphäre schaffen, in der Katzenblogger lieber leise sind, weil sie glauben, damit gegen die Mehrheit zu sprechen oder auch nur nicht so cool zu sein, weil es zum Coolsein gehört, dass man krauses Insider-Zeug schreibt.”
Wobei ich das Wort Freaks da rausstreichen / ersetzen würde. Der Autor meint mit Katzenblogger übrigens Blogger, die Inhalte schreiben, die andere Leser ausserhalb der Blogosphäre interessieren:
“Die Szene belächelt diese Dinge, weil oder obwohl es Dinge sind, die die Menschen lesen wollen. (Und weil die Szene diese Dinge belächelt, schreiben viele Blogger lieber krauses Insider-Zeug.)”
Und natürlich die Definition der Schweigespirale:
“Mit Schweigespirale ist gemeint, dass die faktische Minoritätsmeinung (Minderheitsmeinung) durch Medien parallel und gehäuft als Mehrheitsmeinung dargestellt wird. Aus Angst isoliert zu werden, unterlassen es Anhänger der eigentlichen Mehrheitsmeinung, ihre Meinung öffentlich zu äußern.”
Was man derzeit sehr schön sehen kann:
“Bei einer Bloggermesse wie aktuell in der Kalkscheune in Berlin sorgt der gleiche meinungsbildende Prozess dafür, dass eine Minderheit die Stimmung in der so genannten Blogosphäre bestimmt und auch gleich die Themen vorgibt. Beide – Bild und die Leithengste der so genannten Blogosphäre – nutzen die Theorie der Schweigespirale, um ihre Meinungen als Mehrheitsmeinungen zu inszenieren. Sie bestimmen vom Podium aus, wer belächelt und wer ernst genommen wird.”
Also lesen: http://www.thilo-baum.de/lounge/die-wunderbare-welt-der-medien/schweige-spirale/
Ergänzung zur Schweigespirale:
Genau dies drehen vor allem viele Klerikale und Neocons in den USA herum, in dem sie vorgeben, für die schweigende, die sog. Moralische Mehrheit zu sprechen und somit den ihrer Meinung nach von *ihhhh* Demokraten, Liberalen und anderem unpatriotischem Gesocks dominierten Medien “die Wahrheit” entgegenzusetzen.
Nun, ich finde in dem verlinkten Artikel jede Menge Aufmerksamkeit für die Gesamtheit der Blogger. Es wäre ja Blödsinn, wenn Du, Don, daraus nicht die Kritik gegen diejenigen filtern würdest, die glauben, unterm Blogregenbogen stünde ein Eimer voll Gold. Es ist gleichermaßen in diesem Blog ganz natürlich, die “A-Blogger” im Fokus zu haben und sich nicht der Masse all derer anzuschmiegen, die irgend einen Scheiß posten. Dennoch mache ich beinahe Sorgen um Deine Adduktoren bei dem Spagat:
“Ich denke, jeder ist relevant für die, die ihn lesen.”
Haste nu Kreide jefressen? Zumindest Dein sonstiges Insistieren aufs Schreibenkönnen wiederspricht dem. Womöglich meintest Du mit
“entscheidend ist, dass jeder schreiben kann” Den “jeder” aus dem 1. Satz?
Von daher vermisse ich in diesem Beitrag den Aspekt, den Du sonst berechtigterweise ebenfalls in den Vordergrund rückst: Die Frage der Qualität von Blogs. Denn bei allem haben die Katzenblogs eines gemeinsam mit den Goldsuchern: Was sie zu sagen haben, können sie auch ihrem Friseur erzählen.
[…] Möchte man sich derzeit über den aktuellen Zustand der deutschen Weblog-Kultur, der sogenannten ‘Blogosphäre’, informieren, dann kommt man an dem Beitrag “Schweige, Spirale!” von Thilo Baum mit seiner punktgenauen Analyse nicht vorbei. Besonders in Hinblick auf die aktuell in Berlin stattfindende re:publica, eine Konferenz, eine Bloggermesse, ein Usertreffen, wie auch immer man das Zusammentreffen einiger Blogger bezeichnen möchte. Bei aller Aufmerksamkeit und der zahlreichen Teilnahme von Bloggern ist diese Konferenz mit der dort propagierten Stimmung/Leitlinie ihrer ‘Leithengste‘ letztlich dennoch nicht repräsentativ für die deutsche Weblog-Kultur. Das muss man dieser Tage einfach mal betonen. […]
Nein, das sage ich schon im Buch und periodisch immer wieder an der Blogbar: Die Grossen sind glücklicherweise absolut betrachtet klein im Vergleich zum Ganzen. Und ich bin dankbar um jeden, der lieber Texte liest, als vor der Glotze zu hängen. Die Qualitätsfrage stelt sich erst, wenn es um konkrete Ziele wie Aufmerksamkeit, Geld, Reichweite, was auch immer geht.
“Denn bei allem haben die Katzenblogs eines gemeinsam mit den Goldsuchern: Was sie zu sagen haben, können sie auch ihrem Friseur erzählen.”
Das nennt sich dann Kommunikation und deswegen sind wir alle hier.
[…] Re-publica.de: Presse-Spiegel Heise.de: re:publica: Blogger zwischen Kommerz und Underground Tagesschau.de: Leben im Netz, Treffen in der Wirklichkeit Tagesschau.de: Interview mit Udo Vetter “Der Argwohn gegen Blogger wächst” Lawblog.de: Gerne und angeregt The Daily Mo: re-publica, Tag 2: Darf ich das bloggen? The Daily Mo: re-publica, Tag 2: Geld verdienen mit Blogs The Daily Mo: re-publica, Tag 2: Politik 2.0 An der Blogbar: Geistreiches aus Berlin und “Schweige, Spirale!” […]
“Das nennt sich dann Kommunikation und deswegen sind wir alle hier.”
Wie oft geht man (“wir”)denn wohin, wo jemand an einem vorbei “kommuniziert”, weil er nicht die Fähigkeit hat, auf sein Auditorium einzugehen oder es willentlich verarscht? Der Friseur wird während solcher Seancen wenigstens bezahlt.
erstens glaube ich kaum, dass “katzenblogger” ihre leser “verarschen”. das gilt eher für andere “professionellere” kategorien. und zweitens findet das auditorium zum blog und nicht das blog zum auditorium. man schreibt und leser finden einen, oder eben nicht. zumindest gilt dies für “katzenblogger”.
Ausgerechnet die olle Nazisse Noelle-Neumann als Zeugin heranzuziehen, finde ich allerdings etwas anrüchig.
Also, wenn ich Meerschweinchenbilder online setzen will, dann geh ich bei Studivz in eine Meerschweinchenfangruppe.
[…] 13 Apr 2007 Die Schweigespirale Posted by wiegehtesweiter under verkehrte Welt , Freude , Zukunft , Markt Für meinenLieblings-Horst der sehr treffende Text von Thilo Baum zur Schweigespirale in Blogville. [gefunden via Blogbar] […]
@ Marcel (38): Zum Verständnis: Es ging mir um eine Analogie, die durchaus auch im Zusammenhang steht mit dem, was oben als “Relevanz” diskutiert wurde. Sie betrifft gleichermaßen “Katzemblogger” wie schlecht kaschierte Werbeveranstaltungen: Sie kümmern sich nämlich nicht um ein Auditorium, sondern funken ins Nirwana. “Verarschen” ist dabei nicht die Art der “Katzenblogger”, richtig. Es geht mir auch überhaupt nicht darum, kleine Blogs zu diskreditieren, dann würde ich mir ja selbst vorn Kopp hauen. Was mich vielmehr fasziniert, ist, daß die ganz Großen, wenn sie’s dumm anstellen, da landen, wo sonst die verharren, denen es an jeder Ambition und Inspiration mangelt. Sie werden irrelevant. Und sie sind es, weil sie keine Leser kennen, die sie ernst nehmen und denen sie etwas zu bieten haben.
Insofern ist der Terminus “Katzenblog” natürlich zu undifferenziert. Es gibt womöglich sogar relevante Blogs über Katzen.
ich hab deine analogie schon verstanden :) auf den ersten blick schlüssig, aber: ich würde mich als katzenblogger einstufen und ich habe ehrlich gesagt keine lust, mit strichern und huren in einem atemzug genannt zu werden. da ist mir meine art der irrelevanz viel lieber als die der werbeblogger, ich denke da besteht zumindest moralisch eine andere qualität .)
[…] Ich glaube sie ist vorbei und die Beteiligten sind schon wieder zu Hause Nachdem ich heute erst mal das neue Kinderhochbett für mein Töchterchen aufgebaut habe (ich sach nur Kinderzimmer 2.0), nun ein Blick ins Netz auf der Suche nach Reaktionen zur re-publica. Als erstes fällt mir das RB Fazit ins Auge. Neues kommt dabei nicht um die Ecke wie RB bemerkt und da frage ich mich schon was sollte das dann? Bin ja ein neugieriger Mensch und daher interessiert mich natürlich das aktuelle Geschwätz der Blogger. Also weiter auf zu Blogs – dort findet sich zum einen das übliche Gedröhne :) mit einem Verweis auf einen Beitrag von Thilo Baum über A-, Katzen- und Strickblogger und noch ein weiteres Fazit mit Link zu Akulturell. Auch der witzige Alp Uckan spricht über Katzen und A-Listen. Last but not least sagt auch Heise was zum Thema… […]
@43: Ich denke, Stricher und Huren haben auch ein Recht, nicht mit Werbern in einen Topf geworfen zu werden, rein moralisch.
Und dann das noch: Erfolgsorientierte PR-Kletten ärgern sich womöglich noch mehr darüber, daß sie mit Katzelbloggern in einem Atemzug genannt werden, und ihnen bleibt nicht einmal das Gefühl moralischer Überlegenheit ;-)
In der FAZ vom 18.4. (Medienseite, Artikel auch auf der Website der FAZ) wird die re:publica von Martin Schoeb sehr kritisch kommentiert. Tenor: Die blogosphäre kreist um sich selbst und hat keinen Kontakt nach außen zum realen Leben.